Ordo Templi Orientis

O.T.O. Phenomenon Books


Das OTO-Phaenomen

An Agony in 22 fits
By Peter-R. Koenig

Ordo Templi Orientis, Carl Kellner, Theodor Reuss, Aleister Crowley, Karl Germer, Herbert Fritsche, Michael P. Bertiaux, Hermann Joseph Metzger et alii


This is the short and outdated online-version of a book with the same title. The paper version published in 1994 is out of print. Since 2011, a largely expanded, updated and revised version is available as Der O.T.O. Phänomen RELOAD via

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English version of this book: The Ordo Templi Orientis Phenomenon

© Peter-Robert Koenig, 1994


                              "Ich sinke nieder, ich stammle verwirrtes Zeug -
                                 der Weltgeist kommt mir wieder so gross vor -
                                                                    zu gross!"


                                                               Paul Scheerbart



 

DAS O.T.O.-PHAENOMEN

An Agony in 22 fits 0. Einführung 1. Zusammenfassung 2. Notes Historiques sur le Rite Ancien et Primitif de Memphis-Misraim 3. Damals hinterm Mond 4. Veritas Mystica Maxima 5. Von denen Buchhändlern und Grossmeistern 6. In Nomine Demiurgi Nosferati 7. Treffpunkt der Traeumenden 8. Von der Tribuene zur Gnosis 9. Thelema im Appenzell? 10. Verlag Psychosophische Gesellschaft 11. Illuminaten und Templer 12. Tradicion Huiracocha 13. Mysteria Mystica Maxima 14. Kennen Sie Oscar R. Schlag? 15. Die Wandernden Bischöfe 16. Aleister Crowley und die haitianischen Götter 17. Die Geschichte des O.T.O.A. (1921 - 1985) 18. Non c'e due senza tre 19. Per Aftera ad Astra 20. Reaktionen auf die Artikelserie 21. Dank für Material und/oder Auskunft 22. Bildmaterial und Personenregister
Peter-Robert Koenig Das O.T.O. Phaenomen Notes Historiques sur le Rite Ancien et Primitif de Memphis-Misraim Veritas Mystica Maxima In Nomine Demiurgi Nosferati Treffpunkt der Traeumenden Thelema im Appenzell Verlag Psychosophische Gesellschaft Illuminaten und Templer Tradicion Huiracocha Mysteria Mystica Maxima Oscar R. Schlag Die Wandernden Bischoefe Aleister Crowley O.T.O.A.



0. Einführung


Kontext: Der vorliegende Text steht in der Tradition folgender Studien, die je­doch alle zwischen Information und Meinungsäusserung nicht klar unterschei­den. Eine diesbezügliche Auseinandersetzung mit diesen Werken findet aus Platzmangel nicht statt:
Ellic Howe: "The Magicians of the Golden Dawn" (London 1972)
Karl R.H. Fricks "Licht und Finsternis"-Bände (Graz 1973-86)
Ellic Howe/Helmut Möller: "Merlin Peregrinus" (Würzburg 1986)
John Symonds: "The King of the Shadow Realm" (London 1989)


Ellic Howe
  • Magicians of the Golden Dawn. A Documentary History of a Magical Order 1887-1923, London 1972


Ellic Howe — the Magicians of the Golden Dawn, W.B. Yeats, Annie Hornimann, Florence Farr, MacGregor Mathers, Fräulein Sprengel, Dr Westcott, Dr R.W. Felkin, Rev. W.A. Ayton, F.L. Gardner, A.E. Waite, Aleister Crowley

Karl R.H. Frick
  • Die Erleuchteten. Gnostisch–theosophische und alchemistisch–rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts — ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Neuzeit, Graz 1973
  • Licht und Finsternis – Ursprung und Anfänge, Geschichte ihrer Lehren, Rituale und Organisationen, Graz 1975 Band 1, 1978 Band 2
  • Das Reich Satans, Luzifer/Satan/Teufel und die Mond– und Liebesgöttinnen in ihren lichten und dunklen Aspekten – eine Darstellung ihrer ursprünglichen Wesenheiten in Mythos und Religion, Graz 1982
  • Die Satanisten: Materialien zur Geschichte der Anhänger des Satanismus und ihrer Gegner, Graz 1985
  • Satanismus und Freimaurerei: eine Dokumentation bis zur Gegenwart, Graz 1986


Karl R.H. Frick, Die Erleuchteten. Gnostisch–theosophische und alchemistisch–rosenkreuzerische Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18.Jahrhunderts — ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Neuzeit. Licht und Finsternis – Ursprung und Anfänge, Geschichte ihrer Lehren, Rituale und Organisationen. Das Reich Satans, Luzifer/Satan/Teufel und die Mond– und Liebesgöttinnen in ihren lichten und dunklen Aspekten – eine Darstellung ihrer ursprünglichen Wesenheiten in Mythos und Religion. Die Satanisten: Materialien zur Geschichte der Anhänger des Satanismus und ihrer Gegner. Satanismus und Freimaurerei: eine Dokumentation bis zur Gegenwart

Helmut Möller — Ellic Howe
  • Merlin Peregrinus. Vom Untergrund des Abendlandes, Wuerzburg 1986


Helmut Moeller, Ellic Howe, Merlin Peregrinus, Vom Untergrund des Abendlandes, Theodor Reuss, Aleister Crowley, Ordo Templi Orientis, O.T.O.

John Symonds
  • The King of the Shadow Realm. Aleister Crowley: his life and magic, London 1989
  • The Beast 666. The Life of Aleister Crowley, London 1997, numbered and signed by John Symonds (3 of 11)


John Symonds, The King of the Shadow Realm. Aleister Crowley: his life and magic, London 1989. The Beast 666. The Life of Aleister Crowley, London 1997, numbered and signed by John Symonds (3 of 11)


Ergänzend als Hintergrundinformation hat der Autor folgende Reader herausgege­ben:
P.R. König: "Kleiner Theodor Reuss Reader," München 1993
P.R. König: "Materialien zum OTO," München 1994 [1] *
P.R. König: "Der OTOA-Reader," München 1994


Akteure: Alle "irgendwie" betroffenen Personen der Zeitgeschichte. Entspre­chend finden sich Referenzangaben im Text oder als Fussnote, da dieselben als solche zum "Phänomen" beitragen.

Konzept: Das Konzept besteht aus der mündlichen Darlegung des Inhaltsverzeich­nisses; in grossen Teilen eine massive Erweiterung und Korrektur von Artikel­serien.[2] * In den Artikeln wurde der Schwerpunkt einerseits auf ein bestimmtes Themengewicht, anderseits auf biographische Darstellungen gelegt. Diese kom­plizierte Strukturierung wird hier übernommen und mit Untertiteln dargestellt. Überleitungen von einem Kapitel zum andern finden keine statt. Dies macht die Studie schwer lesbar, sie soll jedoch hauptsächlich als eine Art Nachschlage­werk dienen.
Abkürzungen werden nur einmal eingeführt. Es wird versucht, eine einheitliche Schreibweise bei "unsicheren" Begriffen einzuführen, z.B. "Misraïm," wenn kein Zitat vorliegt. Ordensnamen sind in spitzen Klammern und meist nur einmal er­wähnt. Bibliographische Quellen sind mindestens einmal vollständig aufge­führt.
Um den Anmerkungsapparat zu entlasten, wird bei Zahlenanhäufungen gesamthaft im Text auf entsprechende Referenzwerke hingewiesen. Das Personenregister ent­hält aus Platzgründen nur Namen mit mindestens 2 Einträgen: darin entfallen die häu­fig auftretenden Namen Crowley, Reuss, Metzger und Germer.

Quellenkritik: Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um die informelle Darstellung eines Phänomens, dessen Charakteristik massgeblich durch die Wi­dersprüchlichkeit und Subjektivität der Quellen geprägt ist.[3] * Diese schreiten als eine Art Literaturbericht so chronologisch wie möglich den jeweiligen The­menbereich ab und sprechen dokumentarisch für sich selber. Es ist jede "irgendwie" zum Thema gehörende zugängliche Information verwendet worden. Es gibt ausser den juristischen[4] * keine Auslassungskriterien. Die einzelnen Puzz­leteile haben sich selbständig zu einem Bild formiert. Da auf Schlussfolgerun­gen ohne Quellen­material weitgehend verzichtet wird, können Teilbereiche aus Infor­mationsmangel skizzenhaft wirken.
Obwohl das Quellenmaterial verschieden interpretierbar ist, will diese Arbeit rigoros objektiv sein. Ganz anders sieht es ein Exponent[5] * des dargestellten Phänomens so: "Die Geschichte eines magischen Ordens läuft nach anderen Ge­sichtspunkten ab als die normale."[6] *
Diese Studie ist kein Einführungswerk zu bestehenden Begriffen wie Freimaure­rei (FM) und deren Fachterminologie, religiösen Sondergruppen und entsprechen­den Be­griffen (wie z.B. "Magie," "apostolisch")[7] * u.a. oder Personen wie z.B. Aleister Crowley und seinen Lehren. Die vier oben unter "Kontext" erwähnten Werke sollten dem interessierten Leser als Vorstufe dienen. Die dortigen In­terpretationen von Ereignissen werden hier jedoch kaum übernommen, da hier er­neut von Primärquellen ausgegangen wird, die für sich selber sprechen sollen. Zitate ohne Quellenangabe beziehen sich auf Primärmaterial.

Inhalt: Die vorliegende Studie ist keine Diskussion der "Glaubensinhalte" der OTOs oder die Beschreibung z.B. der Initiationsrituale, sondern primär eine Do­kumentation des Verhaltens der OTO-Mitglieder untereinander. In der Folge lässt sich auch die Historie der OTOs als Körperschaften ablesen.

Aufgrund dieser Komplexität ist der Begriff "OTO-Phänomen" gewählt worden.

Nach einer oberflächlichen Übersicht werden die einzelnen Themen und Personen näher beleuchtet. Aufgrund der Komplexität ist es unumgänglich, dass einige Per­sonen und Organisationen nicht sofort ausführlich eingeführt werden können, da sie erst in einem späteren Thementeil ihre Rolle spielen. Die diesbezügli­chen Querverweise im Text befinden sich in {geschweiften} Klammern und bezie­hen sich auf das Kapitel, wo das Thema ausführlicher zur Sprache kommt.
Bibliographische Referenznummern erfolgen erst wieder nach folgender Zusammen­fassung. Selbstdarstellungen der Protagonisten sind für diese Ausgabe bearbei­tet und enthalten nur notwendigste Referenzangaben. Originalzitate sind stili­stisch und faktisch unkorrigiert übernommen.

Rechtliche Lage: Nach mehrfacher Prüfung sieht die Rechtslage wie folgt aus: Briefe sind nur sehr bedingt des Copyrights fähig.[8] * Nach deutschem und schwei­zerischem Urheberrecht besteht Zitatfreiheit im Sinne von Belegzitatfreiheit zur wissenschaftlichen Dokumentation, was auch juristisch "schützenswerte Kunst" an­belangt. Bei bisher unveröffentlichten Stellen wird es nur darauf an­kommen, ob Persönlichkeitsrechte (Intimbereich)[9] * tangiert sein können. Je län­ger die Vor­gänge zurückliegen, insbesondere bei Verstorbenen, die nur einge­schränkten Pie­täts- und Persönlichkeitsschutz geniessen, um so eher kann man publizieren (siehe die "Mephisto-Entscheidung" zu Gustav Gründgens[10] *).[11] *
Bei allen OTO-Gruppen handelt es sich entweder um eingetragene gemeinnützige Vereine oder durch Publikationen wirkende Organisationen. Die in diese Berei­che fallenden Tatsachen dürfen grundsätzlich verbreitet werden.



1. Zusammenfassung


Die Geschichte der OTO-Gruppen (Ordo Templi Orientis) und ihrer verwandten Or­den und Privatkirchen ist eine Geschichte ihrer Protagonisten, die mit Carl August  Kellner (1851-1905) und Theodor Reuss (1855-1923) beginnt {3}.
Via Theodor Reuss/Peregrinus, einen anglo-deutschen Freimaurer, ist der fran­zösische ir­reguläre, d.h. als Winkelfreimaurerei taxierte "Alte und Primitive Ritus von Memphis und Misraïm" (MM) 1902 aus Amerika/England nach Deutschland geraten {2}. Der Ideenlieferant des OTO-Phänomens, der Österreicher Erfinder und Indu­strielle Carl Kellner/Renatus, ist angeblich am 27.12.1903 zum "S.Ehren-Ge­neral-Grossmeister in Grossbritannien und Deutschland, 33°, 90°, 96°" ernannt worden, damit sich das OTO-Gradsystem (10 Grade) aus einigen bestimmten Graden des Memphis-Misraïm-Ritus (90 und 97 Grade) entwickeln kann. Reuss und sein selbsternannter Nachfolger, Aleister Crowley (1875-1947), haben beide MM und OTO verbunden gesehen. Unter Crowley/Baphomet wird aus dem pseudo-freimaurerischen OTO eine 11-gradige, magische, streng hierarchische Gruppe, die auf Abhängigkeit der Mitglieder baut und überzeugt ist, die absolute Wahrheit (Thelema) gefun­den zu haben. Thelema ist der Oberbegriff für "Das Gesetz des Neuen Aeons," das Crowley 1904 in Kairo von seinem Heiligen Schutzengel/einem Ausserirdi­schen,[12] * diktiert worden sein soll (als Buch: Liber Legis oder Liber AL).[13] *
 
Die dem OTO-Phänomen zugehörigen Orden und "Kirchen" sind:
- die Fraternitas Saturni (FS), 1926 in Deutschland vom Buchhändler Eugen Grosche (1888-1964) als erste auf Crowleys philosophisch-magischer Reli­gion Thelema gegründete Organisation
- der neugegründete Illuminaten-Orden (IO), dessen OTO-Prägung erst um die Jahr­hundertwende durch den Drogisten Theodor Reuss und den Schauspieler Leopold Engel (1858-1931) zustande gekommen ist {11}
- ein Ableger der französischen Gnostisch-Katholischen Kirchen (GKK), deren Kon­takt mit dem OTO eigentlich nur um 1908-1920 wahrzunehmen ist {4, 15}
- die 1927 vom deutschen Abenteurer Arnold Krumm-Heller (1879-1949) in Südame­rika gegründete Fraternitas Rosicruciana Antiqua (FRA) {12} und
- der Ordo Templi Orientis Antiqua (OTOA) von 1921, eine Art Voodoo-OTO mit französischen, spanischen und haïtianischen Wurzeln.

Des weiteren wird über den Schweizer OTO zwischen 1916-1920 {4} und Heinrich Tränkers (1880-1956) Pansophia {5} berichtet. Der Buchhändler Tränker ist ak­tiv in der Entwicklung der Theosophischen Gesellschaft in Deutschland, bevor er ab 1921, mit einer Reuss-Charta (Bewilligung) bedacht, eigene Unternehmen startet.
Auf Crowleys Argenteum Astrum (AA, gegr. 1907) kann nicht eingegangen werden, da im Unterschied zum OTO die AA keine fassbare Ordensstruktur aufweist. Die AA ist Crowleys Version des Golden Dawn (lat. Aurorae Aureae).
Hingegen wird Crowleys OTO-Zweig, die sogenannte Mysteria Mystica Maxima (MMM), mit einer Reuss-Charta vom 24.04.1912 als Basis, eingehend beleuchtet {13}.

Überblick

Es ist fraglich, ob Kellner überhaupt einen OTO geführt hat. Auf jeden Fall ist unter Reuss einem Orden der Name OTO und eine 10-gradige Struktur gegeben worden. Die ersten sieben freimaurerisch absolvierten Grade entsprechen den indischen Chakras - der VIII° autosexueller und der IX° hete­rosexueller Sexualmagie. Diese beiden letzteren bedürfen keines Einweihungsri­tuals mehr: das Wissen um das "Geheimnis" genügt.[14] * Der X° bezeichnet allein das Amt des Landesoberhaupts und ist stimmberechtigt, das internationale Ober­haupt, den Outer Head of the Order (OHO), zu wählen. Inner Head des Ordens ist Baphomet, das Idol der Tempelritter.
Seit dem Auftauchen Crowleys zwischen 1910 und 1912 gibt es jedoch mindestens ein hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal, unter das man die verschiedenen OTO-Gruppierungen einordnen kann: die schwerpunktmässige Akzeptanz des "Gesetzes von Thelema" in den Initiationsritualen. Initiation versteht sich im Kontext mit dem OTO-Phänomen primär als Aufnahmezeremonie in eine hierarchi­sche Organisation und nicht als "weltanschauliches" persönliches Erlebnis.[15] * Dieses ist in den meisten hier beschriebenen Organisationen erst Ergebnis der Aufnahme [Ausnahmen: Typhonian OTO {6} und Argenteum Astrum]. Pendant der Initiation ist die christlich orthodoxe "apostolische Sukzession."
Die von Crowley 1917-19 verfassten Initiationsrituale sind, wie damals bei al­len Landeslogen üblich, nur für den eigenen Zuständigkeitsbereich angewendet worden.[16] * Im Falle Crowleys für seine 1912 von Reuss bewilligte Loge für Eng­land und Irland. Andere OTO-Logen unter Reuss haben eigene Rituale entworfen. Crowley hat einen XI° eingeführt, womit homosexuelle Sexualmagie bezeichnet wird {19}. Dieser XI° wird von den meisten OTOs als unabhängig von der übrigen OTO-Struktur angesehen {13} und kann nur von Trägern des XI° übermittelt wer­den (so wie auch der IX° nur von einem IX° oder X° "erteilt" werden kann, was sogar zu den "Pflichten" dieser Grade gehört).
Ausserdem existiert ein weiterer OTO-Entwurf Crowleys, der ein auf 12 Grade erweitertes OTO-System wiederum mit dem Memphis-Misraïm-Ritus verbindet {2}.[17] *
Theodor Reuss hat Crowley nicht als seinen Nachfolger im Amt des OTO-Ober­haupts (Outer Head of the Order, OHO) angesehen, diesem sogar eindeutig unter­sagt, den OTO als Vehikel für Thelema zu benutzen. Ungeachtet dessen be­schreibt sich Crowley schon zu Lebzeiten Reuss' am 27.11.1921 in seinem Tage­buch als OHO.
Die Mutmassungen, welcher der OTOs "der originale" OTO sei, bestimmen massgeb­lich den Charakter des OTO-Phänomens {13}.

1921 fassen Heinrich Tränker und seine Frau Helene die Idee ins Auge, die "Pansophie" zu gründen, was 1922 dann mit der finanziellen Hilfe Karl Germers (1885-1962) in die Tat umgesetzt wird.
Reuss stirbt 1923, ohne Nachfolger zu ernennen. Höchstwahrscheinlich wäre diese Ehre dem schweizerischen Kaufmann Hans Rudolf Hilfiker (1882-1955) zuge­kommen, Grossmeister der 1917 von Reuss gegründeten schweizerischen Freimau­rerloge "Libertas et Fraternitas," der jedoch angesichts der miserablen Repu­tation von Reuss und Crowley diese Würden für incommunicado hält {4}.
Da Crowley in einem Brief an Tränker 1924 indirekt zugibt, nicht von Reuss zum Nachfolger ernannt worden zu sein, müssten laut OTO-Statuten die restlichen X° einstimmig den OHO wählen. Tränker {5}, C.S. Jones (1886-24.2.1950) in Kanada (1. Agape Loge) {4}, C.W. Hansen (1872-1936) in Dänemark {4}, A. Krumm-Heller in Südamerika {12}, W.T. Smith/Velle Omnia Velle Nihil/132 (1885-1957) in Amerika (2. Agape Loge) {13}; der spanische Nachfolger von Encausse/Papus (1865-1916) (oder Charles Détré?, 1855-1918) {4, 15ff.}: Jean-François Jean-Maine (1869-1960) {15ff.} und wahrscheinlich H.R. Hilfiker in der Schweiz {4} wären für diese Aufgabe prädestiniert.
Crowley besucht Tränker, Germer und deren beider Sekretär Eugen Grosche. Als Folge bricht 1926 aus dem inneren Kreis der Pansophie die thelemitische "Fraternitas Saturni" hervor {6}. Tränkers OTO (ein anderer Begriff für die Pansophie?), der nur wenig Thelema propagiert, bleibt verkümmernd zurück.

Bis 1947 sind die Damen aus Reuss' Zeit vom Monte Verità (1916-1918) weltweit die einzig aktiven OTO-Mitglieder {4}, sieht man von Crowleys Versuch ab, in Amerika seine einzige OTO-Loge als Geldbörse und Verlag zu benutzen {13}. Der schweizerische Bäcker und Ex-Kommunist Hermann Joseph Metzger (1919-1990) wird 1943 in Davos/Schweiz durch Alice Sprengel (1871-1947) vom Monte Verità initi­iert. Von da bestimmt Metzger die Geschichte des OTO-Phänomens mit {9}.
Als Crowley 1947 stirbt, wird der in den US lebende deutsche Ex-Pansoph Karl Germer sein Nachfolger {5}, der aber keine Initiationen mehr vornimmt, da je­der Reuss-OTO mehr Autorität besitzt als ein Crowley-OTO und Metzger den Ein­druck erweckt, einen Reuss-OTO zu führen {5}.

Der OTO und die Fraternitas Saturni

Eugen Grosche, der Gründer der FS, hat sich in den 30er Jahren mehrmals im Laufe seines Exils im Tessin bei der Reuss-Gruppe um die späteren Initiatoren Metzgers aufgehalten {6}. Metzger nimmt 1950 erstmals mit ihm Kontakt auf, und sogleich überlässt Grosche Metzger, der eine Menge Europareisen unternimmt, alle Ordensvollmachten ausserhalb Deutschlands. Da er ein Visum für die be­setzten Gebiete besitzt, dient Metzger als Kurier für die verschiedensten Or­ganisationen. Er reist für den Illuminaten-Orden umher {11}, erledigt zwi­schendurch FS-Angelegenheiten und besucht die verschiedenen Thelemiten Euro­pas, z.B. Friedrich Mellinger (1890-1970) {6, 8}. Mellinger, ehemals Theater­direktor im Deutschland der 1920er Jahre, Spiritist und Crowleys zeitweiliger Sekretär nach dem Zweiten Weltkrieg, ist von Germer beauftragt, mögliche Kan­didaten für Crowleys OTO in Europa zu prüfen und zu initiieren {8}.
1951 vereinigt sich der Reuss-OTO unter Metzger mit dem Crowley-OTO unter Ger­mer mit der von Germer und Mellinger unterzeichneten Aufnahmeurkunde Metzgers, der Germer als Oberhaupt akzeptiert (obwohl jeder Reuss-OTO Autorität über je­den Crowley-OTO besitzt). Von 1960 bis zu seinem Tode 1970 wendet sich Mellinger der Theosophischen Gesellschaft in Deutschland zu {8}.

Von Metzger bald enttäuscht, hat Grosche schon in den frühen 50er Jahren Kon­takt mit dem ehemaligen Sekretär Crowleys, Kenneth Grant (geb. 1924), und dessen Crowley-OTO-Loge in England geknüpft {6}. Grants Kontakt mit Grosche erzürnt Germer dermassen, dass er Grant 1955 aus dem freimaurerähnlichen Crow­ley-OTO verstösst, Grant jedoch unbekümmert nun im "Typhonian OTO" eigener Prägung Titel und Grade ohne Initiationsrituale verteilt und sich 8 Jahre nach Germers Tod (1962) als OHO ansieht {13}. Seine Auslegung von Thelema wird von den anderen OTOs z.T. abgelehnt.
Nach dem Tod Grosches 1964 versucht Metzger vergeblich, die FS zu übernehmen {6}.

OTO und Illuminaten-Orden

Schon Reuss hat zusammen mit Leopold Engel um die Jahrhundertwende den von Adam Weishaupt (1748-1830) im 18. Jahrhundert geführten IO erfolglos wiederzu­beleben versucht. Trotzdem haben verschiedene Engel-Illuminatengruppen der Neugründung die Weltkriege überlebt und sind 1963 von Metzger übernommen wor­den. Dieser sieht von da an den IO als Gerüst für seine Ordenskompilation (OTO, FRA) und baut die Gnostisch Katholische Kirche gleich auch noch in die oberen Grade seines IO ein {11}.

OTO und Gnostisch Katholische Kirchen

Die sich oft spaltende Gnostische Kirche ist 1890 in Frankreich gegründet wor­den und hat bald apostolische Sukzessionen (d.h. Weihungen per Handauflegen) aus der Tradition der Wandernden Bischöfe (Freikirchen) aufgenommen {15}. Reuss und Crowley haben versucht, in ihre OTOs kirchliche Unterabteilungen als Gnostische Kirche einzubauen, aber keine genauen Anweisungen dazu gegeben.
Innerhalb der OTO-Tradition gibt es keine genuine apostolische Sukzession, da die Selbstverleihung des Priester- und Bischofamtes schon innerhalb der fran­zösischen Gnostischen Kirche gang und gäbe gewesen ist. Obwohl, historisch ge­sehen, das religiöse Amt des Patriarchen nichts mit dem freimaurerischen Amt des OHO zu tun hat und völlig ausserhalb der OTO-Ränge steht, hat Crowley sein von ihm annektiertes Amt des OHO (Oberhaupt des OTO) dazu benutzt, 1944 den englischen Theosophen W.B. Crow (1895-1976) per Post zum Patriarchen der GKK zu ernennen.
Via Krumm-Heller ist auf Metzger eine französische gnostische Linie gekommen.
Der in Kalifornien lebende Grady L. McMurtry (1918-1985) erhält 1946 von dem in England lebenden Crowley ein paar wenige Briefe, in denen er als "Caliph" tituliert wird {13}. Es ist möglich, dass Crowley die alte postalische Abkür­zung "Calif" für einen dortigen Einwohner verwendet hat. 20 Jahre nach Crow­leys Tod setzt nun McMurtry "Caliph" mit OHO und Patriarch gleich, obwohl in keiner Konstitution aus Reuss' oder Crowleys Hand von diesem Begriff Gebrauch gemacht wird.

Der OTO und die Fraternitas Rosicruciana Antiqua

Arnold Krumm-Heller, mit einer Reuss-Charta von 1908, gründet 1927 seine FRA, die vor allem in Südamerika, aber auch in Spanien, Deutschland und Österreich tätig ist {12}. Infolge eines Treffens mit Crowley und Germer in Deutschland weisen die Rituale ab 1930 thelemitischen Charakter auf. Das Gesetz des Neuen Aeons wird in der FRA jedoch nicht so dogmatisch vertreten wie in anderen the­lemitischen Gruppierungen. Krumm-Heller erhält 1939 eine französische aposto­lische Sukzession.
Nach dem Tod ihres Gründers 1949 zerfällt die FRA vor allem in den lateiname­rikanischen Ländern in unzählige Zweige, die nun Metzger 1963 vergeblich via seiner Kontaktperson in Venezuela unter seine Jurisdiktion zu stellen ver­sucht.
Heute sind viele FRA-Zweige entweder mit Metzgers OTO, dem "Caliphat" {13} oder mit dem Ordo Templi Orientis Antiqua [sic] (OTOA) {17ff.} verbunden.


    On-line Artikel zur Fraternitas Rosicruciana Antiqua

    1. Baphomet and Rosycross.
    2. Eduard Munninger: Roses in Austria.
    3. Dance the Adolf Hitler. Krumm-Heller and his Hitlerianismo.
    4. Conqueror of the Grail — Arnoldo Krumm–Heller.
    5. Das Milieu des Templer Reichs — Die Sklaven Sollen Dienen. Hanns Heinz Ewers — Lanz von Liebenfels — Karl Germer — Arnoldo Krumm–Heller — Martha Kuentzel — Friedrich Lekve — Hermann Joseph Metzger — Christian Bouchet — Paolo Fogagnolo — James Wasserman. Unbequeme Aspekte in der Geschichte des O.T.O. und Thelema.
    6. A correspondence with David Scriven/Sabazius who interviewed in 1994 one of the several sons of Arnoldo Krumm-Heller (who simply repeated the same conclusions that I have drawn in the articles above which I had sent him prior in a printed format: "Rosenkreuz und Baphomet", in AHA #5, Bergen, 1991, ISSN 0936-8841.)
    7. Ecclesia Gnostica Catholica: Faksimile-Material zur Gnostisch Katholischen Kirche Krumm-Hellers.
      Arnoldo Krumm-Heller's Gnostic Mass for the Fraternitas Rosicruciana Antiqua




Die verschiedenen OTOs ab 1962
Pansophie

Diese von OTO-Grossmeister (X°) Heinrich Tränker und seiner Frau um 1921 ge­gründete Gruppe folgt rosenkreuzerischen Traditionen. Arnold Krumm-Heller benützt wie Theodor Reuss das Siegel und die Bezeichnung "Frat. Herm. Lucis Societas Pansophia," was vermuten lässt, dass die beiden gute Kontakte mit Tränker gepflegt haben {5, 13}.
Tränker und der OTO-Grossmeister für Amerika, C.(R.J.)S. Jones (beide mit Reuss-Chartas), sind die einzigen beiden, die 1925 Crowleys Anspruch auf das OHO-Amt des OTO nach Reuss' Tod 1923 unterstützen {5}. Der OHO muss, wenn nicht von seinem Vorgänger ernannt, einstimmig von allen X° gewählt werden. Tränker widerruft nach wenigen Wochen, Jones wird von Crowley 1934 aus dessen OTO verstossen.
Die Pansophie-Rituale enthalten sehr wenig thelemitisches Gedankengut, im Kern dreht es sich jedoch wie bei Thelema und dem OTO um Sexualmagie.
Die Pansophie hat nie aus mehr als einer Handvoll Mitgliedern bestanden und trotz eines amerikanischen Zweiges und Beziehungen zu einem österreichischen Nachfolger der FRA nach dem Tode Tränkers 1956 zu existieren aufgehört {5}.


Fraternitas Saturni

In dieser deutschen Bruderschaft des Saturn ist man der Ansicht, der magische Einfluss des Neuen Aeons verlange, dass die Lehren Crowleys permanent den neuesten Erkenntnissen (von Magie und Wissenschaft?) angepasst werden müssten. Folge ist, dass die Saturn-Rituale eine seltsame Mischung aus mittelalterli­cher Magie, Astrologie und sehr wenig Thelema sind. Mehrere Spaltungen unter schnell sich folgenden neuen Grossmeistern lähmen die FS nach Grosches Tod 1964. Ab 1978 fühlt sich die Splittergruppe "Ordo Saturni" wieder vermehrt Thelema und dem Ordensgeheimnis (den Logendämon Baphomet fleischlich zu inkar­nieren) verpflichtet {6}. Viele Mitglieder des "Caliphats" treten dem OS bei.


Metzgers OTO

Seit den 50er Jahren wird bis heute in Stein (Kanton Appenzell) mit Einwei­hungsritualen gearbeitet, die Ähnlichkeiten mit Einweihungsritualen von Rudolf Steiner (1861-1925) und Memphis-Misraïm-Ritualen aufweisen {2, 4}. Nach dem Tod Germers 1962, also mit dem Verschwinden der Kontrollinstanz, vermischt Metzger seinen OTO, den er als von Reuss und Germer geerbt betrachtet, mit dem Illuminaten-Orden {11}. Metzgers Initiationsrituale weisen keinen Bezug zum OTO auf, den er von nun an als Gradstufe des IO bezeichnet.
Soweit bislang bekannt geworden ist, werden in der Schweiz keine Rituale aus­ser Crowleys sonntäglicher Gnostischer Messe zelebriert. Metzger hat Thelema nur propagiert, um sich lieb Kind bei Germer zu machen. Dieser hat ihn dafür schriftlich als seinen einzigen Nachfolger in Betracht gezogen, was seine Witwe bestätigt. Obwohl Metzger 1990 stirbt und die Auswahlkriterien für Mit­glieder streng sind (im Gegensatz zum "Caliphat"), floriert der Schweizer OTO {9}. Der zur Schweizer "Abtei Thelema" (so der Oberbegriff der Ordenskompila­tion) gehörende Gasthof "Rose" kann allein von den Mitgliederbeiträgen unter­halten werden.

Nach Germers Tod 1962 versuchen hauptsächlich vier Leute alleiniger Führer von Crowleys OTO zu werden. Gemäss Testament Germers haben seine Witwe und Fried­rich Mellinger darüber zu bestimmen {8}.
Der aus der FRA kommende Brasilianer Marcelo Ramos Motta (1931-1987) {12, 13, 14} wird als erster von der Witwe Sascha Germer (gest. 1975) bevorzugt, doch kommt Frau Germer bald zum Entschluss, Metzger sei eigentlich der Favorit ihres Mannes gewesen. So ruft sich Metzger 1963 zum Oberhaupt des OTO aus, was auch von einigen Crowley-OTO-Mitgliedern in Amerika akzeptiert wird.
Erst 1969 rafft sich McMurtry auf, die Spitze des Crowley-OTO in den USA zu erklimmen, was vor allem Motta empört, der sich übergangen fühlt {13}.
Grant, der, ebenfalls wie Metzger, Motta oder McMurtry, auf eine Textstelle eines verflossenen OTO-Oberhauptes hinweisen kann, in dem ihm mit möglichen höchsten Ämtern gewinkt wird, schwingt sich 1970 zu einem weiteren konkurrie­renden OHO auf {13}.
1969 kommt es innerhalb Metzgers Gruppe zu einer Spaltung, so dass trotz ge­richtlichem Gerangel um das Recht der Namensführung seither ein zusätzlicher unabhängiger OTO (d.h. mit eigenem Oberhaupt) in Deutschland existiert {11}.


Mottas Society OTO in Brasilien und den US

Motta hat zu Lebzeiten seine Mitglieder eher nach AA-Kriterien ausgewählt (d.h. streng auserlesene Anhänger lernen Crowleys Bücher auswendig), als nach dem Satz "the law is for all" (laut Crowley-OTO-Statuten hat jeder das Recht auf die ersten drei OTO-Grade). So hat auch sein SOTO nie mehr als eine Hand­voll Mitglieder aufgewiesen. Als 1973 Crowleys OTO-Initiationsrituale publi­ziert werden, kreiert Motta seine eigenen Rituale, da er an die Gefahr einer Profanierung glaubt; im Gegensatz zum "Caliphat," das erstmals in den Besitz der Rituale gelangt und nun wahllos jeden als Mitglied aufnimmt.
Motta stirbt 1987, was einen Streit um seine Nachfolgeschaft auslöst.


"Caliphat"

Auf ein paar Briefe Crowleys zurückgehend, hat McMurtry 1977 die kalifornische 2. Agape Loge[18] * von 1935 nach 20 Jahren der Stillegung neugegründet und als 3. Agape Loge zur Grossloge (d.h. mit zumindest nationalem, wenn nicht sogar in­ternationalem Autoritätsanspruch) aufgeblasen {13}. Zwar von Crowley eine Zeitlang favorisiert (dieser hat nach McMurtry noch Mellinger als seinen Nach­folger ausersehen), jedoch von Germer und anderen Mitgliedern der 2. Agape Loge in Ungnade gestossen, hat McMurtry Motta, Grant und auch Metzger aus dem Feld geräumt. Ersterer hat sich vor Gericht lächerlich gemacht - letztere sind vor Gericht von McMurtry gar nicht als mögliche OHO-Anwärter genannt worden. So hat das kalifornische Gericht des 9. Bezirkes völlig ungeachtet der Histo­rie dem "Caliphat" die Copyrights an OTO-Material (d.h. Crowleys Büchern, die nicht zu seinen Lebzeiten von ihm copyrightet worden sind) innerhalb des 9th Circuit Court of Appeals zuerkannt. In England ist, obwohl Crowley 1947 völlig bankrott/verschuldet gestorben ist, das Copyright an John Symonds (dem litera­rischen Nachlassverwalter Crowleys) gegangen.
McMurtry stirbt 1985. Sein Nachfolger wird der Franco-Kanadier William Breeze, der ursprünglich den Lehren von K. Grant und Michael P. Bertiaux (geb. 1935) gefolgt ist.


Typhonian OTO

Der zeitweilige Sekretär Crowleys, Kenneth Grant, wirft in seiner englischen Crowley-OTO-Loge Anfang der 50er Jahre die Freimaurerstruktur über Bord, d.h. die Gradbezeichnungen werden nicht mehr durch ein Initiationsritual übertra­gen, sondern weisen auf die Art der magischen Technik hin, die der Betreffende praktiziert und die von Grant sanktioniert werden. Germer verstösst Grant 1955 aus dem Crowley-OTO, was dieser jedoch nicht akzeptiert. Metzger löst den Kon­takt mit Grant ebenfalls auf {6, 14}.
Grants Lehren lehnen sich sehr an Jones' Proklamation des Maat-Aeons an (was bei Jones den Zorn Crowleys erregt hat, der selber das Horus-Aeon propagiert), an Grosches Saturn/Set-Lehren und die Erkenntnisse Michael P. Bertiaux' über den kabbalistischen Lebensbaum, die Sexualmagie und Voodoo.


Ordo Templi Orientis Antiqua

Als Gründung von 1921 durch J.-H. Jean-Maine, angeblich auf einer Reuss-Papus-Charta basierend, haben sich um den 16-gradigen OTOA im Laufe der Zeit ver­schiedene gnostische Bischofssukzessionen, eine Memphis-Misraïm-und eine XI°-Sukzessionslinie angesammelt, die alle von seinem jetzigen Führer, dem ehema­ligen Theosophen Michael Paul Bertiaux geleitet werden {15ff.}. Das von Voodoo geprägte System basiert ausschliesslich auf magischen und nicht auf maureri­schen Praktiken.




    The Threepenny Gnostic Opera with charters of e.g. Manuel Cabrera Lamparter, William W. Webb et. al.
    History of the Gnostic Churches related to the O.T.O. and O.T.O.A.
    Ken Ward
    The Italian O.T.O. never hade more than 12 members
    Technicians of the Sacred
    Der O.T.O.A.-Reader contains a lot of further picture material
    The Gnostic Lineages of the O.T.O.A. and related organisations and Churches
    "Ljuben je zakon" or "ljubav pod voljom"? O.T.O. and O.T.O.A. in former "Yugoslavia"
    Anti 'Caliphate' hunt in Serbian Papers
    O.T.O. groups and O.T.O.A. in Italy
    The History of the XI° and the Choronzon Club
    A letter of Michael P. Bertiaux to Gary M. Kelly / Martin
    My O.T.O.A. 1987-1991
    How William Breeze lost an Apostolic Succession
    The Typhonian O.T.O., with material from Maggie Ingalls on the Ma'at-Continuum




Praktiken und Geheimnisse des OTO


Viele Protagonisten/Eingeweihte "wissen" selber nicht, worum sich das Zentralthema in den Hochgraden des OTO dreht. Aus diesem Grund folgt hier eine Kurzbeschreibung des "Steins der Weisen."[19] *

Die Gruppe unter Carl Kellner

Während die Theosophin H.P. Blavatsky vor "unsauberen" Yoga-Praktiken warnte, die ausserdem von den "Meistern" missbilligt würden, lehrte Kellner Hatha Yoga, das sexuelle Übungen beinhaltete. Er spezialisierte sich auf Yoga-Medi­tationen, die auf eine Kontaktaufnahme mit früheren Inkarnationen abzielten (Patanjalis "Yoga Sutra"). Die später von Reuss eingeführte freimaurerähnliche Struktur hatte für Kellner keine Bedeutung, der mit seinem Kreis von Auserwählten ohne hierarchische Struktur arbeitete, d.h. die Yoga-Kennt­nisse vermittelte. Reuss veränderte Kellners Yogalehren bezgl. der indischen Quellen: so meinte Reuss, Sri Agamya Guru Paramahamsa habe Kellner negativ be­einflusst. Kellners Symbolik war theosophisch-indisch-chaldäisch - Reuss' Sym­bolismus war aufgrund seines Memphis-Misraïm-Ritus ägyptisch. Kellners Bapho­met war nicht der des Eliphas Lévi, sondern konnotierte Kellner selbst als ba­bylonischen Priester und symbolisierte die Herrschaft des Geistes (Willens) über die Natur (männlich-weibliche Vereinigung). Seine Frau wurde die Grosse Göttin, er selber handelte als altbabylonischer Feuerpriester. In seiner Villa befand sich 1903 ein fensterloser Kellerraum, wo die tantrischen Riten zur Herstellung des Elixiers (d.h. weibliche und männliche Sexualsekrete) zelebriert wurden.

Der OTO unter Theodor Reuss

Der OTO bekam sieben freimaurerähnliche Grade, die die sieben (indischen) Chakras öffneten, während die sexualmagischen höheren Grade ohne Ritual "erteilt" wurden. Der höchste, X°, bezeichnete allein den Landesführer des OTO.
Die aufgetauchten Reuss-Papiere zeigen, dass er die Yoga-Übungen Kellners fortführte, aber den Manichäismus einbrachte. Die Sexualorgane wurden heilig und die Heilige (Gnostische) Messe symbolisierte mit einem Koitus die Wieder­erschaffung des Universums. Die Sexualenergien konnten gespeichert werden, und mit Atemübungen wurde diese Energie dermassen umgewandelt, dass der "Magier" ein "Seher" wurde. Da Reuss von der Geheimorganisation "Hermetic Brotherhood of Light" als einer seiner Quellen sprach, kann man annehmen, dass er deren Techniken (P.B. Randolph), Drogen während des Geschlechtsaktes zur Erleuchtung zu nehmen, übernahm. Randolph beschrieb ausserdem Techniken, wie sich während des Orgasmus das gewünschte Objekt (z.B. ein Talisman, der einen Wunsch symbo­lisiert) den sexuellen Energien unterwirft.[20] *
Reuss hielt nicht viel von Masturbation (dem VIII° unter Crowley) und nannte sie "Selbstpeinigung" und "widernatürlich."[21] * Trotzdem sah er im männlichen Glied (Lingam) den Erschaffer des Universums.
Es tauchen Hinweise auf, dass Reuss sich homoerotisch betätigte (dem XI° unter Crowley), das Zentralthema bei Reuss kristallisierte sich jedoch aus Wagners "Parsifal" heraus. Der Speer wurde zum Phallus, während der Gral die Vagina darstellte, die die "Grals-Speise" (d.h. Sperma und Vaginalsekrete) enthielt. Der geheimste Tempel (im IX°) ist jedoch der Uterus.
Sein OTO-System sollte als utopische kommunistische Gesellschaft realisiert werden, wo die Mutter (mit Anlehnung an Mutter Maria) eine Zentralstellung im gesellschaftlichen wie auch sexuellen Leben einnehmen sollte: in der "Gemeinschaft der Neo-Christen OTO."

Der OTO unter Aleister Crowley

Crowley machte aus dem OTO ein Geschäft. Er wollte das Elixier des Lebens (unter dem Namen "Amrita", die Magische Medizin) gewerbsmässig herstellen und Patienten gemäss OTO-Praktiken heilen,[22] * d.h. mit Yoga und Sexualsekreten. Um seinen Anhängern die Sache schmackhaft zu machen, behauptete er, dass jeder Orgasmus ein Gebet sei, ein Gebet zu seinem Gott, der er selber war. Er stellte sich alias Baphomet nicht nur in den Mittelpunkt der Rituale, die seine Anhänger zelebrierten, er identifizierte sich mit einem erigierten Glied, das ja Mittelpunkt des OTO-Glaubens ist.
Im VIII° masturbieren die Gläubigen auf Talismane (die Dämonen oder Wünsche symbolisieren) oder meditieren mit dem Bild eines Goldenen Phallus, um in Kon­takt mit ihrem Heiligen Schutzengel/Überich zu gelangen. Im IX°-Akt werden die Sexualsekrete aus der Vagina gesaugt und, wenn nicht als heilig konsumiert, auf einen Talisman gebracht, der wieder einem Dämon gebietet oder einen Wunsch darstellt. Der Text, der eine diesbezügliche Technik beschreibt (Emblems and Mode of Use) wird dermassen geheimgehalten, dass allein dessen Besitz die In­habe des IX° anzeigt! Im XI°, dem homosexuellen Grad, identifiziert sich das "Mitglied" mit einem ejakulierenden Glied. Blut (oder Kot), das beim Analver­kehr oder durch rituelle Opferung entsteht, soll den Dämon anziehen, Sperma ihn "am Leben" erhalten. Der geheimste Tempel im XI° ist die Prostata, die 256 magische Säfte absondert.

Crowley spielte mit verschiedenen sexuellen Techniken und Zielen. Ein Geheim­nis des OTO ist die Anbetung des alten Templeridols "Baphomet." Während die Splittergruppe Fraternitas Saturni versucht, diesen Baphomet fleischlich als Kind zu inkarnieren, gibt es in den OTO-Gruppen kein magisches Ziel, das dem Orden als solchem Identität gibt. Crowley übernahm von Paracelsus nur Anwei­sungen zur Herstellung eines Homunkulus, der aber nicht den Orden als solchen darstellte.
Für die Hostie zur Gnostischen Messe gab Crowley ein Rezept aus Blut und Sperma. Das "Caliphat" erteilt den Rat, diese Hostie mit 160° Fahrenheit im Ofen zu backen, um den HI-Virus abzutöten.

Fraternitas Rosicruciana Antiqua

Die FRA bildet ein Dreieck mit OTO und GKK. Die ersten drei Grade werden frei­maurerähnlich per Initiationsritual erteilt, es folgen 4 "spirituelle" Grade, die mit den sexmagischen des OTO abgeschlossen werden. In Krumm-Hellers Gno­stischem Credo der Heiligen Messe {15} sind FRA und GKK eins, die Initiations­rituale stellen Baphomet in den Mittelpunkt.
Die Lehren drehen sich weniger um Sexualmagie als um Astrologie, die Runen oder Maya-Götter. Frauen stehen hierarchisch niedriger als Männer (ausser in der Gruppe in Venezuela), obwohl die Gebärmutter mit der Prostata gleichge­setzt ist, die beide Sperma (also den Logos) aufnehmen (der in den Hoden pro­duziert wird).

Fraternitas Saturni

Diese m.E. einzig "magisch ernstzunehmende Organisation" bedient sich eines Gruppengeistes, Gotos/Baphomet, der, mit den sexuellen Energien der Mitglieder aufgepumpt, 1993 fleischlich inkarniert, als Avatar des Neuen Aeons die Mensch­heit unter die friedfertige Äguide des Planeten Jupiter führen soll.



2. Notes Historiques sur le Rite Ancien et Primitif de Memphis-Misraïm

Joanny Bricaud 1.2.1881-21.2.1934)

Der hier vorgestellte Text von 1933 kann nur einen ganz kleinen geschichtli­chen Abriss des angeblich auch im 18. Jahrhundert von Cagliostro (1743-1795) beeinflussten,[23] * ursprünglich französischen und noch nicht zusammengeführten "Ritus von Memphis" und des "Ritus von Misraïm" anbieten. Bricauds Artikel ist insofern gekürzt, als er hier erst ab dem Zeitpunkt, wo der Memphis-Ritus 1856 in den US Fuss fasst, zitiert wird. Die marginalen Daten von 1863-68, 1873-1900 sind weggelassen.[24] *
1881 schliesst sich der 90-gradige Misraïm-Ritus dem 97-gradigen Memphis-Ritus an.
Die reguläre Freimaurerei lehnt den MM (sowie alle OTO-Gruppen) im allgemeinen als Winkelfreimaurerei ab. Ebenso ergeht es dem im Text erwähnten Cerneau-Ri­tus. Die verwirrliche Geschichte der unzähligen Riten und ihrer Beziehungen untereinander ist ein dauernder Streit um Legitimität und zuweilen finanzielle Interessen.
Einige, das OTO-Phänomen betreffende, von Joanny Bricaud (ab 1918 Führer des MM, eines Zweiges des französischen OTO und der Gnostischen Kirche) nicht auf­gezählte Daten sind in [eckigen Klammern] eingefügt. Manche der Protagonisten treten im Zusammenhang mit den Gnostischen Kirchen in späteren Kapiteln auf.
Weitere Literatur:
Aleister Crowley: "Equinox" I;10, 1919, xix-xxxix
Theodor Reuss' Oriflamme-Hefte
"Wiener Freimaurer-Zeitung" 5, Mai 1929, 12
K.H.F. Frick: "Licht und Finsternis" II, Graz 1978
Ellic Howe: "Fringe Masonry in England 1870-1985," London 1972, AQC 242-275
G. Ventura: "I Riti Massonici di Misraïm e Memphis," Venedig 1975
Gérard Galtier: "Maçonnerie Egyptienne," Ed. du Rocher, 1989
Serge Caillet: "Franc-Maçonnerie," Paris 1988
Pierre P. Pasleau: "Des Templiers aux Francs-Maçons," Paris 1988

oOo


1856.- [Memphis]-Grosshierophant Marconis begibt sich [von Frankreich aus] in die USA, wo er am 9. November in New York einen Souveränen Grossrat des 94° mit David Mac Lellan als Grossmeister gründet.
 
1861.- Harry Seymour löst Mac Lellan als Grossmeister des "Souverain Conseil Général" für die USA ab.
 
1862. Am 30. April richtet der Grossmeister des französischen Grossorients, Marschall Maignan, ein Schreiben an alle Obödienzen im Hinblick auf eine fran­zösische Einheit der Maurerei. Aufgrund eines positiven Berichts von Razy, Mitglied einer Prüfungskommission, vereinigt sich der Memphis-Ritus mit dem Grossorient. Die Logen des Ritus von Memphis konstituieren sich unter Kontrolle des Grossorients.
Im Juli stellt der Grosshierophant [Marconis in Paris] dem Bruder Seymour eine [96°]Charta für Amerika aus. Dieses Papier ist am 3. September vom französi­schen Grossorient ausgestellt und unter der Nummer 28.911 im Grossen Siegel­buch eingetragen. [Der 21. Juli 1862 wird von Reuss und Metzger als Gründungs­datum des OTO angegeben. Auf Grund dieses Patentes glaubt die Symbolische Grossloge des Schottischen Ritus in Deutschland (AASR: Alter und Angenommener Schottischer Ritus, regulär mit 33 Graden), d.h. Reuss, das Recht für die drei ersten Grade des Schottischen Cerneau-Ritus zu haben. Harry J. Seymour wird später vom amerikanischen Supreme Council, einer Art Obermaurergericht, wegen Treuebruch ausgestossen.]
Um die Übereinstimmung mit den anderen Graden des Grossorients zu erleichtern, werden die [aktiven] 95 Memphis-Grade [in Frankreich] vorübergehend auf 33 re­duziert.
 
1869. Amerikas SS [Supreme Sanctuary] bricht mit dem französischen Grossorient, da dieser in Louisiana ohne Einwilligung des SS Logenchartas ver­teilt hat, was Grossmeister Seymour am 20. März dem französischen Grossorient verkündet.
Nach dem Tod des Grosshierophanten [Marconis, 1868] geht das "Gouvernement Suprême" des Ritus nach Ägypten, an den Marquis de Beauregard als Chef.
[Das "Supreme Council" 33° des AASR verstösst John Yarker (1833-20.3.1913) am 30.11.1870. Dieser holt sich dafür am 24. August 1871 die Befugnis, die Grade 4-33 des irregulären und reduzierten Memphis-Ritus zu erteilen.]

1872.- Am 4. Juni stellt das amerikanische [irreguläre] SS [in Manchester] John Yarker ein Patent aus, das diesem erlaubt, in England und Irland ein SS zu errichten [von den Graden 1-3 ist erneut nicht die Rede, siehe 24.August 1871]. Am 8. Oktober wird dieses SS definitiv in Londons "Freemason's Hall" (dem Sitz der englischen Grossloge) von Seymour konstituiert. Generalgrossmei­ster wird John Yarker. Das neue Sanktuarium ernennt General Garibaldi zum Ehrenmitglied, gleichzeitig werden freundschaftliche Beziehungen mit Sizilien und Ägypten aufgenommen.
 
[1891 mitbegründet Encausse in Frankreich den Martinismus.][25] *
[Theodor Reuss erhält am 24. Juni 1901 von Encausse/Papus eine Martinisten­charta. Encausse selber erhält in diesem Jahr von Yarker ein Patent, die Swe­denborg-Loge INRI zu eröffnen. Diese Charta wird am 20.3.1906 erneuert.[26] * Am 15. Juni wird Reuss in der Loge Emanuel N:1 in London "FreimaurerMeister" und A.M.5663 33° durch Max Scheuer (New York, 33°, 90°, 96°, von 1900-1904 Gross­kommandeur des Cerneau-Ritus). Encausse gehört zur englischen Souveränen Grossloge, ebenso wie der Leichenbeschauer William Wynn Westcott (1848-1925) und W.H. Quilliams (33°, 95°). Reuss jedoch noch nicht.[27] * {Der Wortlaut der darauf folgenden Reuss-Chartas findet sich als 3. Kapitel}.]

1902.- Der selbständig[e] [gebliebene] Misraïm-Ritus in Frankreich verschwin­det.
John Yarker wird Grosshierophant, Oddis Nachfolger [als universeller Grosshie­rophant].
[Die Null-Nummer der Oriflamme vom Januar 1902 erwähnt noch keinen Theodor Reuss in der englischen und irischen Grossloge, dafür die Gründung der deut­schen "Loge und Tempel No 15: Zum heiligen Gral"/Swedenborg-Ritus unter John Yarker. Deutsche Freimaurer, die dieser Loge beizutreten wünschen, sollen sich bei Max Rahn, August Weinholtz, Franz Held oder Leopold Engel melden.]
Das englische SS konstituiert ein deutsches SS und wählt Theodor Reuss zum Grossmeister [Datum: 24.September 1902. Am 27.12.1903 wird Carl Kellner zum 33°, 90° und 96° von England und Deutschland ernannt, 1904 wird er Freund­schaftsrepräsentant des MM für Amerika. Die Nachfahren von Kellner sind nicht im Besitze eines Dokumentes, das ihn eindeutig als regulären Freimaurer im Sinne der Grossloge von London ausweist.[28] * Reuss' Verbindung zur Theosophi­schen Gesellschaft beschreibt Ellic Howe (20.9.1910-28.9.1991) in "Theosophical History."][29] *
 
1905.- Der Grossmeister von Italien tritt zurück und der Ritus in Italien schläft ein. [Carl Kellner stirbt am 8.Juni 1905 an einem Herzschlag und hin­terlässt seine Witwe Maria Antoinette aus Triest und 3 Kinder.]

[Am 24.11.1905 werden Rudolf Steiner (1861-1925) und Marie von Sivers (1867-1948) MM-Mitglieder und erhalten am 3.1.1906 von Reuss eine 30°, 67°, 89°-Charta {4}. Am 21. Juni 1906 veröffentlicht Reuss die "Allgemeinen Satzungen des... O.T.O." mit dem OTO-Lamen, von dem Crowley später behauptet,[30] * es sei seine eigene Erfindung gewesen.[31] * Das Lamen findet sich jedoch schon 1890 in Joseph Peladans Wappen des "Ordre de la Rose-Croix du Temple et du Graal."[32] * Am 24. Juni trennt Reuss Memphis wieder von Misraïm und macht auch den 33° wieder unabhängig von den beiden {3}. 1907 tritt der OTO als "Bund für Inter­nationale Versöhnung" auf.]

1908.- In der Folge des Spiritistenkongresses in Paris im Tempel des Droit Humain [gegr. 1893] wird der Memphis-Misraïm-Ritus in Frankreich neu konstituiert. England stellt am 24. Juni in Berlin das konstituierende Patent aus: unterschrieben von Theodor Reuss (Peregrinos), der in Paris dabeigewesen ist. Grossmeister für Frankreich werden [am 24. Juni][33] * Gérard Encausse (Papus) [33°, 90°, 96°][34] * und Charles Détré (Téder) [33°, 97°, X°].[35] * [ Eitler Jubel herrschte im Lager der Martinisten.][36] * Die ehemals dem Spanischen Ritus angeschlossene Loge "Humanidad" wird Mutterloge des Memphis-Misraïm-Ritus in Frankreich. [Krumm-Heller erhält am 15.3. von Reuss eine Mexiko-Charta und am 7.4.1908 von Détré ausserdem die Bewilligung für ein SS für Chile, Peru und Bolivien = 33°, 90°, 96°. Der später für die Schweiz wichtige mutmassliche Nachfolger Reuss', Hilfiker, wird unter dem Ordensnamen Nothung {4} schon im Dezember 1909 in der Oriflamme auf der Frontseite als inaktiver General Gross-Beamter erwähnt. Reuss ruft in derselben Oriflamme zu einem Internationalen Kongress für Experimentalpsychologie auf, der 1910 in Paris gehalten werden soll.]

[Yarker ist mit Reuss' und Encausses Aktivitäten in Frankreich nicht einver­standen und ernennt am 9.9.1909 George Lagrèze an dessen Stelle.][37] *
1910.- Eduardo Frosini, Generaldelegierter Italiens für den Spanischen Ritus, gründet in Florenz den "Rite Philosophique Italien," der sieben Grade aufweist und die Schottischen, die Memphis- und die Misraïm-Grade vereint. [Am 21. No­vember 1910 wird Aleister Crowley durch John Yarker zum 33° des AASR ernannt, obwohl Yarker seit 1869 nicht mehr in der Gunst des AASR steht.]

1911.- Der rumänische Grossmeister Constantin Moriou legt aus Altersgründen (77 Jahre) sein Amt nieder. I.-T. Ulic wird sein Nachfolger. [Im November 1911 wird erstmals der OTO in der französischen Zeitschrift "Initiation" erwähnt. Bricauds Gnostische Kirche und Encausses Martinismus gehen eine Union ein.]

[Am 21. April 1912 wird Crowley durch Reuss in den 33°, 90°, 95° und X° für England und Irland erhoben. Am selben Tag ernennt Reuss den 1910 von Encausse ernannten Czeslaw Czynski/Punar Bhava zum X° für die slawischen Länder.[38] * Czynski wird laut der französischen Zeitschrift "Mysteria" (u.a. Organ des OTO)[39] * Legat der Église Gnostique Universelle en Russie. Er stirbt 1937.[40] * Am 25.10.1912 werden Frosini und Détré "légats gnostique de l'Eglise Gnostique Universelle."[41] *
Der "Erste General-Gross-Administrator" und "Ehren-Grossmeister" von MM und OTO, Franz Hartmann/Emanuel, geboren am 22.11.1838, stirbt am 7.8.1912. Die Jubiläums-Ausgabe der Oriflamme mit vielen Fotos der Protagonisten und einer Geschichtslektion über die Entstehung des OTO, inklusive eines Beitrages der Mysteria Mystica Maxima (des englischen Zweiges unter Crowley) über die Se­xual-Magie erscheint kurz danach.]

1913.- Am 20. März stirbt der Grosshierophant John Yarker. Sein Nachfolger wird Theodor Reuss.[42] *
Nach dem Tod des Grossmeisters des "Rite national Espagnol," Villarino del Villar, fusioniert dieser Ritus mit der katalanischen Grossloge Baléare. [Italien: nach dem Tode von Michele de Vincenzo Majulli (33°, 90°, 95°, VII°)[43] * im Sommer 1912, wird im Februar 1913 Eduardo Frosini/Hermes 33°, 90°, 96° und VII°[44] * (schon 1909 von Yarker beehrt).[45] * In Italien ausserdem: Arturo Reghini/Maximus (12.11.1878-1.7.1946) 33°, VI° und G. di San Fortunato 33°, 90°, 95° und VII° {4}.[46] * Frosini und Reghini tauchen in Crow­leys "Golden Book,"[47] * das nur Eintragungen zwischen 1912-1917 enthält, auf. Encausse macht Czeslaw Czynski zum 33°, 90°, 96°, VII° und "Legat der Eglise Gnostique Universelle" für Russland.[48] * Am 20.10.1913 wird Crowley Ehrenmit­glied des "Rite Philosophique Italien." Reghini, der nicht viel vom Martinis­mus hält, wird VII°.[49] * Angeblich soll der Madrider Kardinal Mariano Rampolla di Tindaro (1843-1913), der beinahe Nachfolger des Papstes Léon XIII geworden wäre, Mitglied des OTO sein].[50] *
 
1914.- Der [1910 gegründete] "Rite Philosophique Italien" wird durch Frosini stillgelegt. [Reuss' Oriflamme bringt einen geschichtlichen Abriss über Leo­pold Engels Illuminaten-Orden und Crowleys Manifesto der Mysteria Mystica Ma­xima, das 1919 als "Liber LII" nur geringfügig verändert von Crowley als welt­weit gültige OTO-Statuten vorgelegt wird. Ebenfalls 1914 wirft Reuss in "Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheimnis" nochmals das Thema des "Geschlechtsaktes" auf und stellt den "Grundriss des neuen O.T.O.-Tempels" und dessen "Bausteine" vor.][51] *
 
1916.- Der französische Grossmeister [pro Land ein Grossmeister] Gérard Encausse stirbt am 25. Oktober an den Folgen einer Kriegskrankheit [Tuberkulose]. Charles Détré wird sein Nachfolger als Grossmeister.
 
[1917 erscheint die Beschreibung und Konstitution des OTO "Otherwise: The Her­metic Brotherhood of Light"[52] * {11, 17} und die "Message From Master Thirion" [sic], Postadresse: Lugano.]

1918.- Am 25. September stirbt Grossmeister Charles Détré. Während des Krieges ist der Ritus in England, Frankreich, Deutschland, Rumänien und Ägypten einge­stellt. [Angebliche Reuss-Charta vom 10.11.1918 für die Damen Ida Hoffmann und Clara Linke: 33°, 97° und X° {4}.]

1919.- Eine Gruppe Maurer, dem "Rite Français" (Grossorient), dem Schottischen Ritus (Grossloge und Suprême Conseil) und gleichzeitig den Hochgraden des Mem­phis-Misraïm-Ritus angehörend, möchte, ihrer Obödienz treu bleibend, den Mem­phis-Misraïm-Ritus in Frankreich wiederbeleben, um eine rein initiatorische Freimaurerei zu bearbeiten. In Lyon wird in Übereinstimmung mit der 1908er [Reuss]Charta die Mutterloge "Humanidad" wiederbelebt. So wird am 10. Septem­ber Bruder Joanny Bricaud [durch Reuss] eine Charta zur Errichtung des franzö­sischen Souveränen Sanktuariums des MM erteilt [33°, 90°, 96°] und am 30. Sep­tember gleichermassen die französische Gründung eines "Suprême Grand Conseil des Rites Confédérés (Early Grand Scottisch Rite, Memphis and Misraïm, Royal Order of Scotland, etc...)" angeregt.
[Im Mai 1919 wird Hilfiker durch Reuss zum 33°, 95° VII° für die Schweiz. B.Thomson bestätigt den 33° am 29.8.1919. Joanny Bricaud erweitert diese Wür­den am 12. Mai 1920 um den 90°. In Zürich beruft Reuss Mitte Juli 1920 einen Weltkongress der Freimaurerei ein, und veröffentlicht das "Aufbauprogramm der Gnostischen Neo-Christen OTO," womit wohl Reuss' Versuche um freimaurerische Anerkennung seines OTO und des MM endgültig scheitern {4}.]

1921.- In Italien erwacht der MM mit Hilfe einer ägyptischen Charta zum Leben: Grossmeister in Palermo ist G. Macbean. [Im Juli wird Harvey Spencer Lewis (1883-1936) 33°, 90°, 95° und Ehrenmitglied des OTO. Am 31.7. erhält Carl William Hansen/Kadosh von Joanny Bricaud den 30° für Kopenhagen, was von Reuss am 3. September mit dem X° bekräftigt wird. Im selben Jahr wird Heinrich Tränker 33°, 90°, 96° und X° für Deutschland. Später erklimmt sogar Spencer Lewis den 97°[53] * {5}. -- Seit dem 2.4.1920 auf Cefalù/Sizilien, notiert Crowley am 27.11.1921 in sein Tagebuch, dass er sich selber zum OHO des OTO erkoren habe.]

1923 stirbt der Grosshierophant Theodor Reuss (Peregrinos) [ohne Nachfolger zu ernennen,[54] * was die Legitimität aller Nachfolgeorganisationen in Frage stellt.]
[übersetzt]



3. Damals hinterm Mond

Auszüge zu Carl Kellner



Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (Auszüge):


"Kellner Karl, Chemiker und Grossindustrieller, geb. Wien, 1.9.1851; gest. Wien, 7.6.1905. Stud. in Wien und Paris. In einem Wr. Privatlaboratorium ar­beitend, machte er bereits im Alter von 22 Jahren jene entscheidenden Beobach­tungen, die nach seinem 1876 erfolgten Eintritt in die Fabrik des Hektor Frh. von Ritter-Zahony in Podgora bei Görz in dem nach ihm und Ritter benannten und binnen kurzem von zahlreichen Papierfabriken in Verwendung genommenen Sulfit-Zelluloseverfahren gipfelten... (Elektrochem. Bleichverfahren)... The Castner-Kellner Alkali Ko., baute in England die damals grösste Anlage der Welt zur Chloralkali-Elektrolyse... K. befasste sich auch mit techn. Erfindungen... wie Gewinnung von Gespinstfasern, Beleuchtung, Photographie, künstliche Edelsteine u.a."
Dr. Walter, III. Band, Graz-Köln 1965, 290

Jean Paar: Weisse und Schwarze Magie

"Am 7. Juni 1905 starb in Wien der in weitesten wissenschaftlichen und indu­striellen Kreisen wohlbekannte Dr. Karl. K. eines plötzlichen unaufgeklärten Todes, nachdem ein halbes Jahr vorher seinen Assistenten das gleiche Schicksal ereilt hatte. Dr. K. besass einen regen und ingeniösen Geist, der ihn, nachdem er mit diversen Erfindungen, darunter der Sulfit-Zellulose-Prozess an erster Stelle figuriert, Glück gehabt, weiter und weiter trieb, bis er - im Lager der schwarzen Magie landete. Zuerst nahm er Unterricht bei dem Araber Soliman Ben Aisha, der ihn lehrte, wie man sich die Augen aus dem Kopfe nehmen und die Zunge durchstechen kann. Dann liess er sich den Inder Bheema Sena Pratapa kom­men, von dem er die Kunst lernte, sich selbst in jenen Scheintodzustand zu versetzen, in dem manche Fakire sich begraben zu lassen pflegen. Schliesslich weihte ihn der Inder Sri Mahatma Agamya Guru Paramahamsa in die letzten Ge­heimnisse des Hata Yoga ein.[55] * Der Enderfolg war der, dass er eine Schar nie­derer Geistwesen an sich zog, die er nicht wieder los werden konnte, und die sein Verderben wurden. In seinem Laboratorium trieben die tollsten Spuker­scheinungen ihr Unwesen, und der Unglückliche fand, trotzdem er sich seines Tuns vollauf bewusst war, nicht mehr die Kraft, sich ihrer zu erwehren. In ei­nem seiner Briefe an Dr. Franz Hartmann schrieb er wörtlich: Ich fürchte die hütenden Scharen, aber sie eröffnen doch der Erkenntnis das Feld.
Ein halbes Jahr, nachdem sein Assistent im Laboratorium eines plötzlichen To­des verstorben, wurde er selbst von einer geheimnisvollen Krankheit befallen, die sich keiner seiner Aerzte erklären konnte. Er magerte zum Skelett ab und starb eines ebenso rätselhaften Todes, nachdem er sich in Egypten, wohin man ihn mit der Tragbahre geschafft, ein wenig erholt hatte."
J. Paar, Berlin 1912. Paar wird Ludendorffianer und publiziert 24 Jahre später unter folgendem Pseudonym nochmals über Kellner: S. Ipares: Geheime Weltmächte
"Der Blavatsky-Schüler und Gründer der Internationalen Theosophischen Verbrü­derung, Dr. Franz Hartmann (33°, 90° und 95°), gehörte dem Orden der Alten und Echten Rosenkreuzer als Frater Emmanuel an, während Dr. Rudolf Steiner in einer Zweigabteilung des Ordens, dem in 97 (=33) Grade arbeitenden O.T.O. (Ordo Templi Orientis, Orientalischer Templerorden) seine Einweihung hielt. Dieser Orden ist eine Logenschöpfung Dr. Karl Kellners, der bis zum Jahre 1904 Frater Superior des Ordens der Alten und Echten Rosenkreuzer war.
Bei der Erwähnung Dr. Karl Kellners (1851-1905), einem hochbegabten österrei­chischen Erfinder und Chemiker, schlagen wir eines der dunkelsten Kapitel des modernen Geheimbundwesens auf. Der junge Kellner, der mit kaum 22 Jahren durch seine Arbeiten sich in der wissenschaftlichen Welt einen Namen verschaffte, war frühzeitig mit dem Okkultismus in Berührung geraten und freimaurerischen Gruppen zugeführt worden. Im Jahre 1887 schloss er sich der Theosophischen Ge­sellschaft an und bekleidete immer höhere Ämter und Würden im internationalen Logentum. Als Eingeweihter wusste er um die freimaurerischen Weltverschwö­rungspläne und die okkulte Einkreisung Deutschlands, die nicht zufällig mit dem Jahre 1902 politisch in Erscheinung trat, in welchem Jahr Steiner sich am 17. Januar 1902 in die Theosophische Gesellschaft aufnehmen lies [sic] ...
Dr. Kellners Briefe sind erschütternde Aufzeichnungen einer im dunklen Reich der Okkultbünde und ihrer Schulungen nach Klarheit und Wahrheit ringenden men­schlichen Seele. Eine Stelle aus ihnen beleuchtet die ganze Verzweiflung sei­ner Lage: Endlich habe ich das gefunden, wonach ich mein Leben lang gestrebt habe. - Ich mache meine Übungen, komme ein wenig in die Höhe und purzle dann um so tiefer wieder hinab. Ich fürchte die hütenden Scharen.[56] * - Dr. Franz Hartmann meint, dass es Dr. Kellner mit dem Okkultismus erging wie dem Ika­rus, von dem die Mythe erzählt, dass er versucht habe, mit wächsernen Flügeln zur Sonne empor zu steigen, aber die Flügel schmolzen und er fiel. Als die hütenden Scharen des Westens merkten, dass Dr. Kellner sie mit den eigenen Waffen und denen der indischen Geheimbünde - zu welchen er vor seinem Tode en­gere Verbindungen aufnahm - vernichtend schlagen und das sich immer dichter über Europa spinnende Schicksalsnetz der Überstaatlichen vor der österreichi­schen und Deutschen Öffentlichkeiten enthüllen und damit zerreissen wollte, machten sie ihn zur rechten Zeit stumm. Zunächst schreckten sie Kellner - es ist dies ihre beliebteste Methode - durch in seiner Umgebung eintretende Un­glücksfälle und dann durch den Tod seines Assistenten, eines jungen kerngesun­den Menschen, der plötzlich im Laboratorium leblos zu Boden stürzte, ohne dass die Ärzte bei der Leichenöffnung die Todesursache feststellen konnten. Dann wurde Kellner selbst von jener geheimnisvollen Krankheit befallen, für die die Ärzte keine Erklärung fanden, und die ihn für ein halbes Jahr auf das Kranken­lager warf. Stetige Abmagerung, an den Gliedern sich einstellende Lähmungen und völlige Taubheit waren die nächsten Krankheitserscheinungen, von denen er sich in der Sonne Ägyptens wieder ziemlich erholte. Von dort kehrte Dr. Kellner am 6. Juni 1905 in seine Vaterstadt Wien zurück und starb, nach einem Besuch des alchemistischen Kabinetts seines Laboratoriums, in der darauffol­genden Nacht. Die unsichtbare Hand der hütenden Scharen hatte einen ihrem Wir­ken höchst unbequem und gefährlich gewordenen Wissenden in den innersten Osten befördert, eine Leuchte des Rosenkreuzertums zum Verlöschen gebracht und den O.T.O. auf Wege geführt, die keinem seiner nachfolgenden Generalgrossmei­ster zur Ehre gereichte."
S.Ipares, München 1936

Jubiläums-Ausgabe der Oriflamme 1912

"Der geistige Vater des neuorganisierten Orientalischen Templer-Ordens war der verstorbene Suveräne-Ehren-General-Grossmeister in Deutschland und Grossbri­tannien, Br.Dr. Carl Kellner, 33°, 90°, 96°, X°. Auf seinen vielen und weiten Reisen in Europa, Amerika und Klein-Asien war Br. Kellner in Berührung gekom­men mit einer Organisation, welche den Namen führte The Hermetic Brotherhood of Light. Die Anregungen, die er durch seine Berührung mit dieser Organisa­tion empfangen hatte, verbunden mit anderen, hier nicht weiter zu detaillie­renden Umständen, gebaren in Br. Kellner den Wunsch, eine Art Academia Massonica zu gründen, welche suchenden Brüdern die Bekanntschaft mit allen existierenden Maurer.'.Graden und Systemen ermöglichen sollte. Im Jahre 1895 hatte Br. Kellner lange Unterredungen mit Br. Reuss in Berlin, wie diese seine Idee verwirklicht werden könnte. Im Verlaufe der Unterhandlungen mit Br. Reuss liess Br. Kellner den zuerst vorgeschlagenen Titel Academia Massonia fallen und legte Gründe und Unterlagen vor für die Annahme der Bezeichnung Orientalische Templer. Diese Verhandlungen führten damals, 1895 zu keinem positiven Resultate, da Br.Reuss zu jenem Zeitpunkte noch mit dem von ihm re-aktivierten Illuminaten-Orden beschäftigt war, und diese Organisation, sowie die darin neben Br. Reuss an leitender Stelle tätigen Personen, dem Br. Kellner nicht sympathisch waren [im Januar erscheint die 0-Nummer der Oriflamme].
Als dann Juni 1902 die endgültige Trennung zwischen Br. Reuss und seinem Schü­ler Leopold E[ngel] eingetreten war, setzte sich Br. Kellner sofort in Verbin­dung mit Br. Reuss und veranlasste die Erwerbung eines Freibriefes für Einfüh­rung des Memphis- und Misraim-Ritus der Freimaurerei in Deutschland, weil Br. Kellner diesen Ritus mit seinen 90 bezw. 95 Graden als den geeignetsten hielt, seine Idee betreffs Einführung einer Art maurerischer Akademie zu verwirkli­chen. Die rosenkreuzerischen, esoterischen Lehren der Hermetic Brotherhood of Light wurden reserviert für die wenigen Eingeweihten des Okkulten Inneren Kreises. Die Erkenntnis-Stufen dieses Inneren Kreises von Eingeweihten liefen mit den höchsten Graden des Memphis-Misraim-Ritus parallel, und diese Eingeweihten bildeten den geheimen Stamm des Orientalischen Templer-Ordens.
Es kann niemand ein Eingeweihter des O.T.O. werden, der nicht vorher die drei Johannis-Grade der Freimaurerei empfangen hat."
Bildlegende zum Foto von Kellner aus dem Jahre 1896: "Aufgenommen in den Frei­maurer-Orden in der Loge Humanitas, Or.'.Neuhäusl."[57] *
Theodor Reuss, Berlin und London 1912 Oriflamme vom Juli 1914

Zum Zitat aus A.P. Eberhardts "Winkellogen Deutschlands" (Leipzig, 1914): "Die Mitglieder forderten, und ganz besonders der bekannte Okkultist und Freimaurer Dr. Kellner in Wien, forderte von Reuss, dass er ihnen das Patent einer aner­kannten Körperschaft bringe!"
"Dr. Karl Kellner war niemals Mitglied des Swedenborg-Ritus oder überhaupt Mitglied irgend einer der von mir in den Jahren 1900-1902 gegründeten Freimau­rerlogen gewesen. Dr. Karl Kellner war auch nicht Mitglied des von mir re-ak­tivierten Illuminaten-Ordens gewesen, so lange Leopold Engel mit demselben in irgend einer Weise verbunden gewesen war.
Dr. Karl Kellner war also gar nicht in der Lage, irgend etwas als Mitglied des Swedenborg-Ritus zu fordern.
Dr. Karl Kellner, mit dem ich allerdings schon lange vorher befreundet und verbunden war, trat im September 1902 dem Souveränen Sanktuarium des Alten und Primitiven Ritus der Freimaurerei bei, nachdem ich im Einverständnis mit ihm (nach dem Ausschluss des Leopold Engel aus dem Kreise meiner Mitarbeiter) von John Yarker in Manchester im August 1902 einen Charter (Freibrief) erbeten und zugesagt bekommen hatte." Theodor Reuss, Berlin und London 1914

Konstitution, Statuten und Formulare des Gross=Orient der Alten und Angenomme­nen, Schottischen 33° Freimaurer und Souveränen Sanktuarium des Alten und Pri­mitif Ritus 95° von Memphis- und Misraim, in und für Deutschland im Tale von Berlin, des Obersten Rates und Grossrates sowie der Schottischen Kapitel vom Rose Croix nebst deren untergeordneten Kapiteln u. Symbolischen Logen (St. Jo­hannislogen).

"Protektor: Souveräner Ehren-General-Grossmeister für Deutschland und Souverä­ner Grosskommandeur, A. u. A. 33°, für Deutschland, Grossbritannien und Ir­land: Br.'. Dr. Carl Kellner von der Kellner-Partington Co. Ld.-der Castner-Kellner Alkali Co. Ld.-Manchester, Barrow i/f. Runcorn, Borregaard (Norwegen), St. John (Canada), Hallein bei Salzburg-Mitglied des k.k. Industrie-Rates in Wien etc."
Berlin 1903 Historische Ausgabe der Oriflamme 1904

"Friede Toleranz Wahrheit... Manchester, London, Wien und Berlin am 27.Dez. 1903. Dr. Carl Kellner, 33°, 90°, 96° S.Ehren-General Grossmeister in Grossbritannien und Deutschland... Theodor Reuss, 33°, 90°, 96° ad vitam G.G.M. für das Deutsche Reich." [es folgt "Von den Geheimnissen der okkulten Hochgrade unseres Ordens. Ein Manifesto des Gross-Orientes... Kellner u. Reuss"]


Der Grossvater der Anthroposophischen Gesellschaft

Eingangs ein paar Zitate aus der völkischen Hetzschrift "Der Judenkenner" von 1936. Antisemitische Passagen sind getilgt, Ergänzungen in [eckigen Klammern].

"Der Judenkenner" Folge 6 vom 5.2.1936. "Karl Theodor Reuss... wurde in Augs­burg im Jahre 1855... geboren. Er besuchte das Gymnasium bis zur Untersekunda, kam dann zu einem Drogisten in die Lehre, wurde aber bald wegen seiner schönen Stimme zum Opernsänger ausgebildet. Als solcher kam er auch [1883] mit Richard Wagner und dessen Schirmherrn, dem König Ludwig [II. von Bayern], in nähere Beziehungen. Seine Laufbahn fand aber ein unerwartetes Ende, da Reuss plötz­lich (man vermutet Lustseuche) seine Stimme verlor... als ständiger Mitarbei­ter mehrerer grosser deutscher Zeitungen ging er nach London, wo er [am 9.11.1876] in die deutsch-sprachige "Pilger-Loge" Nr.238 aufgenommen wurde [ausgestossen 1881] ...[58] *
...so kam es, dass er 1878 für die "Times" als hochbezahlter Kriegsberichter­statter nach dem Balkan und 1882 nach Bosnien und die Herzegowina ging.
1880 war Reuss für längere Zeit wieder in seiner Heimat gewesen. Dort hatte er in München mit Nachkommen von Illuminaten einen Versuch zur Wiederherstellung des staatszerstörenden Ordens des "Spartacus" (Prof. Adam Weishaupt von Ingol­stadt) gemacht...
Auf jeden Fall sehen wir im Jahre 1885 Herrn Reuss... in London im Vollzugs­ausschuss der anarchistischen "Socialist League..."
[Seine erste] Broschüre "The Matrimonial Question" (Die Frage der Mutter­schaft) findet keinerlei Beachtung [angeblich vertritt Reuss in seinem "Aufbauprogramm der Gnostischen Neo-Christen OTO" dieselben Grundsätze][59] *... am 10. Mai wird Reuss "wegen ehrenrühriger Handlungen.".. aus der "Socialist League" ausgestossen...
Die Aufdeckung seiner Spitzeltätigkeit durch die Londoner Anarchisten zwang den Verräter, den Boden Englands zu verlassen und wieder nach Deutschland zu­rückzukehren.
1888 [?] taucht Reuss wieder in Berlin auf... [und] tut sich mit dem Schau­spieler Leopold Engel zusammen [zwecks Neugründung des] Illuminaten-Ordens {11}...
Die deutschen Grosslogen lassen zuerst Reuss und die Seinen anstandlos gewäh­ren... Erst als im Jahre 1900 Reuss dazu übergeht, eigene Johannislogen unter der Firma "Grosse Freimaurerloge für Deutschland" aufzuziehen, empören sich die "hochwürdigsten Grossmeister" über den unlauteren Wettbewerber... Darauf­hin trennt sich Leopold Engel von Reuss, dem er Betrug vorwirft; das war am 3. Heuerts 1901... die grosse Mehrzahl der Mitglieder des Illuminatenordens bleibt bei Reuss, nur eine kleine Minderheit unternimmt mit Engel den Versuch, einen "Weltbund der Illuminaten" unabhängig von den in- und ausländischen Grosslogenbehörden aufzuziehen..."

Folge 7 vom 12.2.1936: "Innerhalb dieses Ordenssystems [Memphis-Misraïm] aber hatte Reuss die Zuverlässigsten in eine besondere Gruppe, den Orientalischen Templer-Orden (OTO) zusammengefasst... Über den "Geist" [der dazugehörigen prä-Crowley-] Kirche braucht nur gesagt werden, was in ihren Werbeschriften selbst steht...: "Die Israeliten brauchten, wenn sie wollten, nicht viel auf­zugeben, um zu uns zu gehören... die Gnostische Kirche unterstützt die parla­mentarisch-liberale Republik..." (Le Réveil des Albigeois, Nr. 1, 1900) [Organ von Jules Doinels Eglise Gnostique de France {15}].
Erstes Oberhaupt (C[aput] O[rdinis])... war aber nicht Reuss selber, sondern der... Wiener Grossfabrikant Dr. Karl [sic] Kellner...
Reuss wohnte seit 1905 in Hamburg. Im Sommer 1906 aber begab er sich zur Jo­hannisfeier[60] * nach München, um einige Anwärter in die Geheimnisse des Templer-Ordens einzuführen. Die "Novizen" wurden dermassen angewidert von den ihnen gewordenen "Offenbarungen,"[61] * dass sie die Polizei alarmierten, um den Lüst­ling Reuss festnehmen zu lassen, der nur mit Mühe seiner Verhaftung an der Mittagstafel des Hotels "Metropol" entging, dann aber schleunigst zu seinem Vertrauten Yarker {2} nach England flüchtete...
In Deutschland war die Regelung der Angelegenheiten nach dem höchst ungeordne­ten Rückzug des General-Grossmeisters bedeutend schwieriger. Die Leitung der Johannislogen erhielt zwar schon am 11. November 1906 Herr A.P.Eberhardt in Leipzig, aber die Leitung der höheren Grade behielt sich Reuss bis November 1909 immer noch vor. Dann aber übertrug er seine Vollmachten seinem vielge­treuen Schildknappen Dr. Carl Lauer[62] * in Ludwigshafen.
Nun war nur noch das oberste Stockwerk des Systemgebäudes, der Memphis-Mis­raim-Ritus oder OTO zu vermieten. Ein passender Pächter aber fand sich auch hier in Gestalt des... Doktors Rudolf Steiner, der schon im Winter 1906/07 den ganzen Betrieb als General-Grossmeister für den Spottpreis von 1500 Mark er­warb {4}...
Steiner selbst hat immer wieder seinen Vertrauten gegenüber geäussert, dass der höchste Grad seines maurerischen Systems der unterste Grad eines weiteren Okkultsystems sei, an dessen Spitze ein "Rex summus maximus"[63] *... stehe..."

Folge 8 vom 19.2.1936: "Reuss hatte - als Broterwerb - in London eine "Hochschule für hermetische Wissenschaften" aufgemacht... Ende 1913 aber sie­delte er nach Paris über...
Sechs Monate nach der Niederlassung des "Professors T.Reuss-Willsson" in Basel brach der Weltkrieg aus... [Seine Aktivitäten werden in {4} beschrieben.]
Nach Beendigung des Krieges blieb Reuss noch zwei Jahre in Basel wohnen... [Kurtzahn wird als führendes Mitglied der Gnostischen Kirche erwähnt, der seit 1922 persönlich in Verbindung mit Reuss stehe {15}].
Reuss hatte damals seinen Wohnsitz nach München verlegt... und war Angestell­ter des städtischen Reisebüros geworden. Immer noch hielt er seine OTO-Kapitel ab [so auch mit Krumm-Heller {12}]. Krumm-Heller krebst heute [1936?] als Agent der Rosenkreuzergesellschaft in Brasilien herum. Wir bitten unsere Freunde in Brasilien, auf ihn besonders achtzugeben und uns über sein Treiben zu berichten...
Über neuen Plänen... brütend, starb [Reuss] 1923 im 68. Lebensjahr in Mün­chen."[64] *
 
Dieser Text und Reuss' Oriflamme vom Juli-Dezember 1906 dürfte wohl die Grund­lagen für alle Reuss-Biographien geliefert haben. Bislang unbekannt geblieben ist der Text von Leslie[ey] Fry (Paquita Shismarev) in der "Révue Internationale des Sociétés Secrètes," "Les Missionnaires du Gnosticisme,"[65] * der aber für die vorliegende Studie nichts massgebliches beigesteuert hat. "If the editor of Judenkenner was Ulrich Fleischauer (and this is by no means certain), he was in regular contact with Mgr Jouin of Révue Internationale des Sociétés Secrètes, and Hamilton Beamish of The Patriot in England. All these journals were preoccupied to some extent with this topic. Judenkenner published every week for almost two years during 1935-1936. Heydrich ordered the Security Service (SD), and the Secret Police (Gestapo) to seize documents from, and suppress, occult organisations on 20th July 1937, and the freemasonic lodges on 23rd April 1938. Whilst I am sure the SD and Gestapo did acquire juicy documents before these dates, I question whether they really acquired the most interesting information until after the suppression dates. For this reason, Ulrich Fleischauer's vast sources for Judenkenner remain a mystery, as does the nature of Heydrich's and Dr Francis Six's relationship with Fleischauer. Fleischauer later worked for Alfred Rosenberg, after Heydrich closed down Judenkenner in late 1936 (reason unknown)."[66] *


Absolute Beginners

"Erste Stiftungsurkunde: [der] Geheime[n] Areopag[s] des Illuminaten-Ordens... hat beschlossen, ab Januar 1900 von seinem durch den Begründer des Illumina­ten-Ordens Adam Weishaupt rechtmässig[67] * erworbenen Ordensrecht, Freimaurer-Lo­gen zu begründen, wieder Gebrauch zu machen.
Der Geheime Aeropag des Illuminaten-Ordens übergab hiemit zu diesem Zwecke seinem Ordens-Mitglied dem Bruder Theodor Reuss... in Berlin... das alleinige Recht Freimaurer-Logen nach dem Schottischen Ritus der Alten und Angenommenen Maurer... zu begründen und einzuweihen... Dresden, den 1. Dimeh 1900... Theo­dor Reuss, Leopold Engel..." [Wortlaut gemäss der Oriflamme vom Juli 1914[68] *. Das Patent soll laut Reuss am 6. Mai 1901 ausgestellt worden sein]

"Ordre Martinist Theodor Reuss -- Par la Présente Le F. Theodor Reuss de Ber­lin est autorisé à Représenter L'ORDRE à titre de: Inspecteur Spécial (I.M.) avec siège à Berlin... 24 Juin 1901[69] *... Papus" [Abschrift nach dem Original. Im Sommer 1901 ist Papus in Russland, wo er möglicherweise den Zar als Kopf einer Martinistenloge einsetzt.[70] *]

"THE SWEDENBORG RITE OF FREEMASONRY [hier nur der deutsche Auszug der zwei­sprachigen Charta] Hiermit wird beurkundet, dass unser würdiger Bruder Theodor Reuss ein gesetzmässiger Freimaurer Meister, dessen Unterschrift nebenan steht, am 25. Tag des Monats Juli A.D. 1901... in der Loge und Tempel Emanuel N:1 in London (England) zum erleuchteten, erhabenen und vollkommenen Freimau­rer Meister erhoben, und dass sein Name in den Matrikeln der Souveränen Grossloge von Grossbritannien und Irland eingetragen worden ist. Urkundlich dessen ist gegenwärtiges Certifikat ausgefertigt, unterschrieben und mit dem grossen Siegel versehen worden zu London am 26. Tage des Monats Juli A.D.1901... William Wynn Westcott" [Abschrift nach dem Original]

Fraternitas Lucis Hermetica (FLH) = Hermetic Brotherhood of Light (HBL)?[71] *

"die wahren aktiven Glieder des O.T.O. werden Hermetische Brüder des Lichts oder Illuminaten genannt, was von Fra. Peregrinus X° O.T.O. (Theodor Reuss) und Baphomet XI° O.T.O. (Aleister Crowley) historisch festgelegt wurde." (Metzgers Attest, 9.1.1963)[72] *
"The Hermetic Brotherhood of Light" {16}, ist eine der Organisationen, aus denen Carl Kellner angeblich (so die "Historie" von Reuss und Crowley verbreitet) den OTO aus der Taufe gehoben haben soll. "The Hermetic Brotherhood of Luxor" ist von Pascal Beverly Randolph (1825-8.10.1875) gegrün­det worden. Der innere Zirkel hat sich "Fraternity of Eleusis" genannt. 1886 ist die allein in Boston existierende HBL geschlossen worden, worauf man die "Eulis Brotherhood" gründet, welche den OTO, d.h. Carl Kellner (oder auch Papus), beeinflusst haben soll.
Am 22.1.1917 stellt Reuss in seinem Manifesto "Anational Grandloge & Mystic Temple: Verità Mistica, Or. Ascona" den OTO noch als "Hermetic Brotherhood of Light" vor. Hin und wieder hat auch Heinrich Tränker diese Bezeichnung verwen­det, zum Beispiel auf der "2nd Fama" von 1930 {5}. Reuben Swinburne Clymer {12} ist einer der Nachfolger der HBL.

"From the East of the Supreme Grand Council of the Sovereign Grand Inspector General of the 33rd and last Degree of the Ancient and Accepted Rite of Freemasonry in and for Great Britain & Ireland... Know Ye that we the undersigned Sovereign Grand Inspector General do hereby certify, acknowledge and proclaim, our Ill.Brother Theodor Reuss of Berlin to be an Expert Master Mason, Secret Master, Perfect Master, ... Grand Elect Knight Kadosh, 30°, Grand Inquisitor Commander, 31°, Prince of the Royal Secret, and a Sov.Gd.Inspector Gen. 33°...
Signed and delievered by us Sovereign Grand Inspector General of the Thirty-third and last Degree with the Seal of our said Supreme Council affixed in the Valley of Manchester this... 24th day of September A.D.1902. John Yarker 33°..."
[Abschrift nach dem Original! Ein beinah wortwörtlich identisches Papier er­hält Aleister Crowley am 29. November 1910 von John Yarker. Vom angeblich am selben Tag des Jahres 1902 ausgestellten Freibrief für Reuss von Yarker ist bislang kein Original aufgetaucht, sondern es sind nur Abschriften zu finden:]
"We.. do... issue.. this our Warrant empowering our Illustrious and Enlightened Brothers: Theodor Reuss 33.° 90.° 96.° to act as Most Illustrious Sovereign Grand Master General, Franz Hartmann 33.° 90.° 95.°, Thrice Illustrious Grand Administrator General... with power to oppoint [sic] the other necessary officers of a Sovereign Sanctuary etc. to be holden in the Valley of Berlin or other german city, aforesaid by the name and title of the Sovereign Sanctuary 33.°-95.° in and for the Empire of Germany... [es folgt die Bewilligung, Logen, Kapitel etc. zu eröffnen und alle Grade zu vergeben] 24. day of Sept. 1902 E.V... John Yarker 33.° 90.° 96.° Gr. Master Gen. ad vitam..."[73] * Die Niederschrift der deutschen Version in "Der Cerneau-(Neuyork 1807) Ritus"[74] * zitiert jedoch andere Grade: Theodor Reuss: 33°, 90°, 95°; Franz Hartmann 33°, 90°, 96°. Die "Konstitution, Statuten und Formulare"[75] * gibt zwar dieselben Grade an, lässt aber Hartmanns pompösen Titel aus.]

"33° and last degree SUPREME COUNCIL... Sovereign Grand Inspector General -- Ancient and Accepted Scottish Rite Masonry sitting in the Valley of New York, where abideth Peace, Tolerance and Truth: From the Grand Orient of 'IERODOMON,[76] * at New York, in the State of New York, near the B.B. and under the C.C. of that Zenith, which answers unto 40°42'N.Lat. I, Max Scheuer 33° by the authority in me vested as Most Puissant Sovereign Grand Commander, do appoint the Most Illustrious Brother Theodor Reuss Sovereign Grand Inspector General, Thirty-third degree, Deputy as Representative of the Supreme Council of the United States of America, its territories and dependencies, to the Supreme Council of the Grand Orient of Germany, Thirty-third degree Ancient and Accepted Scottish Rite... this twenty-first day of Sivan A.M.1663. Max Scheuer 33°..." [Abschrift nach dem Original]

"Im Namen des Grand Orient des Schottischen Ritus und des Ritus von Misraim und Memphis... Hiermit wird bekundet, dass der Hocherleuchtete und Hochwürdig­ste Bruder JOHN YARKER, 33°, 90°, 96°, Souveräner General Grossmeister ad vit. des Antient and Primitif Rite of Masonry des Schottischen Ritus, Ancien et Accepté 33° (Cerneau New York 1807), und des Orientalischen (Egyptischen) Ri­tus von Misraim in und für das Vereinigte Königreich von Grossbritannien und Irlands Kraft seines Amtes und der ihm auf Grund eines Patentes des Souveränen Grand Orient de France vom 21. Juli 1862 [unleserlich] vom M.Ill.Sovereign Grand Master General von Amerika Bruder Harry J.Seymour übergebenen Rechte den [unleserlich] Brüdern Theodor Reuss, 33°, 96°, Dr. Franz Hartmann, 33°, 95°, Heinrich Klein, 33°, 95° und den mit denselben verbundenen Brüdern ein Patent erteilt hat ein Souveränes Sanktuarium für das Deutsche Reich zu constituieren mit der Berechtigung, die sämtlichen Grade des Alten und Angenommenen Schotti­schen Ritus 33°, des Orientalischen Ritus von Misraim 90° und des Ritus von Memphis 95°, vom ersten bis 33° (90°-95°) und letzten Grad zu bearbeiten und Symbolische Logen, Kapitel, Senate, Räte und Grossräte in Deutschland zu stif­ten und einzuweihen... [es folgt die Gründung des Hamburger Orients "Phönix zur Wahrheit"]
Urkundlich dessen ist gegenwärtiger Freibrief ausgefertigt, gesiegelt und un­terschrieben worden... 1. Tage des Monats Juli 1904 E.V.
John Yarker 33° 90° 96° G.M.G. of Gr.Britain + Irland
Theodor Reuss 33° 90° 96° General Grossmeister für das Deutsche Reich ad Vitam..." [Abschrift nach einer Fotokopie des Originals]

[Eine weitere Version einer Charta, die Reuss erlaubt, eigene MM-Logen zu gründen, ist 1916 von der Symbolischen Grossloge des Schottischen Ritus in Deutschland als "Vademekum für Lichtsuchende" im Wortlaut wiedergegeben:] "Hiermit wird bekundet, dass... John Yarker, 33°, 90°, 96°, Souveräner Gene­ral-Grossmeister ad vitam des Antient and Primitive Rite of Masonry, des Schottischen Ritus, Ancien et Accepté 33° (Cerneau-Neuyork 1807) und des Orientalischen (Egyptischen) Ritus von Misraim.... auf Grund eines Patentes des Souveränen Grand Orient de France vom 21. Juli 1862... vom Harry J. Seymour übertragene Rechte den Sehr Ehrw. BBn. Theodor Reuss 33° 96° usw. ein Patent erteilt hat, ein Souveränes Sanktuarium für das Deutsche Reich zu kon­stituieren... 24. Tage des Monats Juni 1905."
[In "Winkellogen" von Eberhardt, 108, ist dieses 1905-Patent ebenfalls wieder­gegeben, mit dem Unterschied, dass im ersten Abschnitt nach Reuss usw. die Na­men Franz Hartmann und Heinrich Klein (gest. 23.6.1913) stehen. Es drängt sich die Frage auf, ob den Autoren je ein Original vorgelegen hat.]

"Edikt: Wir, Albert Karl Theodor Reuss, 33.°, 90.°, 96.°, Souveräner General-Grossmeister ad Vitam des Ordens der vereinigten Riten der Schottischen, Mem­phis- und Misraim-Freimaurer in und für das Deutsche Reich, Souveräner Gene­ral-Gross-Kommandeur, Absoluter Gross-Souverän, Souveräner Pontif, Souveräner Ordensmeister der Orientalischen Templer-Freimaurer, Magus Supremus Soc. Frat. R.C.S.I. 33.°, Termaximus Regens u.s.w u.s.w. tun hierdurch kund [dass Wir] drei freimaurerische Riten voneinander trennen und die drei Riten zu drei selbständigen freimaurerischen Körperschaften erheben.
Vom 24. Juni 1907 E.V. ab werden daher unter unserer obersten Jurisdiktion in Deutschland bestehen:
Der Oberste Rat des Schottischen, Alten und Angenommenen 33.° Ritus für das Deutsche Reich.
Der General-Grossrat (90.°) des ägyptischen Ritus von Mizraim.
Das Souveräne Sanktuarium (95.°) des Alten und Primitiven Ritus von Mem­phis..."
Theodor Reuss, 10.9.1906[77] *
 
Über den 33°-Ritus: "Durch Br. Reuss wurde unsere Symbolische Grossloge unterm 24. Juni 1905 und der Oberste Grossrat unterm 20. November 1906 konstituiert. Die Errichtung des Grosskapitels datiert vom 24. September 1907." Carl Lauer[78] *



4. Veritas Mystica Maxima


Rudolf Steiner und Marie von Sivers werden am 24.11.1905 Mitglieder des Mem­phis-Misraïm-Ritus unter Reuss, das Gelöbnis erwähnt den OTO nicht. Beide er­halten am 3.1.1906 eine Charta zur selbständigen Führung einer Gruppe. Dieses Papier erwähnt den OTO wiederum nicht, dafür den 30°, 67° und 89° und die Er­laubnis, dass sich Steiner ab dem 100. Mitglied als 33°, 90° und 96° ansehen dürfe. Zu dieser Zeit ist Steiner noch immer Generalsekretär der Theosophi­schen Gesellschaft. Laut einem Brief des Ungarn Emil Adriányi/Ardens ascendo (Ex-OTO- und Golden Dawn- Mitglied)[79] * vom 8.9.1906 an Steiner kenne "der Reuss'sche Orden selber absolut keine Uebungen," das wenige sei eine Nachah­mung der Theosophen, verquickt mit dem "Alten Primitiven Ritus."[80] *
Die Steinerschen Ritualtexte zur Logeneröffnung/Initiation sind streckenweise identisch mit denjenigen des "OTO Orient Thuricensium," die ebenfalls bis in die 1960er Jahre vom "Misraim-Dienst" sprechen (heute in einer leicht abgewan­delten Version immer noch vom schweizer OTO verwendet).[81] * Reuss-OTO-Hochgrad­rituale benutzen den Begriff "OTO" recht ausgiebig.
Im selben Jahr, 1906, teilt Steiner Reuss mit, dass er mit dessen Orden "nichts, aber auch gar nichts" zu tun haben wolle, gibt aber den Begriff "Mystica Aeterna" oder "Misraim-Dienst" erst 1914 auf. Steiner hat die Zusam­menlegung von Memphis- und Misraïm-Ritus nicht übernommen. Aleister Crowley: "Steiner is in relation with the O.T.O., but he lets a lot of drivel go out."[82] *
 
Schon im März 1910 erhält Crowley den VII°. Am 12. April 1912 wird er 33°, 90°, 95° und X° "of London" "National Grand Master General... gemäss der Constitution des O.T.O. vom 22. Januar 1906 E.V... für Grossbritannien und Ir­land." Wie bei ähnlichen[83] * Reuss-Chartas um 1912 ist auf dieser als Memphis-Misraïm vorgedruckten Charta der Begriff "O.T.O." von Hand als Titelkopf (nachträglich?) eingezeichnet. Crowleys OTO-Zweig bekommt den Namen "Mysteria Mystica Maxima" (MMM). Crowley an Heinrich Tränker, 1924: Meine Beziehung zu Dr. Reuss
"Die Öffentlichkeit nahm von mir in London im März 1910 Notiz, als Mathers [1854-1918, Mitbegründer des Golden Dawn] versuchte, mich von der Veröffentli­chung vom "Equinox" Nummer 3 abzuhalten. In diesem Band habe ich, auf Instruk­tionen der Geheimen Chefs hin, die 1904 zu mir in Kairo kamen, die Rituale des 5°=6 des R.R. und A.C. publiziert. Neun Tage sprach ganz London von Rosenkreu­zern und mein Studio wurde von "Authentischen Chefs" in aller Zahl belagert. Unter diesen war auch Bruder R[euss] ... Einige Zeit später kam er wieder in einer ganz anderen Stimmung. Er war deutscher Grossmeister, 90°-95°, unter Br. Yarker und behauptete, der OTO vereinige alle Geheimnisse überhaupt... Er er­klärte mir nun[84] * die Wichtigkeit dieser Art von Arbeit. Ich nahm ihn nicht ernst, experimentierte jedoch hin und wieder damit. Meine persönlichen Reak­tionen Reuss gegenüber waren immer sehr heftig, seine übertrieben aggressive Art war abstossend... R.s Stimmungen schwankten ständig, und er war unbere­chenbar. In seinen letzten Lebensjahren schien er sich völlig gehen zu lassen, selbst wenn man annahm [unleserliche Passage], was völlig absurd war. Es scheint, dass er bis zu einem gewissen Grade [unleserlich], was ihn veranlasste, Sie [Tränker] und Achad [Jones] zu berufen und mich in seinem letzten Brief als Nachfolger bestellte (was mir offensichtlich scheint). In meinem Fall handelte er bestimmt gegen seinen menschlichen Willen, was er­sichtlich werden würde, wenn ich dieser Briefe wieder habhaft werden könnte" [zwei Worte völlig unleserlich. Übersetzt]

oOo


1913 schreiben Prof. Emil Schaub in Basel und unabhängig davon John Daniels Reelfs in Genf an Crowley. "I shall be obliged to divide Switzerland" gemäss den Landessprachen, antwortet Crowley Schaub im März. Er will keine MM-Grade vergeben, da der OTO ja diese inkorporiere. Emil Schaub wird von Edoardo Frosini (33° 90° 96°, VII°) "appointed," und Crowley schickt Reelfs ebenfalls zu Frosini, da er Reelfs erst eine Charta geben will, wenn dieser den 33° und VII° habe. Weshalb Reuss als OHO nicht eingeschaltet wird, bleibt unbeantwor­tet.
In einem Bericht von 1914 über das "Present Standing of the MM" wird Reelfs beauftragt, die zahlungsunwilligen Mitglieder L. Waddel, J. van Notten, Florence van Notten und Frederic Alfred Beeker an ihre finanziellen Pflichten zu erinnern. Schaub wird nicht erwähnt. In diesem Jahr übersetzt und publi­ziert Reuss Crowleys Manifesto der MMM von 1912, die letzterer 1919 als welt­weite Statuten herausgibt,[85] * ohne dass Reuss davon Kenntnis erhalten hat.
Möglicherweise hat der Ausbruch des Krieges und Crowleys Aufbruch 1914 nach Amerika weitere Entwicklungen verhindert. In Crowleys "Golden Book," das nur Einträge von 1912 bis 1917 enthält, ist Reelfs in der Liste der VI° aufge­führt. Schaub fehlt auch hier.[86] *
An Frosinis Seite (dem Nachfolger von Michele de Vincenzo Majulli, 33°, 90°, 95° und VII°) sind G.di San Fortunato und Arturo Reghini. Letzterer macht Crowley am 20.10.1913 zum Ehrenmitglied des "Ritus Philosophicus Italicus." Reghini schwenkt 1927 zu Julius Evolas (1898-1974) UR-Gruppe über.[87] *
Ab 12. Oktober 1915 sieht sich Crowley als Prophet seines von ihm ausgerufenen Neuen Aeon des Horus. Zwischen 1917 und 1919 entwirft er angeblich seine eige­nen OTO-Rituale (0°-VI°),[88] * die aber Reuss' Zustimmung nicht finden. Reuss soll Crowley sogar ausdrücklich untersagt haben, den OTO als Vehikel für The­lema zu benützen.[89] *

Monte Verità

Die österreichische Klavierlehrerin Ida Hoffmann (gest. 1926) und Henri Oedenkoven, in freier Ehegemeinschaft lebend (seine Frau Isabella Oedenkoven bekommt bald den VII°), sind die finanziellen Hauptbeteiligten und Gründer der Vegetariersiedlung auf dem Monte Verità, dem Berg der Wahrheit im Kanton Tes­sin/Schweiz. Frau Hoffmann führt im Januar 1916 Reuss auf dem Monte Verità ein, der nun aktiv wird und die OTO-Loge "Verità Mistica" (VM) gründet.
Frau Hoffmann schreibt "Beiträge zur Frauenfrage," "L'Importanza della Teosofia vera" und verfasst "Blätter zur Verbreitung vegetarischer Lebens­weise."[90] *
 
Hans Rudolf Hilfiker-Dunn/Nothung (geboren am 4.5.1882 in Oftringen/Aargau) wird am 2.12.1916 in der "Verità Mistica" in den I° aufgenommen. Am 24.5.1917 erhält er den II°, am 21.8.1917 den III°.[91] * Nothung ist das Schwert Parzi­fals, das gemäss Reuss sexualmagisch dem "Ur-Phallos" entspricht.[92] *
Hilfikers Geliebte Clara Linke (geb. 25.6.1875 in Görlitz, gest. 1923) ist als Kurgast der Siedlung gekommen und gleich geblieben. Sie wird eine wichtige Stütze des Betriebs. Während Ida Hofmann das gesellschaftliche Leben leitet, obliegt Clara Linke die Wirtschaft.
Der aus Oberstammheim stammende Mechaniker Oscar Bienz, am 19.8.1917 in Ascona in die VM aufgenommen[93] * und dort "künstlerisch" tätig, rät, in Zürich eine OTO-Loge zu gründen. So geschehen unter Reuss und Laban de Laban/Vàraljà am 24.10.17: die Gründung der "Libertas et Fraternitas."

Der tschechische Tänzer Rudolf Jean Baptiste Attila Laban de Varalja (15.12.1879-1.7.1958) eröffnet einen Zweig seiner Münchner Schule in Ascona. Im Frühjahr 1916 gründet seine Mitarbeiterin Mary Wiegmann einen Zweig der Schule in Zürich, wo man auch bald in den Kreisen dadaistischer Protagonisten verkehrt.[94] *
 
Laban und Hilfiker haben ein paar Tage vorher in Zürich, am 20.10.1917 (Reuss hält daselbst einen Vortrag über die Freimaurerei) für teures Geld (alles in allem soll Hilfiker 1950 sFr. zahlen) je einen OTO-Vertrag unterschrieben (Patente und Chartas werden nicht von beiden Parteien unterschrieben, ein Ver­trag regelt hingegen die finanzielle Seite). Beide dürfen eigene Freimaurer-Logen gemäss den OTO-Statuten vom "22.1.1906/1917" eröffnen. Laban darf bis zum VI° initiieren, Hilfiker bis zum III°. Auf diesen Verträgen wird der OTO als identisch mit dem Orden "der alten Freimaurer vom Schottischen, Memphis und Misraim Ritus" bezeichnet.[95] * Die templerischen und maurerischen Utensilien der "Verità Mistica" gehen an die "Libertas et Fraternitas."

Am 3. November ist die konstituierende Versammlung, Laban wird erster Grossmeister dieses "Mystischen Tempels." Hilfiker, wohnhaft in Rüti, wird am 11.11.1917 Meister vom Stuhl.
Die Frauen aus Labans Tanzgruppe, Elga Feldt, Suzanne Perrottet, Käthe Wulff und Frau Lederer sind schon in der "Verità Mistica" durch deren Mysterien ge­rauscht, allen voran Mary Wiegmann, die ja seit 1916 eine Tanzschule in Zürich führt. Unter den 6 Männern und 10 Frauen der Zürcher Loge sind neben Obener­wähnten auch der Baron Herbert von Bomsdorff-Bergen, angeblich Spielleiter am damaligen Opernhaus,[96] * mit seiner Frau, Oskar Bienz (Labans "Lieber Freund und Schüler")[97] * und ein Imre Schreiber. Man trifft sich bei Heinrich Friedländer, und bald stossen die Schwestern Beraly, Coleman, de Montcabrie und Ruckeschell sowie die Brüder Reiser und Turnibuca hinzu. W. Rosenblum wird Schatzmeister des OTO.
Laut Oscar R. Schlag (1907-1991) {14} bezeichnet Bomsdorff-Bergen seine Narbe über der Nase als Zeichen Baphomets.[98] * Nach seinem Austritt aus der L+F 1922 schreibt Bomsdorff-Bergen alias Christian Schweizerkreuz Pamphlete gegen die Freimaurerei in antisemitischem Tonfall. Mit den Tessiner Rosenkreuzern hält er noch Verbindung, lebt in Morcote, nennt sein Anwesen "Klingsors Zaubergar­ten" und stirbt 1925 (?). John Symonds lässt Bomsdorff in seinem Roman "The Medusa's Head or Conversations between Aleister Crowley and Adolf Hitler" an der Wahl Crowleys zum OHO durch Heinrich Tränker et alii 1925 in Weida/Thüringen teilnehmen.[99] *
 
Laban de Laban schreibt als "Grossrat und Senat der Alten Freimaurer vom Schottischen und Memfis und Misraim Ritus" am 14. November 1917 an seine Mut­ter: "Die Loge in Monte ist geschlossen, die dortigen ungeeigneten Mitglieder Henri, Jda etc. sind ausgeschlossen worden und ich habe die dortige Zentrale hierher verlegen lassen."
 
Der schweizer OTO, der unter Hermann Joseph Metzger prosperiert {9}, produ­ziert Anfang der 60er Jahre folgendes Papier: eine von Reuss am 10.11.1918 ausgestellte Charta für die Damen Ida Hoffmann, Clara Linke "et socii" für die Schweiz "in generale" (Veritas Mystica Maxima). Beide haben, wie die Charta ausweist, den 33°, 97° und X° OTO inne. Die amerikanische Self-Realization Fellowship {13}, die Anfang der 1950er Jahre angeblich Reuss' "Golden Book" haben will, zitiert daraus den Eintrag für eine Vollmacht für Ida Hoffmann, Alice Sprengel und Clara Linke und erwähnt keine 1918-Charta mit obigem Wort­laut.
Der Text auf diesem Papier weicht sprachlich und formal von den anderen be­kannten Reuss-Chartas ab. Ebenso ist es fraglich, ob die Unterschrift von Reuss stammt.[100] *
Nach 1918 errichtet Clara Linke ein Kinderheim auf dem Monte Verità.

Streit zeichnet sich in der Zürcher Loge ab: Die Frauen zeigen sich wenig zah­lungswillig, die Männer geraten ins Gerede, da eine respektable Person nicht Mitglied eines finsteren Tempels sein darf. So finden keine Neuaufnahmen mehr statt. Was in den Höhen des Monte Verità ohne weiteres möglich gewesen ist, wird im puritanischen Zürich zum Stein des Anstosses. Die 10 Frauen treten aus.[101] *
Mary Wiegmann erhält die Erlaubnis, eine eigene Frauenloge zu gründen, unter­lässt dies aber und trennt sich am 16. November 1918 vom OTO. Frau Wiegmann gründet 1920 in Dresden eine eigene Tanzschule.
Laban verlässt im November 1918 Zürich Richtung München und Stuttgart, um sich seiner Tanzkarriere zu widmen, ruft aber noch unter dem OTO-Siegel als "Secrétaire de l'Ordre" zu einer "Alliance Internationale des Dames De La Rose + Croix" auf.[102] * Sein Nachfolger wird Hilfiker, doch möchte sich die Loge von Reuss trennen. Am 1.2.1919 wird "der Ausdruck O.d.O [sic] ... gänzlich fallen­gelassen," am 26. April 1919 trennt die "Libertas et Fraternitas" sich offiziell von MM und OTO, um nur noch den Cerneau-Ritus zu bearbeiten, für den Reuss bis zum Juli 1920 immer noch Rechnung stellt und der dann vom reichen Kaufmann Hilfiker mit sFr.3000.- ausbezahlt wird.[103] * Am 10.5.1919 erfolgt der langerwartete "Freibrief des Gr.Or. für d. Schweiz des A.&A. Schott. 33° Rit." Es ist eine typische Reuss'sche Charta aus dieser Zeit mit dem gedruckten Be­griff "O.T.O." als Briefkopf. "Br. Reuss knüpft daran die Bedingung, dass wir ihn als höchste Autorität anerkennen." Dies folgt Reuss' finanziellen Forde­rungen und dem Bericht eines Briefes des "Generalgrossmeisters für Amerika, Bruder Crowley," der die Hoffnung ausdrückt, den OTO dort gross aufzuzie­hen.[104] * Allein in der Oriflamme 1914, im Manifest der MMM, wird Crowley als X° von Amerika erwähnt (siehe weiter unten).

Am 27.4.1919 wird "Unter Leitung des Hochehrwürdigen General-Grossmeisters ad Vitam, Br.:Theodor Reuss, 33, 90, 97, X° und unter Mithilfe von Schw.:Ida Hoffmann, 33, 90, 95, IX° Br.:H.R.Hilfiker, welcher am 9. November 1918 von Br.:Grossmeister Laban de Laban per communicatio[105] * in den IV° und am 11.Dezember 1918 von Br.:Generalgrossmeister Th.Reuss p.c. in den V. und VI° befördert worden, rituell in die Grade IV/15, V/18 und VI/30 eingeführt.," etc., etc. Ebenfalls erfolgen die Ernennungen Engelhard Pargaetzis, Rolf Merlitscheks und Martin Bergmaiers. Schnell geschehen am 28. Juni weitere Be­förderungen.[106] * Hilfiker wird Ehrenmitglied des Gr.Or. von Frankreich, des Martinistenordens, wird Freundschaftsvertreter beim S.S. des OTO und des 33° AASR und MM für Europa.[107] * In seinen Händen befindet sich ein Reuss'sches VII°Initiationsritual[108] * und das "Instruktions-Büchlein des O.T.O.," nämlich Reuss' "Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheimnis." In Hilfikers Manuskript findet sich ein Auszug aus Crowleys Manifesto der MMM im Anhang: "MMM ist ein Begleitname des OTO."[109] *
 
Hilfiker unterstützt seine Zürcher Geliebte H. Walder mit einem Mercerieladen, wohl um seinem unehelichen Kind eine Zukunft zu sichern.[110] * 1920 verlassen Oedenkoven und Ida Hofmann den Berg der Wahrheit und gelangen via Spanien nach Brasilien.

Reuss stattet weiterhin Mitglieder der Zürcher Loge mit OTO-Graden aus, was die Mitglieder der Loge, die sich vom OTO getrennt sehen wollen, aufregt. "Wenn Papa Reuss privatim Leute befördert, so geht das nur den O.T.O. etwas an, -- nicht aber unsern Ritus" (Pargaetzi/Tristan an Hilfiker, 4. April 1920, nicht ahnend, dass auch Hilfiker schon zum VIII° avanciert ist. Ausser­dem hat dessen Nachlass die geheimen Passworte, ein magisches Siegel und den Schwur für den IX° und den X° preisgegeben, wo der 96° unter die Autorität des OHO des OTO gestellt wird).[111] *
Am 12.5.1920 wird Hilfiker durch Joanny Bricaud (33°, 90°, 96°)[112] * zum 33°, 90°, 95°.

Zur selben Zeit, in der Crowley meint, Reuss liege gelähmt darnieder,[113] * plant dieser jedoch, im Hochgefühl ein nationaler Grossorient zu sein, im Sommer 1920 in Zürich einen Weltkongress der Freimaurer einzuberufen, analog zum 1908-Kongress in Paris, wo unter Papus, Blanchard und Détré fleissig Würden und Ämter u.a. mit Krumm-Heller ausgetauscht worden sind {15}.[114] * Ziel soll sein, einen "Internationalen Freimaurerbund" zu gründen. Als dritter Programm­punkt des Kongresses wird Patriarch Joanny Bricauds Vorschlag aufgesetzt, Aleister Crowleys angeblich 1913 verfasste[115] * Gnostische Messe (das Zentrum der OTO-Rituale und gedacht zur öffentlichen Aufführung) "zur officiellen Re­ligion aller Mitglieder der Univ.:Frm.:Welt-Föderation, welche den 18. Grad[116] * des Schottischen Ritus besitzen, zu erklären."[117] * "Im Memphis und Misraim Ri­tus hat der Rose-Croix Grad nicht christlichen Charakter, sondern wird my­stisch-gnostisch gedeutet... Die restlose Deutung... bleibt den mystischen Graden VII°, VIII° und IX° vorbehalten."[118] * Reuss lässt sein "Aufbauprogramm und Leitsätze der Gnostischen Neo-Christen O.T.O.,"[119] * eine Verteidigungs­schrift wegen angeblichen Sexskandalen[120] * und einen Text mit dem Titel "Das wahre Geheimnis der Freimaurerei und das Mysterium der hl. Messe" zirkulieren.

Heinrich Tränker schickt "Ein Schreiben der Brüderschaft vom Goldenen und Ro­senkreuz," was aber wenig Erfolg beschert. Weshalb Tränker nicht am Kongress teilgenommen hat, bleibt unbeantwortet.

Hilfiker und Merlitschek, Reuss-treu, sind zugegen am freimaurerischen Kongress in Zürich am 17.-19.Juli 1920 im Tempel der Loge "Libertas et Frater­nitas." Theodor Reuss als Bricauds "Légat Gnostique pour la Suisse" ist nur am Eröffnungstag dabei. Crowley und Charles Stanfeld Jones/Achad sind auch ge­laden, aber nicht erschienen.[121] * Der Kongress spricht sich gegen den OTO aus:
Rosenkreuzer-Kapitel vom 3. Oktober 1920. Zweiter Beschluss: [es wird voraus­gesetzt] "dass die Beziehungen des Gross-Orientes zu Br.Th.Reuss definitiv der Vergangenheit angehören und dass die sogenannte gnostische katholische Kirche ausserhalb des Internat. Freimaurer-Bundes bleibt. Das Kapitel [18°] betrach­tet es als selbstverständlich, dass Angehörige jener Kirche im In­tern.Freimaurer-Bund mit Rücksicht auf dessen Prestige nach Aussen zum minde­sten keine Aemter bekleiden dürfen..."
Protokoll über die Sitzung des Obersten Rates vom 6./7. Nov. 1920: "Weder der Gr Or, noch einzelne seiner Mitglieder haben zu der von Herrn Reuss herausge­gebenen Gnostischen Messe irgendwelche Beziehungen. Die Verteilung der Druck­schrift war rein persönliche Angelegenheit des Herrn Reuss, sodass niemand in unserer Körperschaft für die Dummheiten dieses Herrn verantwortlich gemacht werden kann... [wir sind bestrebt] jede Beziehung unseres Gr Or zum Namen Reuss oder zu seinen Schriften seit 18. Juli 1920 abzulehnen."
 
Am 17.5.1925 wird die L+F in die 1844 gegründete schweizer Grossloge Alpina aufgenommen, was den Verzicht auf Grossorient und Hochgrade bedeutet. Ihre Hi­storie hat seitdem nichts mehr mit dem OTO-Phänomen zu tun, obwohl die unab­hängige Rolle Hilfikers nicht ohne weitere Bedeutung bleiben wird (siehe un­ten). Am 1.2.1921 wird er 33°, 90°, 96°.

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Via Reuss fragt C.S. Jones (wohl vergeblich) Ende 1920 Hilfiker um ein 33°Certifikat an. Es ist Reuss, der C.S. Jones am 10. Mai 1921 zum X° von Nordamerika macht, und ihm so die Möglichkeit gibt, alias Parzival die Agape Loge Nummer 1 in Vancouver/Kanada auf maurerische Beine zu stellen.[122] *
 
Im Juli 1921 wird Spencer Lewis (33°, 90°, 95°, VII°), der Gründer des AMORC (gegr. am 1.4.1915, Antiquus Mysticus Ordo Rosae Crucis), "Honorary Member... for Switzerland, Germany and Austria" des OTO.[123] * Im selben Jahr werden auch Heinrich Tränker/Recnartus (33°, 90°, 96°, X°), Krumm-Heller/Huiracocha (96°, VIII° und X°) und Carl William Hansen/Kadosh mit mächtigen Würden und Bürden ausgestattet {5, 13}. Nachdem Spencer Lewis den AMORC nicht an Crowley abtreten will ("prepared to take over the whole of the AMORC"),[124] * äussert sich dieser W.T. Smith gegenüber (die obige Reuss-Charta betreffend): "Lewis... not a full member... is not a warrant, it is not a charta."[125] * Als Lewis das OTO-Lamen in seinen Publikationen benützt, behauptet Crowley, er hätte es erfunden. (Lewis stirbt am 2.8.1936).

Hansen ist schon 1898 Martinist in Kopenhagen geworden. 1906 wird er 32°, aber 1930 stossen ihn die Freimaurer aus ihren Reihen.[126] *
Am 31.7.21 wird Hansen via Bricaud 30° (?)[127] * in Kopenhagen und via Reuss am 3.9. X°. Von Thelema ist nicht die Rede. Da Reuss keine Hochgrad-Initiations­rituale zur Verfügung stellt, erteilt Hansen seinen Kandidaten sofort den IX°.
Der schon eingangs erwähnte Italiener Frosini (der seit 1909 eine Yarker-Charta sein eigen nennt) erweitert die Grade am 3.7.1924 um den 33° und sen­det die Reuss-Rituale.[128] *
Baron Alphons Wallen führt Hansen in Bricauds Martinisten-Orden ein, der 1911 mit der Gnostisch Katholischen Kirche fusioniert hat. Im September 1923 er­stellt ihm Bricaud eine Charta, worauf sich Hansens Orden nun "Grand Orient de la vrai et haute Maçonnerie esoterique et gnostique de Danmark" nennt.[129] * Grunddahl Sjallung/Sâr Uriel/Neutralis/Lucius (1895-1976) schliesst sich 1923 an.
W.C. Hartmanns "Who's Who, The Occult Press" von 1927 gibt auf Seite 62 fol­gende Titel Hansens an: "Chemist, Author, Kabbalist, Astrologer, Patriarch and Primas, Naassenic Gnostic Synode (Scandinavia), Grand Master General, Grand Orient of Denmark, President Alchemical Society of Denmark; General Delegate and Hon. Member Societas Alchemica Italiana; President, Kabbalistic Order (Denmark)." Francis King findet 1927 OTO, MM und AMORC an derselben dänischen Adresse.[130] *
 
1928 macht sich der Schatzmeister von Hansens Ordenskompilation mit der Kasse auf und davon,[131] * und als die Mitglieder nun versuchen, Genaueres über ihren "Danske Stor-Orient" zu erfahren, gelangen ihnen nur negative Berichte über die "Schwindler" Reuss und Frosini zu Ohren. Am 21.6.1931 schreibt Hansen an Spencer Lewis: "I am no more interested in great orders and societies." 1934 taucht Sjallung als Repräsentant des auf 99 Grade aufgeblasenen MM an der FUDOSI auf (Fédération Universelle des Ordres et Sociétés Initiatiques), die nur eine Sammelorganisation aller Lewis-treuen Rosenkreuzerorganisationen ist, um dessen Anspruch auf "Legalität" zu unterstützen.
Nach Hansens Tod 1938 wird Grunddahl Sjallung neuer OTO-Grossmeister und fügt obigen Titeln noch "President United Rosicrucian and Hermetic Orders (Denmark)"[132] * hinzu. Von nun an nennt er sich Baphomet[133] * und korrespondiert mit Crowley. Er schreibt sich seine eigenen Initiationsrituale.
1976 stirbt Sjallung in einer Nervenheilanstalt. Eric Ericson verarbeitet in seiner Novelle "Master of the Temple" (London 1983) eine Menge historischer und fiktiver Daten über Hansen.

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Die Bernerin Alice Sprengel (28.9.1871-1947), uneheliches Kind eines luthera­nischen Pastors aus Pommern, ist enge Mitarbeiterin Rudolf Steiners in Ber­lin.[134] * Sie spielt in dessen erstem mystischen Drama "Die Pforte der Einwei­hung" am 15.8.1910 in München die Rolle der Theodora.
Als Steiner aber am 24.12.1914 Mademoiselle Sivers heiratet, schwenkt sie 1915 zu Theodor Reuss über, bekommt eine Autorisation zur Gründung von OTO-Logen[135] * und gehört 1921 dem "executive council of 3 (supreme council)"[136] * des OTO an: "Anational Grandloge & Mystic Temple Verità Mistica, Or. Ascona." Um Frau Sprengel sind Frau Hardegger und Frau Jantzen.
Clara Linke wird von Reuss als Universalerbin in seinem Testament vom 20.12.1922 eingesetzt. Da aber Frau Linke bald darauf in Rom stirbt, schreibt Reuss das Testament am 27.6.1923 zugunsten seiner Frau und seiner Haushälterin um und stirbt am 28.10.1923, ohne dass von ihm ernannte Nachfolger in MM, GKK oder OTO bekannt geworden wären.
Aleister Crowley notiert schon am 27.11.1921 in sein Tagebuch: "I have proclaimed myself O.H.O. Frater Superior of the Order of Oriental Templars." Aber: "We do not have any papers, documents, letters, or diaries," die bewei­sen würden, dass Crowley von Reuss als OHO ernannt worden wäre.[137] *
Nach dem Tod von Reuss eröffnet Crowley im Dezember 1924 Heinrich Tränker: "I wish to obtain control of all existing movements" und meint W.T. Smith {13} gegenüber am 3. Januar 1935: "Reuss was working with me almost every day and if he had made any objection to my claim [sovereignty] he would have done so." Die Tatsache, dass ihn Reuss nicht als seinen Nachfolger auserkoren hat, in­terpretiert Crowley später in einem Brief an Smith vom März 1943 folgendermas­sen: "he [Reuss] had been misled by some rumour that I was dead or in trouble or something."[138] *
1926 stirbt Ida Hofmann, "die Frau im Uranfang,"[139] * in Sâo Paolo.

Crowley an Smith am 3. Januar 1935

"Sie sprechen von meiner Souveränität. Es war Reuss, der sie hatte und ich ordnete mich unter. Mein Preis (um es mal vulgär auszudrücken) war die Charta, auf die in der Oriflamme Bezug genommen wird.(a) Sie werden sehen, dass diese Charta Amerika abdeckt,(b) und zwar nur, weil Reuss und ich die einzigen Perso­nen waren, fähig, eine solche Position einzunehmen. Diese Charta ist momentan nicht zur Hand,(c) aber das Manifesto des OTO wurde publiziert und machte 1913 in weiten Kreisen die Runde.(d) Reuss arbeitete fast täglich mit mir(e) und falls er irgendwelche Einwände gegen meinen Anspruch(f) gehabt hätte, würde er sie gemacht haben.(g) Es existiert auch ein Reuss'sches Pamphlet, mit Photos der Grossmeister und anderer Würdenträger, worin auch meine Photographie er­scheint. Diese Publikation ist gewiss später datiert als oberwähntes Mani­fest."(h) [übersetzt]

(a) Crowley meint die Oriflamme vom Juli 1914, 19
(b) in der Tat nennt diese Oriflamme Crowley als X° von Amerika, ein Amt, das aber nicht für ihn gechartert ist und am 10.5.1921 von C.S. Jones bis zu dessen Tod am 24.2.1950 eingenommen wird {5}. Crowley expediert den Kon­kurrenten Jones am 1.10.1934 aus seinem OTO
(c) es existiert nämlich nur eine 1912-Charta für England und Irland, teil­weise abgebildet in: AHA 8/91, 12. Crowley wird "33°, 90°, 95°, X° of London... National Grand Master General der von Uns im Vereinigten König­reich von Grossbritannien + Irland gegründeten Mysteria Mystica Maxima (M.M.M.) gemäss der Constitution des O.T.O. vom 22. Januar 1906 E.V...," unterschrieben am 24. April 1912 von Reuss, Heinrich Klein und Frau Best. Heinrich Klein stirbt am 23.6.1913 in London, John Yarker ist am 20.3.1913 in Manchester verstorben
(d) einerseits in der Oriflamme vom Juli 1914, aber zuvor schon, 1913, als 22seitige Broschüre in England zirkulierend. Dieses 1912 verfasste Mani­fest erwähnt Crowley als X° von Amerika, England und Irland. Obwohl die 1917-Reuss-Konstitution oberste Autorität hat, wird es fast wortwörtlich 1919 im Blue Equinox (Seite 201 mit der X°-Stelle) erneut publiziert und gilt als DIE Grundlage für Crowleys OTO-Zweig. 1919 sind Crowleys Geldre­serven erschöpft. Folgerichtig nimmt er nun den OTO als neue Bezugsquelle ins Visier. Es stellt sich die Frage, ob sich Reuss selber der heiklen Angelegenheit, wer nun X° von Amerika sei, bewusst gewesen ist. Crowley verlässt England am 24.10.1914. Im Mai 1915 übersetzt und publiziert Reuss dessen "Honesty is the best Policy," wo Crowley nur als OTO-Grossmeister von England beschrieben wird![140] * Francis King meint eben­falls, dass Reuss "disregarded Crowley's claim to occult supremacy in America"[141] * 1917 ruft das Manifesto vom Monte Verità zu einem "Anationalen Kongress" auf. Hier sind zwei Hauptzentren des OTO erwähnt: Ascona und New York...[142] *
(e) So intensiv kann die Zusammenarbeit nicht gewesen sein, wenn Reuss im An­hang der "Constitution des OTO" 1917 und auch in der Gnostischen Messe von 1917/18 dauernd von Master Thirion und "Thelima" spricht
(f) X°
(g) die "Zusammenarbeit" endet aber 1914 in London mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges {15}
(h) es handelt sich hier um die Jubiläumsausgabe der Oriflamme 1912, wo Crow­ley aber nur als X° von England und Irland auftritt. Falls Reuss tatsäch­lich Crowley als X° von Amerika akzeptiert hätte, warum ist dann C.S. Jones zum X° bestallt worden, der es ablehnt, Crowleys Autorität über die USA anzuerkennen?[143] *
 
Im März 1943 Crowley erneut an Smith über Reuss: "the late O.H.O., after his first stroke of paralysis, got into a panic about the work being carried on... He hastily issued honorably diplomas of the Seventh Degree to various people, some of whom had no right to anything at all and some of whom were only cheap crooks."
 
Karl Germer berichtet Carl Heinz Petersen (1912-1957) am 6.1.54, dass Crowley und Reuss sich in Palermo getroffen hätten, um die OHO-Frage zu klären. Eine Behauptung, die sich bislang nicht hat belegen lassen.
Martin Patrick Starr (geb. 1959), Koryphäe auf dem Gebiet "Crowley" {13!}, weiss von "Reuss' letter to Crowley telling the latter not to spread Thelema through the O.T.O."[144] *

oOo


Hilfiker schreibt am 14.4.1936 an Constant Chevillon (geb. 26.10.1880), den Nachfolger von Joanny Bricaud {13, 16}: "La charta original de Yarker [an Reuss] ... avait été endossée en mon nom comme son successeur authorisé." An Chevillon am 21.7.36: "Concernant la charte de Reuss qui est en possession de Tr[a]enker je vous informe que cette charta était endossée à mon nom et une dame [Clara Linke?] était chargée de me l'apporter avec les documents de cession. Or cette dame est morte en route et presque en même temps Reuss a succombé." Und doch hat sich genau diese Yarker-Charta vom 24.9.1902 im Nach­lass Hilfikers auffinden lassen. Auf dieses Datum nimmt Reuss in seinen Freibriefen, Chartas und in den OTO-Statuten Bezug, obwohl das vorliegende Pa­pier zu nichts berechtigt und Reuss "nur" in die 30°, 31°, 33° und ins Amt des "Sovereign Grand Inspector General" erhebt. Ob Reuss am selben Tag ein noch unauffindbares Papier von Yarker erhalten hat, das manchmal zitiert wird?
Hilfiker an Patriarch Chevillon am 13.6.1936: Obwohl sich Heinrich Tränker als OHO ausgebe (Arnoldo Krumm-Heller, der sich zur Zeit grad in Berlin aufhalte, interessiere sich nicht sehr dafür): "L'O.T.O. est mort avec Reuss." Im Brief Hilfikers an Chevillon vom 21.7.1936 distanziert Hilfiker sich von Crowley und schlägt vor "de considérer l'O.T.O. comme non existant." Hilfiker erweckt nun 1936 unter Chevillon das schweizerische Souveräne Sanktuarium des Memphis-Mis­raïm-Ritus unabhängig von der "Libertas et Fraternitas" wieder zum Leben[145] * und wird 1947 bei Reuben Swinburne Clymers (25.11.1878-1966) Bestreben, alle Rosenkreuzer-Orden unter sich zu vereinen {12}, aktiv; wahrscheinlich im Zu­sammenhang mit Clymers und Chevillons Bemühungen um eine Art anti-FUDOSI gegen Spencer Lewis' AMORC {5}.[146] *
Chevillon konsekriert 1939 den X° Krumm-Heller. Er wird 1944 von der Gestapo ermordet.
Hilfiker und Clymer treffen sich am 7.5.1947 und vom 1.-5.6.1948 in Zürich im Hotel Baur au Lac. Krumm-Heller wird kurz vor seinem Tode Mitglied in Clymers Rosenkreuzer-Organisation {12}.[147] *
Oscar Schlag {14} erinnert sich, Hilfiker habe sich immer als Prophet, als ein Gesandter gefühlt, und unterstützt die Hypothese, Hilfiker könnte sich als Erbe von Reuss gesehen, möglicherweise aber seine Papiere, Chartas und Orden von Reuss wegen dessen angeschlagenen Rufes geheimgehalten haben.[148] *

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Zu Margerite Faas-Brunner-Hardegger (20.2.1882-23.9.1962), in deren Nachlass sich ein Wagner-Textbuch mit Reuss' Stempel (dat. nach 1914) hat finden las­sen, sei Harald Szeemann zusammengefasst: "gelernte Telegrafistin, holt Ju­risprudenzstudium nach, 1905-1909 Sekretärin des Schweiz. Gewerkschaftsbundes, nähert sich den anarchistischen Ansichten Landauers und Mühsams,leitet in Bern die Gruppe Hammer und muss ihre Gesundheit in Ascona pflegen. 1912 wird sie wegen falscher Zeugenaussage im Prozess gegen Ernst Frick verhaftet, lebt dann mit Hans Brunner [1887-1960] zuerst in einer sozialistischen Kommune in Herr­liberg dann ab 1919 mit ihm auf dem Monte Veritá in der Villa Graciella, [dem ehemaligen Wohnsitz Karl Vesters]."[149] *
Der deutsche Kriegsdienstverweigerer Giovanni Brunner führt ein Geschäft für Kleinmöbel und Innenausbau in Minusio. Alias Sr. Hyazinte sieht sich Marge­rite Hardegger seit dem Tod Frau Sprengels 1947, rivalisierend mit Genja Jantzen, als deren Rechtsnachfolgerin. Ein Kampf um das Amt des Meisters vom Stuhl hat die Hardegger auch mit der Sprengel schon entzweit.[150] *
In der nahegelegenen Villa Verbanella lebt Frau Dr. Appia (eine Verwandte des Bühnenreformators auf dem Monte Verità?), die sich für ihre Meditationen einen Tempel bauen lässt und, aus den USA zurückkehrend, angeblich ein amerikani­sches, anonym erschienenes und nicht näher bekanntes Buch "Meister im fernen Osten" übersetzt hat. Bei ihr ist die Ex-Geliebte des Grossmeisters der Fra­ternitas Saturni, Eugen Grosche, Frau Hanne Wildt, die auch bei Frau Hardegger zuweilen wohnt. Grosche {6} ist 1937 Gast bei den Damen der Tessiner OTO-Loge gewesen, mit der nicht die aufgelöste "Veritá Mistica" gemeint sein kann. Die Frage bleibt offen, wo der Hauptsitz des schweizer OTO ist. Hilfikers Geliebte Frl. H.Walder in Zürich und eine Frau Billwiler sind beide gegen Genja Jantzen eingestellt.[151] *
Eugen Grosche erzählt ausserdem von einem Dr. Maag.[152] *

Felix L. Pinkus

Dr. phil. Felix Lazerus Pinkus ( 13.8.1881 in Breissgau/Preussen - 12.2.1947), ist an der Universität Breslau eingeschrieben für Nationalökonomie und Natur­wissenschaften und promoviert mit "Die moderne Judenfrage." Er gehört dem All­gemeinen Zionistenverband an. 1907 stellt ihn das Stadttheater Lindau als Dra­maturg ein. 1908 nimmt er zusammen mit seiner Frau Elsbeth Flatau ein gemein­sames Engagement am Volkstheater in Zürich an und wird alsbald Lehrer am Pri­vatgymnasium Minerva. 1910 wird Pinkus Redakteur der Schweizerischen Zeit­schrift für Jugenderziehung, 1914-18 Redaktor der Wirtschaftszeitung "Economist" und übernimmt die Präsidentschaft des Zionistenbundes Zürich. 1918 verfasst er die Broschüre "Von der Gründung des Judenstaates" und erleidet mit seinem Finanzgeschäft Konkurs. Daraufhin wird Pinkus in Wien verhaftet und muss sich vor den Behörden Zürichs verantworten.[153] * Er setzt sich nach Alba­nien ab. 1931 findet sich die Familie wieder in Berlin zusammen. Pinkus wird Wirtschaftsexperte in der Handelsvertretung der Sowjetunion. "Dem eigenwilli­gen jüdischen Bürgertum Preussens entsprungen, bemüht einen bankiersgemässen Lebensstil mit einer 'liberalsozialidealistischen' Weltanschauung zu verbin­den" führt Pinkus mit seiner Frau einen aufwendigen Haushalt in seiner Zürcher Villa "Krystall," der keine kulturellen Verlockungen auslässt. Er ist ausser­dem aktiv in der Loge Bnai Brith[154] * und zeitweise Journalist beim Völkerbund.

"IX° O.T.O." F.L. Pinkus wird Gründer und Sekretär der Sektion für Psychische Forschung der Schweizerischen Kulturgesellschaft und gründet 1945 in Zürich eine "Psychosophische Gesellschaft" {10}, um "esoterische Werte und psychische Hilfe zu vermitteln" {9}.
Um Pinkus/Elieser: Hilfiker und sein Adlatus Reichel, Merlitschek, Baumgart­ner aus Aarau (Loge zur Treue), Struppler und Karl Brodbeck vom Illuminaten-Orden {11}.
Der zum Kreis gehörende Ingenieur Traugott Egloff aus der Badenerstrasse in Zürich interessiert sich sehr für die Abramelin-Beschwörungen und macht sich diesbezüglich in den brasilianischen Dschungel auf, wo er angeblich spurlos verschwindet und am Karfreitag 1969 stirbt.[155] * Zeit seines Lebens hat Egloff Kontakt mit C.G. Jung (1875-1961) gehalten. In Band Drei von Jungs Briefsamm­lung finden sich vier Briefe Egloffs.[156] * Dessen Beitrag zur Esoterik besteht in einem Manuskript mit dem Titel "Zauberei, eine Studie über das Besprechen. Die Kunst des Heilens und des Wirkens durch das gesprochene oder geschriebene Wort."[157] *

Frater Paragranus

H.J. Metzger {9} wird 1943[158] * alias Paragranus von Genja Jantzen und Alice Sprengel im Tessin (oder Davos?) initiiert.[159] * Die Jantzen fungiert nur als Ja-Sagerin.[160] * Unter Pinkus durchläuft Metzger die drei unteren Reuss-OTO-Initiationsrituale {9} und "die Grade I-IX."[161] *
 
Frau Alice Herder (geboren 1902), seit den 20er Jahren Theosophin, erinnert sich lebhaft an die Zeit, in der Pinkus als jüdischer Flüchtling in die Schweiz gekommen und ungefähr 10 mal in der Zürcher Theosophischen Gruppe ak­tiv geworden ist. Diese unorganisierte Gruppe habe Pinkus niemals akzeptiert, da seine Ideen zu revolutionär gewesen seien, worauf er eine eigene Gruppe ge­bildet habe. Pinkus' magische Grundlage basierte auf Eliphas Lévi (1810-1875). Auch Metzger "studierte [Lévis Bücher] in französisch, italienisch und deutsch."[162] *
Bald habe Pinkus Metzger, alias Peter Mano, 2-3 mal in die Theosophengruppe gebracht, dieser sei jedoch nur an geschäftsmässiger Werbung für seine Horoskope interessiert gewesen.[163] * In der Tat habe Frau Herder beide, Pinkus und Metzger, als "charakterschwache Schwarzmagier" empfunden, und vor allem Metzger habe ihr jedesmal Gänsehaut verursacht, wenn er sich neben sie gesetzt habe. Wie Pinkus sei Metzger bald von der Theosophengruppe "abgefallen," er sei doch nur "ein komischer Kerl, der sich in alles ohne Ernst hineinbegab" gewesen. Die Leute, die Metzger mitgebracht habe, sind für Frau Herder "Zirkusleute, Schauspieler," "heisse Luft, ohne Tiefe," gewesen.
Frau Herder weiss sich zu erinnern, dass Metzger von Pinkus zu seinem Nachfol­ger auserkoren worden sei und deshalb schon zu Lebzeiten dessen magische Kri­stallkugel erhalten habe.[164] *
 
Der Sohn von F.L. Pinkus, Theo Pinkus: "Ich habe nicht davon Kenntnis genom­men, dass er [der Vater] bestimmte Funktionen in dieser [sic] OTO hatte. Ich wusste nur, und darüber erzählte er mir auch, dass er viele Vorträge in den theosophischen Kreisen gehalten und dort auch immer wiederholt hatte, (was ihn auch mit Herrn Metzger verband) dass eigentlich die theosophischen Ideale nur in einer kommunistischen Gesellschaft Wirklichkeit werden könnten und man des­halb für eine solche kämpfen müsse."[165] *
 
Als Frau Sprengel und sein "geistlicher Vater" Pinkus 1947 sterben, erleuchtet Metzger in Zürich seine eigene OTO-Loge. Eine der Anwesenden an Metzgers Initiation, Gundula Bader (deren Mutter, eine V°, Frau Jantzens Superiorin ge­wesen sei) hält es "für unwahrscheinlich," dass Metzger je die originalen Sprengel-Dokumente erhalten habe,[166] * die ja (in der Anwesenheit von Oscar Schlag {14}) an Genja Jantzen geschickt worden seien.[167] *
Metzger beschreibt die Ereignisse folgendermassen: "Die letzten Reste eines Landeszweiges des OTO lagen also in den Handen von Dr. P. und jener Frau Sprengel... Durch eine besondere Anrufung, bezw. ein bed. Ritual, haette das ganze verjuengt werden sollen um damit die Pforte zur geist. Welt und einem neuem Impuls zu eroeffnen. Dabei spielte die juengere Freundin der Frau Sprengel eine bes. Rolle und versagte, worauf dann kurze Zeit spaeter, jedoch nicht bevor Dr. P. die Dinge in m. Haende gelegt hatte und alles Wesentliche in den Haenden dieser Frauen vernichtet wurde, Dr. P. in das Lichtreich einging. Zu sagen ist, dass die Freundin von Frau Sprengel [Jantzen?] weder von der Stellung und Mission m. Vaetl. Freundes [Pinkus] noch von mir wusste." Metzger bezeichnet die angebliche Linke/Hofmann-Charta als seine Grundlage. Dort wird von "Helvetiae in generale" gesprochen. In den Ritualen des Metzger­schen "Orient Thuricensium O.'.T.'.O.'." taucht der Begriff "Veritas Mystica Maxima" auf, der aber in der aktuellen Version durch "Loge Thelema" ausge­tauscht worden ist.
"Später versuchte sie [Jantzen?] mit Zuzug einer Freundin eine selbständige Gruppe aufzubauen, indem sie behauptete von ihrer muetterl. Freundin [Bader?] die Konstitution zu haben und rechtmaessiger, oberster Pontifex des Ordens zu sein, bezw. alleiniger Herr und Meister. Diese Konstitution, auf welche sie sich beruft, enthaelt aber nur die Ermaechtigung fuer die 3 ersten Grade und wurde ihr nie rechtmaessig uebertragen."[168] *
 
Was etwas wundert: Metzger will in der Davoser Loge unter Alice Sprengel (Charta von 1921) initiiert worden sein, beruft sich auf die Linke-Hoffmann-Charta von 1918 und kennt Theodor Reuss' Übersetzung von Crowleys Gnostischer Messe noch nicht, die schon 1917 auf dem Monte Verità und dann 1920 in Zürich im Tempel der "Libertas et Fraternitas" verteilt worden ist.
Als Metzger via Hilfiker Freimaurer werden möchte, wird sein Gesuch nicht wei­tergeleitet. Hilfiker "warnt" am 17.9.1951 den Basler G. Imhof vor Metzger, der zwar eine bewegte Vergangenheit als Kommunist habe, esoterisch aber nur als Streber anzusehen sei. Ausserdem entsprängen "seine Absichten nicht ganz reinen Motiven." Ob Hilfiker sich da wohl an Metzgers Motto Paragranus erin­nert, das sich stark an dasjenige von Reuss, Peregrinus,[169] * anlehnt - und sich sogar in Metzgers Unterschrift die Mottos, zumindest auf der angeblichen Reuss-Charta von 1918 an Linke/Hoffmann, sehr ähneln?

1963 bezeichnet Metzger Frau Sprengel als "älteste Schwester des Ordens," was er im selben Jahr auch von der 1962 verstorbenen Frau Hardegger behauptet. Eine Frau M. Leutenegger inseriert in Metzgers Oriflamme 1962 für die Villa Aurora als Ferienort im Tessin. Als Karl Vester (geb. 1879) am 24.9.63 stirbt, wird er von Metzger mit einer kleinen Todesanzeige gewürdigt. Vester wurde Verwalter des Monte Verità-Besitzes nach Ödenkovens Auszug und ist von Metzger besucht worden.[170] *
 
Hilfiker stirbt am 15.10.1955. Laban de Laban ist am 1. Juli 1958 in England, Mary Wiegmann 1973 auf dem Weg zum Monte Verità und Oskar Bienz am 28.Juli 1988 in Johannesburg verstorben.[171] *

Crowleys OTO und die Freimaurerei

1900 erhält Crowley in Mexiko den 33°. In Paris erwirbt er den "Master Mason" am 17.12.1904. Da die französische Grossloge von England nicht anerkannt wird, ist demzufolge Crowley nie regulärer englischer Freimaurer geworden.[172] * Als ihm Reuss 1910 den VII° anbietet, ist das nur eine Bestätigung des 33°, der im OTO als VII° gilt, aber ebenfalls irregulär ist. Trotzdem sieht sich Crowley als "sole and supreme authority in Freemasonry" (so in seinen OTO-Aufnahmefor­mularen, z.B. für den australischen Zweig).

"The O.T.O. is so to speak the quintessence of Freemasonry and is run on strictly masonic lines."[173] * "So far as the OTO is at all concerned with FM, it is that the whole of the knowledge of the 33. of the Reduced Rite is incorporated in the first seven degrees of the OTO."[174] *
"Many older branches of the O.T.O. especially those that did not adopt the M.M.M. Rite of Crowley, would admit 33° masons to the VII° directly, considering the 33° to be equivalent to what we call VI°. This accounts for high incidence of VII° members in such groups. Of course, the entire value of the Thelema Rite of M.M.M. is lost in them, and they could scarcely be ex­pected to adopt and work without having undergone it, but nevertheless that it was done at the time. We require 33° masons to take Minerval [0°] and continue from there, since it is not the same system any longer, although it does include the older Rites in a thelemic fashion. But in the old days you have passed through ordinary freemasonry to become an O.T.O. member. One of the most important changes Crowley introduces was to revise the entire FM system along thelemic lines. Which of course requires that the thelemic O.T.O. derived from Crowley performs initiation within the O.T.O. proper, and not simply accept 33° from other systems to our system or (as Crowley once proposed in the Blue Equinox) III° masons to our III°."[175] *
 
Vereinigte Grosslogen von Deutschland: "Bei dem orientalischen Templerorden handelt es sich um eine Organisation, die Männer und Frauen aufnimmt und daher nach den Massstäben der Weltfreimaurerei irregulär ist."[176] *
Allgemein sieht die Freimaurerei den OTO/IO als paramaurerischen Cerneau-Ri­tus.[177] *



5. Von denen Buchhändlern und Grossmeistern



Heinrich Tränker


In den Enstehungswirren der Theosophie in Deutschland ist Heinrich Tränker (geb. 6.8.1880) Verlagsinhaber und Buchhändler der "Theosophischen Zentral­buchhandlung" in Leipzig. Nach dem Ersten Weltkrieg (Ende: November 1918) muss die TZB Konkurs anmelden und Tränker scheidet aus der Leipziger Theosophen­gruppe aus.
1919 nimmt Tränker via Franz Hartmann brieflich Kontakt mit Reuss auf[178] * und gründet zusammen mit A.A. Otto und Otto Wilhelm Barth 1921 in München die "Lotus-Gesellschaft," die sich vor allem mit den Lehren Franz Hartmanns be­schäftigt {3}. Hartmann soll aber Tränker nie ganz getraut haben.
1920/21 kreieren Tränker und seine Frau Helene die "Pansophie." Zu dieser Zeit hat er von Reuss, ohne ihn jemals zu treffen, eine deutsche X°-OTO-Charta be­kommen. Tränker, der Henkelkreuzmann, legt sich, neben Tartarus, eine Reihe zoologischer Namen zu: Recnartus, Greif, und Garuda (der Vogel Wischnus).
1922 stösst Karl Germer, den er schon 1919 in Leipzig erstmals getroffen hat, zum "Collegium Pansophicum." Dieser, als Maschinentechniker, finanziert die Logenpublikationen und wird dafür alias Saturnus zumindest theoretisch in die Esoterik eingeführt. Tränker kontaktiert Eugen Grosche, der nun die Panso­phische Loge, Orient Berlin, installiert. Erster Stuhlmeister wird der UFA-Ar­chitekt Albin Grau/Pacitius {6}.
Wahrscheinlich setzen sich die Mitglieder aus der "Rosenkreuzergesellschaft Franz Hartmann" und der "Heindl-Bewegung" zusammen.[179] * Mitglieder der Theoso­phischen Gesellschaft (TG) werden nicht ohne weiteres Mitglieder der Panso­phia.[180] *
 
Nach dem Tod Reuss' 1923 holt sich Tränker bei der Witwe die Ordensunterlagen, deponiert sie bei O.W. Barth, wo sie Frau Reuss jedoch bald wieder abholt.[181] * Über seine esoterischen Aspirationen berichtet Tränker fleissig dem amerikani­schen X°, C.S. Jones (alias Fr. Arctaeon alias O.I.V.V.I.O alias Parzival alias Achad). Der OTO als solcher habe "no particular value" für ihn,[182] * er selber sei der Führer aller Organisationen im Hintergrund. Nach aussen solle entweder C.S. Jones oder Crowley als OHO fungieren. So wird Crow­ley, zur Zeit in Tunis, nach Deutschland eingeladen.
"Liber I, Das Buch der Null-Stunde," vom Logensekretär Eugen Grosche signiert, verkündet in "Mitleidloser Liebe": "Das Ende naht! ... in dieses Vakuum fliesse ein das Gesetz: Tue was du willst."[183] * So taucht nun am 22. Juni 1925 die Personifikation dieses Gesetzes, Crowley, in Tränkers Haus in Hohenleu­ben/Weida auf und wird, anfänglich unterstützt von Mudd, Hirsig, Olsen, Ger­mer, Martha Küntzel und deren Geliebten Otto Gebhardi,[184] * zum Weltheiland aus­gerufen. Karl Germer fungiert als Dolmetscher (über ihn gleich mehr). Max Schneider übersetzt Crowleys "Buch des Gesetzes."
Bald zieht Crowley zu Germer, macht diesen zum IX°, denn immerhin hat ja Ger­mer seine Reise nach Deutschland bezahlt, und lässt verschiedene "Stellungsnahmen gegen Tränker" zirkulieren. Ob Crowley sich mit Tränker zer­stritten hat, weil Tränker wichtige Reuss-Unterlagen besessen hat, bleibt un­geklärt.[185] *
Allein Germer und die Küntzel sind dem Weltheiland treu geblieben. Alle ande­ren haben ihre Wahl Crowleys zum OHO widerrufen.[186] * Angeblich habe Tränker bei der Polizei um einen Ausweisungsbefehl gegen Crowley/Therion nachgesucht und eine magische Beschwörung gegen Crowley vollzogen, um "diesen unschädlich zu machen." Darüber empört, fordert Albin Grau Tränker auf, das Grossmeisteramt der Pansophischen Loge niederzulegen. Da Tränker aber nicht weicht, erfolgt in "ritueller Feierlichkeit die Auflösung" der Pansophie in Berlin, der Bruch Graus mit dem OTO Tränkers, und zusätzlich die Absplitterung des Berliner Pan­sophischen Arbeitskreises "Fraternitas Saturni" von der Pansophie {6}.

Stellungnahmen zu Heinrich Tränker[187] *
1. Briefentwurf Crowleys an Tränker (November 1924)

"Zur jetzigen Zeit gibt es keine kontinuierlich arbeitende Organisation mit einer authentischen Tradition.
 
Abschnitt III.
Es muss ganz klar herausgestrichen werden, dass ich persönlich keine Beweise historischer Authentizität brauche.[188] * Einerseits halte ich nicht viel von Ge­schichte und anderseits überzeugt mich meine Autorität über die AA völlig, da der OTO ja die Tradition der AA nur auf einer geringeren Ebene weiterführt.
 
Klar ausgedrückt geht es um folgendes: Es ist mein Wahrer Wille, das Gesetz von Thelema auszubreiten, und zu diesem Zweck möchte ich Kontrolle über alle existierenden Bewegungen erhalten.
Beziehung zwischen mir, Aleister Crowley, und Heinrich Tränker
Abschnitt C. Im Herbst 1924 schrieb mir mein damaliger amerikanischer Stell­vertreter [?] C. Stansfield Jones, dass er mit einem Heinrich Tränker Kontakt aufgenommen habe.
(5) Tränker führte einen Teil seiner Autorität auf den verstorbenen Theodor Reuss/Merlin[189] */Peregrinus zurück. Ich kannte Reuss und wusste, dass er Deutschland als Folge eines Skandals im Zusammenhang mit seinem Orden [OTO] verlassen hatte [XI°].
Er lud mich als Sommergast in sein Haus ein. Zwei Gründe waren ausschlagge­bend. Erstens sollten verschiedene Brüder des Ordens aus dem ganzen Lande ebenfalls eingeladen werden, damit ich zum Absoluten Oberhaupt des Planeten ausgerufen werden konnte.
Zweitens wollte man sich in einigen ungeklärten Punkten über Theorie und Pra­xis des Werkes näherkommen und nach meinen von Karl Germer übersetzten Anwei­sungen arbeiten.
 
Abschnitt E.
Die zunehmende Unbequemlichkeit in Hohenleuben zwang uns, immer mehr Zeit in Herrn Germers Haus in Weida zu verbringen.
Statement betreffs Heinrich Tränker
...Sein Benehmen war dermassen empörend, dass er sogar bei der Polizei ange­zeigt werden musste. Er entkam nur mit knapper Not einer Verhaftung.[190] * Er übernahm nun aus einer meiner Publikationen eine Auflistung der Orden, die ich selber repräsentiere, und machte sich selbst zum Grossmeister."
[übersetzt und gekürzt][191] *

Ein Nachwort zu Karl Germer[192] *

H.C. Birven

"Ich habe damals [1924] schon mit Barth, der ein gebildeter Mann war, korrespondiert und ihn persönlich kennen gelernt. Aus welchen Gründen H. Tränker bald darauf nach Berlin zog, wo er eine Zeitlang unweit vom Halleschen Tor in einer Dachwohnung zusammen mit Barth wohnte, ist mir unbekannt. Letzte­rer war damals mittellos, er brachte mir häufig Bücher, die ich bei ihm be­stellte, zu korrekten Preisen. Nach einem Besuche in dieser Dachwohnung be­gleitete mich Frau Tränker, eine Wirtstocher, ein Stück auf die Friedrich­strasse. Sie war nicht unsympathisch und half dem ungewandten Tränker bei schriftlichen Arbeiten. Aus Andeutungen konnte ich entnehmen, dass ihr eheli­ches Verhältnis bereits getrübt war, da sie kinderlos blieb.
Einige Zeit später, als ich in B. Hermsdorf wohnte, stellte ich zufällig fest, dass auch Tränker daselbst eine Wohnung bezogen hatte. Da konnte ich seine riesige Bibliothek bewundern. Es war das im Anfang der Nazi-Regierung. Ich nahm auch wahr, dass Tränker unter dem Diktat seiner Frau schrieb; er selbst kam nie mit sich ins Reine. Es fand nun auch ein häufigerer gegenseitiger Ver­kehr statt. Dann als ich zufällig bei Tränker vorbeikam, sah ich, wie bei strömendem Regen die ganze Bibliothek auf 6 Lastwagen verladen wurde; nicht ein Stück Schreibpapier, nicht eine einzige Schreibfeder hatte man ihm gelas­sen. Er wurde mitgenommen, verhört und geschlagen, er hatte eine Wunde am Auge. Am Abend, nach dem Verhör, kam Tränker zu mir und erzählte die Schurke­rei... - Da Tränker sich bald darauf von seiner Frau, die kinderlos blieb, trennte, wurde vermutet, dass diese ihn angezeigt habe.
Tränker heiratet in zweiter Ehe eine ganz junge Frau, die ihm mehrere Kinder gebar. Auch von dieser trennte er sich nach Jahren, um eine dritte Frau zu ehelichen. Auf seinen Wunsch war ich der eine der beiden Trauzeugen. Später war Tränker wieder im Besitz einer stattlichen Büchersammlung, die ihm von seinen Anhängern überlassen worden war. Tränker war im Grunde ohne Bildung, er kannte genau die Titel seiner Bücher und was in Katalogen darüber zu lesen war, aber er war ein blosser Büchernarr und als solcher glücklich.[193] *
Im August 1925 erschien Crowley, der sich damals in Afrika befand, zu einem Besuche bei Tränker in Weida. Er folgte damit einer Einladung von Tränker, der von ihm gehört hatte. Crowley erschien aber mit hohem Gefolge seiner Anhänger Dorothy Olsen, Norman Mudd und Leah Hirsig... Nach einigen Tagen wurde ein Zeugnis der Suchenden abgefasst, das den Crowley als Lehrer der Welt be­zeichnete, abgefasst und von folgenden Personen unterzeichnet: Heinrich Tränker. - Helene Tränker. - Karl Germer. - Dorothy Olsen. - Norman Mudd. - Leah Hirsig. - Martha Küntzel. - O.G.-
Zu einer vollen Auswirkung dieses Zeugnisses kam es jedoch nicht, da das Ehepaar Tränker als die finanzielle Stütze nach wenigen Tagen seine Unter­schrift widerrief. Am 24. Februar 1926 widerrief auch Mudd; desgleichen am 18. August 1927 Leah Hirsig. Die schriftlichen Absagen von Mudd und Hirsig haben mir vorgelegen.[194] * Dagegen sind Germer und Martha Küntzel dem Meister lebens­länglich treu geblieben. Der O.G. hatte nur Frau Küntzel zu Gefallen unter­zeichnet. Dorothy Olsen war längere Zeit eine Geliebte Crowleys. Germer lernte also Crowley erst 1925 kennen."

-+-


Tränker trennt sich 1925 nicht nur von Crowley, sondern auch von seiner Frau, von der Tränker nun behauptet, sie sei nicht Ordensmitglied, nimmt sich eine Geliebte ("mein Schatzi" Sr. Jehewidah?) und zeugt mit dieser zwei Kinder. Seine Frau zieht die Polizei mit ins Spiel und klagt ihren Ex-Gatten "verabscheuungswürdiger, sexueller Perversionen" an.[195] * Tränker wird ebenfalls gerichtlich von Karl Germer belangt, der wieder etwas von dem Geld sehen möchte, das er in Tränkers Publikationen und seine Übersetzungen gesteckt hat, da Tränker "did not invest a Pfennig into Pansophia."[196] *
Germer schlägt sich definitiv auf Crowleys Seite und wird ihn bis zu dessen Lebensende finanziell unterstützen. Das oben erwähnte " Collegium Pansophicum was an invention of Tränker's. He used the term partly to bluff other people; he hinted darkly at a body of high Initiates in distant countries whose agent for Germany, if not Europe, he claimed to be. These initiates never revealed themselves to him. The C.P. actually stood for Tränker and myself," so Ger­mer an Max Schneider am 8.11.1935.
Der Juwelier Max Schneider/Viator/687 (ein IX°, da im Besitze von Crowleys "Emblems and Modes of Use"), ehemaliger Freund Tränkers (von ihm hat Tränker Crowleys Adresse), lebt in Antwerpen, wird 1935, zusammen mit W.T. Smith, Mit­begründer der 2. Agape Loge in Kalifornien {13}. Crowley, der Schneider nie getroffen hat,[197] * schreibt diesem im Juni 1934: "I advice strongly against starting O.T.O. until I am personally present. This time it has got to be done correctly right." Crowley ist jedoch zeit seines Lebens in keiner Agape Loge gewesen {13}.

Der spätere Gründer der deutschen Freimaurerforschungsloge "Quatuor Coronati," der Nervenarzt Bernhard Beyer (1879-1966), veröffentlicht 1925 in Tränkers im­mer noch existierenden Pansophie-Verlag ein 7-bändiges "Freimaurer-Museum," darunter auch Rosenkreuzer-Werke von Franz Hartmann.[198] *
 
Tränker wohnt in Gera/Thüringen, in seiner "Waldeinsamkeit." Die dortige pan­sophische Loge nennt sich "Zum hütenden Greif," Aufnahmegebühr: 4 Mark. Am 5.12.1926 wird die Loge "Zur siegenden Morgenröte" in Königsberg erleuchtet.

 Recnartus versucht 1928 in der Zeitschrift "Pansophia", "Zentral-Organ des Collegium Pansophicum... Korrespondenzblatt... des O.T.O.," als "neue, voll­kommen gesetzmässige Oberleitung, Nationaler Grossmeister für Deutschland" folgende Organisationen für sich zu beanspruchen und unter seiner Jurisdiktion zu vereinen: "Alter und Primitiver Schottischer Ritus der Freimaurerei von Deutschland, Swedenborg Ritus der Maurerei, Orientalischer Templer Orden, Her­metischer Orden der G[oldenen] D[ämmerung], Der Misraim Ritus 90°, Der Orien­talische Memphis Ritus 97°, Der alte u. angenommene Ritus von Heredom, Die hermetische Bruderschaft des Lichts, Fraternitas Rosae Crucis etc., Neue Gno­stische Kirche, Neuer Illuminat."[199] *
 
Hinweise auf das Gesetz von Thelema lassen sich in den vielen Schriften Tränkers, abgesehen von kryptischen Anspielungen auf Pan, Babalon oder "das hochheilige Buch" des Gesetzes (Liber AL), nur vereinzelt finden. Trotzdem gibt er seinen Schülern dieselben bibliographischen Anweisungen, die Crowley seinen AA-Studenten aufgibt (Liber XIII).
Der Gradaufbau der Pansophie weist 10 Stufen auf.[200] * Die "Sexualmysterien," gemäss dem thelemitischen Kernspruch nach Reuss'scher Übersetzung "Liebe ist das Gesetz. Liebe unter der Kontrolle des Willens!" sprechen z.T. deutlich aus, was Crowley zum Beispiel in Sachen Vaginalsekrete nur andeutet.[201] * Die internen Manuskripte und Rituale unterzeichnet Tränker mit "O.H.O."

Harvey Spencer Lewis

Spencer Lewis/Profundis hat am 1.4.1912 den "Antiquus Mysticus Ordo Rosae Crucis (AMORC) gegründet (auf den hier aus Platzgründen nicht näher eingegan­gen wird) und ist mit einem Theodor Reuss-Papier vom Juli 1921 "Honorary Member... for Switzerland, Germany and Austria" des OTO geworden. Auf diesem Diplom sind neben dem OTO-Siegel auch der Pansophie-Stempel Tränkers zu sehen.
Lewis schreibt an M.Carl am 16.2.1934 über Reuss, dieser sei der "secret chief of the OTO and the Oriental Pansophia" gewesen. Ebenfalls verwendet Krumm-Hel­ler in seinen Briefköpfen der 20er Jahre u.a. die Bezeichnung "Societas Panso­phia" {12}.
Nicht an die zuerst in seiner Charta genannte Schweiz wendet sich Lewis, son­dern an Heinrich Tränker. Im August 1930 planen die beiden ein "Pansophia In­ternational Rosicrucian Council," verschicken als OTO und AMORC eine "Second Fama" ("kommet alle herbei - tretet ein! ... 33° 90° 96° X°)," was aber alles nur Schachzüge in Lewis' Bemühen um Legalität seines AMORC sind.[202] *
1931 nennt sich Tränkers Organisation zuerst "Pansophische Rosenkreuzer-Grossloge zum Hütenden Greif," am 19.9.1931 dann "Pansophische Rosenkreuzer­loge zur Weltenesche." Ihr ist kein langes Leben beschieden.
Bald macht Lewis im April 1933 Tränker lächerlich[203] * und veranstaltet 1934 die FUDOSI (Federation Universalis Dirigens Ordines Socientesque Initiatiques), wo auch Vertreter der Église Gnostique Universelle {15} teilnehmen. "The term Pansophia is referred to as a division of the Rosicrucian studies and work and not as a separate school or a separate organisation."[204] *
 
Die FUDOSI, allein einberufen, um Lewis' Ansprüche auf rosenkreuzerische Lega­lität seines AMORC zu untermauern, wird nach Erfolg wieder aufgelöst - ruft aber Reuben Swinburne Clymer auf den Plan, der als Gegenzug alle allein ihm freundlich gesinnten Rosenkreuzer-Organisationen unter seinem Hut zu vereinen sucht {4, 13}. Die französische Literatur gibt erschöpfend Auskunft über die FUDOSI. Es sei hier allein auf Serge Caillet: "Sar Hiéronymus," Paris 1986, und R.S. Clymers Bücher verwiesen.

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1932 gründet Tränker in New York die "Societas Pansophia Universalis."
Ab Mitte April 1935 publiziert Tränker von Kalifornien und Illinois aus seinen "Pansophic Intellectualizer," wo auch G.W. Surya (1873-1949) Artikel verfasst. Die Statuten und die Zeitschriften erscheinen unter dem Siegel "Universal Pan­sophic Society, North America/Mexico Societas Pansophia Universalis." Der Stempel erinnert stark an Reuss' SOTOM.[205] *
 
Mit C.S. Jones wird reger Kontakt gehalten; Tränker übersetzt dessen wichtig­ste Bücher ins Deutsche.[206] * Am 1.10.1934 verstösst Crowley Jones, der zur Rö­misch Katholischen Kirche übertritt, um sie von Thelema zu überzeugen. Am 8. April 1948 verschickt C.S. Jones "An open letter," in dem er "the sixth day after the Incoming of the Aeon of Truth and Justice" [Maat/Ma-Ion] verkündet. Er gründet die "Fellowship of Ma-Ion."

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Obwohl Tränker seit 1921 legaler OTO-Grossmeister (X°) für Deutschland ist, besitzt Germer einen Crowley-Brief zur Ernennung zum "Grand Master General" (X°) über die "German Speaking Peoples" von 1941. Die Frage der OTO-Souveräni­tät sieht der Crowleyfreund- und experte Gerald Yorke in einem Brief an Germer so: "Jones and Tranker's X degrees go back to Reuss and not to A.C. They therefore in the Constitution of the O.T.O. are the ones who establish the next O.H.O., and even if you are X degree from Crowley, they can outvote you in a council to choose the new O.H.O. They could then appoint their own Treasure General, and he could I think lay legal claim to the effects and the copyright," 3.7.1948 (ein halbes Jahr nach dem Tode Crowleys). Dies dürfte die Unsicherheiten Germers betr. seines OHO-Amtes erklären und die Zurückhaltung Metzgers und Germers in Europa bis zum Tode Tränkers 1956. Dieser Brief würde bestätigen, dass jeder Crowley-OTO jedem Reuss-OTO untergeordnet wäre.[207] *
C.S. Jones stirbt am 24.Februar 1950, was Germer etwas aufatmen lässt.[208] *
Von Buenos Aires aus erscheint nun die Pansophische Zeitschrift "Aus der Schatzkammer des Wissens und Glaubens."

Metzger unterhält zunächst freundschaftlichen Verkehr mit Heinrich Tränker, dessen Adresse er via Buchhändler Paul Dörge Ende Juli 50 von Grosche/Gregorius persönlich in Berlin erfahren hat {6}. Metzger fährt spornstreichs hin, weil der Henkelkreuzmann sich selbst ja als Nachfolger von Theodor Reuss sieht, was ihn zum "ernsthaftesten Gegner" mache.
Tränker soll nichts von Metzgers Beziehungen zur Fraternitas Saturni wissen. Einerseits ist die FS 1926/28 im Streit aus der Pansophie hervorgegangen, an­dererseits fürchten Metzger und Grosche einen Gerichtsprozess, falls Tränker auf die Herausgabe von Papieren pochen würde, worauf er als Supremum Sanctua­rium Recht hätte. Zum Schutz vor Tränker wird der Metzger-OTO in Deutschland in den 18. Grad[209] * der nun auf 33 Grade aufgeblasenen FS eingebaut. "Dann steht [juristisch und magisch?] die Loge [FS] davor und er kann an diese Kör­perschaft nicht angehen. Als eingetragene Vereinigung geniesst sie gesetzli­chen Schutz," meint Gregorius am 27.10.50.
Und doch hofft Metzger, dass Recnartus eines Tages von seiner Meinung, der "Pontifice" des OTO zu sein, abkomme. Von ihm gewinnt Metzger nun Einblick in die Papiere des OTO und verkracht sich daraufhin mit Tränker, weil er diese Schriften ungefragt "mit nach Hause nahm, um sie in aller Ruhe zu verdauen."[210] * Metzger hat Tränker mehr zu fürchten als Grosche, worauf die­ser beschwichtigt, Recnartus habe zwar seine Versandbuchhandlung und viel­leicht Kontakte nach Westberlin, der Schweiz und Südamerika (Krumm-Heller oder Gabriel Montenegro {12}?), aber die Pansophie sei doch völlig unbedeutend.
Nichtsdestotrotz hat Tränker 1950 "junge, intelligente und tatkräftige Freunde an der Hand, die besonders in bezug auf pansophisches Gedankengut regsam sind."[211] *
 
Enger Freund Tränkers (und auch Friedrich Lekves {7}) ist Walter Studinski/Waltharius (geb. 9.11.1905), der im September 1954 nach sechs Jah­ren Mitgliedschaft aus der FS ausscheidet[212] * und die bald scheiternde Neugrün­dung "Mystischer Kreis Kether zum leuchtenden All" unternimmt. Wie sein Freund Tränker findet Studinski, dass Crowleys Weg "bestimmt nicht jener Weg zu Gott, den die alten Rosenkreuzer gingen" war.
Über Metzger weiss Studinski, dass er via Tränker "nur Nachteiliges erfahren habe."[213] * Entsprechend verschickt der schweizer OTO im Frühjahr 1962 ein Rund­schreiben, in dem man sich deutlich von Grosche, der FS, der Pansophie und eben Studinski distanziert.[214] * Dazu Studinski: "es war mir völlig gleich."[215] * Im August 1964 versteift sich Metzger darauf, dass Tränker kein OTO-Mitglied gewesen sei.[216] *
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt 1949 der Ingenieur Martin Er­ler/Albinus (geb. 24.6.1920) den AMORC in Deutschland. Metzger bezieht des­sen Fernkurse, was er als "freundschaftlichen Verkehr" bezeichnet.
Erler gibt 1954 sein Amt als Grossmeister des AMORC ab und gründet mit einigen Interessierten 1956 im Raum München die ORA (Ordo Roseae Aureae), die sich aus Mitgliedern der FS zusammensetzen soll.[217] * Am 16.12.1959 wird der AMORC man­gels Mitgliedern von Amts wegen gelöscht.[218] *
Im Verlaufe der Gerichtsverhandlungen zwischen Walter Englerts IO/OTO e.V. in Frankfurt und Metzger um das Recht der Namensführung {11} versucht Englert 1970 Erler zur Weitergabe von Material über den OTO/Stein, das dieser angeb­lich in seinem Archiv aufbewahre, zu bewegen. Erler, in mancher Beziehung dem IO/OTO kritisch gegenüberstehend, lehnt es jedoch strikt ab, in diese "unsinnigen Querellen" mithineingezogen zu werden.[219] *

H.C. Birven

Henri Clemens Birven, geb. am 10.1.1883 in Aachen, ist Dozent als Elektroinge­nieur, hat aber in Berlin Philosophie studiert und am 22.2.1913 mit einem Werk über "Kants transzendentale Reduktion" promoviert.[220] * Wohnhaft in Berlin, gibt er "Preussen" als Staatsangabe an.[221] * Im Ersten Weltkrieg ist Birven in russi­scher Gefangenschaft in Sibirien gewesen, hat aber über China flüchten können und ist Studienrat an der Humboldtschule in Berlin-Tegel geworden.
Ab 1927 gibt Birven die Zeitschrift "Hain der Isis" heraus, in der er, ver­traglich seit dem 1. und 2. Juli 1929 von Martha Küntzel {7} gestützt, Crow­ley-Werke publiziert. "Mitarbeiter": Gustav Meyrink (1868-1932), Johannes Schlaf, Karl Hans Strobl, Dr. Franz Spunda {10}, Dr. Jules Siber, Joanny Bricaud {15ff.}, Dr. E.C.H. Peithmann {12, 15}, Will-Erich Peukert, Dr. Edgar Dacque, Willy Schlüter, Aleister Crowley.[222] *
Birven hat zusammen mit Gustav Meyrink[223] * und Dr. Peithmann {15} vergeblich die Strassen Nürnbergs nach den Spuren des geheimnisvollen Fräulein Anna Sprengel, das angeblich massgeblich an der Gründung des Golden Dawn beteiligt gewesen sein soll, abgesucht.
Meyrink (alias Dagobert 1897 Mitglied von Leopold Engels Illuminaten-Or­den[224] * {11}, bekannt mit Carl Kellner, Heinrich Tränker und Franz Hartmann),[225] * hält zwar nicht viel von Crowley, lässt sich jedoch von Birven auf dem laufenden halten, verfolgt mit Interesse Crowleys Besuch 1925 in Deutschland und erhält von ihm via Birven den Roman "Moonchild" mit der Wid­mung: "Dem Autor des Golem mein Lieblingsbuch dieser Gattung mit meiner Künstler-Huldigung."[226] *
 
Franz Spunda (1.1.1890-1.7.1963) wird von Metzger Ende November 1950 in Wien besucht und überlässt ihm das zur Publikation bestimmte Manuskript "Magische Unterweisung des edlen und hochgelehrten Philosophi und Medici Philippi Theo­phrastus Bombasti von Hohenheim, Paracelsus genannt." Spunda/Sperontes wird Mitglied des Metzgerschen Illuminaten-Ordens {11} und ist vom 15.-20. Juli 1955 in Stein und nochmals in Zürich am 30.8.57 und 2. und 9. Mai 1961, wo er jeweils drei Vorträge hält.

Tränkers ehemaliger Sekretär und daraufhin Crowleys finanzielle Stütze, Karl Germer, nährt Aversionen gegen Birven, die sich eindeutig aus seinen Minder­wertigkeitskomplexen erklären, die von Birvens überheblicher Art schwer ge­troffen werden. Germer wird nicht müde, sich darüber bei Crowley zu beschwe­ren. "My contact with B ist not very fortunate or sympathetic. He education [?] and knowledge his social standing at kind of acquintances are so far removed from a business acquintances that he fees and manifests the fact constantly. He would not speak to me if it were not for the fact that you know me... B. does not want to be in touch with you or Yorke through a man like me."[227] * Gerald Yorke/Volo Intelligere (1901-1983) ist ein ehemaliger Freund Crowleys und Besitzer der weltweit grössten Sammlung an Crowleyana (jetzt im Warburg Institut London).

Und doch ist es in Birvens Haus in Berlin, wo sich alle 1930 treffen: Krumm-Heller, Germer, Gerald Yorke, Crowley... Bis zu diesem Zeitpunkt führt Birven noch ein rel. gutes Verhältnis mit Heinrich Tränker.
Birven, der schon Reuss' Ideen ein "Tutti Frutti" nennt, überwirft sich folge­richtig mit Crowley.
Nachdem Birven 1930 eine 33° (Cerneau) Charta von Joanny Bricaud erhalten hat, weigert sich dieser, 1932 Birven zum 95° und 96° des MM zu ernennen, worauf Birven in Berlin doch eine kleine Gemeinschaft um sich schart[228] * und seine Ei­fersucht gegen Tränker und Krumm-Heller (mit eben diesen MM-Würden) kaum ver­hehlt. Im selben Jahr, 1932, verbietet ihm Crowley, weiterhin seine Texte im "Hain der Isis" zu publizieren.

Germer über die Hetzartikel gegen Theodor Reuss in der deutschvölkischen Zeit­schrift "Judenkenner" von 1936 {zitiert in 3}: "In the case of Birven I know that he has a tremendous literature of the background of O.T.O. etc. and was in touch with the French leading circles. He was called to the Gestapo to testify or for questioning, but I am sure not seriously molested. He [Birven] and Tränker threw it all on me, the wicked Germer. B. may, to save his skin, have supplied the Gestapo with additional information, not usually found in literature."[229] * Laut Adolf Hemberger/Klingsor (4.11.1929-10.11.1991) soll Birven Mitglied des Ritterordens EBDAR (Ermächtige Bruderschaft der Alten Ri­ten) gewesen sein.[230] *
In den 50er Jahren warnt Germer alle Thelemiten Europas vor Birven, der überall Lesungen gegen Crowley halte.[231] * Birven: "Als minderwertig und schlecht müssen alle diejenigen [Werke Crowleys] gelten, die unter dem Ein­fluss von Drogen geschrieben sind. Auch das sog. Gesetzbuch, das, soweit be­kannt, nicht unter Drogeneinfluss geschrieben ist, kann nur als ein hemmungs­loser Ausbruch eines unmenschlich-perversen Geistes bezeichnet werden, der Crowley angeblich selbst ein Rätsel war."[232] *
 
Nach dem Tod Germers ruft sich Birven "zum einzigen Freund des Verstorbenen" aus.[233] * Dass er erst durch Metzgers Manifesto von 1963 {13} von der Existenz der Psychosophischen Gesellschaft (wie sich Metzgers Dachorganisation von OTO, FRA, IO und GKK nennt) {10} erfahren hat, wundert kaum. Falls Birven nämlich tatsächlich dermassen gute Kontakte mit Crowley, Germer oder Yorke gepflegt hätte, wie er nie müde wird zu betonen, wäre ihm die Existenz zumindest des schweizer OTO lange vor 1963 bekannt gewesen.

Oscar Schlag {14}, der Birven ein Jahr vor dessen Tod (9.1.69) in Berlin be­sucht, erzählt, dass Birven behaupte, ein Grossmeister des OTO zu sein und ihm mit Theodor Reuss' angeblichem "Golden Book" {13} vor der Nase gewedelt habe - jedoch nur in gehörigem Abstand, und ohne Einsicht zu gewähren.

Nach dem Tode Birvens bleibt Metzgers "Oriflamme" acht Monate lang eingestellt und erscheint erst wieder am 23.9.69 mit der Sondernummer 95, einem Werbeprospekt der "Abtei Thelema." Der Nachlass Birvens ist in alle Winde zer­streut, Utensilien sollen sich in Stein/Appenzell befinden, Schriften sollen von FS-Mitgliedern gekauft worden sein...

Karl Johannes Germer

Geboren am 22.1.1885 in Elberfeld zwischen Düsseldorf und Wuppertal. Seine Ge­schwister sind: Elisabeth, Margarete, Otto, Wilhelm, Gustav und Alfred. 1900-1904 lebt Karl Germer in London.
Germer ist 1908-09 in Gefechtshandlungen in Dixmuiden, Lemberg, Stochod, Armentières-Lens verwickelt und wird Träger des Eisernen Kreuzes Zweiter sowie Erster Klasse.[234] * 1912-1914 ist er Repräsentant von Alfred Herbert Ltd (Coventry) in Berlin. 1914-18 an der Front, zuerst in Belgien, dann als Führer einer Maschinengewehr-Kompanie in Russland, zuletzt nach Frankreich versetzt.
1919 trifft Germer Heinrich Tränker in Leipzig.
1923 verkauft Germer seinen Besitz in Wien und macht sich nach München auf, um zusammen mit Otto Wilhelm Barth und Tränker die Zeitschrift "Pansophie" herauszugeben. 1925 wohnt Aleister Crowley zuerst bei Tränker, dann in Germers Haus. In diesem Jahr ist er Patient von Alfred Adler in Wien.[235] *
1926 lässt er sich in Mexiko von seiner ersten Frau Maria scheiden und heira­tet am 15.1.1929 die reiche Cora Eaton in New York. Zurück in Deutschland, verhaftet ihn laut Verhaftungsbefehl am 13.2.1935[236] * die Geheime Staatspolizei (Cora ist in den USA geblieben). Cora Eaton und Martha Küntzel versuchen ver­geblich, bei der amerikanischen Botschaft zu intervenieren.[237] *
Vom Februar bis August 1935 ist Germer im KZ inhaftiert. Im Oktober flüchtet er nach England und erreicht Dublin am 1.12.1936, wo er nun wieder als Maschi­neningenieur arbeitet.
1939/40 entsteht sein lang geplantes Werk "I was a prisoner" über die Zeit seines Aufenthaltes im Konzentrationslager Esterwegen. Den Kriegsausbruch er­lebt Germer in Belgien (wo er eine Maschinenexportfirma aufbaut), von wo er am 10.5.1940 nach Frankreich deportiert und erst am 1.2.1941 entlassen wird.[238] * Am 13.7.42 stirbt Cora. Am 23.9.42 heiratet er die Wiener Klavier- und Ge­sangslehrerin Sascha Ernestine André (geb. 1891), die als Elly Aszkanasy in Wien Gesangsunterricht erteilt hat. Mit der Hilfe ihres Geldes unterstützt er Crowley.[239] *
Seine Kriegserlebnisse nähren seine Vefolgungsangst. So glauben er und Sascha Germer, seit 1942 permanent von Abhörwanzen umgeben zu sein. Dieses ins Ufer­lose wachsende Misstrauen trifft Freund und Feind ohne Unterschied und geht sogar so weit, dass das Ehepaar aus Angst vor Abhörwanzen zeitweise nur schriftlich miteinander im eigenen Haus verkehrt.[240] * Germer hat Recht behal­ten: über ihn gibt es 54 Seiten FBI-Akten. "His conversation is violent Nazi-Propaganda," meldet ein unbekannter Informant. Germer habe geäussert, "that Hitler is right in believing Germans are the Master Race."[241] *
Nach dem Tode Crowleys am 1.12.1947 wird, mangels eines anderen Aspiranten, Germer Oberhaupt von Crowleys OTO. Genau zu dieser Zeit (1947) erleuchtet Metzger seine eigene Reuss-OTO-Loge in Zürich.

1956 lebt Germer in Barstow, Kalifornien, im Hause von Ero Shivonen. Dort wird Marcelo Ramos Motta in den IX° initiiert[242] * {13}. Frau Jean Shivonen, so be­hauptet Germer, habe ihren Mann Max Schneider {13}, der Crowley ebenfalls fi­nanziell unterstützt hat, 1948 ermordet.[243] *
Motta weiss, dass sich Crowley in Germer verliebt habe. Im Konzentrationslager sei jedoch Germers Heiliger Schutzengel erschienen und habe ihm "Passivität" nahegelegt,[244] * was seinen Ausdruck in ergebnislosen sexuellen Annäherungsver­suchen Motta gegenüber gefunden habe.[245] * Das FBI dazu: "I do feel something is wrong with these two men [Crowley und Germer] being in contact with each other. Mr. Crowley secured the brains behind Germer. The latter seemed to be a tool in his hands."[246] * "Crowley hatte die Syph, der hat sie an Germer weiter­gereicht."[247] *
 
Germer: "O.T.O. You must have realised that my heart and soul are not very deeply in this. A.C. knew this. He suggested to me that after his death I may either drop this form or system of working, or devise my own entirely independent method."[248] * "O.T.O. does not interest me too much; mine is only the A.A. And... A.C. wanted me to set up an entirely different system."[249] *
Der Gründer der späteren 3. Agape Loge, "Caliph" Grady Louis McMurtry {13}, will sich von Germers Führung des OTO lösen und findet so nur Ungnade vor Saturnus. Deshalb bemüht sich McMurtry auch, Germers Autorität so oft wie möglich in seinen amerikanischen "O.T.O.Newsletters" der 70er Jahre in Frage zu stellen {13}.

Germer stirbt an den Folgen einer unsachgemässen Behandlung von Prostata-Krebs am 25.10.1962 um 8:55 pm in Jackson und hinterlässt Chaos in seinem OTO und eine verunsicherte Witwe {8, 14}. Sein Archiv, das vor allem Crowleys Manuskripte enthält, die mangels Publikationsmöglichkeit lange Zeit von treuen Mitgliedern (Phyllis Seckler, Jane Wolfe) mit der Schreibmaschine immer wieder von neuem abgeschrieben werden, erleidet in der Folge einige Einbrüche {14}. Die aktuelle Liste des Archivs (nun im "Besitz" des 1977 gegründeten "Caliphats") weist keine historisch relevanten Materialien auf.

Germer wird von oberflächlichen Rechercheuren[250] * manchmal mit dem Postbeamten aus Friedrichshafen[251] * und Mitglied der Fraternitas Saturni, Johannes Göggelmann/Saturnius, verwechselt, der auf unzähligen Seiten seine Erfahrun­gen mit dem Demiurgen Saturn niedergeschrieben hat (zum Teil von F.-W. Haack (1935-3.3.91) und Adolf Hemberger veröffentlicht).[252] * Diese Verwechslung ver­anlasst Frl. Äschbach (die Hauptbeteiligte an Metzgers OTO in der Schweiz), sich in der schweizer Freimaurerzeitschrift Alpina 1/89 "sehr schmerzlich" be­troffen zu äussern und mit "Ordo Templi Orientis" zu zeichnen.

Ein Nachwort zu Karl Germer

von Henri Clemens Birven[253] *

Metzger wird im Januar 1963 schweizer OHO {8} und verfasst in seinem deutsch-englischen Manifesto {11} einen Nachruf auf das verstorbene Crowley-OTO-Ober­haupt Karl Germer.[254] * Henri Birven reagiert darauf mit einem Brief, in dem er sich zum "einzigen Freund des Verstorbenen" hochstilisiert und als Sachver­ständigen hinstellt, denn "Ich besitze aber auch die einzige wertvolle und um­fangreiche Korrespondenz Crowley's" und "die umfangreichste Sammlung von Wer­ken Crowley's selbst."[255] *
Während Henri Birven das Englisch im Manifesto bemängelt, wird in Amerika das Deutsch kritisiert: "The German part seems to have been written by a person or persons who had very little if any education and could perhaps have been a translation from the English to German using a dictionary and some rudimentary knowledge of German."[256]

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"In einer Broschüre, Manifesto betitelt, erschienen zum Frühlings-Äquinox 1963, wird eine Lebensbeschreibung des am 22. Januar 1885 geborenen, am 25. Oktober 1962 verstorbenen Karl Germer veröffentlicht. Der Verstorbene wird mit seinem Ordensnamen als Frater Saturnus bezeichnet. Er wird als Rex Summus Sanctissimus betitelt, eine Bezeichnung, die "Allerheiligster König" bedeutet und von Germer unseres Wissens nie geführt worden ist.
Ich [Birven] habe meinen Freund K. Germer schon persönlich kennen gelernt, als er am 23. April 1930 mit Aleister Crowley in meiner damaligen Wohnung in Ber­lin-Tegel erschien. Germer war durch seine zweite Heirat mit einer Amerikane­rin der "reiche Mann aus dem Westen" geworden, der Crowley prophezeit worden war. Germer nahm dann eine Wohnung in Berlin und besuchte mich öfter. Das Abendbrot schmeckte ihm bei mir köstlich, wie er strahlend betonte...
Unseres Wissens hatte Germer auf einem deutschen Technikum Maschinenbau stu­diert, war also Maschinen-Ingenieur, aber nicht Hochschul-Ingenieur. Er besass offenbar nur die Reife für Obersekunda, aber nicht das Abiturium. Unseres Wis­sens hatte er nie als Ingenieur praktiziert. Auffallend war mir, dass er auf einige technische Bücher zeigend bemerkte, er beschäftige sich nur mit solchen Büchern.
Nach Beendigung seiner technischen Ausbildung muss Germer 21 alt gewesen sein. Wie die Behauptung aufkommen kann, Germer habe ein dreijähriges Studium an der Pariser Sorbonne absolviert, ist unerfindlich. Germer konnte meiner mit Crow­ley französisch geführten Unterhaltung [...]enthalt in Frankreich erwähnte, wenn ich von meinen Reisen in Frankreich erzählte. Ob er in Deutschland ein­jährig gedient hat, ist mir nicht bekannt, auch nie behauptet worden. Ebenso­wenig ist er vor dem Kriege 1914 in Russland gewesen; was hätte er wohl dort zu suchen gehabt, ohne Kenntnis des Russischen? Germer war selbst im Deutschen wenig gewandt. Ich betone hier, dass Germer sich niemals als Aufschneider ge­geben hat.
Germer war ein hübscher und freundlicher Mann, dem es nicht schwer fallen konnte, vermögende Frauen zu gewinnen.[257] * Er ist dreimal verheiratet gewesen. Seine erste Frau, eine vermögende Ärztin Dr. Med. Wys war ihm bestimmt be­trächtlich überlegen. Als sie seiner überdrüssig geworden war, bediente sie sich einer originellen Methode, die Scheidung zu gewinnen. Germer war mit Gar­tenarbeiten beschäftigt, da brachte der Briefträger seiner Frau einen Brief. Die Frau benutzte diese Gelegenheit, unserm Germer in Gegenwart des Briefträ­gers eine Ohrfeige herunter zuhauen, worauf sie sich lachend eine Zigarette anzündete. Germer reagierte nur verzweifelt lächelnd darauf. Diese Art, auf Unangenehmes zu reagieren, war überhaupt Germer eigen. Er war kein Mann des schnellen Handelns. Dieser Bericht beruht auf den Angaben von H. Tränker (Recnartus), in dessen Haus in Weida Germer damals wohnte. Durch diesen Tränker kam Germer überhaupt erst zur Kenntnis der Hermetisch-Okkulten Philo­sophie. Die von Tränker herausgegebene Schrift "Im Vorhof des Tempels der Weisheit" von Franz Hartmann ist von Germer aus dem Englischen übersetzt wor­den. Sie wurde mit Copyright 1924 von O.W. Barth, damals in München wohnhaft, herausgegeben. Germer zog es vor, nicht genannt zu werden...
Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete Germer eine sympathische Amerikanerin, die reich, aber viel älter als er war. Das Ehepaar war einmal bei mir und ich einmal bei Germers zu Gast. Seit dieser zweiten Heirat konnte Germer seinen Meister reichlich unterstützen, und der Meister lebte darauf los, so dass Frau Germer über Crowleys Verschwendung empört, letzterem einmal die Wahrheit ungeschminkt zu sagen für nötig hielt...
Am 23. April 1930 erschien dann Crowley in Begleitung von Karl Germer bei mir in meiner damaligen Tegeler Wohnung. Ich selbst machte ihm des Abends einen Gegenbesuch bei Germer, der in B. Charlottenburg eine Wohnung genommen hatte. Crowleys Hoffnung, dass mein Verleger Wiesicke Übersetzungen seiner Werke her­ausbringen würde, erfüllte sich nicht. Crowley hielt sich damals mit Unterbre­chungen längere Zeit in Berlin auf, wo auch eine Ausstellung seiner Gemälde zustande kam...
Nach dem Tode seiner zweiten Frau, die bedeutend älter als Germer war, heira­tet dieser in dritter Ehe die feingebildete und des Deutschen vollkommen mäch­tige Frau Sascha E. André-Germer, die ihm auch eine wertvolle Hülfe in seinen schriftlichen Arbeiten war. Als Germers Krankheit akut wurde, schrieb sie die letzten Briefe an mich. Germer hatte mir schon vorher über seine Krankheit ge­klagt, ohne jedoch über den Ernst derselben im Klaren zu sein. Als man dann zu einer Prostata-Operation schritt, war es zu spät. Im Briefe vom 8. Juli 62 hatte er mir am Schluss erstmalig mitgeteilt: Persönlich stehe ich vor einer grösseren Operation. Was ich als Blasenkatarrh aufgefasst hatte, ist in Wirk­lichkeit eine verhärtete Prostata...
In einem Briefe Germers vom 3. Juni 1961 lese ich,[258] * dass er von 1914-1918 an der Front war, zuerst in Belgien, dann als Führer einer Maschinengewehr-Kompa­nie in Russland, zuletzt nach Frankreich versetzt, mit den elenden Erlebnissen des Rückzugs. In Russland kämpfte er an derselben Stelle der Front, an der ich auch eingesetzt war, ohne dass wir uns dabei kennen gelernt haben."


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C.H. Petersen

Carl Heinz Petersen/Fines Transcendam/Kâlîkânanda, geb. am 14.1.1912 in Bendestorf bei Hamburg nimmt via Karl Germer und Gerald Yorke Kontakt mit den Thelemiten Europas auf und gründet eine "Abbey Thelema" in Hamburg. Im Februar 1952 besucht er Yorke in London. Karl Germer: "I do not at this moment wish to pass you on to somebody who would well check on your A.A. work."[259] * "He seems to be near glimpsing the IX°... a man of the very highest promise!"[260] * "I hope there will be a deep cooperation between you [Kenneth Grant] and P."[261] *
 
Im Mai 1953 besucht Petersen die Abtei Thelema in Stein, worin Metzger eine erneute Bestätigung seines IX° sieht. Petersen ist jedoch hauptsächlich Ger­mers AA-Schützling. Wieso Metzger Petersen dermassen wichtig nimmt, da doch Friedrich Mellinger {8} Germers Beauftragter für den Crowley-OTO in Europa ist, bleibt unklar. Karl Germer, Petersen und bald auch Friedrich Mellinger publizieren ihre Schriften und Übersetzungen bei Metzger, der Druckmaschinen gekauft hat. Die "Psychosophische Gesellschaft" dient nicht nur als Dachorga­nisation für dessen verschiedene Orden, sondern auch als Verlag {10}. -- Nicht nur Crowleys OTO-Initiationsrituale,[262] * das Liber AL, die Hymne an Pan oder Yorkes "666, Sex und der OTO,"[263] * im Juli 1953 übersetzt Petersen auch Crow­leys Gnostische Messe, "den englischen Text aus freier persönlicher Neigung... ohne ordiniert zu sein, ... und ohne an eine mögliche praktische Ausführung zu denken," wie Metzger im Vorwort eben dieses Canon Missae bemerkt.[264] * Die nur intern gebrauchte schweizer Version unterscheidet sich leicht von Petersens zweimal veröffentlichter Übersetzung und auch von Reuss' Version von ca. 1917.

Karl Germer an Petersen: "No further from Metzger about Liber Legis; no word about financial difficulties. So I won't evoke them. Does he expect you to be responsible for the cash? I'd be very surprised. Metzger's translations: - so they were from him! I expect you have meanwhile received the ones he sent me with some corrections. - I agree with you that it is silly to operate the way he does." Und von Metzger nicht mehr ganz überzeugt: "It should all be concentrated in your hands," womit vielleicht die Übersetzungsarbeiten gemeint sind.[265] *
Germer bleibt sich über Mellingers Rolle in Deutschland im unklaren, und so schreibt er an Petersen: "I do not know whether 2 Grandmasters can operate the OTO at the same time in one country (Tränker still being alive), despite the fact that A.C. appointed me Grandmaster X° of all the German-Speaking peoples as far back as 1938 [1941!] or so. I have... such an idea... of settling up Headquarters in Europe, Germany, Switzerland, or?" Das Verhältnis zwischen Petersen und Friedrich Mellinger, Germers Beauftragten in Sachen OTO für Europa, bleibt unbestimmt.[266] * Ebenfalls Petersens Verhältnis zu Crowleys selbsternanntem persönlichen Stellvertreter für Europa: Friedrich Lekve {7}.

Trotz Germers Aversionen gegen Eugen Grosche {6} beginnt Petersen im Juli 1954 zuerst im Ordensorgan "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" der Frater­nitas Saturni,[267] * und erst in 2. Instanz dann bei Metzger zu veröffentlichen {10}.

Im Juli 1954 erscheint Petersens Gnostische Messe in Eugen Grosches "Blättern." Im August folgt dort Liber 44 und im September die Hymne an Pan. Ebenfalls im September 1954 erscheint nun bei Metzger die Petersenübersetzung des Liber Al vel Legis, worauf Germer Metzger einen Freibrief für alle weite­ren Unternehmungen ausstellt {13}. Ab März 1955 publiziert Metzger als "Wir, Meister Therions bevollmächtigte Nachfolger." Im Dezember 1955 veröffentlicht Metzger dieselbe Übersetzung der Gnostischen Messe, die Petersen ein Jahr vor­her bei der Fraternitas Saturni publiziert hat, und quengelt in seinem Vor­wort, dass Grosches Publikation ein Diebstahl gewesen sei.
In Grosches "Blättern" erscheint im Oktober 1955 eine von Hermann de Witt/Han Rulsow Yin (aus Braunschweig) verfasste Analyse von Petersens Name. De Witt (Mitglied der FS vom Herbst 1950 bis zum 30.9.1962) veröffentlicht später bei Metzger.

Als Petersens sexualmagischer Partner, seine Kusine Frau Pingwill/Kâma-Rûpâ (Begierde), 1956 Selbstmord verübt,[268] * strebt er ihr kurz darauf nach und stirbt am 4.4.57 im Hamburger St. Georg-Hospital.[269] * Gerüchten zufolge soll Petersen an den Folgen der Abramelin-Operationen gestorben sein.[270] * Da diese an genaue Zeiten gebunden sind (Beginn: ein Tag nach Ostern, Dauer: "six moons"),[271] * dürften die angeblichen Schwierigkeiten also ein halbes Jahr nach Beendigung der Beschwörung aufgetreten sein, oder in der Vorbereitungszeit.
- Ostern 1956: 1.4.
- Ostern 1957: 21.4.
- Tod Petersens: 4.4.57

Im Testament Petersens sind, laut Metzger, der schon gestorbene Friedrich Lekve (1904-1956) {7} und Metzger als "Erben" eingesetzt. Den Nachlass Lekves hat aber ein Br. Nürnberger in Hamburg übernommen, und er geht erst am 11.10.1962 in Metzgers Hände über.

Dem Journalisten Horst Knaut {9} gegenüber prahlt Metzger, er habe nach dem Tod Petersens "die ganze Macht an sich gezogen."[272] *
Metzger ist nach dem Tode Hilfikers, Tränkers und Lekves der einzig übrig­gebliebene IX° und X° von Kontinentaleuropa. Seine Loge sieht sich als Fort­führung von Theodor Reuss' "VMM": als "Magnus Oriens Helvetiae Veritas Mystica Maxima."

Der erst 1980 ins Leben gerufene deutsche Zweig der 1977 gegründeten 3. Agape Loge aus Kalifornien (das sogenannte "Caliphat" {13}) benützt Metzgers Publi­kationen der Petersen-Texte in den Ritualen, bezeichnet jedoch, ungeachtet der Tatsache, dass Petersen zu seinen Lebzeiten bei der "Psychosophischen Gesell­schaft" {10} aktiv gewesen ist, Metzger selber seit 1947 publiziert und von Germer als "Bevollmächtigter Nachfolger Therions" autorisiert ist, Metzgers Veröffentlichungen selber als "illegal."[273] * Man fotokopiert Metzgers Publika­tionen und deckt den Copyrightshinweis ab, resp. ersetzt ihn durch einen eige­nen. Begründung: "Es gibt ernsthaft Leute, die bezweifeln, dass P. je gelebt hat, er sei nur erfunden worden, um Metzgers Anspruch [auf das OHO-Amt und die Copyrights an den eigenen Übersetzungen?] zu rechtfertigen."[274] *

Rosen in Österreich

Eduard Munninger/Medardus sieht sich als österreichischer Nachfolger der "Fraternitas Rosicruciana Antiqua" {12}. Auf Anraten Martin Erlers nimmt Munningers Ordens-Kompilation den Begriff AAORRAC (Antiquus Arcanus Ordo Rosae Rubeae Aureae Crucis) an.[275] * Der Begriff AAORRAC taucht schon 1921 im Zusam­menhang mit Krumm-Heller und Theodor Reuss auf und wird von Spencer Lewis als vollständiger Name des AMORC bezeichnet: "The Rosenkreutz Order [Pansophia] in Germany was (and is) a branch of the A.A.O.R.R.A.C."[276] *
 
Ähnlich wie bei Metzger, wo sich die Führung verschiedener Organisationen in Personalunion vereint, führt Munninger nun in seiner Sammelgesellschaft AAORRAC den "Aeropag Europäischer Kulturring der Ritterorden," den "Souveränen Orden der Tempelritter von Jerusalem,"[277] * den "Ordre Maçonnique Martiniste Austria" und einer "Pansophische Weltförderation P.W.F." zusammen.[278] * Die Ordenszeitschrift nennt sich "Die Burg," in Anlehnung an die Postadresse "Burg Krämpelstein," die aber nur eine "unbewohnbare Ruine" in Niederösterreich/Nähe Passau sei, wie der verwöhnte Oscar Schlag {14} enttäuscht bei seinem Besuch festgestellt haben will. Der Pension Munningers in der Burg ist tatsächlich kein Erfolg beschieden.

Tränker stirbt "einsam, zumal es ihm nicht gelang, einen wirklichen geistigen Nachfolger zu finden,"[279] * am 22.5.1956 (in Berlin-Pankow?).[280] * In seinem Nach­ruf bezeichnet ihn Eugen Grosche als "letzten Vertreter der Mystik des Fische­zeitalters."
"Pansophisch-Gnostische Riten" leben bei Munninger weiter. In der Oriflamme 302 vom April 1963 tut Metzger den AAORRAC und das Lectorium Ro­sicrucianum als "falsche Orden" ab. Ebenso werden Rundschreiben gegen Grosche, die Pansophia und auch Walter Studinski verschickt.
1964 verwendet der Hierarch Medardus sein AAORRAC als Podium, um eine "Geistige Kultur-Union" zu gründen. Das Unternehmen scheitert und geht mit Munningers Tod unter. Munningers Pansophisch-Gnostische Riten erscheinen in den Publikationen der Fraternitas Saturni.[281] * Haack tut desgleichen in seiner Schriftenreihe.[282] *
Klatsch will, dass Eduard Korbel Junior {11} unabhängig von Metzger den Illu­minaten-Orden in Wien als vorgeschobene Organisation für einen gewissen Babor neu gegründet. Nach dem Tode Babors 1984 soll der jetzige Kopf des AAORRAC, Karl Plank (Mitglied der 1954 gegründeten Fama Fraternitatis), im Hintergrund aktiv sein und auch mit Englert von Frankfurts OTO/IO e.V. {11} Kontakt haben. Da Munningers Sohn die Ordenssammlung seines Vaters geerbt habe, soll Planks AAORRAC unrechtmässig sein. In den Wiener Freimaurerlogen wird angeblich vor Plank gewarnt.
Angebliches Material der "Gerechten und Vollkommenen Pansophischen Rosenkreu­zer-Loge Zur Strahlenden Sonne, Orient Wien" wird 1991 im Umkreis der Franz Bardon-Anhänger Wiens gehandelt.



6. In Nomine Demiurgi Nosferati


Angeblich am 11. März 1888 erblickt Eugen Grosche in Leipzig das Licht der Welt.[283] * Wegen Verarmung der Eltern muss Eugen die Realschule in Stollberg vorzeitig verlassen und die letzte Klasse der Volksschule in Leipzig besuchen. Seine literarischen Interessen lassen ihn nach der Schule Buchhändler bei der Verlagsbuchhandlung Müller-Mann werden.
1911 übersiedelt er nach Berlin und ist an der Mitherausgabe "Des Militär-An­wärters," "Des Innenarchitekts" und der "Deutschen Kohlen-Zeitung" beteiligt. Am 29. September 1914 heiratet Grosche. Aus dieser Ehe geht eine Tochter her­vor. Ihr Name, Alraune, erinnert an H.H. Ewers' (1871-1943) gleichnamige "Geschichte eines lebenden Wesens" von 1911.[284] *
Im Krieg wird Grosche Sanitäts-Unteroffizier, nach dem Krieg Volkskommissar der Unabhängigen Sozialdemokratischen Arbeiter-Partei (USPD). 1919 stellt ihm eine Dame, die ihr Vermögen vor der Inflation retten will, 40'000 RM zur Ver­fügung - aber nur unter der Bedingung der politischen Abstinenz Grosches. So übernimmt dieser ein Papierwarengeschäft, das er zur Buchhandlung ausbaut.

Er wird nach Ausbruch des Kapp-Putsches 1920 verhaftet und in das Zellenge­fängnis in der Lehrter Strasse eingeliefert. Nach drei Monaten findet die Ver­handlung vor dem Reichsmilitärgericht statt, unter dem Vorsitz des Neffen des Grafen Zeppelin. Grosche wird freigesprochen. Seine Partei verschafft ihm eine Stellung als Bezirksabgeordneter von Berlin-Schöneberg.[285] *
Grosches Mutter ist Hausdame [?] der Theosophischen Gesellschaft in Berlin, deren Sekretär Rudolf Steiner 1921 durch den Buchhändler Heinrich Tränker er­setzt wird. Dieser gibt sich als geheimer Abgesandter aus und vereinnahmt so­fort Grosche und seine Buchhandlung. Grosches Aufgabe: als Sekretär Gregor A[?]. Gregorius[286] * die "Pansophische Loge" in Berlin zu installieren.
Das esoterische Wissen soll sich Grosche auf Befehl von Tränker beim Astrolo­gen Peschke, und beim Hypnotiseur, Magnetiseur und Heilpraktiker Paul Linke aneignen.
Tränker macht Grosche nun mit den Buchverlegern Otto Wilhelm Barth, Oswald Mutze und Hugo Vollrath (1877-1943) bekannt, und dermassen angespornt, gründet Grosche 1924 die Buchhandlung "Okkultisten-Laden Inveha." In den Hinterzimmern dieser Buchhandlung finden die esoterischen Treffen statt.

Albin Grau/Pacitius wird erster Stuhlmeister der lichtsuchenden Brüder in Berlin. Grau, geb. am 13.6.1884 in Schönefeld bei Leipzig, zuerst Bäckerlehr­ling (wie Metzger), dann Student an der Dresdener Kunstakademie, während des Ersten Weltkrieges an der russischen Front, ist als Werbegrafiker für die norddeutsche LLoyds, für verschiedene Schiffahrtsgesellschaften und für die Deutsche Bundesbahn tätig. Pacitius ist Bergsteiger, verfasst Drehbücher und stellt Kostüme und Bauten für die UFA her. So soll er an den Filmen "Dr. Ma­buse," "Vampire" und "Dr. Caligari" mitgewirkt haben. Grau hat als Filmarchi­tekt in den Decla-Aufnahmegebäuden u.a. für "Pietro, der Korsar" (Dr. Robison) und "Die Nibelungen" (Fritz Lang, 1922) mitgearbeitet.[287] *
Im Nachspann des Films "Nosferatu" von Friedrich Wilhelm Murnau, 1922, wird "Alwin Grau" als Verantwortlicher für die Bauten genannt. Zahlende Firma für "Nosferatu" ist die Berliner "Prana-Film." "Prana" ist ein esoterischer Aus­druck, der schon für Hugo Vollraths Theosophische Zeitschrift hergehalten hat. Da "Nosferatu" sich getreu an Bram Stokers Roman "Dracula" hält, treiben die nachfolgenden Copyrightsprozesse die Prana-Film in den Konkurs.[288] *
"Was mich selbst betrifft, so habe ich bislang den Hochgrad des Magister Aqua­rii von meinem Vorgänger Mstr. Pacitius bereits in der pansophischen Loge er­halten und von Mstr. Recnartus den 16/18. Grad der R.C. und von ihm auch in seiner Eigenschaft als OTO-Meister den 5. Grad im OTO, von Therion bestätigt" (Grosche am 1.7.1959).[289] *
1925 ist Crowley zu Besuch bei Tränker und Germer. "Unhappily, too late"[290] * bereut nicht nur Albin Grau, sich je für Crowley eingesetzt zu haben {5}. Die deutschen Geheimbündler um Tränker trennen sich nun in drei Gruppen. Tränkers OTO/Pansophie, Küntzels/Germers Verlag {7} und eine Neugründung aus dem Berli­ner Arbeitskreis der Pansophie: die Fraternitas Saturni.

In Nomine Demiurgi Saturni

Am 8.5.1926 bildet sich in Berlin innerhalb der Pansophie um Gregorius und vier "Fratres" ein Arbeitskreis: die Fraternitas Saturni. In diesem Jahr er­scheint Grosches "Satanistische Magie," worin Satan, die Jungfrau Maria und die Barbelo-Gnostiker unmissverständlich mit Saturn in Verbindung gebracht werden.[291] *
Unter Grosches Führung trennen sich angeblich 40 der 60 Pansophiemitglieder von Tränker und konstituieren (nach der Auflösung des Berliner Zweiges der Pansophie) am 7.4.1928 in "Mitleidloser Liebe" die erste eigenständige thele­mitische Organisation (d.h. unabhängig vom OTO und von Crowley, aber Crowleys Gesetz von Thelema akzeptierend): die Fraternitas Saturni. Somit besteht die FS am Tag ihrer Gründung mehrheitlich aus Pansophie/OTO-Mitgliedern. Die 33 AASR-Grade sind auf 10 reduziert. In welchem sexualmagisch gearbeitet wird, bleibt unklar. Der Gradus Pentalphae ist der 5. Grad, während das sexualma­gisch wichtige Tau[292] * dem 8. Grad, Templarius, zugehörig ist.[293] *
Geworben wird bereits ein Jahr vor der offiziellen Installierung der FS im (astrologischen) Vehlow-Kalender.[294] * Henri Birven meint in einem Brief an Gerald Yorke vom 24.2.1954, dass Albin Grau als erster Grossmeister der FS hätte eingesetzt werden sollen. Da aber Grosche 30'000 RM [sic] von einer Exil-Prinzessin erhalten habe, sei Grau übergangen worden.
1960 publiziert Grosche ein saturnisch und thelemitisch ausgerichtetes Ritual der Pansophie,[295] * wohl um behaupten zu können, dass Pansophie und FS nicht weit auseinander lägen.[296] * Dieses Ritual ist wahrscheinlich im Arbeitskreis FS innerhalb der Pansophie entstanden und kaum stellvertretend für die gesamte Loge.

Karl Germer: "As I was co-founder of Pansophia in 1922, I know of course all about Fraternitas Saturni and the people back of it. Grosche was a sex-maniac, dabbled in hypnosis and drugs - one of the lowest type of occultist I ever met. Grau was a good man, but was too deeply entangled with Grosche and Tränker... He could not extricate himself and never saw the light. None of these people knew Crowley well. They met him only once - possibly twice! None could speak English. I had to translate and they quickly fell by the way­side... The FS had nothing to do with A.C. nor A.C. with them."[297] *
Die Adonisten[298] *
1928 ist die am 1.5.1925 gegründete[299] * sexualmagische "Adonistische Gesell­schaft" von Franz Sättler/Musallam (1884-1942?), dem geistigen Vater von Franz Bardon, via Wilhelm Quintscher/Rah-Omir/Ophias/Chakum Kabbalit für wenige Wochen mit der FS liiert. Am 13. März 1928 löst sich der "Orden Menta­lischer Bauherren" (so ein anderer Name für die Adonisten) jedoch auf. Viele Mitglieder treten der FS bei[300] * und ab 3.1.1929 bestehen nur noch "rein ge­schäftliche" Beziehungen zwischen der FS und den übrigen Adonisten.[301] *

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Um die Fraternitas Saturni ranken sich schon in den 20er Jahren Gerüchte von Drogen und Sex. So sei einmal ein weibliches Mitglied im Kokainrausch aus dem Bus gefallen, was einen Skandal ausgelöst habe, erinnert sich Oscar Schlag {14}, der Grosche in dessen Buchhandlung besucht hat.[302] * Kein Wunder: Grosches "Magische Briefe" sprechen eine klare Sprache. Der "Logenschul-Vortrag 7" in­formiert die Leser, dass Extrakt aus dem Peyotl-Kaktus über den Verlag zu be­ziehen sei - ausserdem wird die Verwendung von Haschisch wärmstens empfoh­len.[303] * Die "Berliner illustrierte Nachtausgabe" publiziert am 8.12.1928 einen reich bebilderten Artikel über Grosches Buchhandlung. Ein Vortrag, gehalten am 8. Oktober 1929, bringt das Thema "Homosexualität und Esoterik" zur Sprache. Ein anderer am 23. Oktober: "Vampyrismus und Blutmagie." "Ein prominentes Mit­glied aus der Weimarer Zeit war ein Prinz zu Coburg-Gotha, sowie die Gräfin Klinckowstroem."[304] *
Ähnlich wie Henri Birven veröffentlicht Gregorius im Juli 1928 via Martha Küntzels "Thelema-Verlags-Gesellschaft Leipzig" Crowley-Texte - und zwar im ersten Band seines 5-bändigen Magazins "Saturn-Gnosis." Die Titelblätter und Innenillustrationen schafft Albin Grau, der auch Artikel (z.B. über Hoëne-Wronski, 1776-1853) beisteuert (Grau stirbt am 27.3.1971, hochgelobt (wieso?) von Metzger).[305] *
Frau Küntzel entdeckt in Grosche jedoch bald einen "Schwarzen Bruder." Die einseitige Korrespondenz Grosches mit Crowley kommt nie über allgemeine, an­fängliche Logenbekanntmachungen hinaus.[306] * Frau Küntzels Druckerei in Zeulen­roda {7} liefert nur die ersten beiden Bände der "Logenschul-Vorträge." Ab Ok­tober 1928 werden die Vorträge 3 bis 13/14, sowie die Saturn-Gnosis von Franz Weber gedruckt.
Am 31.10.1929 muss Grosche seine "Esoterische Studiengesellschaft" (unter die­ser Bezeichnung tritt die FS in Prospekten und Anzeigen an die Öffentlichkeit) auflösen. Man trifft sich von nun an unter der Bezeichnung "Gnostische Ar­beits-Gemeinschaft."[307] * Finanzieller Druck zwingt ihn, seine Buchhandlung (d.h. auch den Vortragssaal, einen Hinterraum der Buchhandlung) an Paul Dörge zu verkaufen. Grosche selber eröffnet angeblich eine Praxis als Psychothera­peut. Wieso Crowley 1930 anlässlich seines Besuches in Berlin {12}[308] * keinen Kontakt mit ihm aufnimmt, bleibt unbeantwortet.
Nach Beschlagnahmung seiner Bibliothek durch die Gestapo flüchtet Grosche 1936 in die Schweiz, wo er auch Oscar Schlag in Zürich besucht.[309] *

Saturns Egregor im sonnigen Tessin

1936-37 trifft Grosche auf die Tessiner OTO-Gruppe um Genja Jantzen, Alice Sprengel und Frau Hardegger[310] * {4} und prophezeit den Zweiten Weltkrieg.[311] * Seine Geliebte Hanne Wildt bleibt im Tessin zurück, als er nach zwei Jahren Aufenthalt im Tessin die Ausreisegenehmigung nach Italien erhält. "In der Nähe von Cannero am Lago Maggiore (12 km südlich des Grenzdorfes Brissago) wohnte er während seines Exils in einem kleinen Haus direkt am See. Seinen Lebensun­terhalt bestritt er durch Arbeiten in den Parkanlagen des damaligen Bürgermei­sters von Cannero, Ing. Hencke. Die Freizeit vertrieb er sich durch Fisch­fang."[312] *
Obwohl sein Aufenthalt vom Aussenministerium in Rom genehmigt worden ist, wird Grosche 1942 nach Deutschland ausgewiesen, wo er Geschäftsführer einer Buch­handlung wird. 1942/43 ist Gregorius politischer Gast im Leipziger Gefäng­nis. "Der S.D. Sonderführer Major Dr. Heinrich Fehsel war als Experte einge­setzt für alle Geheimlogen... Durch ihn bin ich ja wieder in Leipzig in Frei­heit gesetzt worden aus der Schutzhaft. Er hat ja drei Jahre bei mir ge­wohnt."[313] *
1945 erwartet ihn bei der Kampfpolizei ein Posten als Wachtmeister. Ihm ge­lingt es jedoch, aus Dresden nach Riesa an der Elbe zu flüchten. Nach dem Krieg wird er als Stadtrat für das Kultur-, Schul- und Museumswesen einge­setzt, muss zwangsläufig der KPD beitreten, die ihn seiner esoterischen Akti­vitäten wegen aber unter Druck setzt, worauf er im Juli 1950 nach Westberlin zieht. Drei Jahre zuvor, im Januar 1947, ist Karl Wedler/Giovanni (geb. 2.12.1911) Mitglied der FS geworden.[314] * Einige biographische Daten ohne Refe­renzangaben zu Anfang dieses Kapitels entstammen z.T. Wedlers Text von ca. 1957 über Grosche.[315] *
Der ehemalige Schüler der 1942 verstorbenen Martha Küntzel, Friedrich Lekve {7}, sieht in einem Brief an Crowley vom 29.4.1946 Grosche wie auch Germer, C.S. Jones und Mathers als Krebsgeschwüre am Blute geistiger Giganten. Trotz­dem erfährt Hermann Joseph Metzger wahrscheinlich im Frühjahr 1950 auf seiner Deutschlandreise von Lekve die Adresse Grosches {7}.

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Am 14.5.1950 startet Metzger/Paragranus/Peter Mano einen regen Briefwech­sel mit Gregorius. Metzger möchte, Hilfe anbietend, Grosche bei sich in der Schweiz haben. Schon in dessen erstem Antwortbrief offeriert Grosche Metzger die Verlags- und Autorenrechte aller FS-Veröffentlichungen.[316] * Da beide eine legale Zusammenlegung aller esoterischen Grüppchen anstreben, bekommt Metzger am 10.6.50[317] * die Logenleitung der FS-Schweiz angeboten.
Grosche findet Metzgers Ritualentwürfe für die "Esoterische Studiengemein­schaft" (ES), dem vorläufigen Vorhof, "zuwenig magisch," worauf dieser aber auf die eigentlichen OTO-Rituale hinweist, die erst fortgeschritteneren Mit­gliedern zugänglich sein würden. Mit Metzgers "Exertitien" [sic] kann Grosche ebenfalls nicht viel anfangen, da sie den "Magischen Lektionen" von Karl Spiesberger/Eratus, die den "Blättern" beiliegen, zu ähnlich seien. Spiessberger leitet einen 10-köpfigen "Metaphysischen Studienkreis."

"Es ist eben so, dass ich mich nie gerne in den Vordergrund stelle," erklärt sich Metzger am 7.9. und weist auf eine Verbindung zum Grossmeister des AMORC, Martin Erler,[318] * in München hin. Wie Herr Erler sich 1991 erinnert, haben Metzger und seine Damen die Fernkurse des AMORC bezogen. Er habe aber niemals daran gedacht, sich als Freund Metzgers zu betrachten.[319] *
Auf ein von Metzger aufgegebenes Inserat in der Zeitschrift "Neues Europa" Nr. 19 vom 1.10.50 mit einer "Einladung zum Eintritt in den Vorhof der Loge" gehen 100 Anfragen bei Grosche ein, und es ergeben sich 15 neue Schüler. Insgesamt bleiben Gregorius 50 Westschüler,[320] * die, nach Abzug aller Unkosten, 150 West­mark (pro Monat?) für seinen Lebensunterhalt beisteuern. Da die russischen Be­hörden gegen Okkultismus Zuchthausstrafen verteilen, finden sich nur 20 Ost­zone-Schüler ein.[321] * Grosche freut sich über das "gesammelte Menschenmate­rial."
 
Grosche offenbart: "Ich werde... immer zu Ihnen halten, da ich Ihnen mein Ver­trauen geschenkt habe und habe ich das innere Gefühl, dass unsere Wege nicht nur längere Zeit harmonisch nebeneinander laufen werden, sondern dass wir uns noch näher zusammenfinden als Mensch, Freund und Bruder."[322] *
 
Metzger bietet an, eine Historie des OTO zu schreiben, da er dazu das Material in vollem Umfang besitze.[323] * "Weida. Darüber hat Metzger immens viel Material, zig Ordner... Ging aber zumeist um Tränker, der rasch an Crowleys Integrität Zweifel bekommen hatte. Mehr oder weniger schmutzige Wäsche."[324] *
 
Metzgers Psychosophische Gesellschaft {10} erhält am 19.10.1950 neue Statuten und tags darauf, auf Anfrage, sofort von Grosche "die Ermächtigung [die] Füh­ler und Bemühungen schon jetzt auf die Länder Frankreich und auf Italien aus­zustrecken." Der schweizerischen Loge soll die Auslandsinitiative überlassen werden, damit sich Grosche ausschliesslich um Deutschland kümmern kann.

Metzger besucht, mit einem Visum für Österreich und Deutschland, im November 1950 und Mai 1951 die Brüder und Schwestern im Tale Austrien, Orient Wien, un­ter der Leitung von Eduard Korbel, der, um seine Mitglieder nicht zu verlie­ren, den Illuminaten-Orden {11} als Vorhof der FS wiederbelebt hat, und reist im Oktober 1950 ins Tessin, um die dort lebenden OTO-Mitglieder aus Reuss' Zeiten wieder für sich zu gewinnen {4}. Was Metzger Grosche völlig ver­schweigt, ist, dass er vom Präsidenten des "Weltbund der Illuminaten," Julius Meyer in Berlin, den Auftrag erhalten hat, als Kurier zwischen Meyer und Korbel in Wien zu fungieren {11}.[325] *
 
Metzger besucht Ende Juli 1950 auch Tränker, der sich als Nachfolger von Theo­dor Reuss sieht, was ihn zum "ernsthaftesten Gegner" macht {5}. Tränker darf nichts von den Beziehungen Metzgers zur FS wissen, denn sowohl Metzger wie auch Grosche fürchten einen Gerichtsprozess, falls Tränker auf die Herausgabe von Papieren pochen würde, worauf er als Supremum Sanctuarium des OTO ja das Recht hätte.[326] * Zum Schutz vor Tränker wird der OTO in Deutschland als 18° in die nunmehr 33°-gradige[327] * FS inkorporiert. "Dann steht die Loge davor und er kann an diese Körperschaft nicht angehen. Als eingetragene Vereinigung ge­niesst sie gesetzlichen Schutz."[328] *
"Die Johannism. geht der FS voran in den drei [Graden], dann würden die Pro­naos[grade: Vorhof] der F.S. folgen und im Pentalphae[grad] würde, wie gesagt OTO gearbeitet, etc./der OTO Gr. hat immer die Johannism. vorausgesetzt - sol­che Br. & Schw. könnten ev. dann den Merkur[grad] gleichzeitig oder auf eine besondere Weise durchgehen?"[329] *
 
Von den Adonisten, die sehr offen in "erotischen Fragen" seien, möchte Metzger (dort Mitglied alias Servius) "einiges lernen, besonders was die Org[anisation] betrifft." Von einem nicht genannten Professor, der den Adoni­sten angehöre, sei Metzger vor dem Kriege "während zwei Jahren, jede Woche einen Tag, geschult" worden "in einer Schnellbleiche über humanistische Bil­dung und wissenschaftliche Voraussetzungen auf Hochschulstufe."[330] *
 
Beide stellen sich vor, andere Gruppen an sich zu reissen, seien es die Adoni­sten oder Lekves "Thelem Chassidim" {7}. Lekve, grosszügig wenn es um die Ver­breitung Thelemas geht, schickt regelmässig die "Thelemischen Lektionen" an alle Interessierten, so auch an den ungeliebten Grosche. "Wir müssen versu­chen, die Schwächeren aufzusaugen oder unter eine organisatorische Betreuung, Leitung zu bekommen... um der tonangebende Spiritus Rector zu werden" drückt sich Grosche ganz deutlich am 3.11.50 aus.
Plötzlich setzt Metzger die Korrespondenz auf Sparflamme. Grosche befindet sich in "entsetzlicher Geldknappheit." Viele Schüler sind ihm wieder "abgesprungen," seine definitiven Zuzugspapiere für Berlin verschleppen sich im Laufe der Berliner Magistratswahlen. "Was ist denn los? Sind Sie ernstlich krank geworden" fleht Grosche am 14.3.51 Richtung Schweiz. Was ist geschehen? Metzger hat eine Druckerei gekauft (Akzidenz-Druck, Verlag Psychosophisches Institut {10}) und internationale Kontakte "mit Süd- und Mittel-Amerika, sowie Frankreich" aufgenommen {9}. Der vierte Organisationsbericht der FS, nun doch noch von Metzger geschrieben und gedruckt, gibt auf Anraten Grosches Metzgers Postadresse als Kontaktadresse für Europa an.[331] *
In der schweizerischen Gruppe sind: Br. Perdurabo, Br. Cubus, Br. Johannes, Br. Doré Rubes Giraga, Schw. Agatha, Schw. Rhodanuba (Frau Werder-Binder {9}), Schw. Ainyahita (Frau Borgert {9}), Schw. Mechala (Frau Metzger {9}).

Am 25.3.51 sieht das Verhältnis FS-OTO folgendermassen aus: "Nun haben wir in Deutschland den effektiven Vorhof der Fr.S., in der Schweiz die E.S. und der OTO und in Österreich die Illuminaten L. alles als Vorhof der Fr.S." Die FS ist die Dachorganisation, wobei nur qualifizierte und geprüfte Schw. und Br. via 18° Zugang zum OTO erhalten sollen. Die FS soll das Erbe der esoterischen Leitung übernehmen, Metzger will die Mittel besorgen und die Beziehungen schaffen. Während in Berlin vorwiegend magische Themen und Übungen an der Ta­gesordnung sind, bearbeitet die schweizerische Loge andere Gebiete: "Rhetorik, Erfolgspsychologie, Selbstbeobachtung und das Studium der Zentren, Ueber die Maschine Mensch, Sich selbst erinnern, Die Einheit, Das grosse Problem, Ritu­elle Esoterik."
Gerne wird von Metzger auch an die drei ersten Aufgaben der Schüler einnert: "Aufsatz, die Personifikation eines sog. toten Gegenstandes; Tagebuchmässige Darstellung einzelner Meditationen; Entspannungsübungen."
Die Schweizer halten ihre Treffen seit 1945 monatlich in der "Aula Paracel­sus"[332] * ab.

Metzger möchte, dass Gregorius den Reuss-Crowley-Nachlass (vor allem die Korrespondenzen der beiden) als Supremum Sanctuarium, für dessen Ermächtigung er sorgen könne, bei der Besitzerin dieser Unterlagen, Frau Jantzen im Tessin, die "sich als einziger Erbe und ermächtigter höchster OTO behaupte," anfor­dere. Frau Jantzen besitze keine Ordensrituale und berufe sich auf eine Frau Bader in Wesel, die den V° besitze. Die Tochter dieser Frau Bader (Gundula) sei verheiratet mit einem Mitglied aus Metzgers Gruppe (William Fischer) und soll "seinerzeit Ursache unserer Trennung" gewesen sein. Oscar Schlag erwähnt Gundula Baders Vater, Dr. Wolf Bader in Öhningen a. Untersee (später in Frei­burg i. Br.), der ebenfalls behauptet habe, "der" OTO zu sein.[333] *
 Gregorius rät Metzger, zuerst Tränker von dieser Spur "abzuwimmeln" und sich dann via Mittelsmänner an "die Jantzen und Frau Hardegger heranzumachen." Als "Mittelsmann" denkt Grosche an seine ehemalige Geliebte Hanne Wildt, die nun die Sekretärin von Frau Hardegger geworden ist.[334] * Er selber kann nämlich nicht als S.S. wirken, da diese Damen seinen Status als "einfachen Bruder des OTO" kennen. So rät Grosche am 22.3.1951, den Jantzenkreis zu überrennen, denn "wer publiziert und veröffentlicht ist stärker."
Frau Gundula Bader schickt nach der Auflösung des originalen Zürcher OTO-Krei­ses um Pinkus und Sprengel, 1947, die Dokumente zurück an Frau Jantzen, der Erbin Frau Sprengels. Da Frau Bader seit 1972 auf ihre Schreiben "keine Ant­wort mehr erhielt, muss ich annehmen, dass" Frau Jantzen nicht mehr lebt.[335] * Ihre Ordensunterlagen sind bis heute nicht nach Stein gelangt.[336] *
 
Grosches Schwierigkeiten mit den Besatzungsmächten lassen ihn einen "Kampf ge­gen den Geist... schlimmer als Sie es dort in der Schweiz wissen können!" ah­nen. "Es wird täglich schlimmer und die Gegensätze spitzen sich immer mehr zu. Der Krieg ist unausbleiblich! Rechnen Sie auf jeden Fall damit! Disponieren Sie damit!" Metzger bleibt ungerührt. Sein Antwortbrief umfasst sieben Seiten, ohne auf Grosches Ängste einzugehen. Metzger ist vielmehr an Verlagsveröffent­lichungen und esoterischem Klatsch interessiert und nicht an der Teilung der Stadt Berlin.

"Der Kreis hat sich geschlossen" macht Metzger am 25.4.51 eine kryptische An­deutung und stellt Grosche eine Charta aus: "Es ist die echte O.Charter, die Tränker nicht besitzt." Möglicherweise handelt es um das nichtssagende Diplom mit dem Text: "Wir bekunden mit heutigem Datum, dass S.M. Gregorius = Honoris Causa = rechtmässig aufgenommenes Glied ist."[337] * Auf diesem Diplom befinden sich in Geheimschrift der Satz "Die Wahrheit ist die Sechste Weisheit." Die Zeichen sind "abgefasst in der Geheimschrift der Kleriker der Tempelherren. Diese Geheimschrift wurde im Nachlass des Theosophen J.Ch. von Wöllner (1732-1800) entdeckt u. unter dem Titel Der Signatstern[338] * mehrmals publiziert... Dabei erschwerte Metzger das Ganze dadurch, dass er das System nur HALB anwen­dete u. es mit einer anderen Freimaurer-Schrift koppelte."[339] *
Als Gegenleistung fordert Metzger eine entsprechende Charta und erhält eine "Vollmacht im gesamten Lande Helvetiens einen Vorhof der Loge Fraternitas Sa­turni zu errichten."[340] *
"Ich stelle mich restlos hinter Sie!" bedankt sich Grosche[341] * und drückt seine grosse Hoffnung aus, mit der Veröffentlichung seines Romans "Exorial," die Metzger übernehmen will, seiner existenziellen Geldnot entfliehen zu können. "Es geht uns sowieso zur Zeit recht dreckig, kein Geld für die Miete" und er rechnet mit einer Auflage des "Exorial" von 70'000. Ein zweiter Roman, "Das Dunkle Licht," verspreche ebenfalls, sich gut zu verkaufen.[342] *

Endlich Kontakt mit Karl Germer

Im Juni 1951 meldet sich Metzger erstmals bei Karl Germers Crowley-OTO, gibt sich als Nachfolger der Monte Verità-Gruppe zu erkennen und erzählt von Pinkus und Fräulein A. Sprengel, was Germer am meisten beeindruckt {4}.[343] * Metzger erzählt nicht nur nicht von Hilfiker (höchstwahrscheinlich hat Metzger nie von Hilfikers Rolle gewusst), sondern verschweigt auch schlauerweise[344] * den Vorna­men Alice des Frl. Sprengel. So hält Germer sie irrtümlicherweise für das my­steriöse Fräulein Anna Sprengel, das ja so massgeblich an der Gründung des Golden Dawn beteiligt gewesen sein soll.[345] *
In diesem Lichte erscheint Metzger "so far genuine, with true aspiration, and cautious in things which he may be sworn to keep silent from uninitiates."
Begeistert berichtet Germer seinem europäischen Beauftragten Friedrich Mellinger {8}, dass Metzgers Gruppe einen "printing shop of their own" habe. Er weist Mellinger an, für Metzger Crowley-Texte auszuwählen. "If my optimism is not based on sand, but solid, we should have been given a very promising connection."[346] *
"If Metzger would have had access to all of A.C.'s works in the way [Kenneth] Grant has had, I'd be inclined to see in him a parallel case. However - like Grant - there seems to be the lack of money."[347] *
 
Durch Germer zu internationalen Aufstiegschancen in Sachen Thelema ermutigt, wird Metzger nun seine Beziehungen zur FS belasten. Germer lebt seine Aversio­nen gegen Grosche voll aus. "He was a sex-maniac, dabbled in hypnosis and drugs."[348] * Grosche "surely is a child of Traenker's."[349] *
"I also heard that Grosche... has started O!T!O!-Lodge activities again. I do not know from whom he can claim authority: perhaps from Tränker. Metzger should know about that" meint der im Unwissen gelassene Germer.[350] * Offensicht­lich hält Germer die FS für eine OTO-Loge.

Am 22.5., 18.6. und 22.7.1951 beklagt sich Grosche über fehlende Post aus der Schweiz, bis sich Metzger am 24.7.51 mit einem neuen Briefkopf meldet, "Heute am 89. Jahrestags unseres Ordens."[351] * Man habe nun endlich einen eigenen OTO-Tempel,[352] * mit dem OHO (Germer) Kontakt aufgenommen, immer noch keine FS-Ri­tuale erhalten, wobei sich die OTO-Brüder eigentlich gar nicht so recht für die FS-Praxis eigneten, ob Grosche noch mehr Adressen von FS-Mitgliedern habe und ob nun das Manuskript "Das Dunkle Licht" in die Schweiz zur Publikation geschickt werden könne.
Grosche ist verwirrt. "Ueber das Verhältnis resp. die Organisation zwischen F.S. und O.T.O. haben wir doch festgelegt, dass der dortige O.T.O. im Gradein­bau in die dortige F.S. eingefügt werden soll. - !! - Nun existiert die F.S. ja dort noch gar nicht offiziell, resp. sie ist noch nicht erleuchtet." "Wien können Sie ja erleuchten in meinem Auftrag - Es sollte ja auch die Schweiz ge­wissermassen die Patenschaft für Wien übernehmen."
Grosche schlägt Metzger noch schnell einen Plan vor, "wie wir zu Geld kommen könnten... Nach Therion-Muster: Der Verkauf von Hochgraden! - Es ist mir nicht sehr sympathisch, aber es würde gehen." In den "Blättern" heisst es nun über den OTO: "dieses Organisationssystem findet sich auch bei der Fraternitas Sa­turni."
 
"Lieber Freund und Bruder... im OTO ist geplant sämtliches Wissen der geheimen Bruderschaften wieder zu vereinigen und zur Wirksamkeit zu bringen - Sie wer­den mich verstehen!" deutet Metzger seinen Standpunkt am 30.7.51 an und fürch­tet einen Einspruch der regulären Freimaurerei. Geschickt fragt er Grosche um Kontaktadressen an.
Grosche versteht jedoch nicht: "Wann beginnt die F.S. in Zürich zu arbeiten? Wann beginnt die Arbeit des O.T.O. in Zürich als Gradarbeit der F.S.?"[353] *
Metzger erklärt daraufhin undeutlich, dass ihn eine "verbindende Linie" "mit Sorge erfüllt" und spricht unklar von einem Bild, das sich die Öffentlichkeit machen könnte.[354] * Er meint wahrscheinlich einen Artikel in QUICK 37/50 über Hypnose, in dem auf negative Weise von Crowley die Rede ist.

Am 3.9.51 kehrt Metzger von einer Deutschlandreise heim und verlangt von Grosche die Charta vom 25.4.51 zurück: "Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das Vorliegende einen sehr kritischen und wesentlichen Fehler aufweist."
Dies ist der letzte Brief, den Metzger an Grosche schreibt. Im Oktober 1951, auf Metzgers Reise zu Friedrich Lekve und Friedrich Mellinger, besucht er zu­sammen mit Frl. Äschbach Grosche in Berlin. Aus den noch folgenden Briefen Grosches geht nicht hervor, was sich abgespielt hat.
Im Besitze vieler Auslandsadressen der FS, hat Metzger im Gegensatz zu Grosche viele Mitglieder persönlich kennengelernt. Er profitiert von Grosches Kenntnis der esoterischen Szene und kennt dessen finanzielle Lage, seine Wünsche und Ziele.
Die zwei Romanmanuskripte von Grosche, die für dessen Lebensunterhalt von exi­stenzieller Bedeutung gewesen wären, gibt Metzger nicht mehr zurück. Die Dro­hungen Grosches, den Schweizerischen Schriftstellerverband einzuschalten, bleiben ungehört.
"Ich habe Sie bisher für einen ehrlichen und anständigen Mann gehalten, dem ich viel Vertrauen entgegenbrachte... kann ich nur über sie den Kopf schüt­teln... sage ich Ihnen offen, Sie sollten sich schämen, sich mir gegenüber derartig zu verhalten!!" so Grosche an Metzger.[355] *
Trotzdem bleibt der OTO in Deutschland in der FS verankert: "Das Symbol des Tau [im Tapis der Loge Fraternitas Saturni] ist das Zeichen dafür, dass der Geheimorden OTO in der Loge als Grad verankert ist, resp. im Gradus Pentagram­matus [Pentalphae] gearbeitet wird."[356] * Um diese Zeit fragt Grosche vergeblich den Sohn von Arnoldo Krumm-Heller an {12}, der FS beizutreten.[357] *
 
Zwischen 1951 und 1953 erhalten folgende Personen ein OTO-Papier mit der Un­terschrift Germers und z.T. Mellingers: Metzger, Annemarie Äschbach, Anita Borgert, Georges Bérard, Josef Haniman, Rösli Metzger, Irene Weber, Othmar We­ber und Anna Binder.

Am 11. September 1953 wird Metzger "wegen unwürdigen Verhaltens" aus der FS ausgestossen und dessen "Vollmachten für die Schweiz" werden annulliert.[358] * "Die Mitglieder der Genossenschaft Psychopathia [sic] haben nicht das Recht, sich als Logenmitglied der Fraternitas Saturni zu bezeichnen."[359] * "Diese so­genannte Dachorganisation... existiert nicht mehr... Die sogenannte O.T.O. Vereinigung in der Schweiz ist nur eine Luftgründung von Metzger... nicht echt."[360] *
Die Frage am 7.1.87 an Fräulein Äschbach, ob Metzger Stuhlmeister der Frater­nitas Saturni, "Orient Thuricensium," gewesen sei, beantwortet sie knapp und bündig mit "Ach Chabis!," was sich ungefähr mit "Ach Mumpitz!" eindeutschen lässt. In den Protokollen der FS wird aber sogar der Schwester Äschbach/Chochmah zwischen 1951-53 regelmässig "in ritueller Feierlichkeit" gedacht und ihr werden "gute harmonische Gedankenkräfte zugesandt."

Kenneth Grant: der Typhonian OTO in England

1945 stellt Crowley dem Engländer Gerald Brosseau Gardner IV° und P.I. (13.6.1884-12.2.1964) eine OTO-Charta "to constitute a camp... in the degree Minerval" aus. Aber Gardner hat keine Zeit für den OTO, da er die Wicca-Orden (unter deren Bezeichnung sich "Hexen" organisieren) leitet.[361] *
Crowley bemerkt in seinem Tagebuch im März 1946 über den 1944 zu ihm gestosse­nen Grant {13}: "Value of Grant: if I die or go to U.S.A, there must be a trained man to take care of English O.T.O."[362] *
 
Im Herbst 1950 knüpft Grosche Kontakt mit Grant.[363] *
Karl Germer stellt nach Crowleys Tod Grant am 5.5.51 eine OTO-Charta "to constitute a camp" aus. "If we want to get the OTO properly going again, we need a competent leader, not only for England but for the whole world. It must be somebody who knows the thing inside out;... I have often thought that you might will be chosen for the job."[364] *
Grant wird von Friedrich Mellinger betreut {8} und erhält seine OTO-Logenan­weisungen von W.T. Smith.
Im Oktober 1954 druckt Grosche Karl Germers Übersetzung von Crowleys "Kleinen Aufsätzen, die zur Wahrheit führen" wieder ab, die schon 1928 in der "Saturn-Gnosis" erschienen sind.[365] *
 
Als nun 1955 von Grant das Manifest der "New Isis Lodge" in London erscheint, wo auf Seite sechs Bezug zu Grosche genommen wird[366] * und Grosche eine Kurzver­sion dieses Manifestos im April 1955 auf deutsch veröffentlicht, regt sich Germer dermassen auf, dass er "took violent exception to my [Grant] referring to Grosche"[367] * und daraufhin Grant am 20.7.1955 aus Crowleys OTO verstösst. Am 20.9.55 verbietet Germer Grosche, weitere Crowley-Texte zu publizieren. Germer "had a long-standing feud with Grosche,"[368] * welche wohl noch aus der Panso­phiezeit stammt, obwohl Germer für seinen "Ordensnamen" denselben Planeten ge­wählt hat, den Grosches Anhänger anrufen.
Massgebend für diesen Zwist dürfte nicht nur Metzgers Vorwurf gewesen sein, Grosche habe ihm das Manuskript der Gnostischen Messe {15} gestohlen,[369] * son­dern auch Grosches "Sonderdruck 1" vom Januar 55 über den mehr oder weniger sexuellen Charakter der Messe. Im März 1955 folgt der "Sonderdruck 2" mit ei­nem Bericht über Crowleys Besuch in Weida und die damalige Gründung der FS. Zu dieser Zeit fliessen auch Artikel aus Grosches Feder über die astrologischen Aspektzeichen im Zusammenhang mit den "Coitus-Stellungen."

Grants "pleasant correspondence with Herr Metzger" schläft ob dieser Zwisterei ein.[370] * Am 16.12. 1955 bestellt Germer einen gewissen Edward Noel FitzGerald als "personal representative in matters of the O.T.O. for Great Britain." Ger­mers Zurückhaltung drückt sich im Zusatz "valid until revoked" aus. FitzGerald verfasst "The Works of Aleister Crowley" in Richard Cammels Biographie "Aleister Crowley."[371] * Es fragt sich, ob es möglich ist, OTO-Mitglieder aus dem Souveränen Sanktuarium der Gnosis (die Grade VIII°-XI°) zu verstossen. Germer hat Grant als IX° akzeptiert.[372] *
 
Nach dem Tode Germers, 1962, stellt Grants "New Isis-Lodge" ihre Tätigkeit ein[373] * und Grant betrachtet sich als OHO. Die Autorisation sei 1945 durch eine Art "laying on of hands" auf Grant gekommen.[374] *

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Trotz der Enttäuschung durch Metzger ist Grosche immer noch bemüht, den Or­densaufbau mit jemandem zu teilen: "Ich habe noch einmal über unsere persönli­che Unterredung nachgedacht und trage Ihnen die Bitte vor, doch einmal in kurzgedrängter Form eine Abhandlung zu schreiben, welche klärend sein müsste über den ganz undurchsichtigen jetzigen Zustand der geheimen Orden, angefangen von der A.A. über die G.D. R.C. bis heute und darin müsste die Rolle der Men­schen wie Germer, Lekve, Paragranus, Tränker und Fritsche {12, 15} usw. [letzte drei Namen handschriftlich] Dr. Peters[en?] usw. einmal klar umrissen werden, sie auf ihren richtigen Platz gerückt und evt. von ihrem Piedestal heruntergeholt werden.
Man müsste versuchen, ganz neu in Deutschland aufzubauen und es wäre doch si­cher richtig, wenn Sie persönlich von der Schweiz aus, noch besser wäre es von Südamerika aus, alles neu unter Ihrer Leitung aufzuziehen [sic]," so Grosche am 9.4.1956 an Oscar R. Schlag {14}. Im nächsten Monat stirbt Tränker.
Im August 1956 teilt Grosche seinen Lesern mit, dass Germer in den USA und Lekve {7} in Deutschland die Interessen Crowleys vertreten. Lekve habe "sich aber dann später distanziert und seine Aufgaben an Dr. Petersen in Hamburg weitergegeben. In der Schweiz gründete im Einverständnis mit Germer ein Herr Metzger eine Abtei Thelema." So "ist also festzustellen, dass zur Zeit in der BRD weder die A.A. von Therion, noch der Orden des G.D., noch der OTO offizi­ell arbeitet."[375] *
Im September 1956 verbringt Grosche seinen gewohnten Urlaub in Norditalien, im Dörfchen Cannero am Lago Maggiore, nahe der schweizer Grenze, wo er vier Jahre bis 1942 als Emigrant gelebt hat.
Am 18.3.57 wird die "Grossloge FS zu Berlin" amtlich eingetragen.[376] *
Im Dezember 1957 bezieht Grosche Stellung: "Der OTO ist keine Dachorganisation der Loge FS, sondern er ist als eine in sich selbständige rein internationale Organisation zu betrachten, welche gewissermassen hinter den meisten geheim­wissenschaftlich anerkannten Logen steht, ohne mit ihnen organisatorisch ver­bunden zu sein. In Deutschland arbeitet der Orden offiziell nicht,"[377] * da Tränker ja tot ist. Wieso Grosche die Metzgersche OTO-Loge "Prometheus" des Hjalmar Vollkammer[378] * in Bonn nicht erwähnt, bleibt unklar. Laut Hemberger führt Vollkammer seit 1956 den "Ordo Illuminatorum Germaniae."[379] * In Metzgers erster Oriflamme 1961 verfasst Vollkammer noch einen Artikel, distanziert sich aber ca. März 1965 von Metzger.
"Die Brüder der Loge FS sind keine Thelemiten... Die starre wortgetreue Hal­tung mancher Therion-Anhänger ist sowieso unseres Erachtens nach nicht gutzuheissen. Der immer stärker werdende magische und kosmische Influxus die­ses Zeitalters verlangt eine fluktuible Anpassung und Anwendung der von The­rion gegebenen Lehren."[380] *
 
Im Oktober 58 annulliert Grosche Wedlers (Frater: 1954, Meister: 1957) Bestal­lung als Landes- und Ortsmeister von Wattenscheid und ernennt ihn zum Grosslo­gen-Archivar.[381] *
Im März 1960 kann Grosche endlich sein "Exorial" publizieren. "Alles, was im Exorial steht, hat mir G. versichert, ist tatsächlich passiert."[382] * Zu Ostern wird Grosche in den 33°, den höchsten Gradus Ordo Templi Orientis Saturni (Gotos) erhoben, was eine Personalunion mit dem Logendämon GOTOS/Baphomet be­deutet.
Am 22.7.1961 wird der Berg Ipf rituell "in den Schutz Pans" gestellt.
1962 löst man die FS angeblich rituell auf.[383] *
Als sich Metzger im Januar 1963 als OHO des OTO ausruft, sieht Grosche darin einen "Treppenwitz der Geschichte der neueren okkulten Bewegungen."[384] *
Am 21. September 1963 haben die rechte Hand Gregorius' und Grossinspektorin Margarete Berndt/Roxane,[385] * Karl Wedler und Winfried Kuennicke/Fried (aus New York herangereist, Mitglied seit 1954) am Lago Maggiore, zusammen mit Grosche im Urlaub, sich verpflichtet, die Fraternitas Saturni weiterzuführen. Unterwegs besucht man Englert, Göggelmann und Willi Hauser (Mitglied seit 1954).
1962 besteht in Frankfurt die FS-Loge "Luminis" aus Johannes Maikowski/Immanuel (18°, 22°, Mitglied seit 1955),[386] * seiner Frau Irm­traud/Flita (16°), Manfred, Sara, Herbert Alfred/Johannes und Englert/Ptahotep (18°) {11}. Englert und Maikowski, beide als 18°, wollen, unter Umgehung Wedlers allein Grosche verantwortlich sein. Dazu Grosche: "Den Mstr. Ptahotep treibt ja nur der bei ihm vorliegende starke Ehrgeiz."[387] *
Maikowski gründet 1963 eine eigene FS und lässt diese beim Amtsgericht Frank­furt eintragen. Sein Meisterkreis nennt sich "Fraternitas Luminis Ordo Regina Adeptorum," kurz FLORA. Mitglied ist u.a. Hemberger. "Jeder wollte Grossmei­ster spielen."[388] *
Begonnen hat der Streit im Zusammenhang mit einem Kopiergerät, das ohne Zu­stimmung Wedlers angeschafft worden ist. Die spätere Meinung der Rechtsan­wälte: "Eine anderweitige Gründung einer Loge gleichen Namens kann nicht ver­hindert werden. Auch eine gerichtliche Eintragung (e.V.) ist kein Hindernis. Der P.57 Abs. II BGB ist eindeutig formuliert... Damit ergibt sich automa­tisch, dass auch ein Namensschutz in Deutschland nicht möglich ist."[389] * ***
Grosche stirbt am 5.1.1964 im 76. Lebensjahr an Herzinfarkt. Den offiziellen "Totenbrief" zeichnen Marie Grosche, Alraune und Heinz Bölke. Die sterbliche Hülle wird auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf beigesetzt. Die Witwe Grosches zeigt wenig Interesse an der FS und löst das Antiquariat ihres Mannes auf. Geboren am 23.2.1888, stirbt sie am 14.5.1967 und wird bei ihrem Gatten beerdigt. Das Grab wird 1989 aufgelöst.[390] *
 
Am 2.3.64 meldet sich Metzger bei Roxane, um als "Mutterorden aller Thelema­bewegungen... über das literarische Erbe von Meister Therion zu wachen... den Weg [zu] weisen und auf Missverständnisse aufmerksam [zu] machen." Dazu habe er die "Autorisation, die Grundlagen und auch die Beweise."
Metzger beklagt sich über den "Diebstahl geistigen Eigentums." Das Titelblatt eines Prospektes für Grosches Buchantiquariat weise ein Bild auf, dessen Ori­ginal in Stein liege. Vielleicht ist das Bild des Künstlers Kelling auf dem Werbeprospekt für Grosches Roman "Exorial" gemeint. Der Umschlag des Buches selber ist von Martha Funk. Obwohl Metzger das Originalmanuskript dieses "Romans eines dämonischen Wesens" nie an Grosche zurückgegeben hat, ist es Grosche gelungen, dieses Werk 1960 in Berlin im Eigenverlag zu drucken.[391] *
 
An der Osterloge am 28./30. März 1964 wird nun Roxane durch geheime Wahl und Kugelei inthronisiert.[392] * Der Titel der Logenpublikation ändert sich ab Sep­tember 1964 von "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" zu "Vita Gnosis," ab Mai 1965 erscheint die überarbeitete "Saturn Gnosis" wieder.
 Roxane, geboren am 9.7.1920, beginnt im September 64 zu kränkeln, muss nach 14 Wochen im Amt der Grossmeisterin von Wedlers Ehefrau gepflegt werden und stirbt am 8. Juni 1965.
Nach dem Tode Frau Berndts bildet sich aus Karl Wedler (33°), Hermann Wagner/Arminius (27°) und Willi Hauser/Fabian (16°) ein Triumvirat der FS. Als 33° hat Wedler jedoch das letzte Wort.








The third volume on the Fraternitas Saturni. Johannes Maikowski: Fremdenlegionär, Gefangener im Stasi-Gefängnis Berlin Rummelsburg, Zweimal Grossmeister, Communitas Saturni und Communitas Solis, Grossloge Gregor A. Gregorius/GAG. Eugen Grosche: Bittere Nachkriegszeit, Die Stasi-Akten, Alt-Nazis in der Loge. Karl Wedler: Der Kelch, Die Palastrevolution, Die Kopiermaschine. Sexualmagische Unruhen um den 18°. Experimente mit Johannes Göggelmann und Horst Kropp. Der Ordo Saturni von Dieter Heikaus. Grossmeister und Stagnation: Guido Wolther, Walter Jantschik, Stanislaus Wicha, Joachim Müller, Heinz Conrad, Hartmut B., Ralph-Peter T. Zusammenschluss der GAG mit der F.S. Die Logendämonen: Der Meister GOTOS — Egregor? Exorial.
Und: Wolf Rösler, Wilhelm Uhlhart, Richard Tschudi, die Elixiere des Teufels, die Tropfsteinhöhle in Frankreich, Walter Englert, der Berg Ipf, Horst Knaut, Adolf Hemberger, das Saturn-Kloster, Michael Gebauer, Martin S., Federico Tolli, Calix Borealis
In Nomine Demiurgi Homunculi.




Fraternitas Saturni





Johannes Maikowski




Fraternitas Saturni




Myth: The central concept in F.S. lodges is that of the lodge Egregore (group spirit). GOTOS by name and created as a bust. This is also the highest rank in the F.S. (from 'Gradus Ordo Templi Orientis Saturni').
Truth: Johannes Maikowski, Grandmaster of the Fraternitas Saturni, appointed as successor by Eugen Grosche in December 1963, speaks with Peter-R. Koenig in August 2011.






Johannes Maikowski berichtet über die Büste GOTOS.
Was geschah damit nach dem Tode von Eugen Grosche?
Wofür interessierten sich die Mitglieder?
Warum der Name Saturn?










Eugen Grosche ernennt Johannes Maikowski am 23.12.1963 zu seinem Nachfolger als Grossmeister der Fraternitas Saturni.
Wie erfolgte die Erhebung in den 18°?
Was war mit Walter Englerts 18°?










Johannes Maikowski erinnert sich an Walter Englert, Margarete Berndt, Karl Spiesberger, Herman Wagner, Walter Jantschik, Horst Kropp, Guido Wolther und an den Putsch 1962, angezettelt von Karl Wedler und Wolf Rösler










Bis vor seinem Tode war Eugen Grosche (1888-1964), der Gründer der Fraternitas Saturni, völlig gesund.
Es gab keinen Logenraum.
Wilhelm Reichs ORGANON-Kasten.
Was hat Grosche am meisten interessiert?
Was wusste Johannes Maikowski / Immanuel von Grosche?
Ria Grosche war immer alleine.
Gregorius war der Über-Papa.
Eugen Grosche war Mitglied der Evangelischen Kirche.










Eugen Grosche hat nie über seine Emigration in die Schweiz und Italien gesprochen.
Er hat sich auch nie über seine politischen Ansichten geäussert.
Grosche lebte von seiner Buchhandlung und den Mitgliederbeiträgen.
Warum hat Grosche Nazis in der Fraternitas Saturni geduldet?
Es fiel niemals ein antisemitisches Wort.
Miriam Wolther, eine ehemalige jüdische KZ-Insassin, hat sich ebenfalls nie geäussert.






Johannes Maikowski, member since 1950/1955 was appointed as his successor and Grand Master of the Fraternitas Saturni by Eugen Grosche in December 1963. He was re-elected by his own adherents in 1964/65. 1983 there was an election of a new Grandmaster by a competing F.S. which forced him to abandon the name of the lodge in the same year. So in 1993 he founded several lodges, for example the Communitas Saturni and the Grossloge Gregor A. Gregorius der FS in Kaiserslautern (GAG). There were dual memberships with the Ordo Templi Orientis and regular Freemasonry. Maikowski declared his own lodge foundations soon to be null and void. Yet, some of these lodges remain to exist. In 2003 the GAG united with the formerly competing Fraternitas Saturni in Berlin. Maikowski still continues to consider himself the only legitimate Grandmaster.










Autogenes Training - Yoga für den Westen - Johannes Heinrich Schultz - Rückverbindung mit der Gottheit - Anbindung an Gott - Geistseele - Hypnose - Fraternitas Saturni - Traumexerzitien von Gregorius / Eugen Grosche





+Hérésie +Cathare +Katharismus +Montsegur +Weltanschauung +Gnosis +Gnostiker +Katharer +Dualismus +Inquisition +Schöpfergottheit +Ketzer +Haeresie +Kreuzzug +Johannes Maikowski +Theosophische Gesellschaft Adyar +Helena Petrovna Blavatsky +Konsolamentum +Manisola +Fraternitas Saturni +Perfectus +Consolamentum +Initiationssakrament +Pneuma Hagion +Heiliger Geist +Wiedergeburt +Reinkarnation +hellsichtig +Pentagramm Ritual





Perry Rhodan - Science Fiction +Perry Rhodan +Retter und Erbe des Universums +Science Fiction +SOS aus dem Weltall +Unternehmen Stardust +Johannes Maikowski +Thora +Overhead +Mondlandung +Comic–Heft +Heftroman +Trivial–Literatur +Fan–Fiction +Fraternitas Saturni +Saturnus +Saturnius +Hohlweltteorie +Hohlkugelerde +Hohlerde +Weltbild +Johannes Lang +Rolf Keppler +Mondlandelüge +World Trade Center Lüge +Verschwörung +Jules Verne +Paul Linke +Mann im Mond









Wedler erhält am 19.7.1965 einen Brief von Metzger, der "das Schifflein, die Asche des Ordens der Saturnischen Brüder, wieder ins heimatliche Gefielde des Ordens zurück[...]führen" möchte, denn "es war uns all die Jahre eine spe­zielle Aufgabe, diese Bewegung zu studieren und still zu betreuen von unserem letzten OHO [Germer] übergeben worden." Metzger stellt Wedler probeweise eine V°-Charta aus. Da sich dieser aber nicht "bestechen" lässt, wird die Charta wieder annulliert.[393] *
Das Triumvirat kann sich angeblich aufgrund der räumlichen Entfernungen kaum verständigen, und die gesamte Ordensarbeit konzentriert sich bei Wedler. An der Osterloge vom 8.-10.April 1966 wird der von Wedler protegierte Chemiker Guido Wolther/Daniel (12°, Mitglied seit dem März 1964)[394] * aus Kelkheim zum Grossmeister gewählt.[395] * Am 13.4.1968 werden zwei weitere 18° gekürt: Emil Forrer/Domani und Hans Buehler/Heliobas.
Innerhalb der FS wird nun ein neuer Geheimorden installiert: der "Alte und My­stische Orden der Saturnbruderschaft," AMOS.[396] * Der Gotos Wedler wird am 10.10.68 "Ehrenmeister des AMOS."[397] * Im bürgerlichen Leben ist Wedler Oberin­spektor beim Bochumer Ordnungsamt, zuständig für die Gaststätten.[398] *
Obwohl beide Parteien es abstreiten,[399] * ist es Daniel (18°, 33°), der für Hemberger Unterlagen aus dem Archiv holt, die Hemberger kompiliert, in dutzen­den von Bänden verkauft, und die den Ruf der FS nachhaltig prägen. Ein 18°Ritual voller Blut und Sperma erregt die Gemüter.[400] * Die vielen sexualmagi­schen Zeichnungen und Schriften Daniels machen die Runde.[401] * "Hemberger gibt sich ja selber aus als Schüler von Fra Saturnius [Göggelmann] und Mitglied des O.T.O. X°."[402] *
Metzger sieht sich zu dieser Zeit genötigt, Zirkulationsschreiben zu verschicken, in denen er behauptet, "Grosche war nie Mitglied oder Bruder des OTO oder der Illuminaten." Hemberger kontert: "legitimer Erbe Crowleys in Deutschland kann... nur die FS sein," die seiner Meinung nach von Walter Englert {11} vertreten wird."[403] * Wolther ist ebenfalls mit Englerts IO/OTO e.V. in Frankfurt verbunden.[404] *
Auf der Osterloge 5./6. April 1969 vereinigen sich die abgespaltenen Frankfur­ter FS-Mitglieder (ohne Englert und dessen IO/OTO e.V. {11}) wieder mit der Mutterloge. Wedler inthronisiert den neuen Grossmeister der "Vereinigten Grossloge Fraternitas Saturni":[405] * Walter Jantschik/Jananda (geb. 9.11.1939, 4°, 8°), Mitglied seit April 1964.[406] * Jantschik, von Beruf Justizvollzugsbeam­ter, möchte eine Esoterische Universität innerhalb der FS gründen, die Doktor- und Professorenwürden nach einer Dissertation verleihen soll.[407] * Ein Jahr nach Eintritt wird Jantschik in Frankfurt im Beisein von Roxane, Orpheus und Arminius rituell in den 18° initiiert.[408] * Weder von Jantschiks 18°-Initia­tion, noch von seiner Grossmeister-Ernennung gibt es Dokumente.[409] *
"Ein Schreiben, in dem Metzger die FS übernehmen wollte, habe ich nicht erhal­ten."[410] *

"Daniel ist ca. 1969 von der FS weg. Es gab Schwierigkeiten mit dem Logense­kretariat unter Giovanni und hatte Schwierigkeiten mit seiner Frau Rahel [Myriam Wolther]. Ein gewisser Bruder Heliobas [siehe oben] aus Australien hatte sich an seine Frau herangemacht und sie vernascht."[411] * Am 18.2.1971 schliesst Daniel in seiner Eigenschaft als Gotos die abgespaltene Frankfur­ter FS endgültig. Die Streitereien und Denunziationen bei der Polizei sind von Hemberger in seiner FS-Serie dokumentiert.[412] * Mit dem Austritt Wolthers löst sich der AMOS auf.

Nach Jantschik folgt 1969 schon der erst im selben Jahr eingetretene Pole S.W. Wicha/Andrzey als Grossmeister der FS. Jantschik: "Weshalb ich das Amt als Grossmeister niedergelegt habe, waren hauptsächlich Intrigen von allen Seiten, etc. Der Giovanni wollte als Ehrenmitglied, ebenso seine Frau, ernannt wer­den... Seit meinem Austritt 1970/71 aus der FS hatte ich keine Kontakte mehr zu dieser Loge."[413] * Jantschik lässt sich 1971 scheiden und heiratet am 20. August 1973 ein Mädchen aus Mauritius (geb. 1.6.1953). Hin -und Rückflug ko­sten ca. 5000 DM.
An der Osterloge 1977 wird Andrzey in Abwesenheit "wegen Vernachlässigung seines Amtes einstimmig von seinem Posten abgewählt." Der neue Grossmeister heisst Joachim Müller/Horus,[414] * der am 25.5.1982 stirbt.[415] *
1978 publiziert der kanadische Zweig der FS im "caliphatischen" Mitteilungs­blatt[416] * die eigene Adresse, worauf im Magazin der Maat-Gruppe in Ohio ein Ma­nifesto erscheint[417] * und das "Temple of Set"-Mitglied S. Edred Flowers 1990 eine Kompilation aus den Werken von Haack und Hemberger unter seinem Namen herausgibt.[418] *

In Nomine Baphometi

Am 6.5.1970 erschiesst das FS-Mitglied Paul-Günther Diefenthal im "Auftrag Ba­phomets" Walter Jantschiks Schwager, Josef Göttler.[419] * Im Zuge journalisti­scher Tätigkeiten machen sich Horst Knaut {9} und Haack, ab 1969 hauptamtli­cher Beauftragter der Evangelischen Landeskirche für Sekten- und Weltanschau­ungsfragen, auf und besuchen Jantschik am 22.3.1974 in seiner Wohnung in Lehr­berg. Knaut befürchtet, Jantschik könne sein noch ungeborenes Kind kultisch opfern und lässt seine Unterlagen von Psychologen analysieren, die "Gefahr für Geist, Leib und Leben" wittern.[420] * Knaut wundert sich, dass Guido Wolther ebenfalls nicht mit seinen Publikationen in QUICK u.a. einverstanden ist {mehr darüber in 9} und droht gelassen mit einer Strafanzeige, falls Wolther seine berufliche Journalistentätigkeit diskriminiere.[421] * Wolther schreibt em­pörte Briefe an QUICK und Haack, in denen Jantschik denunziert wird.[422] * Dieser wehrt sich: "Was... Wolther von sich gibt... spottet jeder Beschreibung."[423] *
 
Jantschik bearbeitet seit dem 18.3.1965 als Mitglied des Metzgerschen Illumi­naten-Ordens dessen Lehrbriefe {10} in der "Oriflamme." Der Kontakt schläft aber bald wieder ein. "Ca. 3 Jahre war ich Mitglied im IO. Die Zusendung von Material wurde dann eingestellt. (Grund: organisatorische Gründe!)"[424] * "Ich habe den Metzger Weihnachten 1970 in seiner Abtei besucht. Dabei habe ich auch Frau Borgert und Frl. Äschbach sowie seinen magischen Sohn [Simon] kennenge­lernt. Er behauptete, er arbeite gleichzeitig in drei Berufen: Psychologe, Kaufmann und Schriftsteller. Er sagte mir auch, er hätte viele Kinder (magisch?). Wie dies auch zu verstehen sei. Ausserdem sagte er mir, er sei die rechtmässige Autorität über den OTO-Illuminaten-Orden etc."[425] *
Jantschiks Interessen weiten sich aus, und er wird Mitglied im AMORC; beim Go­den-Orden; bei Josef Grassers/Stephanios' Loge Kether Paris; im AMOOKOS; veröffentlicht 1979 alias Aythos in F.-Wilhelm Haacks Schriftenreihe ein Büchlein über die FS.[426] * Beim OTOA schreibt er 1983 alias CCD; wird 1981 zu­erst Bruder Antomedon, dann Levum im Ordo Saturni und Mitglied bei Michael Aquinos "Temple of Set"[427] * {13}. 1980 mitbegründet Jantschik den deutschen Zweig des "caliphatischen" OTO, wo sich zeitweilig auch "Temple of Set"- und ehemalige Scientology-Mitglieder tummeln.
Jantschik, nun alias CIT, wird "Baphometor" im Ordo Baphometis und tritt Ende 1989 aus allen obigen Orden wieder aus, um sich allein Baphomet hinzuge­ben.[428] *

Der Ordo Saturni

Oswald Schrey/Aton aus Berlin gründet 1971 den "Arbeitskreis Antares." Durch Inserate in der Zeitschrift ESOTERA gewinnt man ca. 25 Mitglieder, darunter auch Jürgen Gisselmann/Merlin, der sich gleich sehr engagiert und auf seine Beziehungen zur selbsternannten Satanistin Ulla von Bernus und zur FS hin­weist.[429] * Gisselmann "war seinerzeit sehr aktiv und brachte Herrn [Dieter] Heikaus in den Arbeitskreis."[430] * Heikaus/Phosphorus lässt sich von Gisselmann "als neues Triumviratsmitglied einsetzen," was dazu führt, dass sich Schrey übergangen fühlt und Heikaus und Gisselmann ausgeschlossen werden. "Alle Mitglieder distanzierten" sich daraufhin von den beiden.[431] * Der Arbeits­kreis Antares löst sich 1973 auf.[432] *
 
Unter Andrzey wird am 31.3.72 eine "Magna Charta" veröffentlicht und der an­hängende "Ordo Saturni" als Meisterkreis der Fraternitas Saturni ins Leben ge­rufen. Das Konzilium entscheidet aber am 27.10.78, "dass die Magna Charta und der damit zusammenhängende Ordo Saturni für die Gesamtloge nie verbindlich ge­wesen ist und dass sie [Magna Charta] durch eine Kompetenzüberschreitung des damaligen GM und im Widerspruch zum Logengesetz [LK 11,1 und 101,] entstanden ist." Grossmeister Dr. Conrad/Drakon erklärt den "Ordo Saturni" für nicht­existent.[433] *
 
Dieter Heikaus, nun Honorius, mit angeblich abgeschlossenem Theologie- und Pädagogik-Studium,[434] * jedoch als "Realschullehrer für Deutsch, Geschichte, Englisch und Religion"[435] * tätig, setzt sich für die Logenpublikationen ein.[436] * 1978 möchte sich der Ortsorient Bersenbrück der Fraternitas Saturni selbstän­dig machen, und Heikaus sucht FS-Mitglieder für diese Idee. Im Januar 1980 feiert der sich nun "Ordo Saturni" nennende Ortsorient seine rituelle Instal­lierung als unabhängige Grossloge unter Honorius, nun Set-Horus. Der neue Ordo Saturni (OS) ist keine Fortführung des ehemaligen gleichnamigen Meister­kreises der FS, sondern eine Art Vorhof des "Ordens des Set," der als eine Art innerer Kreis im OS sein Dasein fristet. Dauernd wechselnde Statuten führen neuerdings zum Beispiel auf, dass "eingereichte Arbeiten und Gradarbeiten... in das Eigentum des Ordo Saturni" übergehen.[437] *
1985 inseriert der OS mit dem OTO-Lamen. Unter derselben Adresse sucht die Gnostisch-Katholische Kirche und der "Pentalpha-Tantra-Kreis" "Damen und Her­ren."[438] * Die Treffen dieses 18°-Kreises/"Studienkreis Sexulamagie" finden an den Logentreffen statt.[439] * Ebenso inseriert Heikaus mit einer "Spezialabteilung für Ariosophie."[440] *
Am 14.3.87 wird Heikaus durch Wedler zum Grossmeister und 30° eingesetzt, nachdem Wedler durch Heikaus im Juli 86 zum Ehrenmitglied des OS ernannt wor­den ist.[441] *
Der OS hat einige FS-Meister/Hochgrad-Mitglieder aus Grosches Zeit für sich gewinnen können. So ist zum Beispiel das schon erwähnte FS-Triumvirat, beste­hend aus Giovanni, Fabian und Arminius, in den Reihen des Ordo Saturni zu Hause. Die beiden letzteren treten allerdings erst nach Heikaus' Einsetzung als Hierarch über: Arminius am 19.3.1988 und Fabian am 7.2.89. Darauffol­gend wird Heikaus am 4.3.89 zum Gotos eingesetzt. Als 18° kann allein der Schweizer Emil Forrer/Domani (aus der FS übergetreten im Dezember 87) gewon­nen werden.
Der Ordo Saturni ist in Bremen amtlich eingetragen. Die Mitgliederbeiträge ge­hen an die Esoterische Studiengesellschaft in Bersenbrück. Da die beiden Vereine verschiedene Statuten haben, sind die Ordensmitglieder ohne Mitspra­cherecht. Laut der Satzung des OS (3.10.78/20.3.82) geht das Vereinsvermögen an den obenerwähnten "Orden des Set" in Osnabrück.

Die Gnostisch Katholische Kirche in Deutschland wird von Dieter Heikaus/Set-Horus angeblich im Januar 1980 gegründet. Die Aktivitäten dieser Kirche (nämlich Anzeigen in Fachblättern, esot. Adressbüchern, Zuschriften usw.)[442] * können nachgewiesen werden. Die apostolischen Weihen sind angeblich nach dem Rituale Romanum der polnischen Mariavitenkirche vollzogen. Obwohl vom theolo­gischen Standpunkt aus keine Magie in der Transsubstantiation der Elemente zu sehen ist, gilt das nicht in der "twilight world of the Wandering Bishops."[443] *
Die apostolische Sukzession stammt angeblich aus der Mariaviten-Linie von Erz­bischof Paulus N. Maas [Michael Kowalski konsekriert am 4.9.1938 Marc-Marie-Paul Fatome, der am 9.10.1949 Paulus N. Maas zum Bischof weiht].[444] * Der aus Polen stammende Mariaviten-Orden, gestiftet um 1890 durch die Polin Maria Koz­lowska, spendet im Frühjahr 1991 in Köln den "Freundschafts-Segen" für homose­xuelle Paare.

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Karl R.H. Frick, in derselben FM-Loge wie Wedler, lernt durch ihn Heiner Fa­bian/Cornelis und dessen Manuskript "Blutmessen und Satanismus" [Teil 1] kennen.[445] * "Naiv" stellt Frick in seinem Buch "Satanismus und Freimaurerei" den OS als "Ordo Satanas" vor.[446] * Ähnlich fühlt sich auch Paul Rüdiger Audehm (geb. 1942) {11} von Frick hintergangen, dem er in gutem Glauben Material ge­liefert hat.[447]

Mit göttlichem Sperma salbe ich Dein Haupt[448] *

Jürgen Gisselmann/Merlin posiert zusammen mit Ulla von Bernus/Anata {9} für die "Hör Zu,"[449] * ist aber zu jung, um Fraternitas Saturni-Mitglied zu wer­den. Deshalb nimmt ihn Karl Wedler unter seine persönlichen Fittiche. Die Freundschaft zwischen Anata und Merlin kriegt Risse, als letzterer den UFO-Glauben Anatas zerpflückt. Merlin schreibt gleichzeitig für den "Stadtanzeiger Marabo für Bochum und Umgebung" (wo auch ein Werner Schmitz tätig ist)[450] * und den "Playboy." Bald kriegt er es mit der Angst vor schwarz­magischer Verfolgung zu tun und begeht, erst 25jährig, am 2.10.1979 Selbst­mord. Die Geschichte dieses Selbstmordes wird nun von obenerwähntem Schmitz, der die nötigen Informationen sogar von Dieter Heikaus erhält, als Krimi "Auf Teufel komm raus"[451] * verarbeitet. Nach Erscheinen des Krimis werden Flugblät­ter an Wedlers Wohnort verteilt, in denen dieser mit bürgerlichem Namen er­wähnt wird.[452] * Jetzt ist Heikaus "entrüstet."
Ulla von Bernus (geb. ca. 1914) gelangt ebenfalls zu Ruhm. Sie zelebriert am 17.9.84 im ZDF ein magisches Ritual und gibt in der "Hör Zu"[453] * ihre Tarife bekannt: 30'000 DM pro magische Ferntötung. Pfarrer Sommerauer, der Frau von Bernus daraufhin vor Gericht bringt, blitzt ab. Beim Tatbestand handle es sich um ein "strafloses Wahndelikt."[454] * Mit derselben Begründung muss Frau von Bernus allerdings 30'000 DM zurückzahlen, da das Landesgericht Kassel die An­sicht vertritt, das ganze sei "von Anfang an objektiv unmöglich gewesen."[455] * Wolther/Daniels Sohn, Patrick, wird magischer Schüler der Bernus.

Heikaus bemüht sich vergeblich um Merlins Ordensarchiv. Die Mutter Jürgen G.s vernichtet fast alles nach dessen Selbstmord.[456] *
Im selben Jahr, als der Krimi von Schmitz erscheint, 1987, tauchen an der Hauptschule in Bersenbrück Werbeschriften für den OS auf. Die Eltern drohen mit einem Schulstreik. Die Boulevard-Blätter berichten wieder von Gefahren,[457] * Kirchenblätter drucken Saturn-Insignien ab,[458] * Horst Knaut und Haack werden zitiert.
"In unserer Gegend ist augenblicklich der Teufel los. Die Kirchen blasen zum Angriff, Kripo und Staatsanwaltschaft sind eingeschaltet. Ein Freitod in der Umgebung wird mit uns in Verbindung gebracht."[459] * Heikaus wird im März 1988 seines Amtes enthoben.

Wie die Ermittlungsbehörden der Presse mitteilen, haben sich die Vorwürfe der Verbreitung jugendgefährdender Schriften (und Filme) und neonationalsoziali­stischen Gedankengutes als haltlos erwiesen.[460] *
Durch den Presserummel entstehen ein paar Lücken in den oberen Rängen des OS, die aber bald durch vorstossende Neuzugänge, vor allem von "Caliphat"mitgliedern aufgefüllt werden, was Unruhe auslöst. Heikaus gründet den "Ordo Templi Orientis Saturni" ("dessen Name somit gesetzlich geschützt ist").[461] * Viele Mitglieder springen ab und diejenigen, die versäumen, ihre Mitgliederbeiträge zu zahlen, lernen wegen 120 DM Heikaus' Anwalt kennen.[462] * Im Mai 93 wird versucht, Heikaus abzusetzen, da ihm juristische Unkorrekthei­ten in Sachen Vereinsführung u.ä. vorgeworfen werden.[463] * Das alles wird Heikaus jedoch nicht stören, hat doch Gertrude Zellhuber dem Ordo Saturni am 18.9.93 ein Kind, Artur, geschenkt, das nun als Inkarnation Eugen Grosches das lädierte saturnische Boot durch weitere Stürme lotsen soll.



7. Treffpunkt der Träumenden



Martha Küntzel


Der 1849 geborene Telegrafensekretär und Pansoph Otto Gebhardi (Bruder Ich Will),[464] * OTO-Mitglied unter Reuss,[465] * schreibt zusammen mit seiner 1857 ge­borenen Geliebten Martha Küntzel (Schwester Ich Will Es) Beiträge für die Zeitschrift "Theosophische Kultur" des "Theosophischen Kultur-Verlags", der Nachfolge von Heinrich Tränkers "Theosophischer Zentralbuchhandlung." Vorerst sind Goethes Faust und die Zauberflöte die Themen der beiden Repräsentanten von H.P. Blavatsky.[466] * Als die beiden jedoch 1925 Crowley im Hause Tränkers kennenlernen, proklamieren sie ihn zum Weltheiland und Frau Küntzel wird fana­tische Anhängerin Thelemas. Über die Freundin von Madame Blavatzky schreibt Crowleys Nachlassverwalter und Biograph John Symonds, sie sei "begierig von einem Kult zum anderen getorkelt, bis sie das Buch des Gesetzes auf den rich­tigen Weg führte und [sie] in ihren letzten Jahren nur noch durch das Gesetz von Thelema am Leben blieb."[467] *
Die schwangere Gespielin Crowleys, die Schweizerin Leah Hirsig (1883-1951), wohnt bei der Küntzel in Leipzig,[468] * die nun die ersten drei Bände von Crow­leys Confessions ins Deutsche übersetzt und losen Briefkontakt mit Eugen Grosche pflegt. 1926 besucht sie Crowley, der von Deutschland aus nach Tunis gereist ist.
Am 15. März 1927 wird die "Thelema-Verlags-Gesellschaft Leipzig" als eine Art Weiterführung von Tränkers "Pansophischer Verlagsgesellschaft" gegründet, die selber keine Crowley-Werke mehr publiziert und von Frau Küntzel verabscheut wird. "Das Grosse Thier hat ein liebenswürdiges Kaffeekränzchen um sich ver­sammelt."[469] * Teilhaber sind (die erste Zahl gibt die Anzahl Stimmen von insge­samt 12 an, die zweite den Anteil am Reingewinn):
1. Aleister Crowley, Paris (3, 35 %)
2. Otto Gebhardi, Leipzig (1, 10 %)
3. Karl Germer, Boston (1, 15 %)
4. Oskar Hopfer, Weissendorf (1, 15 %)
5. Martha Küntzel, Leipzig (3, 10 %)
6. Bernhard Sporn aus Zeulenroda (3, 15 %) ist für den Druck zuständig.
"Der Verlag war nicht in unserer Adressenkarte des Bestandes Börsenverein der Deutschen Buchhändler nachweisbar. Recherchen in den Leipziger Adressbüchern blieben ebenfalls ohne eindeutiges Ergebnis."[470] *
 
Frau Küntzels 1925 angefertigte, angeblich auch Hitler ausgehändigte Ausgabe des Liber AL, stösst weder auf Karl Germers noch auf Henri Birvens Zustimmung. So berichtet Germer Crowley über Birvens Meinung: "he calls her translations childish and silly" (13.9.1929).
 
Im Juli 1928 veröffentlicht Grosche Texte von Crowley mit dem Vermerk: "Copyright der Thelema-Verlags-Gesellschaft, Leipzig."
1930 kommt es zum Treffen der Herren Germer, Krumm-Heller, Crowley und Yorke in Henri Birvens Wohnung - ohne die Küntzel {12}. Am 1. und 2. Juli unter­zeichnen Martha Küntzel (Thelema-Verlag) und Henri Birven (Zeitschrift "Hain der Isis") einen Vertrag, worauf Birven endlich Crowley-Texte veröffentlichen kann, bis ihm dies Crowley 1932 verbietet. Das Verhältnis zwischen Birven und Küntzel verschlechtert sich ebenfalls, da die Küntzel immer eigenwilligere Übersetzungen liefert. Frau Küntzel begeistert sich neuerdings auch stark für ihren magischen Sohn, Adolf Hitler,[471] * was sogar dem manchmal pro-deutschen Crowley zuviel wird und er den Kontakt mit ihr schliesslich 1935 abbricht. Ein Jahr später taucht ein neuer deutscher Protagonist auf.

Friedrich Lekve

Der am 26.2.1904 in Wesel geborene, in erster Generation Deutschland zugehö­rige Lekve, entstammt einem seit 1200 am Hardanger Fjord in Norwegen ansässi­gen Bauerngeschlecht.[472] *
 
Vor der Begegnung mit Thelema "lebte ich dem Gedanken der Verpflichtung an das Leid. Darum ergab sich ein Suchen auf den verschiedensten Wegen der Mystik," begleitet von einer "ungesunden Neigung zu Mangel an Selbstvertrauen und stim­mungsmässiger Beeinflussbarkeit." Doch 1929[473] * erfolgt seine thelemitische Be­rufung, die er vor allem im Lichte des Zusammentreffens seiner Geburt, 26.2.1904, mit der "Offenbarung des thelemischen Gesetzes zu Cairo," 8.-10.4.1904, sieht. Wegweisend für Lekve wird ausserdem Martin Bubers (1878-1965) Wiederentdeckung des Chassidismus, allein schon des Datums wegen: 1904.[474] *
 
1936 lernt er Martha Küntzel kennen, die seine Mentorin wird, und schreibt erstmals am 8.10.36 an Aleister Crowley. Er berichtet ihm vom "Kreis um The­lema,"[475] * dem er und die Küntzel angehören, und von den sechs Kisten voller Gemälde, die Crowley nach seiner Ausstellung 1930 in Berlin zurückgelassen habe.
Crowley stellt ihm nun ein Horoskop aus und will sofort diese Kisten haben.
Lekve beurteilt Eugen Grosche als "brother of the left path," erzählt einen langen Traum und unterschreibt mit "66 (Friedrich) + 11 (Lekve)."
Am 13.4.37 beklagt sich Lekve über mangelndes Interesse an seinen "monthly letters" und will via Astrologie die Menschheit für Thelema ködern. Er unter­schreibt mit "Seven OZ Seven." Am 6.11.1941 wird Crowley dann seine eigene "Charta der Menschenrechte" "Liber OZ" nennen.[476] * Diese "Charta" wird von Crowley in die II°-Initiationsrituale eingebaut, die also erst NACH 1941 ge­schrieben worden sind[477] * und 1942 erstmals durchgeführt werden {13}.
21.4.37: Lekve möchte bei Crowley notfalls auch ohne Bett auf einer Luft­matratze übernachten, da er als Vertreter der Wetzel-Gummiwerke in London sein wird.
28.4.37: Crowley lehnt ab und schlägt vor, das Hakenkreuz gewerbsmässig auf Fahnen und Porzellantassen zu verscherbeln, was Lekve aber schwierig findet, da das ja ein Nationalsymbol und copyrightsmässig schon gebunden sei. Lekve möchte das Hakenkreuz aber gerne als "Sign of the German Thelema" verwenden [Zur gleichen Zeit wird auf der Wewelsburg von den Nazis eine Manufaktur ein­gerichtet, um das Hakenkreuz auf Porzellan zu bannen.].[478] *
 
Lekve reist nun doch nach London, um sich seinem Meister vor die Füsse zu wer­fen.[479] *
In einem Brief ohne Datum und einem darauffolgendem vom 23.9.37 bittet Lekve Crowley, keine Briefe mehr zu schicken, da er die Gestapo fürchtet.

Im März 1955[480] * verbreitet Eugen Grosche erstmals, Martha Küntzel sei in einem KZ verschwunden, was nicht stimmen kann, denn gemäss Lekve stirbt I.W.E. am 8.12.42 in einem Erholungsheim.[481] * "Until the last moment of her life I was with her." Das angebliche Küntzel-Vorwort im 1944 erschienenen Buch Thoth[482] * stammt von Crowley selber.
Herbert Schmolke/Ishrah (in den 40er Jahren Crowleys und Friedrich Mellingers Kontakt in Deutschland) am 2.2.46 an Germer: "Soror I.W.E. left Leipzig in June 1937 and went to Bad Blankenburg/Thur. In a home for aged teachers... she died by senility [85jährig]."[483] * Im Bundesarchiv können keine Hinweise auf eine Martha Küntzel ermittelt werden.[484] *
1944 wird der Höhepunkt in Lekves spiritueller Entwicklung: die Erlangung der Grade Major Adept (AA) und des synthetischen IX° (OTO), wofür das Wissen darum allein schon genügt.

Nach dem Krieg, am 11.1.46, schreibt Lekve erneut Crowley. Er hofft, dass die Deutschen nun nach der politischen Niederlage endlich Thelema akzeptieren wer­den. Über Martha Küntzel: "from the political point of view there was a great difference between her and myself [die Küntzel hat ja begonnen Hitler fana­tisch zu verehren] ... I was the friend of her except you of course to whom she had the deepest confidence and trust. So she was very anxious that I might take over her succesorship" (was sogar testamentlich festgelegt sei). Dann äussert Lekve seine völlige Missbilligung gegenüber Orden, will nie OTO-Mit­glied werden, sondern schlägt die Gründung einer "Societas Thelema" als Paral­lele zur "Societas Jesu" vor. Crowley antwortet Lekve via Herbert Schmolke, was Lekve ärgert.
29.4.46: Lekve distanziert sich von "such men as Germer, Achad, Mathers and the many" und hält auch Grosche für ein Krebsgeschwür am Blute geistiger Gi­ganten, wie Crowley einer sei. Lekve ernennt sich nun selber zum persönlichen Repräsentanten Crowleys "even if you, my Father, would prefer to reject and push me from your side." Er habe unter den Nazis immerhin das Liber AL ver­teilt, was sehr riskant gewesen sei.
Am 14.6.46 reagiert Crowely jedoch sehr zurückhaltend auf Lekves Selbstdar­stellung und will wissen, wie Lekve, da er ja nicht dem OTO beitreten wolle (obwohl er den IX° reklamiere), sich am Grossen Werk zu beteiligen gedenke. Betreffend der desolaten Lage Thelemas und der Veröffentlichung seiner Bücher möchte Crowley, dass Lekve praktische Schritte unternehme. "However, if you are a Major Adept you ought to be able to work miracles and that is exactly what is wanted... the secret of the Ninth Degree which is exactly what you need most to enable you to perform those miracles."
Lekve erhält nun von seinem Meister als letzten Kontakt Liber OZ. Von ihm stammt 1949 die erste deutsche Übersetzung dieses Liber OZ/77, und nicht von Metzger, wie dieser 1955, also 6 Jahre später, angibt.

Die kalifornische Crowley-OTO Agape Loge (die zweite) {13} beschliesst Ende 1947 den Thelemiten Deutschlands CARE-Pakete zu schicken und dafür 50% der Gelder aufzuwenden. Die Adressenliste bekommt man von Karl Germer. Jane Wolfe (1875-1958) {13, 14} und Mary Kay unterstützen das Ehepaar Herbert Schmolke in Berlin-Charlottenburg, das aber bald nach Kalifornien übersiedelt. (Karl Ger­mer warnt am 24.4.1954 Jane Wolfe vor Herbert Schmolke, der "strange" geworden sei.) Ray und Mildred Burlingame {13} nehmen sich der Familie Lekve und Dr. von Oldershausen an.[485] * An diese beiden richtet sich Friedrich Lekve, um sie als Sponsoren für seine nun doch bevorstehende OTO-Initiation zu gewinnen, wo­rauf Germer verstimmt reagiert.[486] *
 
1948 verschickt Lekve "Thelemische Lektionen und Exercitien"[487] * mit dem Siegel seiner Abtei Thelema und der Überschrift: "Institut für Individuationskurse auf kosmologischer Grundlage." Auszüge aus Crowleys Confessions erscheinen erstmalig und ab 1951 Teile des Liber AL mit Lekves Kommentar im "Sinne des Thelemischen Chassidismus." "Ich will Thelemiten heranbilden, die nicht über den Glauben, sondern ausschliesslich jeden über sein eigenes Erleben zu Thele­miten werden."[488] * Selbst der ungeliebte Grosche erhält signierte Exemplare.

"Jeden Donnerstag und Sonnabend 24 Uhr erfolgt eine Anrufung der Stele in der Abtei. Wer sich von Thelem Chassidim in den Schwingungskreis einschalten will, hat zu dieser Stunde dazu die Möglichkeit."[489] * Lekve verschickt kostenlos Ko­pien der Stele (Papier auf Holz geklebt).[490] * Gemessen an der Papier- und Geld­knappheit der Nachkriegsjahre stellt dies eine Leistung dar. Metzger wird diese Idee später übernehmen. "Englert und ich [Audehm] halfen ihm [Metzger] seinerzeit dabei. Fertigten - unter Schwitzen - ca. 30 Stelen an. Werden aus­gesägt; erhalten einen Holzsockel; werden mit Sandpapier geschmirgelt; dann mit den beiden Drucken (vorn farbig/hinten schwarz) beklebt - und mit dem Abramelin-Öl dick eingestrichen. Letzteres ist ein Geheimnis Metzgerscher Fabrikation. Anne... wollte verhindern, dass ich eine Stele erhielt - hatte vorausblickend auch recht, denn ich beförderte dieselbe '74 in den Müll." [491] * Oscar Schlag besitzt ebenfalls eine Metzgersche Stele.

In Herbert Fritsches {12, 15} Zeitschrift "Merlin" Nr. 3 läutet 1949 Lekves Beitrag "Der Magier Aleister Crowley (Meister Therion)" mit der Botschaft "Der Meister ist tot. Fort lebt das Thelemische Gesetz, fort lebt der Orden der Thelemiten"[492] * das öffentliche Interesse an Thelema ein.
Mit diesem "Orden der Thelemiten" dürfte schwerlich das von Crowley zwar auf dem Papier konstituierte, aber nie in Kraft getretene Zwischending aus OTO und A.A. gemeint gewesen sein, das unter die Leitung von James Thomas Windram/Fra. Semper Paratus/Fr. Mercurius, X° von Südafrika (gest. 1939), gestellt werden sollte.[493] * Windram ernennt am 15.11.1915 Frank Bennett/Progradior (1867-1930) zum VII° von Australien. Vyvyan Deacon/»Memnon», Medium des theosophischen Bischofs C.W. Leadbeater (1847-1932), konkurriert mit dem "Australian Order of Oriental Templars," angeblich Reuss'schen Ursprungs von 1908. [Mehr über den Australischen OTO in "Occult Review"[494] * und in der angekündigten Biographie Bennetts von Keith Richmond.[495] * Neben Mottas OTO und dem "Caliphat" {13} existiert zur Zeit ein OTO von Gregory Tillett in Australien].
Die von Crowley am 2.4.1920 gegründete "Abbey of Thelema" in Sizilien wird am 26.11.1922 unter seine eigenen OTO-Statuten von 1919 gestellt.[496] * Friedrich Lekves "Orden der Thelemiten" und "Abtei Thelema" sind jedoch allein Lekves eigenes "Thelem Chassidim" und weder mit einem OTO noch mit einer Gnostischen Kirche verbunden. In Lekves "Abtei Thelema" wird ein äusserer Orden, der durch Korrespondenz die Mitglieder zusammenhält, von einem inneren, "Thelem Chassi­dim," unterschieden, in dem die Berufenen mit der Kabbala als Schwerpunkt ar­beiten.[497] * So ist Lekves "Orden der Thelemiten eine geistige Hierarchie von Wesenheiten hoher Intelligenz, die jenseits unserer Daseinsebene wirksam wer­den dem, der sich ihnen erschliesst."[498] *

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Am 16.9.49 wendet sich Oskar R. Schlag (1907-1991) {14} an Lekve, um dessen Thelemische Lektionen zu erwerben.
Am 17.10.49 meldet sich Lekve: "Ja, auch die FS des Herrn Eugen Grosche hat ihre Pforten wieder geöffnet, doch unterhalte ich mit ihr keine Verbindung, da sie sich gegen den Meister Therion erklärt hat... In der Schweiz ist der Orden bislang nicht vertreten." Als Vertreter der Wetzel-Gummiwerke ist Lekve oft in Zürich oder lässt durch seinen Mittelsmann C.H. Jödicke seine Thelemischen Lektionen in der Schweiz verteilen. Herr Schlag schickt Lekve Kaffee nach Hil­desheim.
"Mitten im zerbombten Stadtkern liegt die Abtei Thelema zu Hildesheim, wenige Räume in einem zerbombten Haus, das schlecht und recht wieder auferstand. An der Goslarschen Strasse liegt sie, und ihre Hausnummer ist 7." So beginnen Lekves "Thelemische Lektionen und Exerzitien A1" am 18.11.1949.
Metzger hat in diesen Thelemischen Lektionen erstmals Schriften Crowleys (ausser das kleine Büchlein "Magie" der Thelema-Verlags-Gesellschaft) gelesen und bekommt von Lekve nun Ende 1950 Germers Adresse in New York. Somit ist Lekve Metzgers "Sponsor" für Crowleys OTO. Alias Peter Mano reist Metzger rege umher, hält Vorträge und Kurse über Astrologie in Zürich, Bern und St. Gallen. Er verschickt Meditationen über den Mond und versucht mit dem zumin­dest auf seinem Briefpapier existierenden "Psychosophischen Institut und Ver­lag" alle bekannten und unbekannten esoterischen Grössen auf sich aufmerksam zu machen {9, 10}.

Der ausserordentlich aktive Lekve ist in den Rat der Stadt aufgerückt, Mit­glied im Museums-Ausschuss, ist Fraktionsvertreter, Vorstandsmitglied des Kul­turringes, erster Vorsitzender und Dozent an der Volkshochschule, Direktor der Wetzel-Gummiwerke, zeitweise sogar SPD-Bürgermeister von Hildesheim und auch Dolmetscher für die Besatzungsmächte. Damit hat er wesentlichen Anteil am Wie­deraufbau der Stadt Hildesheim geleistet.

Friedrich Lekve verkündet seinen Schülern zum Frühjahrsäquinoctium 1951 die "Grüsse höchster geistiger Erhebung." Gleichzeitig beginnen die ersten magi­schen Übungen in den "Thelemischen Exercitien."
Am 20.6.51 verschickt Lekve einen Rundbrief an die Bezieher seiner Lektionen. Durch dreifache Arbeitsbelastung (Gummiwerke, Thelema und Bürgermeisteramt) habe er seit April ein Herzleiden und müsse deshalb die Lektionen vorüberge­hend einstellen, bis ihn seine politische Amtsperiode nicht mehr so sehr in Anspruch nähme.
In einem Brief vom 30.6.51 an den Schweizer Henry Graf gibt Lekve Auskunft: "Eine Gesellschaft in der Schweiz, die sich als Ziel setzt, der thelemischen Lehre zu leben, gibt es nicht. Es ist auch bei der thelemischen Arbeit weniger an irgendeine Gruppenarbeit gedacht als vielmehr an die eigene Arbeit des ein­zelnen Individuums." Lekve weist Herrn Graf nicht an Metzger, sondern an Oskar Schlag {14}.
Ebenso Germer gegenüber äussert sich Lekve nicht sonderlich begeistert über Metzger, wobei Germer diese Meinung nicht teilt: "I can't accept Lekve's judgement. It is not always reliable. Besides, Metzger is young" (Germer an Mellinger, 15.9.51). Die Animositäten sind gegenseitig. Im Rahmen der Verein­nahmung aller Orden unter einer einzigen Jurisdiktion, die, von Grosche und Metzger ausgehend, natürlich auch Lekves Organisation erfassen soll, hofft Grosche, dass Lekves Lektionen einen "materiellen Fehlschlag" darstellen. Lekve komme "allein auch nicht weiter, seine Publikationen sind viel zu hoch und zu schwer für einen erweiterten Organisationsaufbau." Metzger: "Bei Lekve muss man darauf bedacht sein, alles Chassidische wegzulassen."[499] *
 
Lekve bietet dem Zürcher Rascher Verlag seine Thelemischen Lektionen zur Ver­öffentlichung an. Am 24.8.51 wendet sich der Verlag an Oskar Schlag als Begut­achter, worauf dieser aber am 10.9.51 meint, zu einer Veröffentlichung sei "nicht zu raten," da sich um Aleister Crowley allerlei kuriose Gerüchte rank­ten.

Mittlerweile ist Friedrich Mellinger in Europa rege geworden {8}. Karl Germer an ihn: "I'm glad you met Lekve, and that you were satisfied with the meeting... Lekve is worthy. He has proved it by his work in hundreds of ways... As to the IXth itself, may-be he might divine the ultimate secret him­self if he were a little prepared for it... If you should meet L. again, go as far as you see fit, and there is no limit. [Es folgen die Anleitungen für den IX°, und die Erinnerung, dass Mellinger zu dessen Verteilung, resp. Bestäti­gung, keine Charter benötige.] Ergo: these remarks refer to Metzger too... One word about Lekve and his girl friend Ruth.[500] * While I go very far in respect to L., I'd suggest caution with regard to Ruth. You can go to the III. in any case, and then leave it to L. to give her further instruction." (Germer an Mellinger, New York, 15. September 1951) Das Verhältnis zwischen Lekve und Mellinger bleibt ungeklärt.[501] *
 
Ungeduldig beginnt sich Germer über Lekves mangelnden finanziellen Einsatz zu ärgern, was aber nur angesichts der Unterstützung, die Lekve ja anfänglich von den kalifornischen Thelemiten erhalten hat, verständlich ist. Auch tendiere Lekve eher dazu, den OTO nach Reuss-Muster führen zu wollen und, wie Reuss, "not take the A.A. as the supreme Order with the obligation to accept AL as the basis of the OTO Work," wie Mellinger am 25.9.51 geklagt wird. Es folgen eine Menge Ratschläge, wie man einem so gutinformierten Manne wie Metzger ge­genübertreten könne, ohne sich zu blamieren.

Friedrich Lekve korrespondiert mit Martin Buber, liest Gershom Scholem (1897-1981), und 1952 erscheinen die Lektionen in einem neuen Licht. "Der thelemi­sche Chassid ist ausschliesslich RELIGIOESER MENSCH. Thelem Chassidim ist der Treffpunkt der Träumenden."[502] * Er erbittet sich nun von allen Korrespondieren­den ihre Traumaufzeichnungen und erstellt damit eine zusammenhängende Ge­schichte "in praktischer Anwendung der methodischen Fantasie; das Traumland Thelem meditativ... die Stadt Nephrit," zu der sich auch Crowley, astral, mel­det.[503] *
In diesem Traumland treffen sich Nathan Prager (Herbert Fritsche {12, 15}), Rebbe Ssair (Lekve selber, der sich nun als Ismaelit ausgibt), Friedrich Oss, Anna Pawlowna, Johannes Quest und Gattin, Bogohild und Gattin, Sr. Benedikta, Sr. Aniela Petrosi, Hans Helios, Eleazar ben Abinadab, Aladdin, Assa und Beatrice. Lekve schickt seine Lektionen an Smith in den USA, doch zum OTO gewinnt er immer mehr Distanz. Bald werden Kontakte mit der ORA in München geknüpft.[504] *
 
Am 4.9.53 lässt Friedrich Lekve verlauten: "Die thelemischen Lektionen er­scheinen wieder - es werden völlig neue Wege begangen." Das Wachstum der klei­nen Gemeinde um "Thelem Chassidim" stagniert.
In einem Brief vom 21.10.53 an Schlag {14} weiss Lekve nicht einmal mehr Ger­mers neue Adresse. Germer spekuliert darauf, dass Petersen (der Lekve und Metzger testamentarisch als Erben eingesetzt hat) Lekves Unterlagen be­kommt.[505] * Im Gegensatz zu Germer, Petersen und Mellinger publiziert Lekve nie bei Metzger. Erst posthum veröffentlicht Metzger ein paar Artikel aus der Hand Lekves, wo dieser z.B. meint: "Der Thelemit ist letzter Träger abendländischen Lebens, abendländischen Denkens."[506] *

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Martin Buber, gewiss kein Thelemit,[507] * fragt Herbert Fritsche {12, 15} am 8.1.1956 über Lekve aus, der diesen, ihn sechsmal getroffen habend, aufs äus­serste verteidigt. Als Lekve am 26.8.56 im katholischen Hildesheim stirbt, be­schreibt ihn Fritsche am 30.12.56 (in einem Brief an Charlotte P.): "Er selbst war ein Freund des Unbekümmerten bis an die Grenze des Nichtzumutbaren."
Als Germer Metzger am 29.4.1958 Martha Küntzels Liber AL mit Crowleys Widmung schickt, sieht sich Metzger darin bestätigt, das Erbe der "Thelema-Verlagsge­sellschaft Leipzig" angetreten zu haben. Doch auch sein Verkauf von Crowley-Büchern scheint nicht ganz so schwungvoll zu verlaufen, wie Metzger es sich wünscht {10}.

Vergeblich schreibt Metzger die Witwe, Luise Lekve, an und fordert von ihr alle Thelema betreffenden Unterlagen heraus.
Eine Dame aus Hildesheim, die berichtet, Lekve habe seine Frau "wegen der Küntzel" verlassen [Altersunterschied: 62 Jahre], kauft nach Lekves Tod den Büchernachlass auf, und zusammen mit Lekves Frau ordnet sie die Unterlagen, wobei zum Teil handschriftliche Manuskripte Crowleys (die nicht zuvor schon an C.H. Petersen gegangen sind) als "schwarzmagisch" eingestuft und deshalb ver­brannt werden [so Dieter Heikaus, Grossmeister des Ordo Saturni, der von obge­nannter Dame einige Lekve-Küntzel-Bücher erwirbt].[508] * Der Rest des Erbes geht an einen Br. Nürnberger in Hamburg. Erst zwei Wochen vor Germers Tod, am 11.10.1962 "während der Eröffnung des Ökumenischen Konzils des II.Vatikans - wurde die Stele der Offenbarung von Hamburg quer durch Deutschland nach Zürich und von dort nach Stein überführt, wo sie unter Glockengeläut in die Kapelle getragen wurde," lautet die frohe Botschaft in der Oriflamme. Es handelt sich hier nicht um Crowleys Kopie der Stele, sondern um Lekves Druckplatte (vermutlich identisch mit der Druckplatte Crowleys für seine Equinox-Bände).[509] *



8. Von der Tribüne zur Gnosis


Friedrich Mellinger erblickt am 15. November 1890 in Berlin das Licht der Welt. 1919 wird er Mitbegründer und Schauspieler des ersten links-politischen, aktionistischen Avantgarde-Theaters "Die Tribüne" in Berlin, bei der Karl-Heinz Martin, eine Gestalt von einigem Einfluss, als künstlerischer Leiter tä­tig ist und Schauspielergrössen wie Fritz Kortner und Rudolf Leonhard auftre­ten.[510] * In der Selbsterklärung der Tribüne spricht man von Theater "ohne Be­trieb und Technik" ohne "unnatürliche Trennung von Bühne und Zuschauer," stattdessen wollen die Künstler "Seele und Gesinnung offenbaren."[511] * Am 30.9.1919 triumphiert man mit Ernst Trottes "Die Wandlung," inszeniert von Karl-Heinz Martin.[512] * Die folgenden expressionistischen Aufführungen finden jedoch keinen einheitlichen Stil, und die Tribüne geht bald unter sich ablö­senden Spielleitern unter.[513] *
 
1921 gründen Dr. phil. Mellinger und der Regisseur Eugen Felber in München die "Schaubühne" aus den Resten des Ensembles und der Dekoration von Felbers "Neuer Bühne." Die "Schaubühne" im Steinicke-Saal an der Adalbertstrasse, wo hauptsächlich expressionistische Stücke von Kaiser, Büchner und Sternheim auf­geführt werden, wird bald von Mellinger allein übernommen und besteht dann nur noch kurze Zeit.[514] *
 
Von 1927-31 ist Mellinger Mitarbeiter des Propyläen-Verlags und Leiter[515] * des Ullstein-Verlags Abteilung Drama und Theaterkritik und der "B.Z. am Mittag" in Berlin.[516] * Am 30.5. 1929 wird sein Sohn Michael Andreas geboren.[517] * Ab 1931 schreibt er als freier Mitarbeiter der Vossischen Zeitung kunstkritische Es­says fürs Feuilleton. Bis 1932 ist Mellingers Name im Bühnenjahrbuch zu fin­den. 1933 ist er nicht mehr aufgeführt.
Im Rahmen der Reichskulturkammer ist im Spätherbst 1933 die Reichsschrifttum­kammer gegründet worden. Offen bleibt die Frage, ob er sich überhaupt um Auf­nahme beworben hat und abgelehnt worden ist. Mellingers Name taucht in diesem Zusammenhang nicht auf.[518] * Seine schriftstellerischen Aktivitäten klingen für seine Entwicklung programmatisch: "Der Verführer" und "Gernegross" erscheinen 1933.[519] *
 
Im selben Jahr enthüllt Mellinger seine esoterischen Ambitionen im Buch "Zeichen und Wunder, Ein Führer durch die Welt der Magie." Behandelt werden Astrologie, Graphologie, die Sprache der Körperformen, Okkultismus, Mediumis­mus und Spiritismus. Die "Propheten und Wundertäter" Rudolf Steiner, Helena P. Blavatsky, die Wunderdoktoren Weissenberg und Zeileis und der Hellseher Hanus­sen werden gewürdigt. Der Leser erfährt, dass sich der Autor in den Kreisen der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftlichen Okkultismus umgeschaut, sich als Hypnotiseur betätigt und, zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Eva Sinding, an Seancen und Beschwörungen Verstorbener teilgenommen hat. Ekto­plasma-Materialisationen werden begeistert fotografiert und die Materialisa­tion von 15 frischen Maiglöckchen nicht als parapsychologisches Phänomen, son­dern schlichtweg als Wunder bezeichnet.[520] *
 
1933 emigriert Mellinger zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen Michael Andreas und Lukas nach London und schreibt das Script "The Emperor(a) of the Sahara," von dem sein Sohn Michael meint, sein Vater habe es jemandem überge­ben, der es in Hollywood vergeblich als sein eigenes zu verkaufen versucht hat (Brief vom 25.5.91). Mellinger erreicht Los Angeles im Jahr 1936, wo er nun als amerikanischer Staatsbürger am Theater Fuss zu fassen versucht. "Er hatte eine Rolle als Schauspieler bei dem Exiltheater Freie Bühne, Leiter Walter Wicclair, dem er nicht besonders auffiel. Der nächste Versuch war eine Thea­tergründung DIE TRIBUENE... Ich habe für die Tribüne hier durch Interviews er­mittelt, dass nur zwei Aufführungen zustande kamen. Dass er Gründer des Santa Monica Playhouse gewesen sein soll, konnte ich nicht verifizieren[521] * ...Er war Mitglied im German Jewish Club of 1933, Inc., Los Angeles. Dort gab er eine literarische Lesung aus seinem Werk Der Kaiser(b) der Sahara [zu dieser Zeit verfasst Mellinger "The Mirage"] ... Im Uebrigen spielte er winzige Rollen (bit parts) im Hollywood-Film, zu klein, um registriert zu werden. Eine win­zige Rolle spielte er in Leopold Jessners Bühnenproduktion Wilhelm Tell, doch das Unternehmen ging nach zwei oder drei Vorstellungen pleite. Der Deutsch-Amerikaner [Regisseur und Schauspieler] Wilhelm Dieterle [1893-1972] versuchte so oft wie möglich ihm bit parts zu verschaffen. Laut Auskunft des Schauspielers Hans Schumm war Mellinger derart arm, dass er die $ 25.-- für die Mitgliedschaft in der Extra's Guild nicht aufbringen konnte. Er wollte das Geld von Peter Lorre borgen, der es ihm nicht gab. Im April 1940 noch einmal eine Lesung für den deutsch-jüd. Club, diesmal aus The Desert Dictator(c) in Elliot Fishers Theaterschool...
Das allgemeine Bild ergibt einen Emigranten, der, wie viele andere, vergeblich versuchte, in Hollywood auf der Bühne oder im Film Fuss zu fassen. Wie viele andere auch, wurde er als deutschsprachiger Emigran; nach Bremen/Deutschland gesandt, wo sich ihm Chancen für einen Neuaufbau seiner Existenz boten. Von Bremen gelangte er nach Westberlin (U.S.Sektor)."[522] * Mit Charlotte Dieterle, einer bekannten Astrologin und der Frau von Wilhelm Dieterle, hat Mellinger in Hollywood keinen Kontakt. Die Hilfsorganisation "European Film Fund" führt Mellinger ebenfalls nicht in den Betreuungslisten auf.

(a-c)Vom "Emperor" über "Kaiser" zum "Dictator" der Wüste.

Wilfred T. Smith/Voluntas Perfectas Omnia Vincat (geb. 1885), der Crowley nur einmal getroffen hat,[523] * ist von seinem Meister am 1.1.1932 testamenta­risch als "successor" bestellt worden und lässt seine von ihm am 21.9.1935 ge­gründete 2. "Agape Lodge" in Hollywood als "Church of Thelema" amtlich eintra­gen, was auf Ablehnung Crowleys und auch Karl Germers stösst {13}.
Ende 1939 kontaktiert Mellinger Smith, taucht dort im Februar 1940 auf und wird Smiths "friend indeed," der von ihm mit "great affection, sincere regards and admiration for his intellegent [sic] judgements and frank criticism" spricht.[524] *
Mellinger beklagt sich über die "woman-run organisation"[525] * und vergrault die Frauen: "Whenever he got to telling the story of their [Nazis] tortures and killing of the Jews in Germany, I couldn't stand the narration and so fled the room."[526] *
Am 23. April 1940 unterzeichnet das OTO-Mitglied Mellinger/Merlinus ein AA-Dokument als Probationer mit dem Motto: "Arte Unionem Manifestabo Gnosticam," sein Zeuge ist Smith.[527] *
Ein bisschen Geld verdient Mellinger mit Astrologievorlesungen.[528] * Da seine Familie nie bei den OTO-Leuten dabeisein will,[529] * sitzt er den ganzen Tag un­tätig im OTO-Haus der 2. Agape Loge herum, zu stolz um "knechtische" Arbeit im Haushalt zu leisten.[530] * Dafür erstellt er die Horoskope der OTO-Mitglieder.[531] *
 
Am 8.12.42 verlässt Mellinger die 2. Agape Loge und nimmt einen Job als Nacht­portier in einem Hotel in Arizona an. Von da aus besucht er Karl Germer in New York. Germer finanziert Mellingers Rückreise, die von Bremen später nach West-Berlin führt. Im April 1945 wird Mellinger erneut Vater eines Sohnes.[532] *
Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg besucht Mellinger Aleister Crowley in "Netherwood," in der Nähe von Hastings, Sussex, hilft ihm, seine Papiere zu ordnen und erledigt die Korrespondenzen. Crowley ist von Mellinger derart be­eindruckt, dass dieser sein "Geistiger Sohn" wird. In einem Brief vom 15. Juli 1947 bereitet Crowley seinen "beloved son"[533] * Mellinger sogar auf "a position of supreme responsability" vor, womit das Amt des OHO gemeint ist.[534] * Crowley unterschreibt mit "a Father's Blessing in full measure 666."[535] * Für Mellinger ist Crowley ein "Geistesheld unseres Jahrhunderts."[536] *
 Merlinus hat Therion wohl seine spiritistischen Neigungen verheimlicht, da letzterer diesbezüglich eine klare Meinung hat: "I always set my face against spiritualism."[537] *
Smith, der auf C.S.Jones als X° der 2. Agape Loge folgt, wird bald von J.W. Parsons und dieser später von Roy Leffingwell abgelöst {13}. Smith stirbt 1957.

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Zurück in Deutschland findet, Mellinger künstlerischen Nährboden. Von 1946 bis 1949 wird er Theater-Kontrolloffizier der amerikanischen Militärregierung in Bremen und Mitarbeiter der "Dramaturgischen Blätter."
Anfang 1946 und im Mai 1947 taucht Mellinger wieder bei Crowley in England auf.
Im März 1948 führt er an den Bremer Kammerspielen Regie für Thornton Wilders "Our Town" und im April 1949 am Berliner Hebbel-Theater. Letzteres geht bald ein. 1948/49 ist Mellinger Schauspieler am Renaissance Theater. Am 10. April 1948 führt er sein eigenes Stück, die "Satanische Symphonie" auf.[538] * "Den Kri­tiken der hiesigen Presse zufolge (Weser Kurier bzw. Nordseezeitung vom 12.4.48) war die Aufnahme sehr negativ; das Publikum reagierte mit Unruhe, Pfiffen und Zwischenrufen."[539] *
In dieser Zeit als Theateroffizier hält Mellinger regelmässig in Berlin, Bre­men und anderen deutschen Städten Vorträge über amerikanisches Drama und Thea­ter. 1946 in Max Reinhardts Deutschem Theater, anlässlich der Max-Reinhardt-Gedenkfeier, oder im Juni 1948 auf der Duisburger Friedenswoche. Mellinger schreibt auch kleine Vorworte für Theaterprogramme, z.B. für Rose Fankens "Claudia" (Max Reinhardts Deutsches Theater in Berlin), Sidney Kingsleys "Menschen in Weiss" (Theater am Schiffbauerdamm in Berlin) oder Lind­say/Crouses "Der Herr im Haus" (Bremer Künstler-Theater).
1950 publiziert Mellinger "Das Theater am Broadway," wo sogar Crowley in einer Fussnote Erwähnung findet.

Master of the Temple

Mellinger reist kurz in die USA, um seine amerikanische Staatsbürgerschaft nicht zu verlieren, und hilft Germer beim Aufräumen des Archivs.[540] * Im Januar und April 1951 scheint aus thelemitischer Sicht etwas mit Merlinus' esoteri­scher Entwicklung nicht mehr zu stimmen.[541] * Als "Master of the Temple" (ein AA-Grad) beginnt er Germers Autorität anzuzweifeln, und Germer, ganz sensibel auf jeglichen Widerspruch, geht so weit, Mellinger "als gefährlich" einzustu­fen, und meint, Mellinger möchte OHO werden.[542] *
Mellinger, kultiviert, gebildet und ehemals aktiv, wenn auch erfolglos mitbe­teiligt an der künstlerischen Entwicklung des Berliner und Münchner Theaterle­bens, langweilt sich bei den amerikanischen Thelemiten. Wie Germer sich be­klagt, dürfte er sich bestimmt nicht zu Unrecht der 2. Agape Loge gegenüber etwas überheblich verhalten haben. Es kann deshalb auch nicht verwundern, dass Mellinger den nach eigenen Aussagen unbelesenen Germer schwerlich als seinen Ordensoberen akzeptieren kann.

Trotz allem zieht Karl Germer Friedrich Mellinger Friedrich Lekve und C.H. Petersen vor und macht ihn zum europäischen Beauftragten, um Kandidaten für Crowleys OTO zu prüfen und gegebenenfalls zu initiieren. Grant, Lekve und Metzger haben primär mit Mellinger zu tun.
Obwohl Metzgers Geliebte Anita Borgert schon 1946 mit Sascha Germer korrespon­diert hat, erhält Metzger erst von Lekve die Adresse Germers, der ihn nun an Mellinger verweist. Mellinger, als IX°, braucht "no formal Charter," um Initiationen, selbst in den IX°, vorzunehmen, teilt ihm Germer am 15.9.51 mit.
Germer befürchtet, sich und Mellinger vor Metzger zu blamieren: "He knows all about Grosche and knows Tränker personally," die Germer ja beide auch noch aus Pansophie-Zeiten her kennt {5}. In Sachen Thelema ist Metzger aber nicht in­formiert, "it seems he confuses things of which he has no notion... He knows nothing about the A.A. at all."[543] *

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Im Oktober 1951, genau einen Monat nach der Geburt seines Sohnes Parcival Pe­ter (25.9.51, Mutter ist Anita Borgert), fährt Metzger mit Frl. Annemarie Äschbach {9} zuerst nach Hildesheim zu Friedrich Lekve und anschliessend nach Hamburg, wo Mellinger zur Zeit lebt.
Mellinger berichtet am 31.10.51 Germer nach New York, dass Metzger ganz ver­sessen darauf sei, soviel Material wie möglich zu besitzen. Obwohl sich Metz­ger gern in den Hintergrund stelle, schimmere durch, "that he is looked at as THE authority in every respect by his sheep."
Mellinger will Metzger bei der Neuübersetzung der Gnostischen Messe behilflich sein und ihn nach besten Kräften unterstützen. "In one respect, I told him, do I feel that he could not expect your [Germers] authorisation to use the material you might send him," was Metzger "with splendid and convincing modesty" aufgenommen habe. Leider habe man die Papiere von Genja Jantzen noch nicht, aber Metzger wolle bald einen vielversprechenden Mittelsmann einschal­ten.
Metzger und seine 17 "brethren" hätten die drei unteren Reuss-Rituale durch­laufen und wollten nun so schnell wie möglich die Aufnahmeformulare, wie sie auch Lekve erhalten habe, unterschreiben, um die Crowley-Rituale kennenzuler­nen. Metzger sei durch Pinkus ins Sanktuarium der Gnosis aufgenommen (IX°), "in a very original form, as it seems, which P. might have devised by combining traditional instructions with the results of his own studies and ex­periences."[544] *
Deshalb sieht Metzger seinen Besuch bei Mellinger in folgendem Licht: "Im Ok­tober 1951 wurde der IX° OTO von Fra. Merlinus (Dr. Frederic Mellinger) im Auftrag von Fra. Saturnus [Karl Germer] in Anwesenheit von Sor. Chochmah [Frl. Äschbach] in Hamburg Fra. Paragranus [Metzger] überreicht."[545] *
Dokumentarisch lässt sich das Geschehen vom 28.10.51 mit Metzgers und Frl. Äschbachs Aufnahmegesuchen in Crowleys OTO belegen. Mellinger unterschreibt, und Germer setzt später seine Unterschrift als Zeuge dazu.[546] * Germer sieht seine "authorisation only as continuation of his previous O.T.O. work, with the exception that he had been working the old Reuss rituals (which did not accept the Law of Thelema) and that he now adopted our rituals."[547] * [Vorliegend sind die von Germer und Mellinger unterzeichneten neun Formulare für Metzgers Gruppe {6}: Äschbach, Borgert, Gérard, Hanimann, Binder, Herr und Frau Weber und Rösli Metzger. Viele davon sind noch unter den Lebenden als IX° OTO zu finden.]
Mellinger beginnt für Metzger Crowley-Texte auszusuchen, die dann von Mellinger selber oder C.H. Petersen übersetzt bei der Psychosophischen Gesell­schaft {10} publiziert werden. Am 4. Dezember 1951 setzt Germer seine Frau Sa­scha und Mellinger in seinem "Last Will and Testament" ein. "I leave the whole of my property and possessions to my beloved wife Sascha Ernestine Andre-Ger­mer as sole heir... As regards the property of the Order Ordo Templi Orien­tis... I direct that this is passed to the Heads of the Order... my wife... has to be the executor of this part of my Will, together with Frederic Mellinger..."[548] * Wie aus dem Briefwechsel zwischen Germer und Grant hervor­geht, hat sich Germer sehr intensiv von Mellinger in Sachen Thelema beraten lassen.

Wahrscheinlich angestachelt von seiner Frau Sascha, belastet Karl Germer im Frühjahr 1952 sein Verhältnis mit Mellinger. "Sascha was jealous of any person Karl was liking too much... was quite nasty to Mellinger in some way when he visited them and Karl was probably abrupt."[549] * "Sascha caused the split bet­ween them."[550] * Bald kommt Germer zur Überzeugung, Mellinger arbeite als Spion für die amerikanische Regierung, und der Kontakt bricht ab, ohne dass Germer jedoch sein Testament ändert.

Mellinger wohnt zwischendurch auch in Zürich und erhofft sich (wie zuweilen Friedrich Lekve) vergeblich am 9.7.57 von Oscar Schlag {14} Protektion für sein von Shakespeare inspiriertes Theaterstück "Timon of Detroit," das er für ihn wieder aus der Schublade gezogen hat. Germer hat zu diesem Werk ein paar Jahre zuvor keine Stellung nehmen können: "I do not read books."[551] *
So wie sich Mellinger in seinem 1933 veröffentlichten Buch für Spiritismus be­geistert, ist Schlag {14} in verschiedenen Werken als Medium erwähnt, z.B. bei Fanny Moser (1872-1953), Gerda Walther... Schlag demonstriert gern die Experi­mente, die unter Kontrolle von Bleuler, Jung u.a. beobachtet worden sind. Die Botschaften, die vom "Egregor" von Schlags Gruppe, ihn als Schreibmedium benützt habend, überliefert sind, harren, laut, seinem Testament, ihrer Veröf­fentlichung in einer Auflage von 999 Exemplaren.
Für Metzgers Publikationen übersetzt und schreibt Mellinger kleinere Artikel, Crowleys "Khing Kang King," und bespricht Bücher. Er behauptet, Richard Wagner sei OHO des OTO gewesen.[552] * Als Metzger im Mai 1956 in den Militärdienst ein­rückt,[553] * scheint Mellinger für drei Monate die Redaktion übernommen zu haben. Herbert Fritsche möchte 1956 Ernst Klett nach Stein lotsen, wissend, dass "Frederic Mellinger aufs beschnittenste in Stein ist, frisch von Amerika herbeigeeilt, vermutlich um neue Hochgrade zu verteilen."[554] *

Mellingers Mitspieler wird Charles Waldemar, der laut Schlag unter dem Pseudonym Gerhard Zacharias ein massgebliches Buch über Kulte veröffent­licht.[555] *
Am 12.10.1955 nimmt Waldemar erstmals unter s"einem Namen in der Maya-Welt" Kontakt mit "Frater" [sic] Anita Borgert in Stein/Appenzell auf. Er besitze seltene Manuskripte Crowleys, über die er sich begeistert äussert. Charles Waldemar unterzeichnet [zumindest einen Brief] als 5=6 und schreibt Formeln "für die Liebe ohne Coitus-Kummer," Selbstvertrauen, Potenz, Beliebtsein und Yoga. Im Handel sind Waldemarsche Elektro-Akupunktur-Geräte, vergoldete Rückenrollen, Strahlenschutzdecken, Sauerstoff-Ionengeräte und Fuss-Reflexona­toren erhältlich.[556] *
 
Mellinger distanziert sich um diese Zeit von Metzger, um sich mehr theosophi­schen Aktivitäten zu widmen.

Als Karl Germer 1962 stirbt und sich Metzger im Januar 1963 zum OHO wählen lässt, bearbeitet Metzger nun die Witwe Sascha Germer.


Bühne frei für den OHO

"Wir, General Gross Sekretär des Souveränen Sanctuariums des Ordens der Templer vom Orient geben hiermit Nachricht... dass... eine Zusammenkunft der Prinzen Patriarchen Gross Konservatoren... den Erlauchten [Metzger] Gross Mei­ster X° des Ordens der Templer vom Orient, Souveräner Gross Meister des Ordo Illuminatorum, Souveräner General Gross Meister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua und Souveräner Patriarch Ecclesiae Gnosticae Catholicae zum Souveränen General Gross Meister O.H.O. des Ordens der Templer vom Orient berufen haben.
Weil an Uns die Reihe und auf Uns die Wahl fiel, nehmen Wir demütig auf Uns das Amt, das Uns der Orden übertragen," bedankt sich Metzger im Manifesto vom Frühjahr 1963.[557] * Am 6. Januar 1963 haben Harnisch/Hilarius, Naber/Nathan, Scheidegger/Thaddäus, Romanus und Elieser [vielleicht Pinkus posthum?] Metzger zum OHO gewählt. Die "minutes" sind wortwörtlich übernommen aus Reuss' Oriflamme vom Juli 1913,[558] * Seite 3 und Crowleys Equinox-Band I,10 vom Septem­ber 1913, Seite xxv. Dem Wahlprotokoll liegt eine notarielle Beglaubigung des Notariats Zürich Altstadt und ein Attest bei, das Metzger als einen "in Ehren und Rechten stehenden Bürger" ausweist, so dass seine Wahl zum OHO also seit Frühjahr 1963 amtlich beglaubigt ist.
Auf diesem Attest vom 9.1.1963 sind ausser obigen Titeln noch folgende aufge­listet: "Patriarch Malachias, Vicarius Salomonis des Souveränen Sanctuariums der Gnosis." Unterschrieben haben das Attest:
Ordensquästor, General-Schatzmeister: Annemarie Äschbach/Chochmah
Gross Meister der Loge: E. Engeler/Angelus
General Ordenskanzler: Anita Borgert/Ainyahita
Ordenssekretär Germaniae: W. Harnish/Hilarius
Diakonisse Gnostisch Katholische Kirche: Dorothea Weddigen/Dodo.

Am 9.2.63 schickt Metzger eine zweisprachige, vom Vizekonsul der USA in Zü­rich, Charles Hill, beglaubigte Aufforderung an Sascha Germer, sofort alles Ordensmaterial in die Schweiz zu schicken. 200 Dollars folgen, um die Porto­kosten zu decken. Unterschriften wie beim Manifesto.
Sascha erinnert sich an Germers Testament, das ihr das persönliche Eigentum ihres Mannes zuschreibt, aber Mellinger als co-executor in Sachen OTO nennt. Frau Germer weiss jedoch seit 12 Jahren nicht mehr, wo Mellinger steckt. So schreibt sie ihrem Anwalt Chisholm, Metzger habe "to fight for himself," aber "After long and careful study of all Files and after Experience of 20 years of O.T.O. work I have to say that to the best of my knowledge, he [Metzger] is the only one who has all the Rights to be the next O.H.O."[559] *
Metzgers Forderungen nehmen einen harscheren Ton an. "Ob es einzelne gibt, die das nicht verstehen und quertreiben möchten oder nicht, interessiert uns nicht im geringsten... Wir müssen von Ihnen fordern... Wir sind nur die Nachfol­ger... Gott stehe Ihnen bei."[560] *
Schliesslich geht Frau Germer die Unterlagen ihres Gatten durch und kommt zum Entschluss: "Frater Saturnus Will and Wish was: that Frater Paragranus takes the Heavy Burden off his shoulders."[561] * Auch anderen gegenüber äussert sich Frau Germer eindeutig: "I had met Mrs Germer, a very fine lady, and heard her speak rather highly of Metzger. This was after Germer's death."[562] *
 
Metzgers und Frau Germers Anwälte sind rege, und Mellinger kann ausfindig ge­macht werden. Dieser äussert nun knapp und klar am 25. September 1963 seine Meinung: Metzger und Frau Germer hätten "violated... the Will of the deceased." Erstens habe man ihn selber nicht gefragt, ob er Metzger zum OHO wählen würde, und zweitens habe Metzger nur eine Autorität, auf die er sich berufen könne: sein übersteigertes Ego.[563] * Diese Meinung Mellingers gibt spä­ter dem "Caliphat" Anlass, Metzger nicht als OTO-Mitglied zu akzeptieren, ob­wohl Mellingers Urteile gegenüber anderen Personen "have been found incorrect and unreliable."[564] *
Für die Anwälte ist der Fall klar, resp. "entirely useless" geworden.[565] *
Metzgers Anwalt macht einen letzten, aber vergeblichen Versuch. "Your late husband, Karl Johannes Germer, was a great leader of this Order and it would seem a shame for all of his works to lie in someone's basement."[566] *

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Seit ca. 1960 ist Mellinger Mitglied der Theosophischen Gesellschaft ADYAR in Berlin, wo man sich gerne an ihn erinnert: "Er war für uns eine grosse Berei­cherung und für mich ein liebevoller väterlicher Freund."[567] * Er hält öffentli­che Vorträge und führt einen kleinen internen Arbeitskreis mit besonders in­teressierten Mitgliedern. "Alles dies war erfüllt von seinem tiefen Wissen und von grossem Idealismus."[568] *
 
Am 29. August 1970 stirbt Friedrich Mellinger in Bad Wiessee. Seine Bücher sind schon 1957/58 in Oscar Schlags Sammlung gewandert, seine 28 Briefe von Crowley 1985 von Sotheby's verkauft worden. Frau Beate Mattern hat vergeblich versucht, nach dem Tode Mellingers für dessen autobiographischen Roman "Utinam" ["Manitu" rückwärts gelesen] einen Verleger zu finden.
Lukas Mellinger ist Architekt in London geworden. Michael Andreas Mellinger lebt in Kent und hat in zahlreichen englischen Bühnen-, Fernseh- und Hörspie­len und in den Filmen "Geheimakte M" und "Weisses Blut" mitgespielt,[569] * an die er sich aber kaum mehr erinnern kann.



9. Thelema im Appenzell?



Annemarie Äschbach


Geboren am 26.2.1926 in Zürich als Tochter des Essigfabrikanten Robert Äschbach, hat Frl. Äschbach ihren behördlich angemeldeten Wohnsitz bis zum Zeitpunkt von Metzgers Tod 1990 in Zürich an der Eugen Huberstrasse. In Stein ist sie seit 1954 als Besitzerin der Liegenschaft Schedlern gemeldet.
Zusammen mit Metzgers Haushälterin Anna Werder-Binder, die in Zürich mit Metz­ger zusammen gewohnt hat (geb. 6.10.22, Verwaltungsbeamtin, geschieden, seit 1967 mit Metzger im gleichen Haushalt, aber mit eigenem Kleinwagen), verbringt sie die meiste Zeit in Stein, beantwortet das Telefon und erledigt die Bücher­bestellungen. Frau Werder-Binder hat am 25.4.1951 zusammen mit Charles Huber das Diplom an Eugen Grosche unterzeichnet, das letzteren zum "rechtmässig auf­genommenen Glied" gemacht hat {6}.
1954 kauft Frl. Äschbach ihrem Vater das Haus in der Schedlern ab, das dann als Komturei Thelema bezeichnet wird. Im Haus sind 1986 noch an den Türen Gä­stezimmernummertafeln befestigt. Es ist ein dreistöckiges Landhaus im Villen­stil der Jahrhundertwende mit eng wirkenden Räumen, man sieht direkt auf den Gasthof nebenan.[570] * Beide Gebäude stehen Seite an Seite an der Strasse, die zum nahen Dorf Stein führt, das 1100 Seelen zählt. Die Einweihung nach der Re­novation findet am 24./25.9.55 statt.

1964 übernimmt ein Paul Kränzlin den Gasthof Rose. Ernst Neuschwanden, der vorherige Besitzer, steht in dauerndem Streit mit Metzger (z.B. über den Park­platz) und hätte diesem (laut dem Gemeindepräsident von Stein) den Gasthof "nie" verkauft. Aber schon ein Jahr später ist Frl. Äschbach Besitzerin der Rose. Dazu gehören 40'000 m2 Umschwung und 8 Gebäude mit insgesamt 137 zum Teil unterirdischen Räumlichkeiten.[571] *
"Sie arbeitete in den 60er Jahren mit in der Gallerie [sic] ihres Bruders... Holte sie mehrfach dort ab. Weiss nur, dass Stein ohne sie nicht existieren würde."[572] *
 
Die Umbauten dauern bis 1969.[573] * Das nötige Geld erhält Frl. Äschbach u.a. durch den Verkauf von Häusern am Eulenweg in Altstetten. Einkommen bleibt all die Jahre hindurch praktisch keines zu versteuern, sondern nur Vermögen, das aber zwischen 1975-1982 auch auf Null schrumpft. Am 10.10.1980 stirbt ihr Va­ter (geb. 27.12.1885), Besitzer der bekannten Äschbach-Essigwerke. Erst ab 1983, als die Galerie an der Löwenstrasse in Zürich aufgegeben wird, schnellt das Vermögen auf beinah eine 3/4 Million Schweizerfranken, ebenso wird wieder Einkommen versteuert. Beide Zahlen sind rückläufig. Ferner ist Frl. Äschbach weder im Handelsregister in Zürich noch in Stein eingetragen bzw. auffindbar (ausser im Zusammenhang mit der Eintragung der Genossenschaft Psychosophia in Zürich {10} vom 3.3.1952-14.3.1957).

Einladungen zu den Gesellschaftsabenden des "Weltbund der Illuminaten" im Cafe Münz (Zürichstube) signiert sie mit dem Stempel "I.H. Weltbund der Illumina­ten, Chochmah," z.B. am 30.8.1975 für Franz Spundas Vortrag "Die Kunst und das moderne Weltbild." Andere sind von A. Butz gezeichnet. Gemäss der "Satzung des Illuminaten-Ordens in Dresden" (1903) heisst es: "man bediene sich nur der Buchstaben J.G. zur Bezeichnung des Ordens."[574] *
Wie die Verlagsauslieferung "Neue Bücher AG" in Zürich mitteilt, hat Frl. Äschbach im Laufe der Jahre 4-6 Exemplare von Titeln der Verlage Sphinx (Basel) und Ansata (Interlaken) angefordert.

Frl. Äschbach fungiert als Diakonisse bei der Gnostisch-Katholischen Messe. Horst Knaut schreibt über sie: "Sobald von Meister Therion gesprochen wird, merkt man ihr beglückende, verehrende Gefühle an. Sie und die Priesterin A. Borgert scheinen Metzger über alle Massen zu lieben und zu vergöttern." (Das Testament des Bösen, Stuttgart 1979).
Der Start ihrer Crowley-OTO-Karriere lässt sich mit dem von Karl Germer und Friedrich Mellinger unterzeichneten OTO-Formular vom 28.10.1951 datieren.

Frl. Äschbach wirkt sehr schulmeisterlich und lehnt alles Moderne ab. Sie legt viel Wert auf Äusserlichkeiten und gibt sich geheimnisvoll. An ihrem Arm trägt sie ein Kupferarmband mit astrologischen Symbolen.[575] *

Anita Elisabeth Borgert

Geb. 12.5.1918 in Leipzig, Buchhändlerin in Sachsen, ist Frau Borgert seit dem 17.7.53 in Stein als Haushälterin im Haushalt Äschbach tätig.
Frau Borgert hat während des Zweiten Weltkrieges in die Schweiz geheiratet, sich am 11.9.51 scheiden lassen und ist mit Metzger verbunden durch eine "freie Liebe im Sinne des Gesetzes von Thelema."[576] *
 
Frau Borgerts Crowley-OTO-Karriere beginnt am 3. April 1953.
Alias Ainyahita übernimmt sie die Redaktion des Verlags "Psychosophische Ge­sellschaft" {10} und arbeitet im Jahr 1965 ein paar Wochen in der Wirtsstube, bis Ende der 1970er Jahre dann im Klosterarchiv, fungiert als Priesterin bei der Gnostisch-Katholischen Messe, liest die Daten der verschiedenen Klima­messgeräte und agrarmeteorologischen Apparate ab, die sich auf dem Dach und im Garten des Hauses in der Schedlern befinden.
Frau Borgert schenkt Metzger zwei Söhne, Simon und Parcival. Joseph Grasser/Stephanios äussert darüber ehrverletzende und hier nicht wiederzuge­bende Kommentare in seinem Mitteilungsblatt "Entretien."[577] *
Joseph Isidor Grasser, geb. 9.6.1906 in Issenheim/Elsass, 90°, S.I., gründet 1957 im Auftrag von Robert Ambelain die "Ass-Martiniste Int. Les Stephanios Internationale Gross-Loge Kether-Paris," die auch dem MM angegliedert ist. (Robert Ambelain, Nachfolger der Martinisten, Gnostiker und des MM in Frankreich, von Beruf Gasableser der Société Five-Lille,[578] * tritt in den Kapi­teln über die Gnostiker wieder in Erscheinung.) Grasser hetzt P.R. Audehm ge­gen Metzger auf {11}.

Simon Metzger (in Dietikon) arbeitet wie seine Mutter ebenfalls für eine Wet­terstation. Parcival lebt in Genf.
Über die zwei Söhne schreibt Audehm: "Einer von ihnen muss (so anfangs der 70er Jahre) in die Fusstapfen seines Vaters getreten sein. Hier in Frankfurt machte er auf Rauchenentwöhnung [sic] mittels Hypnose. Hörte das im Rund­funk."[579] *
 
Energisch verjagt Frau Borgert die unliebsamen Reporter, die sich nicht in zä­hem Briefverkehr entweder haben abhalten oder von der Lauterkeit und Reinheit der Ideologie überzeugen lassen, und natürlich die Neugierigen, die sich auf dem Anwesen herumtreiben.[580] * Im Prozess gegen den Boulevard-Reporter Horst Knaut Mitte der 70er Jahre tritt sie zusammen mit Metzger als Klägerin auf.

"Anita: stand der Küche vor (meisterlich) - und sorgte dafür, dass die Oriflamme... pünktlich erschien. Vermutlich hat sie - auch mit der Werther [sic] die Quibus licet's bearbeitet, d.h. die ca. 50 Anwärter (Minervale) betreut."[581] *
Anita Borgert gilt bis 1980 als die engste Vertraute des "Oberhirten." Am 31.12.1979 meldet sie sich jedoch bei der Gemeinde in Stein ab und verlegt ih­ren Wohnsitz an die Nussbaumstrasse in Zürich. Seit dem 24.6.1980 lebt sie an der F***strasse in Dübendorf.

In einem Telefon am 8.1.87 gibt Frau Borgert nur karge Auskunft. Ihr Amt als General-Kanzler habe sie seit 1980 nicht mehr inne. Ihre redaktionelle Tätig­keit habe sie von ganz Anfang an, schon 1953, mit dem "Ketzerbrevier" begon­nen. Das "Mitteilungsblatt des Psychosophischen Instituts" von 1948 erwähnt sie nicht.

Hermann Joseph Metzger alias Peter Mano

Geboren am 20.6.1919, 21.25 Uhr, Bürger vom Bauerndorf Zezikon, TG, und Lu­zern, "+ 47.03 und Länge 8.17."
"Also, über Metzger's Vergangenheit ist mir so gut wie NIX bekannt. Hatte eine strenge Mutter (psychologisch interessant), die ihn zuweilen barfuss über die Stoppelfelder jagte."[582] *
 
Zuzug am 15.10.1939 von Lugano, Tessin, an die Sonneggstrasse in Zürich
22.4.1954 an die Käferholzstrasse
6.4.1957 an die Birchstrasse 26, bei Sophie Huber
1.6.1957 an die Birchstrasse 10
7.11.59 an die Birchstrasse 26 zurück zu Sophie Huber
14.7.1966 an den H***, bei Anna Werder - eigentlich aber in Stein anwesend

Er erstellt sich seine eigenen Radixdaten: "Asc 14.46 Steinbock, II.H. 3.00 Fische, III.H. 16.03 Widder, MC 14.58 Skorpion, XI.H. 6.09 Schütze, XII.H. 24.38 Schütze, Sonne 28.27.07 Zwillinge, Mond 23.55 Fische, Neptun 07.35 Löwe, Uranus 01.38 R. Fische, Saturn 24.08 Löwe, Jupiter 20.37 Krebs, Mars 17.50 Zwillinge, Venus 13.15 Löwe, Merkur 09.27 Krebs, Pluto 05.55 Krebs, Mondknoten 02.41 Schütze, Punkt f. Glück 18.53 Widder."[583] *
"Metzger's Daten sind: - Asc. 14.42 Steinbock, X. l5. Scorpio... Er hat 3 Pla­neten in Leo, 3 in Cancer, 2 in Pisces, 2 in Gemini. Asc. und IV sind allein in irdischen Z. Er hat Saturn und 3 andere in VII. Was machen Sie aus einer starken Gruppierung in VII? M.E. hat das Horoskop keine starke STRUKTUR im Sinne Therion's, der für ein starkes Hor. forderte, dass die Planeten in 2 oder 3 Gruppen gegenseitig starke Aspekte haben. - Mir gefällt der fast genaue Trigon Sonne-Uranus."[584] *
 
Metzger über sich selbst: "Von Jugend auf habe ich mit besonderen Schwierig­keiten zu kaempfen gehabt. Die familiaeren Verhaeltnisse einerseits stopften mich mit allen nur denkbaren Komplexen voll und die persoenliche Behandlung war derart hart, dass schon fruehzeitig in starkem Masse die Erotik geweckt, LOSGEBUNDEN und bewusst wurde...
Das Politische u. Religioese ist in m. Leben nicht ganz zu trennen. Ursprueng­lich katholisch, habe ich bereits mit 12 Jahren gegen gewisse Formen rebel­liert. Nachdem ich einst Priester werden wollte und in m. fruehesten Jugend durch Freunde der Familie Foerderung in dieser Richtung genoss und mich auch sonst im Schosse der Kirche stark betaetigte, schlug ich mich waehrend m. Ent­wicklungsjahre zum krassesten Materialismus durch. Das war die Zeit des dia­lektischen Materialismus, der Leugnung von Gott, m. Verbindung mit dem Kommu­nismus - vor allem auch als Rebellion gegen Faschismus und Nazionalsozialis­mus, die ich an der Quelle studiert hatte (Italien u. Deutschland). Meine Taetigkeit diesbezueglich war ebenfalls aktiv und besorgte ich die Prop. und Org. versch. Gruppen in der Schweiz... Obwohl ich bald bemerkt hatte, dass m. Ideale und Ziele auf anderem Boden sein mussten, riss mich erst die in diesem Zusammenhang stehende Verhaftung und Einbeziehung in Untersuchungshaft, von der Richtung los... Suggestion und Hypnose traten in mein Leben...
Ueber alles und jedes argwoehnisch geworden, musste ich mich entscheiden! An Leib, Seele und Geist gebrochen, verlassen von allen Freunden, Lehrern und Autoritaeten -- doch demuetig geworden, wissend, nichts zu wissen, blieb mir kein anderer Ausweg als neu anzufangen... In dieser Zeit begegnete ich m. vae­terl. Freund Dr. P[inkus], und gleichzeitig gelobte ich mir, das verbliebene Leben fuer die Gemeinschaft und ihre geistige Entwicklung zu opfern... Von Al. Crowley besitze ich sozusagen nichts... Ihr SOTOM H. Metzger."[585] * "SOTOM" taucht erst­mals am 17.10.1901 bei Reuss auf.[586] *
 
"While he has a keen and realistic intelligence, he surprises with an attitude of a mystico-magical miracle-man in modern attire. He reminds physiognomically of Gröning, the famous German healer à la Rasputin, only with more suave features, a childish smile glorifying his rotten teeth of a Tibetan rodent."[587] *
"I find it difficult (or impossible) to take Metzger at all seriously. In fact I regard him as a harmless nonentity. In fact he is a fairly typical occultist."[588] *
"So ein schlechter Kerl... ist er ja nicht. Von all den Selbsternannten" ist er noch einer der seriösesten."[589] *
"Er hat zumeist nach Paracelsus gearbeitet... Muss in jüngeren Jahren intensiv praktische Magie betrieben haben. - Das bewies er in vielen unseren Gesprä­chen."[590] *
"Metzger hatte... immer eine grosse Verehrung für [August] Strindberg [1849-1912] gehegt... Er war sein grosses Vorbild - und er hat es trefflich nach­zuahmen verstanden."[591] *
"Die Äschbach hat ihm, wie einem kleinen Kind (mit gehörig viel Stutz) alle infantilen Wünsche erfüllt. Er hat sich in tausendundeinerlei Dinge verzet­telt. Fing alles an (z.B. Spagyrik/Alchemie...) und beendete nie etwas. Ist einfach in allem stecken geblieben, versumpft."[592] *
 
Der innere Kern um Metzger besteht aus seiner Frau Rosalie, der Geldgeberin Fräulein Äschbach, der Haushälterin Anita Borgert in Stein, und der Haushälte­rin in seinem Wohnsitz in Zürich, Anna Bertha Werder-Binder. Frau Werder-Bin­der wird ebenfalls am 3. April 1953 Crowley-OTO-Mitglied.
Vom März 1954 bis zum 14.7.1966 wohnt Metzger mehrheitlich bei Sophie Huber, nachher bei Anna Werder-Binder (siehe Liste am Anfang dieses Kapitels).

Papst Paragranus

Durch Pinkus zur Hypnose gebracht, avanciert Metzger alias Peter Mano (der Name kokettiert mit dem berühmten Bühnenhypnotiseur Hermano, der 1938/39 im Zürcher "Corso" auftritt und eine grosse Rolle im sog. Zürcher Hellseherkrieg spielt) zum "Zauberkünstler" und wird 1943 Mitglied bei "Sicher wie Jold," ei­ner Internationalen Artistenbörse, die aber in ihren Unterlagen keine Auf­trittsdaten von Metzger hat. Man weiss dort nur, dass Metzger "musisch alles gemacht" habe. Oscar Schlag besteht darauf, zu wissen, dass Metzger öffentlich im Restaurant Hirschen im Zürcher Niederdorf als Hypnotiseur aufgetreten sei, obwohl auch er ihn dabei nie gesehen habe. Schlag weiss, dass Metzger vom Auf­treten des Hellseherkrieges um Hermano profitiert habe und auf der Welle von Raucherentwöhnung und Hypnose mitgeschwommen sei.[593] *
Eingeführt bei "Sicher wie Jold" wird Metzger durch die Kabarettistin Betty Mann-Studer. Mitglied ist er von 1943 bis 1955, hört aber dann plötzlich zu zahlen auf und erreicht erst mit Nachzahlungen, am 1.1.71 wieder aufgenommen zu werden.[594] * Der Skandal-Journalist Horst Knaut und seine Begleiterin betrei­ben Anfang der 70er Jahre ihre Nachforschungen bis zu "Sicher wie Jold." Dort aber hält man viel von politischer und religiöser Freiheit.

Das Telefonbuch gibt "Schriftsteller" als Beruf an. Seine wahrscheinlich erste Publikation feiert Peter Mano mit dem schwärmerischen Artikel "Mirin Dajo - anders gesehen," 1947 in der Zeitschrift "Die Arve."[595] * Dajo (eigentlich Ar­nold Gerrit Henskes 1912-1948), ein holländischer Fakir, lässt sich öffentlich unter ärtzlicher Aufsicht von Floretten durchbohren.[596] * In der darauffolgenden "Arve" betrachtet Metzger die "Astrologie als zeitlose Psychologie des Mikro- und Makrokosmos," da sein vorheriger Artikel "der Sachlichkeit [wegen] bei vielen Lesern Beachtung" gefunden hat.[597] * Gleichzeitig wird seine 1. Ausgabe des "Mitteilungsblattes des psychosophischen Institutes" {10} wohlwollend be­sprochen.[598] *
 
Metzger/Mano/Paragranus/Tabacum/Nemos verfasst ca. 40 Artikel, inkl. Vorträge, Vorworte und Aufsätze für den Verlag "Psychosophische Gesellschaft" (PG) {10}. Am 14. September 1950 hält Metzger z.B. im Restaurant Schweizerhof in Zürich einen Vortrag über die "Übersinnliche Welt."
Sein Vermögen und Einkommen von z.B. 1986 beläuft sich auf ca. 10'000 Fr. Ein­kommen und 30'000 Fr. Vermögen. Grosse selbständige finanzielle Sprünge kann er sich seit 1944 (wie er am 24.5.50 in einem Brief an Eugen Grosche/Gregorius antönt) nicht erlauben.
Über seine militärische Laufbahn will die Militärdirektion aus Gründen des Da­tenschutzes keine Auskunft erteilen.[599] * Man habe schon versucht, ihn als zentralisierten Punkt der PG {10} zu verunglimpfen (wie Metzger 1950 schreibt) und auch schon Angaben an die Polizei deswegen gemacht. Was ihn aber nicht wirklich angegriffen oder gestört habe.

Rosalie Metzger-Strickler

Geboren am 2.6.1909, gestorben am 5.3.72 im Kantonsspital St. Gallen. Als Sr. Mechala "die Hand, die das Heiligtum schützt."[600] *
Wie ihr Mann ist Frau Metzger eingetragenes Mitglied der Artisten- und Bühnen­künstler-Agentur "Sicher wie Jold" in Zürich. Dort haben sich die beiden sogar kennengelernt und daraufhin am 12. Juni 1948 geheiratet. Kurz danach wird Rösli Mitglied des Illuminaten-Ordens.
Frau Metzger führt ein eigenes kleines Geschäft, die "Flickstube Halde." In Stein ist sie sehr selten zu sehen.[601] *
Anlässlich ihres Todes hält Metzger ein ähnliches Ritual, wie es anlässlich 1990 seines eigenen Todes gehalten wird. Die Urnen mit Rösli und Hermann J. Metzgers Asche stehen hinter dem Altar der Gnostischen Kapelle.[602] *

Georges Bérard

Geb. am 16.9.25 in Farvagny-le-petit/Frankreich, verheiratet in Zürich seit dem 19.5.64.[603] *
Laut Handelsamtsblatt ist Bérard vom 20.3.52-14.11.56 Präsident der Genossen­schaft Psychosophia mit Kollektivunterschrift.
In einem Telefon vom 2.11.86 distanziert sich Bérard energisch seit der Auflö­sung der Genossenschaft Psychosophia 1956 von Metzger und will keine Auskünfte geben. Er weiss nicht einmal, ob Metzger noch am Leben sei.

Die "Öffentlichkeitsarbeit"

Um den Wirkungsweisen der Natur näher zu kommen, werden vom Dach des "Hauses in der Schedlern" und vom Garten, 788 m ü. Meer, seit dem 1.7.54 meteorologi­sche Beobachtungen für die Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt (SMA) in Zürich durchgeführt;[604] * bis 31.3.58 als Regenmessstation, danach als Klima­station SMA. Die Station entsteht auf Eigeninitiative der "Thelema."[605] * Die Messungen stützen sich in den ersten Jahren vorwiegend auf selbstgebastelte Instrumente, welche später sukzessive durch offizielle Messinstrumente der SMA ersetzt werden. Zwischen 19.11.76 und 31.12.83 erfassen die Beobachterinnen (bis 1979 Frau Borgert, dann Frl. Äschbach) zusätzlich zum normalen Klimamess­programm auch agrarmeteorologische Messgrössen. Die Messungen werden dreimal täglich nach Zürich gesandt.[606] * Auf der offiziellen Landeskarte der SMA ist "Thelema" als rel. bedeutende meteorologische und klimatologische Station ein­gezeichnet.
Ergänzend wird dazu die Astrologie benutzt, um "Einsicht in die verborgenen Wirkungsweisen" zu gewinnen. Die phänologischen Beobachtungen erfordern gute Kenntnisse der Pflanzen und ihrer Erscheinungsformen. In den Publikationen der PG sind regelmässig Wetterberichte zu lesen, entsprechend werden die Bauern per Anschlagbrett informiert.

Der "Filmklub Thelema," als Sektion des "Schweizerischen Kulturfilmverbandes," zeigt Kunst-, Ballett- und Reisefilme, aber auch schon mal eine Dokumentation "Käse-Union" über die Käseherstellung eines Betriebs im nahen Dorfzentrum von Stein. Besucherzahlen: 30-40, Konzertbestuhlung: 80 Personen. Als aber nach ein paar Jahren Metzger die Mitgliedsbeiträge nicht mehr zahlt, streicht ihn die "Kulturfilmvereinigung"[607] * 1975 kommentarlos aus ihren Listen.[608] * Im De­zember 68 will die PG Kenneth Angers Film "Regards sur l'Occultisme"[609] * im Saal der Rose gezeigt haben {13}. "Kenneth Unger" [sic] wird 1960 noch als "sensationslüstern" bezeichnet, was sich geändert haben mag, als Anger am 17.8.1966 in Stein zu Besuch ist und dort auch Herrn Schlag {14} trifft.

Im Keller steht das "Labor Thelema," von wo aus Frl. Äschbach per Postversand Gewürze und Öle, ausserdem Scheidespülmittel zur Vaginalkosmetik, Kolatablet­ten und Schwedisches Lebenselixier vertreibt. Für kurze Zeit gibt es 1961 auch noch das Steiner Komturbrot aus Weizenkeimen, Weizenkeimöl, Roh-Rohrzucker, Milch, Früchten, Kräutern und Naturhefe. Auf der Verpackung befindet sich das Equinox-Zeichen.[610] * Die Geschäfte florieren jedoch nicht.
Im Juni 1954 stehen in der Bibliothek 3000 Bücher. Aus Angst vor Einbrüchen wird eine Alarmanlage eingebaut. Im Mai 1972 berichtet man dann sogar von 30'000 Büchern. Ebenfalls eine Tonaufnahme Crowleys soll sich in dieser Bibliothek befinden: "Heart of the Master." Eine Aufnahme, die in der rau­schenden Ton-Kompilation aus knapp einem Dutzend Gedichten, einem Auszug aus Liber XV und zwei Äthyren, die allgemein von Crowley kursiert, nicht zu finden ist.
Im Ordensmuseum, wo auch Logenzusammenkünfte stattfinden, sind ausser Metzgers Teddybär, seinen Kinderschuhen, seinem Kinder-Essgeschirr, seinem Fez und dem Zauberstab aus alten Bühnentagen, seine Version der Stele, alte Musikinstru­mente und Ordensmaterial zu sehen.
Über ein erotisches Museum berichtet Audehm: "Englert als Drogist sollte ihm alle im Handel erhältlichen Sonderheiten besorgen... Ebenso gab es in der Rose über Nacht lauter Mordwerkzeuge aus dem Mittelalter (Hellebarden/Morgensterne usw.). Als ich den Meister anfragte, was solches Mordwerkzeug bei einem esoterischen Orden zu suchen habe, sagte er nur, ich verstünde das nicht."[611] *
Im Keller steht die Druckerei, im Fotolabor ein Epidiaskop. Es existiert ein Tonstudio und eine erfolglose Bienenköniginnenzuchtstätte.
Dorothea Weddigen/Dodo, geb. 1936, eine deutsche Bürgerin (laut dem Proto­kollbericht von der Wahl Metzgers zum OHO {8} wohnhaft in St. Gallen an der D...strasse), von Beruf Physiotherapeutin im nahen Spital Herisau, übt autoge­nes Training im Haus oder auf Hausbesuch bei den Bauern der Umgebung aus. Das Einwohneramt St. Gallen teilt jedoch mit: "Bei uns war nie eine Person mit diesem Namen gemeldet."[612] *
Frau Anita Borgert bedient 1965 hinter der Schankstube der Rose, aber nur we­nige Wochen lang. Dann wird Personal (ein Koch mit vier spanischen Gehilfen, die in einem speziellen Anliegen ihre Unterkunft haben) angeheuert, das schnell wechselt. Das Restaurant hat Säle für 22, 21 und 24 Personen, die Gar­tenwirtschaft bietet 40 Plätze. Dazu gibt es eine Sonnenterrasse, 26 Gästebet­ten und ein Konferenzzimmer. "Allein in Stein waren oft ein halbes Hundert zu­sammen (natürlich auch Interessenten). Dann sind auch die Wiener Brüder zu nennen (IO) und die aus den südamerikanischen Ländern, hauptsächlich Brasilien (FRA)."[613] * Insgesamt sind es ca. 16/17 Schweizer, die regelmässig im Gasthof Rose zu Gast sind.[614] * Unter die Weihnachtsgrüsse 1962 setzen inklusive Metzger 16 Personen ihre Unterschriften.[615] *
Hinten im Garten entsteht ein Biotop mit Weiher und Gondel. Das Heu wird ver­kauft, da Metzger nicht selber wirtschaftet.
Zu "Thelema" gehören 40'000 m2. Es wird ein Dichter-und Künstlerpavillon er­richtet, eine Appenzeller-Stube zu einer Schaubühne als Theaterraum und Saal für Vorlesungen des "Kultur- und Stiftungszentrum Thelema" umgebaut und sogar nebenan ein Hotel, mit für Stein modernen Errungenschaften, wie zum Beispiel Telefon im Zimmer, errichtet.

Auch als Patriarch der Gnostisch-Katholischen Kirche bezahlt Metzger die rö­misch-katholische Kirchensteuer, deren Gottesdienste er auf überkonfessionel­ler Ebene ansieht. Im Garten läutet jeden Sonntagmorgen um 9.00 Uhr die (von Erich-Viktor Beyer {15} geweihte und u.a. von Oskar Schlag mitfinanzierte) Glocke zur Gnostisch-Katholischen Messe in der eigens erbauten Kapelle (Kellerkrypta: 8 x 4 m, Holzbänke für ca. 40 Personen).[616] * Sonntags läuft man ganz selbstverständlich im Ornat der Gnostisch Katholischen Kirche und Templerhabit auf dem Anwesen herum. Schliesslich inseriert man in öffentlichen Zeitungen und lädt zur Gnostischen Messe ein. Metzger fühlt sich ganz in den Höhen der Geistlichkeit zu Hause, schickt dann schon mal dem Papst Johannes XXIII ein Glückwunschtelegramm und nimmt Trauungen und Beerdigungen vor.
Am 22.9.1962 wird die 91 kg schwere Messglocke in einer polizeilich geschütz­ten Prozession durch Stein in die Kapelle getragen. Weitere Mitwirkende: "Jugendtambourengruppe, Kammerorchester Thelema etc. Hergestellt bei der alt­renommierten Glockengiesserei Rütschi, Aarau, Glocke hat den Ton G."[617] * Es ertönen Weisen von Mozart, Schmidlin und Gounod, berichtet die "Appenzeller Zeitung."

Wie es ein Polizeikommandant bei einer überraschenden Kontrolle in Stein for­muliert, lässt "religiöse Geltungsbedürftig"keit[618] * "Papst Paragranus" streit­lustig werden. Metzger sieht überall "dummdreiste Versuche alberner, ehrgeizi­ger Leute, uns zu unterwandern oder uns zu zerstören." Er reagiert äusserst prozessfreudig, solange er seinen Advokaten Dr. Auer zahlen kann, und benützt jede Gelegenheit, um den Bauern seine Ansicht von Kultur und Recht zu demon­strieren. Ein Beispiel: da Metzger sein zum Umschwung gehörendes Wäldchen nicht selbst bewirtschaftet, ergeht das Holznutzungsrecht an Bauern der Umge­bung. Den einzigen Zugang, der durch Metzgers Biotop führt, schaufelt er im Winter mit Schnee zu und verschliesst das Gatter. Auf Anraten der Gemeinde, dies zu unterlassen, baut er kurzerhand einen Künstlerpavillon hin. Man könne diesen im Winter wegschieben, was er aber nicht tut. Des weiteren streitet Metzger über Brunnenquellenverseuchungen, während er sich wegen nächtlicher Ruhestörung durch Lichtanlagen und grosse schwarze Hunde zu verantworten hat. Einen Prozess um das Holznutzungsrecht seines Anliegens verliert Metzger (da er nicht selber wirtschaftet), obwohl die Gegenpartei, der Gemeindepräsident, überhaupt keinen Anwalt aufbietet. Der Prozess geht als Musterbeispiel der Rechtsführung ins Protokoll ein.[619] *

Skandal

Die Morde an Sharon Tate und anderen, begangen von Charles Mansons "Family," gehen durch die Presse. [Mehr dazu im Kapitel über das "Caliphat" {13}].
Am 31.10.1969 erscheint in der "Washington Post" ein Artikel über das Treiben der "Solar Lodge," einer Crowley-OTO-Loge im Umfeld von Manson: "Boy Tells of Chaining by Cultists".
Mit diesem Artikel fährt Herr X. [Name von den Behörden abgedeckt] im Januar 1971 (!) nach Bern zur Amerikanischen Botschaft, um dem Direktor des FBI Be­richt zu erstatten. Der Report "to: Director, FBI" berichtet: "He stated that he was afraid that these people were giving his organization a bad name in the U.S., and he wished to emphasize that they had nothing to do with his society."[620] *
 
Möglicherweise als Folgeerscheinung des Prozesses gegen Walter Englert {6, 11} und der Publikation Ed Sanders', "The Family," über die "Solar Lodge" im Zu­sammenhang mit Charles Manson, beginnt 1972 die Hatz der Boulevardpresse, an­geführt vom 49jährigen deutschen Journalisten und Schriftsteller Horst Knaut, gegen das "gemischte Kloster von Appenzell."
"Horst Knaut; Rief mich im Sommer '72 an. Erzählte mir vom OTO und der Manson-Familie und dass in Deutschland Ähnliches abliefe. Meines Wissens sandte ich ihm (leihweise) die OTO-Messe und zwei Photos aus Stein (auf einem Metzger; auf dem anderen - in Ordensgewändern - der Meister und seine Schafe, darun­ter Englert's, Hemberger, Heber [FS], alle Damen und ich; Hemberger und Heber - obwohl Gäste - im Templermantel... Dieser saubere Herr meldete sich dann nie mehr bei mir; das entliehene Material wurde trotz meiner schriftlichen Anmah­nungen zum gestohlenen Material."[621] * Im Verlauf einer Korrespondenz mit Walter Jantschik, der in die Schlagzeilen geraten ist, da sein Schwager Josef G. am 6.5.1970 von einem FS-Mitglied erschossen worden ist, erfährt Horst Knaut wei­tere Adressen. Am 16.1.72 recherchiert er zusammen mit seiner Frau in Stein, ohne seinen Beruf als Journalist bekanntzugeben.
Knaut findet heraus, dass die yugoslawische Staatsangehörige Frl. Elza Brda von Metzger dazu angehalten worden sei, bei "sexuellen religiösen Messen" teilzunehmen, worauf Frl. Brda sofort bei der Fremdenpolizei St. Gallen und beim jugoslawischen Generalkonsulat Rat gesucht habe. Das Rathaus zu Trogen leitet eine amtliche Untersuchung ein.

Knaut publiziert in QUICK und NEUE REVUE über die "Religion der wilden Lüste" und zitiert auch sexualmagische Rituale aus Grosches "Exorial" und das be­rühmte 18°-Ritual. Haack schlägt in dieselbe Kerbe, und beide lösen eine La­wine von Boulevard-Artikeln[622] * und Berichten[623] * aus, die eine Fortsetzung der völkischen Ludendorffschen Werke zu sein scheinen.[624] *
Als Kuriosum (und da der Wicca-Orden im Zusammenhang mit Kenneth Grant erwähnt worden ist) sei hier ein Leserbrief des Frater K.W.o des deutschen Wicca-Or­dens in der deutschtümelnden Zeitschrift "Mensch und Mass" 11/74 wiedergege­ben. K.W.o. reagiert auf den Artikel "Jedoch der Schrecklichste der Schrecken" des Gunther Duda in "Mensch und Mass" 21/73: "Horst Knaut handelte hiemit im Geiste der NS-Mordschergen, die seinerzeit hunderte von Mitgliedern der von Knaut angegriffenen Orden zu Tode folterten. Mit von A bis Z erlogenen Phrasen zieht dieser ruchlose und geldgierige Angeber gegen die thelemitische Orden ins Feld." K.W.o. schickt am 16.4.73 auch ein Fernschreiben an die QUICK und meldet sich als "Grossloge des OTO Deutschland/Hamburg."[625] *
Vielleicht ist K.W.o ein Herr Pauli aus Hamburg, der 1974 als "Mitglied des Thelema-Ordens... und Urheber einer Reihe merkwürdiger Briefe... diffamieren­den Inhaltes" bei Haack vorstellig wird und sich für "unsere Schwester Sharon Tate" und Crowley ins Zeug legt.[626] * {Mehr dazu im Unterkapitel "Memphis-Mis­raïm im Appenzell?"}

Solchermassen aus dem Untergrund gespült, ist die Wirkung der Skandalpresse auf den Betrieb des Gasthofs Rose und deren Bewohner enorm. Bisherige Gäste bleiben aus, unbekannte neue kommen bloss aus Neugierde und machen "unflätige Bemerkungen." Abends schleichen Leute um das Haus, um durch Fenster und Türen hineinzuspähen. In Stein erzählen die Bauern sich sogar, dass eines Tages ei­nige Jungbauern mit Heugabeln eine richtige Reiterattacke gegen die Abtei The­lema geritten seien. Ein Herr Erich Schulz offeriert sich Metzger schriftlich als Opfer eines zukünftigen Ritualmordes.[627] *
 
Das örtliche Kirchenblatt stellt sich versöhnend auf die Seite Metzgers und bietet eine "Meditation: Satanskult" von Werner Laubi an:

"Als ich jüngst im Blätterwalde
bei Sankt Boulvardshausen war,
sah ich an der Schattenhalde,
die dort ist, ein Entenpaar.
 
Quack und Quück, die muntern Kerle,
wühlten eifrig mit dem Bein.
Doch sie fanden keine Perle;
was sie fanden, war nur Stein.
 
Und die beiden konstruierten
eine Wand aus Stein und Sand;
nahmen Farbe dann und schmierten
einen Teufel an die Wand.
 
Hei, wie das die Leute freute;
kitzelt's doch so angenehm.
Denn der Teufel, der ist heute
weit herum noch gern gesehn."[628] *

Verstehen Sie Spass?

Alfred Jäger besucht im Frühjahr '74 im Auftrag des örtlichen Kirchenblattes sechs Stunden lang die Abtei Thelema: "Und wer etwas Sinn für menschliche Züge hat, wird erstaunt bemerken, wie hier für abseitige Ideen ein Leben und ein Vermögen voll Idealismus geopfert wird, nicht zu reden von der Improvisiert­heit und oft sogar Komik, der wir bei allem Ernst und Eifer immer wieder be­gegnen. Hermann Metzgers Lieblingsbild über dem Bett zeigt einen Clown" (Magnet, Kirchenblatt für die evangelisch-refomierten Kirchgemeinden beider Appenzell 1974). Haack wehrt sich gegen Jägers Darstellung des OTO als "harmloser Gasthausclub."[629] * Im Prozess gegen Knaut wird von Metzger Jägers Artikel als positive Darstellung vor Gericht produziert.
Alfred Jäger: "Mir taten die drei Idealisten [Metzger, Borgert, Äschbach] - auf sicher schwer verständlichen Bahnen - vor allem irgendwie leid."[630] * Ähn­lich auch Ellic Howe: "I find it difficult (or impossible) to take Metzger at all seriously."[631] *
 
Vielleicht bezeichnend, lautet der Titel der letzten PG-Publikation (März '76) "Der Clown," in der Frl. Äschbach von der Notwendigkeit des Lachens als Le­benshilfe spricht. Es werden zitiert: Crowley, Grock, Ringelnatz, Charly Chaplin und der Schweizer "Teleboy" und "Supertreffer" Kurt Felix.

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Metzger und Borgert klagen Horst Knaut wegen Ehrverletzung ein. Mitangeklagt: der verantwortliche Redakteur der Neuen Revue, Dr. W. Kuntze. Die beiden Klä­ger verlangen 20'000 Fr. "nebst Zins zu 5% seit 25. März 1972" als Schadener­satz und Genugtuung.[632] * Es kommt sogar zu einer "Durchsuchung der Wohnung und Geschäftsräume des Beschuldigten Knaut,"[633] * um Beweismittel für das anhängige Ermittlungsverfahren zu finden. Knaut führt Nichtigkeitsbeschwerde gegen Metz­ger und Borgert, die am 20. Januar 1976 vom Schweizerischen Bundesgericht ab­gewiesen wird. Knaut werden Gerichtskosten und Entschädigungen von insgesamt Fr. 1000.- auferlegt.
Der Prozess findet knapp einen Monat vor der absoluten Verjährung[634] * am 12.Juli 1975 in Trogen vor der Strafkammer des Kantongerichts Appenzell-Aus­serrhoden vor fünf Laienrichtern und dem Verhörrichter Dr. Dörig statt.
Es ergeht Berufung an das Obergericht von Appenzell A.Rh. Hans Schiele verur­teilt am 20. Februar 1976 dann den Journalisten wegen eines Satzes, in dem von einer "heiligen Sexmesse... die nur eine Vorbereitung sei für später stattge­fundene unheilige Sexorgien und Schwarze Messen" die Rede ist. Metzger und Borgert verlieren in 7 von 8 Punkten.[635] * Kuntze wird freigesprochen, Knaut nur der Gehilfenschaft zu übler Nachrede für schuldig befunden: er zahlt eine Busse von 800 Fr, eine Schadenersatz- und Genugtuungssumme von 1000 Fr., eine aussergerichtliche Entschädigung von 3000 Fr. (Anwaltskosten) sowie die Ver­fahrenskosten von 1495.70 Fr und eine Staatsgebühr von 400 Fr.[636] * Knaut legt Berufung ein, die am 21.12.76 in Lausanne abgewiesen wird, was ihm wiederum ca. 400 Fr. kostet.[637] * Knaut möchte sein Anwaltshonorar von ca. 2500 sFr. auf 1500 sFr. kürzen.[638] * All das hindert Knaut aber nicht daran, 1979 wiederum ausführlich über Metzger zu schreiben (Das Testament des Bösen). Knaut hat sich nämlich beim Direktor des Max Planck Institutes für Ausländisches und In­ternationales Strafrecht erkundigt, und erfahren, dass es an einer Rechts­grundlage für die Vollstreckung eines schweizerischen Strafurteils in der Bun­desrepublik fehlt.[639] * Deshalb klagt Frl. Äschbach, sei Knaut "uns noch viel Geld schuldig."[640] *

Hansruedi Giger/Ulla von Bernus

"Alien"-Oscarpreisträger Hansruedi Giger wird 1977 von der Satanspriesterin Ulla von Bernus {6} kontaktiert, um zusammen mit ihr und ihrer Freundin nach Stein zu fahren und dort eine Nacht zu verbringen. Frau von Bernus, so Giger, soll der Meinung gewesen sein, dass "man dort draus komme" und die Absicht ge­habt haben, eine Menge magischer Rituale zu zelebrieren. Giger hat vergeblich nach Crowley-Zeichnungen gesucht, hat eine Flasche Schwedisches Lebenselixier und einen Buchumschlag Gustav Meyrinks mitgenommen; letzteren verloren, was ihm "sehr peinlich" sei. Nach dem Besuch in Stein sind Frau Bernus und Herr Giger noch bei Oscar Schlag zu Gast, der beide sehr beeindruckt habe.
Giger ist der Ansicht, Frl. Äschbach und Metzger seien sehr nett und harmlos. Trotzdem möchte er weder mit Frau von Bernus noch mit Stein je wieder etwas zu tun haben, das sei ihm doch "zu komisch und zu heavy."[641] *
 
Frau Bernus bezeichnet Metzger als "mausgrauen Magier" und berichtet über den Abend der Ankunft und den Verlauf der Gnostischen Messe am nächsten Morgen:
Am Samstagabend habe ein "Besäufnis" mit Messwein, "dem besten," stattgefun­den, das die "Weiber nervös" gemacht habe. Frau Borgert und Frl. Äschbach seien "hysterisch eifersüchtig" auf Frau Bernus gewesen. Im Gästezimmer habe Frau Bernus mit ihrer Freundin kaum gesprochen, denn sie habe gewusst, dass da "überall Wanzen" gewesen seien. In der Nacht habe sie ein Bohren am Schlüssel­loch gehört. Metzger habe "rein!" gewollt. Vergeblich. Morgens bei der Gnosti­schen Messe habe als "Messbube" ein 72jähriger "Opa" fungiert, unter dessen Messgewändern die Schuhe noch mit Gartenlehm beschmiert gewesen seien. Auf der vordersten Kirchenbank seien, auffallend für Frau Bernus, Papiertaschentücher gelegen. An der Stelle der Messe, wo Frau Borgert kniet, habe Metzger plötz­lich den Text nicht mehr weiter gewusst. "Wo ist meine Brille?" soll er hörbar gefragt haben. Die Brille sei jedoch nicht aufzufinden gewesen, und Metzger habe den Text nur noch "runtergestottert." Die Taschentücher sollten also zur Brillenreinigung dienen, mutmasst die Satanspriesterin. Die Brille habe dann Frau Bernus am Boden neben ihrer Zimmertür gefunden, wo Metzger nachts gekniet habe, und diese beim Mittagessen zurückgegeben, was sie "köstlich amüsiert" hat.[642] *


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Am 11.Mai 1977 hält Ernst Bienz (33°) (Neffe des Oscar Bienz, der 1917 in As­cona seinen Militärdienst absolviert[643] * und gleichzeitig Mitglied der dortigen Reuss-OTO-Loge geworden ist {4}) im Kapitel Humanitas "unter dem Schutze des obersten Rates der Schweiz des 33° und letzten Grades des alten und angenomme­nen Schottischen Ritus" auf dem Lindenhof in Zürich einen Vortrag. Man ver­nimmt, Metzger sei "rehabilitiert" und der Richter habe zu seinen Gunsten ent­schieden. Wer trotzdem das Gegenteil glaube, "kann uns nur leid tun." Oscar Schlag macht sich Notizen zu den Diskussionen, aus denen hervorgeht, dass Metzger in Zürich und Stein je zwei Logen habe. Zwischen Freimaurerei und dem OTO sei keine gegenseitige Anerkennung, sondern nur eine "literarisch-intui­tive Beziehung" möglich. Stein befinde sich im Niemandsland zwischen Wahrheit und Dichtung.

Um diese Zeit gibt es weltweit nur eine Handvoll Akademiker, die sich "ernsthaft" mit dem OTO befassen und darüber recherchieren. Es sind fast mehr Wissenschaftler, die sich für den OTO interessieren, als es überhaupt OTO-Mit­glieder gibt. Neben Haack; K. Frick, H. Möller, O. Schlag, Fritz Bolle (der Annoncen zur Materialsuche darüber in der ALPINA aufgibt), Ellic Howe, Gerald Yorke, Francis King[644] * und John Symonds. Letzere drei sind Sammler von Crow­leyana. Später stösst noch Harald Szeemann dazu, der für seine Monte Verità-Sammlung ebenfalls OTO-Material sucht. Die meisten davon, Freimaurer, überlas­sen ihr begrenztes Material[645] *  Howe und Möller, die daraus eine geschwätzige und moralinsaure Biographie von Theodor Reuss basteln.[646] *
 
Die finanziellen Mittel Frl. Äschbachs gehen durch die Realisierung der ver­schwenderisch ausgestatteten Abtei Thelema zur Neige. Die Öffentlichkeitsar­beit (Verlag, Filmklub, Labor, Kurbetrieb) wird eingestellt. Im örtlichen Kir­chenblatt distanziert sich die Psychosophische Gesellschaft {10} von den "Verrücktheiten eines Verrückten namens Crowley" und unternimmt mit Schreiben an die Verfasser von Lexika Bemühungen, nicht mehr genannt zu werden. Da das Landnutzungsrecht nicht eingehalten wird, kommt es 1978 und 1979 zu durch den Bundesrat bewilligten Zwangsversteigerungen von Land. Nur wenige Seminar-Vor­lesungen hält man noch, was aber gegen 1980 ganz versiegt. Frau Borgert ver­lässt Stein. Restaurant Rose und Gebäude des Umschwungs werden im Laufe der folgenden Jahre immer wieder neu verpachtet, ab 1981 an den WWF, der ein Ost­schweizer Ökozentrum mit Jahresumsatz von 200'000 Franken und einem ähnlichen Kulturprogramm wie die PG einrichtet.[647] *
 
Der Berner Bundesbeamte Hermann Gilomen/Roland[648] * hat auf eigene Anfrage nach Mitgliedschaft bei Metzgers OTO monatliche Aufsätze über die in Metzgers Oriflamme abgedruckten Lehrbriefe {10} zu schreiben. Da jedoch in Stein in­folge des Presseskandals die Tätigkeiten eingeschränkt werden, verläuft die Korrespondenz im Sande. Gilomen fährt nach Stein und unterhält sich längere Zeit mit Metzger und Frl. Äschbach. Daraufhin schläft der Kontakt ein.
Ende der 70er Jahre erhält er überraschend eine telefonische Einladung Metz­gers und fährt hin, um das Amt des OHO angeboten zu bekommen. Da dieses aber nebst den esoterischen Pflichten auch noch die Aufgaben eines Hoteliers und Landwirts umfasst, lehnt Gilomen ab, um daraufhin Landesmeister und Grosskanz­ler der aus vier Mitgliedern bestehenden FS-Schweiz zu werden. "Ich brachte Herrn Metzger dann mit zwei Berner Geschäftsleuten (Esoteriker) in Verbindung, die sich beide das Ganze anschauten, aber offenbar ohne Erfolg."[649] *
Oscar Schlag bietet ihm eine Mitgliedschaft in seiner "Hermetischen Gesell­schaft" an. Da aber die samstäglichen Treffen in Zürich für Gilomen eine zu starke Belastung wären, verzichtet er. Gilomen hat Karl Brodbeck/Brunolf, den Hüter des schweizer Illuminaten-Ordens {11}, persönlich aus der Berner Freimaurerloge "Zur Hoffnung" gekannt, wo Gilomen bis 1961 Mitglied gewesen ist.
Roland ist am 2.2.1988 verstorben.

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Versuch einer Auflistung der "Schicksalsschläge":
- Abspaltung von der Tessiner und Zürcher "Original"-Gruppe, ca. 1947
- Streit mit Eugen Grosche, ca. 1953
- Germer distanziert sich, ca. 1960
- Nichtanerkennung durch Mellinger, 1963
- Vergebliche Aneignung der FS, 1964 und 1965
- die Beatles führen 1967 Crowleys Portrait auf dem Cover von "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band"
- Gerichtsprozesse gegen Englert, ab 1968 {11}
- Charles Manson wird im Zusammenhang mit dem OTO gebracht, ab 1969
- Adolf Hemberger publiziert ab 1971
- Horst Knaut schreibt für Boulevardblätter, unterstützt durch Haack, ab 1972
- finanzieller Ruin, ab 1975
- Frau Borgert gibt ihr Amt auf, Ende der 1970er Jahre?

"Freundeskreis Thelema, Psychosophische Gesellschaft, Aufruf, Das Kurs- und Ferienzentrum Thelema... ist dringend auf Ihre Mithilfe angewiesen... benöti­gen wir ein Barkapital von Fr. 120'000.--. Damit hätte THELEMA eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen, d.h. selbsttragend zu werden."[650] *
Ab 1982 verfügt Frl. Äschbach wieder über mehr als eine halbe Million Franken. Sofort erscheint eine Neuauflage von Crowleys Texten. Der Lebensabend
Jeden Mittwoch, wenn das Wetter danach ist, fährt Metzger mit seinem Kleinwa­gen von Stein nach Zürich in sein Stammbierlokal, den "Hinteren Sternen," zur Runde der eingetragenen Bühnenkünstler, die für ihn eine Art "Familie" scheint.[651] * Oft sitzt sein Sohn Simon dabei, der auch Mitglied, ist und man hört den Gesprächen zu. 1971 ist der ganze Verein sogar nach Stein eingeladen; Esoterisches kommt nicht zu Gespräch, man vergnügt sich im Garten und lauscht der über Lautsprecher erklingenden Marschmusik. "Hermanns" Spitzname laute "Warum?" weil das sein einziger Beitrag zu den Diskussionen sei. Sein Charme komme nur noch wenig zum Tragen, was ihn aber nicht davon zurückhalte ihn den­noch einzusetzen, weiss die Leiterin der Artistenbörse zu erzählen. Metzger telefoniere ihr des öfteren, um ihr Avancen zu machen; sie erinnere ihn stark an seine "grosse Liebe Anita Borgert," was die Leiterin doch erstaunt.[652] *
Letztlich ist Metzgers Gesundheit stark in Mitleidenschaft gezogen. Er wird 1983 im Notfallwagen ins nahe Spital eingeliefert, bezeichnet sich selbst als "am Ende"[653] * und sucht einen Nachfolger.
Theo Pinkus, Sohn von Felix Lazerus Pinkus, dem "geistigen Vater" Metzgers, ist am 14.6.88 "in Stein... Leider hatte Herr Metzger vor einiger Zeit einen schweren Schlaganfall und braucht seither immer etwas Zeit, bis er sich bei einer Unterhaltung an Einzelheiten aus der Vergangenheit erinnert."[654] *
Oskar Schlag ist Anfang Juli '89 in Stein und berichtet ebenfalls von der Un­fähigkeit Metzgers, noch an einem Gespräch teilnehmen zu können.

Allen Unkenrufen des sog. "Caliphats" zum Trotz, ist der schweizer OTO jedoch aktiv.
Der Tages-Anzeiger der Stadt Zürich berichtet am 22.9.89 (Seite 9), dass die Besitzerin des Gasthof Rose (also A. Äschbach) den Pachtvertrag mit dem WWF gelöst habe, um "das Haus zum Eigengebrauch [wieder zu] übernehmen."[655] * Es sind wieder genügend Mitglieder vorhanden, die das (nicht mehr der Öffentlich­keit zugängliche) Gebäude der ehemaligen Rose finanziell tragen und so das Ge­dränge im Haus zur Schedlern, vor allem am Frühstückstisch, vermieden werden kann.[656] * Der Gasthof selber hört zu existieren auf. Das Gebäude ist am Verfal­len.[657] *
Die Mitgliederzahl soll sich Anfang 1994 nur noch auf ca. 10 Personen be­schränken.[658] *

Abgang Zauberkünstler

Metzger stirbt am 14. Juli 1990 "nach langem Leiden und schwerem Unfall" an einer Embolie. -- Der Aufforderung "Wir bitten um ehrendes Andenken" gemäss Todesanzeige[659] * nachkommend, will ich in der Friedhofskapelle am 18. Juli, ei­nem heissen Sommertag, in St. Gallen anwesend sein.
Es sind ca. 35 Personen da, die Hälfte davon um die 30 Jahre alt. Der OMCT (Ordo Militiae Crucis Templi) schickt eine Delegation. Die jungen, meist gut­gekleideten Leute, gleichviel Frauen wie Männer, scheinen alle nach dem glei­chen Muster geschnitten zu sein und gleichen sich im "seriösen" Aussehen und Auftreten wie ein Ei dem anderen. Dadurch unterscheiden sie sich stark von al­len anderen OTO-u.ä.-Gruppierungen, die ich bislang kennengelernt habe.
Frl. Äschbach lässt mich durch Markus Kumer vom Platz weisen. Mehrere Zeugen berichten anstelle:[660] *
In der Kapelle können Religionen aller Art mit Angehörigen anstelle eines Pfarrers ihre Messen feiern. Frl. Äschbach hat sogar ihren hauseigenen Organi­sten und einen Trompeter mitgebracht. Das Ganze dauert nur eine halbe Stunde. Der "Leiter" der Artistenbörse hält aus Höflichkeit eine kurze Rede für den "Ehrenjoldjungen," in der einzig Metzgers Daten als Mitglied der Börse erwähnt werden, und dass er "Zauberkünstler" gewesen sei. Zwischen den Musikteilen wird Metzger von einem weiteren Herrn gewürdigt. Genaue Lebensdaten bleiben im Dunkeln. Es fallen keine thelemitischen Kernsprüche, und der Begriff OTO taucht nicht auf. Am Schluss legt eine junge Frau drei Rosen auf den Sarg: "Die weisse Rose bedeutet Weisheit, ich lege sie Dir aufs Haupt, die rote Rose bedeutet Stärke, ich lege sie Dir zu Füssen, die rosarote Rose bedeutet Schön­heit, ich lege sie Dir aufs Herz." Dies sei eine gekürzte Version des Ritus, den Metzger 1972 für seine Frau Rösli gehalten habe.
Am nächsten Morgen beklagt sich Frl. Äschbach telefonisch über den Begriff "Zauberkünstler," denn Metzger habe "nicht mit Tricks gearbeitet." Die Urne mit Metzgers Asche holt sie später ab.
Dem Diktat der Stunde folgend, übernimmt Frl. Äschbach das Amt der Nachfolge interim, da Metzger weder testamentarisch noch mündlich einen Nachfolger be­stellt hat [mehr darüber im Kapitel über das "Caliphat" {13}].[661] * Sie löst ihren Haushalt in Zürich auf. Zwei Lastwagen Material gehen nach Stein.

"Grandmaster Satan"

als Modegag und philosophisierter Partyschreck
Am 15. Januar 1994 soll der Wiener "Satanologe" Josef Dvorak[662] * in der Disko­thek "Palais Xtra" in Zürich eines seiner "satanistischen Spektakel" im Rahmen der einwöchigen Veranstaltungsreihe "Lucifers Rising" abhalten und darüber re­ferieren, was er für den OTO hält. Nachher seien Tanz und Drinks geboten. Kein Wunder, dass Frl. Äschbach, ebenfalls eingeladen, dieses Tamtam als "unseriös" ablehnt.[663] * Die ganze Show wird auf Anfang März verschoben.[664] * Der Autor der vorliegenden Studie ist ebenfalls zur Diskussion mit Dvorak, Sergius Golowin und lokalen Pfarrersgrössen geladen und lehnt aus denselben Gründen wie Frl. Äschbach ab.
Die schicken Grufties treffen sich ab 25.2. zum Tanz der Vampire "und verwan­deln den Tanzanlass in eine Art schwarze Chilbi" (Kirmes). Die spärlich be­suchte Ausstellung in der Galerie "Mangisch" wirkt "eher harmlos und etwas verstaubt... aufziehbare Enten, Hunde und Pinguine stahlen am Abend der Eröff­nung manch satanischem Objekt die Show."[665] *
 
Am 25.2.94 entzieht Roland Meyer vom Hochbauinspektorat die Bewilligung für eine im Rahmen des Spektakels geplante "Satans-Performance." Der nicht medien­scheue, sympathische Dvorak, der den Satanismus für die Religion der Zukunft hält, veranstaltet am 4.3. im "Gothic Club" seine Aufführung, wo die dilettan­tische Organisation der Veranstalter, lange Wartezeiten, Gummifledermausflü­gel, Totenschädel aus Plastik, Särge, Crowley und die "Church of Satan" eine Personalunion mit Pornobildchen und Langeweile unter den rund 100 Anwesenden eingehen. Am nächsten Tag plaudert der selbstgekürte Baphomet in der "In-people"-Galerie "Mangisch" in Zürich vor rund 80 Anwesenden "Vom Wiener O.T.O. zum modernen Satanismus." Dvorak beginnt mit einer amüsanten und intelligenten Tour de force durch die populär-wissenschaftlichen Ur-Gründe des Satanismus. Als er aber zur Biographie Carl Kellners ausholt, wird er leider ebenso aus­dauernd wie ausufernd. Die hochinteressanten Dias von Kellners Villa auf der Hohen Warte in Wien, der Roten Villa in Hallein, Memphis-Misraim-Schmuckstücken, der Bogu­milen-Maria auf Kellners Grab und der Familie (alles wiederum vom Veranstalter miserabel organisiert) gehen in der Unruhe des Publikums unter. "Josef, es wird fad," ertönen Rufe und man beginnt, das Büffet zu räubern. So bleibt nichts weiter übrig, als auf Dvoraks Buch "Satanismus," (Frankfurt am Main, 1989) hinzuweisen.



10. Verlag Psychosophische Gesellschaft


Der Begriff "Psychosophisch" stammt von einem Vortrag Rudolf Steiners von 1910: "Anthroposophie - Psychosophie - Pneumatosophie."[666] *
 
Aus den Statuten vom 18.10.1945: "Die Gründung der PG geht auf das Jahr 1940 zurück,"[667] * während die Statuten vom 18.10.50 den 18.10.45 als Gründungsdatum angeben.

Nach dem Tode Pinkus' am 12.2.1947 publiziert Metzger im "Verlag Psychosophi­sches Institut" 5 (?) Mitteilungsblätter mit "Beiträgen aus okkulter und exakt wissenschaftlicher Forschung." Zum Beispiel: Peter Mano (Metzger): "Okkultismus, Alchymie, Magie,"[668] * Felix Lazerus Pinkus: "Mann und Weib,"[669] * Thomas Egloff: "Urfeuer."[670] *
 
1948 habe ein Bruder [Brodbeck oder Metzger?] des IO erreicht, "dass der Orden wieder zu funktionieren begann. Die österreichischen [Korbel oder Medinger? {11}] und deutschen Brüder [Grosche] wollten nun ebenfalls eine PG für die Ar­beit in der Öffentlichkeit konstituieren. Davon sah man aber ab und lediglich die Schweizer Brüder behielten diese Form als konstitutionelle Körperschaft um die verschiedenen Arbeitsgruppen des Ordens juristisch zu fundieren."[671] * "Die eigentliche PG hatte sich inzwischen aufgelöst... während M. die PG à la Metz­ger von Stein aus weiter betrieb."[672] *
 
Im August 1950 taucht erstmals das IAO-Emblem der PG auf, das bis heute ver­wendet wird. Ein Briefkopf Metzgers gibt Auskunft:
"Verlag Psychosophisches Institut. Leiter: Peter Mano, Abteilung: Psychoso­phie, Literatur, Natur und Kunst, Okkulte Forschungen, Erfolgs- und Lebensbe­ratung, Graphologie, Astrologie, Biologie."[673] *
 
Am 18.10.1950 gründet nun Metzger seine Psychosophische Gesellschaft als Nach­folge des Verlages Psychosophisches Institut.[674] * "Die Geschichte unseres Ver­lages begann, als wir im Jahre 1950 beschlossen, nicht mehr durch Vorträge an die Öffentlichkeit zu gelangen, sondern... durch Druckschriften und Bü­cher."[675] *
 
Unterschrieben sind die Statuten der PG von 1950 von Charles S. Huber (dem Präsidenten der Genossenschaft, der einen Artikel über "Cagliostro" verfasst hat)[676] * und Anna Werder-Binder/Rhodanuba (Metzgers Haushälterin {9} und Ver­fechterin rassischer "Erbhygiene"). Frl. Äschbach/Chochmah ist Aktuarin, Metzger zeichnet als Peter Mano.
In den Statuten wird auf Anraten eines Anwalts jeglicher Hinweis auf eine freimaurerähnliche Organisation vermieden. Metzger fürchtet eine Parallelfolge zu der 1936 nationalsozialistisch inspirierten Fonjallaz-Initiative, die die Freimaurerei verbieten lassen wollte, aber massiv vom Schweizer Volk mit 500'000 Stimmen[677] * verworfen worden ist.[678] * Deshalb konstituiert sich "die PG in der Schweiz als wissenschaftlicher Verein nach Art. 60 ZGB."
"Wir beabsichtigen nicht in der Schweiz, noch in irgendeinem Lande Logen oder eine geheime Gesellschaft zu gründen oder zu konkurrenzieren."[679] *
 
Metzger und Grosche diskutieren eine mögliche deutsche PG: "Voraussetzung für die Leitung der PG ist, dass die Vorstandsmitglieder Schw. & Br. des OTO sind. In Deutschland wäre es die FS."[680] *
Der Vorhof der schweizer PG nennt sich "Esoterische Studiengesellschaft" (ES), ein Begriff, den Eugen Grosche für den Vorhof der Ur-FS kreiert hat. Für die jeweiligen Propagandaausgaben denkt Metzger an einen jährlichen Aufwand von 4000 sFr. Die Veröffentlichungen "im Sinne der ehemaligen Oriflamme, der Sa­turn Gnosis oder der Sphinx" "plant man mit einer Auflage von 300, wovon rund 100 nach Deutschland gehen sollen. Gerechnet wird mit einem doppelten Zweck: Geld und Propaganda."[681] *
 
Im Februar/März 1951 tauchen auf Metzgers Briefkopf die Bezeichnungen "Akzidenz-Druck" und "Verlag Psychosophisches Institut" auf, da nun Druckma­schinen gekauft sind.

In den Vorworten zu den Heiligen Büchern von Thelema (Crowleys Texte von 1904-11)[682] * verwendet Metzger das Siegel der AA: "Wir, die wir seine [Crowleys] Lehren studiert, verstanden und angenommen haben, fühlen in uns die Verpflich­tung, an ihrer Verbreitung zum Wohle der Menschheit und zur Förderung der men­schlichen Evolution mitzuhelfen."[683] *
"Die Aufgabe des Verlages: die Schriften der A.A. herauszubringen."[684] * Der OTO dient ja seit Crowley als Vehikel für dessen Thelema, das aber mehr der AA verpflichtet ist. Eine Historie der AA zu schreiben ist unmöglich, da diese keine Ordensstruktur aufweist, sondern per Selbsteinweihung oder vom "Meister auf den Schüler" funktioniert.

Am 3. März 1952 gründet Metzger den Verlag Genossenschaft Psychosophia "zur Verbreitung von Weisheitslehren." Das zahlungskräftige Frl. Äschbach wird am 20.3. als Eigentümerin eingetragen. Als Präsident zeichnet Georges Bérard (der sich ja bald distanziert). Geschäftssitz und Druckerei ist die Akzidenz-Druck des Ehepaars Metzger in Zürich.[685] *

Am 20. März 1953 startet die 5bändige Ketzerbrevier-Reihe, deren letzte Nummer im Juli 1958 erscheint. Abgelöst wird das Ketzerbrevier durch das "Ex Occi­dente Lux-Mitteilungsblatt (EOL)," das schon im Oktober 1954 startet und bis zum August 1960 74 Ausgaben zustande bringt. Angeblich hat man das Ketzerbre­vier allein des Namens wegen eingestellt.[686] *
Ebenfalls 1954, im September, beginnt die 10bändige Äquinox-Reihe, die im März 1959 endet.

Am 3. August 1953 werden die GP-Statuten abgeändert.[687] *
Am 5.6.54 beziehen Metzger und die Druckerei der GP ein neues Geschäftsdomizil an der Birchstrasse in Zürich.

Am 14.11.1956 wird die Genossenschaft Psychosophia aufgelöst: sechs Monate nach Tränkers, drei Monate nach Lekves Tod. Übrig bleibt die Psychosophische Gesellschaft, die die Verlagsrechte übernimmt.[688] * Die Auflagenzahlen der Äquinox-Reihe (Nr. V vom September 56) schrumpfen von 1000 auf 500 Stück, die­jenigen des Ketzerbreviers (Nr. 4 vom Dezember 1957) von 2000 auf 500 Stück.
Angeblich allein aus dem Grund "um auf dem Umschlag Werbung zu betreiben,"[689] * erscheint am 20.3.1961 die erste von Metzgers 150 Oriflammen, die ab Dezember 1974 als 15bändige Oriflamme-Seminar-Vorlesung bis 1976 weitergeführt werden. Auflage angeblich 3400/3500, verteilt auf 45 Länder. 28 Firmen inserieren bis zur Oriflamme 51 vom Mai 1965. Zwischen Oktober 1964 und Januar 1972 werden insgesamt 59 Leserbriefe beantwortet.
Die Akzidenz-Druck besteht vom 5.6.54 bis zum Dezember 1969 an der Geschäfts­stelle und ab 1957 auch an Metzgers Wohnadresse in Zürich. Am 31.5.66 werden die Statuten geändert, denn die rechtliche Lage macht jede Arbeitsgruppe (worunter OTO, IO, GKK und FRA zu verstehen sind) souverän und eigenstän­dig.[690] *
Nach einem Quartal Pause erscheint die Oriflamme Nr. 97 im Mai 1970, obwohl noch in Zürich copyrightet, von Stein aus.
Eingestellt wird die Oriflamme im Dezember 1974, weil keine Manuskripte mehr vorhanden sind.[691] *
In den 80er Jahren macht Markus Kumer aus der PG den "Verein für Humanistische Forschung," der aber weder in Zürich noch in Stein amtlich eingetragen ist. Meine entsprechende Anfrage an das Gemeindeamt wird unaufgefordert an Frl. Äschbach weitergeleitet.[692] *

Societas Totius Mundi Illuminatorum

Im Verlauf der Ordenskompilationen meint Metzger im November 1962: "Im Kriege versuchte die PG eine Plattform zu bilden. Leider umsonst. Über zwei Vorträge kam diese Bestrebung nicht hinaus."[693] * Gemeint sind vielleicht "Uebersinnliche Welt" und "Mystik und Magie." Ebenfalls, so Metzger weiter, habe man inse­riert, was aber eine "Verrechnung" gewesen sei. Die Vorträge werden gehalten in Bern, Zürich, Biel und St. Gallen. Auf Inserate hin hätten sich nur "Halbversch[r]obene" gemeldet.[694] *
"Unser Orden will eine Plattform darstellen nach dem idealen Bild der univer­salen Bruderkette."[695] * "Das Ziel: die Bruderschaft der Menschen in einem Tem­pel, der die ganze Menschheit umfasst."[696] *
Und so macht sich Metzger auf, Bruderschaften zu suchen, die sich in seine Kette eingliedern lassen.

Metzger wird bei der Graf Keyserling Schule (1880-1946), bei der Gräfin Zoë Wassilko-Serecki vorstellig, interessiert sich für Joseph-Marie Hoëné/Wronski (1776-1853), der eine Sukzession zum Tempelritterorden konstruiert oder Jo­hann Baptist Kerning/Krebs (1774-1851), der Arnold Krumm-Heller beeinflusst hat.[697] * Bei den Adonisten, die sehr offen in "erotischen Fragen" sind, sei Metzger "während zwei Jahren, jede Woche einen Tag, geschult" worden, "in ei­ner Schnellbleiche" {6}.
Die Johannisfeiern[698] * werden 1950-52 in der Ritterhauskapelle Bubikon des evangelischen Johanniterordens abgehalten. Obwohl Metzger und seine Damen die Fernkurse des AMORC beziehen, werden AMORC und AAORRAC als "falsche Orden" ab­getan.[699] *
Am 10.1.1953 wird Metzger "Grosskreuzträger des Verdienstordens von Frankreich," den der "Ordre Universel des Chevaliers de l'Honneur et Compagnons du Mérite" "pour reconnaître les services rendus à l'humanité" er­teilt. Zusätzlich erhält er auch noch das Grosskreuz des Joachim-Ordens {11}.

Metzger hat sich schon im Dezember 1950[700] * für "den letzten Grossmeister der Templer" Lanz Liebenfels (1874-1954, den "Mann, der Hitler die Ideen gab,") interessiert,[701] * der den "Ordinis Novi Templi" (ONT) gegründet hat.[702] * In Liebenfels' Todesanzeige (gest. 22.4.54) vom Juni 54 spricht Metzger von "ungebeugtem Bekennertum und höchster Tugend... Alle, die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."[703] * Kapitel aus Liebenfels' höchst antise­mitischem Werk "Theozoologie"[704] * weisen Ähnlichkeiten mit Crowleys Ideen auf.[705] * Rudolf J. Mund, einer von Liebenfels' Nachfolgern, besucht Stein[706] * (Mund wird selber von Dieter Heikaus, dem Grossmeister des Ordo Saturni, auf­gesucht).[707] * Metzgers Mitbewohnerin Anna Werder-Binder: "Es gibt ein Recht auf Leben... [und] zur Erhaltung der Rasse. Dies schrieb 1918 ein bekannter Erbhy­gieniker."[708] *

Franz Bardon (1.12.1909-10.7.1958)

"Metzger wurde auch, im Auftrage von Germer, in die Tschechoslowakei gesandt, um mit Bardon (AA) Kontakt aufzunehmen (1956), schmuggelte das erste Mano, welches Bauer, völlig überarbeitet, veröffentlichte."[709] * "Metzger zeigte uns sogar Photos, auf denen er mit Bardon zu sehen ist. Hemberger hat diese auch gesehen."[710] *
"Herr Metzger war bei B. hat aber von ihm nichts bekommen... B. war nicht beim AA... Frau Maria Pravica war bei dem Besuch... dabei."[711] *
"Nach meinem Wissen lag die Verantwortung dafür zu jener Zeit in den Händen von Frau Maria Pravica... Es ist mir bekannt, dass Herr Metzger behauptet, im Besitz des Originalmanuskripts von Der Weg zum wahren Adepten zu sein, aber ich glaube es nicht, da das Werk schliesslich vom H. Bauer Verlag aufgelegt wurde."[712] *
"I have no reference to Franz Bardon as a member of the A.A., and would rather doubt it; all I know was that in the early 1930 he wrote to A.C. for permission to translate Magick in Theory and Practice into Czech; considering that his English was so bad, A.C. thought his effort was comical."[713] *
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Im Juli 1958 kommt Br. "Ketoris der Ältere" vom Monte Verita di Roma (?) "als Minerval des Ordens" in seiner "Magia Illuminatorum Herausgegeben durch die Academia Masonica Illuminatorum" zur Überzeugung "Der wahre Orden hat keinen Namen: alle Orden sind nur Stufen." Schmückendes Beiwerk: Metzgers persönliches Siegel, das IO-Siegel (Pentagramm auf flammender Sonne mit Pi), das Magische Quadrat für die Zahl 666 und ein Gedicht an "To Mega Therion" mit dem solar-phallischen Briefkopf Aleister Crowleys.[714] *
Im Mai 1959 ergeht die "Anregung eine Zusammenarbeit initiieren [zu] können... Wir beabsichtigen nicht Mittelpunkt einer solchen Zusammenarbeit bleiben zu wollen, um diese Idee durch keine Bindungen an Oboedienzen oder Vorurteile zu verunmöglichen."[715] *
Am 20.3.1961 erscheint die erste Nummer der Metzgerschen Oriflamme, nachdem das EOL-Mitteilungsblatt im August 1960, zwei Monate nach Herbert Fritsches Tod {12, 15}, sang- und klanglos eingestellt wird.

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"Weltbund der Illuminaten, Illuminaten-Or­den, Ordo Templi Orientis, Gnostisch Katholische Kirche (Episkopat), Abbey Thelema, Hamburg - jetzt: Komturei Thelema, Stein/Appenzell, Schweiz."[716] * Die Fraternitas Rosicruciana Antiqua (FRA) taucht erst im Januar 1963 im Manifesto zu Metzgers OHO-Wahl auf.

In den Medien wirbt Metzger als "Veranstalter: die alten und modernen Theoso­phen, Pansophen, Illuminaten und Rosenkreuzer." Gemeint ist ein öffentlicher Vortrag am 10.1.64 mit dem Thema: "Das Denkvermögen." Als Mitarbeiter [sic] werden die Theosophin Annie Besant (1847-1933, 33°, 90°, 96°) und Metzgers "geistiger Vater," F.L. Pinkus, genannt.[717] *
 
"Wir [kennen] weder Diplome noch sonstige Papiere, noch festgelegte Mitglie­derbeiträge... es seien denn freiwillige Zuschüsse zum Unterhalt der Institu­tionen. Über diese besteht eine Buchhaltung, die nach den üblichen Normen funktioniert."[718] *

Ordo Militiae Crucis Templi

Marcel Claude, irregulärer Hierophant des schon an sich selbst irregulären Memphis-Misraïm-Ritus {siehe unten} schlägt Metzger als Mitglied für diesen deutschen Templerorden vor.[719] * So wird Metzger am Martinitag 1962 Mitglied des OMCT.[720] * Prominente Mitglieder finden das unverständlich und treten demonstra­tiv aus. So gibt der Baron E.B. Pflüger, Prior des schweizerischen OMCT-Zwei­ges, am 3.1.63 in seiner Austrittserklärung als Punkt 5.6. an, dass Metzger ohne seine Befragung zum Ritter geschlagen worden sei, dass Metzger von seiner Frau lebe, die mit Waschen und Flicken den Lebensunterhalt verdiene und in keiner eigenen Wohnung lebe.[721] *
1964 gibt Hans Heuer (1908-1975), Gründer des OMCT, sein Amt auf. Der Orden wird 1966 von Grund auf neu organisiert und Professritter werden nicht mehr anerkannt.[722] * Heuer gründet ein Jakob-de-Molay-Kollegium.
Beim Generalkapitel des OMCT am 18./19.6.1966 in Wiesbaden erscheint Metzger ohne Einladung und wird sofort von der Mitgliederliste gestrichen. Metzger wird ersucht, nicht mehr an den Treffen teilzunehmen, da der OMCT nur noch Mitglieder der Römisch Katholischen Kirche, anderen orthodoxen Kirchen oder Landeskirchen aufnimmt.[723] * Nichtsdestotrotz bezeichnet sich Metzger am 11.11.66 immer noch als "Professritter des OMCT" {11}.
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"Zum Wintersolistitium [1969] wurde das Licht aus dem Mutterhaus der Abtei Thelema, neu eingebracht in den Tempel im Burghof... Verschiedentlich wurden die Räume in speziellen Fällen zur Verfügung gestellt für Wochenendkurse, sei es für Naturärzte, Balletschüler und Musikstudenten."[724] *
 
18. Oktober 1970: "Die PG ist ein Gönnerverein um die Existenz des Ordo Illu­minatorum, Weltbund der Illuminaten mit den Gradstufen OTO, FRA, GKK zu si­chern... Die Gesetze des IO und die Statuten der PG entsprechen dem Zivilge­setzbuch und Obligationenrecht der Schweiz. Durch unterschiedliche Statuten und Vereinsführungen stellen sie zwei selbständige Körperschaften dar. Die Funktion der Arbeitsgruppen wird in verschiedenen Fällen durch Personalunion erleichtert."[725] * Dies im Hinblick auf die Gerichtsprozesse mit Englert {11}.
Mit vollem Recht wird behauptet: "Wir sind wohl die Realisation einer Abtei Thelema, die am längsten gedauert hat und existiert."[726] *
 
Seminarsprecher des "Kurs- und Ferienzentrums Thelema," "Freie Geistes- und Lebensschule" sind 1977: Metzger, Äschbach, Manfred Örterer, Adalbert Schmid, Robert Kehl, Franz Matouschek, Werner Stephan und Adrian Monk aus England. Zwischen 1975 und 1978 werden noch von folgenden Personen Seminare gehalten: Peter Oswald, A. Bühler, Elimario Sommer, Paul Heynisch, Alfred A. Droz {siehe "Memphis-Misraïm im Appenzell?"}, Ernst Meier, Walter Biland, Kurt Hochreute­ner und Metzgers Sohn, Simon.
Fürs profane Volk wird als "Luftkurort - die Perle des Appenzellerlandes" ge­worben.

"Vor einigen Jahren versuchte Metzger einen (freisinnigen) katholischen Erzbi­schof [Padre J. Archimandrita] für seine(n) Orden einzuspannen. Umwarb ihn mit allen Mitteln - erfolglos."[727] * Herr Archimandrita hat dazu nur ausweichende Auskunft gegeben.

Kopenhagen

"In Kopenhagen traf ich Per Pelle Jorgensen, wo er im Viertel Christiania als eine Art alternativer Therapeut arbeitete. Er hatte Crowley studiert und behauptete, eine OTO-Loge in Kopenhagen zu führen, ich glaube, von Metzgers OTO. Er behauptete, eines der Mitglieder sei eine alte Lady im Rollstuhl noch aus Kadoshs Tagen {4}. Pelle erzählte mir, er hätte Metzger besucht und im Gasthof Rose übernachtet. Er beschrieb einige der Räume, die für jeden Pla­neten mit entsprechenden Farben etc. zur Ausübung von Planetenmagie eingerich­tet seien.
Jahre später erhielt ich von einem Bekannten von Pelle weitere Informatio­nen:
Da Pelle keine Johannisgrade innehatte, wurde er von Paragranus' OTO nicht akzeptiert. Trotzdem unterhielt Pelle mit einem Ägyptologen namens Anker Pe­dersen einen Dänischen OTO in den 70er Jahren. Da Motta zu der Zeit be­hauptete, der OHO zu sein, wollten sie unter ihm arbeiten. Ihr Tempel besass folgende Paraphernalien: ein Erinnerungsschwert, die Flaggen von Osten und We­sten à la Golden Dawn, und zwei (unbemalte) Säulen. Sie nannten sich selber Thelema-Loge und initiierten Kandidaten in die Grade 0=0 bis 4=7 des Golden Dawn. Die Rituale waren bearbeitet und gekürzt, so dass sie von vier Offizie­ren durchgeführt werden konnten. Diese Operation dauerte etwa ein Jahr. Al­les in allem waren etwa 15 Leute mit dieser Loge verbunden. Nur ein Mitglied blieb lange genug, um alle Grade zu erlangen...
Die Loge traf sich monatlich, ihre Eröffnungszeremonie bestand aus einer Mond-Meditation, wie sie Metzger in seiner Oriflamme regelmässig veröffent­licht hat.... Nachdem die Loge geschlossen war, startete die Gruppe The Ar­chives for Psychic Investigation und publizierte ein Magazin, von dem aber nur eine Nummer erschienen ist."[728] *

Memphis-Misraïm im Appenzell?

Alfred Andreas Droz (geb. 6.11.1906) wird 1955 "rechtmässiger Minerval" des "Illuminaten-Ordens Helvetiens" in der "Grossloge zum Flammenden Stern." Metz­ger gibt ihm zum Geleit den Spruch II,3 aus Crowleys Liber AL. Im selben Jahr wird Droz/Alanus Gross-Magus in Wien und am 31.12.1955 "Deputierter Meister des Collegium Psychosophicum," Charta-Nummer 151. 1956 folgt der Magus-Grad Helvetiens, doch Anfang 1957 will sich Droz von Metzger lösen, weil ihn angeb­lich die Gleichberechtigung der Frauen im Illuminaten-Orden störe. Zusammen mit fünf weiteren Illuminaten/OTO-Mitgliedern aus Stein sucht er vergeblich Anschluss an die französische Misraïm-Gruppe (vom Belgier Jean Mallinger aus dem AMORC geführt).[729] * Später wird Droz' Gruppe als Blaue Loge von der schwei­zer Grossloge Alpina regularisiert und hält ihre Arbeiten im Tempel an der Roswiesenstrasse in Zürich ab. Droz bezieht bis 1962 Metzgers Oriflamme und hält in Stein Vorträge bis 1978. Er stirbt 1983.

Marcel Claude wirbt 1958 in Metzgers Publikationen mit einer Einladung nach Brüssel zum Konvent aller ägyptischen Riten der Maurerei, d.h. des Memphis-Misraïm-Ritus.[730] * Claude hat einen irregulären C.B.C.S.[731] * inne und lässt sich an diesem Kongress als einziger Kandidat zum Grand Hierophant des MM wählen. 1962 muss er von seinem Amt zurücktreten, unfähig, seine Legitimität beweisen zu können.[732] *
Audehm {11} trifft Monsieur Claude 1964 in Stein: "Bis Sonntagabend konnten wir ihn genügsam bewundern. Lustiger Knabe von ca. 60; gute Statur; rü­stig; grauhaarig; grösserer Oberlippenbart und das fliehende Kinn verdeckender Spitzbart. Trat im Templerhabit auf (weisser Umhang, achtzackiges rotes Templerkreuz). Sahen ihn nur beim mehr geselligen Teil. Begegneten sich beide [Metzger und Claude] wie Altvertraute und mit Hochachtung. Uns [Audehm und Englert] gegenüber war der Claude sehr leutselig und spassig."[733] * Pierre Pas­leau publiziert ein Foto von Claude.[734] *

Des Todes würdig

Unter diesem Titel berichtet der STERN vom Oktober 1988 von einer Memphis-Mis­raïm Gruppe Hamburgs, deren Leiter, angeblich Grossmeister für das Deutsche Reich, Lothar-Arno Wilke (mit 50 Logen und insgesamt 2000 Mitgliedern), veran­lasst habe, dass das ausgetretene Mitglied Hans Senkel überfallen, bedroht und festgebunden worden sei. Rituale sowie Urkunden dieser MM-Gruppe seien von Wilke gefälscht, schreibt STERN, was auch von Jean Mallingers MM-Erbe für Deutschland, Martin Erler, bestätigt wird.
Markus Kumer (aus Metzgers innerem Kreis) berichtet, dass Frau Christiane Schwarzweller aus Wilkes MM-Gruppe regelmässig Gast bei Metzgers Tempelarbei­ten ist.[735] * Wilke bezieht angeblich Sukzessionen von Georges Delaire und Fran­çois Bruyninckx, ebenfalls in der Nachfolge Jean Mallingers. Die Gruppe ist beim Amtsgericht unter E.R.M Brandt eingetragen und publiziert als "Gross-Her­renmeister des Ordens der Internationalen Co-Freimaurerei Memphis-Misraim" eine Verteidigungsschrift gegen Howe/Möllers verwirrende "Biographie" von Reuss. Gezeichnet ist diese Schrift von Elizabeth Gould, Christiane-Marie Schwarzweller und Lothar-Arno Wilke.[736] *
In der Tat bezieht Wilke sein System und die Rituale aus den veröffentlichten Rudolf Steiner-Ritualen, die, ähnlich wie Metzgers ältere "OTO Orient Thuri­censium-Rituale" nur den "Misraim-Dienst" erwähnen {4}. Der bedrohte Senkel versendet vom Frühjahr 1987 bis Frühjahr 1988 mehrere Schreiben an die regulä­ren Freimaurerlogen Deutschlands, um den Sachverhalt zu klären. Aus diesen Schreiben ist ersichtlich, dass in Europa eine Menge konkurrierender Memphis-Misraïm-Logen existieren. Senkel erleuchtet in diesen Schreiben die Hinter­gründe von Wilkes Orden, nennt unzählige Beteiligte und meint, dass Wilkes Gruppe keine Tradition habe.
Ob dieser Hamburger MM-Zweig identisch mit dem OTO-Zweig Hamburgs von 1973 ist, der auf Horst Knaut in QUICK und in "Mensch und Mass" {6} reagiert hat, bleibt unklar. Ein Hamburger OTO soll in den 1960er Jahren Kontakte mit Grant in London gepflegt haben.[737] *

THELEMA IM APPENZELL!

Das sporadisch ab 1948 erscheinende "Mitteilungsblatt des psychosophischen In­stitutes" weist, abgesehen von einem kleinen Crowley-Zitat, keine thelemiti­schen Referenzen auf. Crowleys Thelema wird von der Schweiz aus erstmalig publik mit dem Ketzerbrevier 1 vom März 1953. Der OTO selber wird von Metzger öffentlich erstmalig im Ketzerbrevier 3 vom 21. Juni 1955 und im Äquinox II vom März 1955 erwähnt.
Ab Oriflamme 23 vom Januar 1963, dem Monat, wo sich Metzger zum OHO ausruft, wird der OTO an zweiter Stelle in der Aufzählung der der Psychosophischen Ge­sellschaft zugehörigen Körperschaften aufgelistet. Von jetzt an tritt die PG hauptsächlich als "Ordo Illuminatorum" auf {11}.
Die Oriflamme gibt sich ab Nummer 110 vom Juni 1971 als "Amtlicher Ordensan­zeiger für alle Provinzen deutscher Zunge" aus.

Metzger, in dessen "Herzen und Wirken Theodor Reuss unbeirrbar weiterlebt,"[738] * "erwirbt sich Verdienste" mit der Herausgabe der Schriften Aleister Crowleys, zumal er es in einer Zeit tut, als Crowley noch kein Renner ist.[739] * Heutzutage gehört es ja zum chicen Zeitgeist, Crowley als Satanist zu zelebrieren, wie die Zürcher "Satanswoche" vom Februar/März 1994 gezeigt hat {Schluss von 9}.

Bis zu Karl Germers Tod 1962 scheint in Metzgers Lager eine eher positive Be­urteilung Crowleys die Publikationen zu bestimmen, was im Zusammenhang mit Metzgers Ambitionen auf das OHO-Amt gesehen werden kann.[740] *
Crowley ist "die bedeutendste Figur in der modernen Literaturgeschichte."[741] *
"Er hat unvorstellbare, hervorragende Qualitäten - ist aber auf groteske Art unfähig, seine soziale und ökonomische Position zu sichern."[742] *
"Wer ein so schönes Wort [jeder Mensch ist ein Stern] prägen kann, der muss von hohen Idealen, wahrem Ethos und echter Menschenliebe durchdrungen sein. Es muss sich um einen edlen und vornehmen Charakter handeln."[743] *
"Unser Vorbild, Meister Therion, das heisst Meister des Tieres."[744] *
"Der Tod wird eine Wissenschaft, der Beruf das tägliche Opfer, Liebe wird zur Technik, wird reguliert und steht unter wissendem Willen."[745] *
"Nach dem Gesetz des neuen Zeitalters, "Tu was du willst soll sein das ganze Gesetz"; lösen sich die Konflikte familiärer, sozialer und finanzieller Gründe von selbst."[746] *
"Thelema ist eine eminent praktische Lehre. Sie vereinfacht das Leben des Men­schen, da sie alles - bisher für unentbehrlich gehaltene, überflüssige Bei­werk rücksichtlos abstreift. Thelema ist aber auch eine sehr schöne Lehre, da sie radikal mit all den Hemmnissen und Widerständen Schluss macht."[747] * Aus ei­ner Rede anlässlich der Aufführung von Aleister Crowleys Mysterienspiel "Das Herz des Meisters." Uraufgeführt am 21.3.54 im Theater am Neumarkt in Zürich, "unter dem Patronat der Genossenschaft Psychosophia... zum 100. Equinox im 50. Jahre thelemischer Arbeit."[748] * Keiner der interviewten Theaterleute und -be­sitzer kann sich an diese Aufführung oder ein gedrucktes Programm erinnern. Das Lokal gehört 1954 einer Zürcher Zunft, die es privat für eine einmalige Aufführung vermietet hat.

Der Morgen in Stein wird eröffnet mit "Tu, was du willst soll sein das ganze Gesetz" - die letzten Worte abends lauten: "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen." Die Worte werden via Lautsprecher in den Garten übertragen.[749] *
"Am Silvesterabend um 23 Uhr begaben wir uns in den Tempel, um dort nach kur­zer Zeit unsere Fackeln am Feuer, das seit der Sonnenwende brannte, zu entzün­den und liefen unter den Klängen der Trommeln und Pfeifen dreimal um den Gar­ten, bezogen zuletzt um den Haufen abgetackelter Christbäume Stellung und war­fen die brennenden Fackeln hinein. Nun begannen im Dorf die Glocken zu läuten. Einige liessen es sich nicht nehmen, über das Feuer zu springen, wo bald das Neujahrsmahl serviert werden konnte."[750] *
Laut Aussagen zweier unmittelbarer Anwohner haben solche nächtliche Feiern bis in die 1970er Jahre hinein stattgefunden. Als sich das Gut durch Landkauf ver­grössert, wird eine Parade durch den ganzen Garten gehalten. Die Musik via Lautsprecher sei schwerfällig gewesen. Geschätzte Teilnehmer: höchstens 20. Nachher sei die ganze "Gesellschaft" in den Gasthof Rose.[751] *
Genauere Auskunft über die Johannisfeste (24. Juni und 27. Dezember), die 1950-52 in der Ritterhauskapelle Bubikon des Johanniter-Ordens abgehalten wor­den sind, ist kaum zu erhalten. Man "erinnerte sich nur noch ganz schwach an die Ritual-Feier" und ist eigentlich "nicht gesonnen," Fragen zu beantworten. "Es scheint uns denkbar, dass sich Leute heute nur ungern daran erinnern."[752] *
 
"Tischritual mit Kindern: Vor dem Essen;
Das Jüngste beginnt: Tu was du willst soll sein das ganze Gesetz.
Alle: Es ist unser Wille zu essen und zu trinken, den Leib zu kräftigen, um fähig zu sein, in Weisheit, Stärke und Schönheit das Gesetz Gottes zu er­füllen.
Das Älteste: So sei es.
Nach dem Essen: Das Jüngste: Wir danken dem Allmächtigen Baumeister Aller Welten für Speis und Trank.
Alle: Man muss wissen um zu wagen, wagen um zu wollen, wollen um das Reich zu erhalten, und um zu herrschen, muss man schweigen."
Das Älteste: Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen."[753] *
 
Zu den Templersymbolen: "Es ist müssig daran zu erinnern, dass all diese Sym­bole, wie die Templer, je und je verleumdet wurden, gleich wie das Bespucken und Treten auf das Kreuz missverstanden wurde. Das Kreuz, das Zeichen des Lichts (das lichte Kreuz), ist älter als das Kirchenchristentum. Jedoch das Kreuz, auf das man tritt, ist der Schatten des Zeichens des Lichts (das schwarze Kreuz, das Zeichen der Materie.)"[754] *
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Nach dem Tod Germers vermischt Metzger OTO, FRA, GKK {15} und IO {11} und ver­ändert die Haltung Crowley gegenüber: "Wir sind keine Crowleyaner."[755] *
"Nicht die Werke des Crowley sind an sich verderblich, sondern ihre populär-pamphletartige Veröffentlichung durch die Boulevard-Presse ist das Verhäng­nis."[756] *
Annemarie Äschbach hält viele Schriften Crowleys als von "missratenen Schü­lern" gefälscht. Ausserdem sei die zweite Auflage von John Symonds (geb. 1914) Biographie über Crowley[757] * gar nicht mehr von Symonds geschrieben. Genausowe­nig seien die Bücher von Kenneth Grant (geb. 1924) von Grant verfasst: beide seien dazu viel zu alt.[758] * Fotos von Grant sind in seinem Buch "Remembering Aleister Crowley" zu sehen. Ein Foto von Symonds in dessen "King of the Shadow Realm." Mit beiden kann man rel. einfach korrespondieren.

Der Schwerpunkt der Lehren verlegt sich von Thelema auf die Adam Weishauptsche Selbstkenntnis. Diese Lehrbriefe werden ab September 1968 in der Oriflamme Nr. 86 veröffentlicht. Begründet wird diese Renovation ganz einfach: "Der Orden interpretiert die historischen Grundlagen nach Massgabe der Situationen für die Gegenwart. Um die Jahrhundertwende trat im IO eine Spaltung ein, ein Teil davon nannte sich OTO. Beide Äste sind nun wieder vereinigt"[759] * {11}.
"Metzgers Lehrbriefe, selten so einen Stuss gelesen, der unter dem Etikett Thelema im weitesten Sinne verbraten wurde... All das Zeugs von Leiden, dieser moralinsaure Unterton wenn's z.B. um Genuss geht, diese rührenden Diagramme, diese ei tucke tucke tei Mentalität. Thelema quo vadis?"[760] * "Inhaltlich völlig unbrauchbar! Reine Philosophie!"[761] *

Quibus Licet

Adam Weishaupt 1781: "Ende jeden Monat giebt der Untergebene an seinen Oberen ein verschlossenes Blatt oder auch mehrere mit der Aufschrift Quibuslicet, oder soli, in solchen zeigt er an:
1. wie ihm sein Oberer begegne, ob er fleissig oder nachlässig, hart, oder ge­lind mit ihm verfahre?
2. was er gegen die Gesellschaft für Beschwerden habe?
3. was ihm der Obere dieses Monats hindurch für Befehle kund gemacht? - was er an den Orden bezahlt hat?"[762] *
 
Weishaupt 1787: "jedes Vierteljahr... in welchem er frey und ohne Scheu nam­haft macht, wie er mit dem Betragen seiner Obern zufrieden sey; ob etwas bin­nen dieser Zeit ihm widrige Begriffe von dem Orden beygebracht, seinen Eifer und Anhänglichkeit herabgestimmt habe; ob und warum er sich in seinen Erwar­tungen betrogen finde."[763] *
 
Das Illuminaten-Quibus Licet wird nun unter Metzger zum magischen Tagebuch, das folgende Punkte enthalten soll: Personenbeschreibungen, erhabene Gedanken und Kernsprüche, gesammelte Charaktere, Personifikationen [?], Resümees und Beantwortungen von Fragen, die der "Orden" stellt.[764] * Ausser einem curriculum vitae wird das Studium des Ordensnamens verlangt, die Wahl eines Spezialgebie­tes und das Studium der Geschichte der Mysterieneinrichtungen: "Es zeigt sich daraus und zwar für den Schüler selbst, wie weit er sein Erleben als eine Be­schäftigung Gottes mit seiner Seele zu betrachten fähig ist. Es besteht die Möglichkeit, im Quibus Licet besondere Fragen an den Provinzialen oder O.H.O. (äusseres Haupt des Ordens) einzuschliessen, was unter besonderem Verschluss beigefügt und im ersten Fall mit primo und im zweiten mit soli gekenn­zeichnet wird."[765] *
 
Es ist unüblich, in den anderen OTO-Zweigen von den Ordensmitgliedern die Ab­gabe ihres Tagebuches zu verlangen. Allein Crowley hat regelmässig Einsicht genommen und so Kontrolle ausgeübt, was aber eher im Hinblick auf seinen eige­nen Orden Argenteum Astrum (AA) gesehen werden kann. Metzgers Ordenssammlung verleibt sich folgerichtig den AA ein, indem nicht nur die Heiligen Bücher Thelemas, sondern auch seine Lehrbriefe die AA-Imprimatur "Praemonstrator" tragen.
"Frater P[aragranus=Metzger] has declared that A.A. is now replaced by the Bavarian Illuminati - and this claim is not to be laughed at of consideration for all the oddness of it."[766] * Gabriel Montenegro {11ff.} ist derselben Mei­nung.[767] * Israel Regardie meint sogar, Metzger besitze originale Golden Dawn Dokumente.[768] *
 
"Erwartet nicht, dass man darauf [auf das Tagebuch] eingeht - der Kontakt mit dem inneren Stromkreis aller wahren Schwestern und Brüdern löst das Pro­blem."[769] *
"Ohne Vorbehalte muss der Schüler sich selbst ausschalten."[770] *
Der Schüler muss "Unverständliches hinnehmen"[771] * "und sehen, dass er nicht kam, um zu diskutieren oder Vorträge zu hören, sondern um von dem zu lernen, der weiss... Vorbedingungen: Gehorsam, Schweigen und Arbeit... Mit dem Ver­trauen zum Lehrer hat er [der Schüler] bedingungslos dessen Methoden anzuer­kennen... Durch Gegenargumente verlässt er den Schutz und er beginnt zu zwei­feln. Zweifel, Misstrauen, Auflehnung und Mangel an Respekt gegenüber dem Leh­rer schneiden ihm in jedem Falle den Weg zur Weiterentwicklung ab."[772] *
"Brüder, die meinen Uebersicht haben zu müssen... darauf können wir verzich­ten."[773] *
"Lächerlichkeit ist unser grösster Feind."[774] *



11. Illuminaten und Templer


Der eigentliche historische Illuminaten-Orden Adam Weishaupts ist, ausser von Johann Joachim Bode in Weimar bis zu dessen Tod 1793, nie fortgesetzt worden. Es gibt keine historische Kontinuität.
Literatur zum "originalen" Illuminaten-Orden:
Peter Christian Ludz: Geheime Gesellschaften, Heidelberg 1979
Helmut Reinalter: Freimaurer und Geheimbünde, Frankfurt am Main 1986
Gerd-Klaus Kaltenbrunner: Geheimgesellschaften, München 1987
Manfred Agethen: Geheimbund und Utopie, München 1987
Richard van Dülmen: Der Geheimbund der Illuminaten, Stuttgart-Bad 1975
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens, Berlin 1906, München 1978, Bremen 1985
Adam Weishaupt/Leopold Engel/H.J. Metzger: Über die Selbstkenntnis, Zürich 1966

Zur Biographie Leopold Engels sei auf Karl Frick: "Licht und Finsternis" (Graz 1978), 465 und Howe/Möller: "Merlin Peregrinus" (Würzburg 1986), 122 hingewie­sen.
Die wenigen mit + versehenen Daten stammen aus dem Brief von Anita Borgert an den Rechtsanwalt Ludwig Delp vom 2.12.1970.

Präsidenten des "Weltbund der Illuminaten"

- 1880 will der Sänger und Drogist Theodor Reuss den Illuminaten-Orden, "Loge Ludwig,"[775] * in München re-aktiviert haben.[776] * Der 1895 in Berlin gegründeten Loge soll sich dann der Schauspieler und Schriftsteller Leopold Engel ( Theophrastus, geb. 19.4.1858) am 9.11.1896 angeschlossen haben.[777] *
- 1893: Engel gründet in Berlin den Weltbund [andere Quellen behaupten, Engel habe seinen IO erst 1897 in Dresden gegründet].[778] *
- 1895 hält Carl Kellner Unterredungen mit Reuss. Aus seiner Idee einer "Academia Masonica" wird Reuss später die "Orientalischen Templer" ins Leben rufen. Reuss ist jedoch zu beschäftigt mit dem Illuminaten-Orden, und Kellner hält nicht viel von Engel. Engel und Reuss zerstreiten sich.
- 25.5.1896: die Spiritisten Engel, Max Rahn (Zeitschrift "Sphinx"), August Weinholtz u.a. gründen den "Verband deutscher Okkultisten."[779] *
- 30.8.1896: Reuss, Franz Hartmann, Engel u.a. werden Mitbegründer der "Theosophischen Gesellschaft in Deutschland."
- 1899: Engels IO und Reuss' IO vereinigen sich (wieder?). Im Organ des Illu­minaten-Ordens "Das Wort" veröffentlicht Reuss 1900 eine "Politische Rund­schau."[780] * Reuss erhält 1901 von Papus eine Martinisten-Charta, was nahe liegt, da beide Theosophen sind {3}.
- Am 12.3.1901 versuchen Engel und Reuss in Berlin mit einer selbstgebastel­ten, rückdatierten Charta ihrer Organisation Seriosität zu verleihen.[781] *
- 3.7.1901: Der Regent Theodor Reuss überwirft sich mit dem Kustos Leopold En­gel, der nun Reuss' Behauptungen als Schwindel bezeichnet.
- Eine kuriose Quelle berichtet: Im September 1901 gründen angeblich Kellner, Reuss und Franz Hartmann den OTO.[782] * Die 0-Nummer der "Oriflamme" erscheint im Januar 1902, worin Leopold Engel, Max Rahn, August Weinholtz und Franz Held noch als Anlaufstellen genannt werden. Es scheint, dass sich Reuss und Engel wieder vertragen.
- 1902: Sitz in Dresden. Regent des Reuss'schen IO für England wird der "Summus Magus" der "Societas Rosicruciana in Anglia," William Wynn Westcott/Non Omnis Moriar/Sapere Aude (Mitbegründer des Golden Dawn). Der "Magus" Reuss führt deren kurzlebigen Ableger, die "Societas Rosicruciana in Germania" vom 7.7.1902 bis zum 11.7.1907.[783] * Engel ist "Magus Delegatus Pri­mus" der SRiG.
27.6.1902 Westcott an Reuss: "Engel sagt mir auch, dass ich mich als Illuminat des Dresdener-Zweiges betrachten könne." Am 26.8.1902 akzpetiert Westcott "the position as Regent."
Am 16.10.1902 bedankt sich Westcott bei Reuss für eine Illuminaten-Charta, kann oder will den IO jedoch in England nicht näher einführen, da er dem 18° u.a. zu ähnlich sei.[784] *

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- Im Juni 1902 kommt es zum endgültigen Bruch zwischen Engel und Reuss. Die Kellnerschen "Lehren der Hermetic Brotherhood of Light wurden reserviert für die wenigen Eingeweihten"[785] * {16}. [Bald werden unter Reuss gewisse Memphis-Misraïm-Grade zu OTO-Graden {2}, seine Aktivitäten entschwinden nun aber am Horizont dieses Kapitels].
- 18.1.1903: Neue Satzung des IO in Dresden. Auf dem Titelblatt handschrift­lich: "eingetragener Verein."
- 1906 publiziert Engel die "Geschichte des Illuminaten-Ordens" (Dresden), worin er sich auf Seite 466 von Reuss distanziert.
- 1911 fasst Engel die Visionen einer Seherin zum Science Fiction Roman "Mallona" zusammen.[786] *
- Am 10.5.1912 gründen Engel, Heinrich Widtmann und Willy Vierath "das Insti­tut der Illuminaten Freimaurer."
- Am 25.5.1912 treten neue "Gesetze des Inneren Orientes" in Kraft.
- Im Frühjahr 1921 offenbart sich Leopolds Vater (gest. 1913), der Konzertmei­ster Karl Engel, aus dem Jenseits, und überträgt seinem Sohn die Aufgabe, die jenseitige Botschaft, wodurch er "vorbereitet wurde, um durch höchste, tateif­rige Liebe in die Herrlichkeit der Himmel einzugehen," "den auf Erden weilen­den Menschen mitzuteilen."[787] *
- Am 1.11.23 beauftragt Engel Maximilian Haitz/Hartwig "auch nach meinem Tode" für die Büchersammlung zu sorgen.
- 1924: Der IO von Dresden muss mangels Mitgliedern geschlossen werden.[788] *
- 11.9.1926: Eintragung beim Amtsgericht Berlin-Tempelhof als "Weltbund der Illuminaten."[789] *
- 1928 Engel empfängt medial "Luzifers Bekenntnisse."[790] *
- 8.10.1931 stirbt Leopold Engel.
- Im Oktober 1932 wird Julius Meyer/Marius zum neuen Oberhaupt gewählt.[791] *
- 1933 beantragt der Präfekt H. Teumer/Theobald aus Chemnitz, den IO aufzu­lösen.[792] *
- Am 18.6.33 wird der IO aufgelöst.
- Am 8.9.1934 taucht die Gestapo in Meyers Wohnung auf.
- 22.9.1934: Meyer und Maximilian Haitz werden von der Gestapo zur Liquidation des Ordensmaterials gezwungen. Während des Zweiten Weltkrieges spielt sich die Geschichte des "Weltbundes" in den Landesgruppen ab {siehe unten}.
- Am 1.12.46 versucht Meyer vergeblich beim Polizei-Präsidium Berlin das Or­densmaterial zurückzuverlangen. Man teilt ihm mit, dass das Gestapo-Gebäude völlig ausgebrannt ist und keine Akten aus diesem Gebäude gerettet worden sind.

- 9.4.1953: Julius Meyer beauftragt Maximilian Haitz in Berlin selbständig das von der Gestapo beschlagnahmte Ordensgut "in Empfang zu nehmen," und "mich auch in der Leitung der Ordensarbeit voll [zu] vertreten." (Der Brief Frau Borgerts an den Anwalt Delp erwähnt hier noch den Berliner Adolf Wille/Odilo. Quelle ist wahrscheinlich die Urkunde Paul Kirchvogels {unten} von 1966 [!], in der Metzger Oberhaupt wird.)
- 1953 stirbt Julius Meyer.
- Am 1.11.1955[793] * tritt Paul Kirchvogel/Klodulf in Kassel (Mitglied seit dem 5.6.1927) die Führung an und übergibt am
 - 14.11.1963 "von Angesicht zu Angesicht in Kassel" das Präsidium an Metz­ger.[794] * "1902 hat sich der O.T.O. unter Reuss vom Illuminaten Orden getrennt." Metzger will sich alles "im Laufe der Zeit wieder einverleiben."

Landesgruppen

- 1896: Engel erweckt die Landesgruppe Österreich.+
- 1910: "Adam Weishaupt zum Licht am Rhein" in Köln.[795] *
- 1912: "Adam Weishaupt zur Pyramide" in Berlin.[796] *
- 1929: Erleuchtung der Synode "Zum Wilhelm Tell" in Zürich durch den Präsi­denten Leopold Engel in Berlin.+
- 1933: Karl Brodbeck/Rudolf, Provinzial und Kustos für die Schweiz (ebenfalls in der Berner FM-Loge zur Hoffnung, Droit Humain und Stuhlmeister der Loge zur Gralsburg),[797] * erreicht den Zusammenschluss mit Österreich. Brodbeck gehört zur Gruppe um Pinkus (dem "Geistigen Vater" Metzgers), dem mutmasslichen Reuss-Erben Hilfiker, dessen Adlatus Reichel, Merlitschek, Ba­der, Baumgartner aus Aarau (Loge zur Treue), Struppler und dem Abramelin-In­teressierten Egloff {4}.
- 1935 in Wien: Gründung eines neuen Aeropags mit einem anti-semitischen Arier-Paragraphen und einem eigenen Grossmeister ohne Erlaubnis des Kustos­amtes Helvetien, was 1935 zur Spaltung führt. Die Landesgruppe Schweiz erklärt die Landesgruppe Österreich für irregulär. Diese wird dann mit dem politischen Anschluss Österreichs ans Dritte Reich 1938 aufgelöst.[798] * Eduard Korbel rettet das Ordensmaterial.+

1935 wird der Pole Jan Korwin Czarnomski/Elpher in Warschau 90° und 95° von Memphis- und Misraïm bis zur Schliessung der Loge "La Pyramide du Nord en la Vallée de la Vistule" No. 16 und des Rosenkreuzerkapitels "Pelican à l'Aube Naissante" No. 3.[799] * Ausserdem ist Czarnomski Martinist für Polen, Griechen­land und Madagaskar. 1937 erweckt er einen Ableger der antisemitischen, öster­reichischen "Weltbund der Illuminaten"-Gruppe in Warschau. 1938 werden die Lo­gen geschlossen. 1939 ist Czarnomski tätig im Rahmen der Anti-FUDOSI, die von Chevillon und Swinburne Clymer ausgehend, auch Krumm-Heller, Hilfiker und wei­tere, in diesem Zusammenhang nicht erwähnenswerte Leute, zusammenruft[800] * {4, 12}. Mitglieder der "Weltbund"-Gruppe in Warschau sind Stanislaw Czarnomski, Robert Walter/Waltari (zur Anthroposophie übergetreten, gest. 1981) und Colonel Boris Smyslowski/Hermes, der nach dem Zweiten Weltkrieg die pol­nischen Memphis-Misraïm-Reste nach Frankreich rettet.
Am 25.6.1944 wird Czarnomski von der Gestapo ermordet.[801] *

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1949 wird der österreichische "Weltbund der Illuminaten" durch den General Grossordenskanzler und Kanzler der Ordensgruppe Österreich Eduard Korbel (Grossmagus, 5° und höchster Grad des IO) als Vorhof der Fraternitas Saturni neuerweckt.[802] * Eine andere Version nennt Hermann Medinger als Neugründer am 11.11.1949.[803] * Metzger erhält angeblich von Meyer (Berlin) den Auftrag,[804] * mit Korbel (Wien) Kontakt aufzunehmen, da die Zensur einen direkten Kontakt unmög­lich macht und Metzger als Schweizer ein Visum der Besatzungsbehörden von Ber­lin und Wien besitzt.+ Metzger möchte 1950 Korbel mit seinen Ritualen eindecken, da Korbel seit 1945 kein Material und Bücher mehr besitze,[805] * was im Widerspruch zu Metzgers späterer Behauptung steht, er habe "authentisches Material" von Korbel geerbt.[806] * Korbel inseriert in der Zeitschrift "Mensch und Kosmos." Mitglieder: Franz Spunda und Prof. Wunderlich. "Ein Kreis il­lustrer Gelehrter und ernsthafter, wohl etwas stiller und abgeklärter Men­schen."[807] *

- 1949-1953 ist Carl Krivsky ( Klotwald) Kustos des österreichischen "Weltbund."+

- 1953-54 verwaltet dieses Amt Hermann Medinger/Manfred, der seit 1931 dem "Weltbund" angehört und 1950 Provinzial der Landesgruppe Niederösterreich ist.+

Am 6.1.1955 stirbt in der Schweiz Karl Brodbeck, und Metzger wird am 1.5.55 zum Kustos von Helvetien durch Korbel (Wien): Im Auftrag und nach einer Charta von 1951 (während Metzgers FS-Reise nach Wien) gezeichnet von Julius Meyer. Metzger glaubt sich nun beauftragt, "die Fusion zu vollziehen und die Arbeit und die Ausbreitung des Ordens urbi et orbi an die Hand zu nehmen," um An­schluss an die Quelle des OTO zu finden, so wie er sie sieht: "1902 hat sich der O.T.O. unter Reuss vom Illuminaten Orden getrennt." Im Mai 1955 wird Eduard Korbel erstmals in Metzgers Publikationen erwähnt.[808] *
- 1954-58 ist Holecek-Hollschowitz/Herbert Kustos in Österreich.+
- Julius Meyer übergibt 1953 sein Amt an Maximilian Haitz und stirbt am 16. November 1955.
- Am 25.1.1958 stirbt der Kanzler Korbel. Metzgers Geliebte Anita Borgert/Ainyahita wird General Grossordenskanzler.[809] * In Österreich werden Dr. Danneberg/Dietrich Kustos und Prof. Rieger/Hildebrand Kanzler.+ "Danneberg ist Vize-Kreisgerichtspräsident von Kornenburg NÖ, Bruder des Füh­rers der Österr. Sozialdemokratie - Rieger gilt als Nazi und Arier."[810] *
In Metzgers Publikationen erscheinen die Namen Hans Trösch (Karlsruhe) und Karl Prosvic (Wien). In Metzgers Todesanzeige für Korbel taucht der Begriff "I.O." erstmals öffentlich auf.[811] * Am 1. März 1960 wirbt Metzger für den IO: "Interessenten wollen sich bitte melden."[812] * Am 1. März 1962 tritt Metzger erstmals als "Weltbund der Illuminaten" auf."[813] *
- Maximilian Haitz stirbt am 27.10.1965.
- Im Dezember 1968 spricht Metzger erstmals von seinem Illuminaten-Orden-Frei­maurermuseum.[814] *
- In Österreich ist der "Weltbund" eingeschlafen. Möglicherweise angespornt durch Englert (siehe unten {6})[815] * möchte Hermann Medinger im Dezember 1969 sein Amt als Kustos wieder aufnehmen. Dagegen wehrt sich Metzger, denn für ihn ist Danneberg noch massgeblich.+ Obwohl Medinger meint, "In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht,"[816] * "werden die Schweizer Schwestern und Brüder für gefährliche Satansknechte gehalten."[817] * Medinger nennt sich Grosskanzler des "Illuminaten-Ordens für Austria" und publiziert Erfahrungen aus seiner "radiästhetischen Praxis."[818] *
- Am 18.2.1972 wird Gustav Frey (geb. 13.1.12) Meister vom Stuhl der Zürcher Loge Lavater. Frey/Jeremias, von Beruf Buchhalter, besucht 1950 die Vorträge Metzgers, empfängt das Licht der Bauleute am 8.12.51 und wird 1964 Beamter in der Loge Lavater. Frey stirbt am 1.5.72.[819] *

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Über die Sukzession weiss Friedrich-Wilhelm Haack, dass Julius Meyer Maximi­lian Haitz eine Vollmacht hinterlassen habe, sich den "Weltbund"-Nachlass, den die Gestapo beschlagnahmt hatte, abzuholen, was Haitz auch getan hat. Daraus soll für Haitz aber keinerlei Anspruch auf Nachfolge, auch nicht auf Besitz gegeben worden sein. Der eigentliche Besitzer sei der Sohn von Julius Meyer, Herr Kriminal-Kommissar i.R., Gert Meyer.[820] * "Haitz hat damals die Unterlagen mit einer Bescheinigung von Meyer bei der Ostberliner Polizei abgeholt und nach dem Tod von Meyer aus eigener Vollmacht erklärt, der Nachfolger zu sein."[821] * Gert Meyer: "Eine Neugründung des Ordens nach dem Kriege war von meinem Vater nicht geplant worden... Ich bin der alleinige Erbe meines Va­ters."[822] *
 
"Nach dem Willen des letzten Grossmeisters J.Meyer erfolgte nach 1945 keine Neugründung mehr. Alle Nachfolgeorden (darunter die P[sychosophische] G[esellschaft {10}] und der IO-Frankfurt [siehe unten]) haben keine autori­sierte Tradition des Weltbundes."[823] *
"Historisch gesehen ist zum Beispiel eine Verbindung von Illuminaten und Ro­senkreuzern unsinnig."[824] * "Aus einem Orden der Aufklärung ist... ein Orden der magischen Religion geworden."[825] *
Über Papiere, die Metzgers Sukzessionen, ob OTO, FRA, GKK oder IO, dokumentie­ren könnten: "Wurde vor uns mit Papieren zwar öfter geraschelt - aber anfassen und hineinsehen war nie erlaubt."[826] *
 
Karl Brodbeck ortet in den USA die "Grossloge von Atlantis" als Spaltungs­zweig[827] * aus den 20er Jahren. W. Collins entdeckt eine Linie von John Yarker Junior bis Ronald Powell ( Duc de Palatine)[828] * {15ff}.
Illuminaten und Templer
Die Unstimmigkeiten zwischen Reuss und Engel erlauben Metzger, OTO und Illumi­naten-Orden (IO) zu verschmelzen: "wie schon mehrfach gesagt, trat um die Jahrhundertwende im IO... eine Spaltung ein, und ein Teil davon nannte sich in der Folge OTO. Beide Äste des gleichen Baumes sind wieder vereinigt."[829] *
Alle anderen abgespaltenen Zweige, die wir wieder mit dem Orden ab 1952 [?] vereint haben, führen wir aus historischen Gründen und um des gerechten und sauberen Verständnisses wegen auf."[830] *
"Der heutige Ordo Illuminatorum setzt sich wieder zusammen aus den Zweigen IO (Engel), OTO (Reuss), FRA (Krumm-Heller)."[831] * Reuss und Crowley haben das beide eher umgekehrt gesehen: den IO in den OTO hineinkorporiert.

Metzgers Gradaufbau

Metzgers Ordenskompilation nennt sich abwechslungsweise Illuminaten-Orden oder Ordo Illuminatorum. Es wird selten ersichtlich, ob damit der "Weltbund der Il­luminaten" gemeint ist. Leopold Engel selber hat da auch keinen grossen Unter­schied gemacht."[832] * Im "Anuario Americano Bucheli" erklärt sich Metzger: En­gels Weltbund und Reuss' OTO sind als Ordo Illuminatorum zusammengefasst.[833] *
Gelehrt wird mit Fernbriefen in der Oriflamme {10}, nachdem untreue Mitglieder die vorher nur gegen Rückgaberevers ausgehändigten Lehrbriefe zu offenherzig herumgezeigt haben. Die Begleitbriefe zu den Lehrbriefen werden entweder von Frau Borgert, Br. Solitarius oder Br. Catenus unterschrieben.
Den Anstrich der Seriosität gibt man sich, indem man das Reuss'sche Statut von 1912 anwendet: "Es kann niemand ein "Eingeweihter" des OTO werden, der nicht vorher die drei Johannisgrade der Freimaurerei empfangen hat." Jeder Aspirant "muss durch die sämtlichen Grade der Johannis-Freimaurerei, wie auch der Hoch­grad-Maurerei, hindurchgehen, ehe ein Mitglied ein Erleuchteter und Eingeweih­ter unseres Ordens werden kann."
Dies steht im Widerspruch zu Crowleys OTO-Tradition.

Der IO ohne Reuss von 1903 in Sachsen weist 7 Grade auf. "Die unter dem Namen I...O... geführte Organisation ist keine Fortsetzung des alten I...O... von Adam Weishaupt."[834] * 1925 wird der IO nochmals neu organisiert.[835] * Laut der Wiener Freimaurerzeitung vom Juni 1929 sind Selbstinitiationen, sogenannte "Fernaufnahmen," gang und gäbe.[836] *
Metzger erzählt Grosche am 25.4.51, dass nach dem Zweiten Weltkrieg der IO nur noch fünf Grade besitze, "wovon der Grossmagus der Dritte ist und etwa dem Gradus Templarius [der FS] entspricht. Dass heisst innerhalb der Org., sinn­gemäss gemeint, also nicht als es. Rangstufe oder Reifegrad."
 
Nach 1962 baut sich Metzger ein eigenes Gradsystem, worin IO, OTO, FRA und GKK kompiliert sind. Hier ein Auszug aus dem Exemplar der Liste im Warburg Insti­tut:
I°-II° : Vorhalle, GKK
III°-V° : Blaue Maurerei St. Johannis-Maurerei
VI°-VIII°: Rote Maurerei, FRA [Illuminaten-Grade]
X°-XII° : Mystische Maurerei, OTO [Illuminaten-Grade]
XIII° : Patriarchat, Aeropag, Illuminat

Das Gradsystem wandelt sich in 9 "Arbeitsausschüsse" um: IO, OTO, FRA, Frei­maurertradition, GKK, "Thelema, Freie Geistes -und Lebensschule," Verlag PG, "Labor Thelema" und "Thelema Wirtschaftsbetrieb."[837] *
 
"Der IO ist ein Hochgradorden. Als Vorbereitung gelten die blauen Grade der Bauleute, die Johannis Maurerei, die CO-Maurerei."[838] * "Unser Orden... will eine Elite heranbilden."[839] *
"Die Stufenfolge blaue, grüne, rote, schwarze und weisse Grade bedeutete: die Bauhütten, die den Tempel bauten, die Vervollkommnung des Tempels, die die re­alen Wissenschaften beherrschen, die Rosenkreuzerkapitel, die die Natur und das Schöpfungsgeheimnis studierten, die Tempelritter, die den Tempel vertei­digten und die Priestergrade, die im Tempel den Gral hüteten."[840] *
"Der Weg ist: Vorhalle des Tempels - Bauleute des Tempels (FM) - Bruderschaft von Rose und Kreuz - Ritter des Tempels - Presbitertum oder Priesterschaft im Tempel."[841] *
"Die heutige Ordensregierung ist wie ehedem die Dreiheit gemäss dem Lebensbaum [AA?]. Titel sind im Orden abgeschafft, obwohl die historischen Bezeichnungen implizite beibehalten werden. So gibt es den Erzbischof (das unsichtbare Haupt der Kirche, die nur durch die Bischöfe regiert wird), den Präfekten (das sichtbare Haupt des Ordens) und den Vicarius Ordinis (den unbekannten Dritten im Bunde) der Ordensregierung. Der Prämonstrator General [AA?] ist die vierte Autorität, die nach Konsultation mit der Ordensregierung über die Veröffentli­chungen entscheidet."[842] *
"Es handelt sich bei der Bezeichnung Ordensgeneral des IO bzw. Ordensgeneral des OTO um eine von der praktizierenden Tätigkeit innerhalb des IO abhängige Titulierung."[843] *
 
Die Briefköpfe Metzgers tragen je nach Abteilung (GKK, OTO oder IO) andere Zu­sätze: OTO: "Initium Sapientiae Amor Domini, Fraternitas Lucis Hermeticae, Fraternitas Rosicruciana Antiqua, Ordo Illuminatorum" oder "Antiqui et Primi­tivi Liberorum Structorum Ritus de Memphis et Mizraim, Fraternitas Lucis Her­meticae, Magnus Oriens Antiqui et Accepti Ritus Latomorum Moris Scotorum, In­itium Sapientae Amor Domini."[844] * Das "Caliphat" {13} äfft diese Briefköpfe nach.
Weltbund der Illuminaten: "Landesgruppe Schweiz" oder "Ordo Illuminatorum Ger­maniae. Eleusis 1776, gez. Br. Spartakus -- Eleusis 1783, gez. Br. Spartakus und Br. Cato -- Athen 1786, gez. Br. Spartakus und Br. Philo -- Athen 1793, gez. Br. Spartakus und Br. Cato -- O. Berlin 1893, 1903, 1925, gez. Br. Theo­phrastus. Weltbund der Illuminaten, Adresse: Abtei Thelema."
 
"Schliesslich fussen unsere Darlegungen auf der Kenntnis der Geschichte und dem authentischen Archivmaterial unseres Ordens."[845] *
 
Über das Arcanum: "Selbst Autoren, die es wissen müssten und ein Leben danach geforscht haben, sind um das Wesentliche herumgegangen (SELBST Leopold En­gel)."[846] * Oscar R. Schlag {14} erinnert sich, dass Metzger nicht viel von Leo­pold Engel gehalten habe, der wie Reuss nur ein Opernsänger gewesen sei. Metz­ger berufe sich direkt auf Adam Weishaupt.[847] * Dabei ist es wiederum doch "erstaunlich und unverständlich, dass immer wieder behauptet wird, Adam Weishaupt sei der Stifter der Illuminaten."[848] *
 
Abgesehen davon, dass Gustav Meyrink oder Franz Spunda (Autor von "Baphomet", {5}) tatsächlich Mitglied des IO gewesen sind (letzterer sogar alias Sperontes unter Metzger), werden wahllos wohlklingende Namen wie "Goethe, Mozart, Wieland, Lavater, Pestalozzi, Humboldt, Knigge" zu berühmten Mitglie­dern gemacht.[849] * Ähnlich Crowley in seiner Gnostischen Messe (dessen Liste in der von Metzger intern benützten schweizer Version gekürzt ist) oder Reuss in seinen Oriflammen von 1904 und 1912, worin bei letzterer die Offenlegung der Sexualmagie als Schlüssel des Geheimnisses folgt. Wo Reuss hingegen noch 1914 in "Parsifal oder das entschlüsselte Gralsgeheimnis"[850] * von jedem Turm einer Kirche als "Symbol des männlichen Organs" und von jedem Schiff einer Kirche als "Symbol des weiblichen Organs" spricht, weiss Metzger 1968 von "unbefriedigten Tanten und Onkel"n zu berichten, die in jedem Kirchturm, jeder Zigarette, jedem Taschen- oder Küchenmesser usw. einen Phallus sehen. Crowleys "Magick...," in der schweizer Version als "Philosophie für alle," enthält ein zusätzliches, von Metzger in ähnlichem Tenor gehaltenes Kapitel.

Nach den Vorwürfen Horst Knauts in QUICK und NEUE REVUE: "Der IO (mit OTO, FRA, GKK) befasst sich nicht mit der Botschaft aus der Gespensterwelt und stellt keine Okkultistengemeinde dar. Er ist eine überkonfessionelle, poli­tisch neutrale, philanthropisch-humanistische Körperschaft, die ihre Ursprünge in der Aufklärung hat."[851] * Die Unterscheidung von magischen Ritualen und Psy­choanalyse wird von Frl. Äschbach folgendermassen ausgedrückt: Im Gegensatz zu "Psychagogik, Psychohygiene und Psychotherapie" bereichern die Methoden des Ordens umfassender "vor allem durch das Brauchtum, das Ritual, die Symbolik und erprobte Erfahrung."[852] *
 
"Wir wollen keine Prämissen verändern; wir wollen aufbauen auf dem Alten - daraus Einsicht und Klarheit gewinnen."[853] * Ähnlich hat sich schon Eugen Grosche geäussert: "Neue Formen brauchen wir in jedem Falle nicht, sondern nur die alten Formen, die Ursymbole, neu zu erkennen, zu verstehen, zu benutzen, einzustellen auf den neuen Rhytmus [des Neuen Aeons]."[854] *
Englert {siehe nächstes Unterkapitel}: "Alte Formen unverändert zu lassen, be­deutet mit ihnen zu scheitern. Sie ständig kritisch zu prüfen und verbessern bringt Fortschritt."[855] *
 
Im Verlauf der Konkurrenzkämpfchen zwischen den verschiedenen OTO-Gruppierun­gen denkt man im "Caliphat" {13} folgendes von Metzger: "Er hat das Thelema-Revival verschlafen. Das zusätzliche Kapitel in Magick ist seichter Quatsch[856] * + und die Oriflamme dünnblütig."[857] * "Zwischen dem, was er publiziert und dem was er macht, besteht oft eine ziemliche Diskrepanz."[858] * Denn: "It would be overstating to say that the Illuminati are superior to the O.T.O. - they are however identical. All degrees up to and including VI° (equivalent to 33° in the old system) are what Reuss termed lay-brotherdegrees. O.T.O. membership proper began at VII°. Reuss states of the degrees VII°-X° that these are the real active members of O.T.O., also called the Hermetic Brotherhood of Light {3}, or Illuminati. The title of the IX° is Illuminatus Perfectus."[859] *

Die Himmlischen Kampftruppen

Walter Englert {6}, geboren am 16.3.24 in Frankfurt um 09.13 Uhr, erhält von Eugen Grosche {6} am 29.12.1962 den 13° und am 13.4.1963 den 12° und den 18°.[860] *
"Durch den plötzlichen Tod seines Grossmeisters Gregor A. Gregorius sozusagen heimatlos geworden,"[861] * wird Englert alias Telepharos durch E. Enge­ler/Angelus am 27.5.64 in die "Mineralienversammlung in Stein" aufgenommen und erhält am 29.5.64 durch Metzger persönlich das maurerische Licht in Zürich in dessen "Loge am Limmat zum Kompass." Am 31.5.64 heiratet Englert seine Frau Uta, getraut mit dem freikirchlichen Äquivalent der priesterlichen Segnungen durch Bischof Josephus M. +/Metzger in der Zürcher "Kirche Rose und Kreuz."[862] *
Im Frühjahr 1964 reist Audehm, der Englert seit 1963 kennt, zusammen mit sei­nem Freund und Arbeitskollegen Peter Lerch/Petrus nach Stein. Die Begegnung ist "von Gregorius in's Werk gesetzt."[863] * In der Nacht vor dem ersten Zusam­mentreffen mit Metzger erscheint Audehm in einem Traum Rösli Metzger mit "extatisch verzerrtem Gesicht."[864] * Im Sommer 1965 wird Audehm alias Br. Mundus in Zürich in den Lehrlingsgrad des Illuminatenordens aufgenommen.

Am 18.6.65 wird Englert von Metzger in den Gesellengrad gerufen, am 17.10. desselben Jahres erhält er anlässlich seiner Initiation durch Günther Naber/Beatus in den 0°-OTO den Spruch aus Liber AL;1-19. Am 19.10.65 wird ihm durch Naber der Meistergrad verliehen und nur kurz danach, am 22.10.1965, wird Englert durch Metzger in Zürich zum X° für Deutschland eingesetzt.[865] * Zeuge ist Emil Scheidegger. "An der Rechtlichkeit dieses unter Zeugen vollzo­genen Aktes ist nicht zu zweifeln."[866] *
Im selben Monat Oktober wird von Stein/Appenzell aus ein Rundschreiben ver­schickt, mit der Bitte an "die Brr., um vermehrte, aktive Mitarbeit, rechtes Verständnis und zweckmässige Unterstützung im weitesten Sinne." Im Dezember 1965 beklagt man sich in der Schweiz über die "zersplitternden Brr." "Der O[rden] verlangt, dass jeder Br. sich einen oder mehrere Nachfolger nach­zieht,"[867] * und das Rundschreiben vom Oktober sei keine "berechtigte Selbstkri­tik" gewesen. Während des Jahreswechsels 1965/66 muss man in Stein auf Besuch verzichten: aufgrund einer Maul- und Klauenseuche bleibt das Gebiet behördlich abgesperrt.

Im Frühjahr 1966 besucht Gabriel Montenegro aus den USA die Schweiz. Der Mexi­kaner Montenegro wird uns in späteren Kapiteln {12, 13} wiederbegegnen. Hier vorweggenommen sei, dass er einen Doktor der Medizin der "Sierra State Univer­sity" innehatte und von Metzger als 33°, IX° und Oberster Souverän des OTO für Nord- und Südamerika eingesetzt worden ist.[868] * "In seinem Tross zwei seltsame Herren (Amerikaner), in denen wir CIA vermuteten. In Dornach [Anthroposophie] durften wir, nachdem Monti seinen Logenpass vorwies, sofort ins Allerheilig­ste. Wurden mit allen Ehren herumgeführt. Uns fuhr ein I.O.-Bruder Leo aus Zü­rich... Herr Schlag kam dann Sonntags mit etwa fünf Leuten - und lernte ihn auch kennen (ich auch und Hemberger)... Eines morgens entdeckten wir auf dem Stubentisch Montis Patente und die Passworte und - Zeichen... Wie ich hörte, ist Monti dann, ohne sich zu verabschieden (völlig verängstigt), ab­gereist... Montenegro trug übrigens einen Bischofsring und behauptete, dass er jederzeit in Rom vorgelassen würde. Ich glaube ihm das sogar."[869] *
Englert bringt am 15.6.1966 Prosper Wilhelm Maurer (geb. 20.6.1892) nach Stein.
Vom 14.10.-18.10.1966 hält sich Englert in Stein auf, um die Gründung einer Frankfurter Loge zu besprechen.
Am 11.11.1966 um 23 Uhr[870] * wird die Frankfurter Loge "Freiherr Adolf von Knigge" durch Annemarie Äschbach, Anita Borgert und Metzger erleuchtet, und die Herren Paul Rüdiger Audehm (Kanzler), dessen "engster Freund"[871] * Englert (Meister vom Stuhl) und Peter Lerch (Deputierter der Schweiz) werden ermäch­tigt, "vom 1. bis zum 3. Grad zu arbeiten."
Die "Freiherr Adolf von Knigge" lässt sich 6 Wochen später als OTO/IO e.V. eintragen. Ein Jahr später trennen sich die 19 Frankfurter von den Schweizern.
Audehm: "Ich will mich, als Urheber dieser Entwicklung, nicht verteidigen. Schuld trug mein durch unverdaute Magie überranntes Wesen - und nicht zuletzt ein noch übrig gebliebenes Quentchen christlichen Anstandes und christlicher Gesinnung. Der grosse Meister aus der Schweiz konnte es nicht ertragen, dass ich... zur christlichen Ethik hielt und seine Verhaltensweise gegenüber weib­lichen Ordensgliedern - verheiratete Frauen nicht ausgenommen - nicht billigen konnte."[872] *
 
Aus Stein ergehen verschiedene Briefe "An die Srr. und Brr. der Loge Freiherr Adolf von Knigge," die beschwören "Setzt euch nochmals mit kühlem Kopf zu ei­ner Aussprache zusammen." Da aber der Bruch endgültig scheint, beschliessen die Schweizer, ihre Lehrbriefe in der Oriflamme zu veröffentlichen, da sie de­ren Geheimhaltung durch die Frankfurter ungesichert sehen. "Das Schielen nach Informationen aus anderen Obödienzen... hält die Brr. nur von der wirklichen Arbeit... ab."[873] *
 
Gabriel Montenegro, in den Streit mithineingezogen und bislang von Metzger überzeugt, beginnt sich zu wundern. Der Landarzt Günther Naber, bislang Metz­ger-treu (er gehört zu den fünf IX°, die Metzger am 6.1.63 zum OHO gewählt ha­ben), beschreibt dem Mexikaner das Geschehen in der Schweiz: "Beim Verlag Thelema hat man seit der Selbsterkenntnis[874] * nichts mehr erscheinen las­sen. Die Pflichten als Gastwirt, Mundschenk, Koch etc. des Gasthaus Rose zu Stein und die dortigen Renovierungs- und Erweiterungsbauten nehmen für die Be­treffenden alle Zeit in Anspruch, wie man uns versicherte... Der den üppigen Brüsten der Weisheit reichlich entströmende Spiritus (Sanctus?) erzeugt eine Art von ekstatischem Bewusstsein, dessen Ausmass wir nur in ehrfürchtigem Schauer bebend erahnen können. So bleibt uns nicht viel mehr, als in untertä­nigster Demut zu harren und derweil in kindlichem Staunen und Stammeln mitein­ander über die Bedingungen und Verwirklichung von Thelema zu reden" (Ende Juli 68).

Um diese Zeit verschickt Audehm seine "Dokumentation über einen Ordensschwin­del,"[875] * worin er sich mit Metzgers Titeln auseinandersetzt. Ausgangspunkt ist die Charta Metzgers vom 11.11.66 an Englert, Audehm und Lerch. "Wir, H. Jose­phus M., Frater Paragranus, Grosskreuzträger des Verdienstordens von Frankreich, Grosskreuzträger des Joachims-Ordens, Professritter des Ordo Mi­litiae Templi Cruci [OMCT], Souveräner General Gross Meister, O.H.O, Vicarius Ordinis des Ordens der Templer vom Orient, Souveräner Gross Meister des Ordens der Illuminaten, Souveräner General Gross Meister der Fraternitas Rosicruciae Antiqua und Souveräner Patriarch Ecclesiae Gnosticae Catholicae."
Audehm fragt die französische Botschaft in Bonn um Auskunft und erhält fol­gende Antwort: "Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, dass Herr Josef Hermann Metzger nicht" zur Ehrenstufe des Gross-Kreuzes des Nationalen Verdienst-Or­dens ernannt worden ist. "Ich teile Ihnen mit, dass ein Phantasie-Ehrenzei­chen existiert mit der Aufschrift Nationales Französisches Verdienst (und nicht Nationaler Verdienst-Orden). Es wird ausgehändigt durch eine Vereini­gung, die ich nicht kenne... Den Sankt-Joachims-Orden... kenne ich nicht." Horst E. Miers wertet Audehms "Dokumentation" für sein "Lexikon des Geheimwis­sens" aus,[876] * obwohl Metzger sich zu Recht verteidigt. "Die genaue Bezeichnung lautet: Grosskreuzträger des Verdienstordens von Frankreich gemäss Urkunde vom 10. Januar 1953, ausgestellt vom Universal-Orden der Ehrenritter und Ver­dienstbrüder (Ordre Universel des Chevaliers de l'Honneur et Compagnons du Mé­rite) n seinem Posten ab.scht werden.--r Eingeweihte of­fensichtlichten Verhalten P[aragranus]'s, das seinen Lehren und Reden entge­gengesetzt ist, in seiner mangelhaften psychagogischen Fähigkeit, sowie in ei­ner mangelnden Aufrichtigkeit und Geheimniskrämerei.
Das Tu was du willst hat dort nur theoretische Bedeutung, eine eigene Mei­nung zu haben gilt als Verrat oder wird lächerlich gemacht. Demzufolge plap­pert man wie die Papageien dem Herrchen nach - oder schweigt still. Ueber We­sentliches oder geistige Belange wird höchst selten gesprochen; die üblichen Gespräche sind die einer durchschnittlichen Stammtischrunde."[882] * Naber tritt aus, verlangt im Juni 72 all seine persönlichen Schriften inkl. Tagebücher zu­rück und schliesst sich (via ORA?) Oscar Schlag und Walter Studinski an.[883] *
 
Montenegro weiss auch nicht, aufgrund welcher Basis Englert und seine 19 Mit­glieder aktiv werden wollen: mit Englerts 18°FS-Charta vom 13.4.1963, oder mit der 3.-Grad-Charta vom 11.11.1966 unter dem "Weltbund der Illuminaten"-Brief­kopf - oder mit Englert als OHO.[884] *

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Die Frage, nach welchen Ritualen in Frankfurt gearbeitet wird, lässt sich vielleicht mit dem Schreiben vom 25.10.1968 beantworten, in dem Metzger u.a. "5 Ritualbücher für L.'.Loge" zurückverlangt.
Der Mitbegründer Audehm teilt mit, dass ihm nur der Name genügte, dem er dann neue Inhalte verliehen habe. Im Nachhinein offenbart Audehm über sein entwor­fenes Gradsystem: "haben wir keines - machen wir eines."[885] *
 
Der von Audehm und Englert auf 24 Grade aufgeblasene Illuminaten-Orden trägt den OTO, ähnlich wie bei der FS, als 18° in sich. "18. Bannerträger der ORIFLAMME, Tempelritter des OTO (die Arbeit des O.T.O. besteht nicht in einer Magie, die die Verschiedenheit der Geschlechter zum Inhalt hat, sondern sie ist ausgerichtet auf die Errichtung eines weltumspannenden Imperiums... Das Gesetz Tu was Du willst ist das Gesetz dieses NEUEN STAATES... in unseren Tagen [tritt] der O.T.O. vor die esoterische Öffentlichkeit - als HIMMLISCHE KAMPFTRUPPE! Der 18. besitzt die Vollmacht, wo es ihm beliebt... eine neue Or­densprovinz - oder eine Ordensenklave zu schaffen. Weiterhin kann er neue Or­den gründen.
In Nomine: Fra Telepharos [Englert] 24° IO, 33°, 90°, 97°, X° OTO
Fra Mundus [Audehm] 23° IO, 32°, 89°, 95°"[886] *
"Im Illuminaten-Orden ist der OTO und die Gnosis (Gnostische Kirche) ein Be­standteil."[887] *
 
Hermann Medinger (vom österreichischen IO) und Theodor Czepl (ein Nachfolger von Lanz Liebenfels) werden kurze Zeit aktiv in Frankfurt. "Der Kontakt schlief ein. Uns waren diese Herren etwas unbedarft."[888] * Audehm löst sich ebenfalls von Englert: "Der IO (Frankfurt) stand mir mit seiner kleinlichen Weltschau zu sehr im Wege."[889] *
Während bei Metzger mit Fernbriefen gearbeitet wird, benutzt Englert Tonbän­der.[890] *

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"Hat der Orden versagt, indem er nicht in der Lage war solches zu verhindern, indem er nicht fähig war, die versprochene Elite zu bilden, die den Menschen als Führung hätte dienen können im Aufbruch in die Zukunft?... Haben wir - die Schüler - versagt?" zweifelt Metzger 1970 in der Oriflamme.
Englert erkundigt sich bei der Gemeinde Stein, ob man Metzger für unzurech­nungsfähig erklären könne. Der Gemeindehauptmann meint dazu nur, dass Metzger "sich wahrscheinlich energisch [dagegen] zur Wehr setzen" würde.[891] *
 
Metzger zerrt Englert vor insgesamt vier Gerichte und verliert die Prozesse um das Recht der Namensführung sogar beim Bundesgerichtshof Karlsruhe. Hemberger erstellt ein "Gutachten." "Die von Metzger angegebenen Namen Haitz, Kirchvogel sind mir... nicht bekannt.[892] * Der Ausdruck Ordo Ill.-Germaniae trat in der Ge­schichte niemals auf." [Die die FS und OTO-betreffenden Stellen am Schluss von Kapitel {13}].[893] *
 
Metzger wird dazu verurteilt, sämtliche Kosten zu zahlen.[894] * "Der Schutz des Namens besteht auch für rechtsfähige Vereine und nicht eingetragene Vereine" (Paragraph 12 BGB).
Durch das schweizerisch-deutsche Rechtshilfe-Abkommen bestehen zwischen den beiden Ländern besondere Bestimmungen. So kann man das Geld und die Anwalts- und Gerichtskosten aus allen vier Prozessen erst dann in St. Gallen einklagen, wenn jedes Urteil von jedem einzelnen Gericht noch einmal extra testiert wird. Englert nimmt einen Rechtsanwalt in St. Gallen zu Hilfe und klagt den Betrag ein, worauf Metzger vor Gericht aussagt, über kein Geld zu verfügen. In der Schweiz muss die Gegenseite nachweisen, dass der andere Geld, Grundstücke oder Sachwerte besitzt.[895] *
Die rechtlichen Streitereien zeigen, dass weder die Abtei Thelema noch die Psychosophische Gesellschaft für die Schulden (DM 12'000) des Ordo Illumina­torum belangt werden können. Letzterer bildet nämlich einen selbständigen, souveränen Verein mit eigenem Vermögen.[896] * Metzger kann persönlich nicht be­klagt werden, da die Statuten keine Mitgliederbeiträge vorsehen (im Gegensatz zu den Statuten von 1950).

Die Querelen rufen den Sektenbeauftragten Haack und den Journalisten Horst Knaut auf den Plan, die fleissig bei Gerald Yorke, Audehm oder Walter Jantschik Material sammeln. Haack wird auch aus hier ungenannten Quellen mit Informationen versorgt, damit diese als Gegenleistung nicht in Haacks Publika­tionen erwähnt werden.

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Audehm hat seine ersten okkulten Erfahrungen im Lectorium Rosicrucianum gesam­melt. An der FS-Loge in Frankfurt ist Audehm 1962 "der einzig erschienene Gast... sowieso nur ein Schnüffler und Querkopf."[897] *
Ab dem Frühjahr 1969 schreibt er zusammen mit Englert die Zeitschrift "Zion."
In Stefan Grassers "Loge Kether" nennt sich Audehm "Alagris," wird aber am 15.4.1969 ausgeschlossen: "So wie er von... Ordo Illuminatorum in Stein... herausgeschmissen wurde."[898] * Joseph Grasser: "... hat mir Audehm geschrieben, dass er Metzger abschaffen will, um einen anderen ihm (Audehm) günstigen Grossmeister an den Platz zu schicken, er glaubt sich stark genug dazu... der neue Grossmeister hat bereits seine Stelle eingenommen, nach Audehms Angaben ein Amerikaner aus Amerika [Montenegro]. Audehm behauptet auch X°-OTO zu sein."[899] *
In den 60er Jahren noch mit Metzger "befreundet," fühlt sich Grasser im Dezem­ber 1986 von den beiden OTO-Gruppierungen in Stein und Frankfurt magisch mit Krankheit bedroht.

Im Februar 1969 gründet Audehm seine eigene Zions-Loge und 1971 die "Ecclesia Universalis Tempelieren von Jeruschalajim." 1976 entsteht die "Christkatholische Aszetik," und ab 1977 schreibt Audehm alias Uodil von Mi­hingart über die "globale Verschwörung gegen das Christentum."[900] * Alias Arp Königsberger gibt Audehm weiterhin kleine Broschüren heraus.

1985 inseriert Englert im "Spirituellen Adressbuch" und weist darauf hin, dass keine neuen Mitglieder "wegen der grossen Zahl von Anwärtern" mehr aufgenommen werden können.[901] *



12. Tradición Huiracocha



Arnold Krumm-Heller


Am 15. April 1879 wird Heinrich Arnold Krumm in Salchendorf, Kreis Siegen, als jüngstes von neun Geschwistern geboren. Angeblich ist die Familie Krumm schon 1823 nach Mexiko emigriert.[902] * Sein Vater, Ferdinand Krumm, ist Obersteiger; die Mutter, Ernestine Heller, Pfarrerstochter. Als 15jähriger segelt Arnold nach Chile,[903] * schlägt sich zuerst als Eisenbahnarbeiter durch und beginnt bald unter Indianern als Heilkundiger rege zu werden. Er eröffnet in Constitu­tion, dann in Santiago ein Sanatorium und schreckt als Therapeut vor nichts zurück. So verbrennt er nach der Methode des Spaniers Asuero, ohne das Verfah­ren auf differenzierte Weise erlernt zu haben, den Kranken das Naseninnere mit Glühnadeln,[904] * verordnet pfundweise Rohrzucker bei Magengeschwüren und legt Sterbende stundenlang unter Berieselungsbäder.[905] * Dadurch reich geworden, un­ternimmt Krumm-Heller Expeditionen zum Amazonas. Seine dortigen Mumien-Funde sollen heute noch in deutschen Museen zu finden sein.[906] *
Nach dem Tod seiner Mutter in Deutschland (1895) gewinnen nach und nach reli­giöse Werte grössere Bedeutung in Krumm-Hellers Leben, und er nimmt Kontakt mit den Theosophen auf. Am 7.2.1897 heiratet er seine erste Frau, die 21jährige Rita Aguire Valery.[907] * Zurück in Mexiko, studiert er an der dortigen militärärztlichen Akademie Medizin.

1906 nimmt Herr Krumm (Heller als Nachname der Mutter wird nur im Spanischen mitverwendet) an Geruchsexperimenten unter Encausse/Papus in Paris teil.[908] * Aufgrund der Ausdünstung von Farbigen schliesst Krumm auf deren rassische Min­derwertigkeit.[909] *
1908 erhält Krumm-Heller in Paris von Theodor Reuss die Memphis-Misraïm-Grade 90°, 95°. Als Schüler des Bischofs Clements (unter Bricaud),[910] * der Martini­sten Girgois (Buenos Aires), Papus' und des Amerikaners Davidson errichtet er nun in Südamerika eine Anzahl Tempel unter der Jurisdiktion von Papus.[911] * Befreundet ist Krumm-Heller nicht nur mit Reuss, sondern auch mit Franz Hartmann und dem mexikanischen Hochgradfreimaurer Don Jesus Medina.[912] * Eine gnostische Sukzession leitet er vom deutschen Landsmann E.C.H. Peithmann/Basilides her, der möglicherweise mit der Gnostischen Kirche von Louis-François Giraud/Fabre des Essarts in Verbindung gestanden haben kann {15}. In Krumms Gnostischer Kirche werden Rosen auf dem Altar verbrannt, deren Geruch Kranke heilen soll.[913] *
Auszüge aus Krumm-Hellers "Golden Book" (Seiten 13-18):
- Am 31. März 1897 wird Krumm-Heller Mitglied der Theosophischen Gesellschaft in Paris unter H.S. Olcott.
- Im September 1902 gewinnt er die Ehrenmitgliedschaft der "Initiates of Thi­bet" in Washington.
- Am 24.12.1907 wird K.-Heller "Membre de 1re classe" der "Thibet Indes Orien­tales" (Paris).
- (ohne Datum) Martinist der Loge "Hermanubis" (Diplom Nummer 192).
- Am 15. März 1908: MM-Charta durch Reuss und Heinrich Klein (siehe oben), was mit dem X° für Mexiko gleichbedeutend ist
- Am 11. April 1908 werden seine Vollmachten durch Charles Détré auf Chile, Peru und Bolivien ausgedehnt.[914] *
 
Marcelo Ramos Motta meint, Krumm-Heller habe nur den VIII° von Reuss erhalten. Dieser Grad ermöglicht es, eigene Orden unter der OTO-Direktion zu gründen.[915] *

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1910 leistet Krumm-Heller einen Beitrag an der "Wissenschaftlichen Festschrift zu Enthüllung des Humboldt-Denkmals in Mexiko".
Krumm-Heller besucht Lourdes, wird angeblich in Rom vom Papst empfangen und gerät, zurück in Mexiko, in die Politik. Präsident Madero verschafft ihm 1915 einen Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur und macht ihn zum Ober­stabsarzt/Oberstleutnant im Generalstab.[916] * Angeblich spricht Krumm-Heller 17 Sprachen und 30 Dialekte.[917] * Seine Kriegserlebnisse in den Bürgerkriegen Mexikos 1912 und 1916 hält er 1917 im Buch "Für Freiheit und Recht" fest. 1914/18 ist er mexikanischer Legationsrat und Militärattaché in Berlin. Bei der Weima­rer Nationalversammlung 1919 vertritt er Mexiko. Zurück in Mexiko, ernennt ihn Präsident Carranza zum Generaldirektor der dortigen Sonderschulen.[918] *
Nach der Ermordung Carranzas 1920 kehrt er nach Deutschland heim, wo er eine Druckerei in Halle an der Saale kauft, als Journalist tätig wird, den Kitsch­roman "Hertha" veröffentlicht und homöopathische Produkte vertreibt.[919] * Herr Krumm lernt Rudolf Steiner kennen und fragt ihn über die Magie der Duftstoffe aus.[920] * Im Dezember 1921 erscheint die erste Nummer "Der Rosenkreuzer," in der Krumm-Heller, Reuss u.a. sich in einem gemeinsam verfassten Artikel als Rosen­kreuzer bezeichnen.[921] *
 
Nach dem Tod von Theodor Reuss, 1923, sieht sich Krumm-Heller, wie Heinrich Tränker (Charta von 1921) oder Aleister Crowley (Charta von 1912), als O(uter) H(ead of the) O(rder) und Nachfolger der gesamten Reuss'schen Ordenskompila­tion, so auch der Gnostisch Katholischen Kirche.
1927 gründet er seine (wahrscheinlich) 7-gradige FRA (Fraternitas Rosicruciana Antiqua) in Mexiko.[922] * Sein Motto Huiracocha ist der Name einer von den pe­ruanischen Inkas angebeteten weissen Schöpfergottheit, die, westwärts ver­schwunden, eines Tages wieder zurückkehren soll. Ihr Anbetung zu verweigern, zieht grausame Strafen nach sich. Der Begriff "Virococha" findet sich auch in den Reuss-OTO-Ritualen.

Von Martha Küntzel {7} erhält Krumm-Heller Crowleys Adresse und schreibt ihm erstmals am 17.2.1928 als "Summum Supremum Sanctuarium OTO, FRA, Frat. Herm. Lucis, Societas Pansophia" in seinem holprigsten Englisch: "received your address by M. Küntzel... remember myself by Reuss?" Der Begriff "Pansophia" lässt eine Verbindung zu Heinrich Tränker {5} vermuten, die bestimmt nicht lange gedauert hat.[923] * Krumm-Heller unterhält ebenso Kontakt mit der Fraterni­tas Saturni.
Germer selber berichtet Crowley über Krumm-Heller: "The more I see of him the less valuable he apears to me. He falls on my nerves too." Germer ist er­staunt, dass Krumm-Heller nur in den höchsten Tönen von Heinrich Tränker spricht. "It may be that he is good for outside organisazion and nothing else. I do not think he can distinguish between hey and straw."[924] * Germer will ver­hindern, dass Krumm-Heller durch Crowley den Theosophen-Bischof C.W. Leadbeater in London kennenlernt. Crowley und Germer lehnen die offizielle Benützung des Be­griffs "Rosenkreuz" ab. "This is one of the original conditions of member­ship."[925] *
 
Da Krumm-Heller sich anerbietet, mit Martha Küntzels Hilfe Crowleys Ideen in den US und spanisch-sprechenden Ländern zu verbreiten und Lesungen aus Crow­leys "Confessions" zu halten,[926] * kommt es schliesslich zu einem Treffen mit Germer und Crowley am 23.4.1930 in Henri Birvens Wohnung in Berlin-Tegel {5}. Huiracocha irritiert Baphomet durch einen grossen Fettfleck auf dem An­zug. Während Birven seine abschätzige Meinung über Krumm-Heller nicht verbirgt ("K.H. hatte das dringende Bedürfnis, Crowley erzählen zu können, in wievielen Orden und Geheimgesellschaften er sei"), bezeichnet ihn Crowley jedoch als Maurer von gleichem Rang, denn er habe weit mehr für die "Sache" getan als er selber. Krumm-Hellers "notorische Aufschneiderei" (worin ihn Birven wohl als Konkurrenten sieht) hat entsprechenden Erfolg: "Crowley war in dem sogenannten O.T.O. 96° für England, während der Grossmeister Reuss als solcher 97° fir­mierte. Krumm-Heller sagte mir, er sei 96° für Deutschland, aber Reuss habe ihn betrogen, er habe den Grad noch an zwei andere Deutsche verkauft.[927] * Den Charter für Krumm-Heller habe ich nicht gesehen,[928] * wohl aber den für Tränker. Jetzt machte sich Krumm-Heller gleich zum 98° [?]!" Krumm-Heller sei zu ge­schäftstüchtig, um auch nur einen krummen Heller für das Grosse Werk zu op­fern.[929] * Nichtsdestotrotz gehen Krumm-Heller und Crowley gemeinsam ins Ca­sino.[930] *
Germer und Krumm-Heller werden 1930 bei der Witwe von Reuss vorstellig, die aber zuviel Geld für das Ordensmaterial verlangt.[931] *
 
Nach diesem Treffen mit Baphomet schreibt Huiracocha 1930 über OTO, AA und die Gnostisch Katholische Kirche, dass er deren höchste Grade innehabe[932] * (3°-33°, 97°). Ob mit der Kirche auch die Liberalkatholische Kirche Leadbeaters gemeint ist, den er 1930/31 gegen den Willen Germers doch getroffen hat,[933] * ist unglaubwürdig, da sich Krumm nachdrücklich gegen Leadbeater, die TG und deren Kirche ausdrückt.[934] *
 
In Spanien leitet Krumm-Heller eine Kinderklinik und eine pharmazeutische Fa­brik, organisiert das "Rote Kreuz," verlässt aber das Land unter Franco und bereist Südamerika, Palästina, Ägypten, die Türkei und Rhodesien. Den Zweiten Weltkrieg muss er in Berlin verbringen, wo er sich bei Kriegsausbruch zufällig befindet. Constant Chevillon erzählt Hilfiker, dass Krumm-Heller in seiner Heilpraxis gratis Konsultationen erteile - dafür seien die Medikamente umso teurer.[935] * Eine Buchdruckerei in Berlin druckt die Zeitschrift "Rosa-Cruz," die 1937 Texas als Krumms Korrespondenzadresse angibt.[936] *
Krumm-Heller kuriert sein Herzleiden in einer Kuranstalt in Pyrmont, von wo aus er u.a. Briefe an die kalifornische 2. Agape Loge schreibt[937] * {13}. Dort ist 1934 vor dieser Loge die "Church of Thelema" entstanden, die heute [1993] noch von Helen P. Smith im engsten Kreise geleitet wird. Seine Briefe nach Bo­livien unterzeichnet er mit Huiracocha R+C+ und siegelt mit einem Stempel "Ecclesia Gnostica" (was später auch von seinem Sohn Parsival übernommen wird).

Que las rosas florezcan

K.-Heller stirbt am 19. Mai 1949 in Marburg und hinterlässt seine zweite, 1945 geheiratete Frau Carlota aus dem Potsdamer Adel[938] * (die "treueste Gehilfin meiner Forschungen")[939] * und die vier gemeinsamen Kinder Guadalupe, Cuauthemoc, Sieglinde und Parsival[940] * - und ein kaum zu überblickendes Durcheinander von Nachfolgern und Nachfolgeorganisationen, sei es einmal seine FRA, dann wieder "seinen" OTO, "seine" Gnostisch-Katholische Kirche oder ein Konglomerat aus denselben. Da Krumm-Heller nie über Grade gesprochen hat, sind viele FRA-Mit­glieder unsicher, wie viele Grade die FRA aufweist, ob wie beim OTO höhere Grade rein spiritueller Natur sind (d.h. ohne Initiationsrituale), ob sie sich als OTO oder als Kirche sehen können, und versuchen, von überallher Konsekra­tionen und Chartas zu erhalten. Die Sache lässt sich vermutlich als Dreieck ansehen, in dem sich FRA, GKK und OTO zu einer Art Körperschaft ergänzen.[941] *
 
"Um die Jahrhundertwende, also etwa in der Zeit zwischen 1890 und 1920 war die Zeit der letzten grossen Spaltungen... der Weltbund der Illuminaten, die FRA, der OTO und die GKK. Ersterer unter Engel und die GKK unter Dr. Peithmann in der deutschsprachigen Welt, die zweite in Südamerika unter Krumm-Heller, der OTO unter Reuss." (Metzgers Oriflamme von 1964, ohne den Beweis dieser Behaup­tung anzutreten). "Der Rosenkreuzer-Orden FRA wird vom Ordo Illuminatorum ge­stiftet" (Oriflamme, 1970. Metzger meint wohl seinen eigenen FRA-Zweig). In Metzgers Buch "Erleuchtete?" von 1964 tauchen Krumm-Hellers Titel "S. Rex OTO" und " Head of Order (OTO)" auf.
Einen weltweiten Führer der FRA hat es nie gegeben. Arnold Krumm-Heller hat sich selbst nur als ihr Stifter und "Soberano Comendador para España-America-Latina, Antillas y Filipinas" bezeichnet. Metzger nennt sich "Souveräner Grossmeister der FRA," Parsival K.-H. "Soberano Gran-Comendador."[942] * William Breeze, der jetzige "Caliph" der 1977 neugegründeten, dritten Agape Loge {13} lässt sich von Reuss und Metzger inspirieren und meint: ""Esoteric Rosicrucians are the VIII° in Reuss' system, with four subdegrees (Practicus, Adeptus, Princeps and Illuminatus)... FRA and Ecclesia Gnostica Catholica, are also component groups of O.T.O."[943] * Franz Hartmann, Mitbegründer des OTO, kommt zum Schluss, dass im OTO-Zusammenhang der Begriff "Rosenkreuz" nur all­gemein benutzt werden könne.[944] *

Die FRA in Brasilien

Am 15.4.1933 stellt Krumm 3 Chartas und am 27.7.1934 eine weitere für Brasi­lien aus. Auf diesen Papieren findet sich zuweilen auch ein Tempelritter-Stem­pel (Ritter auf Pferd).[945] *
Die FRA in Rio wird 1936, bei seinem Besuch, von einem Triumvirat geleitet.[946] * Der Tod der Exponenten Joaquim Soarez de Oliveira/Thurizar (6.10.1899-9.7.1946) und des kolumbianischen Buchhändlers J.Elias Bucheli/Hagal 30° (geb. 11.3.1893, auch in Chile lebend, gest. 20.11.1947) veranlasst Krumm-Hel­ler, die brasilianische FRA mit Swinburne Clymers "World Circle of Arcane Orders" zu verschmelzen[947] * (Clymer ist noch 1938 von Constant Chevillon konse­kriert worden[948] * {4}, Krumm-Heller 1939). Die brasilianische FRA wird so zur FRC (Fraternidad Rosa Cruz), ein Prozess, den Oliveira eigentlich schon am 22.2.1941 eingeleitet hat.[949] * Ab 1941 tauchen in Buchelis Kalender unter den ehemaligen FRA-Adressen neue Bezeichnungen unter neuen Namen auf: "Rosicrucian Fellowship of Dr Clymer." Am 21. März 1942 bilden Oliveira, Duval Ernani de Paula und Manuel Victoriano Soares die Delegierten der FRC. Im Februar 1947 besucht Clymer seine brasilianischen Rosenkreuzer.
Die Begriffe FRA und FRC werden von verschiedenen Gruppen verwirrlich verwen­det. Ein Unterschied ist, dass die FRC, im Gegensatz zur FRA, Crowleys Gesetz von Thelema ablehnt. Krumm distanziert sich heftig vom AMORC,[950] * was sein Sohn Parcival weiterführt.[951] *
 
Krumm-Heller stirbt am 19.5.1949. Fünf Tage später ernennt sein Sohn Parsival brieflich seines Vaters angeblichen Favoriten,[952] * den in Deutschland lebenden Chemiker Albert Wolf, zum Nachfolger für Brasilien. Der Berliner Wolf ist mit einer Carola verheiratet, hat drei Kinder und in Heidelberg, Berlin und Stras­bourg studiert. Wolf ist chirurgischer Assistent an einer Berliner Klinik, Re­präsentant einer chemisch-pharmazeutischen Firma, Mediziner, Homöopath, Psy­chotherapeut und Magnetiseur. Wolf reist 1950 für wenige Monate nach Brasi­lien, findet aber Clymers Zustimmung nicht, stirbt im selben Jahr und wird von Duval Ernani de Paula/Coaracypora ersetzt. Clymer stirbt 1966, sein Sohn Emerson erweist sich aber als unfähig, das Werk seines Vaters weiterzufüh­ren.[953] *
De Paula besitzt einen Gral aus Bergkristall, den Krumm-Heller als Symbol sei­ner Initiationstempel in drei Exemplaren hat herstellen lassen[954] * und auf dem in deutsch und spanisch "Dies ist mein Blut" eingraviert ist.[955] * Ein weiteres Exemplar ist im Besitz der FRC, d.h. Clymers Nachfolger Gerald E. Poesnecker in Pennsylvania. Wo der dritte Gral geblieben ist, bleibt ungewiss. Oscar Schlag, der in den 60er Jahren an einer Gnostischen Messe de Paulas gewesen ist, erinnert sich an die ausserordentliche Länge und Schönheit des unthelemi­tischen Rituals und dass der Tempel eingangs von zwei Sphinxen bewacht gewesen sei. Schlag beschreibt de Paula als "klein, 1962 ca. 45jährig, Arzt einer Pra­xis in Rio, der überall dabeigewesen" sei.[956] * M.R. Motta, der von de Paula initiiert wird, erinnert sich an ein Photo von Crowley im Tempel und dass die Rituale Anlehnungen an Thelema aufgewiesen hätten.[957] *
 
Gabriel Ramírez Cifuentes/Hermes {18} repräsentiert vom 3.11.79 bis 1991 den kolumbianischen Zweig der FRC. Der Spanier Manuel Cabrera Lamparter macht ihn am 23.10.88 zum "legítimas herederos de la Obra" Krumm-Hellers. Ramírez C. wird von de Paula am 27.9.91 verstossen.

Chile

Via Argentinien wird Chile Krumm-Hellers nächstes Ziel. Der hier ansässige Bucheli aus Brasilien initiiert Sergio Valdivia, der eine grössere Gruppe (10 Leute) in der Aula (Loge) "Rassmusen" in Bacatá um sich scharen kann. Im März 1941 besucht Clymer Bucheli.[958] * Rosario Carey und Oscar Bravo tauschen mit dem spanischen Zweig der FRA Material aus, das 1987 von Manuel Cabrera Lamparter veröffentlicht wird: "Las Enseñanzas de la Antigua Fraternidad Rosa-Cruz," Má­laga 1987.
Der obenerwähnte Ramírez C. initiiert Valdivia in den 80er Jahren.[959] *

Peru

Wie in Rio wird die am 27.5.35 in Lima gegründete FRA-Gruppe 1936 von 3 Leuten geleitet, deren Exponent Juan Gonzales/Jinasmar aktiv unter Vater und Sohn Krumm-Heller ist. Die andern beiden: Sigmund Sipilesko und Joaquín Duronzo. Am 27.9.1972 übernimmt der am 25.12.1897 geborene Manuel Garay Requena die Prä­sidentschaft unter der "Autorizacion" der Venezuelerin Ana Delia Gonzáles, d.h. Metzgers. Er stirbt am 10.11.1986.[960] * Seine Nachfolge tritt Paul Chavez an.

Der am 6. August 1974 initiierte[961] * und sich 1979 absetzende Rubén Pilares Villa/I.H. (geb. 1948) nimmt schon 1977 Korrespondenz mit der "caliphatischen" OTO-Loge unter McMurtry auf {13}. Die Organisationen akzep­tieren sich gegenseitig,[962] * wissen aber nicht, was mit Metzger anzufangen ist. "We will one day reach the necessary size for a proper election of an O.H.O. by Xth Degree National Lodge Heads," hofft Bill Heidrick/Emt (Graue Eminenz des "Caliphats" {13}) gegenüber Pilares Villa am 18.10.1977 (was den späteren "Caliphat"-Statuten widersprechen wird {13}).
Die Organisation von Pilares Villa wird 1979 zum "O.T.O. Huiracocha F.R.Americana." H.P. Smith tituliert Pilares am 13.9.80 als "Gran maestro de O.T.O. Sud America." Ab September 1988 nennt sich Pilares "O.T.O. Sudamerica/Perú, Societas Rosicruciana Antiqua" was vom "Caliphat" quittiert wird: "the work of R.S.S. [X°] Krumm-Heller continues to bear fruit."[963] *
Villa hält freundschaftlichen Verkehr mit de Paula in Brasilien und versucht, seine Aktivitäten sehr freimaurerisch zu gestalten. Zur originalen FRA-Gruppe in Peru bestehen starke Spannungen. Gary Allan Martin/Kelly, dessen Korre­spondenz mit dem ältesten lebenden Mitglied der 2. Agape Loge und Mitglied der Logenneugründung von 1977 als Agape Grossloge, Phyllis Seckler, noch Bedeutung in dieser Studie erlangen wird, ist "padrino" von Villas Tochter Nancy Anaél Nuit.

Kolumbien

In Bogotá übernimmt Israel Rojas Romero/Joselín am 27. April 1928[964] * die Präsidentschaft der dortigen FRA. In dieser Gruppe auch Luis Hernández und Frau Weleda. Huiracocha hält im "Teatro Municipial" Vorträge über das Ok­kulte in Deutschen Opern.[965] * 1938 taucht ein Inder namens Omar Cherenzi-Ling auf, der sich Koothummi[966] * nennt und von Rojas begeistert aufgenommen wird. Krumm-Heller entlarvt den Inder jedoch als Schwindler. Während des Zweiten Weltkrieges hält man den "superhombre"[967] * Huiracocha für tot. In der Tat wird Krumms Bibliothek von der Gestapo konfisziert.[968] * Nach 1945 nimmt er mit Kolumbien keinen Kontakt mehr auf.[969] * Rojas lässt sich 1945 als juristische Person No 520 amtlich eintragen[970] * und führt die kolumbianische FRA bis zu seinem Tode am 4.6.1985.
Nach dem Tode von Rojas wählen eine Handvoll Anhänger Jorge Cruz Toquica (33°) zum Präsidenten {siehe anonymer Bericht anschliessend}. Diese grosse Gruppe führt erfolgreich eine öffentliche Bibliothek in Bogotá, wo Krumm-Hellers Ant­litz die Gestelle ziert. Der auch in Kolumbien beheimatete Ramírez Cifuentes (siehe Brasilien) wehrt sich gegen Toquica, den er als Dogmatiker "de segunda clase" bezeichnet.[971] *
 
Gabríel Sánchez Gaviria/Reschai mit seinen Leuten, die sich von Rojas di­stanzieren, stellen die seit 1973 von der Venezuelerin Ana Delia Gonzáles pro­tegierte Konkurrenz dar. Sánchez tauscht Chartas mit Lamparters Mitstreiter Narcis Pell Alimany in Spanien aus und erhält per Post 1985 die Bischofswürde von Jorge Rodriguez Villas "Iglesia Ortodoxa Apostolica" in Chicago, "the silliest man in a bishops mitra!"![972] * Jorge Rodriguez stellt seine Kirche in den freimaurerischen Blättchen als "Gnostic Catholic Church" vor.[973] *
 
Ebenfalls in Kolumbien um 1928: José Thomé da Silva Oliveira, Jorge Ranghel, Vincente Rodríguez und Guillermo Frey.[974] * In Kolumbien führt ein Tobías Ferro die Aula "Nenqueteba."
Victor Manuel Gomez Rodriguez
Herr Gomez (geb. 17.2.17) alias Samael Aun Weor alias Buddha Maitreya Kalki ist ehemaliges Mitglied von Rojas Gruppe. 1952 gründet Weor seine "Gnostische Bewegung," die auf FRA-Material beruhen soll. Seine Behauptung, von Krumm-Heller konsekrierter Bischof zu sein, stösst auf grösste Ablehnung aller FRA-Gruppen.[975] * Gabríel Sánchez G. glaubt, dass Weor entweder zu jung oder in einem anderen Teil Südamerikas gelebt hat, als Krumm jeweils anwesend gewesen ist.[976] * Angeblich hat Weor Kontakte mit Metzgers Stellvertreterin in Venezuela, Frau Ana Delia Gonzáles, gepflegt.[977] * Die Sexualmagie der "Gnostischen Bewegung" beruht auf der Ejakulationsvermeidung.[978] * Weor stirbt 1977, und seine Bewegung spaltet sich. Der mexikanische Zweig unter seiner Witwe Arnolda Garro de Gomez (Maestra Litelantes) und der kolumbianische Zweig unter Joaquím Amórtegui Balvuena (Maestro Rabolù).
In der Schweiz ist die Rabolù-Richtung in Baden-Rütihof daheim. Im Gespräch mit dem schweizer Vertreter Thomas Pellicioli ist am 27.10.1986 zu erfahren, dass die meisten Mitglieder (nämlich 10'000) in Kanada seien. Das gnostische Repertoire aus "Magischen Kreisen," "Drogen," "Sexologie," "Luzifer, Teufel und Satan" wird um einen spezifischen Trunk bereichert, der das Ego angrei­fende Larven enthalten soll.[979] *
Der mexikanische Litelantes-Zweig in England (dortiger Name: Gnostic Institute of Anthropology) behauptet in einem Brief vom 5.5.1992 sogar, "that Samael was the Patriarch of the Gnostic Church and A.K.H. was the Archbishop." In Spanien nennt sich die Gruppe "Gnostic Christian Universal Movement."[980] * M.R. Motta meint, Oskar Schlag stecke dahinter.[981] * Haack nimmt Weor ideolo­gisch in "Europas neue Religion" auseinander (Zürich 1991, 42). So ist die "Christliche Universelle Gnostische Bewegung" in Deutschland als Verein einge­tragen.[982] *

Mexico

Mexikos FRA soll durch den 1907 in Zapotlán geborenen Gabriel Montenegro y Vargas/Zöpiron/Theòpilos vertreten worden sein {11-13}. Montenegro habe seine "höchste Einweihungen durch Priester der Tolteken" erhalten. "Mit 14 Jahren verliess er seine Heimat. In San Francisco und San José besuchte er hö­here Lehranstalten und promovierte, jung an Jahren, zum Dr. der Medizin auf der Sierra State University... Befreundet war er mit Aleister Crowley, Roy Leffingwell {13}, Dr. Swinburne Clymer, Heinrich Tränker, Karl Germer, Arnoldo Krumm-Heller u.v.a."[983] *
Montenegro erzählt seiner Geliebten H.P. Smith aus der amerikanischen 2. Agape Loge {13}, dass Krumm-Heller als "Acting Grand Master of the O.T.O. for All Latin America" und, lange vor 1947, als "Grand Master General for the O.T.O for German Speaking Countries" gewirkt habe.[984] * Montenegro ist ca. 1948 nach langem Zögern durch Smith in Crowleys OTO initiiert[985] * und dann von Jane Wolfe und Karl Germer in Ehren gehalten worden.[986] *
1966 besucht Montenegro Oscar Schlag in Zürich, das anthroposophische Dornach und Stein ("indeed a little bit of heaven"). Er hält Englert vom "abtrünnigen" OTO/IO e.V. Frankfurt {11} für einen "new comer in Thelema,"[987] * entdeckt aber auch "serious Thelemic errors in [Metzgers] modus operandi."[988] *
Als Montenegro am 14.7.69 stirbt, schreiben Audehm und Englert in ihrem Nach­ruf, dass "Monti" IX° OTO "und Bischof der mit diesem Orden verbundenen gno­stischen Kirche" gewesen sei. Ausserdem "Oberster Souverän des OTO von Nord- und Südamerika... 33° des Supreme Council 33. F.& A.M. von Mazatlan. Crocker-Lodge Nr. 454, Daly-City."[989] * Zu der Oberhaupt-des-OTO-von-Nord-und-Südame­rika-Ernennung durch Metzger weiss der Zeuge Audehm: " Monti war... so blau, dass er wahrscheinlich überhaupt nichts begriff."[990] *
Nach seinem Tod hinterlässt er seine "Gemahlin Marguerita... seine Tochter Ma­rie Angelica... und seine Mutter Maria Vargas. Seine letzte Ruhestätte findet Montenegro im Cypress Lawn Memorial Park."[991] * 1970 distanziert sich Metzger von Englert, Grant, McMurtry und "Mexiko."[992] *
 
Der Ursprung des MM-Tempels auf Yucatán ist leider nicht feststellbar gewe­sen.[993] * Offiziell existiert heute (1992) keine FRA-Loge mehr in Mexiko.

Von Kuba nach Florida

Vor seinem Tode soll Krumm-Heller den irgendwo in irgendwelchen Alpen krän­kelnden Johannes Müller Rider/Sâr Thelemako als Nachfolger bestimmt haben. (Die Unterlagen sollen sich beim Sohn Juan Müllers in Kuba befinden.)[994] * Der­gestalt magisch ausgerüstet, kuriert Thelemako seinen Krebs mit der Heil­pflanze "anamu" in Kuba und errichtet dort gleich auch die FRA, GKK und den OTO Krumm-Hellerscher Prägung, wovon er sich als 33°, 90°, 97°, X° und OHO sieht. Angeblich ist Rider bekannt mit dem deutschen Liberalkatholiken Gustav Ringer, stammt ursprünglich aus Prag, während er in Berlin durch den Schweden Reinhold Palminge (Mariavitenorden und Jakobiterorden) zum Priester konse­kriert worden sei.[995] *
1960 führt Manuel del Pino Hernández eine Loge in Havana.[996] * 1966 nimmt Rider Roberto C. Toca (geb. 11.1.43 in Kuba) auf und macht ihn 1976 zum Bischof der GKK und OHO des OTO Krumm-Hellerscher Tradition.[997] * Die Fotos der 1976-Weihe zeigen einen OTO-ähnlichen Altar. In regelmässigen Zeitungskolumnen tritt Toca als OHO des OTO, 90°, 97° und mit dem Gesetz von Thelema auf.
Dieser OTO weist 12 "grados iniciàticos (3 previos de neofitos) y los 5 posteriores de Illuminatis" auf.[998] * Ein Zeitungsartikel von 1986 spricht von 90°, 97°, 12 Rosenkreuzergraden, 17 Illuminatengraden, 9 Krumm-Heller- und Martinistengraden aus der Papus-Tradition. Toca verlässt das kommunistische Regime Kubas, zieht für kurze Zeit nach Spanien, lebt aber heute in Florida, wo er zweimal wöchentlich auf spanisch bei privaten Fernsehanstalten (Canales 12 y 33) seine Lehren verbreitet. 17 verschiedene apostolische Linien kommen angeblich auf Toca, der zusammen mit seiner Frau regelmässig in den spanisch-sprechenden Zeitschriften auftaucht.[999] * "The Most Rev. Dr. Sâr Mar Roberto C. Toca" wird am 15.9. 1982 von Herman Adrian Spruit (geb. 1911 in Holland) kon­sekriert und nennt sich seitdem "Archbishop Primate of the Catholic Church of the Antiochean Rite." In seiner "Conclave Universal Iniciatico (CUI)" vereini­gen sich GKK, MM, FRA und OTOA.[1000] *

Spanien

1933 bekommt Dionisio Rios Ballester/Aureolus von Krumm-Heller eine Charta. 1939 hält sich letzterer in Badalona/Barcelona und Valencia auf und übergibt sein Material an Rios Ballester, bevor er selber für immer nach Deutschland zurückkehrt.[1001] *
Nach dem Tode Wolfs 1950 wird in Spanien Rios Ballester von Parcival Krumm-Heller auf den Thron gestossen, obwohl Rios Ballester nicht viel daran gelegen ist, eine Führungsrolle einzunehmen. Parcival verlangt die Ordensunterlagen zurück, die sein Vater in Spanien gelassen hat. Rios bleibt inaktiv bis 1979, nur mit Chile (Rosario Carey und Oscar Bravo) und Kolumbien (Israel Rojas) Kontakt haltend und Material austauschend. Weder Metzger noch Parcival Krumm-Heller haben den Kontakt mit Rios B. gepflegt.
Am 9.2.79 nimmt Rios mit seinem Landsmann M.C. Lamparter Kontakt auf, der in Sevilla die Aula Lucis Thelema erleuchtet.[1002] *
Am 27.2.1979 wird Manuel Cabrera Lamparter/Sâr Bahomet Tau Priscilianus I./S.A.T.v.OZ:: Mitglied der spanischen FRA. Am 27.3. erhält er eine Logen­charta. Zu dieser Zeit ist Rios via Lamparter Mitglied von W.W. Webbs QBLH {19} geworden. Ein halbes Jahr später stirbt Rios am 26.6.80.
Lamparter erteilt Narcis Pell Alimany (Priester unter Rios) am 20.9.80 eine FRA-Charta. Aufgrund von Differenzen übernimmt Lamparter die alleinige spani­sche Führung, muss sich aber einiges FRA-Material aus Südamerika neu beschaf­fen.
Lamparter ist seit 1.1.82 OHO des Ordo Templi Orientis Antiqua (OTOA, einer Art OTO franco-haïtianischer Version in einer angeblichen Sukzession von Encausse/Papus, Jean-Maine, Bertiaux, Ward {15}) und ausserdem Frater Senior von William W. Webbs/Damon Ordo Argenteum Astrum. Dazu folgen Selbstdarstel­lungen der Protagonisten {16ff.}).
Am 25.12.1982 wird er durch Rosa und David Miller {15} zum Bischof ernannt.
Lamparter wird am 3.8.1986 von Roberto Toca bestätigt (diese Charta schliesst Memphis-Misraïm, Martinismus und Illuminatismus gleich ein) und wird "Hierofante Iniciador y Patriarca de la Iglesia Gnóstica Latina (Ecclesia Gnó­stica Spiritualis) y O.H.O. de la Serenísima Gran Logia Española de la Ordo Templi Orientis - Tradición Maestro Huiracocha." Er tauscht mit Ramírez Ci­fuentes Papiere aus, ohne ihn aber ernst zu nehmen, da dieser Thelema ablehnt. Eine Eigenschaft, die FRC von FRA unterscheidet, obwohl Ramírez Cifuentes auch die FRA vertreten will.
Lamparter veröffentlicht 1987 FRA-Material, da er diese Organisation generell als überholt ansieht. Dadurch entsteht Unruhe vor allem in Peru[1003] * und Vene­zuela.

Österreich

Eduard Munninger/Medardus schreibt am 8. Mai 1951 von seiner Postadresse aus, der Burg Krämpelstein (seiner "Mater Ariopa") nach Quakertown an Clymer: "Inzwischen [sic] ist die Verbindung mit dem erl. Bruder Hierarchen Dr. Krumm-Heller sehr rege geworden und ich hatte das Glück das unumschränkte Vertrauen und die Zuneigung des Hierarchen zu erhalten, so dass er mich in Österreich zu seinem Successor bestellte." Da die Nachkriegsnot "gar gross ist," fragt er nach alten Kleidern. Munningers "Fraternitas Rosa Crucis Austriae" wird später zum AAORRAC {5}.

Deutschland

Herbert Fritsche/Basilius, geb. 14.6.1911 in Berlin... [ist] forschender Biologe (nach seiner Promotion, magna cum laude, gibt er kurz vor seiner Habi­litation diesen Beruf auf), Psychotherapeut mit kompletter Lehranalyse, Her­ausgeber, Mitarbeiter und Schriftleiter einer Reihe von okkulten, literari­schen und medizinischen Zeitschriften [z.B. "Merlin" im Axel Springer Verlag], Assistent in der Fastenklinik Dr. Buchinger sen. (Werbung des Burgdorf-Verlags 1982).

1942 ist Fritsche Assistent in einer Kuranstalt in Pyrmont. Dort wird er vor Krumm-Heller als "undurchsichtigen Abenteurer" gewarnt, worauf er ihn natür­lich kennenlernt. "Innige Güte, absolute Offenheit, strahlender Humor umhüll­ten mich sofort" beschreibt Fritsche diese erste Begegnung.[1004] *
"Fritsche seinerseits wurde 1947 in Bad Pyrmont (auf einer Parkbank) von Dr. Arnoldo Krumm-Heller geweiht. F. verkehrte bis zu seinem frühen Tod regelmäs­sig in Stein."[1005] * "Der geistige Sohn Gustav Meyrink's hatte es sehr mit geistlichen Getränken - und von diesen gab's ja in Stein reichlich viele. Hatte eine böse Frau und, gleich Strindberg, giftete er - frühergreist - gegen Gott und die Welt... F. war ja der Chef der deutschen Vegetarier - aber selbst - haha!"[1006] * Fritsche: "Wer sich einer esoterischen Schulung unterzieht und dabei auf Irrwege gerät, beginnt an Spasmen des Magen-Darmkanals zu lei­den."[1007] *
Fritsche selber berichtet, dass seine "Vorgesetzten" im OTO in Stein "schwärzlich zelebrieren."[1008] * "Jahrelang zog mich das Dämonische so sehr an."[1009] * Der Nachruf bei Metzger sieht Basilius als "zelebrierenden Ma­gus."[1010] * "Er gewann Zugang zum Manisola-Sakrament[1011] * der Katharer, liess sich in den Ritus und Berufung der GKK einweihen, unterwarf sich Ordens-Exercitien und pflegte Umgang mit Priestern aus der Ostkirche und druidischer sowie her­metischer Kulte."[1012] *
 
Gershom Sholem, der die Ideen Aleister Crowleys als "anspruchsvollen Schwin­del" bezeichnet,[1013] * empfindet Fritsches Schwärmereien für Crowley als "eher problematische, aber durchaus originelle, stark ins Magische schlagende Werke."[1014] * Der Gustav Meyrink-Biograph Frans Smit meint, dass Fritsche bedau­erlichen Unsinn über seinen angeblichen Lehrer Meyrink geschrieben habe.[1015] *
 
Fritsche stirbt am 20.6.1960 und wird griechisch-orthodox beerdigt. Damit sieht seine esoterische Laufbahn folgendermassen aus:
1929 (18jährig) "Schüler" von Gustav Meyrink
1939 Anthroposoph (1. Ehe)
1947 liberal-katholisch/Theosoph (2. Ehe)
1949 gnostisch-katholisch, FRA
1960 griechisch-orthodox beerdigt.

Angeblich soll Fritsche die Nachlässe der Astrologen Fritz Quade (1884-1944), Friedrich Schwab (1878-1946), Kurt Aram (= Hanns Fischer, 1869-1934) und Ar­nold Krumm-Heller besessen haben.
Ein Brief Fritsches an Gustav Meyrink befindet sich in der Bayerischen Staats­bibliothek München, wo ebenfalls Briefe von E.C.H. Peithmann, W. Wynn Westcott und John Yarker an Meyrink sind.[1016] *
Über Fritsche erscheint 1949 ein Schmähartikel im Anthroposophischen Magazin "Die Christengemeinschaft."[1017] * Anlässlich seines Todes wird in "Mensch und Schicksal" der Artikel "Die riesenhaften Flügel" von Lambert Binder abge­druckt.[1018] * Darin heisst es, dass Fritsche 1954 ein Testament verfasst habe. Er hinterlässt eine Tochter, Sulamith-Niniane. In den südamerikanischen FRA-, OTO- und GKK-Gruppen ist Fritsche weitgehend unbekannt geblieben.

Helvetia

Der Nachfolger der Führung von Fritsches FRA und Fritsches Gnostisch Katholi­scher Kirche, das heisst Église Gnostique Universelle, da Krumm-Heller sich ja 1939 von deren Oberhaupt Constant Chevillon hat konsekrieren lassen, ist Her­mann Joseph Metzger.[1019] *
Metzger nun, verstimmt von Clymers Erfolg in Rio,[1020] * versucht 1960 vergeblich alle FRA-Zweige unter seine Jurisdiktion zu vereinen. In Buchelis Astrologi­schem Jahrbuch (Edition Kier, Buenos Aires) erscheint seine Annonce, auf die die esoterisch rege Ana Delia Gonzáles/Yedosey (geb. 26.7.1915) in Venezuela reagiert.

Venezuela

"My first steps in the Path began in 1937 in the Rosacrucian Order of AMORC... the Theosophical Society in India... wrote to [Parsival Krumm-Heller] in March 1949... I was invited to become part of the movement...[1021] * In July 1952 I received with surprise a diploma from Parsival" Krumm-Heller. Daraufhin er­leuchtet Frau Delia Gonzáles sechs "Lucid Halls" und die "Great Hall of Light and Reason." Parsival Krumm-Heller operiert von Marburg in Deutschland aus, wo er die Kurse seines Vaters nach seinem Gusto verändert.[1022] * 1953 nimmt er hier Marcelo Ramos Motta als persönlichen Schüler auf und übergibt ihn an Karl Germer in die USA. Germer vermutet, dass Parsival auch mit Eugen Grosche von der Fraternitas Saturni in Verbindung steht, was sich aber bislang nicht hat dokumentieren lassen.
"In April 17th, 1952 the Frater Parsival, who was at that time Great Supreme Commendator of the Fraternitas Rosicruciana Antiqua, authorised me to represent the Order in all interests." Frau Gonzáles reist nach Spanien, will vom Spanier Rios nun das Material, das Krumm-Heller dort gelassen hat, an ihren Mittelsmann Julio Serrano ausgehändigt haben, worauf sich Parsival 1956 von ihr nach Australien zurückzieht und sich seither in Schweigen hüllt.[1023] * Warum Metzger nie vom Sohn Krumm-Hellers spricht, bleibt unklar.
"In 1960 the Frater Paragranus, recently named Visible Great Head of the O.T.O. in Switzerland formulated an invitation where all Krumm Heller disciples were called forth."[1024] * Frau Delia besucht daraufhin zweimal die Schweiz und "received the title of Council for Central and South American Countries" Im Dezember 1963 verschickt Frau Delia Aufforderungen an alle ihr bekannten FRA-Gruppen, sich ihr zu unterstellen. "Nevertheless, my title was not well seen by the elder directors of the Colombian, Brazilian and Mexican Halls... but the halls of Chile, Perú, Bolivia, Guatemela, and Santo Domingo continued their membership to our councilship..."[1025] * (Ana Delia Gonzáles, Brief vom 4.3.89. Beiliegend u.a. ihre Chartas: P.K.-Heller vom 17.4.52, P.K.-Heller vom 21.5.52 und Metzger vom 20.4.63). Die "Estatutos" weisen keine Hin­weise auf OTO, IO oder GKK auf.[1026] *
"Im August [1969] ist die Abtei erfüllt von fremdartigem, bunten Leben. 30 un­serer südamerikanischen Brüder haben die weite Reise gewagt, uns zu besuchen. Ist das ein Treiben, eine Fröhlichkeit und herzliche, brüderliche Stimmung... Auch zwei kleine Kinder haben diese Reise mitgemacht. Eines ist die Urenkelin der älteren Schwester, die den Orden in Südamerika für uns vertritt und diese Reise organisierte."[1027] * "Zeigten Photos aus ihrem Orden: mächtig viele Mit­glieder, etwa so eine Hundertschaft. Aber das will in Brasilien [sic] nicht viel heissen, wo etwa 80% der Bevölkerung in afroamerikanischen Kulten inte­griert sind (Macumba/Candomble/Umbanda/Mesabranca)."[1028] *
1952 weist die "Aula Luz y Razón" 14 Mitglieder auf.[1029] * 1989 berichtet das interne Mitteilungsblatt der venezuelanischen FRA von "22 notables discípulos" und regen Aktivitäten. "Sehr erfreuliche Mitteilungen liegen uns aus den be­sonders aktiven Ordensprovinzen aus Südamerika vor, dass ihre, von ihnen auf­gebauten öffentlichen Schulen nicht nur anerkannt, sondern sogar ausgezeichnet werden."[1030] * 14 Logen und zwei Kinderlogen entwickeln rege Aktivitäten.[1031] *
Gabriel Ramírez Cifuentes besucht im August 1977 Frau Delia, die sich aber bald von ihm distanziert.
Im Juni 1991 taucht Frau Delia erneut in Stein/Appenzell auf.[1032] * Gerüchte wollen wissen, dass sie unzufrieden abgereist ist.

Auszüge aus einem Brief von Gabríel Sánchez Gaviria

"Mit der Bewilligung Theodor Reuss' [?] gründete Krumm-Heller Zentren der Fra­ternitas Rosicruciana Antiqua in den verschiedenen Ländern unseres Amerika.
 
Darüberhinaus etablierte er sein Summum Supremum Sanctuarium in Berlin, von wo aus er seine Briefe an die südamerikanischen Brüder schrieb. Dr. Krumm-Heller erhielt seine zwei vorhergehenden Initiationen 1909 in Argentinien und Chile, seine Meister waren Dr. Girgois und Dr. Arturo Clement (zwei Martinisten-Mei­ster)...
Während seines Lebens noch entwickelte die FRA starke Aktivität. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, 1939, verursachte aber Schwierigkeiten mit der Korre­spondenz, die oft ihr Ziel nicht erreichte. Einige seiner Schüler in Südame­rika bezeichneten Krumm-Heller als Nazi. Und im Laufe des Zweiten Weltkrieges konnten sich in Amerika und Südamerika andere Rosenkreuzerorganisationen bes­ser behaupten. Die Lehren des AMORC und Clymers Rosicrucian Fellowship unterwanderten die FRA und durchsetzten deren Tradition...

Die Autorität von Parsival Krumm-Heller dauerte von 1949 bis 1952.
Dr. Henry Bolt wurde 1945 von Clymer nach Brasilien gesandt, starb aber in Plano Alto/Goyas im selben Jahr.
 
1963 trafen sich Vertreter der schweizer Abtei Thelema mit Ana Delia Gonzáles in Turin. Seitdem bezeichnet sich Frau Ana Delia Gonzáles als einzige Reprä­sentantin der Abtei Thelema auf unserem Kontinent. Angeblich soll Frau Gonzá­les den Befehl, die FRA wiederzubeleben, erhalten haben. Und so erwachten ei­nige schlafende und andere, verstreute Zentren in Süd-Amerika unter der neuen Autorität von Frau Gonzáles wieder zum Leben. Die Zentren von Peru, Bolivien, der Dominikanischen Republik, Venezuela und Argentinien wurden so wieder ak­tiv.
Aber diese schöne Realität dauerte nur kurze Zeit.
 
Mit der Hilfe von Frau Gonzáles gründeten wir 1973 unsere FRA in Kolumbien. In dieser glücklichen Zeit besuchten uns die Vertreter Frau Gonzáles' und wir feierten ein grosses Treffen in Maracaibo mit anderen Vertretern der FRA aus ganz Südamerika.
Wir glaubten an die Autorität von Frau Gonzáles und der schweizer Abtei The­lema. Bald jedoch wurden wir mit dem Stolz und der Arroganz von Frau Gonzáles konfrontiert, ausserdem wurden gewisse Personen aussergewöhnlich geehrt. So trennten sich viele FRA-Zentren von ihr.
Die FRA in Maracaibo/Venezuela ist gescheitert. Wir berichteten der schweizer Abtei Thelema von unseren Problemen, haben aber nach einer kurzen Antwort auf unsere unzähligen, sogar in deutsch geschriebenen Briefe keine Reaktion mehr erhalten. Wir begriffen, dass allein Frau Gonzáles mit der sehr mysteriösen Abtei Thelema verkehrt hat. So beschlossen wir, uns 1984 von ihr zu trennen und unsere eigene FRA zu konstituieren."[1033] *

Lunch mit Marcelo R. Motta

Ein Nachtrag zu Krumm-Heller von Duval Ernani de Paula

Brasilien
"Am 27. Februar 1933 gründete der von Dr. Krumm gesandte G.C. Cambareri die erste FRA-Loge in Sao Paulo. Kurz danach, am 27. September 1933, wurde die er­ste Aula Lucis Central in der damaligen Hauptstadt Brasiliens, Rio de Janeiro, errichtet.[1034] *
1936 lud Joaquim Soarez de Oliveira, der damalige Repräsentant der FRA Brasi­liens, Krumm-Heller zu einem Besuch ein.
Aus Dank erleuchtete Huiracocha den Tempel der Gnostischen Kirche in Tijuca, Rio, und machte Soarez de Oliveira zum Führer der Brasilianischen FRA. Anläss­lich dieser Gelegenheit schloss Huiracocha anlässlich einer Gnostischen Messe drei Ehen, darunter die Heirat zwischen Frau Aida und mir selber.
Während des Zweiten Weltkrieges erhielt Soarez de Oliveira die Nachricht, Mei­ster Huiracocha sei 1939 als Kriegsopfer umgekommen. Aus diesem Grunde tauchte Clymers Repräsentant für Lateinamerika, Herr Elias Bucheli/Meister Hagal, auf und schlug Soarez de Oliveira vor, den brasilianischen Teil der FRC unter Clymers Leitung zu übernehmen. So übernahm unser Tempel die neuen Rituale, ausser die der Gnostischen Messe, während Soarez de Oliveira, ehemals Leiter von Krumms Sektion, nun Clymers Sektion führte.
Niemals ist Brasiliens FRA von einem Triumvirat geleitet worden.
Nach dem Krieg reiste Soarez de Oliveira durch Südamerika und lud Bucheli ein, eine Rosenkreuzer-Zusammenkunft zu organisieren. Auf seinem Heimweg starb er in Mendoza, Argentinien, konnte aber kurz vor seinem Tode noch mich als Nach­folger bestimmen.
Kurz nach Ende des Krieges kehrte Krumm zurück und übernahm wieder die Füh­rung. 1947 bestätigte Krumm-Heller meine Position als Leiter der brasiliani­schen Sektion der FRA in der Nachfolge von Joaquim Soarez de Oliveira. Ich in­formierte Clymer davon und errichtete den ägyptischen Tempel der FRA im selben Gebäude wie Clymers FRC.
Glücklicherweise haben beide Leiter die Existenz und Authorität beider Zweige akzeptiert und in perfekter Harmonie zusammengearbeitet. Erst als Clymer 1966 starb und sein Sohn Emerson veranlasste, dass die gesamte Post nur noch bei ihm direkt abgeliefert wurde, sind die offiziellen Beziehungen mit Clymers FRC abgebrochen worden.

Wolf[f] und Parsival
Krumm-Heller schrieb mir, dass er Dr. Albert Wolf[f?] zum Nachfolger wünschte, und dass das Summum Supremum Sanktuarium nach Goiás, Zentralbrasilien, wo Wolff einiges Land besass, verlegt werden sollte. Wolff kam nach Brasilien, wo er bei uns in Rio viele Vorlesungen gab. Kurz vor seinem Tod eröffnete er eine homöopatische Apotheke in Juiz de Fora/Minas Gerais.
 
Da sein Vater sehr krank war, reiste Parsival Krumm nach Deutschland, um sich um ihn zu kümmern und schlussendlich das Amt der Führung der FRA anzunehmen. Dr. Krumm hat niemals einen Herbert Fritsche als Nachfolger erwähnt, vielmehr sprach er immer von seinen Absichten Herrn Wolff und Parsival betreffend. Es überrascht mich sehr, zu hören, dass Krumm-Heller Herrn Fritsche zum Nachfol­ger bestellt haben soll. Falls irgendein entsprechendes Dokument existieren sollte, würde ich sehr gerne eine Kopie davon sehen.

Kolumbien
Herr Gabriel Ramírez Cifuentes/Hermes aus Kolumbien korrespondierte seinerzeit mit uns und besuchte daraufhin brasilianische FRA-Tempel, wo er zum Gnosti­schen Priester geweiht wurde. Man betraute ihn mit der Leitung einer kolumbia­nischen Sektion unserer brasilianischen FRA, was vom dortigen Israel Rojas an­erkannt wurde, der die ansässige originale FRA leitete.
Eines Tages jedoch besuchte unser FRA-Miglied und Gnostischer Bischof José Ma­ria den Ramírez in Kolumbien und fand zu unser aller Erstaunen einen selbster­nannten "Supermeister" vor, ohne Hauptquartier, ohne Tempel und ohne Raum, wo unsere Rituale hätten zelebriert werden können. Was uns betrifft, ist Herr Ramírez immer noch ein Anfänger unseres Ordens, der höchstens die ersten drei Grade und das Priesteramt innehat. Leider lehnte Herr Ramírez unsere weitere Unterstützung ab, was uns zwang, am 27. Mai 1991 unsere Charta zurückzuverlan­gen.
Wir hörten ausserdem, dass ein gewisser Paolo Fogagnolo in Italien {18} sehr schnell auf Anfrage Gnostische Titel und Ämter verteilt. Wir Brasilianer sind aber der Meinung, solche Würden können nicht erfragt werden, denn die Unsichtbaren Meister wählen ihren eigenen Zeitpunkt und den Adepten - und nicht umgekehrt.

Marcelo Ramos Motta
1948 wurde Motta {13} in den 1° der FRA in Rio initiiert. Bald entschied er, in Europa weiterzustudieren, so dass wir ihn zu Parsival Krumm-Heller nach Deutschland sandten.
Motta kontaktierte in der Folge Crowleys OTO und benahm sich, zurück in Brasi­lien, uns gegenüber äusserst arrogant. Er wollte mich als Sektion des OTO hin­stellen, während ich dafür als Gegenleistung die von ihm ins Englische über­setzte Arbeit der FRA dem amerikanischen OTO zur Verfügung stellen sollte. Zu dieser Zeit ass Motta seinen Lunch in meinem Haus, zusammen mit meiner Fami­lie. Nachdem wir unser Tischgebet gesprochen hatten, betete er sein eigenes.
 
Ich informierte Motta aber darüber, dass ich nicht gewillt sei, ihm fortge­schrittenes FRA-Material zu geben, da er ja erst ein Anfänger, d.h. 1° der FRA sei. Aus diesem Grunde fühlte er sich wahrscheinlich gegenüber seinem Meister in den US [Germer?] zuwenig gut ausgerüstet und begann die übelsten Attacken gegen unseren Orden zu reiten.
Bald nahm die Freimaurerloge, wo Motta sich vergeblich beworben hatte, mit uns Kontakt auf. Bezeichnenderweise war es dieselbe FM-Loge, die Motta vorher in seinem Buch Calling the Children of the Sun[1035] * zusammen mit der FRA diffa­miert hatte. Ich ging nie auf die Fragen der Freimaurer ein, da ich annahm, sie kannten den Inhalt seines Buches.
Seitdem sind alle Kontakte zwischen uns und Motta abgebrochen."[1036] *
Motta reagiert, indem er de Paulas FRA als Fälschung bezichtigt.[1037] *
Beiliegend die Charta, die Gabriel Ramírez Cifuentes verbietet, je wieder die Begriffe FRA und Ecclesia Gnostica zu gebrauchen. Folge ist, dass Ramírez am 1. Mai 1991 alle von ihm erstellten Chartas für ungültig erklärt und auffor­dert, ihn um neue zu bitten.

Por el mejoramiento integral del hombre

Folgender undatierter und anonym gebliebener Bericht ist soweit wie möglich von allen Betroffenen "korrigiert" worden.

"Jorge Cruz Toquica wurde am 8.4.1918 in Vianí/Bogotá als Sohn eines Grundbe­sitzers geboren. Matur in Antioquia, dann Uni Medellín. Mit 25 Jahren startete er eine Karriere als Industriemaschinist in Medellín und wurde daselbst 1944 Mitglied der Fraternitas Rosa-Cruz Antigua. Als Cruz 1949 nach Medellín kam, um ein Ritual im Hause von Dr. Estrada zu zelebrieren, wurde er von Israel Rojas geweiht. Obwohl das Haus damals nach alten ägyptischen Plänen zu einem Tempel umgebaut wurde, fanden die FRA-Aufnahmerituale nicht dort statt.
Von 1945-56 leitete er die Aula Rosa-Cruz Lucis Pitágoras und setzte seine Studien fort. Zu dieser Zeit kam eine völlig verarmte junge Frau namens Alicia Elorza in die Aula und wurde von Cruz finanziell unterstützt. Von seinen Auf­tritten in der Aula kann man sagen, dass er ex cáthedra sprach. Er ver­wirrte, indem er Symbole neu interpretierte und eigene esoterische Lehren in die Rituale einbaute...
In Bogotá, wo Cruz 1956 lebte, besuchte er weiterhin die Aula der Rosa-Cruz, bis er Freimaurer werden wollte...[1038] * Sobald Israel Rojas davon erfuhr, ent­larvte er Cruz als jemanden, der sich der Freimaurerei bedienen will, um sein Kapital zu mehren. Cruz produzierte Autoersatzteile und unternahm Transaktio­nen, die ihm Millionensummen einbrachten. Er importierte Maschinen, die er dem Staat mit Hilfe eines Funktionärs verkaufte. Um auf die Wahlliste der Parla­mentarier gesetzt zu werden, bezahlte Cruz dem Direktorium der Liberalen vier Milliarden.
Als Cruz vernahm, was Rojas über ihn sprach, fühlte er sich in seiner missio­narischen Funktion verletzt und beschloss, dass weder er noch seine Familie je wieder in die Aula der Rosa-Cruz zurückkehren würden, bis Rojas tot sei. Den­noch kam er ab und zu nach Medellín, um Vorträge vor seinen Brüdern zu halten. An einem dieser Vorträge passierte ihm ein unbewusster Lapsus: voller Verach­tung sprach er davon, dass er in seinem Unternehmen den Arbeitern das Gesetz des Karmas erkläre, um sie vor Diebstahl abzuhalten. Auf diese Weise hat er sich öffentlich als rosenkreuzerischer Geschäftsmann entblösst. Über Maestro Rojas meinte Cruz mit abwertenden Gesten nur, dass er nicht mehr an ihn glaube. Rojas hätte ihm angeboten, ihn zu wahrer Initiation zu führen. Klar, dass er, Cruz, dies nicht annehmen werde. Ausweichend gab er Angst und Unbe­reitschaft als Gründe an... Cruz hat dem verstorbenen Arturo López gegenüber sehr ironisch erklärt, er werde für Maestro Rojas einstehen... Seine Stel­lungsnahme zu Rojas kam wie ein Blitz: Er ist ausser Diskussion. [Rojas stirbt am 7. Juni 1985]
Am Tag der Totenwache für Rojas erschien Cruz, hielt eine Verteidigungsrede und sprach von diesem Moment an von Rojas als seinem Meister. Was einen ein­schlagenden Effekt auf Jeremías Martínez hatte, der ausbrach: Jorge Cruz! Cruz unser Führer! Jeremias und seine Verwandten steckten die Anwesenden in einer emotionallen Welle an..." (übersetzt von Verena T.)
Am 7.7.85 wird Cruz laut eigenen Angaben von 180 FRA-Mitgliedern einstimmig zu ihrem Logenpräsidenten gewählt. Sein Landsmann Gabriel Sanchéz Gaviria weiss nur von 17 Wählern.[1039] *
Ähnlich wie im obigen Bericht, aber in gewählterer Sprache, drücken sich Nhora Cabrales A., Jesús Gonzáles B. und Jeremías Martínez R. in einem 7-seitigen Brief am 9.7.86 aus. Diese Erben sind im Wahlprotokoll von Cruz' Wahl zum FRA-Präsident vom 7.7.85 als Würdenträger aufgelistet. Frau Nhora teilt mit, dass Cruz zwischenzeitlich ausgestossen und Jesús Gonzáles Biassus der aktuelle FRA-Präsident Kolumbiens sei.[1040] *



13. Mysteria Mystica Maxima


Am 9. Oktober 1933 ernennt Aleister Crowley, selbsternanntes OTO-Oberhaupt, Karl Germer {5} zu seinem "agent."
Crowley an den Ex-Pansoph und Ex-Freund Heinrich Tränkers {5}, den Juwelier Max Schneider, im Juni 1934: "I advice strongly against starting O.T.O. until I am personally present. This time it has got to be done correctly right."
 
Da schon 1933 elf Leute in Kalifornien an Crowleys OTO interessiert sind,[1041] * wird am 14.9.1934 die "Church of Thelema" zum erstenmal eingetragen.[1042] *
Am 21.9.35 gründet nun der ehemalige Buchhändler, dann Büroangestellter der "Gas Company,"[1043] * Wilfred Talbot Smith/Ramaka (geb. 1885) zusammen mit obenerwähntem Max Schneider und der Ex-Schauspielerin Sarah Jane Wolfe/Metonith/Estai/516 (Crowleys Bekannte aus Italiens "Abtei The­lema," geb. 21.3.1875 in Pennsylvania) {14} die 2. Agape Loge.[1044] * Smith ope­riert mit einer Crowley-Charta von 1915.[1045] * Er habe seine ersten OTO-Treffen 1917 in einer Garage gehalten. Zusammen mit C.S. Jones initiiert Smith nach den Reuss-Ritualen.[1046] * Am 13.6.21 wird Smith durch Jones zum Grossschatzmei­ster gekürt. Am 1.1.32 wird er IX° und X° durch Crowley und testamentarisch als OHO eingesetzt.
Max Schneider lebt zuerst mit Leota Schneider und seinem Sohn Roland[1047] * in Kalifornien, dann mit Georgina Haitz, die bald von Jean Shivonen (Schlepp) ab­gelöst wird.
Assoziiert mit dieser 2. Agape Loge sind u.a. die Gesangslehrerin Regina Kahl (Helen Parsons-Smiths Vorgängerin als Smiths Geliebte), der Barkellner Ray und seine Frau, die Serviertochter Mildred Burlingame, Roy und Rhea Leffingwell und Friedrich Mellinger {8}. Die aus Edmonton/Canada stammende Phyllis und ihr Gatte James Wade (später Phyllis McMurtry, dann Phyllis Seckler) {14} wird 1939 0° und I°. Den V° erhält sie per communicatio und 1960 dann den IX° von Karl Germer bestätigt; ab 1938 John (Jack) Whiteside Parsons (1914-1952), He­len Parsons-Smith, Gabriel Montenegro {11, 13}, Louis Culling {19}, Frances Leslie, Viola Morgan, Maria Prescot, Mary Green, James Young, Ruth Schoenberg, Irving Hendler... Man korrespondiert mit Friedrich Lekve {7} und Arnold Krumm-Heller {12}. Frau Wade/Seckler wird Jane Wolfes AA-Schülerin.[1048] * Der Gründer des "Modern Gay Movement," Harry Hay, spielt während der Gnostischen Messe den Schlager "Yes, we have no bananas" und erinnert sich, dass Nicht-OTO-Mitglie­der Mühe hatten, sich das Lachen angesichts der komischen Messe zu verknei­fen.[1049] *
Crowley selber ist Zeit seines Lebens nie persönlich in einer der Agape Logen gewesen. Diese kalifornische Gruppe wird von Crowley als "fans" bezeich­net,[1050] * besitzt keine Passworte und Griffe für Initiationsrituale, wie aus einem Briefwechsel zwischen Germer und Mellinger vom 15.9.1951 hervorgeht.
Am 13. Juni 1941 wird Grady Louis McMurtry (geb. 18.10.1918) als Minerval (0°) aufgenommen.
18.7.1941: Crowley ernennt Germer, der vom Konzentrationslager her kommend, sich in New York niederlässt, erneut zum "personal agent and representative in the United States of America." Germer arbeitet als Partner von Julius Weisers "Construction Industry Service."[1051] *
Crowley an Germer am 14. März 1942: "I shall appoint you my successor as O.H.O... a complete change in the structure of the Order, and in its methods is necessary. The secret is the basis, and you must select the proper people."[1052] *
Am 10.12. 1942 betont Crowley nochmals, dass Germer als sein "agent and attorney" handle und er alles anerkenne, was Germer unterschreibe. Am 15. April 1942 werden weltweit zum ersten mal Crowleys II°-Initiationsrituale durchgeführt. Initiiert werden Jack und Helen Parsons-Smith.
1943 wird das von Parsons gemietete OTO-Haus vom FBI untersucht.[1053] *

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Aus dem FBI-file über McMurtry
Geboren am 18.10.1918 in Big Cabin, Oklahama. Übernamen: Mac und Scotty.
19.2.1941-2.2.1946: "U.S. Army Private to Captain"
1946-August 1957: University of California, Berkeley
Dazwischen vom 6.3.51-3.10.53: U.S. Army Captain Ordonnance Corps, Sacramento
Bis 1957 Angestellter im Campus Smoke Shop und Campus Theater
5.9.57-26.12.57: Autoverkäufer
März 58-23.3.62: Angestellter beim Arbeitsamt
ab 61 in Washington lebend
ab 69 in Kalifornien
ab 1974 in Dublin.

McMurtry ist in unzähligen Organisationen Mitglied. So u.a. bei den Pfadfin­dern, der Los Angeles Science Fiction Society, Plutocrats, Technocracy Inc, in versch. Militär- und Indianerklubs.
Er wird von Zeugen als Patriot mit "good habits and morals" beschrieben. Es wird von einem Sohn gesprochen.[1054] *

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Lieutenant McMurtry besucht 1943 den in New York lebenden Germer auf dem Weg nach Europa, wo er an seinem Geburtstag, dem 18.10.1943 in Schottland ankommt. Kurz darauf trifft er Crowley, (jedoch nicht Friedrich Mellinger) und 1944 einmal auch Kenneth Grant/Aossic (geb. 1924 {6}) in London. McMurtry ist als "company commander" zur Invasion der Normandie eingesetzt, d.h. er transpor­tiert 500 Pfund-Bomben.[1055] *
Im August 1944 ernennt Crowley den Engländer W.B. Crow zum Patriarch seiner Gnostisch Katholischen Kirche {15}.
28.9.1944: Crowley an McMurtry: "I hope that you will prefer my plan for your career as my Fidus Achates, alter[1056] * ego, Caliph, & so on."
21.11.1944: Crowley an den in Belgien stationierten McMurtry: "Frater Saturnus [Germer] is of course the natural Caliph."
27.1.1945: Crowley an Louis Marlow/Wilkinson über Grant: "I am trying to get him to look after me and my work... Brief: a definite gift from the Gods... An ideal person to do all the hard work under your direction!"[1057] *
1945 wird W.T. Smith von Crowley als Führer der 2. Agape Loge abgesetzt und J.W. Parsons nimmt am 14. August 1946 (?) widerwillig seine Stelle ein. Parsons betrachtet Smith (ungeachtet dass seine Frau seit 1943 ein Verhältnis mit Smith hat) als "Avatar eines Gottes."
Auf seinem Rückweg trifft McMurtry 1945 nochmals Germer in New York. In San Francisco studiert er Philosophie.

Der in England lebende Crowley steckt in Geldnöten und wird grösszügig mit mindestens monatlichen 200 Dollars von Karl Germer, Leota und Max Schneider (bei denen 1927 Jane Wolfe gelebt hat)[1058] * unterstüzt.[1059] * McMurtry hingegen verlangt z.B. für geliehene 50 Pfund am 1.12.1943 20% Zinsen, weswegen Crowley sich dann genötigt sieht, ihn am 11.4.45 als "fully paid-up member of the IX°" zu bezeichnen und am 17.6.1947 mit 25% an "Magick Without Tears" zu beteili­gen.

Im Januar 1946[1060] * verlässt J.W.Parsons den OTO, d.h. die 2. Agape Loge. Der am 30.11.1886 geborene und in den späten 30er Jahren zur Loge gestossene Roy Leffingwell wird sein Nachfolger.[1061] * Der am 2.10.1914 geborene Parsons stirbt am 17.6.1952: Über ihn und seine Beziehung zum Scientology-Gründer R. Hubbard (1911-1986) siehe M. Staley in: AHA 8/91ff.[1062] *
22. März 1946: Crowley an McMurtry/Hymenäus Alpha: "This is to authorize [McMurtry] to take charge of the whole work of the Order in Caliphornia to reform the Organisation... subject to the approval of [Germer]. This authorization is to be used only in emergency."
Crowley bemerkt in seinem Tagebuch im März 1946: "Value of Grant: if I die or go to U.S.A., there must be a trained man to take care of English O.T.O."[1063] *
11. April 1946: Crowley an McMurtry: [McMurtry sei] "Our representative in the United States... subject to the approval, revision or veto of [Germer]." Im Juni 1946 besucht Germer diese Agape Loge.
6. Juni 1947: Crowley an Germer: "You are the only successor of whom I have ever thought..." und schlägt ihm ein helfendes Triumvirat, bestehend aus Mellinger, McMurtry und Roy Leffingwell vor, "but ultimately the choice of what to do is yours." Leffingwell will seine Farm "Rancho RoyAL" in Südkali­fornien dem OTO zur Verfügung stellen. Als sich aber herausstellt, dass er gar kein Landbesitzer ist, fällt er bei Crowley und Germer in Ungnade.

17. Juni 47: Crowley an McMurtry: "In the event of my death, Frater Saturnus is of course my successor, but after his death the terrible burden of responsability might very easily fall upon your shoulders."
15. Juli 1947 Crowley legt seinem Sekretär und "Sohn" Friedrich Mellinger, der ihn grad besucht hat, den Gedanken nahe, sich auf "supreme responsability" vorzubereiten.

Besorgt über Crowleys Krankheit segelt Germer am 26.9.1947 nach Antwerpen, darf aber England nicht betreten.[1064] * McMurtry hätte gute Möglichkeiten ge­habt, Crowley in die USA zu bringen, informiert jedoch Germer darüber, dass seine Frau Foxie schwanger sei und ihm sein Job keine Zeit lasse.[1065] *
Crowley stirbt am 1.12.47. Sein Testament vom 9.6.1947 erwähnt keinen McMurtry und widerruft alle vorherigen Verfügungen.[1066] * John Symonds wird als "literary executor" eingesetzt.

Kaliph Storch

Martin P. Starr (über ihn gleich mehr) meint, der Begriff "Caliph" sei ein Witz Crowleys gewesen, eine Anlehnung an die alte postalische Abkürzung für California: "Calif."[1067] * Weder ist eine schriftliche Anerkennung des "Caliphats" durch Crowley oder Germer aufgetaucht, noch eine eine Erklärung, was "Caliph" bedeute. Einzig eine kurze Bemerkung Germers in einem Brief an McMurtry vom 24.5.1946, dass alle Schritte "have to be taken with my approval," aber nirgends eine klare Ernennung "you are now the Caliph." Der arabische Begriff "Caliph" bedeutet kirchlicher und weltlicher "Nachfolger" des Amtes des Propheten, wobei Mohammed gemeint ist. McMurtry: "I am Caliph because I am a soldier"[1068] * und bezieht sich auf einen Brief Crowleys vom 21.11.1944: "Your actual life, or blooding is the sort of initiation which I regard as the first essential for a Caliph." "Grady once told me of a battle in which he killed 100'000 Chinese soldiers."[1069] * So werden auch 1991 ca. 20 "Caliphat"mitglieder am Golfkrieg teilnehmen.[1070] *
Am 24.11.1944 spricht Crowley McMurtry "as Caliph" an. "You are also quite the most serious and intelligent of the younger lot. This singles you out to be the proper man to take charge of affairs when the time is right."[1071] *
Der Crowley-Experte Gerald Yorke jedoch: "Grady is the first person I know to call himself a Caliph and I cannot recollect A.C. making use of the term." Und über eine erneute Publikation des Thoth Tarot Decks: "I do not expect it to have any Caliphate nonsens," da McMurtry auf einer zusätzlichen Tarotkarte seine eigene Adresse als OTO-Anlaufstelle angegeben hat und Yorke die Origi­nalgemälde der Tarotkarten besitzt (heute Warburg Institut London).[1072] * Frau Smith, die Adressatin dieses Briefes und ehemalige Frau des X° W.T. Smith, leitet heute noch die Church of Thelema, die 1953 erneut amtlich eingetragen worden ist.[1073] * Beide, sowohl Crowley wie Germer, haben eine amtliche Eintra­gung ihres OTO als Kirche abgelehnt.[1074] *

Crowley stirbt am 1.12.1947 in England

Germer in New York erhält kurz danach Crowleys Nachlass aus England zuge­schickt und zieht in ein grösseres Haus in Hampton, New York, um. Am 1. März 1948 informiert Germer McMurtry, dass er den Personenkreis des von Crowley vorgeschlagenen Triumvirats ändere: McMurtry, Mellinger, Max Schneider und Jane Wolfe. Am 7. März 48 klärt Gerald Yorke Germer darüber auf, dass allein die beiden Reuss-X° Tränker und Jones letztendlich über OTO-Angelegenheiten bestimmen.
24.9.48, Germer an Grant: "I am not the O.H.O." und sendet ihm ein IX°-Formu­lar (das das Wissen um den Inhalt dieses sexualmagischen Grades ohne Initiati­onsritual bestätigt).
Am 5.5.1951 erhält Grant in London von Germer eine III°-Charta (die die Initiation bestätigt) (wahrscheinlich mitunterschrieben von Mellinger {8}).
18.1.1952: Germer an Grant: "I have often thought that you might well be chosen for the job" des OHO. "There is no active Lodge, as such, in the U.S.A., of the O.T.O."[1075] *
10.4.1952: McMurtry an Germer: "Does the OTO still exist as an organization?"
Am 20.11.1952 stirbt Leffingwell. Jane Wolfe wird seine Nachfolgerin.[1076] *
Bald ziehen Germer und seine Frau Sascha nach West Point, California, während McMurtry, vom Korea-Krieg (der vom 25.6.1950 bis zum 27.7.1953 dauert) zurück­kehrend, an der Universität California politische Wissenschaften studiert und nachher nach Sacramento wechselt.
Im Sommer 1953 lassen W.T. Smith und Louis Culling die "Church of Thelema" amtlich eintragen und Smith als OHO ausrufen [Grundlage für Smiths Anspruch ist Crowleys Testament vom 1.1.32]. Germer verstösst die beiden, und da auch Montenegro die Autorität Germers anzweifelt, wird die 2. Agape Loge auseinan­dergerissen, resp. am 7. September 1953 von Germer geschlossen. Somit hat die 2. Agape Loge ihr Ende gefunden. Alle von jetzt an unter diesem Namen operie­renden Gruppen sind Neugründungen.[1077] * Die "Church of Thelema" existiert in H.P. Smith ungebrochen weiter.
In diesem Jahr verlässt der erst 16jährige leibliche Sohn Crowleys, Aleister Ataturk McAlpin (2.5.1937-1978),[1078] * die Schule und wird mit Germers Geld in die USA geholt. "He... got caught stealing a car and was finally departed."[1079] *
Mitte der 50er Jahre, als McMurtry OTO-Initiationen vornehmen will, hält ihn Germer zurück: "I consider all that to be the lower magick."[1080] * 1955 verstösst Germer Grant {6}.

McMurtry hält im Februar und August 1959, am 8.10.59 und am 22.10.59 hinter Germers Rücken Sitzungen zuhause bei den (?) Leffingwells in Lakewood ab.[1081] * Angeblich sollen die IX° das Schicksal ihres OTO diskutieren. Mitglieder aus­serhalb dieses kleinen Kreises (Mellinger, Motta, Metzger, Grant, ...) werden überhaupt nicht in Erwägung gezogen (Todesdaten der amerikanischen Konkurren­ten: Jones: 24.2.1950, Smith: 1957). In keiner OTO-Konstitution (weder von Reuss noch von Crowley) werden die IX° zur OHO-Wahl ermächtigt: in diesem Zu­sammenhang ist nur von den X° zu lesen.[1082] *
Ebenfalls anwesend: die Witwe Schneider-Shivonen aus Barstow, Aleister Ataturk MacAlpin, H.P. Smith aus Malibu und ihr Geliebter Montenegro. Alle sprechen sich gegen McMurtry als OHO aus.[1083] *

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Marcelo Ramos Motta (geb. 27.6.1931) wird 1948 in Rio de Janeiro Mitglied der Fraternitas Rosicruciana Antiqua {12} und trifft 1953 auf Anraten von Ernani de Paula {12} in Deutschland Parcival Krumm-Heller, der ihn an Germer weiter­leitet [zu Motta auch {14}]. 1956 trifft Motta Germer in Barstow bei Ero Shivonen.[1084] * Motta nimmt den Namen Adjuvo an.
20.9.56: Motta an Germer: "I nurse a secret and ridiculous ambition to be A.C.'s successor."
20.9.57: Germer an Motta: "The OTO doesn't interest me too much: mine is only in the A.A... A.C. wanted me to set up an entirely different system." Germer knüpft an Crowleys Meinung an: "The AA is for personal initiation; O.T.O. is for groups, & not nearly as important."[1085] *
20.12.57: Motta an Germer: "The OTO is no concern of mine."
12.2.58: McMurtry an Germer: "The idea of my starting my own nucleus is some­thing that I find very attractive," nachdem ihn Germer in einem Brief vorher dazu ermuntert hat.
20.3.1959: Germer an Motta über McMurtry: "how deep has he sunk" und meint McMurtrys finanzielle Unzuverlässigkeit.
2.12.1959: Germer an McMurtry: "Instead of a Plus you've been a great Minus" und meint eine "prominent position in the order." Dies ist Germers letzter Brief an McMurtry, der alle Kalifornischen OTO-Mitglieder (solang man über­haupt von Mitgliedern einer geschlossenen Loge sprechen kann), ausser den Burlingames, für unakzeptabel hält.
27.1.1960: McMurtry an Dr. Gabriel Montenegro y Vargas (seit 1948 ein Schüler Krumm-Hellers {11}, alias Fr. Zöpiron, alias Fr. Theòphilos):"I have never made a claim to being the legitimate successor to the Caliphate."
Montenegro hat eine klare Meinung, wer Crowleys Repräsentant für die USA sei: Roy Leffingwell, Frater 111.[1086] * Leffingwell ist jedoch am 20.11.1952 (?) gestorben. Montenegro wird in den 1960er von Metzger zum X° der US ernannt.

21.11.1960: Montenegro und seine Geliebte H.P. Smith[1087] * an McMurtry über des­sen "fantastic claims" zu den "Caliphatbriefen": "there is nothing in it that could be construed in any way, then or henceforth, as intention of appointment to you, as his spiritual and temporal heir as you infer... you failed to see the point."
 
Im Gerichtsprozess McMurtry gegen Motta 1985 (siehe unten) sagt H.P. Smith aus, dass Montenegro am Tag vor seinem Tod (14.7.69) mit ihr noch telefoniert und McMurtry als Oberhaupt akzpetiert habe (was juristisch keine zulässige Aussage wäre).[1088] * Frau Smiths "Schüler" M.P. Starr (siehe unten) teilt mit, dass sie diese protokollarisch festgehaltene Aussage inzwischen "vergessen" habe und sie sich vom "Caliphat" distanziere.[1089] * "Montenegro... held a low opinion of Grady McMurtry and his claims to headship of the Order."[1090] *

Metzger weltweit

25.9.51 meldet sich Percy Hopkins, angeblicher Stud.med. in München[1091] * als Beauftragter von Donald McFarlane (auch alias Donald Waters), der angeblich eine "Self-Realization Fellowship" (SRF) in Kalifornien repräsentiert. Im Briefkopf: "O.T.O. - M.M.M. - S.R.M. - Section: Germany." "Wir sind seit 1948 beschäftigt aufgrund der alten Dokumente Menschen zu finden, die weiterarbei­ten..." Offensichtlich weiss Hopkins von McFarlane aus Theodor Reuss' Golden Book, dass die Schweiz eine Vollmacht für "Sor. I[da].H[offman] ..., A[lice].S[prengel] ..., C[lara].L[inke]." habe. Für eine Bestätigung und Auf­nahmegebühr soll Metzger im Stile von Reuss zahlen: "Gebühren für SRF: Sfr. 5.- (2 Dollars) OTO Mitglieder Sfr. 10.- im Monat, Aufnahme Sfr. 25.-! Bestä­tigung für Dokument das vor 1947 ausgestellt Sfr. 100.-Vollmacht für neue Gruppe Sfr. 300.-"
Die SRF scheint nicht über die Existenz der Verträge Reuss' mit Laban und Hilfiker etc. und über die angebliche X°-Charta für Hoffman und Linke von 1918 informiert zu sein {4}.
McFarlane telefoniert mit Metzger, wird jedoch mit dem Hinweis, dass man sehr viel zu tun habe, vertröstet. Metzger spricht sich mit Germer ab, der die SRF für eine offensichtliche Fälschung hält,[1092] * und so wird ein weiterer Brief Hopkins' vom 18.10.51 gar nicht mehr beantwortet.
Obwohl die The Self-Realization Fellowship ("founded in 1920 by Paramahansa Yogananda") immer noch diesselbe Lotusblüte im Briefkopf trägt wie in den Briefen an Metzger, teilt man 1988 von dort aus mit, "we have no knowledge of Reuss material or the Old European Thelemites."[1093] *
 
Germer an Metzger, am 21.12.1951: "Es wäre gut, wenn Sie sich fest und tief einprägen würden, dass der Druck des LIBER AL in der vorgeschriebenen Form, ein grosses Werk ersten Ranges ist und der, der es fertigbringt hat sich sei­nen Platz erobert." Im September 1954 druckt Metzger das Buch des Gesetzes. Germer "was jubilant about this."[1094] *
So stellt ihm Germer nun quasi einen Freibrief für seine Unternehmungen aus: "EINES, Sie haben nicht nötig, sich mir gegenüber zu rechtfertigen. Ihr Werk zählt." So am 3. Oktober 1954. Ab März 1955 kann man in Metzgers Veröffentli­chungen erstmals lesen: "Wir, Meister Therions bevollmächtigte Nachfolger."
Metzger schreibt die Witwen der verstorbenen thelemitischen Protagonisten Eu­ropas an, verlangt von Frau Lekve Ordensunterlagen, fährt nach Hamburg und holt C.H. Petersens Nachlass.
Die Arbeit Metzgers im Verlag und seine Bemühungen, mit Hilfe von Frl. Äschbach eine Abtei Thelema aufzubauen, lassen in Germer Hoffnungen auf einen würdigen Nachfolger in Europa aufkommen für "the man who, as far as I can see, is chosen for a great and growing job."[1095] *
Germer an Metzger am 15.6.1960: "Am Reisen ins Ausland verhindert war es mir unmöglich Dinge in Europa persönlich zu sehen, ich war auf Briefe und Aus­künfte von Anderen beschränkt, bis Sie sich als Einziger Anwärter auf die Krone, durch die Tat erwiesen. Sie wissen gut genug, wie wir dies bewundert haben."
 
Montenegro über Gerald Yorke: "The fact is that Germer authorized him to provide Paragranus [Metzger] with Thelemic material."[1096] *

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1961 fordert Germer Metzger auf, Motta eine deutsche Version des Liber XV zu schicken. Metzger schickt die publizierte Übersetzung, die sich leicht von der intern benutzten Fassung unterscheidet. Beigefügt ist ein Zirkularschreiben, das auch Germer kriegt, in dem der thelemitische Gruss lautet: "Tu was DU willst, soll sein das ganze Gesetz."
"the Swiss: ...their DU in a holy text is a blasphemy... They have published also LXV and VII in my translations, and - horribile dictu-changed arbitrarily some vital passages.[1097] * Since I criticed them, they don't answer my letters. The Swiss are a strange crowd," beklagt sich Germer am 24.9.1961 bei Motta und fordert ihn auf, gleich einen geharnischten Brief "at such atrocities against Thelema" in die Schweiz zu schicken.
Motta, darob angespornt, meint nun, er sei das Grosse Thier und der OHO: 17.12.61 an Germer: "Marcelo Ramos Motta, not you decides what is proper Thelemic business procedure... You are warned, and once warned openly is enough for the wise."
23.12.1961 Germer an Motta: "You blithering, miserable idiot... you have to be left alone."

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Hat Metzger tatsächlich einen "Heiligen Text verändert"? Die "Heiligen Bücher Thelemas" sind die Schriften Crowleys zwischen 1904 und 1911: also vor seiner Übernahme des OTO.[1098] * Beim genauen Vergleich aller "Heiligen Bücher Thele­mas"[1099] * mit Metzgers Übersetzungen ist, ausser dem zusätzlichen Kapitel in "Magie als Philosophie für alle," folgendes aufgefallen:
Metzger übersetzt "God" in Liber VII mit Grossbuchstaben: "GOTT." Das Vorwort zu Karl Germers Übersetzung des Liber LXV "Die Wesenheiten, die die Herausgabe dieser Werke überwachten, haben in der Zwischenzeit dafür gesorgt, dass wich­tige Stellen der Übersetzung, Zitate usw. richtiggestellt wurden"[1100] * spielt darauf an, dass Crowleys Kommentare zum Text etwas durcheinandergeraten sind, und das Gedicht "A Hundred Years Ahead" mit der Stelle "I am going to temple to worship Crowley" fehlt.
Die Lekve-Version des Liber LXV von 1949[1101] * mit dessen verändertem Kommentar und derselben Auslassung, wie sie Metzger vorgenommen hat, ist sang- und klanglos an Germer vorbeigegangen.
Das grossgeschriebene "DU" in "Tu was DU willst" taucht erstmals in der ersten Oriflamme vom 20.3.61 auf und verschwindet mit den Winter/Neujahr-Oriflammen 34ff. von 1963/64. Die Erklärung für das blasphemische "DU": "Grosse Buchsta­ben, um das ausserordentliche, englische Thou wiederzugeben. Es heisst näm­lich nicht: Do what you will -- sondern: Do what thou wilt."[1102] *
 
Veränderungen eines Crowley-Textes lassen sich bei der unpublizierten "Gnostischen Messe, Originalfassung, so wie sie in der ABTEI THELEMA in Stein mit den Brüdern und Schwestern des OTO zelebriert wurde" finden. Die lange Li­ste der Heiligen der publizierten Fassung ist gekürzt: "Wir würdigen das Ge­denken der Söhne Gottes +, der Weisen + und Propheten +, der heiligen Sänger + und Märthyrer +, die das Licht der Gnosis uns, ihren Erben und Nachfolgern vermittelten."[1103] * Im "Caliphat" passiert das Gegenteil: aufgrund einer gno­stischen Inflation sind dort Jane Wolfe und McMurtry in die Liste der Heiligen aufgenommen {15}.[1104] *
 
Crowleys Aufsatz in der "English Review" Nr. XXXV vom August 1922 ist von ihm selber in seinen "Confessions" als Kapitel 72[1105] * mit einigen OTO-bezüglichen Veränderungen[1106] * aufgenommen. Metzger druckt den Originalaufsatz aus der "English Review" ab.[1107] *
 
In der Aufzählung der Körperschaften, die dem OTO zugehörig seien, stimmen die Reuss-Publikation von Crowleys MMM von 1914, die Crowley-Version von 1919 und die Metzger-Version von 1957 nicht überein; aber nur in Sachen Golden Dawn, den allein Reuss und Metzger aufführen.[1108] *
Bei Metzger fehlt die Aufzählung der Yoga-Formen "Gnana Yoga, Raja Yoga und Hatha Yoga," die Aufnahmegebühren und die Signatur von Crowleys Gespielin Leila Waddel/L. Bathurst.

Zwei Abschwächungen aus dem "Buch des Gesetzes" sind erst 1964 publiziert wor­den:
1. Liber AL III;50: "curse them! curse them! curse them!"
C.H. Petersen: "Fluch ihnen! Fluch! Fluch!"[1109] *
H.J. Metzger: "Weg mit ihnen! Weg mit ihnen! Weg mit ihnen!"[1110] *
2. Liber AL III;55. Wo bei Petersen die "unbefleckte Maria" noch auf "dem Rade gebrochen" wird, wird sie bei Metzger nur noch "gedreht."[1111] *
 
Am 25.12.61 beschwört Metzger in einem Weihnachtsgruss: "Mögen... jene erkannt werden, die Thelema wirklich dienen und sich selbst ausschalten jene, dazu nicht fähig sind und es in Wahrheit nie waren."[1112] *

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17.1.1962: Germer teilt Motta mit, der OTO sei "dormant." Am selben Tag publi­ziert Motta "Liber Aleph" in Brasilien.
31.1.62: McMurtry an Jean Shivonen (Witwe von Max Schneider); im Falle Germers Tod soll seine Frau Sascha dessen Archiv nicht haben und will sogar gericht­lich vorgehen. McMurtry wird nun erst wieder aktiv, als ihm Phyllis Seckler Anfang 1969 schreibt.
10.3.1962: Germer an Motta über Metzger: "I do not write them any more."
Germer an Motta über Metzger am 2.4.1962: "The Swiss man - after a full year - signed his recent letter The child... The letter he wrote me is half-crazy." Während Metzger seinen Brief mit "The child" unterschreibt, was Germer ärgert, unterschreibt Motta seinen eigenen an Metzger mit "The Priest of the Princes," was nun wieder Metzger und Germer ungehörig finden.
Germer an Motta am 14.4.62: "I had one more letter from the Swiss fellow (to which I shall not reply). But he says something about you. (1) that you accuse them of being in touch with Schlag; (2) that you sign yourself as Priest of the Princes... They say that Choronzon was behind this, and I don't blame them. Once more: I do not write them, as long as they are crazy themselves."
Im Manifesto 1963, wo Metzger sich zum OHO ausruft, interpretiert Metzger Ger­mers Verhalten: "er war sicherlich manchmal ungerecht... aber in seinen Augen konnte nichts gut genug sein für das Werk von Thelema."
 
Germer steht in Korrespondenz mit William Wallace Webb/Damon {15ff.} und schreibt ihm am 20. Juli 1962: "I have no group or organisation... I am not a guru in the usual sense. I do not teach."
12.10.1962: Germer an Motta: "You are guided by the Supreme Hierophant" (Ra-Hoor-Khuit).

Das Gefühl, vom FBI überwacht zu werden, das Germer und Motta häufig äussern, ist nicht unberechtigt. So gibt es von
Aleister Crowley: 17 Seiten,
Karl Germer: 54 Seiten,
Grady Louis McMurtry: 132 Seiten,
John Whiteside Parsons: 146 Seiten FBI-Akten. Mottas Akten bleiben vorerst aus Gründen des Datenschutzes unter Verschluss.

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Karl Johannes Germer stirbt am 25.10.62 in Jackson infolge unsachgemässer Be­handlung an Prostatakrebs (angeblich soll Germer auch syphilitisch gewesen sein). In seinem "LAST WILL AND TESTAMENT" vom 4.12.51 ist bestimmt, alles OTO-Material möge an die Führer des OTO gehen und seine dritte Frau, die Österreicherin Sascha Ernestine André Germer, mit der er seit dem 23.9.42 ver­heiratet ist, habe zusammen mit Frederic Mellinger dafür zu sorgen.[1113] * Ausser dem Originalmanuskript des Liber AL hat Germer alles "wichtige" zu Lebzeiten schon an Gerald Yorke geschickt![1114] *
In der Reuss-Constitution vom Januar 1917 heisst es über das Amt des OHO: "the person filling this office shall appoint his or her successor."[1115] *

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Fünf Tage nach dem Tod ihres Mannes, am Tag, an dem ihr Gatte in Sacramento kremiert wird, schreibt Sascha Germer an Motta:
30.10.62 "Our Beloved Master is dead... You are The Follower. Please, take it from me, as he died in my Arms and it was his last Wish!" Dazu McMurtry: "This is impossible... because Karl Germer died screaming" und zitiert angeblich aus ihrem Tagebuch.[1116] *
1.11.1962: Phyllis Evelyna Wade/Seckler, Mitglied der 2. Agape Loge, spätere Frau des "Caliph" McMurtry, informiert Motta, dass er möglicherweise Crowleys Bibliothek erbe. Seckler ist neben Motta und Metzger das einzige OTO-member mit Kenntnis von Germers Tod.[1117] * "Sascha asked for my help and I gladly drove to the mountains to aid as much as I could. At first she couldn't find Karl's will and after 5 visits from me, she finally decided she couldn't stand me or my opinions and so showed me the door."[1118] * Wahrscheinlich ist, dass Frau Secklers Forderung, das Archiv an sich zu nehmen, was ihr von "Höheren Wesen­heiten" aufgetragen worden sei, auf Sascha Germers Ablehnung stösst.[1119] *
5.11.62: die Malerin des Thoth Tarot Decks Frieda Lady Harris (geb. 1877), aufgeführt in Crowleys Testament als Co-Executor, stirbt in Srinagar/Kashmir, Indien.
8.11.62: Motta antwortet Sascha Germer mit einer Tirade gegen Oscar R. Schlag {14} und stellt nähere Fragen, was denn "You are the Follower" bedeute. Am Tag darauf warnt Motta Frau Germer nochmals ausdrücklich vor Schlag.
9.12.62: Seckler schreibt Motta, dass Germers Testament gefunden, und Motta als "Mystical Heir" genannt sei, das Testament habe sie aber selber nicht ge­lesen.
6.1.1963: Metzger ruft sich am Dreikönigstag zum OHO aus.
Am 25.1.63 erklärt Motta Frau Germer, er sei der Baphomet. Der Brief wird von Phyllis Seckler übergeben.
26.1.63: Frau Germer eröffnet nun ihren zweiten Brief an Motta: "How silly can you get?... You have been the last Great Joy in his [Karl Germer] oh so trying days... You are the Future of the Work... Spiritually You are his Heir."
15.2.63: Motta verlangt nun von Frau Germer, dass sie ihm folgen müsse und verfasst einen 7-seitigen Brief an Metzger über die Beleidigungen, die dieser dem Propheten Crowley zugefügt habe, was auch davon käme, dass Metzger mit Choronzon (einer Art Oberteufel in der thelemitischen Ideologie) persönlich, das heisst mit Herrn Schlag, in Verbindung stehe. {Ursachen von Mottas/Parzival Aversionen Schlag gegenüber in Kapitel 14}

 Parzival und Choronzon

"Although I asked you to stop sending me your literature -- which goes as a rule straight into the nearest garbage can -- you have continued to bombard me with the evidence of your folly ["DU" in einem "Heiligen Vers"]. Schlag's in­fluence... has been inflating your ego to the point where you have, ... become a traitor to the very WORD you think yourself the carrier of! ... [Kind des Abyss] ... If you do not care to acknowledge my authority, I have no intention of imposing it upon you.... If you continue doing this [das Buch des Gesetzes "falsch" zu zitieren] you will surely be destroyed... I repeat to you that I am the re-incarnation of St. Germain."[1120] *
 
Motta wird Metzgers Schweigen Jahre später folgendermassen interpretieren: "At least Metzger had the decency to shut up when he realized that I did not accept his claim. And he was the only one who might justifiedly have suspected my legitimacy, for he was the only one who did not know me personally."[1121] *

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Metzger beauftragt einen kalifornischen Anwalt, zu arrangieren, dass ihm Sa­scha Germer die Originaldokumente, die Crowley Germer übergeben hat, schicke, und teilt Frau Germer mit, dass der X° faktisch realisiert sei, sobald sich mehr als 11 Professhäuser in einer Provinz befänden, was nun in der Schweiz der Fall sei. Regelmässig werde die Gnostische Messe zelebriert, und ebenso regelmässig werden Seminarien und Grad-Arbeiten gehalten. "2. und 4. Freitag im Monat O.[Grad] Minerval; 1. Freitag im Monat 1.[Grad]; 3. Freitag im Monat 2.[Grad]; in den Monaten, die einen 5. Freitag haben, 3.[Grad] und P.M. Die höheren Grade arbeiten nicht immer regelmässig, ausgenommen das Gnostische Sanktuarium, das sich in der Abtei Thelema jeden Samstag vereinigt."
 
Frau Germers Anwalt macht Mellinger als "Executor" ausfindig, der sich jedoch am 25.9.63 vehement gegen "the shame election" Metzgers äussert {8}. Wie von ehemaligen Vertrauten Metzgers zu hören ist, begründen sich Mellingers Aver­sionen allein auf Metzgers grösseren Erfolg beim weiblichen Geschlecht.[1122] *
7.6.63: Motta an Frau Germer über Metzgers "Manifesto": "haven't stopped laughing yet." Erneut schimpft Motta über Schlag.
22.7.63: Metzger an Sascha Germer: "Wir müssen ungeachtet der Schwierigkeiten, äusserlicher und innerlicher, dafür kämpfen... Glauben Sie nicht, dass irgend­etwas den Weg von Thelema einschränken oder bewegen könnte, auch wir nicht. Der Orden wird seine Aufgabe erfüllen, solange er Thelema nützt."
30.8.63: Motta will von Frau Germer (die kaum mehr auf seine fordernden und sehr unhöflichen Briefe reagiert) endlich wissen, wer denn nun der OHO sei und würde sogar "the Swiss King" akzeptieren. Wieder eine Tirade gegen Schlag.
15.12.63: Frau Germer an Motta: "Before I definitely send My Petition to the Lawyer and the Courts I want to make sure whether a Charter sent to You on April 20/62 is in Your Hands or not... PS... it is time, you wake up!"
24.12.63: Motta: "If this patent you wish to send me is to subject to the Swiss authority -- I want nothing to do with it... The Swiss is SICK... I never got any patent of the O.T.O.."
28.12.64: Motta an Metzger: "You are NOT the O.H.O. Neither am I!"
Januar 65: Frau Germer an Motta: "I did not know that You are in direct correspondence with him [Metzger], nor did I know that he as O.H.O. of O.T.O. asked Your Opinion about his Status... Frater Saturnus [Germer] has made him [Metzger] in 1961 the only Follower to the Crown of the Order." Da der Origi­nalbrief an Motta unterwegs verlorengeht, gewinnt Motta erst im Prozess gegen McMurtry davon Kenntis, der Mitte der 80er Jahre Sascha Germers (gest. 1975)) handschriftliche Kopie aus ihrem Nachlass produziert.

So bleiben alle Dokumente bei Frau Germer {8}. Fragen nach Führung beantwortet sie vorsichtig mit, dies "is the Business of the Holy Guardian Angel and he knows where to guide you" (Zum Beispiel im Brief an W.W. Webb vom Juli 1966). Stefan A. Hoeller, Bischof der crowleyfeindlichen Ecclesia Gnostica {15},[1123] * teilt am 22.2.88 mit: "I had met Mrs Germer... and heard her speak rather highly of Metzger." Bei den späteren Gerichtsprozessen versuchen McMurtry und seine Anhänger, die Aussagen von Sascha Germer für ungültig zu erklären, und behaupten, Frau Germer sei geistig unzurechnungsfähig gewesen.[1124] *
12. (oder 13.) 9.1966: Louis Umfreville Wilkinson, ein weiterer Testaments­vollstrecker Crowleys und OTO-Vorgesetzter Grants, stirbt in Westcott Barton, England.
1966 gibt John Frederick Charles Fuller (1878-1966) im Vorwort seines Biblio­thekkataloges kund, dass die AA "never existed outside Crowley's imagination... He created several of these ghostly orders, such as L.I.L., "The Lamp of Illimitable Light," [siehe Crowleys "Collected Works" Band II, 28] and O.T.O., The Order of Oriental Templars. He loved to play with them, and when broke... found them convenient instruments wherewith to extract gold from the pockets of his more affluent followers." Fuller muss es wissen, hat er doch 1907 in seinem Buch "The Star in the West" in voller Bewunderung den Begriff "Crowleyanity" geprägt. Fuller kontaktiert Crowley 1905. Im April 1906 muss Fuller das Militär aus Gesundheitsgründen verlassen und wird in Crowleys AA aufgenommen. Bis 1911 redigiert er die Ordenszeitschrift "Equinox," die ab 1912 auch OTO-Organ wird. Es ist Fuller, der Crowley mit Victor Benjamin Neuburg (1883-1940 {19}) bekannt macht. 1911 wirft Fuller aber Crowley Un­loyalität vor und trennt sich von ihm, um seine Militärkarriere fortzusetzen, die ihn als Major-General sogar einmal zu einem Treffen mit Hitler führt. Er stirbt 1966. (Mehr zu Fuller in Symonds, King, und Webb, occult establishment, 220.)

2.5.1967, Montenegro an Günther Naber/Beatus: "Stein is indeed a little bit of heaven." Walter Englert {11} schreibt nun Montenegro, dass er durch Metzger nicht nur zum X°, sondern auch zum OHO ernannt worden sei, worauf ihm dieser bezüglich Metzger antwortet: "his attitude and his antics, soon raised within me the questionable, placing me on the defensive at all times. Furthermore, it was not long before I detected certain serious Thelemic errors in his modus operandi, which I could neither ignore nor accept" (30.11.1968). "I believe Paragranus has had a great opportunity to in fact fill the Office of OHO, it would appear that he did not" (19.1.69).
"Montenegro thought that Metzger was practicing Black Magick against him, particularly after Monty refused to accept Metzger as O.H.O."[1125] * William Heidrick weiss sogar eine weitere Version: "Dr. Montenegro, IIIrd [?] Degree O.T.O., and 32nd Degree Scottish Rite Mason, visited Herr Metzger on behalf [?] of the rest of the Order in the US. Herr Metzger met him at the station with a brass band and escorted him to the Gasthof... Herr Metzger was shouting in German: I am the O.H.O. and then he would hit the table."[1126] * Heidrick, als treibende Kraft des "Caliphats," macht keine Unterscheidung zwischen den 3 verschiedenen Agape Logen und versucht, Metzgers historischen Anspruch als in­existent darzustellen.

3.9.1967: Sascha Germer behauptet, bei einem Einbruch in ihrem Haus Stella Seckler, die Tochter von Phyllis Seckler, identifiziert zu haben.[1127] * Da ihr Gas ins Gesicht gesprayt wird, verliert Frau Germer 80% des Augenlichts. Sie schickt Motta einen verzweifelten 10-seitigen Brief und bittet um Hilfe. Ent­weder erhält Motta diesen Brief nie oder er ignoriert ihn. Am 15.8.1974 sendet er wieder einen ausserordentlich beleidigenden Brief an Frau Germer.
30.11.68: Gabriel Montenegro teilt Englert mit, dass er zwar von Motta weiss, aber keine thelemitischen Gruppen in den USA kenne: "As to the original California members, will state that most of them have died. And those few who remain have either lost interest or live too far apart from the other. Contrary to popular belief, Pasadena was not the sex cult it has been made up to be: on the contrary, it produced at least 7 High Initiates, among whom was Baphomet's [Crowley] last personal representative for California, the Venerable Frater One, One, One [Roy Leffingwell]." Montenegro hält offensicht­lich McMurtry nicht für erwähnenswert. Dieser ist erst ab 1969 wieder in Kali­fornien.

Mord und Totschlag

Ray und Mildred Burlingame haben 10 Jahre lang mit Georgina (Jean) Brayton (geb. 29.12.1921) in Crowleys 2. Agape Loge zusammengearbeitet.[1128] * Jean und ihr Mann Richard M. Brayton (geb. 1920), Philosophie-Dozent an der University of California, gründen in den 60er Jahren die "Solar Lodge of O.T.O." "They were an O.T.O.Lodge," gibt Phyllis Seckler zu.[1129] *
Das Ehepaar wird in Zusammenhang mit Einbrüchen in die Archive von Israel Regardie (17.11.1907, gest. 1985), Sascha Germer und Mildred Burlingame ge­bracht. Dies ist der Auslöser dafür, dass Phyllis Seckler mit McMurtry im Ja­nuar 1969 Kontakt knüpft und beide beschliessen, den OTO wieder zu starten. Robert Dürrenstein (Mitglied der Solar Loge) teilt Motta jedoch mit, nie in Sascha Germers Haus gewesen zu sein, da Ray Burlingame ihnen versichert hätte, dass dort kein Material sei.[1130] *
Die Braytons besitzen eine Reihe von Häusern, die sie an religiöse Sondergrup­pen vermieten, die "Eye of Horus"-Buchläden in Los Angeles und Blythe/Kalifornien und bis 1969 eine Tankstelle. Etwa 50 Interessierte, darun­ter Prominenz wie Jerry Kay, den Art-Direktor für den Film "Easy Rider," aber auch einen Charismatiker, wie Charles Manson (geb. 1935), kann Jean Brayton bei sich zu Gast haben.
Unerklärliche Todesfälle und angebliche Kindsmisshandlungen im Umkreis der So­lar Loge rufen die Polizei auf den Plan.

Die Charles Manson hörige "Family," mehrheitlich Mädchen knapp 20 Jahre alt, tötet im Sommer 1969 mindestens sieben Leute, darunter Roman Polanskis Ehefrau Sharon Tate (geb. 1933).[1131] *
Die Solar Loge ist in derselben Gegend aktiv, wo sich auch Manson aufhält. Die vorliegenden FBI-Akten über diese Loge[1132] * erwähnen weder Manson noch sonst jemanden aus der Family. Der Kultcharakter der Morde Mansons und die angebli­chen kultischen Verbrechen der Solar Loge lassen Behörden und Medien eine Ver­bindung ahnen.
Robert Beausoleil lebt eine zeitlang mit Kenneth Anger zusammen, um nachher für Manson mordend umherzuziehen. Beausoleil spielt den Lucifer in einem Anger-Film (Lucifer Rising) und liefert vom Gefängnis aus die Musik dazu.[1133] * Anger hilft Anton LaVey mit, die Grundsteine für die "Church of Satan" zu le­gen.

Man kann nicht an der Tatsache vorbeigehen, dass Ed Sanders[1134] * (und seine Ab­schreiber, wie zum Beispiel Haack oder der Journalist Horst Knaut) Charles Manson in der Nähe von Aleister Crowley und "dem" OTO lokalisiert haben. Ro­bert Dürrenstein nimmt Motta gegenüber Stellung zu Ed Sanders' Buch über Manson und glaubt zu wissen, dass McMurtry Sanders' Informant gewesen sei, um als Gegenleistung nicht selber in die polizeilichen Recherchen gegen Charles Manson hineingezogen zu werden. In der Tat erwähnt "The Family" in der 1. Auf­lage zwar Crowleys OTO, aber nicht McMurtrys Zweig.[1135] * Schliesslich gibt McMurtry vor Gericht zu, alle OTO-Informationen zu diesem Zweck für Sanders Buch geliefert zu haben.[1136] * Die 3. erweiterte Auflage erwähnt nun keinen OTO mehr.[1137] *
 
Frau Brayton, eine selbsternannte Inkarnation Crowleys, ist angeblich auch in Stein, Appenzell, zu Besuch. Unmittelbar nach Erlass der Haftbefehle zieht sie sich zusammen mit einigen ihrer Anhängern auf ein Gut in Ensinada/Mexico zu­rück. Sie beansprucht angeblich heute noch das Amt des OHO.

In Deutschland wird seitdem immer wieder vom OTO im Zusammenhang mit Pädophi­lie, Sado-Masochismus, Drogen und dergleichen publiziert. "Durch Schmerzzufü­gung, Überredung und Drogen werden sie [die Probanden] gefügig und bereit ge­macht, an immer unheimlicheren Szenen und Verbrechen teilzunehmen."[1138] * All die deutschsprachigen Publikationen aufzuzählen, die ähnliches schreiben, würde den Umfang dieser Studie sprengen. Die verschiedenen Informationsschrif­ten des "Senats für Jugend und Familie" oder der kirchlichen Beauftragten für Sektenfragen legen detaillierte ideologische Analysen vor. Juristisch muss der Persönlichkeitsschutz gewahrt werden, was in einzelnen Fällen zu Gerichtspro­zessen geführt hat. Ein Beispiel folgt im Unterkapitel über den deutschen Zweig des "Caliphats."

oOo


McMurtry/Hymenäus Alpha/777, erfährt erst Anfang 1969 aufgrund der Manson-Skandale durch Phyllis Seckler vom Tod Germers und erinnert sich daraufhin an seine zwei Briefe Crowleys vom März und April 1946. Am 29.4.1969 zieht er von Washington nach Kalifornien.
1969 beginnt H.P. Smith Crowley-Material zu publizieren.
5.9.1969: Crowleys literarischer Nachlassverwalter John Symonds schreibt Gerald Yorke, dass er Grants Anspruch auf das Amt des OHO unterstütze. "Crowley was to die... and thus made way, eventually, for Aossic [Grant] to supersede Baphomet."[1139] *
24.8.1970: Friedrich Mellinger stirbt in Bayern. Seine Bücher hat er zu Leb­zeiten Herrn Schlag gegeben, sein Briefwechsel mit Crowley gelangt via Akti­onshaus Sotheby's erst während der Gerichtsprozesse um Motta zur Kenntnis der Interessierten.
6.10.1970: McMurtry unterzeichnet einen Vertrag mit Carl Llewellyn Weschckes "Llewellyn Publications" zur Veröffentlichung des Crowley Thoth Tarot Decks mit McMurtrys Adresse als OTO-Anlaufstelle.
Ungeachtet der Tatsache, dass Germer 1953 die 2. Aape Loge aufgelöst hat, will McMurtry Initiationen vornehmen. Auch ehemalige Mitglieder der 2. Agape Loge, die keinen Kontakt mit McMurtry haben, werden von ihm weiterhin als dem OTO zugehörig betrachtet. Zu dieser Zeit gibt es fünf "Caliphat"mitglieder,[1140] * wie sich diese OTO-Neugründung ab 1977 nennen wird. McMurtry tritt "seine" Tarot-Copyrights am 2.12.74 für 500$ an Llewellyn ab.
Weschcke, der sich auch als Bischof bezeichnet, publiziert wahllos alles, was ein esoterischer Renner zu werden verspricht. So ist 1990 eine amerikanische Version von Lanz von Liebenfels' (dem "Mann, der Hitler die Ideen gab") "Theozoologie" in Gespräch. Hinter diesem Vorhaben steckt Stephen Edred Flowers vom "Temple of Set" {6} der auch unter dem Namen Edred Thorsson deut­sche Bücher von G.List u.a. über Runen oder auch eine Kompilation aus Hembergers und Haacks Schriften über die Fraternitas Saturni unter seinem ei­genem Namen in Amerika bei Llewellyn herausgibt.
Der am 10.6.75 gegründete "Temple of Set" ist eine Weiterführung der "Church of Satan" des Anton LaVey[1141] * und schöpft aus einem von "Satan" persönlich Michael Aquino 1975 diktierten "Book of Coming Forth by Night." Aquino propa­giert das Aeon von Set, das auf dasjenige von Horus folgt. Ähnlich hat schon C.S. Jones das Aeon von Maat propagiert, das heute von Maggie Ingalls "magisch" erforscht wird {19}. Da Aquino die OTO-Rituale als "pseudo-Masonry"/"masonic bastard" bezeichnet ("To the Ladies and Gentlemen of the O.T.O." 1986/"Dear Friend of Thelema" 15.5. 1987), bestehen immer Spannungen zwischen dem "Caliphat" und dem in den USA relativ erfolgreichen "Temple of Set."
Zu LaVey und Aquino: Neville Drury: "Occult Experience," London 1987. Joachim Schmidt (Mitglied des Ordo Saturni): "Satanismus," Marburg 1992. Christlich fundamentalistische Hetzschriften seien hier nicht bibliographiert. Empfeh­lenswert aber Robert D. Hicks: "In Pursuit of Satan," New York 1991.

1.3.1971: John Symonds lässt sich gerichtlich bestätigen, Crowleys testamenta­rischer "Executor" zu sein.
8.10.1971: Motta anerkennt Grant als OHO, bei dem er eine diesbezügliche Charta vermutet. Er weiss noch nicht, dass Grant 1955 von Germer verstossen worden ist.
4.10.72: Francis Israel Regardie veröffentlicht "The Vision and the Voice commented." Dazu Motta: "he [Regardie] stated that he had permission to publish Crowley from Joseph Metzger in Switzerland. Upon being politely requested to present evidence of Mr. Metzger's permission, he sulked and went into the kind of Stainless Silence of which maharishis, paramahansas and other holy masters are so fond at such occasions."[1142] * Regardie publi­ziert darauf "There is a very active branch of both Orders [OTO und AA] in Switzerland under aggressive and wise leadership."[1143] * Regardie lehnt Grants Anspruch auf das OHO-Amt ab.[1144] *
 
McMurtry und Seckler möchten 1972 gerichtlich gegen Sascha Germer vorgehen, um an das Archivmaterial zu gelangen. Die örtliche Polizei rät jedoch den beiden, Frau Germers Tod abzuwarten.[1145] *
20.3.73: McMurtry und Seckler (nun verheiratet) setzen erstmals den Begriff "Copyright" unter Crowley-Material, das sie publizieren.[1146] * Die Gruppe, die die beiden um sich scharen, nennt sich "The Continuum": das Magazin "In the Continuum."
Gerald Yorke teilt Motta am 16.10.74 betr. OHO-Amt mit: "I know of no one with a better claim than Metzger." "All I recall Gerald Yorke saying was that they [Swiss OTO] had their own radio station and broadcast the mass along with the ski reports."[1147] *
9.7.74: McMurtry: "In any case the legal grounds are practically non-existant as A.C. did not bother to copyright much of his material."[1148] *
Yorke schickt Motta am 16.10.1974 Germers Testament.
16.11.74: Sascha Germer teilt Motta mit, Crowley habe den OTO ihrem Mann und ihr übergeben.
12.12.1974 Kontrakt zwischen dem Verlagshaus Samuel Weiser Inc. und Motta betr. "Commentaries of AL."
23.1.75: Motta teilt James Wasserman (angestellt bei Samuel Weiser Inc. und Mitglied von Mottas "OTO") mit, dass er nun die Interessen des OTO und dessen Copyrights wahrnähme. Im selben Jahr erklärt Motta den OTO für "dormant."[1149] *
1./2. April 75: Frau Germer stirbt in West Point, Kalifornien, an einem Nie­ren- und Herzleiden. Motta beschuldigt wahllos jeden, der am OTO-Phänomen be­teiligt ist, am "Hungertod" Frau Germers schuldig zu sein.[1150] * Es wird noch dreimal in ihr leeres Haus eingebrochen. Ihr Tod wird erst 1976 von H.P. Smith bemerkt, die dann McMurtry benachrichtigt. Im April dieses Jahres lässt sich Phyllis Seckler von Grady McMurtry scheiden.
21.3.76: Motta erwähnt McMurtry und H.P. Smith als "legitimate representatives of OTO" in seiner portugiesischen Übersetzung des "Equinox of the Gods," da er glaubt, diese beiden hätten eine Charta.
11.5.76: Motta macht Seckler und H.P. Smith den Vorschlag, den OTO in den USA zu registrieren, so wie er am 20.3.76 die "Sociedade Ordo Templi Orientis no Brasil" eingetragen habe.[1151] *
9.7.76: McMurtry sucht gerichtlich um Sascha Germers Nachlass nach. James Was­serman hält seinen Ordensoberen Motta über den Gerichtsverlauf falsch infor­miert,[1152] * und tritt am 18.7.76 (zusammen mit James Daniel Gunther und Richard Gernon) zu McMurtry über, der nun das, was vom Nachlass Germers übriggeblieben ist, am 26.7.76 abholt.[1153] *
29.7.76 Motta an McMurtry: "It's never been my intention to claim the grade of OHO."
Seit September 1976 verwahrt Phyllis Seckler allein das Crowley/Germer-Archiv, dessen Ort nur sie kenne. Ausserdem holt sie sich durch ein Medium Rat der verstorbenen Karl und Sascha Germer.[1154] *
Im April 1977 startet nun das "Caliphat" alias "3. Agape Loge" mit acht Miner­valen (0°) in Berkeley. Wichtigster Beitritt: William Emmet Heidrick aus San Anselmo. Am 12. Oktober 1977 wird diese neue Agape Loge zur Grossloge ausgeru­fen.[1155] * 1980 schon werden in den Newsletters ausser McMurtry sechs bislang unbekannte IX° aufgelistet [siehe nächstes Unterkapitel].
Im Dezember 1977 publiziert der "neat old Hippie"[1156] * McMurtry in Sachen Metz­ger: "The Caliphate recognizes his standing as Rex Summus Sanctissimus [X°] in Switzerland,"[1157] * was McMurtrys spätere Behauptung, der OHO zu sein, ungültig macht, da der OHO einstimmig von allen X° gewählt werden muss und Metzger die­ses Amt, amtlich seit 1963 bestätigt, selber eingenommen hat. McMurtry schickt Steve Englehart 1978 als Gesandten auf eine Weltreise. Er wird angeblich zu­erst wohlwollend in Stein aufgenommen, als es aber um die Frage des OHO-Amtes geht, sei Metzger aggressiv geworden. Die Spätfolge ist, Metzger werden 1992 posthum "the X° and the office of O.H.O." abgesprochen.[1158] *
21.12.1978: Mottas OTO erhält in Brasilien steuerfreiheit.
20.3.1978: Das "Caliphat" wird in Californien amtlich eingetragen.[1159] * McMurtry eignet sich den X° und OHO an.[1160] * Frau Seckler kommen Zweifel am Verhalten ihres Ex-Gatten und "Caliphs," denn allein Crowley "and what he wrote is your leader, and your guru."[1161] * Am 20.3.79 verstösst Seckler McMurtry aus Jane Wolfes AA-Zweig.

McMurtry nimmt aus dem Archiv Sascha Germers einen Teil des Briefwechsels Ger­mer-Motta und zeigt seinen Besuchern viermal Motta-Briefe,[1162] * in denen dieser über seine sexuellen Ängste spricht ("If I only had a bigger penis" {14}). Phyllis Seckler äussert sich begeistert: "this could be a lovely weapon,"[1163] * um eventuell Motta blosstellen zu können, der diese Briefe trotz ihres Angebo­tes vom 1.12.77 nicht zurückverlangt.[1164] * Dies kommt Motta via H.P. Smith zu Ohren, und da er selber keinen Zugang zum Archiv erhält, wozu er als einer der namentlich zwar unerwähnten "heads of the order" Anrecht hätte (Testament Ger­mers), wächst sein Unmut gegen das "Caliphat." Am 14.7.84 wird McMurtry von Motta aus "dem" OTO verstossen.

3-mal schrumpft das Crowley/Germer-Archiv

1. Einbruch 1967 in Sascha Germers Haus, wobei Frau Germer meint, die Handflä­che von Phyllis Secklers Tochter Stella (geb. 1939) gesehen zu haben.[1165] *
2. 1976 Frau Seckler, nachdem sie McMurtry 1974 aus dem von ihr allein be­strittenen Haushalt hinauswirft (drug problem, other girl) verkauft Doubletten des bei ihr gebliebenen Archivmaterials zum Eigennutzen.[1166] *
3. 1979 ein Diebstahl in Secklers Archiv, zu dem nur sie und H.P. Smith einen Schlüssel besitzen. Der grösste Teil dieses Archivs ist bis heute verschollen. Frau Seckler beschuldigt das "Caliphat."[1167] *
Der aktuelle Katalog des Archivs listet, ausser den Crowley-Publikationen, vor allem Korrespondenzen von Karl und Sascha Germer und McMurtry auf. Es befinden sich keine Reuss- oder Tränker-Materialien im Archiv des "Caliphats," ausser einer Fassung der "Saturn-Gnosis" von Grosche.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen

Motta wählt seine Schüler nach strengen Gesichtspunkten aus. McMurtry nimmt jeden. Beide haben keine Initiations-Charta, was laut Crowleys Initiationsri­tualen jedoch unbedingt notwendig ist und sogar darauf geschworen werden muss.[1168] * Am 22.4.1979 müssen alle "Caliphat"mitglieder um eine Bestätigung ihrer Ordenspapiere durch McMurtry bitten.[1169] * McMurtry "goes on giving out false and phony certificates and grades... this is not the real O.T.O."[1170] * "Bill [Heidrick] is the power behind the throne and manipulates Grady."[1171] * Frau Seckler bemängelt die frauenfeindliche Struktur des OTO[1172] * und ärgert sich über McMurtrys Einführung, dass man ihm als Oberhaupt neuerdings "allegiance" mit einem Salz- und Brot-Ritual schwören muss.[1173] * Als Heidrick ihr aber dann im Oktober eine eigene OTO-Loge anbietet, ändert sie ihre Hal­tung [die Streitigkeiten um die AA-"Führung" finden in diesem Buch keinen Raum].

Weder Motta noch McMurtry besitzen, bis Francis King sie 1973 veröffentlicht, Crowleys OTO-Rituale.[1174] * Motta schreibt daraufhin seine eigenen Rituale, da er an die Geheimhaltung der Geheimnisse glaubt. "If they are published, the Order cannot initiate."[1175] * Zusätzlich müssen sich seine zukünftigen Mitglie­der mit einem Nacktfoto und Finger- und Fussabdrücken bewerben.[1176] *
Im Juli 1980 wandert Motta in die USA, Nashville, ein und fährt fort, andere OTO-Mitglieder und Aspiranten auf das Amt des OHO zu attackieren.
Kommentar dazu aus Grants Lager: "He 'expels' poor old harmless Metzger of sausage and wurst fame and gives him notice that if he works well in the next five years, he, Marcelo Motta, might just re-admit him. Motta proposes a conference in five years time when the office of O.H.O. will be decided by those daft enough to attend. Needless to say, the election of an O.H.O. will be subject to Motta's approval."[1177] *
 
Mottas Bemühungen um Anerkennung gipfeln in einem Prozess gegen das Verlags­haus Samuel Weiser Inc. (dem gegenüber McMurtry das Amt des OHO noch nicht be­ansprucht), um in den Genuss von Tantiemen der verkauften Crowley-Bücher zu kommen. Der gerichtliche Streit dauert vom 7.12.1981 bis zum 21.1.1985 und wird in Maine geführt. Am 7. Mai 1982 erhält das "Caliphat" in CA Steuerfrei­heit.

Es taucht die Frage auf, ob "only the immediate predecessor, namely Germer [nicht Crowley] can appoint" den nächsten OHO. Vgl. Gerald Yorkes Meinung, dass jeder Reuss-OTO autoritätsmässig über jedem Crowley-OTO stehe {5}.

"Anyone who [was] engaged in correspondence with Crowley or Germer regarding the OTO could not be prevented from starting his own group under the OTO banner." Der OTO sei "nothing more than an idea in the mind of AC [... und] Germer... Crowley was the OHO of the OTO by self-designation." "The abstract idea of an OTO persists, available to be appropriated by anyone so inclined, but no single group of persons having exclusive right to use the OTO name appears from this record to exist." [Motta versus Samuel Weiser, Civ. No. 81-0459-P, Cite as 598 F. Supp. 941 (1984)] - so die Meinung des Gerichts im Falle Motta gegen Weiser am 6.12.1984.
Und ein halbes Jahr später die Bestätigung: Motta versus Weiser, No 85-1050. June 4 1985, 1985, Cite as 768 F.2d 481: "The district court found, however, that the membership and structure of OTO is too indefinite and amorphous, so that its members lack the capacity to own property as tenants in common, thereby precluding appellants' standing to enforce the Crowley copyrights."
Motta verliert gegen Weiser. Die Anwälte diskutieren ansatzweise die Möglich­keit, dass McMurtry Crowley-Dokumente unterschlagen haben könnte, die weitere Crowley-Nachfolger benennen.[1178] * Angeblich wird das im kommenden Prozess, der von McMurtry ausgeht, der Fall sein.

Das "Caliphat" hat schon am 13.5.1983 auf Anschuldigungen Mottas[1179] * mit einem Prozess reagiert. Motta wird von McMurtry, H.P. Smith, Seckler, Wassermann und Heidrick verklagt. Der Kläger Israel Regardie (1928[1180] * Crowleys Sekretär und Publizist von Golden Dawn-Material) stirbt vor Prozessbeginn. Die Kläger William Breeze und Kenneth Anger erscheinen nicht vor Gericht; resp. Breeze und Wassermann ziehen ihre Klage zurück. Oscar Schlag bedauert im Nachhinein, nichts von Mottas Beschuldigungen gewusst zu haben, da er sonst auch wegen Ehrverletzung prozessiert hätte.[1181] *
 
Bill Heidrick behauptet 1985 vor Gericht, die (eingangs zitierten) "Caliphat"briefe erstellten weltweite Autorität: "There may be an injunction saying you must not go beyond these statements. And there is no such in Grady's papers."[1182] * Germers Autorität, d.h. in der Folge sein Widerstand ge­gen McMurtry, ist schon einige Jahre vorher angezweifelt worden: "Any authority given by Karl Germer... is subject to dispute,"[1183] * da er sich an­geblich ungefragt zum Führer des Crowley-OTO heraufgeschwungen habe.
Es wird auf den Begriff "emergency" in einer der "Caliphat"letter hingewiesen und dies in den Zusammenhang mit einem möglichen "Untergang" des OTO gebracht, ohne die Tatsache in Betracht zu ziehen, dass der OTO in Europa und Südamerika seit Beginn seiner Entstehung niemals in "emergency" war. Von Metzger wird kaum Notiz genommen, resp., wie Martin P. Starr sich als Zeuge zu erinnern glaubt, sei eine aussergerichtliche Einigung zwischen Motta und McMurtry zu­stande gekommen, vor Gericht auszusagen, dass Metzger niemals OTO-Mitglied ge­wesen sei.[1184] * So sind Informationen und Materialien nicht vor Gericht produ­ziert worden, die den Gerichtsprozess massgeblich beeinflusst hätten.

Motta rät all seinen Mitgliedern in den USA (fünf?), aus dem SOTO (Society Ordo Templi Orientis) auszutreten, da die Möglichkeit bestehe, dass die Ge­richtskosten solidarisch auf die Verlierer aufgeteilt werden könnten.

Starr (geb. 1959) tritt als Meithras (nicht zu verwechseln mit Patrick King {19}) am 12.10.1976 unter Richard Gernon Mottas AA bei, wird Mottas Lieblings­schüler, am 1.11.1979 Direktor[1185] * eines seiner OTO-Zweige und fotokopiert das ganze Archiv Mottas. Starrs überraschende Wende auf die Seite des Siegers, des "Caliphats," nach dem Prozess, den Motta am 6.12.1984 gegen Samuel Weiser ver­liert (Starr wechselt am 25.1.1985 die Seiten), soll darin ihren Grund haben, dass Motta auch seine Objektivität verloren habe. Nur dank Starrs Aussagen als Hauptzeuge hat das "Caliphat" den Prozess 1985 gewonnen. Während Bill Breeze (siehe unten) nach wie vor jede Gelegenheit benützt, Starr als "caliphat"treu hinzustellen, bezweifelt dieser jedoch die Seriosität des "Caliphats," meint zusätzlich, dass er für diese Organisation keinen Gebrauch habe[1186] * und veröf­fentlicht seltene Crowley-Texte in seiner Teitan-Press/Chicago. Starr gilt als amerikanische Koryphäe auf seinem Spezialgebiet: Crowley. Seine Meinung, wer OHO des OTO sein könnte, ist ganz klar: Metzger hat bei weitem den grössten Anspruch "certainly over McMurtry,"[1187] * obwohl "I now believe that Germer did intend to appoint Motta the O.H.O. on his deathbed."[1188] * All das hat er aber nicht vor Gericht vertreten.

Die Prozessentscheide McMurtry et alii gegen Motta übertragen dem "Caliphat" am 10.7.1985 quasi als Nebeneffekt die OTO-Copyrights im 9. Gerichtsbezirk [siehe Schluss dieses Kapitels].

"While sitting in the courtroom watching Judge Legge preside sternly over the Motta-Berkley-slug-out, I couldn't help wondering if he had any idea he was ruling on which group had legal claim to anal sex [XI°] as the supreme religious sacrament in the United States," so Michael Aquino.[1189] * So wird es zumindest auch beim deutschen "Caliphat" (siehe unten) gesehen,[1190] * was die gesellschaftliche Anerkennung einer solchen Organisation in einigen Staaten Amerikas und auch in Europa schwierig machen könnte: "from a legal standpoint sodomy is [zumindest in einigen US-Staaten] illegal! So is prostitution which the IX° can be viewed as for high dues are payed from members of this grade to partake in said rites!"[1191] *

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McMurtry stirbt am 12.7.85 ohne das Gerichtsurteil vom 10.7. gehört zu haben. Im Lager Mottas interpretiert man diese Tatsache, dass McMurtry "was struck down by the Secret Chiefs for his foolish presumption [OHO]."[1192] * Vom "Caliphat" selber wird McMurtry in die Liste der Heiligen aufgenommen.[1193] * "The Caliph passed on, the Caliphate is closed."[1194] * Von nun an posiert das "Caliphat" als "der OTO."
Sein Nachfolger wird am 21. September 1985 der Franco-Kanadier William Gary Keith Breeze/Homo Homini Deus III°. Vorher ist Breeze schon bei Bertiaux' OTOA {17, 18} alias Tav Silenius aktiv geworden. Unter Motta hat Breeze an­geblich den AA-Grad des Probationer erreicht, wenn man seine wenigen Briefe an Mottas Gruppe in Nashville so auslegen will.[1195] * In Québéc/Kanada hat Breeze einigen Anhängern Grants im Verlag "93 Publishing" geholfen. Breezes Kennt­nisse im Verlagswesen sollen für seine Wahl zum "Caliphen," nun alias Hymenäus Beta, ausschlaggebend gewesen sein.[1196] *
Breeze ist von McMurtry schon am 20.6.1981 zum "personal envoy... International Coordinator... opening diplomatic relations with such branches of O.T.O. as exist abroad" und "as the Caliph's personal representative... for the Dominion of Canada" ernannt worden.
1987 werden neue "Caliphat"-Statuten geschrieben. Breeze leitet in New York die Firma "Mystic Fire Video." "I have no reason to believe that [Breeze is] informed about the early history of the OTO or European affairs generally."[1197] *
 
Möglicherweise um den Gerichtskosten zu entfliehen, zieht Motta im September 1985 wieder nach Brasilien.
Motta stirbt zwischen dem 26. und 28. August 1987 an "mycordial infarction and pulmonary oedema" ohne seine geplante Europa-Reise noch antreten zu kön­nen.[1198] * Sein Testament vom 15. Oktober 1984 macht William Robert Barden/Thelema, Claudia Canuto de Menezes/K.A. und Daniel Ben Stone für den SOTO (Society Ordo Templi Orientis) verantwortlich. Motta stempelt seinen ehemaligen Getreusten Starr zum Verräter.
Am 21.12.1987 distanziert sich Frau de Menezes von Barden und Stone, was den bei ihr lebenden David L. Bersson/Sphinx auf den Plan ruft. Bersson ist von Richard William Gernon Jr. (1949-1989,[1199] * der auch Starr aufgenommen hat) und J.D. Gunther (jetzt um Starr, da am 25.11.1978 von Motta verstossen) und von Motta persönlich trainiert worden. Er erklärt sich zum Führer des O.T.O. X° "Frater Superior of the Entire World," 8°=3, "the Highest Grade Adept on Earth,"[1200] * während Ray Eales/KSK Mottas AA leitet. Barden, Stone und auch Bill Heidrick [!][1201] * werden von Bersson verstossen, Stone sogar beschuldigt, Mottas Leiche ausgegraben und eingeäschert zu haben. Barden seinerseits verstösst Stone, der Mottas Archiv an sich genommen habe[1202] * und gründet An­fang der 1990er Jahre in Australien die "Parzival XI° O.T.O. Foundation."[1203] *

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Metzger stirbt am 14.7.1990. Bis sie ihren Nachfolger und "Wiedererwecker Steins,"[1204] * Olaf Räderer (Lehrer, geb. 10.2.1963, Freimaurer seit 1988, Mit­glied der Quatuor Coronati seit 1990), fertig ausgebildet hat, wird Frl. Äschbach {9} den OTO als erster weiblicher OHO führen, wobei man in Stein ja mehr Gewicht auf den Illuminaten-Orden legt, der dort von einem Kollektiv, ei­nem obersten Rat, geleitet wird.
Am 11.3.91 lässt sich das "Caliphat" erneut mit Hauptsitz Berkeley eintragen, obwohl der "Caliph" Breeze in New York lebt. Das "NYS Department of State Di­vision of Corporations and State Records" findet "no record of a corporation filed with this office under the name ORDO TEMPLI ORIENTIS."[1205] *

Friede, Toleranz und Wahrheit in Deutschland

In Deutschland startet das "Caliphat" 1980. Walter Jantschik {6} erinnert sich: "Anwesend an der Gründung waren: Norbert Straet (geb. 28.6.1954), Werner Bogun, Jürgen Finkler "und der Bruder aus Offenburg."[1206] * "Bei der [I°-]Initiation von McMurtry benützte [McMurtry] das Buch von Francis King."[1207] *
 
1983 besucht McMurtry zum letzten Mal Europa (London, Norwegen, Aachen und Belgrad) und schleust "OTO"-Anwärter sofort in den III° "as his last official act as Caliph of the O.T.O."[1208] * Wir "waren gut gelaunt, stoned, vom Ritual und... da kam das Gespräch irgendwie auf Metzger etc., Grady wurde zunehmend wütender, fing an zu schimpfen und rumzupoltern und redete sich fast in Rage."[1209] *
 
Spannungen haben schnell wechselnde Mitglieder zur Folge.[1210] * Scientology- und Temple of Set-Mitglieder schliessen sich an und treten bald wieder aus. Die angeblich ähnliche amerikanische Situation beschreibt Gary Allan Mar­tin/Kelly: "Most of the members of this group are either loafers and wasters into the O.T.O. because of the drugs, drink, sex and ego-gratification they desire while the others are not really members any more -- they are just hanging in, quietly, non-productively, hoping that things will get better and the group will become what it has always pretended to be."[1211] * Ähnliches be­mängelt Andrea Lacedonia Bacuzzi/Lishe, die sich selbst als 4.wichtigstes "Caliphatmitglied" bezeichnet.[1212] * An erster Stelle rangieren Breeze, Bill Heidrick und Anthony Ianotti, zwischen denen aber Machtkämpfe herrschen sol­len. "If Aleister Crowley were alive to-day he would... immediately appoint Tony Iannotti... as OHO."[1213] * Frau Bacuzzi möchte "to sell Thelema in Switzerland"[1214] * und mit einigen europäischen "Caliphatmitgliedern" Mitte der 1980er Jahre eine unabhängige europäische Grossloge bilden,[1215] * was 1993 wie­derum scheitert, da Norbert Straet, als sog. "senior member," nicht am Londo­ner Treffen teilnimmt.[1216] *
 
Angesichts des Dokumenten- und Bildmaterials vorliegender Recherchen wird sie heftig: "You have to whitewash your study."[1217] *
"Gezieltes Gegenwirken gegen die bisher gelaufenen Hetzgeschichten... alles was über OTO und Schwarzmagie + Sex behauptet wird, in den Bereich der Phanta­sie abschieben, mit dem Hinweis auf die mangelnde Qualität der jeweiligen Autoren... Da kann man dann ruhig schon einmal etwas abtreiben, was tatsäch­lich DOCH geschieht."[1218] *
"Keep trying to find out where T.Reuss is buried.... if we can find his grave, dig it up, and retrieve the skull & some bones, and return them to the G.L. [Grand/Agape Loge], a lot of power will manifest throughout the order."[1219] * (Siehe auch Josef Dvorak: "An alle, die es angeht!" in: AHA 10/92, 21)

Das geplante Unternehmen, gemeinsam mit dem Ordo Saturni eine Ausgabe des "Buch des Gesetzes" herauszugeben, verläuft im Sande. Seit 1980 ist der Ordo Saturni angeblich eingetragene Gnostisch Katholische Kirche in Deutschland {6, 16}. Da das deutsche "Caliphat" gehäuft dem OS beitritt, wird an der OS-Oster­loge 1992 über die Unvereinbarkeit der Eide, die in den Orden geleistet wer­den, diskutiert.[1220] * Im Frühjahr 1993 gründet dann der OS den OTOS, den Ordo Templi Orientis Saturni.

Von der Existenz Walter Englerts OTO/IO e.V. nimmt der deutsche Zweig des "Caliphats" mangels historischer Kenntnis kaum Notiz {11}.[1221] * Nach Paragraph 12 BGB kann der berechtigte Namensträger mit älteren Rechten von einem anderen sogar die Beseitigung des gleichen Namens verlangen.
"Metzger muss endlich das Handwerk gelegt werden,"[1222] * denn "Das was Metzger gemacht hat, seine Äusserungen, sein Anspruch, seine Veränderungen bez. des O.T.O., sowas bewirkt automatisch den Ausschluss."[1223] *
 
Man kann sich darüber streiten, ob man "den" OTO im Zusammenhang mit Kinds­missbrauch und Drogen sehen will. Letztendlich wird es zum juristischen Pro­blem, wie aus dem Streit zwischen dem deutschen "Caliphat" und dem Hänssler-Verlag ersichtlich wird. Unbewiesene und ehrverletzende Stellen muss der Ver­lag aus einem Buch entfernen.
Während das "Caliphat"-Blättchen "Magical Link" V,4 vom Winter 1991-92 nun von der "legal capacity" des "OTO" in Deutschland spricht, drückt sich die Ur­teilsschrift klarer aus. Dem amerikanischen "Caliphat" fehlen hier die "Voraussetzungen, unter denen einer juristischen Person des Inlandes Persön­lichkeitsschutz zuzubilligen ist." Der deutsche Zweig stellt "als örtliche Loge eine abgeschlossene Gemeinschaft mit eigener Willensbildung" dar, "deren Tätigkeit dem Kläger [William Breeze] nicht zugerechnet werden kann."
Somit fehlt es mithin dem Kläger "an einer eigenen Grundrechtsträgerschaft" (Anlage zum Verkündungsprotokoll 12.12.1991). In der Folge lässt sich der deutsche Zweig des "Caliphats" am 2.3.92 (Tag der Satzungserrichtung) amtlich eintragen.
"Warum denn keinen Gemeinnützigkeitsstatus für die GKK? Ich habe keine Lust diesem Schweinesystem noch Steuern zu zahlen... Ausserdem finde ich das doch recht witzig - O.T.O. u. GKK gemeinnützig. Das ist doch fast so gut wie der Witz, den der Prozess in den Staaten um den wahren O.T.O. darstellte. Ich be­zweifle stark, dass der ehrenwerte Richter Legge kapiert hat, dass er darüber entscheidet, welche Organisation das Recht hat, den Arschfick für sich als höchstes religiöses Sakrament in Anspruch zu nehmen."[1224] * So tragen sich Nor­bert Straet (Diplom-Sozial-Pädagoge), Jürgen Finkler (Student), Werner Bogun (Student) am 27.7.92 als e.V. im Vereinsregister ein. Die Satzungen sind zu­sätzlich noch von Wolfgang Adam, Beatrix Adam, Ines Gülpen und Hans Gerd Nie­ven unterschrieben. "Die höchste Instanz in geistigen Fragen bildet" wenig­stens de facto immer noch William Breeze "in New York."[1225] *

"Spielausgabe einer OTO-Fata Morgana"

Zwischen April 1977 und Januar 1991 werden 17 Mitglieder aus dem "Caliphat" verstossen.[1226] * In 11 Jahren sind 866 Mitglieder ausgetreten. "Es ist nicht aussergewöhnlich, wenn 50-60% nicht bis zum I° durchhalten."[1227] *
Weltweiter Bestand am 29.2.1988: "Associates 170, Minveral 397, I° 238, II° 154, III° 97, IV° 35, V° 40, VI° 1, VII° 0, VIII° 1, IX° 13."[1228] * "Lt. Bill Heidrick sind ca. 2/3 der Mitglieder ursprünglich jüdischen Glaubens gewe­sen."[1229] * Frau Bacuzzi rangiert in den Statistiken als VIII° allein aus dem Grunde, damit überhaupt ein solcher Grad in die Statistik aufgenommen werden kann. Sie ist ausserdem ein IX°, was anzeigt, dass der tatsächliche Mitglie­derbestand geringer ist, solange ein IX° auch als niederer Grad die Statistik auffüllt. Laut mündlichen Aussagen des Englischen Oberhaupts des "Caliphats," Clive Harper, ist 1993 höchstens mit 800 tatsächlichen Mitgliedern weltweit zu rechnen.[1230] *
Bestand in Deutschland Ende Dezember 1991: 24. Sechs Frauen und 18 Männer.[1231] *
Frau Bacuzzi bestätigt den Verdacht, dass im "Caliphat" die Hochgrade zuerst, und die niederen Grade, falls überhaupt, im Nachhinein erteilt werden. Das macht auch Breezes Aussage, er sei weltweit der erste Mensch, der alle Initia­tionen von 0°-X° durchlaufen habe, hinfällig.[1232] * Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Rituale erst durch eine ganz reguläre Buchpublikation zugänglich geworden sind.

1989 bietet sich im "caliphatischen" Blättchen "Magical Link"[1233] * ein thelemi­tischer Alkoholberater an. In derselben Nummer wird der Tod des Bischofs und IX° Richard William Gernon bedauert. Todesursache: eine Überdosis Heroin. Die Probleme nehmen dermassen zu, dass Artikel erscheinen, in denen die "Alcoholics Anonymous [AA] has simply got to be one of the most Thelemic groups on the planet."[1234] * "Bedingt durch Vorfälle in jüngster Zeit" müssen auch in Deutschland ab April 88 für Initiationen sog. "Sponsoren," eine Art Leumund, aufgeboten werden.[1235] *

Thelema ohne Beisshemmung

Am 7.3.1988 berichtet der "San Francisco Chronicle" vom HIV-positiven James Daniel White, der möglicherweise minderjährige Jungs mit dem Virus angesteckt haben könnte. Er wird in Verbindung mit einer Pädophilengruppe (Nambla) und Robert E. Newmann vom "Caliphat" erwähnt.
Am 29.9.89 führt die Polizei mit einer Videokamera eine Razzia bei zwei "Caliphat"-Logen in Berkeley/Oakland durch. Bill Heidrick, der nicht dabei ge­wesen ist (da er seit 1971 in San Anselmo lebt), entsetzt sich in seinem Rund­schreiben vom 20.10.89 (abgeschickt von Josh Gordon), "that the officer in charge knew he was visiting desecration on a church."[1236] * Der sog. "Heidrick-Zweig" will sich diese Behandlung nicht gefallen lassen: sechs "Caliphatmitglieder" klagen am 12.9.90 die Stadt Berkeley, die Polizei und den Hausbesitzer an: "an $8.5 million lawsuit[1237] * is pending... charges false arrest and imprisonment, assault and battery, trespassing and international infliction of emotional distress" (Daily Californian, October 17, 1991).
"Caliphatmitglied" Rick Gorton weiss Details: "Steve Grochochenski (aka [also known as] Steve Cosmos)[1238] * along with Trina Bohr worked hand in glove with the police authorities to orchestrate the bust... Cosmos and Grady were living together in Berkeley [1983 und verlässt das "Caliphat" nach dem Tode McMurtrys 1985] ... Cosmos... promised [im April 1987 angeblich] to crush the O.T.O. like an ugly bug...." (Brief vom 21.12.1991). Die Razzia ist tatsäch­lich durch ein ehemaliges Mitglied, Frau Churchill, ausgelöst worden, die behauptet, der "OTO" bestehe aus Teufelsanbetern und verführe Jugendliche zu Sex und Drogen. Nach einer aussergerichtlichen Einigung führt das "Caliphat" die Zensur (Maulkorb gegen aussen) für Mitglieder ein.[1239] *
 
Es scheint, als wolle sich das "Caliphat" vor allem durch Gerichtsprozesse ma­terialisieren. Vom Prozessgewinn gegen Motta inspiriert, ergeht im März 1990 ein Bettelbrief an alle Adressen in der Kartei des "Caliphats," um Geld für Prozesse gegen die "Zeugen Jehovas,"[1240] * Lyndon LaRouche (den rechtsorientier­ten Gründer des Schiller-Institutes in Washington)[1241] * und den fundamentali­stischen Herausgeber des "Hustler"-Magazins, Larry Flynt, zu führen.[1242] *
Peter Straub (Autor von "Ghost Story") hat schon 1981 20'000$ für die Nennung des "OTO" bezahlt.[1243] * Carl Raschke zieht aus "Painted Black" (New York 1990, mit interessanten Fotos garniert) seine finanzielle Lehre.[1244] * Michael Aquino distanziert sich ebenfalls sehr heftig von diesem Buch.
Maury Terry behauptet in seinem 1987 erschienenen Werk "The Ultimate Evil" (New York), dass Manson in Zusammenhang mit den amerikanischen OTOs gebracht werden könne und wird vom "Caliphat" vor die Gerichte zitiert. Aussergericht­lich wechselt eine Summe Geld die Seiten, und in weiteren Auflagen von Terrys Buch fehlen entsprechende Passagen.
Jüngstes Beispiel sind die Vorkommnisse in Ex-Yugoslavien, wo ein "Caliphat"-Mitglied, Vladimir Madic, während des Krieges auf eigene Kosten und mit Ver­lust Crowley-Bücher publiziert.[1245] * Ohne dass das juristisch notwendig gewesen wäre (siehe Copyrightsdiskussion unten), ist dem lokalen "Caliphat"-Logenmei­ster Material im Gegenwerte von ca. 5000 US-$ übergeben worden. "Caliph" Breeze droht Madic mit Gerichtsprozessen, um mehr Geld zu kriegen.[1246] * Gleich­zeitig wird jedoch die Gründung eines "Balkan War Fundus"[1247] * im offiziellen Mitteilungsblättchen bekanntgegeben. Am 10. April 1993 wird nun Madic von Heidrick aus dem "Caliphat" "expelled."
Der Copyright-Streit mit Falcon-Press ist in: AHA 4/93 dargestellt.

Oh, ein OHO!

Jede OTO-Gruppe löst das Problem der Bedeutung der Begriffe "Outer Head of the Order" (OHO), "Frater Superior," X°, XI° und deren Zusammenhänge anders. Der OHO, internationales Oberhaupt und u.U. Copyrightsinhaber, findet Erwähnung in den OTO-Statuten, Liber LII, Liber CXCIV und muss, wenn nicht vom Vorgänger schriftlich ernannt, weltweit einstimmig von allen X° gewählt werden. Seit Reuss' Tod ist dies nicht mehr geschehen. Weder Crowley, noch Germer, weder Metzger, Grant, Motta oder McMurtry sind ausdrücklich ernannt oder einstimmig gewählt worden. Jeder hat sich allein von seinen eigenen Anhängern wählen las­sen.

SOTO: Der OHO befindet sich gradmässig auf derselben Ebene wie der X°, "Frater Superior." Von allen Nachfolgern Mottas wird der XI°, den Motta in seiner Un­terschrift alias Parzival[1248] * verwendet, als Bindeglied zur AA definiert.
Mottas widersprüchliche Aussage vor Gericht, der XI° könne kein Amt im OTO ausfüllen, obwohl er, Motta, der OHO sei, ist nun gelöst. Der XI° kann zusätz­liche unter ihm rangierende Grade einnehmen, z.B. den OHO, der beim SOTO aus den X° rekrutiert werden muss.[1249] * "As many [X°] as WE feel necessary or are qualified can exist" in einem Land.[1250] *
Während Breeze (vom "Caliphat," wo auch viel niedrigere Ränge zum OHO gewählt werden können) sich zögernd als OHO zu erkennen gibt, löst Mottas "SOTO" die Angelegenheit mit: "The Supervisor General is the O.H.O., but since the identity of the O.H.O. is never revealed, any X° member is considered a Super­visor General."[1251] *
 
"Caliphat": "The acting O.H.O... is the Caliph... by election by... the IX°," so die neuen "Caliphatstatuten."[1252] * Bevor diese neue Regelung 1987 in Kraft getreten ist, haben Heidrick und McMurtry die Meinung vertreten, der OHO könne nur von den X° gewählt werden.[1253] * Die Bedeutung des Begriffs "Caliph" wird neu definiert. Der "Caliph" wählt die X°, die dann ihrerseit wiederum den OHO wählen.[1254] * Es stellt sich die Frage, ob McMurtry mit dem "Caliphat" nach sei­nem Tode einverstanden gewesen wäre, vor allem da ein von ihm unterschriebenes und amtlich beglaubigtes Dokument existiert, in dem er Phyllis Seckler, H.P. Smith, Kristopher Gerard Dowling und Lon Milo De Quette verbietet, seinen Nachfolger zu wählen.[1255] *
Das "Caliphat" betrachtet den XI° (wenn überhaupt, da laut Andrea Bacuzzi Ho­mosexualität (d.h. die sexualmagische Technik des XI°) "inakzeptabel" sei) als unabhängig von der übrigen Ordensstruktur. Man scheint zu vergessen, dass der "Heilige" Crowley ein aktiver XI° gewesen ist, der die wichtigsten OTO-Statu­ten genau mit dieser Bezeichnung unterzeichnet hat {19}.
Während das "Caliphat" alle anderen OTOs nicht akzeptiert, werden jedoch AA-Initiationen, die auf Motta zurückgehen, mangels eigener AA-Quellen anerkannt.
Michael Paul Bertiaux (OTOA) {15} über das "Caliphat": "They are passé and lack fundamental creativity. They do not even have sound scholarship or a sense - however slight - of Thelemic history."[1256] *
Manuel Cabrera Lamparter (OTOA und FRA): "the O.T.O. broke in several branches because the state [sic] the world in that time. Now I think it will be not possible to join these branches in the future as they are developed in different lines of work."[1257] *
Der von Motta testamentarisch eingesetzte William R. Barden: "To refer to it as a "Caliphate" is to insult the Arabs, and to make a joke of the O.T.O.Rituals that were current until that thief Francis King pirated them."[1258] *
 
Metzgers OTO/Illuminaten-Orden weist 13 Grade auf, der XI° nennt sich "Regent oder Prinz Illuminat," der 13. "König, Priester, Direktorium, Aeropag, Illumi­nat."
Der von Metzger selbständig gewordene IO/OTO e.V. des Englert in Frankfurt trägt als obersten, 24. Grad die Bezeichnung "Bewahrer der Geheimnisse der kö­niglichen Grabkammer."[1259] * Metzgers regulärer "Ordo Illuminatorum Germaniae," Loge Prometeus, wird 1956-65 von Hjalmar Vollkammer, 33° AASR, in Bonn gelei­tet.
Am 23.7.1968 setzen Walter und Uta Englert, Paul Rüdiger Audehm und Adolf Hemberger {6} Metzger als OHO ab. Englert tritt als X° auf. Dazu Hemberger: "OHO und X° können ein- und dieselbe Person sein. Sind es zwei, so spielt der OHO die Rolle des Ministerpräsidenten, der König [X°] die des Staatspräsiden­ten."[1260] *
 
Am 25.10.68 werden diese Personen von Metzger verstossen {11}.
Englert lässt sich am 14.3. 1991 von Hemberger erneut bestätigen, der Führer von OTO und FS zumindest in Deutschland zu sein, da Englert den Gerichtspro­zess gegen Metzger "in sämtlichen Instanzen, einschliesslich vor dem Bundesge­richtshof voll gewonnen" habe (Begründung im nachfolgenden Abschnitt). Hemberger, geb. 4.11.1929, stirbt am 10.11.91.[1261] *
 
Fraternitas Saturni: Da unter Metzger und Grosche der OTO schon 1951/52 als 18. Grad in das Gradsystem der FS inkorporiert worden ist, in der Absicht, den OTO juristisch zu schützen {5, 6}, kommen hier "ältere Rechte" zur Diskussion. Hemberger legt den Gerichten am 5.2.1971 in seinem Gutachten in Sachen Copy­rights und Namensführung folgende Punkte vor:
- kein Anspruch Metzgers für die BRD, sondern nur für die Schweiz
- falls Nachfolge von Germer besteht, dann nur für die englischsprachigen Ge­biete, da Reuss' Charta an Crowley nur eben diese abdeckt
- im 18° FS ist der OTO inkorporiert, der rechtmässige Inhaber des 18° kann als Leiter eines eigenen OTO auftreten.

Typhonian OTO: Kenneth Grant benützt ein 11-teiliges Gradsystem nur, um mit den Begriffen die jeweilige magische Technik zu beschreiben, wobei der X° als "Highest Degree" gilt (so zum Beispiel auf Grants Charta für Zivorad Mihajlovic Slavinski vom 22.6.1990).
Weitere OHOs, Roberto Toca und W.B. Crow, sind in {12 und 15} zu finden.

Bericht vom amerikanischen Hinterland

1. Motta gegen Samuel Weiser Inc. in Maine: 1. Gerichtsbezirk
2. McMurtry et alii gegen Motta in California: 9. Gerichtsbezirk

1. Gerichtsbezirk "Crowley was the OHO of OTO by self-designation... Anyone... engaged in correspondence with Crowley or Germer regarding OTO could not be prevented from starting his own group under the OTO banner... no single group of persons having exclusive right to use the OTO name appears from this record to exist." [Motta versus Samuel Weiser, Civ. No. 81-0459-P, Cite as 598 F. Supp. 941, 6.12. 1984]
"The district court found, however, that the membership and structure of OTO is too indefinite and amorphous, so that its members lack the capacity to own property as tenants in common." [Motta versus Weiser, No. 85-1050, Maine June 4, 1985, Cite as 768 F.2d 481]

9. Gerichtsbezirk
McMurtry "now owns, holds all right and title to, has used, does now use, and has the right to use: The name "Ordo Templi Orientis..." all writings and publications by Crowley" [C-83-5434-C AL, California July 10, 1985]

Die Copyrights-Ansprüche des "Caliphats" können nur im 9. Bezirk geltend ge­macht werden. Dieser Bezirk umfasst folgende Gebiete: California, Arizona, Ne­vada, Oregon, Washington, Idaho, Montana, Alaska, Hawaii, Guam und die North Mariana Inseln.
Da es keine einheitliche Meinung zwischen 1. und 9. Bezirk gibt, wäre letzte Instanz das U.S. Supreme Court, das aber keinerlei Äusserungen zu den Copy­rights gemacht hat.
Alle Copyrightsangaben in Crowley-Büchern (die z.B. das "Caliphat" betreffen) gelten nur für die selbsterstellten Fussnoten, Vorworte und Anmerkungen.[1262] * Der ehemalige Archivar des "Caliphats," Anthony Ianotti, gibt zu, dass seine Gruppe keine Copyrights besitze.[1263] *

Copyrights in Sachen John Symonds

Germer an Grant, 24. September 1948: "You would have known that I am not the O.H.O. I do not know whether I would accept the job if it were pressed on me... the pledge [is] connected with being recognised as a possessor of the IX° O.T.O. It does not instate you or give you a Charter to work an O.T.O.Lodge."
 
Germer an Grant, 25. Mai 1951: "In the first place, do not refer to me as your superior in the Order. That is only true in an extremely limited sense. What I appear to be in the O.T.O. has been thrust upon me, against my will. I will do what I can; but I shall refuse to make claims that go against my grain. I am strictly speaking the Grand Treasure General of the O.T.O. No more, no less!"
 
Germer an Grant, 18. Januar 1952: "I have been the mainstay and provider for the printing of books, etc. etc. during the last 25 years... I look to England as the leading country: you have culture; you have all the vast thelemic material. Germany would also be a suitable country... The U.S.? Well! This is a spiritual desert... consider yourself... as on your own."
 
Germer an Grant, 3. Mai 1952: "Nor am I against the O.T.O. system, or the system of Degrees. Only, paradoxically, I have very little interest in it. I wish someone could take the whole work, and the responsibility for the burden which A.C. laid on my incompetent shoulders, off me! ... If we want to get the OTO properly going again, we need a competent leader, not only for England but for the world.... I have often thought that you might well be chosen for the job... There is no active Lodge, as such, in the U.S.A. of the O.T.O."
 
Germer an Grant, 20. Juli 1955: "I formally expell you from membership in the Ordo Templi Orientis."
 
Germer an Library of Congress, 5. Januar 1957: "I hold the Copyrights for the late Aleister Crowley." [Es ist völlig unwesentlich, was Germer glaubt oder nicht, die Copyrights bleiben bei Symonds.]

Grant an Symonds, 9. März 1966: "I obtained formal admission to the... IX° on the 5th October 1948.... On the 5th March 1951, I obtained a Charter... to found a Lodge in London [New Isis Lodge] ... [Gerald] Gardner came under my jurisdiction."
 
G.L. McMurtry, OTO-Newsletter Juni 78: "Germer was not OHO in spirit or fact."
 
William Heidrick an John Symonds, 19. Juli 1985: "Please note... that our or­ganization has been adjudged to own the unassigned copyrights of Aleister Crowley... we need to proceed to regularize our relationship with each other."
 
Heidrick an Kenneth Grant, 9. September 1985: "you should seek the advice of a legal counsel... we are not the only ones who can use [die Copyrightsentschei­dung des 9th Circuit Gerichts] ... The appeal... is almost entirely limited to the US Supreme Court [das keinerlei Copyrightsentscheide von sich gegeben hat] ... I have to try to reach an agreement with you about the various matters related to O.T.O.property... [es folgen Prozessandrohungen an die Adresse von John Symonds] Without resting on your claim [OHO], Mr. Symonds would have no defense against a legal action by us. [das Warburg Institut besitzt alle Ori­ginal-Manuskripte Crowleys - bis auf eines - diese sind für die nächsten 30 Jahre gesperrt.]
On to proposals: ... What I would most like to see is an annullment of the Germer expulsion letter that professed to kick you out of the OTO [unter der Bedingung, sich dem "Caliph" unterzuordnen! Die Wortwahl Heidricks lässt nichts zu wünschen übrig: professed = vortäuschen d.h. Heidrick hat Grants Ausstoss durch Germer also als ungültig anerkannt.]
Unfortunately, many letters and a court decision affirm that Germer became the O.H.O.... Xth Degrees could not be kicked out... I don't think we would be willing to recognize that your alternate O.T.O. was the direct continuation of the O.T.O. of Crowley... All we want out of Symonds is his signature on a document accepting our claim being the O.T.O." [Heidrick anerkennt Symonds als Autorität und gibt zu, dessen Zustimmung zu brauchen. Bis heute hat er diese Zustimmung NICHT erhalten.]

Bill Heidrick an John Symonds, 10. September 1985: [Gerald] "Yorke understood that you had finished entirely your duties as literary executor... Germer then had reason to believe that your duties in the estate had ended, including in regard to the Copyrights... Regarding Mr. Grant and the copyrights, IXth Degree, expulsion, and Karl Germer's actual status as Head of O.T.O. (O.H.O.). This is not relevant to the central issue of the rights and properties vested in this Ordo Templi Orientis."
Heidrick argumentiert, dass Metzger allein aus dem Grund kein OHO sein könne, da Metzger noch nie einen Prozess in Sachen Copyrights geführt habe - er also somit zugebe, kein OHO zu sein.

Symonds und Grant haben legalen Vorsprung schon dadurch, dass sie beide Crow­ley und Germer persönlich gekannt haben und beide noch am Leben sind. Da Symonds ein Officer des OTO (Assistant Treasurer) und Grants Ausstoss durch Germer ungültig ist, haben beide stärkere juristische Ansprüche als das "Caliphat."
Als Germer am 21. März 1950 von Symonds die Effekten Crowleys verlangt hat, ist darunter keine Verschiffung von Copyrights zu verstehen. Dies weiss Heidrick von Symonds seit dem 4. Novemer 1985.

In England hat man 1992 juristisch eine klare Meinung erhalten. John Symonds bleibt im Besitze der Crowley-Copyrights und wird diese weiterhin wahrnehmen. Der Transfer von Copyrights zu "dem" OTO müsste schriftlich erfolgen, was NIE stattgefunden hat. Crowleys Letzter Wille ist hierbei ganz spezifisch: die Co­pyrights sind von ihm an John Symonds gegangen![1264] * Symonds wird eidesstatt­lich schwören, falls es je vonnöten sein sollte, dass er niemals diese Copy­rights je weitergegeben hat.
Da die Copyrights direkt an Symonds gegangen sind, ist er Executor des Testa­ments und nicht genötigt, den Letzten Willen im genauen Wortlaut auszuführen, sondern kann "im besten Interesse" des Letzten Willens handeln.
Konsequenz: a) Symonds besitzt die Copyrights tatsächlich. b) er wird sie wei­terhin wahrnehmen. c) die Copyrights bleiben bei Symonds.
Jedes Argument, dass Crowley bankrott gestorben sei und für den englischen Staat seitdem jährlich 17% Zins (also weitere Schulden) anfallen,[1265] * ist hin­fällig. Symonds hat den Nachlass übernommen und das Testament dadurch legali­siert.[1266] *
 
Nicht umsonst spricht Haack vom "Caliphat" als "Spielausgabe einer O.T.O.Fata Morgana," deren Anspruch auf weltweite Autorität juristisch gesehen "lächerlich" sei.[1267] * Das "Caliphat" als Neugründung von 1977 ist nicht als legitime Nachfolgerin der 2. Agape Loge zu sehen, sondern als eine "in sich selbst ruhende Privatvereinigung."



14. Kennen Sie Oscar R. Schlag?[1268] *


Geboren ist Schlag am 22.3.1907 in Osterhofen/Bayern. Als 24jähriger begegnet er dem Graphologen Max Pulver und wird, wie er scherzhaft meint, dessen "Famulus," leistet aber selber ebenfalls gewichtige Beiträge zur Graphologie. Er macht eine Ausbildung zum Psychoanalytiker unter Oskar Pfister[1269] * und ver­kehrt in den Kreisen um Eugen Bleuler (Chef der psychiatrischen Klinik Burg­hölzli), Rudolf Bernoulli und Carl Gustav Jung. Von Beruf ist Schlag "Philatelist."[1270] * Seine Zeit mit Max Pulver ist beschrieben von Urs Imoberdorf "Zum 100. Geburtstag von Max Pulver" in Zeitschrift für Menschen­kunde" 4/89, Wien, 194-211.
Schlag ist als äusserst begabtes Medium bekannt. In dieser Eigenschaft wird er von C.G. Jung und dem Freiherrn Albert Schrenck-Notzing (1862-1929)[1271] * beo­bachtet. Eine Sitzung vom 10.2.1931 unter Bleuler und Jung wird publi­ziert.[1272] * Schrenck-Notzing wird von der völkischen Mathilde Ludendorff obser­viert,[1273] * die später einen Bericht verfasst, worin sie beim OTO u.a. von "Induziertem Irresein durch Occultlehren" spricht.[1274] *
Zum Tod Schrenck-Notzings verfasst Schlag 1929 einen schwärmerischen Nachruf über "diesen prächtigen Mensch."[1275] *
Er demonstriert gerne, wie in den 30er Jahren seine telekinetischen und ekto­plasmatischen Materialisationsphänomene wissenschaftlich untersucht worden sind, die er als physikalische Erscheinungen pubertärer bioenergetischer Ener­gie-Strömungen versteht. Als er seinen nahen Tod spürt, treten diese Phänomene in der Form von Musik wieder auf.[1276] *
 
1927 (?) trifft Schlag den Baron Bomsdorff-Bergen in Landshut, der ihn vergeb­lich als OTO-Mitglied anwerben will.[1277] * Der Baron, angeblich damaliger Spiel­leiter am Opernhaus Zürich, trägt zum OTO-Phänomen in der Schweiz der 20er Jahre bei. Schlag lernt den mutmasslichen Reuss-Erben Hans Rudolf Hilfiker kennen, ebenfalls Baumgartner, Merlitschek und die Abramelin-Gruppe um Egloff, Struppler und Pinkus (den "geistigen Vater" Metzgers) {4}.

Schlag ist 1929 vor den Nazis nach Luzern[1278] * in die Schweiz ausgewichen. Als die Deutschen ihn 1938 zur Bundeswehr einziehen wollen, zerreisst er seinen Pass und schickt ihn mit der Bemerkung "Macht euren dreckigen Krieg alleine" zurück. Daraufhin verliert er die deutsche Staatsbürgerschaft, was der schwei­zer Fremdenpolizei zu schaffen macht. Die Vereinigung Deutscher Wissenschaft­ler im Ausland bietet ihm nun eine Reihe verschiedener Staatsbürgerschaften an, vor allem südamerikanische. Schlag überlegt sich, was den Herrn Hitler (den er persönlich gekannt haben will) wohl am meisten ärgere und wählt die Staatsbürgerschaft von Haïti, einem "Negerstaat," worauf die Deutschen über ihn die Todesstrafe wegen "Rasse-Verrat" verhängen. Als Haïti in den Krieg mit Deutschland tritt und er sich weigert, dem dortigen Militär beizutreten, ver­liert er diesen Pass.
Schlag hat ein besonderes Interesse am südamerikanischen Kontinent gewonnen und vor allem Rio in sein Herz geschlossen.[1279] *
 
Schlag prägt den Ausdruck "Grenzgebiete der Psychologie" als Mitbegründer der Schweizerischen Parapsychologischen Gesellschaft und hält darüber in den 30er Jahren Kurse am Institut für Angewandte Psychologie in Zürich.[1280] * Ab 1949 gibt er Lesungen an verschiedensten Instituten in den USA, um die psychischen Wirkungsweisen des Yoga aufzudecken oder führt einen zweisemestrigen Lehrauf­trag für Graphologie an der Uni Zürich aus.[1281] *
 
Am 5.12.1948 wird Schlag in die Zürcher Freimaurer-Loge "Sapere Aude" aufge­nommen, am 15.12.1949 in die Freimaurerloge Ludwig Uhland in New York, was er beides später enttäuscht bedauert.[1282] * Für ihn zählen am Ende seines Lebens nur die freimaurerische Forschungsloge Quatuor Coronati und seine eigene Her­metische Gesellschaft.[1283] *
 
Anfang der 50er Jahre trifft Schlag erstmals Metzger, der 1948 seinen eigenen OTO-Tempel in Zürich an der Soneggstrasse erleuchtet hat {6}.
Bekannt mit Eugen Grosche {6}, den er schon in den 30er Jahren in Berlin be­sucht hat, mit Friedrich Lekve {7}, Henri Birven {5} und mit Friedrich Mellinger {8}, der ihm alle seine von Crowley signierten Bücher überlässt, be­sucht er 1951 Karl Germer in New York. Nachdem Germer ihn zuerst zehn Minuten (in denen Sascha Germer als Schreibmedium die Geister um Rat frägt) vor der Tür stehen lässt, lautet seine erste Frage: "Haben Sie den IX° Grad." "Nein!"[1284] * Ein "ja" hätte den Austausch der "Emblems and Modes of Use"[1285] * zur Folge gehabt, was gleichbedeutend mit dem IX° gewesen wäre.[1286] * Germer möchte Schlag unbedingt als OTO-Mitglied anwerben, um ihm die Leitung der euro­päischen OTOs übertragen zu können. Überredungsversuche seitens Germers Freun­din Tamara Bourkoun (damals leitet sie eine Golden Dawn-ähnliche Organisation) lehnt Schlag ab. Auf eine Frage Germers hin, was Schlag von Metzger halte, meint dieser, Metzger sei "harmlos" und für ein führendes Amt kaum der rich­tige Mann. Dennoch habe ihm Germer gesagt, dass er Metzger als Nachfolger wün­sche.[1287] * Als Sammler zeigt Schlag seine Version des von C.F. Russell {19} handgeschriebenen Liber AL[1288] * und behauptet, es sei Crowleys Ur-Version von 1904. Etwas, was Germer und später auch Motta verwirren soll.

Eugen Grosche, der Grossmeister der Fraternitas Saturni {6}, ist nach der Ent­täuschung durch Metzger bemüht, die Ordensaktivitäten, sogar innerhalb Deutschlands, einem fähigen Mann zu überlassen. "Es wäre doch sicher richtig, wenn Sie persönlich von der Schweiz aus, noch besser wäre es von Südamerika aus, alles neu unter Ihrer Leitung aufzuziehen [sic]."[1289] * Schlag wird jedoch nie Mitglied einer thelemitischen Organisation, geschweige denn Leiter {siehe jedoch den Schluss dieses Kapitels}.


Magick without Schlag?

Im Januar 1955 besucht Schlag die kalifornischen Crowley-OTO-Mitglieder Jane Wolfe, Phyllis Wade (Seckler) und das Ehepaar Burlingame. Sein Besuch nimmt grössten Einfluss auf Jane Wolfes Leben, als sie in ihm einen geheimen Abge­sandten der AA sieht. Über Jane Wolfe siehe Symonds, King, 246 und "ITC" II,5, 7ff. Aus den Tagebüchern der Jane Wolfe
"Sunday, January 23 [1955]. At the Burlingames, after dinner in a restaurant. During the conversation I felt a vibration between S[chlag] and myself... Later I said to myself: This man has something for me.
Tuesday afternoon, January 25, the B's, S. and myself, spent three hours with Phyllis and Mar[...] in Santa Monica. Phyllis, Jane and Schlag sat on a divan, Jane in the middle. Phyllis went out to make coffee -- attention was centred elsewhere -- S. said to me, To aid you is now my task.
Monday, January 31, during the half hour S. and I were alone at the B's he said: They have been watching you for some time. I did not ask who They were, assuming they were from the Switzerland coterie with whom you [Germer] were in contact when I was back at H.Q. [Schlag hat aber niemals im Auftrag von Metzger gehandelt]. At some period of the nights of Saturday and Sunday, I was slightly, slightly aware of Schlag and assumed it was my thoughts. Monday afternoon he said You crossed the abyss. I helped you. This stumped me completely. I stared in stony silence, my mind saying but it cannot be. He noticed my reaction, and said: There comes a curve in time which changed its course somewhat, and it was because of this curve that you could cross." Die Abyssüberquerung wird von Germer am 10.3.55 bestätigt.
"It was in this connection that S. spoke of the Great Angel HUA and the Uni­corn. I give S. credit for one thing: You will be told what to do -- from my own being at the time" (Jane Wolfe an Germer, 20.2.55).

"No; Schlag did not say he was a friend. What he did say TO ME was that you [Germer] and I [Jane Wolfe] were the only people in the United States who could carry on The Work... He cannot understand why A.C. selected an organisation such as the O.T.O. to promulgate his work. Schlag calls it a facsimile - that it is not genuine. He said; To think I have spent 25 years following something [siehe Schlussbemerkung über Carl Kellner!] wholeheartedly, and find it end in something like this. That all of A.C.'s works were far superior before he took up O.T.O... I told Schlag the full meaning of Estai... He promptly took 777 and put this as 10 in the Table of Correspondences." (Jane Wolfe an Germer, 11.2.55)
Weitere Auszüge aus ihren Tagebüchern:
"Feb. 13... I invoke the Yi re Schlag; and receive 12, Lingam of Yoni. The great gone, the little come. I have felt for days that I did not want to write to Schlag. I cannot accept crossing the Abyss.
Feb 16. The result of my meeting Schlag was stimulating. I flowed out to people; energy came to me, I was prepared to function in my field. Now every­thing seems blocked..."
Im Verlaufe seines Besuches erhält Herr Schlag von Jane Wolfe ein handge­machtes Ankh. Er erinnert sich vor allem daran, dass Phyllis Seckler und die restlichen Hausbewohner "den ganzen Tag im Haus den Dolch geschwungen und das Pentagrammritual zelebriert haben."
 
"Dear Jane, Schlag visited me in N.Y. some 4 years ago, said: I bring you greetings from Mr. Lekve - when this was untrue. I arranged with him a meeting in N.Y. in Dec. 1953, when he had the conversation microphoned secretly. [Dazu Schlag: damals gab es diese kleinen Mikros noch gar nicht.] Ray [Burlingame] writes his address was given to him from Mr. Karl Germer, Hampton - which is untrue... 5 years ago he showed his theeth! ... Yet all he wants to get are the secret rituals of the O.T.O.'s higher degrees. [Dazu Schlag: nein] ... From Zürich, where he lives, I have the worst possible reports on his black-magical machinations, some of which have fallen back on him... He is a master at putting on the White A.A. cloak... Schlag sent a note to-day, wants to meet me. I will, with precaution. But on no account write to him" (Germer an Jane Wolfe, 14.2.55).

Hier diese Reporte:
6. März 1955: "He is, a thing usually kept very secret, (and come to my know­ledge only accidentally by a long way around) an extraordinarily gifted medium, but is at the same time magically positive. For his experiments - only the cream of psychiatrists were admitted - very strange results followed, ending in some cases with death, or incurable diseases. The greatest activity was around 10 years ago, most of the participants were middle age; most of those taking part with Schlag have died. The fate of every single one/was extraordinarily peculiar/that took part in those seances. Most of them were personally known to me... Schlag is well respected and well known in psychiatric circles. He himself has made experiments on himself with all oc­cult disciplines and research, and frequently came to hurt in his own health. Frequently his health is so down that he has to retire. etc... A friend of Schlag's, also a psychologist, has lately made every effort to enter our group. He does now know that we have seen through them... that these circles are absolutely hostile to the O.T.O. is evident.
Jan. 4, '54 - same correspondent: ...he has contact with Clymer. Together with the Corona of the local psychiatric and psychological groups, whom I know well, he is said to belong to a Christian group of the Grand Lodge Alpina (Freemasonic)."
Karl Germers Absichten
"He just phoned (Sch.) leaving to-morrow; wants an introduction to Metzger our printer [dabei kennt Schlag Metzger schon seit ca. 1950]; to read Vol. III of Confessions (in German) and Liber Aleph. Thinks he could get a publisher for it in Europe, repeats once more: is eager to help, wants to know: how? I shall use this as a test: if he can get L. Aleph printed, o.k. I'll give him credit... All I can say: Schlag may be a representative of 333. And bad. But he may also be a vital force for 93. He is dead hostile to O.T.O. [So auch wieder nicht, meint Herr Schlag]. He is dead against The Book of Thoth" [da er der prä-Crowley-Version des Tarot folgt][1290] * (Germer an Jane Wolfe, 25.2.55).

"Schlag did not impress Phyllis... -- except that Phyllis wondered if Schlag could not be helped to the right path... He told Ray he would like to find a Guru.[1291] * [So habe er das nicht gesagt]. Perhaps he is now looking for help from you or us? He knows some Sex Magick, of course" (Jane Wolfe an Germer 5. März 1955).

"Your letter just knocked me flat. It shows the way Schlag has dripped his poison into your blood. Schlag = 333 by simple Qabalah... The only MAN who was contacted was Ray; and he was soon suspicious and - so he says - when he asked too much about the IX° - simply told him it is in the Book of the Law... This is the blackest of all the black attacks on the very core of the Great Work itself... every Thelemite must now deeply cleanse him- and herself of this subtle position... ANY, even the slightest correspondence with Schlag, by anybody, direct, or indirect, must not take place. Should I hear of it, they must be shunned absolutely, and finally... You happen to be the one and only who on the West coast represented 666 himself, having known him personally; so he worked on you specially" (Germer an Jane Wolfe, 10. März 1955).

"Jane (Wolfe) went insane soon after being chosen by him [Schlag]."[1292] * "I can assure you that this did not happen at all and I know since I was there."[1293] *

Marcelo Ramos Motta

Im Januar 1962 steigt Schlag im Hotel Miramar in Rio de Janeiro auf dem Weg nach Bahia ab und telefoniert Motta. Sie treffen sich am 24., 26. und 27. und am 3.2., fachsimpeln über Okkultismus, wobei Motta immer glaubt, Schlag führe mehr im Schild, als Bücher zu kaufen und harmlos zu plaudern, und will ihn als OTO-Mitglied anwerben.
Motta spricht von sich in der dritten Person Singular. "[Kempter] ran a suc­cessful international business credit bureau that doubled, of course, as an Israeli intelligence cell... Two weeks later he [Motta] received a phone call in English. It was from [...] Oskar Schlag, stated he had gotten Motta's name and address from Kempter. [Herr Schlag streitet im persönlichen Gespräch am 22.2.88 ab, Kempter zu kennen] ...Schlag had not, of course, been sent by the Swiss O.T.O. at all... no one but the C.I.A has ever thought that the C.I.A is perfect. He had requested that Motta meet him before dinner not in the hotel lounge or the hotel restaurant, but in his room, where he introduced himself affably and then requested permission to make a telephone call. This he did in German, and his first words were Das Knabe ist hier, ...Schlag's mistake consisted in that he had obviously not been briefed that Motta had studied German... Motta was able to learn that some sort of meeting was being arranged which had something to do with him.... (Schlag, albeit Motta would have been totally unable to perceive this at the time, was a triple agent: he worked for the Israelis, the C.I.A. and the Vatican; but primarily for the Israelis, as do all Jews who are in this line of business...)." Schlag erhält während sei­nes Besuches von Motta ein Telefon von Herrn Kindermann, um die Zeit für ein Rendez-vous zu verifizieren, da dieses Treffen von der Dauer des Motta-Besuchs abhängt. Schlag äussert: "Nein, der komische Knabe ist noch da."

"Schlag's dinner with Motta elicited three results that were particularly important for the agent: first, to his surprise and perhaps chagrin, he found that Motta liked the United States... Second, he found out that Mrs. Germer disliked Motta intensely, ... His technique in extracting this fact was purely routine: he commented to Motta, laughing as if it at a joke, that the people in California had said that Mr. Germer used Mrs. Germer as a sort of oracle; that when she became inspired and spoke languages in his presence he listened carefully and took her very seriously... He [Motta] commented, merely: She doesn't like me at all, ... (Motta still remembers the sly smile in the agent's face when being told of Mrs. Germer's dislike)... Finally, he elicited the information that Motta had printed Liber Aleph... On his turn, Schlag unwittingly made one very revealing admission to Motta: he confessed that he not only considered himself the reincarnation of the Count of St. Germain, but also an avatar of the Master Racoczy of the Theosophists. This placed him among false initiates under the influence of the Qliphoth, and in­creased Motta's wariness sharply."
Angesichts dieser Dokumente lacht Schlag und diktiert seine Version der Ereig­nisse: Als Motta Schlag gegenüber eröffnet, er sei die Inkarnation St. Ger­mains und des Meisters Racoczy, entgegnet Schlag: "Was, Sie auch? Bis jetzt dachte ich immer, ich sei das gewesen?!," wobei Motta zwar ähnlich (im Gegen­satz zu obigem Zitat) in einem Brief an Germer am 28.1.62 berichtet, ihm aber die Ironie dieses Scherzes völlig entgangen scheint. Schlag schwört stehenden Fusses und mit erhobenen Schwurfingern, niemals "so etwas Dummes" ernsthaft von sich behauptet zu haben und fügt auf englisch bei: "I pulled his legs."[1294] *
Motta sieht sich nicht nur als Inkarnation von St. Germain (1710-1784), son­dern auch als Wiedergeburt von Edward Bulwer Lytton (1803-1873), "Swami" Vi­vekananda (1862-1902), Zhuang Zi und dem Grossen Tier 666.[1295] * "Das Grosse Tier 666," also Crowley, hat sich schon gerne als Inkarnation von Lao Tse, Ca­gliostro und Eliphas Lévi ausgegeben.
"Once during dinner Schlag excused himself, saying he must go to his room. Motta timed his return. He took fifteen minutes. (Schlag was setting up the details of what follows and changing the tape of his recording machine.) After dinner, Schlag insisted in escorting Motta down to the sidewalk and into a taxi. They took the elevator, the restaurant being on an upper floor of the hotel. There were three young people in the elevator, together. As Schlag conversed with Motta one of the three, a beautiful dark-haired girl, handed Schlag a blood-red rose with a silent smile. Schlag professed great surprise and gratification. The three young people left the elevator on the next floor while Schlag discussed messages of the Hidden Masters with Motta... On the steps outside the hotel entrance, still talking of messages and messengers, Schlag mentioned how random and unexpected they can be, and sud­denly bent and picked up a piece of paper that a man walking in front of them had let drop. The piece of paper was a purchase slip, and the amount was 365 cruzeiros. You see? Schlag said triumphantly. The number of Abraxas!. Un­fortunately for him, the shot misfired. Motta simply thought, it is my number, and the message is for me... Motta had promised to meet Schlag again to give the man his copy of Liber Aleph. A few days later he got a letter from Mr. Germer:"[1296] *
"I warned you years ago against Schlag. He is a Jew, high grade old Mason, political trouble maker, psychologist, seems to have plenty of money, travels all over the globe, is in touch with such things as C.I.A., F.B.I. and what not. He has probably the greatest occult library extant, has every scrap that A.C. every issued, has things thelemic that I do not have myself. The last time I ever saw him was in New York in a hotel; he boasted that he had the only handwritten copy of The Book of the Law in A.C.'s hand. When challenged, he brought it down to the car, and I spotted at once the origin - to his great chagrin. He is often in South America; what he is doing there, I don't know... he had contacted the so-called Thelemites in Los Angeles, Ray, Mildred, Jane, Phyllis, etc. They all fell for him. They considered him as an emissary of the White Lodge, as a Secret Chief, especially Jane, whom he saw alone, got from him a very great secret, and that she was chosen!! The only one who had her wits about her - and I say this to her Credit - was Phyllis. She retired for a moment into her room to listen to her Inner, and instantly kept him at bay during a long drive from L.A. to San Francisco." (Germer an Motta, 29.1.62)
Bei dieser Kopie des Liber AL handelt es sich um ein handgefertigtes Exemplar von C.F. Russell, abgeschrieben auf 74 Kartonkarten in der Abtei Thelema in Cefalu.[1297] * Trotz klarer Expertise von Gerald Yorke vom 25.9.1963 bezeichnet Schlag diese Kopie bis kurz vor seinem Tode hartnäckig noch als das "Originalmanuskript des Liber AL" oder, laut Motta, als "bible of hell."[1298] * Angeblich hat jedoch das "Caliphat" das Originalmanuskript, d.h. die Urversion des Crowley von einer ausserirdischen Intelligenz diktierten Liber AL, in ei­ner Kiste des Nachlasses von Germer gefunden.[1299] * Dies ist das einzige Origi­nal, das nicht im Warburg Institut London zu finden ist.
Phyllis Seckler: "I can remember that he said he had original mss. of Paracel­sus and was instrumental, I believe in getting some of them published but he said there were one or two mss. which he would not have published. I do not believe that Karl Germer ever wanted Schlag to be head of O.T.O. He became im­mediatley suspicious of the man upon meeting him."[1300] *
 
Am 3. Februar 1962 treffen Motta und Schlag sich wieder zwecks Übergabe des von Motta und Germer herausgegebenen Liber Aleph (Brasilien 1962). "Schlag re­ceived him very politely, asked the price of the book, paid, and requested a dedication on the flyleaf. Motta immediately went on his guard: It is not my book, he said, and it is not a gift. I don't mind, said Schlag warmly. I wish to have a memento of you. Please write something. He proffered the book and a ready pen... Motta wrote To Oskar Schlag, with sympathy and admiration, Marcelo Ramos Motta[1301] * and gave book and pen back to the owner. Schlag took the book avidly, opened it quickly and read the dedication. His expression changed. He looked up at Motta and said, surprise and irritation in his voice: You don't think much of me! I thought the dedication implied otherwise, said Motta politely; inside he was laughing. (What Schlag had been hoping for, of course, was something along the lines of To 365 from 666 or some such enormity. This would be useful to him on the material plane in two ways: it would prove to him personally that he had managed to achieve psychological domination over Motta through his tricks; and could be shown to other Thelemites in the future as proof of how much Motta admired and respected Abraxas Schlag, therefore of how worthy Schlag was of respect and admiration. On the magickal plane, it would simply mean that Motta had gone totally insane and fallen irretrievably under control of the Qliphoth, which was precisely what the sinister forces of which Schlag was the tool were hoping for.)
This was not the last time Motta saw Schlag physically. Some days later the agent requested that Motta take him to see the Sugar Loaf and there asked to take a picture of Motta to remember him by. Motta consented. Please hold your index finger up so I can focus the camera, Schlag pleaded. Motta dutifully held his finger up and was photographed in this attitude. He saw Schlag again smile as he took the picture, and realized he had fallen into a trap once more. But what about this time? (He realized what about much later, remembering the doctored photographs of Crowley and other serious initiates that circulate in sham occult orders. His finger pointing up is a classic posture of Jesus and other Christian saints pointing to Heaven in Roman Catholic paintings." Herr Schlag hat zwei Aufnahmen von Motta gemacht; auf keiner ist Mottas Finger zu sehen. Wegen diesen Fotos hat sich Motta nur noch ein einziges Mal in seinem Leben, dieses Mal mit Bart, ablichten lassen.[1302] *
"In possession of what he thought was his consolation prize (and possibly his revenge), Schlag stopped inflicting his company on Motta at last. Two weeks later Motta received a telegram from Switzerland... It said that Motta could rest assured that Schlag would not attempt to interfer with his True Will That's fine, thought Motta, but who's to define my True Will? He, or I?" (Mottas Oriflamme VI,3 Dezember '83, 489-498)

Hier, was sich in den Briefen Mottas an Germer unterscheidet oder sich noch zusätzlich bei Motta finden lässt. 25.1.62: "He spent most of the time trying to make me smoke some cigarettes of his, and when I finally did it seems to me that he felt some secret triumph - It is my personal opinion that he feels a very strong attraction for Thelema, although it may present itself under the form of hatred for it. - He is, in a certain sense, a sick man, hugging his own ego. - He told me that he felt compelled to get in touch with me, and he asked, so, Mr. Motta, what are we going to do now? Self (staring): We??? Mr. Schlag, why should WE do anything at all? Schlag: Isn't there anything you want me to do? Self. Yes. I want you to do your will. - He is rather pathetic. He is connected with some priestly psychological seminar in some German city -- ...and told me of some experiments one of the priests there made with split personality. The experiments were interesting in the sense that the priest produced changes of personality in himself by phyciological stimuli -- such as pressure on different regions of his abdomen with special belts." [Hier offenbart sich Mottas Verwirrung: Schlag hat von seiner Vorle­sung am Institut für angewandte Psychologie in Zürich über Staudenmeiers Buch "Magie als experimentelle Naturwissenschaft"[1303] * erzählt].
"I would say he is a black brother -- but if that is what a black brother is, I am rather surprised. I expected something stronger... the man has no organized consciousness..."
[Motta erklärt weiter, Schlag nie um Mitgliedschaft im OTO angeworben zu ha­ben. Etwas, was Herr Schlag aber behauptet].
"On the whole, I liked this Schlag person."
 
28.1.62 an Germer: "He told me that he followed the old attributions of the Tarot, according to which 22 was his number, because he is the Fool." Es folgt, abgesehen von einem mehrseitigen kabbalistischen Geplänkel, nochmals die St.Germain-Anekdote. Nachher notiert sich Schlag die Adresse von Mottas Freundin, die dieser, leicht alkoholisiert und vom Gespräch angeregt, preis­gibt; was er später bereut. Schlag möchte einen allgemeinen Ratschlag, quasi ein Orakel, worauf ihm Motta rät, sich völlig Thelema hinzugeben. Auf die er­staunte und ablehnende Reaktion, meint Motta: "Because it is the ONE thing you are not willing to give..." Bei sich zuhause orakelt Motta über Schlag und schlägt zufällig im "Buch des Gesetzes" den Spruch II,21 auf. Am nächsten Tag will man sich wieder treffen. Schlag möchte die AA-Aufnahmeformulare Mottas sehen und ruft deswegen extra nochmals an. Motta bringt sie jedoch nicht. Schlag: "I had just talked to you on the phone when I heard a voice ask me, Do you really think you need that?"
Motta berichtet weiter: "he said he belonged to a Eastern fraternity...[1304] * but that it worked with the remainings of a rapidly exhausting energy in the aura of the world... he told me that he had gone through all the exercices in the Equinox, but had contacted nothing... I asked, Did you ever officially become a Probationer of the AA? He said no. I said, That explains it to me. You cannot contact the AA unless you go through the regular channel... Schlag: I have always considered myself a sort of Brother in abeyance. ...he is so obviously a Black Brother that it almost hurts."
 
Herr Schlag kommentiert die ihm vorgelegten Dokumente: Mottas Berichte sind detailgetreu, seine Interpretationen jedoch unverständlich und unrichtig. "Schlag was concrete proof that mysterious people were after" Motta und Ger­mer.[1305] *
 
"High grade old-aeon mason; international intriguer; constantly slanders Thelemites; Jewish;[1306] * possibly financed by Zionist interest. Hates Aleister Crowley and Thelema; probable C.I.A. and other unsavory contacts. Was active in Brasil during the so-called Revolution of 1964 e.v."[1307] * Motta meint wahrscheinlich einen Rechtsputsch der Generäle am 31.3/1.4.1964, bei dem er all sein Geld verloren hat. Um diese Zeit verfasst er ca. 20 Drehbücher zu Fernsehstücken und arbeitet nebenbei als Englischlehrer.[1308] * "The Junta used astrological and magical symbolism... Agents like Oskar Schlag were extremely useful to them in this."[1309] * Schlag ist jedoch aus persönlichen Gründen in Südamerika gewesen, hat nie viel von Astrologie gehalten und sich immer vehe­ment gegen politische Rechtslastigkeit geäussert.

Beweise für Schlags "unsavory contacts" scheint Motta gefunden zu haben, als er einen Schulfreund, einen angeblichen "Captain in the Brasilian army" fragt:
The captain told him [Motta] that Motta had been under surveillance ever since his return from the United States; that the C.I.A. had furnished the Brasilian Army's Secret Service with a file on Motta that stated that Motta was a homo­sexual, a drug dealer, a child molester, a Satanist and a Communist agent. Motta asked, Was this information furnished by a man called Oskar Schlag?» Oh, you know Schlag? the captain replied in surprise. No, we had it through channels. Schlag does odd jobs for the C.I.A. sometimes, but he is not C.I.A. He works for the psychological warfare section of the Shin Beth. We don't trust them very much." Motta asked, What's Shin Beth?» His friend (or, alas! ex-friend) explained that Shin Beth were the initials of the Hebrew name of the Israeli Intelligence Service."[1310] *

Choronzon alive?

Motta an Metzger, 29.3.1963: "Schlag's influence... has been inflating your ego... Schlag is an "Evil Adept" -- which means simply that he is a man who, when doing the 5=6 work, united himself to his Evil Persona, instead of his Holy Guardian Angel, and is now a slave to Choronzon -- Dispersion -- in the person of an Abramelin demon... has the help, furthermore, of the Four Princes, which, at the passing of the old Aeon, assumed leadership, and impersonate the spiritual founders of, the four main religions of the Aeon past: Osirian Christianity, Brahmanism, Buddhism and Islamism... The Black Brethren, the Demonic Legions and Choronzon attack and can attack only through the ego...
It is no coincidence that Schlag is living in Switzerland. I understand you mail your material to him. Another example of your blindness! Can't you see that this means that you voluntarily link yourselves to him! ... He has done as much harm to THELEMA as he can here in Brazil... I understand your father was head of the Swiss secret police, and that you were thus able to gather a very exact file on Schlag's activities... He wants to destroy Thelema, for he thinks himself the re-incarnation of St. Germain -- the Master R. of the Theosophists... Indeed, it was his Evil Persona which appeared, in its astral body, to Franker [Tränker, der so genannt in Clymers Büchern auftaucht?] and to Arnold Krumm-Heller, and passed itself for their Guardian Angels... Do not think, however, that Schlag, in himself, is important. He is only the dupe and puppet of his Evil Angel -- an Abramelin demon."
Motta wird zeit seines Lebens Schlag als seinen ärgsten Feind sehen und in je­der Publikation wirre Anschuldigungen hervorstossen. Psychologisch gesehen treibt Motta diese Besessenheit auf die Spitze, als er einen Brief vom 14.3.1983 an den Buchhändler David W. Rose mit "O.Schlag" unterschreibt. Als Gregory von Seewald (dem dieses Dokument zu verdanken ist) im selben Monat Motta um diesen Sachverhalt anfragt, erhält er am 28.4.83 ein Schreiben von Martin P. Starr, das weitere Unwahrheiten, Schlag betreffend, enthält.
Nach dem Tode Mottas (zwischen dem 26. und 28. August 1987) übernehmen seine Schüler diese Tradition und wittern überall "puppets" von Schlag. So sieht zum Beispiel der testamentarisch von Motta eingesetzte Erbe William R. Barden sei­nen Konkurrenten Daniel Ben Stone als "an Oskar Schlag plant" (Rundschreiben vom 28.2.1988).

Germers Freundin Tamara Bourkoun, die sich, laut Schlag, auch als höchsteinge­weihtes OTO und höchstes A.A.-Mitglied bezeichne,[1311] * nach dem Tod Germers an Schlag: "Mr H.[?] was possibly disappointed to learn that I [T.B.] did not care for Mr Germers outfit in Boston by the way they seem to have one in Zü­rich also. Do you know them? Needless to say we do not want to associate with any of these post-mortem Crowley-Outfits."[1312] *
Tamara Bourkoun ist gnostisch tätig. Frau Reverend Bourkoun wird Unterdiako­nisse am 18. Februar 1973 durch Roger Caro, Patriarch der von ihm am 12. Ok­tober 1972 gegründeten "Église de la Nouvelle Alliance," Diakonisse durch H.L. Jacques Lacroix am 7. Juni 1975 und Priesterin durch Jean-Paul Char­let/Jethro am 8. Juni 1977.[1313] *
 
"Mr. Germer wrote me that he had Schlag's dossier from Swiss intelligence, sent him from Switzerland by Metzger, whose father was Chief of Swiss Intelligence (according to Mr. Germer, you understand; all this is hear-say to me)... The man travels extensively in South America, Europa and North America; his contacts are mostly Jewish, but sometimes German. He is in touch with the great majority of Jews working in publishing houses and he constantly feeds them false information about Crowley, about me, and about anybody whom he has any reason to believe might be a legitimate Thelemite. He tells them outright lies about us. We are neo-Nazis, we are drug-peddlers, we are satanists dedicated to abominable rites... I have met his contacts in Brasil and Samuel Weiser (Donald Weiser has stated, according to Wasserman writing to me, that Schlag is a personal friend of his)... I know that [Gerald] Yorke has disclaimed any knowledge of Schlag." (Motta an M.P. Starr, 29.1.81). "All that I can remember about Schlag is a letter from Germer to warn me against him and accusing him I think of being an F.B.I. informer. I never met him and know nothing about his followers." Yorke an Starr, 10 März 1981. Yorke unterschlägt den kurzen Briefwechsel und Besuch Schlags im Frühjahr 1963.

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Schlag hält freundschaftlichen Verkehr mit Metzger[1314] * und schickt regelmässig Geld nach Stein, so zum Beispiel auch für die Herstellung der Glocke, die seit 1965 sonntäglich zur Gnostischen Messe läutet {9}. Metzger zieht Schlag ins Vertrauen, was von Frl. Äschbach nicht gern gesehen wird. Im Oktober 1967 fin­det in Stein das erste, von Urs Tremp (dem Herausgeber der "Essentia") mitor­ganisierte Alchemistische Symposium statt. Anwesend: Audehm, Walter Englert mit Ute, Gabriel Montenegro (sich als Gast bei Schlag zuhause positiv über Metzger äussernd), Frater Albertus und Schlag mit acht Begleitern.

Schlag selber reist gerne zu allen Okkultisten und "historischen" Stätten - so zum Beispiel ans Grab Carl Kellners, zur Ruine der Burg Krämpelstein oder lebt ein Jahr lang in einem tibetanischen Kloster. Mit M. Erler der ORA bestehen eine Zeitlang intensive Kontakte zwecks Ritualherstellungen. Im Nachhinein findet jeder den anderen aus diesen oder jenen Gründen ungeignet.
Als er Salvatore Dalís Bild "L'énigme du désir"[1315] * verkauft, antwortet Schlag auf eine entsprechende Frage: "Ich lebe von der Wand in den Mund." Während Gerald Yorke, den Schlag gut kennt, die weltweit grösste Crowley-Sammlung be­sitzt (heute Warburg Institut), hat sich Schlag nie nur auf Thelema als Sam­melgebiet beschränkt. Sein mehrstöckiges Haus, das nun nach seinem Tod in eine Stiftung übergeht (100'000 sFr/Jahr), ist vollgestopft mit Materialien der Esoterik. Seien es seltene Statuen, komplette Ausgaben gesuchtester Magazine, Originalmanuskripte von Paracelsus, Eliphas Lévi, Korrespondenz von Joris-Karl Huysmans oder alte Oriflamme-Ausgaben, der Direktor der Zentralbibliothek Zü­rich nennt Schlags Bibliothek ein "Denkmal."[1316] * Danksagungen an ihn finden sich in den Werken von Ellic Howe (1910-1991) (Schlag ist der Graphologe, der bewiesen hat, dass Frl. Anna Sprengels Briefe, die zur Gründung des Golden Dawn geführt haben, Fälschungen sind. Schlag hat sich Helmut Möller gegenüber jedoch geweigert, ein graphologisches Gutachten von Reuss' Handschrift[1317] * zu erstellen),[1318] * bei Frick, Hemberger, Szeemann, Leuenberger... Die Zentralbi­bliothek Zürich stellt 1986 die grössten Schätze seiner Sammlung aus. Ein Foto von Schlag ist in Doris Quarella: "Von Angesicht zu Angesicht," Schaffhausen 1988, und in: AHA 2/91, 5.

Audehm: "Metzger hat mir gegenüber viel von ihm erzählt (anekdotenhaft) Soll den Abyssus überquert haben - als einziger, den er kenne; solle das Geheime Oberhaupt des OTO sein; solle aber vielen Brüdern feindlich gegenüberstehen; man müsse bei ihm vorsichtig sein. Dann wieder schmähte er ihn... und nannte ihn einen Zerstörer u.d.m. Hatte den Eindruck, dass Metzgers Verhältnis zu Schlag eine Art von Hassliebe ist."[1319] *
Horst E. Miers: "Heute ist die Zentrale des OTO in der Schweiz unter der Lei­tung von Oskar Schlag, H.J. Metzger und A. Borgert."[1320] *
Schlag erreicht mit Hilfe des Anwaltes Dr. Delp,[1321] * dass der Eintrag in wei­teren Auflagen herausgenommen und die erste Auflage mit einem berichtigendem Beiblatt versehen wird: "zu streichen: Oskar Schlag. (Oskar Schlag ist weder Mitglied noch Leiter des OTO)."[1322] *
Anfang Juli 1989 ist Schlag nochmals in Stein, um Metzger zu besuchen. Dieser habe jedoch einen Schlaganfall erlitten und ihn nicht mehr wiedererkannt, "Kennen Sie Oscar Schlag?," habe ihn Metzger gefragt. Metzger stirbt am 14. Juli 1990, Schlag am 29. November. Er hinterlässt 3 Testamente.[1323] *

Unterdrückte Homosexualität und Paranoia?

Schlag vertritt die Behauptung von Leopold Szondi, dass alle Homosexualität (ob unterdrückt oder nicht) früher oder später zu Formen von Paranoia führe.[1324] *
Im Falle Mottas mag diese Hypothese zutreffen, wie folgende Auszüge aus einem 8-seitigen Brief Mottas an Karl Germer vom 2. Juli 1954 zeigen, die im Zusam­menhang mit seinen oben zitierten Äusserungen gesehen werden sollten: "I used to excite a male dog I had, and the only reason I never had actual relations with female animals was that I was afraid of creating an astral race of monsters... In high school I had homosexual relations with a negro boy... I had developed a complex of inferiority because of the size of my penis... my sexual impulses towards men are born of that complex of inferiority of mine; the idea of their big penis attracts me... If I only had a bigger penis... I am always afraid of having an erection; to make advances to a girl I have just met is difficult. To go to the Men's Room is a torture. I go around watching men's penis almost involuntarily." Und er endet mit dem Hinweis, dass er ein magisches Mittel suche, um seinen Penis zu vergrössern.

Schlag meint, es gäbe eine beachtliche Anzahl von Homosexuellen unter den Protagonisten der Geheimbünde, so wie die Freimaurerei eine ähnliche Anlauf­stelle sei. Schlag produziert die Behauptung, dass vielen Freimaurern der Freudsche Versprecher "Fraumeirer" unterlaufe.
Ein Buch, das er beinah auswendig zitieren kann: Hans Blühes "Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft." (Jena 1921) Blühe wird auch von E.T. Kurtzahn {15} zitiert, der in Blühe die "Gnosis der Tempelherren" erkennt.[1325] * Eines der letzten Bücher, das ihn vor seinem Tod beschäftigt, ist William S. Burroughs' "Homo."[1326] *
In der Gedenkrede anlässlich Schlags Abdankung im Krematorium Nordheim/Zürich am 4.12.1990 umschreibt Pierre E. Calame Schlags Zurückhaltung: "Er verzich­tete auf professionellen Ruhm und auf familiäre Geborgenheit, um dem edleren Ziel der geistigen Befreiung des Menschen zu dienen."[1327] *

Die Inkarnation Carl Kellners

Ist es Schlag, auf den sich die QUICK bezieht? "Ein alter persönlicher Bekann­ter Crowleys, Graphologe in Zürich, spricht heute noch voller Verehrung von Old Crow."[1328] * Schlag hat tatsächlich am Anfang der Recherchen zu vorliegen­der Studie mehrmals behauptet, Crowley persönlich gekannt zu haben.[1329] * Bald gibt er zu, dass er diesen nie "in flesh" getroffen habe. Allein astral sei ihm Crowley zweimal erschienen, kurz vor dessen Tode und sichtlich ermüdet. Crowley habe ihm eine bestimmte Aufgabe übertragen, über die sich Schlag aber nicht weiter äussert. "Crowley had once looked at him in a strange way and said, I have something different in mind for you."[1330] * Schlag hat immer Er­staunen gezeigt, wieso der OTO zu erneuter Blüte gekommen ist. Für ihn hat der OTO mit dem Auftauchen Crowleys 1912 an Bedeutung verloren, Crowley habe mit der Übernahme des OTO an Kreativität eingebüsst.
Stolz hat Schlag seine Memphis-Misraïm-Charta gezeigt, für die er extra nach Frankreich zu Robert Ambelain gereist ist.
Beinah unauffällig steht neben seinem Pult eine kleine Statue mit der Pla­kette: "O.R. Schlag, Kanzler I.O." Sein esoterisches Motto lautet: "Anupadaka," der Elternlose, Ewige; sein magisches Siegel zeigt einen Mann im Ei, von oben fallen Tränen, von unten lodert Feuer, darüber schwebt die Taube.
Obwohl Schlag stark darauf geachtet hat, seinen guten Ruf zu wahren, ist er nicht gegen Hemberger vorgegangen, den er persönlich gekannt hat. Hemberger beschreibt ihn als "ein recht gutes Medium für nekromantische und magische Operationen."[1331] * Audehm erinnert sich an ein Gespräch zwischen Hemberger und Schlag, wo letzterer gemeint habe, Hemberger mache Feuer durch Explosion, während er selber, also Schlag, Feuer durch Reibung entfache.[1332] *
Seine Haushälterin A. Bergmaier, langjähriges Mitglied der Hermetischen Ge­sellschaft (HG) und Verwandte von Martin Bergmaier aus {4}, teilt nach seinem Tode mit, Schlag habe sich als Inkarnation Carl Kellners gesehen.

Die Brötchen vom Nachbartisch

Ein Brief zu O.R. Schlag von W.G. Fährte[1333] *

Die Hermetische Gesellschaft[1334] *

"Herr Alemann ist sicherlich ein Mitbegründer neben Herrn S. und Rudolf Bernoulli (der mit Eranos mitgetan hat). Herr Alemann hat den Vornamen Fritz und ist (war?) ein aus Ägypten zurückkommender Schweizer, der neurotisch war bis er in der Hermet.G. Ruhe gefunden hat.
C.G. Jung war angeblich eines der früheren Mitglieder und war bei den Durchgaben (des Tibeter)[1335] * immer anwesend, bis er wegen Störung der Gruppe ausgeschlossen wurde. Jungs eigener Schutzgeist (Philemon) hätte ihn zu diesen Störungen getrieben, d.h. vor Schlag gewarnt.
Zur Herm.Ges. kann ich ausser obigem nicht viel sagen, da ich trotz langer Be­kanntschaft mit Herrn S. (ca. 20 Jahre) kaum darüber redete. Erstens war alles so geheim und zweitens hörte ich von Herrn S. selbst im Laufe der Jahre immer wieder Widersprüchliches. Da Herr S. hauptsächlich nur an Klatsch interessiert war,[1336] * nahm ich die H.G., wo man sehr hohe Mitgliederbeiträge zahlen muss (mind. 1500 sFr./Jahr) auch nie ganz ernst. Bevor man überhaupt Zutritt be­käme, müsste eine lange Wartezeit in Kauf genommen werden und Ansuchen müssten gestellt werden usw. Auch seinem Verein Freunde der Bibliotheca Schlageriana bin ich nicht beigetreten.

Mediumistische Karriere

Zur Lebensgeschichte von Herrn S., soweit er mir davon erzählt hat (Übrigens erzähle ich hier ja nichts, was mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit ge­sagt worden wäre. Ich hatte eher den gegenteiligen Eindruck. Er wollte, dass seine Geschichte[n] in breiten Kreisen bekannt werde[n]):
 
Begonnen hat Herrn S. Karriere als Medium schon als Jugendlicher, indem er Ap­porte (nicht mit weichem b) zustande brachte. So sollen z.B. in Gasthäusern die Brötchen von den Nachbartischen auf seinen Tisch geflogen sein. Sein Vater war sehr arm, hatte eine ganze Familie zu ernähren. Oskar hatte z.B. noch eine Schwester.
Spukphänomene stellten sich auch schon sehr früh ein. Oskar musste mitverdie­nen, so dass seine medialen Fähigkeiten einen Ausweg boten. Er arbeitete mit Schrenck-Notzing und Fanny Moser zusammen. Prof. Bernoulli hat alle Akten zu den Seancen in der ETH-Zürich aufbewahrt, wo sie aber während der Kriegswirren - Angst vor deutscher Invasion - verloren gegangen sind. Sah sich selbst als eines der bedeutendsten Materialisationsmedien der Gegenwart. F. Moser hat diese Meinung geteilt, sh. ihr Buch mit dem Kapitel über Herrn O.S. ( Am Wendepunkt).
 
Herr S. kannte nach eigenen Angaben Himmler, den er als sehr sentimental be­zeichnete, da er weinenden Frauen nie hätte widerstehen können, und der beim Zoll beschäftigt gewesen sei, dann die Brüder Strasser, die eine Apotheke in Landshut gehabt hätten und natürlich Hitler.
Da er (Herr S.) als guter Redner bekannt war und bekannter Okkultist wollten die NS-Führer ihn als Organisator gewinnen und anstelle von Baldur von Schirach zum Leiter der HJ machen. Herr S. lehnte aber ab.
Er ging darauf in die Schweiz - auch wegen der medialen Möglichkeiten - aber die GESTAPO wollte ihn immer schnappen und hätte sogar Frauen auf ihn ange­setzt, die ihn ins Ausland hätten locken sollen, wo man ihn dann festgenommen hätte. Die Gestapo hätte ihn auch weiterhin überwacht und aus Rache ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Dann sei er staatenlos gewesen, was ihm viele Schwierigkeiten bereitete v.a. bei seinem Aufenthalt in der CH. Um 10'000 Golddollar hätte er dann die Staatsbürgerschaft Haitis erstanden. Dann aber sei Haiti in die Koalition gegen Deutschland eingetreten und er sei zum Kriegsdienst berufen worden. September 1943 sollte er in Port-au-Prince sein. Über die USA konnte er nicht einreisen, da er dort als Deutscher galt und über Brasilien ebenfalls nicht, da diese von ihm einen Ariernachweis forderten, den er zwar hatte aber nicht vorweisen wollte. Damit verlor er auch die haitiani­sche Staatsbürgerschaft wegen Fahnenflucht. Nach dem Kriege - die CH wollte ihn nicht länger beherbergigen - wanderte er dann in die USA aus, wo er zuerst in New York und dann in Kalifornien lebte. Wegen McCarthy und der drohenden Faschismusgefahr in den USA kehrte er wieder in die CH zurück. 1953 wurde er wieder Deutscher, da ihn der damalige bayerische Ministerpräsident darum bat. (Er kannte ihn vom Aufenthalt in der CH, wo auch dieser Ministerpräsident hin­geflüchtet war). Zum allgemeinen Gaudium musste Herr S. dabei eine Deutschprü­fung machen. Nach Deutschland konnte er allerdings nicht zurückkehren, da sein Orden seine Anwesenheit in Zürich erforderte. Er hätte sich allerdings in Zü­rich nie wohlgefühlt, hauptsächlich deswegen, weil die Schweizer während des II.WK sich so schlecht gegenüber Juden benommen hätten.
 
Litt sehr unter Lebensängsten und Depressionen. Die Staatenlosigkeit hat ihn sicherlich geprägt. Mit der Hermetic Society (Kingsford & Maitland) hätte seine Gruppe nur einen indirekten Zusammenhang, denn wie die G.D. sei auch diese Gruppe von den dunklen Kräften unterwandert worden. Ansonsten schätze er aber die Grundhaltung der Herm. Soc. Die Her. Ges. hingegen sei die einzige wahrscheinlich, die noch den Bestimmungen der S.I. im anderen Bereich gehorch­ten. Jedenfalls würde sie (im jenseitigen Bereich) von echten Meistern mit wahren Sukzessionen geführt.
Sein Interesse an Crowley liege darin, dass er die Wege eines schwarzen Mei­sters studieren müsse, um seine Gruppe rein zuhalten. Stritt immer ab, etwas mit dem O.T.O. zu tun gehabt zu haben."
Dr. W.G. Fährte, 1991



15. Die Wandernden Bischöfe


Daten ohne Referenzangaben aus:
Alan Bain: "Bishops Irregular," Bristol, 1985
G.I. Ward, Bertil Persson, Alan Bain: "Independent Bishops," Michigan 1990
Gordon J. Melton: "Encyclopedia of American Religions," Detroit 1987
Henry R.T. Brandreth: "Episcopi Vagantes," London 1947
P. Anson: "Bishops at Large," London 1964
R.S. Clymer: The Book of Rosicruciae," I Quakertown 1946. II 1947, III 1949. (Im
Gegensatz zu Clymers "Rosicrucian Fraternities in America"
Serge Caillet: "Franc-Maçonnerie," Paris 1986
Gérard Galtier: "Maçonnerie Egyptienne," 1989
René Le Forestier: "L'Occultisme en France... L'Église Gnostique," Milano 1990
Robert Amadous Vorwort in Jean Kostka: "Lucifer Démasqué," Genf 1983 (1895)
Ivan de la Thibauderie: Églises et Evèques Catholiques non Romains, Paris
Jan Steperov (Prévost): La Succession Apostolique, Paris 1992
Edmund Platzinski: "Mit Krummschwert und Mitra," Augustin-Buisdorf 1970
F.-W. Haack: "Gottes 5. Kolonne," Augsburg 1977
Haack: "Freibischöfliche Kirchen," München 1980
Haack: Religion und Dekoration," München 1990
Karl Frick: "Licht und Finsternis II," Graz 1978
Ellic Howe/Helmut Möller: "Merlin Peregrinus," Würzburg 1986
Sukzessionstabellen in: AHA 11/91, 6ff.

Significant Sequences

Gnostische Kirche
1890 von Jules Doinel ohne apostolische Sukzession gegründet
1892 Doinel konsekriert Papus
1894 Doinel übergibt sein Amt an des Essarts
1899 Fugairon publiziert einen Gnostischen Katechismus
1902 Bricaud wird Mitglied
1904 Peithmann publiziert den "Gnostischen Katechismus"
1906 Die "Église Gnostique" wird umbenannt
1907 Bricaud wird Haupt der Kirche und schreibt einen Gnostischen Katechismus
1908 Schisma
1911 Die Kirche wird dem Martinismus zugeordnet
1912 Reuss wird Gnostischer Legat
1913 Bricaud erhält eine apostolische Sukzession
1917 Reuss übersetzt Crowleys Gnostische Messe
1919 Reuss wird Gnostischer Legat für die Schweiz, Bricaud wird OTO-Delegier­ter
1920 Bricaud will Crowleys Messe als Religion für Freimaurer einführen
1921 Bricauds Briefkopf erinnert an Reuss' "Neo-Christen OTO"
1924 Kurtzahn nennt sich Eklesiarch
1925 Kurtzahn schreibt über die Gnostiker und die Unsichtbare Kirche
1930 Krumm-Heller trifft Leadbeater
1934 Chevillon wird Oberhaupt der Kirche
1936 Chevillon erhält eine apostolische Sukzession
1938 Chevillon konsekriert Clymer
1939 Chevillon konsekriert Krumm-Heller
1944 Crowley ernennt Crow zum Oberhaupt der Kirche
1972 Crow konsekriert Poling
Martinismus
1891 durch Papus neu-gegründet
1901 Reuss wird "Inspecteur Spécial"
1916 Détré wird Führer des Martinismus
1918 Bricaud wird Führer des Martinismus
OTO
1912 Crowley wird OTO-Führer von England und Irland und publiziert seine Sta­tuten
1914 Crowleys Statuten von Reuss publiziert
1915 Crowley bezeichnet Reuss als Most Referend Father
1917 Reuss nennt sich selbst Führer der Gnostischen Neo-Christen OTO und publiziert weltweite neue OTO-Statuten
1918 angeblicher Split des französischen OTO (Jean-Maine)
1919 Bricaud wird OTO-Delegierter
1919 Crowley, in Geldnöten, publiziert erneut seine alten, Reuss untergeordne­ten Statuten
1920 Freimaurerei bricht mit dem OTO
1920 Kurtzahn nimmt an OTO-Kapiteln teil
1921 Crowley ruft sich zum OHO auf
1922 Crowley trifft Reuss angeblich in Italien
1933 Peithmann in die USA emigriert
1948 Crow nennt sich Oberhaupt des OTO
Memphis-Misraïm
1908 Reuss gibt MM-Titel an Papus, Bricaud und Détré
1912 Crowley erhält MM-Titel
1916 Détré wird Oberhaupt von MM und Martinismus
1918 Bricaud wird Oberhaupt von MM und Martinismus


Credos der Gnostischen Kirchen im Zusammenhang mit dem OTO


Credo der Église Gnostique Universelle 1908 in Lyon

Anlässlich der Predigt von S.G.+Johannès Bricaud (Jean II) zu seiner Ernennung zum Patriarch der Gnostisch Universellen Kirche 1908 in Lyon.

"1. - Wir glauben an das göttliche Urbild [Proarché] und den ewigen Vorvater [Propator], an das unendliche und allmächtige Sein, hervorgegangen aus den himmlischen Mächten ins perfekte Dasein, Gott in einem und in drei.
2. - An den ersten Aspekt der Dreifaltigkeit, den [tridyname] Vater, der alle sichtbaren und unsichtbaren Wesen hervorbringt.
3. - An den zweiten Aspekt der Dreifaltigkeit, den Sohn, den göttlichen Logos, der sich in Christos offenbart hat, dem geistigen und körperlichen Licht, wahrer Gott wie sein Vater und ihm substantiell gleich.
4. - Der sich auf der Erde in der Person Jesus offenbart hat, dem überirdi­schen Geist, der zu uns herabgekommen ist, um sich mit einer Seele und einem Körper zu vereinen, der unserem gleicht: im Schoss der Miriam.
5. - Der sich in Jesus seit dem Moment manifestiert hat, als er geweiht worden ist und gelitten hat.
6. - Der zu uns durch seinen Mund gesprochen und uns die Gnosis und das wahre heilige Leben gelehrt hat, auf dass wir uns von der Sklaverei des Demiur­gen und seiner irdischen Archonten befreien, und uns so die Rückkher in die pneumatische Welt unserer Herkunft ermöglicht, wo auch Er nach seinem Tode wieder zurückgekehrt ist.
7. - Wir glauben an den dritten Aspekt der Dreifaltigkeit, die Liebe, die dem Vater wie dem Sohn folgt und sich im Pneuma-Agion offenbart, dem Heiligen Geist.
8. - Die uns Lebensfreude gibt und uns auf den Weg der Wahrheit und Heiligkeit führt, die alle Wesen vereint und die im Vater wie im Sohn verehrt wird.
9. - Wir glauben an ein pneumatisches Universum, unermessliche Kirche des Gei­stes, so alt wie Gott selber und älter als das materielle [hylische] Uni­versum, von dem aber eine Kolonie sich in der Perisphäre unseres Globus befindet, von der wir Menschen als Geister herabsteigen.
10. - Wir bekennen uns zu den zwei Taufen und den drei anderen Mysterien der Reinigung und der Verwandlung des Menschen.
11. - Wir erwarten die Einsetzung des Himmlischen Reiches auf Erden und den ursprünglichen Zustand des Menschen.
12. - Und letztendlich die Wiederauferstehung der Toten mit Jesus, dem Haupt der irdischen Kirche: die Himmelfahrt und Einsetzung dieser Vereinigung im Himmel: die Auflösung der abgesplitterten Geister, und gleichzeitig die Auflösung des materiellen [hylischen] Universums, dem Werk des Demi­urgen. Amen."
Lyon 1908, übers. König 1991

Credo der Église Gnostique de France 1913 in Paris

Marie Chauvel de Chauvigny Esclarmonde (Sophia), aus: Bref Exposé de la Doctrine Gnostique, Paris 1913

"1. Ich glaube, dass alles einem Universellen unaussprechbaren, grenzenlosen und formlosen Prinzip folgt. Es ist Eins in seiner Wesenheit und Dreifach in seiner Erscheinung: Vater, Sohn, Geist.
2. Ich glaube, dass dieses Prinzip der Höchste Vorvater ist, und dass das Den­ken unteilbar mit Ihm verbunden ist, und dass es die Hierarchie der Hei­ligen Äonen, die Seine Attribute sind, hervorgebracht hat, durch die Er sich manifestiert und die von Ihm ausgehend mit Ihm eins sind.
3. Ich glaube, dass der Demiurg das Prinzip der Teilung und des Egoismus ist, dass er alle Bedingtheit erzeugt und dass er Erzeuger aller Formen und Existenzen ist; das höchste Prinzip, das im Demiurg ist und mit dem er sich an den Universellen Geist bindet, kommt direkt vom Vorvater.
[4. fehlt]
5. Ich glaube, dass das Äon Christos (eins mit dem Heiligen Geist) sich uns durch die "Erretter" zeigt, und dass der Erretter unseres irdischen Zeit­alters Jesus ist, vom dem die Ewigen Evangelien sich inspiriert haben.
6. Ich glaube an die Mission dieser "Erretter", uns auf die Ankunft des Hel­fers [Paraklet], der der Heilige Geist ist, vorzubereiten, und der sich uns durch die Jungfrau des Lichtes zeigt.
7. Ich glaube, dass sich alles Sein letztendlich im Schoss des Pleroma ver­eint, wo Harmonie, Gerechtigkeit und die Gnade in allen Äonen herrschen.
Aôm!"
T. Esclarmonde S.I., Paris, 26. Februar 1913. Übers. König 1991

Theodor Reuss: Unser Fundamentalsatz, 1913

"Gott und die Welt (sichtbare und unsichtbare), sind ein allumfassendes, uner­messliches Reich (das Universum), bestehend aus der bewussten Ur-Energie (oder Schöpfungskraft), der positiven Charaktereigenschaft des Universums, und der unbewussten Ur-Substanz (oder Weltei), der negativen Charaktereigenschaft des Universums, welche durch Kontakt in sich (Urzeugung, Coïton), neue Welten und, ihnen im Prinzip wesensgleiche Geschöpfe schufen, und fortfahren solche zu schaffen. Da also nach unserer Anschauung, das Universum zwiefacher Art ist, positiv und negativ (also dual), und nur durch deren Vereinigung "Leben" ent­steht, bezeichnen wir unsere Anschauung als eine dualistische Weltanschauung.
Die Wesensgleichheit der Geschöpfe mit dem Schöpfer besteht darin, dass die Ur-Schöpferkraft (Urzeugungskraft) auch den Geschöpfen innewohnt. Die Fähig­keit der Geschöpfe, durch den Zeugungsakt wiederum Geschöpfe ihrer Art und Gattung hervorzubringen (zu schaffen oder zu erzeugen) ist der den Geschöpfen innewohnende Beweis ihrer (göttlichen) Abstammung vom Ur-Schöpfer (Ur-Zeuger). - In diesem Sinne sind die Worte der Bibel zu verstehen: Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zu seinem Ebenbilde schuf er ihn."
Oriflamme vom Juli 1913

Credo von Reuss' und Crowleys Gnostisch Katholischer Kirche

"Ich glaube an einen geheimen, unaussprechlichen Gott, den Herrn, an einen Stern in der Schar der Sterne, aus dessen Feuer wir erzeugt und zu dem wir zu­rückkehren. An einen Vater des Lebens. O Mysterium aller Mysterien. Sein Name ist Chaos. Der einzige Stellvertreter des Sonnen-Balls auf dieser Erde. Und an eine Luft, die Ernährerin aller Wesen, welche atmen. Und ich glaube an eine Erde, unsere Mutter, aus deren Schosse alles Geborene geboren ist.
O Mysterium aller Mysterien. Ihr Name ist Babalon. Und ich glaube an die Schlange und den Löwen.
O Mysterium aller Mysterien, genannt Baphomet. Und ich glaube an eine Gnosti­sche und Katholische Kirche, deren Gesetz ist Licht, Liebe, Leben und Frei­heit. Thelima [sic] ist ihr Name."
"Die Gnostische Messe, Aus dem Original-Text des Baphomet, übertragen in die deutsche Sprache von Merlin Peregrinus"/Theodor Reuss, 1918.

Credo der Gnostischen Messe von Arnoldo Krumm-Heller

"Yeo creo en María, Maya, Isis o bajo el nombre que sea, en la fuerza física simbolizando en la Naturaleza cuya concepción y alumbramiento revela la ferti­lidad de la Naturaleza.
Yo creo en el misterio de Bafometo y del Demiurgo.
Yo creo en una Iglesia trascendida, superior, mantenida en las almas puras, en la Jerarquia Blanca, representada por la Fraternidad Blanca, y que tiene su exponente en la Santa Iglesia Gnóstica, dirigada por Patriarcas, Apóstolos, Obispos y Sacerdotes.
Nuestra ley es amor, vida, libertad y triunfo.
Nuestro lema divisa es Telema."
Arnoldo Krumm-Heller: "Misa Gnostica," ohne Datum

Juste Cruci Suffixus Est

"Das Licht ringt mit der Finsternis. Der Sonnenlogos kämpft mit dem bleichen Demiurgen, mit Saturn, dem verlorenen Sohn, um die Herrschaft seines Reiches. - Zwei Planeten erst umkreisen unser Muttergestirn in enger Bahn, Merkur und Venus. Sie gelten nach esoterischer Lehre als erlöst, der Herrschaft des Sa­turns entronnen. - Auf dem nächsten der Planeten, auf unserer Erde, tobt seit Jahrmillionen der Kampf. Sie steht im bedeutungsvollen Schnittpunkt innerhalb der planetarischen Kette. Noch ist der Geist der Erde unerlöst. Noch stehen die übrigen Planeten im Dienste Saturns, dem dunkeln Engel. - In uns, in des Menschenbrust entscheidet sich die Schlacht" (Karl Spiessberger, Blätter für ange­wandte okkulte Lebenskunst, Heft 45, 1953).
"Der bewusste Dienst am höheren Saturnprinzip aber bringt tiefste Erkenntnis. "Luzifer" als Morgenstern... ist nicht nur der gefallene grosse Engel Luzifer, sondern auch der Bruder von Christus. Saturn in seiner höheren Oktave ist ver­körpertes tiefstes Wissen um die Reife durch das Leid. Auch hinter seinem dunklen Tore steht die Erlösung. Saturnus - der Hüter der Schwelle - leuchtet dann im milden Lichte - verzeihender - jupiterhafter Güte, denn sein Symbol hat sich dann gedreht im Spiegelbild. -" (Grosche, Blätter 48, 1954).

Runter auf die Knie und gebetet wie noch nie[1337] *

Metzger ist m.E. dafür verantwortlich, das Phänomen der apostolischen Weihe[1338] * mit der "antiochisch-jakobinischen Sukzession, syro-malabarische Li­nie ab 1877, Mar Athanasius"[1339] * dem OTO-Phänomen beigefügt zu haben. Um das zu verstehen, sollen folgende drei (sehr vereinfachten) Sukzessionslinien im Auge behalten werden: a) die Vilatte-Linie; b) Doinels Gnostische Kirche; c) die Spaltung unter Bricaud.

a) Paulose Kadavil Kooran/Mar Athanasius, 1833-1907, ist syro-jakobinischer Bischof von Kottayam in Malabar als Legat des Ignatius Peter III von Antiocha. Er konsekriert am 29. Juli 1889 Joseph René Vilatte/Mar Timotheus I (geb. 1854, am 7. Juni 1885 geweiht zum Priester der Christkatholischen Kirche der Schweiz, einer Zweiggruppe der Altkatholischen "Utrechter Union"), der darauf­hin bestrebt ist, so viele Leute wie möglich zu konsekrieren, um seinerseits als Bischof anerkannt zu werden. Alle von ihm gestifteten Orden und Konsekra­tionen werden von den Jakobinern, der Syrisch-Antiochischen Kirche und der Ka­tholischen Kirche u.a. abgelehnt. Es seien hier ohne Daten die den OTO betref­fenden Vilatte-Sukzessionen erwähnt: Alvarez, Vilatte, Gulotte, Hussay, Giraud, Joanny Bricaud (am 21.7.1913!). Vilatte stirbt 1929.

b) In Frankreich entsteht am 21.9.1890 (?) über Nacht eine neue Kirche: Jules-Stanislas Doinel (8.12.1842-16.3.1902) gründet die Église Gnostique und nennt sich Patriarch Valentin II. Doinel pflegt enge Beziehungen zu Theosophen, z.B. mit Lady Caithness.[1340] * Gérard Encausse/Papus tritt 1892 dieser Gnosti­schen Kirche bei. Doinel übergibt 1894 sein Amt an den Martinisten Leonce-Eugène Joseph Fabre des Essarts/Synesius (1848-1917). 1901 schliesst sich Joanny Bricaud/Jean II an. Am 24. Juni 1901 wird Theodor Reuss Berliner "Inspecteur Spécial" des von Papus 1891 mitbegründeten und von ihm geleiteten Martinis­mus. Die Kirche wird 1906 umbenannt in Église Gnostique de France.
1907 stirbt des Essarts und Bricaud tritt in seine Fusstapfen als Patriarch dieser Église Gnostique de France. Unter Bricaud spaltet sich 1908 die Gnosti­sche Kirche, und sein Lyoner Zweig nimmt einen neuen Namen an: zuerst Église Gnostique Catholique, aber bald nennt man sich Église Gnostique Universelle. Die "originale" Pariser Église Gnostique geht 1926 ein.

c) Papus bleibt seinem Patriarchen Bricaud treu. 1911 wird die Église Gno­stique Universelle offizielle Kirche des Papus'schen Martinismus. Bricaud ernennt 1912 Reuss erstmals zum "Légat Gnostique," erhält aber erst 1913 von Giraud eine apostolische (Vilatte)-Sukzession. Nach dem Tode von Papus, 1916, übernimmt Charles Détré die Führung von Memphis-Misraïm und Martinismus. Beides zieht Bricaud nach Détrés Tod, 1918, an sich. (Ähnlich wie die Gnosti­sche Kirche sich 1908 gespalten hat, teilt sich auch der französische OTO {17, 18}.)
Die originale Pariser Église Gnostique wird von Léon Champrenaud/Theophane übernommen und von Paul Genty/Basilide 1926 aufgelöst. Es ist bislang nicht klar, ob es dieser Basilides ist, auf den sich Krumm-Heller als seinen Kon­sekrator bezieht, oder ob damit E.C.H. Peithmann gemeint ist; ebenfalls ein Basilides.

Gnostiker und Templer

"Bei der sakramentalen Auffassung der apostolischen Weihesukzessionen spielt die Handauflegung (im Rahmen eines Gottesdienstes o.ä.) eine entscheidende Rolle, das Papier, das diesen Akt dokumentiert ( instrumentum consecratio­nis), nur eine untergeordnete Rolle, wohingegen in der (Pseudo-)Freimaurerei das Papier (die Charta) entscheidenden (oder doch viel höheren) Wert hat und der Einweihungsakt selbst variiert und insofern untergeordnet ist."[1341] *
 Papus erhält von Reuss ein Papier am 15.3.1908,[1342] * das aber weder den OTO noch die GKK erwähnt. Reuss stellt am 24.6.1908 den Herren Papus, Détré und Bricaud ein weiteres Papier aus, das wieder nur MM-Titel überträgt.[1343] * Reuss erstellt Crowley am 21.4.1912 eine Charta, die ebenfalls keine GKK nennt. Da Bricaud erst 1913 eine traditionelle apostolische Sukzession (d.h. die Vilatte-Sukzession) von Giraud erhält, wäre jede mögliche Konsekration seiner­seits vor 1913 "nur" spiritueller Natur. Papus stirbt 1916.
Reuss übersetzt ca. 1917 Crowleys Gnostische Messe für "Die Gnostischen Neo-Christen OTO" {4}. Im Vorwort bekundet er "die hehre Lehre von der Heiligkeit der Gottesorgane," und "die Göttlichkeit des irdischen Zeugungsaktes als Pa­rallelakt des göttlichen Ur-Zeugungs-Aktes." "Deshalb ist ein unter Kontrolle des Willens in Gott vollzogener Liebesakt eine sakramentale Handlung, eine mystische Hochzeit mit Gott, ein Kommunizieren, ein Sich-Vereinen mit Gott. Die heilige Messe ist eine zeremonielle, symbolische Darstellung einer mysti­schen Vereinigung des Menschen mit Gott."[1344] *
Wieso Theodor Reuss sich im Nachwort dieser Gnostischen Messe zum "derzeitigen Oberhaupt der gnostischen Neo-Christen... Souveräner Patriarch und Primat der Gnostisch Katholischen Kirche" macht und gleichzeitig nur "Légate Gnostique de l'Église Gnostique Universelle de France pour la Suisse"[1345] * unter Patriarch Joanny Bricaud sein will, wobei letztere im selben Atemzug als identisch mit ersterer genannt wird, bleibt unklar. Hat Reuss beabsichtigt, eine unabhängige GKK zu gründen?
In Metzgers Publikation der Gnostischen Messe fehlen die Reuss'schen Hinweise auf Bricaud, Baptiste, Clement und Reuss.

Bricaud (33°, 96°) wird am 10.9.1919 durch Reuss "délégué général pour la France de l'O.T.O." und erhält die Erlaubnis, erstmalig in Frankreich ein Sou­veränes Sanktuarium des MM 95° zu gründen, da die 1908-Charta von Reuss an Encausse und Détré dazu nicht ausreichend sei.[1346] * Im Gegenzug wird Reuss am 18.9.1919 durch Bricaud erneut "légat gnostique pour la Suisse."
 
Bricaud und Reuss wollen am Zürcher Freimaurerkongress 1920 Crowleys Gnosti­sche Messe als Gnostische Religion für den 18° des Schottischen Ritus erklä­ren, was zur endgültigen Ausschliessung des OTO aus der Freimaurerei führt {4}. 1921 trägt Bricauds Briefkopf die Bezeichnung "Église Chretienne moderne Néognostique," was an Reuss "Aufbauprogramm und Leitsätze der Gnostischen Neo-Christen O.T.O." erinnert.[1347] *

Eine Messe macht noch keine Kirche

"Even if this ritual [Crowleys Gnostische Messe = Liber XV] were a lot more satisfactory from both a catholic and a Gnostic point of view, one would be forced to say: one Mass no church doth make... While there may be honorary degrees of Masonic orders converred at a distance or on sight, this cannot be done in an ecclesiastical succession."[1348] *
 
Weder Reuss noch Crowley haben je persönlich konsekriert. Entsprechende Be­hauptungen haben sich bislang nicht verifizieren lassen. Crowley hat jedoch 1944 postalisch einen Patriarchen ernannt [siehe unten].
Da viele OTOs der Meinung sind, Reuss und Crowley seien "Bischöfe" und "Patriarchen" der Gnostisch-Katholischen Kirche gewesen, und meinen, das Amt des OHO verlange auch nach dem Amt des "Patriarchen," drängt sich die Frage nach der Authentizität solcher Behauptungen auf. Robert Amadou, Kapazität auf dem Gebiet der französischen Geheimbünde, schreibt dazu: "1. En matière d'O.T.O., je suis incompétent or le sujet m'est étrange. 2. J'ignore donc si Reuss et/ou Crowley ont jamais reçu une consécration épiscopale dans la lignée apostolique. 3. En tant qu'histoire de l'E.G. en France, je puis toutefois as­surer qu'à ma connaissance, il n'existe aucune preuve ni même aucun indice: a) que Papus ait jamais reçu une autre consécration que celle que lui conféra Jules Doinel en 1892; b) que Jean Bricaud ait jamais consacré Crowley évêque."[1349] * Der Crowley-Experte Gerald Yorke: "Members of the OTO under either Reuss or Crowley were not ex officio members of the Gnostic Church in which neither they nor Germer were bishops."[1350] *
 
Reuss hat bis 1912 (falls überhaupt) von Papus nur Doinels spirituelle Bi­schofs-Sukzession bekommen. Ob Reuss' MM/OTO-Charta für Crowley von 1912 nun als Bischofsweihung anzusehen ist oder nicht, es ist Bricaud, der erst am 21.7.1913 eine apostolische Sukzession via Giraud erhält und diese in die Église Gnostique Universelle einführt.[1351] * Es ist also auch keine apostolische Sukzession in Bricauds Ernennung von Reuss zum "Légat Gnostique" von 1912 zu sehen. Falls Reuss nun Crowley zu einem apostolischen Bischof konsekriert hätte, müsste Crowley von Reuss also nach dem 21. Juli 1913 in eine apostoli­sche Sukzession geweiht worden sein, um bei ihm von apostolischer Sukzession sprechen zu können. Es gibt aber bislang keine Belege oder auch nur Hinweise dafür, dass die beiden zwischen 1913 und 1914 Bischofsweihen vorgenommen hät­ten, wo sie noch in England weilen. Nachdem Crowley 1914 in die USA reist, pu­bliziert Reuss im Mai 1915 eine Übersetzung von Crowleys "Honesty is the best Policy," wo im Vorwort Crowley nur als Grossmeister des OTO von England er­wähnt ist.[1352] * Im gleichen Jahr widmet Crowley sein "Giants Thumb" dem "most holy King of the whole Earth most Referend Father in the Lord of the Gnostic Catholic Church Frater Superior O.H.O. of the religious and military order of the temple oriental and occidental," also Reuss (New York 1915).
Bislang ist kein Beleg aufgetaucht, dass sich Reuss und Crowley nochmals ge­troffen hätten.
Erst 1919 wird Reuss erneut zum Gnostischen Legat durch Bricaud ernannt, und falls das gleichbedeutend mit einer Bischofsweihe sein sollte, bleibt immer noch die Frage offen, ob Reuss dann Crowley wohl noch konsekriert hätte, nach­dem Reuss ab 1917, falls überhaupt je, keine thelemitischen OTO-Initiations-Rituale verwendet {4}. Crowleys Tagebücher zwischen 1914 und 1920 erwähnen nichts von Bischofskonsekrationen oder Treffen mit Reuss. Als sich Crowley am 27.11.1921 in seinem Tagebuch selber als OHO beschreibt, erwähnt er, wie über­haupt in allen Tagebüchern, keine Bischofsweihe.
Crowley besucht 1924 Bricaud in Lyon und bezeichnet ihn "als eine Art Jesus Christus" (so nach einem Bericht Henri Birvens in Metzgers Oriflamme 120 vom April 1972), was eine Konsekration angesichts Crowleys Abneigung gegen das Christentum (z.B: in "Gospel according to Bernard Shaw") trotz der Tatsache, dass Bricaud 1920 Crowleys Liber XV als Gnostische Religion unter den Freimau­rern einführen will, eher unwahrscheinlich erscheinen lässt.

E.C.H. Peithmann

Pastor Dr. E.C.H. Peithmann/Basilides (3.5.1865-4.7.43, gestorben in Südhem­mern) ist Mitglied des 1893 gegründeten Gralsordens und führt dort sexualmagi­sche Praktiken ein.[1353] * Nach seinem Austritt wird er Gründer einer "Altgnostischen Kirche von Eleusis," "zur Umbildung der Sexualkraft" und "Erlösung des Samens aus der Knechtschaft."
Peithmann gibt 1904 einen "Gnostischen Katechismus" heraus, der dem "Catéchisme Expliqué de L'Église Gnostique" von Louis-Sophrone Fugairon/Sophronius von 1899 und dem späteren "Catéchisme Gnostique" Bricauds von 1907 gleicht. Sophronius, vor 1903 von des Essarts geweiht, ist später Prager Bischof unter Bricaud.
1923 interessiert sich Gustav Meyrink für Peithmann.[1354] * Rubén Pilares Villa erkennt aus seinen Unterlagen, dass Peithmann 1934 K.-Heller die Sukzession übergeben habe.[1355] * "Fue consagrado [1930] Obispo de la Iglesia Gnostica contodo el ordinal de estilo y en un congreso que celebraron los grandes dignatarios de la Antigua Iglesia Gnostica en Londres hace algunas semanas se resolvió levantar de su sueno a esa Iglesia santa. Visité al Patriarca Basili­des yéste confirmó mis poderes para crear congreacions y paroquias" in Spanien und Amerika.[1356] *
 
Peithmann distanziert sich 1929 völlig von Crowley, kennt aber, laut seinem posthum in der Oriflamme 141 vom Januar 1974 veröffentlichten Artikel "Gnosis," ähnliche Einweihungszeremonien und Grade wie OTO und Golden Dawn.

"Als das wichtigste Moment in der Gnosis ist die Sexualmagie anzusehen... die Wucherung der Pubertätsdrüsen oder des Zwischenzellengewebes anstelle und auf Kosten der Keimdrüsen. Daraus ergibt sich dann infolge der Belebung der inner­sekretischen Drüsen die Verjüngung des Körpers als sichtbarer Erfolg... Aus­kunft erteilt das Gnostische Verjüngungsheim in Südhemmern unter Dr. E.C.H. Peithmann."[1357] * "Ich beteure vor dem allwissenden und allgegenwärtigen Gott, dass ich alle von der gnostischen Schule in Südhemmern erhaltenen Bücher, Lek­tionen, Schriftstücke und Mitteilungen geheimhalten will, dass ich mich von der fleischlichen Wollust abwenden und ein reines Geschlechtsleben suchen und führen will, mein einziges Ziel soll meine eigene Besserung, meines Nächsten Wohlfahrt und Gottes Ehre sein."[1358] *
 
Peithmann wird im März 1933 behördlich aus Deutschland ausgewiesen und wandert in die USA aus. Von dort aus hat er nicht mal brieflich Kontakt mit seinen Mitgliedern gehalten. "Gegen Ende vergangenen Jahres [1986] ist das letzte le­bende Mitglied (85jährig) verstorben. Leider hatte sich Peithmann auch nach dem Kriege [?] nicht mehr mit den Mitgliedern seiner Schule in Verbindung ge­setzt."[1359] * Dieter Heikaus und Ewald Dorpheide vom Ordo Saturni {6} besuchen 1986 das letzte lebende Mitglied der Schule.
Metzger appelliert an die Leser seiner Oriflamme, "uns ihre biographischen Kenntnisse über Peithmann und Kurtzahn mitzuteilen."[1360] * (zu finden in Howe/Möller, 181)

Ernst Tristan Kurtzahn, geb. 29.11.1879 in Königsberg, ist begeisterter Ario­soph[1361] * und Verfasser von Büchern wie "Die Rosenkreuzer" (1920) oder "Der Ta­rot" (1920).
Kurtzahn trägt ab 1920 den Namen Daïytanus[1362] * und nimmt an den Reuss-OTO-Kapiteln teil. Im Bundesorgan der "Weltloge" Nr. 1 von 1924 ist Kurtzahn (laut H.E. Miers)[1363] * als "Eklesiarch" der Gnostica Ecclesia Catholica aufgeführt. Ebenfalls meint Miers, dass Kurtzahn nicht nur Mitglied der Fraternitas Sa­turni gewesen ist (was angesichts der 40 Pansophie/OTO-Mitglieder der Ur-FS durchaus möglich scheint), sondern auch Mitarbeiter an Grosches "Magischen Briefen," der "Saturn-Gnosis" und sogar am Entwurf der FS-Rituale beteiligt gewesen sei.[1364] *
1925 erscheint "Die Gnostiker und die unsichtbare Kirche"[1365] * mit den Inhalten "die Mysterien der Sexualmagie," "Mysterien des Todes" "die Gegenpole der Gno­stiker: das Weib, der Teufel." Er führt das "+" im Ordensnamen ein, das be­deute, dass der Betreffende "in sich die hermaphroditische Seele entdeckt" habe.[1366] * Man vergleiche dazu Metzgers Version + H. Josephus M. in Anlehnung an Kurtzahns + E. Tristan K.. In diesem Werk spricht K. ganz offen von Se­xualmagie. Die Gnostica Ecclesia Catholica bezeichnet er als Eclesia [sic] My­stica et occulta.[1367] * Im Text selber tauchen keine Bezüge zu Reuss oder dem OTO auf, aber die Verlagswerbung auf dem Frontispiz kündigt die "Gnostische Messe" und das "Aufbauprogramm" unter der Rubrik "Werke zur Gnosis" an.

"Die zehn Ämter der GKK lauten: 1: Katholicus, 2: Apostel, 3: Hierophant, 4: Patriarch, 5: Epibomo, 6: Primat, 7: Metropolit, 8: Erzbischof, 9: Bischof, 10: Presbyter."[1368] *

Herbert Fritsche und H.J. Metzger

Nach dem Tod Bricauds, 1934, wird Constant Chevillon Erbe der Gnostisch Katho­lischen Kirche, resp. Église Gnostique Universelle. Durch Giraud am 5.1.1936 konsekriert, kommt auf Chevillon die Vilatte-Linie. Was er und der mutmassli­che Reuss-Erbe Hilfiker über den OTO gedacht haben, ist im entsprechenden Ka­pitel {4} nachzulesen. Chevillon konsekriert 1938 R.S. Clymer und 1939 Krumm-Heller. Krumm-Heller wird 1949 von Clymer anerkannt. "Dr. Krumm-Hel­ler was Bishop of the Gnostic Church, using the English Ritual, and by the death of Peithmann was designated as the Patriarch of the Gnostic Church for Germany-Austria."[1369] *
Nach der Ermordung Chevillons durch die Gestapo am 23.3.(?)1944 bringt M. de St. Vincent das Ordensarchiv zu Swinburne Clymer in die USA.[1370] *
Krumm-Heller konsekriert angeblich kurz vor seinem Tode 1949 Herbert Fritsche {12}, dieser dann Metzger (wobei nur letztere Weihe dokumentarisch belegbar sei), was in diesem Fall auch Hand in Hand (resp. Hand auf Schulter) mit der angeblichen Führerschaft der FRA gegangen ist. Markus Kumer, ehemaliger Ver­trauter Metzgers, hat zwar schriftliche Konsekrationspapiere Fritsches für Metzger gesehen, aber keine von Krumm-Heller an Fritsche.[1371] *
Während Reuss' Gnostizismus dem Manichäismus zuzuordnen wäre, lehnt sich Krumm-Heller eher an die Barbelo-Gnostiker. In Metzgers Priesterseminarien in Stein legt man Wert auf die Pistis Sophia.[1372] * Das "Arbeitsprogramm" zählt alle möglichen Religionen auf und wendet sich ausserdem mit einem Kurs in "Thelemischer Theologie" an etwelche Schüler. Der Fragebogen, der dem Ar­beitsprogramm beiliegt, fragt nicht nur nach den Lieblingsfarben, sondern auch nach dem "Lebensziel."
Verschiedentlich publizieren die Medien Fotos vom Altar der Schweizer Gno­stisch Katholischen Kirche.[1373] *
 
Im Oktober 1957 wird Metzger in Stuttgart von Fritsche zum "Bischof" geweiht. Zeugin ist Frau Anita Borgert.
Sieben Wochen vor seinem Tode (zum Frühlingsäquinox 1960) übergibt Fritsche sein Amt als "Patriarch" der GKK an Metzger. Fritsche stirbt am 20.6.1960 im Nervenkrankenhaus Haar/München, am Geburtstag Metzgers. Von jetzt an heisst es über das "Patriarchate of GKK - this dignity he [Metzger] derived from Chevillon, murdered by the Gestapo in 1944, who was himself the successor of Joanny Bricaud."[1374] * In Metzgers Briefkopf befindet sich das grüne Äquinox-Symbol, darunter: "Priorat Helvetia," daneben: "Gnostisch Katholische Kirche," darunter: "Église Catholique Gnostique Universelle."
 
Über die Frage der Sukzession weiss Haack zu Metzger: "Sein Vorgänger im Kir­chenamte [Fritsche] beendete sein Leben in einem bayerischen Nervenkranken­haus. Zur Bischofsweihe war dort vermutlich weder der Ort noch der Anlass. Auch hat der heutige Ordensmeister zwar häufig von seinen Würden geschrieben und geredet, hat auch selber Weihen vorgenommen, jedoch niemals u.W. Weihedo­kumente vorgelegt."[1375] *
 
"Die GKK zeigt das Verbindende aller Rituale... heisst katholisch... weil allumfassend,"[1376] * "ist eine Ecclesia Sancta Catholica,"[1377] * und "ist ursprüng­lich Minervalkirche des Ordo Illuminatorum,"[1378] * denn "die letzten Stufen [der Psychosophischen Gesellschaft] entsprechen dem Priestertum der GKK. Es sind die Illuminati."[1379] *
Metzger ist nicht der erste, der die verschiedenen Orden und Kirchen miteinan­der verbunden sieht. Das ehemalige OTO-Mitglied unter Theodor Reuss, P.Ch. Martens:[1380] * "Das Motto ist: Durch's Kreuz zur Krone. Das Symbol ist die in der Wüste aufgerichtete Schlange."[1381] * Die erste Versammlung der GKK-Priester habe 1902 stattgefunden, die Hierarchie sieht folgendermassen aus: "Prüfling, Minerval, Magus, Grossmagus, Priester, Regent (Reuss), Kustos (Engel), Aero­pag."[1382] *
 
"Die gestohlenen und missbrauchten Zeugungskräfte zu sammeln und an ihren ei­genen Platz wieder abzuliefern, ist das Werk der grossen Mutter der Welt­seele."[1383] *
"Umarme nicht eine blosse Marianne oder Melusine: sie ist Nuit selbst."[1384] *
"Die Erlösung besteht darin, dass man seinen Samen der irdischen Bestimmung entzieht und zu seinem Urquell zurückführt."[1385] *
"An den Geschlechtsorganen sind die Enden aller Nerven, die von der Natur für die besondere Empfindung geschaffen wurden, die bei der Vollendung des heili­gen Prozesses der Vereinigung entsteht, dem Orgasmus."[1386] *
 
Metzger lässt am 23.10.50 Eugen Grosche über seine Auffassung der "wichtigsten Geheimnisse" des OTO ("wieweit ich verneine oder bejahe") im unklaren. Selbst Germer weiss nichts Genaues über Metzgers Stellung zu den sexualmagischen OTO-Graden: "What I like to know is to what extent he possesses the secret literature of the VII°, VIII° & IX°, and knowledge. So far he has been cautious and careful not to say too much."[1387] *
Hemberger erklärt nach den Skandalberichten von Horst Knaut {9}: "Fr. Paragra­nus grenzt sich und seinen OTO deutlich von jeder exoterisch praktizierten Se­xualmagie ab."[1388] * Die Gnostische Messe des "abtrünnigen" OTO/IO von Englert {11} "ist am Isis-Kult orientiert."[1389] *

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Zu weiteren Gnostischen Sukzessionen Krumm-Hellers muss auf {12} hingewiesen werden. Roberto de la Caridad Toca y Medina ist hier zu erwähnen, der seine Sukzession via Johannes Müller Rider bezieht. Gabriel Sánchez Gaviria spricht ausserdem von einem Mr. Carlos V. Gonzales in Argentinien und jemandem namens "Isidoro."[1390] *
 
Am 2. Juli 1977 wird der Italiener Loris Carlesi/Tau Johannes von der Chiesa Gnostica Italiana "in die Bruderliste" von Metzgers Ordo Illuminatorum einge­tragen. Die Sukzessionen des Florentiners Carlesi lauten wie folgt: Bricaud, Blanchard, Menard, Ambelain, Brunelli.[1391] * Metzger schickt die italienischen Rituale nicht mehr zurück, die ihm der "Caro Fratello Johannes" geliehen hat, wäre aber "über eine Zusammenarbeit glücklich."[1392] * [Informationen über die italienische Szene sind Massimo Introvigne zu verdanken.]
In Madrid lebt der Deutsche Ian Semmel, der Mitglied von Metzgers Ordenssamm­lung ist.

Lucien-François Jean-Maine

Geboren in Haïti am 11.1.1869. Am 15.8.1899 durch Paul-Pierre de Marraga (Ecclesia Cabalistica-gnostica de Memphis-Misraïm) und Manuel López de Brion in Paris konsekriert.[1393] * 1907 (1908?) zum ersten Mal geweiht durch Joanny Bricaud [? Papus?], wiederholt am 11.1.1918 (oder 1919).[1394] * Die Linien der Marragas und Brions können aus Platzgründen nicht weiter erläutert werden, ge­hen jedoch u.a. auf einen Tau Thesee I der Église Hieroglyphique des Ima­giers von 1710 zurück.[1395] *

Hector-François Jean-Maine

Geboren in Haïti am 18.11.1924. Am 27.1.1949 durch Robert Ambelain konse­kriert. Am 25.1.1953 durch seinen Vater Lucien-François Jean-Maine, Henry Du­pont und Ambelain erneut geweiht. Wieder von Ambelain am 2.11.1959 konse­kriert. Am 2.11.1963 nochmals in die Église Gnostique Universelle durch Miguel Sanchez-Marraga, José Marraga y Adhemar und Carlos Adhemar geweiht. Am selben Tag durch José Ortier Sanchez y Marraga in die Neo-Pythagoräische Gnostische Kirche geweiht - und am 2.11.1968 durch Michael Paul Bertiaux und am 18.1.1972 durch Marc-Antoine Lully konsekriert (gegenseitiger Austausch). Michael Paul Bertiaux

Bertiaux ist am 18.1.1935 um 8:57 p.m. in Seattle in eine Theosophenfamilie hineingeboren. Während sein Vater (englisch-normannisch und französisch) sich für Zen interessiert, ist seine Mutter (aus Kanada) Spiritistin. An der jesui­tischen Universität Seattle belegt er Philosophie und Geschichte; an der Tu­lane Universität in New Orleans nimmt er Philosophieunterricht, und am Angli­kanischen Theologischen Zentrum in Vancouver (Kanada) lernt er Theologie.[1396] *
Gefirmt und geweiht ist Bertiaux von der Römisch Katholischen Kirche, zum Priester geweiht am 24. Juni 1963 von der Protestantisch-Episkopalen Kirche. Am 15. August 1963 ernennt ihn Hector-François Jean-Maine in der Loge "Arc-en-ciel" in Petionville/Haïti zum Bischof.[1397] *
Im August 1963 lebt Bertiaux in Port-au-Prince/Haïti als Philosophielehrer der Anglikanischen Kirche.[1398] * In Seattle, Washington, wird er Kurator dieser Kir­che, hält aber Kontakt zu den Voodoo-Priestern Haïtis. 1964 verlässt er die Anglikanische Kirche, zieht nach Wheaton, Illinois, um für die Theosophische Gesellschaft zu arbeiten. Präsident der TG für Amerika ist Dr. Henry Smith und seine Frau Joanna, die beide magisch und spiritistisch interessiert sind, Jo­anna Smith als Medium.[1399] * Um Bertiaux konzentrieren sich die haïtianischen Einwanderer, denen er sich bald völlig zuwendet. In den 80er Jahren hält sich Bertiaux in Japan auf und befasst sich mit der Shinto Religion.

Marcion-Linie: Bertiaux erhält die Marcion-Linie am 15.8.1963 durch H.-F. Jean-Maine und Carlos Adhémar (konsekriert am 24. Juni 1959 durch H.-F. Jean-Maine, am 2.11.50 durch Robert Ambelain und am 15.8.1960 durch den Mariaviten-Bischof Robert Bonnet, der auch die französische Hermetic Brotherhood of Light führt). Die Familie Jean-Maine bezieht angeblich Sukzessionen aus den Linien Eugène Vintras' (1807-1875) und Joseph-Antoine Boullans (1824-1893). Am 28.10.76 nimmt Bertiaux astralen Kontakt mit Boullan auf.[1400] *
Basilides-Linie: 25.1.1966 durch H.-F. Jean-Maine und José Marraga y Adhémar. 10. August 1967 geweiht durch Roland Merritt Shreves {19}. 25. Dezember 1967 geweiht durch Marc-Antoine Lully {19}. 31. August 1968 geweiht durch Pierre Antoine Saint-Charles.
Valentinus-Linie: am 29. Juni 1973 durch Jean-Maine, Adhémar und José Sanchez y Marraga. 16. Juni 1979 geweiht durch Forest Ernest Barber (Liberalkatholische Kirche und Mariavitenorden).
14. November 1985 geweiht durch Jorge Rodriguez (ausser Bricaud, Blanchard, Menard, Ambelain, Mauer, Pommery, Vital-Herne, Roger Victor-Hérard (laut der Todesanzeige vom 16.8.89 "Primat of the Gnostic Catholic Church") auch die Krumm-Heller, Rider, Toca-Sukzession) {12}. Bertiaux spricht zusätzlich von "Russian Orthodox from the Patriarchate of Moscow (Patriarch Tikhon to Bishop Ofiosh in 1917)."[1401] *
 
Gnostische Ablegerkirchen Bertiaux' tauchen in Spanien auf: die Ecclesia Gno­stica Latina unter Lamparter {12}, mit einer Sukzession aus der Linie S.A. Hoeller, Barber, Rosa Miller. Lamparters gnostische Messe findet jeden "third day of the feminine menstruation" statt, dann, wenn Wein (Blut) und Brot (Sperma) magisch transsubstantiert werden.[1402] *
In Italien entfalten sich Aktivitäten unter Nevio Viola (zusammen mit Roberto Negrini in der Ecclesia Gnostica Catholica Latina) oder unter Paolo Fogagnolo {12, 18}, der sich von seinen Ordensbrüdern getrennt hat und eine eigene in­ternationale Organisation aufzuziehen versucht, wo vor allem französische Gno­stiker und OTO-Interessierte mitwirken {über die italienische Szene in 18}.
In Yugoslavien wird die "Ecclesia Gnostica Alba" von Zivorad Mihajlovic Slavinski/Tau Orfeo Aivaz I geleitet, der 1977 von Bertiaux geweiht und am 22.Juni 1990 von Grant und Michael Staley zum X° von Yugoslavien ernannt wird.

Die gestrandeten Bischöfe

Im "caliphatischen" Kirchenblättchen "Gnostic Gnews" I;3, erfahren die Leser 1989[1403] * die zwei angeblichen apostolischen Sukzessionslinien des "Caliphats":
a) Papus, Reuss, Crowley, McMurtry, Breeze
b) Vilatte, Lines, Boyle, Wadle [plus Mathew-Sukzession], Webb, Lully, Bertiaux, Hogg jr., Breeze.
Gemäss christlichem Vorbild amtieren Bischöfe, Priester und Diakone auch im "Caliphat."

Zu a): Die Konsekration McMurtrys durch Crowley soll postalisch mit den "Caliphat"briefen erfolgt sein, die jedoch nichts Entsprechendes enthalten. "I consider this apostolic succession argument to be utterly absurd, and have nothing whatsoever to do with the O.T.O. of Crowley, which is founded on The­lema, not the Roman Catholic Church... Crowley was not a Bishop of the Gnostic Catholic Church... Crowley never consecrated McMurtry ANYTHING!"[1404] * "All pre-existing Masonic orders were considered to be subsumed in the OTO, and so he had no need for them... For Crowley, Gnostic = Thelemic."[1405] *
 
Genausowenig wie die sog. "Caliphatbriefe" enthält Reuss' Charta für Crowley von 1912 einen Hinweis auf eine Kirche. Eine Konsekration Crowleys durch Papus ist bislang durch nichts nachzuweisen, ausser dass in Papus' Magazin "Mysteria" 1913 auf den OTO in Berlin und London hingewiesen wird, wobei je­doch auch Reuss in London gewohnt hat. (In keinem der französischen Gnostiker-und OTO-Magazine ist übrigens der Name Jean-Maine aufgetaucht.)

Zu b): William Wallace Webb/Damon {13, 16ff.} konsekriert 1967 postalisch Lully (der dann Bertiaux in diese Linie einführt). Die komplizierten Verbin­dungen zu Ronald Powell ( Richard J.C. de Palatine), Herman Adrian Spruit, Paul Wadle, Stephan A. Hoeller oder Forest Ernest Barber müssen aus Platzgrün­den unerwähnt bleiben.
Jack B. Hogg Jr. wird am 2. Juni 1968 von Bertiaux geweiht, assistiert von Lully {19}. Am 24. Juli 1970 wird Hogg durch Bertiaux, Frank Lopez O'Brien und Antonio Paez konsekriert. Am 15.8.1973 akzeptiert Bertiaux' OTOA das Gesetz von Thelema {17}. Am 12.8.1974 konsekriert Jack B. Hogg Jr. den von Grants ka­nadischen Schülern kommenden heutigen "Caliph" Breeze {13}. Hogg wird nochmals am 27. Juli 1980 durch Bertiaux und Jean-Maine geweiht. Breeze selber taucht in keinem der OTOA-Magazine dieser Zeit auf ("The Mirror of Misraim," ab 1974 "Labyrinthos," dann "Instrumentum").

W.W. Webb: "I did give Bertiaux and Lully confirmation to Bishop, by letter, so they would be Legal in the state of Illinois, to satisfy them at that time... 1966 or 67."[1406] * "Wadle never made me a Bishop,"[1407] * sondern am 15.11.1964 zum Diakon der "American Catholic Church."[1408] * Breezes Kommentar zu seinen Vor-Konsekrationen per Briefpost: "I don't particularly care,"[1409] * stellt jedoch sein Kirchenblättchen und Bischofskonsekrationen ein, um sich sein weiteres Vorgehen zu überlegen.
In der Zwischenzeit tröstet man sich: "Elevation to the Sovereign Sanctuary of the Gnosis [IX° OTO] ipso facto makes one a Bishop, and leadership of such a body ipso facto makes one a Patriarch."[1410] *

Wohnzimmerbischöfe und Küchtentischpriester

The Gnostic Catholic Mass (Liber XV) is the central ritual, public and private, of the OTO (9.05.A)."[1411] * "GCC is... the Religious aspect of OTO."[1412] *
 
Über das Verhältnis OTO und GKK aus der Sicht des "Caliphats": "Zwar ist der OHO auch der Patriarch der GKK aber man muss nicht Ordensmitglied sein, um Priester oder Bischof der GKK zu werden. Anderseits ist das Mitglied des III° gleichzeitig ein voll ordinierter Priester der GKK."[1413] *
"Note that the other groups that appear in the Oriflamme FRA and EGC [GKK], are also component groups of O.T.O."[1414] * "Was die GKK betrifft: jede nationale Kirche ist unabhängig, wenn er will, kann sich der Chef dann Patriarch nennen, der Papst ist aber der OHO."[1415] *
"The Constitution of the E.G.C. makes the Caliph Patriarch of the E.G.C. which is technically illegal in the United States."[1416] * Ob die amtliche Eintragung der GCC/GKK in Berkeley am 12.10.1979 der Grund ist, weshalb Breeze das Haupt­quartier des "Caliphats" in New York nicht als OTO eingetragen hat? {13}

"The Father (or Mother) of the Church has the authority to modify the Gnostic Catholic Mass to suit special functions and occasions, to set recommended guidelines for its proper performance, and to issue recommendations for the preparation of the sacraments (9.05.B)."[1417] *
Obwohl das "Caliphat" Metzger als X° akzeptiert (OTO Newsletter 3 vom Dezember 1977), und ohne, dass ein "Caliphat"Mitglied Metzgers Version der Gnostischen Messe gesehen hätte: "The Swiss lodge adaptation of the Gnostic Mass is generally held to be too Christian and too tame by the most OTO members."[1418] *
Lichtkuchen (d.h. Hostien) sollen, falls sie Sperma, Vaginalsekrete und/oder Blut enthalten, bei 160° Fahrenheit gebacken werden, um dem HI-Virus den Garaus zu machen.[1419] *
 
"Bishops from affiliated or distant branches of the Gnostic Catholic Church with or without an historical connection with the OTO may affiliate with the OTO upon mutual recognition (9.04.B)."[1420] * Dies geschehen z.B. mit Lamparter, ehemals OHO des OTOA: "We... will register your ordination... This confers ecclesiastical membership in O.T.O."[1421] *
Seitdem wimmelt es im "Caliphat" nur so von "Priestern" und "Bischöfen." Nor­bert Straet zum Beispiel: "Ich wurde von... (Bill Breeze) und von Lon Milo de Quette ( Erzbischof der E.G.C.) zum Bischof geweiht."[1422] * "His Grace" de Quette wird angeblich am 15.11.1987 während einer Crowley-Messe erschos­sen,[1423] * was jedoch ein Versuch des "Caliphats" ist, witzig zu sein, denn de Quette nimmt 1991 Bischofsweihen in Europa vor. In der Satzung des O.T.O. e.V. in Aachen ("Caliphat") wird auf Seite 16 Bezug auf die GKK genommen. Der Pa­triarch der Kirche wird mit dem OHO gleichgesetzt und es wird sogar von "gültiger und dokumentierter apostolischer und episkopaler Nachfolge" gespro­chen.[1424] *

The Gnostic Catholic Church Scandal

Im "Caliphat" wird Unmut hörbar. "Ideally there should be no need in this Aeon for a Priestcraft that ministers to some superstitious people and locks them down with some dogmatic tradition of authority... stuff coming out concerning the role of Bishops and the EGC -- all these rules and regulations for what a Bishop does and doesn't do... I wonder if all the officers in the Mass are really capable of handling the Mass."[1425] * Die müssige Frage, ob "some are holier than others by virtue of being touched by the right hands," lasse "no interest in the sort of Vatican politics... the pompus, pious and repressive power-over-you attitudes I encounter from officers of the EGC" mehr zu.[1426] * Elaine Pagels "Versuchung durch Erkenntnis"[1427] * wirft ganz neues Licht auf das ursprüngliche "Amt des Bischofs."

Rein christliche Terminologie, wie "Bischof," "Katholisch," "Holy Father" und der scheinbare Zwang nach traditioneller apostolischer Sukzession lässt viele "Caliphat"mitglieder stutzen. Die Frage taucht auf, was Aleister Crowley wohl von all dem gehalten hätte. Die neuen "By-Laws" des "Caliphats" atmen weder den Geist Reuss' noch Crowleys und bieten einen blassen Kontrast zu Reuss' Vorstellung des OTO als "Gemeinschaft von Neo-Christen."

Folge des Skandals: Breeze sieht ein, dass es "no evidence in Crowley's or Reuss' papers" gäbe, die "support the usage Bishop in OTO."[1428] * Diese gno­stische Ohrfeige brennt ein Jahr lang auf der Backe, bis am 1. Oktober 1991 der "Heilige Geist," der bei Bischofsweihen eine Rolle spielt, beim "Caliphat" neu reglementiert und mit dem VII° in Zusammenhang gebracht wird. Ob damit die drängende Frage nach "authentischen Weihen" im "Caliphat" gelöst ist, bleibt unbeantwortet, setzt doch Phyllis Seckler die "caliphatische" Ecclesia Gno­stica Catholica mit der "Universal Gnostic Church" gleich,[1429] * was wieder end­lose Diskussionen provozieren kann. Daraufhin aufmerksam gemacht, versucht sie mit juristischen Drohungen die Nennung ihres Namens in vorliegender Studie zu verhindern.[1430] *
 
M.R. Mottas GKK wird in Kanada von einem "Dominus Harlechinus" geleitet, von dem aber nichts weiter bekannt ist.[1431] *

William B. Crow

Der Biologielehrer William Bernard Crow (geb. 11.9.1895), bis 1935 Bischof der Theosophischen Liberalkatholischen Kirche, wird von Aleister Crowley im August 1944 postalisch zum "Sovereign Patriarch of the Gnostic Catholic Church and Vicar of Salomon with full right, power" etc. etc. ernannt. Damit dürfte die Frage nach dem Oberhaupt der Kirche, die die Crowley-Messe zelebriert, gere­gelt sein. Im Briefwechsel zwischen Crow und Crowley einigt man sich, dass dazu eigentlich keine apostolische Sukzession notwendig sei. Crow führt den "Temple of the Holy Wisdom." "Der Psychopath [Crow], der sich auch Bischof von St. Sophia und Grossmeister des Ordens der Heiligen Weisheit nannte, forderte alle Bischöfe des Stuhls von Antiochien auf, sich ihm innerhalb von sechs Mo­nats zu unterwerfen."[1432] *
Crow hat nur zweimal nach dem August 1944 konsekriert: am 3. September 1944 einen Henry George Brook, der am 20. Mai 1945 all seine Konsekrationen mit H.C. Bartlett, F.E. Langhelt. H.G. de Wilmott Newmann und John Syer aus­tauscht. Am 16.8.48 lässt sich Crow von seinen Anhängern zum Grosshierophanten des MM ernennen. Sein "Ancient and Universal Rite of Cosmic Architecture" um­fasst nun 33°, 90°, 97° und den XII° OTO. Crow bezieht sich offensichtlich auf das von Crowley auf 12 Grade erweiterte OTO-System, das in dieser Studie schon des öfteren erwähnt worden ist (GYC 30.2, Faksimile in: AHA 8/91, 16). Der XII° ist identisch mit dem Amt des OHO!
Am 11.4.1972 konsekriert Crow einen Kermit William Poling/Mar Titus, Patri­arch der Orthodox Catholic Church of America. Es ist zu bemerken, dass in kei­nem OTO weltweit die einzige "gnostische" Crowley-Sukzessionslinie auftritt. Crow hat das Zeitliche am 28. Juni 1976 gesegnet. "I became Deputy Grand Master of the Order [of the Holy Wisdom] in 1979."[1433] *

GKK und Fraternitas Saturni

Schon Bricaud und Chevillon haben beide ihre Gnostischen Kirchen auf christli­cher Basis gesehen. Zu Reuss' und auch Metzgers Meinung, der OTO sei eine Ge­meinde von "gnostischen Neo-Christen," meint Grosche: "Die echte Gnosis hat mit der christlichen Lehre nichts zu tun... eine christlich orientierte Gnosis ist heutzutage genauso verwerflich wie ein religiöser Spiritismus."[1434] * "Man kann kein Templer-Christ sein oder ein katholischer Gnostiker! Beides ist üb­ler Mystizismus."[1435] * Damit distanziert sich Grosche von Amenophis' Aussage, die Gnostica Ecclesia Catholica sei eine ecclesiola in ecclesia, ein Kirchlein in der Kirche.[1436] * Eine pietistische Meinung, die E.T. Kurtzahn schon 1925[1437] * und Metzger dann 1963[1438] * äussert.
"Grosche/Gregor A. Gregorius verfügt allerdings über keine fundierte theologi­sche Bildung. Er folgt einem bereits damals überholten platten theologischen Rationalismus (Renan). Die Liturgische Bewegung der 20er Jahre, die das Wissen der Mysterienkulte mit kirchlichen Formen zu verschmelzen versucht (siehe Theosophie und Liberal-kath. Kirche, Anthroposophie und Christengemeinschaft, auf röm.-kath. Seite der Benediktiner Odo Casel und seine Mysterientheologie), ist an Grosche spurlos vorübergegangen."[1439] *
Dieter Heikaus, Mariaviten-Bischof der Gnostisch Katholischen Kirche in Deutschland (die wahrscheinlich nur in den Rundschreiben des OS existiert) und Grossmeister des Ordo Saturni, gründet (in den Rundschreiben) an der Herbst­loge 1990 den Verein "Weltliches Saturn-Kloster."[1440] * Schon Eugen Grosche hat in seinen "Blättern für angewandte okkulte Lebenskunst" im Heft 44 vom Novem­ber 1953 von diesem "nach saturnischen Baugesetzen" errichteten Kloster ge­sprochen, für das einige FS-Brüder vor dem Zweiten Weltkrieg in Österreich (Brüx) und auf dem Obersalzberg geeignetes Bauterrain kostenlos zur Verfügung gestellt hätten.

Metzger und Christentum

"Die römische Kirche ist nur ein Orden unter vielen."[1441] * "Der grösste Schatz, den die Menschheit je bekam: Christi Lehre."[1442] * "Die Christnacht bringt das Licht! ... Durch Nacht zum Licht!"[1443] *
 
Einer von Metzgers Titeln lautet: "+ H. Josephus M., Patriarch der Hl. Gno­stisch-Katholischen Kirche Ecclesiola in Ecclesia." (Oriflamme 28 vom Juni 63, zum Tod des Papstes Johannes XXIII: "wir sind gerührt.") Metzger schickt anlässlich der Amtseinsetzung des Papstes Paul VI. ein Telegramm an den Vati­kan. Die Abgesandten der Landeskirchen werden aufmerksam.[1444] *
 
"Metzger will seine GKK als ökumenische Bewegung verstanden wissen.[1445] * Doch bei den etablierten Kirchen dringt er mit seinem Anliegen nicht durch. So schreibt ihm der evangelisch-lutheranische Landesbischof von Bayern: berkonfessionell. Von der von Ihnen behaupteten ökumenischen Zusammenarbeit mit Kirchen ist nichts bekannt. Es gibt keine Kirche der Oekumene, die zu Ihnen irgendwelchen Kontakt unterhält»."[1446] * Die Bischöfliche Kanzlei St.Gallen teilt mit, "dass von unse­rer Seite aus nie eine Stellungsnahme betreff PG herausgekommen ist."[1447] *
 
Metzger meint mit Ökumene wohl hauptsächlich seinen Kontakt mit dem am 4.9.1911 in Danzig geborenen Erich-Viktor Beyer/Pater Adalbert Maria, poli­zeilich gemeldet in D-7761 Böhringen bei Radolfzell, der als russisch-orthodo­xer Wandermönch während vielen Jahren in katholischen Klöstern und Instituten Aufnahme gefunden, daselbst die Heilige Messe nach lateinischem Ritus zele­briert und Mess-Stipendien entgegengenommen hat.[1448] *
"Metzger nannte ihn ein Einmannkloster."[1449] * Beyer stirbt an den Folgen ei­nes Herzinfarktes und wird am 19.12.1967 auf dem St. Galler Ostfriedhof "nach orthodoxem Ritus" bestattet. Dabei wirkt eine starke Delegation der Abtei The­lema in Ordensgewändern mit, unter Führung des Episcopus Metzger.[1450] *
Metzger sieht in Beyer einen "kompromisslosen Ökumeniker... Der von der Nord­see bis zum Mittelmeer, zwischen Ost und West wandernde Charismatiker trug seine Bürde mit stoischem Gleichmut."[1451] *
"Einmal bei uns [Audehm und Englert] in Frankfurt sagte er todernst über M[etzger], der mit am Tisch sass: Er ist ein Teufel. Beide waren auf der Durchreise nach Wiesbaden; im Gepäck jeder ein Schwert... In Wiesbaden muss ein geheimer Templer-Konvent existieren, aber nicht der OMT, wie wir vom dama­ligen Ordensgeneral [Heuser] erfuhren... Bei Englert riefen mehrfach katholi­sche Ordensschwestern (aus Frankfurt) an, die ihn abends auch (zum Übernach­ten) im Auto, abholten (1968). Beerdigt wurde dieser Pater Seltsam nach Gnostisch Katholischem Ritus, im Beisein aller Steiner, wie ich hörte."[1452] *
 
Auf Metzgers Papst-Telegramm "aufmerksam gemacht, begann ich 1963 in Zusam­menarbeit mit Prof. Dr. P. Gebhard Frei[1453] * (gest. 27.10.76) mit Nachforschun­gen und der Sammlung von Informationen."
Die Hostien für ihre Messen, "1963-1967 = total 3800 Hostien"[1454] * "beziehen die Thelemiten von einem richtigen katholischen Frauenkloster. Die Weihrauch­kügelchen wurden gelegentlich schon beim Obermesmer der Kathedrale von St.Gallen beschafft. Und den Messwein, so sagt Hermann Josef Metzger, holt man direkt beim Bischof."[1455] *
"GNOSTISCH-KATHOLISCHE KIRCHE Zürich Nr. 64610. Kirchliche Trauung: Die kirch­liche Trauung der Eheleute [Walter und Uta Englert] ... fand am 31. Mai 1964 in der Rosen + Kreuz Kirche zu Zürich durch S.E.Bischof Josephus statt."[1456] * Das Polizeikommando des Kantons Zürich meint, dass diese Ehe standesamtlich ungültig ist. Metzger hat jedoch kein schweizerisches Recht verletzt.[1457] *
 
Als 1963 Fritz Blankes "Kirchen und Sekten" erscheint, mit dem Hinweis "die PG hat das Formular einer blasphemischen Messe drucken lassen" (Seite 91), regt man sich in Stein über den "Ukas eines professoralen Pastoren" auf.[1458] * 1966 stirbt Blanke, und 1973 meint die PG, "Professor Blanke hat uns... bis zu sei­nem Tode freundschaftlich beraten."[1459] *
Sein Sohn weiss davon nichts mehr: "andere Äusserungen meines Vaters [als oben zitierte] sind mir nicht bekannt" (Brief vom 18.11.86).
Oswald Eggenberger wird gebeten, den OTO und die GKK in der nächsten Auflage seines "Kirchen, Sondergruppen und religiöse Vereinigungen" nicht mehr aufzu­nehmen, da "es sich nur noch um einen sehr kleinen Mitgliederkreis han­delt."[1460] *
 
Da im Kirchenboten der Stadt Zürich Anzeigen für die GKK erscheinen, erfolgt auch mal ein fragender Leserbrief. In der Antwort wird die Anschauung des OTO als "merkwürdiges Durcheinander," ein "Selbstbedienungsladen der Religionen" bezeichnet, deren Berufung auf das Ur-Christentum "purer Unsinn" sei (Kirchenbote der Stadt Zürich, Dezember 1964).

Zur Berufung Knauts auf Haack fühlt sich die Oriflamme 132/1973 "zu einer Be­schwerde beim Landesbischof der evangelischen Landeskirche veranlasst."
Dazu Haack: "Die Landeskirche hat auf diese Sache überhaupt nicht reagiert, weil derartige Initiativen nicht allzuernst genommen werden" (Brief vom 15.9.86).

Über die Handhabung des Kirchenaustritts seitens der christlichen Kirchen: "Kirchenaustritt in keinem Fall gefordert, jedoch ergibt er sich bei einigen Gruppen von selbst (hier soll die Psychosophische Gesellschaft, die sich als Nachfolgerin der Rosenkreuzer sieht, genannt werden)."[1461] *
 
"Wenn die Leute aus der Abtei Thelema... nicht behauptet hätten, bei ihrer Kirche würde es sich um eine urchristliche Gemeinschaft handeln, die uraltes religiöses Gut tradiere, könnte man den Verein übergehen."[1462] *



16. Aleister Crowley und die haïtianischen Götter

von Michael Paul Bertiaux[1463] *

Bertiaux hat diesen Artikel 1978 aus Marc Lullys Notizen zu einer mündlichen Tonband-Lektion kompiliert (Historical Reflections),[1464] * von der eine frühere gekürzte Version existiert.[1465] * Die Notizen sind angeblich verlorengegangen, Verifikationen fast unmöglich. Die deutsche Übersetzung ist durch Hinzufügung genauerer Daten und der profanen Namen erweitert. Referenzangaben fehlen. Der Text soll als Beispiel einer Selbstdarstellung dienen.[1466] *

L.-F. Jean-Maine

"Lucien-François Jean-Maine wurde am 11. Januar 1869 in Leogane/Haïti, geboren und starb 1960 in Boston.
Einer der Adepten, den Encausse um 1900 in Paris kennenlernte, war der junge haïtianische Bischof Lucien-François Jean-Maine. 1899 wurde Jean-Maine schon als 30jähriger von Doinels Nachfolger Emmanuel Fabre des Essarts/Tau Synesius (der von Papus, Sedir und Mauchel konsekriert worden ist [?]) ge­weiht und am 15. August 1899 von Paul-Pierre de Marraga/Tau Orfeo VI zum Bi­schof ernannt; einem spanischen Gnostischen Bischof, der seine Linie zu den Albigensern und Memphis-Misraïm zurückführte, d.h. von Manuel Lopez de Brion am 2.2.1860 konsekriert worden ist. Lucien-François Jean-Maines gnostischer Name wurde Tau Ogdoade-Orfeo I.

Voodoo

Festzuhalten ist, dass Lucien-François Jean-Maine seine Voodoo-Ausbildung (Initiationsgrade, Priester und Oberpriester) in Haïti erhalten hat, und zwar im Tempel seines Vaters in Leogane, bevor er sein okkultes Glück in Paris und Madrid suchte. Die Familientradition der Jean-Maines geht auf einen bekannten französischen Sklavenbesitzer in Leogane zurück, der dort 1774 gestorben ist. Dieser Sklavenbesitzer war Martines de Pasquales, Gründer des Ordens der Elus Cohens, jenes theurgischen Ordens, in den Louis-Claude de St. Martin (18. Ja­nuar 1743-1803), Gründer des Martinismus, in Frankreich initiiert wurde.

Brotherhood of Light

Vor seiner Konsekration zum Bischof wurde Lucien-François Jean-Maine durch Paul-Pierre de Marraga ins Subdiakonat, Diakonat und zur Priesterschaft beru­fen; Ämter des geheiligten Ministeriums der Gnostischen Kirche, die voll mit dem magischen Strom der drei ersten Voodoo-Grade übereinstimmen, die ihm von seinem Vater übertragen worden waren. Von 1899 bis 1910 arbeitete L.-F. Jean-Maine mit den verstreuten Anhängern des afro-amerikanischen Schwarzen Adepten P.B. Randolph (geb. am 8. Oktober 1825) zusammen, der die lose strukturierte Fraternitas Lucis Hermetica {3} gegründet hat. Diese Anhänger Randolphs folgten den sexualmagischen Techniken und den drei mysteriösen Graden des in­neren Ordens der Fraternitas Lucis Hermetica (Brotherhood of Light). Es ist von Historikern belegt [?], dass der O.T.O. von Kellner und Reuss in Deutsch­land massgeblich von den sexualmagischen Lehren in P.B. Randolphs Buch Magie Sexuelle beeinflusst worden ist. Es soll hier angefügt werden, dass Randolphs Text ebenfalls von einer Gruppe weiblicher polnischer Bischöfe der Mariaviten Kirche {6} benutzt worden ist, die, bis sie von der Römischen Kirche unter­drückt wurden, mit ihren männlichen Gegenstücken zusammengearbeitet haben. Es soll ausserdem bemerkt werden, dass Randolphs sexualmagische Texte von keiner anderen als der polnischen Hohepriesterin Maria de Naglowska ins Französische übersetzt und 1931 publiziert worden sind. Von 1921 bis 1930 studierte Maria de Naglowska Voodoo unter den Schülern von Lucien-François Jean-Maine!
Zur Zeit wird der französische Zweig von Randolphs "Fraternitas Lucis Herme­tica" vom Mariaviten-Bischof Robert Joseph Bonnet geleitet [geb. 25.9.1902, römisch-katholisch und seit 1956 Mariavit durch Prévost und Maas. Prévost hat eine Zeitlang mit Metzger korrespondiert].[1467] *

OTO und OTOA {17}

Um 1910 übergab Encausse den Reuss-X° O.T.O. an L.-F. Jean-Maine for Haïti and the French Indies. Ebenso gliederte man sich einen Zweig der FLH ein. Jean-Maine wurde in Paris konsekriert. Encausse, der schon die meisten Mem­phis-Misraïm-Hochgrade besass, wurde nun via J.-F. Jean-Maine (der sie selber von Paul-Pierre de Marraga bekommen hat) mit weiteren Hochgraden ausgestattet. Encausse, ganz grossmütiger Franzose, tauschte aus, was er von Yarker und Reuss empfangen hatte. Es muss hier klargestellt werden, dass alles, was Yarker zu vergeben hatte, einzig käufliche Papiere waren, während P.-P. de Marragas Basis die Magie der Ecclesia Gnostica und deshalb von sakramentalem Charakter war.
Geschäftsangelegenheiten und der Krieg hinderten J.-F. Jean-Maine bis 1921 daran, nach Haïti zurückzukehren. Um die spanische Gnostische Kirche aufzu­bauen, zog Jean-Maine 1919 von Frankreich um nach Spanien und konsekrierte am 22. September 1921 seinen europäischen Nachfolger für die spanische Gnostische Kirche und des Memphis-Misraïm for all Latin countries. Martin Ortier de Sanchez y Marraga nahm den Namen Tau Ogdoade-Orfeo II an, und leitete von seinem Hauptquartier in Madrid aus die Ecclesia Gnostica und den magischen, gnostisch-esoterischen Orden von Memphis-Misraïm.
Unter dem gemeinsamen Einfluss von O.T.O.A., Martinismus, Gnostizismus und Voodoo - die Fraternitas Lucis Hermetica nicht zu vergessen - gaben die spani­schen und haïtianischen Zweige des Memphis-Misraïm-Ritus ihren pseudo-freimau­rerischen Charakter vollkommen auf und wurden völlig esoterische und gnosti­sche Orden magischen Charakters [ohne freimaurerähnliche Initiationsrituale]. So zum Beispiel The Gnostic and Esoteric Order of Misraïm (oder Ägypten) und The Gnostic and Esoteric Order of Memphis, innerhalb des grösseren, total okkulten und eher kirchlichen Ancient and Primitive Rite of Memphis-Misraïm. Diese Tatsache muss unterstrichen werden, da es andere Zweige des Ritus von Memphis-Misraïm gibt, die weiterhin eine strikt freimaurerische Linie verfol­gen, nur interessiert an ihren eigenen gnostischen und apostolischen Sukzes­sionen und magischen Initiationen.
 
1921 kehrte Jean-Maine nach Haïti zurück, um zu heiraten. Am 18. Januar 1925 wurde Hector-François geboren. In Haïti gründete L.-F. Jean-Maine den haïtia­nischen Ordo Templi Orientis Antiqua (O.T.O.A.), der offiziell am 22. Dezem­ber 1921 eröffnet wurde. Seine Struktur umfasst 16 Grade [ohne freimaurerähn­liche Initiationsrituale], also mehr als die 10 von Encausse und Reuss oder die 11 von Crowleys Version.[1468] *

La Couleuvre Noire

1922 gründete L.-F. Jean-Maine den magischen Orden La Couleuvre Noire (Die Schwarze Schlange), welcher vier magisch-aktive Grade aufweist, plus einem un­tersten Grad des Probationer, und einem obersten administrativen Grad - also sechs Grade im Ganzen. Die Beziehung des O.T.O.A. zu La Couleuvre Noire kann am besten verglichen werden mit dem Verhältnis von Crowleys O.T.O. zur Great Brotherhood of God und zum Choronzon Club der amerikanischen Crowleyaner (C.F. Russell) {19}. Der Unterschied liegt aber darin, dass La Couleuvre Noire vom Chef des O.T.O.A. gegründet worden ist, und nicht von einem Schü­ler, so dass die magische Vitalität erhalten geblieben ist.
1930 wurden La Couleuvre Noire und der O.T.O.A., zusammen mit der Gnosti­schen Kirche und der Fraternitas Lucis Hermetica, zu angeschlossenen Orden des Memphis-Misraïm-Ritus in Spanien und Haïti. Erst 1968 weitete sich dieses Ein­flussgebiet auf die USA und die French West Indies aus.
 
Während er seine gnostischen Gruppen in Frankreich, Spanien, Belgien und den USA besuchte, starb J.-F. Jean-Maine am 30. April 1960 in Boston. Seine Auto­rität ging auf den spanischen Okkultisten und Gnostiker de Sanchez y Marraga über, unter der Bedingung, dass der Sohn von Jean-Maine ins Bischofsamt konse­kriert werden und den Orden und seine Riten erben würde. So ausgeführt am 2. November 1963 in Madrid, als H.-F. Jean-Maine zum Bischof und Patriarch der Ecclesia Spiritualis durch Martin Ortier de Sanchez y Marraga ernannt wurde. Der neue Patriarch nahm den Namen Tau Ogdoade-Orfeo III an und so konnte die gnostische Sukzession der haïtianischen Bischöfe und Grossmeister des O.T.O.A. weitergeführt werden.

Michael Paul Bertiaux

Am 18. Januar 1966 wurde ein amerikanischer Martinist, Michael Paul Bertiaux/Tau Ogdoade-Orfeo IV (geb. am 18. Januar 1935) zum Bischof des Mem­phis-Misraïm-Ritus konsekriert. Die Konsekration geschah in Chicago im Beisein von M.O. de Sanchez y Marraga und Jean-Maine.

Choronzon Club und QBL Alchemist Church

Marc Lully vom Choronzon Club in Chicago, am 18. Januar 1967 in die Ecclesia Gnostica Spiritualis konsekriert, assistierte beim Austausch der Konsekratio­nen und Sukzessionen zwischen R.M. Shreves/Tau IX (Choronzon Club-Ableger in Kalifornien und Bischof der "QBL Alchemist Church" von W.W. Webb) und Bertiaux am 10. August 1967.
So erhielt Bertiaux die vollständigen magischen Konsekrationen dieser Ecclesia Gnostica Hermetica (wie sich Shreves und Webbs Organisation auch nannte). Diese EGH trug die magischen Strömungen der Geheimnisse des O.T.O. und des Choronzon Clubs in sich. Dieselben Leute der EGH gründeten die Philosophic Gnostic Hermetic Society und den Ordo Argenteum Astrum {19}.
Mit dem Austausch des Bischofsamtes und Patriarchats der Ecclesia Gnostica Spiritualis {15} machte Bertiaux Shreves zu einem der Grossmeister des O.T.O.A.
 
Marc Lully, geboren an einem 5. Januar, wurde am 4. November 1967 durch Shreves ins Episkopat der QBL Alchemist Church konsekriert und [postalisch] von W.W. Webb bestätigt (ägyptische apostolische Sukzession). Lullys okkulter Name wurde Tau IV.
 
Am 25. Dezember 1967 konsekrierte Marc Lully Bertiaux in die Vilatte-Sukzes­sion [was sich zwischenzeitlich als Irrtum herausgestellt hat, da der Konse­krator Lullys, W.W. Webb, nie von Wadle in die Vilatte-Linie geweiht worden ist. Trotzdem ist auf Bertiaux die Vilatte-Sukzession via Crow, Wilmott-New­man, Powell und Barber gekommen {15}].
Diese apostolische Sukzession [Vilatte] ist dieselbe, die vom französischen Martinisten und gnostischen Bischof C. Chevillon [via Krumm-Heller] auf den schweizer O.T.O. Bischof H.J. Metzger gekommen ist, der den Crowley-Orden von Karl Germer geerbt hat.
 
Der Leser sollte im Auge behalten, dass die Initiationslinien des O.T.O. und des Martinismus durch das gnostische Episkopat miteinander verbunden sind. Ebenso sind die Sukzessionen des esoterischen Voodoo mit den O.T.O.-Sukzessio­nen im Gnostizismus vereint worden: im magischen Ritus von Memphis-Misraïm.

Gnosis in Haïti

Am 31. August 1968 konsekrierte Bertiaux in Haïti Pierre-Antoin Saint Charles (geb. am 21. Juli 1934) ins Episkopat der Ecclesia Gnostica Cabalistica. Die­ser neue Bischof und Patriarch nahm den Namen Tau Eon III/Tau VIII an. Und so sind in einem haïtianischen Adepten und gnostischen Voodooisten folgende Sukzessionslinien (parallel zu denjenigen von L.-F. Jean-Maine von 1910) ver­eint:
(1) Die Encausse-Sukzession der Superieur Inconnus des Martinismus;
(2) die O.T.O. Ecclesia Gnostica Hermetica und die Choronzon Club Sukzession via Shreves;
(3) die Vilatte-Sukzession des gnostischen Episkopats, jetzt auf allen Crow­ley-Orden;
(4) die Memphis-Misraïm-Sukzession, die Ecclesia Gnostica Spiritualis und die Ordo Templi Orientis Antiqua-Sukzession via L.-F. Jean-Maine;
(5) die Voodoo-Sukzessionen der vier Grade (siehe oben), die Saint-Charles aus der haïtianischen Tradition bezog.
 
Um die Ecclesia Gnostica weiterzuführen, tauschte P.-A. Saint-Charles mit Bertiaux seine Voodoo-Konsekrationen aus. Als Hector-François Jean-Maine seine magischen Eigenschaften als esoterischer Voodoo-Hohe-Priester der Sukzession der Ecclesia Gnostica Spiritualis zufügte, wurden diese Voodoo-Kräfte nochmals verstärkt. Und so treffen die Ströme des esoterischen Voodoo mit Aleister Crowley in einer eindeutigen Sukzession gnostischer Bischöfe zusammen.
 
Um noch mehr haïtianische Elemente ins Episkopat der Ecclesia Gnostica Spiri­tualis einzubringen, konsekrierte Bertiaux am 27. Juli 1970 Jean Padern Le­conte/Tau Ogdoade V/Tau XV (den bekannten haïtianischen Wissenschaftler, geb. am 27. July 1930). Dieser neue Bischof ist der Grossenkel von Haïtis Prä­sidenten Michel-Cincinnatus Leconte und Nord Alexis, ebenso ist er Autor ver­schiedener massgebender Studien über Konsekrationen. Auf diese Weise ist ein weiterer Crowley-Zweig zum gnostischen Strom Haïtis gestossen.
 
Und die Ecclesia Gnostica Spiritualis? Ja, sie existiert noch. Tatsächlich, um die Worte John Yarkers zu gebrauchen, als er den Ritus von Misraïm beschrieb, in a quiet way it is still conferred in this country under its own Supreme Council, setzt sie sich 1978 zusammen aus H.-F. Jean-Maine, P.-A. Saint-Charles, Bertiaux, Shreves, aus J.P. Leconte und dem franco-haïtianischen Geist des Maître Therion."



17. Die Geschichte des O.T.O.A (1921 - 1985)


von Manuel C. Lamparter

Lamparter {12} ist am 15. Juni 1942 als Sohn eines spanischen Vaters und einer kubanischen Mutter mit deutschem Vater in Sevilla geboren. Zur Zeit (1991) ar­beitet er als Hals-Nasen-Ohren-Arzt an der Universitätsklinik und der Medizi­nerschule in Sevilla. Mit seiner ersten Frau, die jetzt in Frankreich mit ei­nem Chirurgen verheiratet ist, hat er zwei Töchter, 18 und 19 Jahre alt. Seine zweite Frau, eine 34jährige Physiotherapeutin, angestellt im selben Spital wie ihr Mann, hat ihm drei Söhne geboren, 10, 12 und 13 Jahre alt. Frau Lamparter ist Gnostischer Bischof der Ecclesia Gnostica Latina.
Der von Bertiaux aus Lullys Notizen mündlich kompilierte und von Lamparter in schriftliche Version gebrachte Tonband-Text knüpft direkt an Bertiaux' "Aleister Crowley und die haïtianischen Götter" an. Er ist ein weiteres Bei­spiel einer Selbstdarstellung.[1469] *

Spaltung des französischen OTO

"Nach dem Tode Encausses/Papus 1916 spaltete sich der französische O.T.O. [die Spaltung der Gnostischen Kirche erfolgte schon 1908 {15}]. Eine Gruppe, geleitet von Jean Bricaud in Lyon, wandte sich Theodor Reuss zu, um eine neue Linie von Sukzessionen und Initiationen zu bilden. Reuss hiess diese gut, in­dem er dieser Gruppe seine magische Linie von Konsekrationen übertrug {4?}.
Jean-Maine fand sich an der Spitze des ursprünglichen Pariser Ordens wieder, der der originalen [?] Konstitution von Papus und Synesius (Fabre des Es­sarts) folgte. Er beschloss, nach Spanien zu ziehen, wo der Original-Orden am stärksten präsent war und nahm so 1919 Sitz in Madrid. Erst dort erfuhr er, dass Jean Bricaud schon 1908, sich von Synesius' Authorität trennend, eine eigene gnostische Kirche gegründet hatte (Église Gnostique Catholique, sich aber bald Église Gnostique Universelle nennend). Irritiert durch diesen Kon­flikt innerhalb des Gnostizismus ernannte Jean-Maine 1921 seinen europäischen Stellvertreter: Martin Ortier de Sanchez y Marraga. Jean-Maine selber brach nach Haïti auf und gründete dort offiziell am 22. Dezember 1921 den Ordo Templi Orientis Antiqua. Kurz darauf, 1922, wurde La Couleuvre Noire auf der Basis des haïtianischen O.T.O.A. organisiert.
Jean-Maine heiratete die jüngste Tochter des Voodoo-Patriarchs in Leogane. Nur ein Kind entsprang dieser Verbindung, die auf der magischen Idee beruhte, einen idealen Körper für die noch zu kommende Seele eines fortgeschrittenen Adepten zu bilden. Dieser Sohn wurde am 18. Januar 1925 geboren, Hector-Fran­çois genannt und gemäss Voodoo-Riten von seinem Vater beschnitten.
 
Nach und nach absorbierte La Couleuvre Noire den O.T.O.A., welcher am Schluss nur noch in Spanien unter Lucien-François Jean-Maines Autorität fort­bestand. In Frankreich konzentrierte sich Bricauds O.T.O. um dessen Buchhand­lung. Aleister Crowley führte die O.T.O.-Autorität für England nach dem Tod des Grossmeisters Reuss 1923 weiter. In Skandinavien existierte jedoch noch ein O.T.O., der der originalen [?] Papus-Konstitution folgte und der sich der Gnostischen Kirche der Ophiten angeschlossen hatte. Diese Kirche wurde 1912 von Jean-Maine innerhalb seines O.T.O. organisiert und beugt sich heute als skandinavischer Gnostischer Orden vollkommen der Jurisdiktion der Monastery of the Seven Rays.
Von 1922 bis zu seinem Tode 1960 widmete sich Jean-Maine seinen Studien und der Erziehung seines Sohnes Hector-François.
 
Jean-Maine bemühte sich, seine Idee, eine vereinte Familie aller Gnostiker zu bilden, Bricaud und seinen Nachfolgern nahezubringen. Diese fürchteten aber eine magische Konkurrenz und veranlassten, dass alle Beweise der Existenz der alten gnostischen Kirchen zerstört wurden.
 
In Haïti versuchte Hector-François Jean-Maine das Interesse am O.T.O.A. zu wecken. Dieser Orden entwickelte sich in Spanien zu einem hochinteressanten sexualmagischen System, indem er 1948-49 begann, die 16 magischen Grade des O.T.O.A. in der Form Lykanthropischer Kabbalistik auszubauen. Die Lykanthropi­sche Sexualmagie wurde in den Reihen der besten Adepten der Couleuvre Noire entwickelt. Diese magische Strömung (im Januar 1949 etabliert) griff auf die gnostischen, ophitischen, naassenischen und tantrischen Ideen der originalen [?] Papus-Konstitution zurück.
Am 5. Januar 1949 eröffnete Hector-François den Tempel der Two Yggdrasill (The Solar-Legbah and the Stellar-Legbha) vor versammelter Grossmeisterschaft der haïtianischen Esoterik mit einem sexualmagischen Ritual.
 
Am 27. Januar 1949 kletterte Hector-François ausserhalb Leogane auf einen Berg. Sein Ziel war, zu zeigen, dass der O.T.O.A sich von La Couleuvre Noire unterscheide und in keiner Weise mit dem O.T.O. verbunden sei. Auf dem Berg­gipfel, umgeben von 16 Meistern des O.T.O.A., begann er den Himmelsgeist anzu­rufen.

OTOA und Gnostische Kirche

1955 führte Hector-François, von seinem Vater unterstützt, den O.T.O.A. in eine gnostische und ophitische Kirche über.
Hector-François' Vater Lucien-François starb am 30. April 1960 in Boston {16} und die Leitung der Gnostischen Kirche des Memphis-Misraïm wurde de Sanchez y Marragas übertragen, der die wenigen und weltweit verstreuten Adepten der Monastery in Spanien führte. Die gesundheitliche Lage zwang diesen aber, Hector-François um Mithilfe zu bitten.

Michael Paul Bertiaux

Bertiaux wurde im Januar 1935 in Seattle geboren, studierte Theurgie unter haïtianischen Meistern und lernte Voodoo von 1953-75. Am 15. August 1963, wäh­rend er Port-au-Prince/Haïti besuchte, erklärte Jean-Maine Bertiaux, dass er dessen Hilfe benötigte, da er vorhabe, nach Madrid zu gehen, um ins Patriar­chat der Ecclesia Gnostica konsekriert zu werden. Ein Übereinkommen wurde ge­schlossen und ein magischer Pakt eingegangen. Nach seiner Rückkehr in die USA gab sich Bertiaux vollkommen seinen esoterischen Studien hin und hielt gleich­zeitig telepathischen Kontakt mit Jean-Maine.
 
Am 2. November 1963 wurde Hector-François Jean-Maine zum Gnostischen Patriar­chen konsekriert. Dieser katholische Festtag, auch bekannt als Allerheiligen [?], ist im Voodoo als Festival des Gottes der Magie, des Allmächtigen Guedhe-Nibbho, geheiligt. Kurz danach wurde de Sanchez y Marraga ernsthaft krank und starb.
Mithilfe magischer Techniken wurde er für die nächsten fünf Jahre astral in der Magnetsphäre der Erde gehalten, damit Hector-François weiterhin jedes De­tail über sein magisches Amt lernen konnte. In der Tat war es aufgrund dieser Methode, dass de Sanchez y Marraga und Hector-François 1966 Bertiaux magisch konsekrieren konnten. Als 1966 der weltweite Einfluss der Gnostischen Kirche zugenommen hatte, entliess Jean-Maine das astrale Selbst des de Sanchez y Mar­raga und leitete selber den Alten und Primitiven Ritus von Memphis-Misraïm, unterstützt von Bertiaux und Lully. 1970 konsekrierte Hector-François Bertiaux zum Souveränen Grossmeister des O.T.O.A., was seiner Wahl in dieses Amt durch die Grossmeister von Spanien, Haïti und Louisiana-Illinois folgte. Dieser Grad wird vom Assistenten des Grosshierophanten des Ritus von Memphis-Misraïm inne­genommen. Die Loge in Chicago nennt sich "Famille Ghuede."

In der Woche vom 10.-17. April 1973 wurde die Gründung einer Bruderschaft be­schlossen, die innerhalb der Monastery of the Seven Rays residieren und nach aussen den Namen Le rite ancien et primitif de Memphis-Misraïm tragen sollte. Jeder Orden, konstituierte Organisation oder Gesellschaft sollte seine/ihre initiatorische Tradition vom Gradsystem des Memphis-Misraïms her­leiten. Demzufolge wurde Jean-Maine Grand-Hierophant aller 16 obengenannten Orden und Unterorden.

Monastery Of The 7 Rays

Einige Adepten des Inneren Ordens haben am 15. August 1973 das Gesetz von The­lema formal akzeptiert.
 
1975 wurde Bertiaux von Jean-Maine zum Grand-Hierophant Conservateur des Ritus von Memphis-Misraïm ernannt. Im selben Jahr wurde ein kanadischer Schüler der Monastery, Ken Ward, beauftragt, die thelemitisch orientierten Studenten zu beaufsichtigen. 1976 wurde Ward Grossmeister des O.T.O.A., um die Forschungs­zirkel, die Kommunikationsprogramme und die Publikationen der Thelemiten effi­zienter zu organisieren. [Am 20.2.76 wird Lamparter Bertiaux' Repräsentant für Spanien und Portugal.]

Ab diesem Jahr operierte der O.T.O.A. von innerhalb des MS7R-Systems aus und wurde von Grossmeister Ward geführt, der in direktem Kontakt mit dem Inneren Kreis und Grosshierophant Bertiaux stand. Der Orden hörte auf, selbst zu leh­ren, als die Monastery of the Seven Rays das lehrende Vehikel für den O.T.O.A. wurde.
 
Im Dezember 1981 zog sich Ken Ward zurück und übergab sein Amt des Souveränen Grossmeisters per 1.1.82 an Lamparter, sanktioniert von Bertiaux am 6.11. und 20.12.81. Lamparter war persönlicher Schüler Bertiaux' und ein Student der Monastery of the Seven Rays seit 1976.
Unter Lamparter führte der O.T.O.A. die von Ken Ward eingeführte Tradition fort, freundschaftliche Kontakte mit anderen thelemitischen und gnostischen Gruppen zu pflegen. Im Dezember 1982 wurde Lamparter vom Most Reverend Rosa Miller in Sevilla, Spanien, zum gnostischen Bischof konsekriert. Tau Rosa ist im Besitz aller gültigen gnostischen Sukzessionen und sie akzeptierte Bertiauxs Aufforderung, nach Spanien zu reisen, um Lamparter dort zu konse­krieren. 1983 wurde die Spanische Gnostische Kirche von Lamparter unter dem Namen Ecclesia Gnostica Latina (Ecclesia Gnostica Spiritualis) gemäss der O.T.O.A.-Struktur und den Lehren der "Monastery of the Seven Rays" neu organi­siert.
 
1983 gründete Courtney Willis die Technicians of the Sacred. 1988 wurde Lamparter durch den Grosshierophanten Bertiaux zum Souveränen Absoluten Grossmeister (S.G.M.A.) ernannt. Im Januar 1989[1470] * erhob Lamparter dann Courtney Willis/Tau Ogdoade-Orfei VIII zum Souveränen Grossmeister des O.T.O.A., sanktioniert von Bertiaux. Willis, ebenfalls ein persönlicher Schü­ler Bertiaux, hat ein natürliches magisches Talent und gilt als führende Kraft der neo-afrikanischen Religionen und magischen Bewegungen. Die Monastery of the Seven Rays nennt sich nun The Confraternity of Oblates of the Monastery of the Seven Rays (C.O.M.7.R).
Unter Willis knüpft der O.T.O.A. weiterhin freundschaftliche Kontakte mit ma­gischen, gnostischen, thelemitischen, neo-afrikanischen, afrikanischen und ok­kulten Gruppen in der ganzen Welt. Aber er ist keine thelemitische Organisa­tion mehr, sondern richtet sich ganz gnostisch und magisch aus, da Courtney Willis zu den spirituellen Wurzeln des Voodoo, d.h. den ursprünglichen esote­rischen Absichten der Jean-Maine-Familie zurückkehren möchte. Dazu wird er von Bertiaux ermuntert."



18. Non c'è due senza tre


Folgende Informationen über die italienische Szene sind z.T. aus Briefen von Massimo Introvigne übersetzt und kompiliert. Introvigne leitet unter dem Vor­sitz des örtlichen römisch-katholischen Erzbischofs in Turin als Präsident das Center for Studies on New Religions (CESNUR).[1471] * Seine undogmatische Haltung öffnet ihm den Zugang zu vielen Protagonisten der religiösen Phänomene.[1472] * Jährlich werden auf internationaler Ebene Konferenzen organisiert, auf denen Akademiker aus der ganzen Welt erscheinen und Vorträge halten.[1473] *
Introvigne publiziert 1990 in einem Mailänder Verlag sein Buch "Il Cappello del Mago,"[1474] * wo er seitenweise die OTO-Artikel aus NUIT-ISIS und eine Ar­beitskopie des vorliegenden Werkes zitiert. Er wird dafür als "Honorary Member" des "Caliphats" vorgeschlagen, was er natürlich ablehnt. Der Folgeband nennt sich: "Il ritorno dello gnosticismo," Varese 1993.

"1978 schickte Bertiaux dem in Triest/Italien lebenden Nevio Viola ( Solomon-Phallos-Naaos-Lucifer I) eine Charta [genaueres siehe unten]. Viola organi­sierte dann den OTO und einen äusseren Zirkel, den er Corrente 93 - Società Pansophia per la Nuova Era taufte [diese Organisation hat nichts mit Tränkers Pansophie zu tun]. 1982 ernannte der Spanier Lamparter ( Tau Baphomet X°) Viola zum Repräsentanten des OTOA von Italien, da Bertiaux' Charta nur den OTO abdeckte. 1983 [1988?] machte Viola infolge Gesundheitsproblemen Roberto Negrini ( Moloch-Solomon-Phallos-Naaos-Lucifer II) zum Nachfolger von: OTO, OTOA, Ecclesia Gnostica Catholica (Latina), Astrum Argenteum, La Couleuvre Noire, Illuminati d'Italia und Fraternitas Rosicruciana Antiqua [?], während der Memphis-Misraim-Ritus erst am 25.9.1988 für Negrini gechartert worden ist. Negrini ist eine auffallende Persönlichkeit; alias Roberto Lotario di Chiara­valle führte er am 10.10.1989 öffentlich im TV auf Canale 5 zwei sexualmagi­sche Rituale vor. Der "Corrente 93" erlitt jedoch mehrere Schismen.
Viola will wieder Negrinis Platz einnehmen, dieser sieht jedoch seine 1988-Charta als irreversibel und Bertiaux hält sich aus allen Kämpfen heraus. Corrente 93 existiert nicht mehr, einige der Triester Mitglieder sind zu "Frank G. Ripel" (Mr. Perilli) übergelaufen, der u.a. die Associazione Orion führt und ausführlich über Sexualmagie schreibt; im Süden Italiens arbeitet die Società Psicofisica di Studi Metapsichici unter Giuseppe Ierace, einem Neurologen. Negrini führt den OTO und den OTOA mit über hundert Mitgliedern weiter. Seine Attacken gegen die katholische Kirche und sein Zitieren von Nietzsche und Hitler haben viele Leute abgestossen... In Italien wird vom Caliphat keine Notiz genommen, hier identifiziert man ausschliesslich Negrini mit Crowley und dem OTO. Das Caliphat droht [einmal mehr] mit recht­lichen Schritten.
Der neuste [1990] Klatsch ist, dass Bertiaux Negrini aus dem OTO und dem OTOA ausgestossen habe (nach dem TV-Skandal).
In Sachen FRA gibt es zwei Gruppen in Italien. Eine wird von Negrini in Bologna geleitet, der behauptet, die FRA von Bertiaux und Lamparter erhalten zu haben (falls nun tatsächlich der Streit zwischen Viola und Negrini bestehen bleibt, werden vermutlich beide die FRA annektieren) [Bertiaux ist gar nicht in der Lage FRA-Chartas zu verteilen]. Die andere Gruppe nennt sich Grupo Pro­meteo-Agape und wird in Mailand von Paolo Fogagnolo geleitet, einem ehemaligen Mitglied der terroristischen Roten Brigaden, der im Gefängnis zum Okkultismus konvertiert ist. Fogagnolo hat eine Charta des Columbianers Gabriel Ramírez Cifuentes {12}. Die Autorität von Metzger und Ana Delia Gonzàles wird abge­lehnt, dafür eine Verbindung zu Clymers Rosenkreuzertum von Panama be­hauptet... Übrigens war Fogagnolo Ursache eines Riesenskandals in der italie­nischen Esoteriker-Szene, als er 1988 die sexualmagischen Rituale von Giuliano Kremmerz veröffentlichte. Wahrscheinlich um die exorbitanten Gerichts- und An­waltskosten seiner Prozesse in Sachen Rote Brigaden zu finanzieren, verkauft F. die Publikationen seines Centro Agape zu immens hohen Preisen. Fogagnolo besitzt ausserdem eine rückdatierte OTOA-Charta von Lamparter.
Negrini beansprucht die Gnostische und Illuminati Sukzession von Bertiaux (der wahrscheinlich Nevio Viola postalisch weihte, der daraufhin Negrini weihte) und von Lamparter.
 
Viola wird nun den italienischen Zweig des OTOA unter Courtney Willis {17} und Lamparter behalten. Negrini, der eine Draconian Academy plant, behält den OTO (aber nicht den OTOA), La Couleuvre Noire und die Gnostische Kirche der Bertiaux-Linie, die er christianisierte: die Ecclesia Gnostica Sideralis - Fogagnolo möchte mit beiden gute Beziehungen aufrechterhalten und behält die FRA.
Negrini akzeptiert das Buch des Gesetzes, Viola nur zum Teil. Das Caliphat anerkennt keinen der obenerwähnten als wahres OTO-Mitglied. Viola versuchte, eine Zeitlang den OTO als prä-Crowley-Organisation aufzuziehen und dazu vom europäischen Stellvertreter Bertiaux' vergeblich eine Charta zu erlangen und mit Metzger Kontakt aufzunehmen."
Massimo Introvigne, 1990, übersetzt.

Ergänzungen zum Bericht von M.Introvigne[1475] *

Der obenerwähnte Giuseppe Ierace/Sokaris Palladius Merlin 777 (Ordensorgan "Sixtrum") versucht im Laufe der Zeit, mit allen möglichen Organisationen Kon­takt zu knüpfen, um deren Bezeichnungen zumindest im Briefkopf führen zu kön­nen. 1986 erstellt sein OTO "Mysteria Mystica Mediterranea" dem Ordo Saturni {6} eine "Charter of Friendness and Cooperation." Am 12.11.1986 wird seine krause Charta geschmückt mit: "Mysteria Mystica Mediterranea, Societas Psycho­sophica in Italia + Fraternitas Sive Ordo Saturni + Italicus Typhonianus Ordo + ...Memphis e Misraim... AASSR, OTO, Societas Rosicruciana Antiqua, Ordine degli Illuminati e dell'Ekklesia Gnostica Spiritualis" und Ierace unter­schreibt als "Calabrian Caliphat."[1476] *

Nevio Viola

- 30.9.1978: Bertiaux macht Viola zum XI°, was (laut Bertiaux) gleichbedeutend mit dem Diakonat der Ecclesia Gnostica Spiritualis ist.
- Viola erhält am 1.1.1979 ein von Bertiaux signiertes Buch, wo er als 33°, 90° und 97° angesprochen wird. Am 11.5.82 hängt sich Viola an Lamparter. Nun kommen imaginäre Illuminaten- und weitere gnostische Titel ins Spiel.
- 7.6.1982: Lamparter anerkennt Viola (noch vom Corrente 93) als I°, X°, XVI° des OTOA von Italien,[1477] * obwohl Lamparter dazu noch keine Autorität besitzt. In diesem Jahr knüpft Lamparter Beziehungen mit W.W. Webb, Grant und Zivorad Mihajlovic Slavinski in Jugoslavien {15}. Am 21.3.88 werden gnostische Titel von Viola an Lamparter übertragen. Undatiert geht von Viola auch ein X°-Titel [!] nach Spanien.
- 4.9.1983: Viola verleiht die Würden X° (OTO) und XVI° (OTOA) an Roberto Negrini (auch bekannt als Robert Klartal).
- 25.9.1988: Viola macht Negrini zu seinem Nachfolger. Allein die Titelaufzäh­lung nimmt drei A4-Seiten in Anspruch!
- 9.10.1988: Negrini erklärt obige [?] Charta für ungültig.
- 3.3.1989 Bertiaux akzeptiert Negrini als Violas Nachfolger.
- 8.9.1989: Violas OTOA wird von Courtney Willis anerkannt.
"I never issued a charter to Mr Negrini... Nevio Viola is my true rep. in Italy" (Bertiaux am 4. Februar 1990). "I wrote him... that he [Negrini] was not an OTOA member" (Lamparter am 25.2.90).
Am 1.11.89 gründet Lotario Roberto Negrini di Chiaravallo seine "Akkademia Pan-Sophica Alpha Draconis."[1478] *
Viola stirbt im April 1993. Negrini übernimmt sein Erbe.

Paolo Fogagnolo/Salamina/Prometeus

- 16.8.1985: Erlaubnis von Lamparter, OTOA-Logen zu gründen.
- 3.9.1986: Einweihung in die Athener Martinistenloge "Chevaliers du Christ" durch Tr.Kotzamanis/Hieronymus. (Nicht identisch mit Emile Dantienne/Hiéronymus der FUDOSI)
- 20.3.1989: Fogagnolo wird alias Sâr Voluntas Divina in der von Sâr Hieronymus geleiteten Martinistenloge als Superieur Inconnu in Athen aufge­nommen.
- 4.5.1989: Aufnahme in die Brüsseler Martinistenloge "Chevaliers du Christ"/"Loge des Chevaliers Verts." Diese Charta ist mit dem OTO-Lamen ge­schmückt und von Armand Toussant/Raymond Panagion unterschrieben.
- 6.5.1989: der Kolumbianer Ramírez Cifuentes {12} ernennt Fogagnolo (nun Ar-Thon) zum Repräsentanten und Grossmeister der FRA in Italien. Zwei undatierte Schreiben von Viola machen Ramírez zum IX° und Vertreter des OTOA.
- Ramírez C. macht Fogagnolo zum italienischen Patriarch der Krumm-Hellerschen Kirche [dabei ist Ramírez Cifuentes höchstens Diakon].
- 4.11.1990: Fogagnolo wird nationaler italienischer Grossmeister des "Orient Universel des Rites Traditionnels" durch Kotzamanis, der nun auch als griechi­scher Memphis-Misraïm-Zweig fungiert, wobei Fogagnolo am selben Tag von diesem 33°, 90°, 95° die höheren 90°, 95° 96° [!] und 33° erhält.
- Ramírez Cifuentes erteilt Fogagnolo die drei untersten FRA-Grade und macht ihn postalisch zum Bischof. Fogagnolo ernennt Ramírez am 21.3.90 zum 90° und 95°.
- 18.1.1991: F. wird Bischof der Kirche von Antiochien, durch Handauflegen des oberwähnten Hieronymus.
- im Frühjahr 1991 datiert Lamparter eine Charta zurück auf den 28.6.1989 und macht F. zum 33°, 90°, 96° (wobei Lamparter selber die MM-Grade 90° und 95° erst im Herbst 1991 erhält!).

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Auch in Frankreich macht sich das OTO-Phänomen bemerkbar: "A la fin des années 70, un certain Bernard Fréon-Montenay créa à Paris l'Ordo Argenteum Astrum le groupe QBLH, la Fraternité Hermétique du Dragon Lunaire, ainsi qu'une loge de l'OTO. Dans un premier temps il a demandé une reconnaissance à l'OTO-Califat, puis a prétendu à une filiation avec l'OTO-Antiqua [1983]. Depuis il semble que ce groupe soit devenu l'Ordre des Anges de l'Apocalypse."[1479] *
Dazu William W. Webb, Kopf der QBL Alchemist Church und des Ordo Argenteum Astrum: "In Regard Bernard Freon. In 1980 he wrote me... then I did not hear from him until 1988... he had gone out of his mind... (he was Nuts)."[1480] * Motta nimmt Fréon ebenfalls in seine Liste der Verunglimpfungen auf.[1481] *
 
Der Italiener Fogagnolo knüpft Beziehung zum französischen Ordenssammler Chri­stian Bouchet, einem Mitglied des dortigen "Caliphats," der am 24.6.1991 von Lamparter eine MM-Charta erhält, angeblich "to f[...] the Caliphate" in Sachen Copyrights. Folgerichtig ruft nun Bouchet die Nationale französische Grossloge des Krumm-Hellerschen OTO aus, ungeachtet der Tatsache, dass seine Lamparter-Charta dazu völlig unzureichend ist, da diese keine OTO-Würden überträgt.
Da Lamparter erst im Herbst 1991 Memphis-Misraïm-Grade erhält, sind die von ihm an Bouchet erteilten MM-Grade null und nichtig. Am 1.10.91 wird Bouchet durch Jean-Gilles Malliarakis aus der politisch nationalistischen Bewegung "Troisième Voie" verstossen.[1482] * Daraufhin gründet er die politische Organisa­tion "Nouvelles Résistance" in Nantes.[1483] *
Bouchets Freund, Rémi Boyer (angeblich Berater am französischen Justizministe­rium)[1484] * gründet einen "Cercle d'Alexandrie," der sich nicht nur rituellen Praktiken, sondern auch theoretischen Studien (d.h. Materialsammeln) ver­schrieben hat. Es ist nicht ganz ersichtlich, ob diese Organisation identisch mit einer sog. Gruppe Thèbe ist, wo dieselben Mitgliedernamen auftauchen.
In den bunt zusammengewürfelten Reihen dieser Zirkel finden sich nicht nur "seriöse" "Forscher," wie Serge Caillet (Memphis-Misraïm) oder Robert Amadou (Prêtre de l'Église Syrienne), der oft bei den Zürcher Freimaurern zu Gast ist, sondern auch illustre Persönlichkeiten, wie Jean-Pierre Giudicelli de Cressac Bachelerie (Memphis-Misraïm in Nizza),[1485] * der das Lebenselixier ver­kauft oder Jean-Pascal Ruggiu (Golden Dawn in Paris)[1486] * u.a. Boyer versucht vergeblich, eine FRA-Charta zu erhalten.
Im Herbst 1991 löst sich Fogagnolo von den Franzosen, da er als Linksextremist diese Herren als zu "faschistoid" empfindet. Fogagnolos "Agape-Prometeo" ist für den "revolutionary political fight for Spiritual communism."[1487] * Der vom Dalai-Lama anerkannte buddhistische Meister Namkhai Norbu verkehrt ebenfalls in Fogagnolos Gruppe.[1488] *
Boyer lehnt den Vorwurf "faschistoiden" Verhaltens ab und kontert, dass die FRA-Charta Fogagnolos sowieso nur unter der Bedingung erteilt worden wäre, nach der marxistisch-revolutionären Linie der italienischen Agape-Gruppe Fogagnolos zu arbeiten.[1489] * Auf jeden Fall hat Lamparter genug von den Franzo­sen und bricht den Kontakt völlig ab "as I am very disappointed with occultists, esoterists, orders and fraternities, the most of them being lunatic, dogmatic, swindler, paranoiac, egoistic, ignorant, etc."[1490] *
 
1992 verbreitet Courtney Willis vom amerikanischen OTOA Unstimmigkeiten in Europa, da er diverse Bertiaux-Chartas nicht anerkennt. Bertiaux als sein Chef schweigt sich aus.
Julijan Naskov leitet den OTOA und die Couleuvre Noire in Jugoslawien. Mit dem von Bertiaux persönlich geweihten Ziorad Mihajlovic {13, 15} besteht ein ge­spanntes Verhältnis. Am 22.2.1980 verweist Israel Regardie (Sekretär Crowleys) Naskov an den "European representative" des OTO: "Our good friend" Hermann Jo­seph Metzger. Naskov wird bei Metzger vorstellig, als es aber um die Frage weltweiter Autorität geht und Naskov den Namen Motta fallen lässt, wird er von Metzger vor die Tür gesetzt.[1491] *



19. Per Aftera ad Astra



Victor B. Neuburg


1909 trifft Crowley den Poeten Viktor Neuburg/Frater Lampada Tradam/Omnia Vincam (6.5.1883-1940) und benützt ihn im Dezember als magischen Partner, um sich in der Wüste Algiers vom thelemitischen "Teufel" Choronzon besessen ma­chen zu lassen und "The Vision and the Voice" zu empfangen. 1910 verfasst Crowley das "Bagh-I-Muattar," worin die Freuden der Pädophilie poetisiert wer­den (immer wieder als Faksimile [z.B. Morton Press] produziert, aber erstmals copyrightet von Motta in "Sex and Religion," Nashville 1981; 1991 erneut copy­rightet von Martin Starr {13}.)
Neuburg ist auch ab Ende 1913 wieder Sexpartner bei den "Paris Workings," "to reconstitute the OTO."[1492] * Aufgrund dieser Experimente schreibt Crowley die sexualmagischen Instruktionen für seinen OTO-Zweig MMM. So existiert zum Bei­spiel nicht nur eine venerale Version des Liber C, sondern auch eine merku­riale. Die wichtigsten OTO-Dokumente, u.a. die Statuten, unterschreibt er nun mit "XI°." Neuburg distanziert sich bald von seinem Meister und stirbt am 31.5.1940. [Mehr über ihn in Jean Overton Fuller: "Magical Dilemma," London 1965/1990]
Unsicher, wie denn nun der homosexuelle XI° ins OTO-System passe, veröffent­licht Crowley im Liber CXCIV, dass über diesen Grad durch die anderen OTO-Grade nichts zu erfahren sei und er ausserhalb des "general plan of the Order" in seinem eigenen Palast wohne. Trotzdem zeigt seine Synopsis der OTO-Grade,[1493] * dass der XI° unmittelbar hierarchisch unterhalb des OHO liegt. Da Crowley W.B. Crow gegenüber am 16.7.1944 eröffnet, der "XI° is only known to the X° degrees," kann die Unentschiedenheit Crowleys in dieser Sache nicht restlos von der Hand gewiesen werden.

Choronzon Club

Aleister Crowley lehrt dem blutjungen, wegen Kokainmissbrauchs unehrenhaft aus der Marine entlassenen Seemann Cecil Frederick Russell/Genesthai/143/Fiat Lux schon im Juni 1918 in New York die praktischen Seiten des IX° und XI°. "Genesthai in ano meo" notiert Crowley in sein Tagebuch. Eine Angelegenheit, die später in der Abtei Thelema auf Cefalù/Sizilien vertieft wird.[1494] * Im No­vember 1920 zelebriert man daselbst "The Cephaloedium Working" und Crowley no­tiert ätherbenebelt handschriftlich auf Seite 17 seines Protokolls "that the Paris Working the first model for our present Orgia" gewesen sei. "The Devil of Lust, the Goat of Mendes, Pan, Baphomet; and spelt fully Ayin is the Erection... the Semen or fluid vehicle of the Spirit, the Elixir of Magick, the Blood..." etc.

Crowley gibt Russell den Auftrag, eine eigene AA-ähnliche Organisation zu gründen. Marc Lully, der die Notizen zur Chronologie im Hause Bertiaux gelie­fert hat {16, 17}, gibt folgendes Initiationsdatum an: Crowley initiiert Russell am 11.5.1921.[1495] * 1922 sind die beiden jedoch schon zerstritten, und Russell verlässt Cefalù via Australien nach den USA.[1496] *
1928 inseriert Russell im "Occult Digest" für den "Choronzon Club" (CC), der sich ab 1931 auch "Great Brotherhood of God" (GBG) nennt. Ray Burlingame wird Mitglied.
Crowley und Karl Germer sehen jedoch Russells Organisation in Chicago mit eifersüchtigen Augen,[1497] * da es Russell schafft, eine Menge interessierter Leute mit einer "short cut" Methode, das heisst verkürzten Initiationen, um sich zu scharen, während der OTO mangels Mitglieder einzugehen droht.
40 Mitglieder in Denver, 20 in Long Beach, 75 in Los Angeles, 50 in San Francisco und 25 in San Diego sind das schnelle Ergebnis.[1498] * Die sexualmagi­schen Methoden basieren auf Ida Craddocks "Heavenly Bridegrooms."[1499] * Die Mit­glieder tragen einen $15 teuren Ring.
Schisma 1933: ein Treffen im 8. Stock, 410 S. Michigan Avenue, Chicago, wird herbeigeführt. Zweck: eine Gruppe ausschliesslich homosexueller Männer zu gründen (welche die Basis aller heutigen XI° bildet). Russells Zweig nimmt ab 1936 keine neuen Mitglieder auf. Bald kann man von vier Zweigen sprechen, die aus Russells Ordensgründung spriessen [A-D].

Ray Burlingame lehnt Russells Vorschlag, den CC zu führen, ab, verlässt 1935 die Organisation[1500] * und tritt der 2. Agape Loge bei. 1938 hat Russell genug von Sexualmagie, schliesst definitiv seinen von Arley Barber geleiteten CC und zieht nach Kalifornien um. Diese Organisation wird 1956 vom "Neighborhood Primate" von San Diego und Los Angeles Louis T. Culling/Aquila wiederer­weckt, der ebenfalls Mitglied der 2. Agape Loge ist. Auf Befehl Russells führt Culling den CC erst ab 1956 als "Great Brotherhood of God" ohne den XI° weiter [A].[1501] * Russell selber äussert sich eher negativ über Culling,[1502] * beide haben sich nie persönlich getroffen. Laut einem Brief von Stefan A. Hoeller (Freiherr von Hoeller-Bertram) vom 22.2.88, der Culling getroffen hat, soll das Agape Loge-Mitglied Culling Metzger als OHO akzpetiert haben: "Louis T. Culling... showed me several letters, written by Mr.Germer,"[1503] * dass Metzger das Erbe des OTO anzutreten habe. Zwischen 1960-63 bittet Culling Hoeller ver­geblich, als organisatorischer Leiter aufzutreten. Culling gibt am 17.4.1971 die Führung "seines" OTO und seine Loge "Thelema Club" an Carroll Runyon Jr. ab.[1504] *

Die Gruppe um Russell in Kalifornien und er selber schwenken zu Rudolf Steiner über. Seine Lehren werden von nun an eine unübersichtliche Mischung aus Gno­stischer Numerologie, I-Ching und Projektiver Geometrie (schon von Frieda Har­ris für Crowleys Tarot-Karten verwendet); eine Mixtur, die ohne den XI° aus­kommt [B].

Die zurückgebliebenen Chicagoer, als bislang einzige XI°Gruppe, halten ihre Treffen an der 64 E. van Burenstreet seit 1941 unabhängig von Russell ab. In den 60er ziehen sie zurück an die Michigan Avenue. Ihr XI° wird hierarchisch (oder magisch?) wiederum in Grade/Stufen unterteilt: der XI°=0 ist der höchste Grad [C], was diesen XI° von Crowleys Version unterscheidet. Das XI°-Gradsy­stem basiert auf Franklin Thomas' "Blocks,"[1505] * die mit Hilfe von C.F. Russells "Liber B[lock] W[orking]" 1936 geschaffen worden sind. Thomas selber lebt in Kalifornien und ist am 30.6.1936 von Russell in den XI° initiiert wor­den.

William C. Conway

Conway/Tau Lucifer II (geb. angeblich am 15. Mai 1865) lebt in Redondo Beach, Kalifornien, und wird am 1.1.1945 von Franklin Thomas in die Mysterien des XI° eingeführt. Wie Conway das geschafft hat, bleibt noch unklar, da Conway selber nicht homosexuell gewesen ist. Falls der XI° den lunaren Aspekt weiblichen Menstrualblutes einbezieht oder den Analverkehr auf Frauen aus­dehnt, kann es gut möglich sein, den XI° via Frauen weiterzugeben.
Conway ist Mormone, der diese Christliche Sekte mit dem Druidentum verbinden will. Ähnlich wie der Mormonen-Schismatiker William Schnoebelen ist Conway Ho­hepriester des Ordens von Melchizedek. Massimo Introvigne hat herausgefunden, dass der Mormone Schnoebelen/Syn am 23.7.1977 von Bertiaux zum Bischof ge­weiht worden ist.[1506] *
Conway glaubt an Joseph Smith (dem Gründer der Mormonen), akzeptiert den Mor­monischen Fundamentalismus und die Polygamie und verbindet dies mit dem Glau­ben an Reinkarnation.
Conway behauptet im Besitz des Steins der Steine zu sein (einer Mormonen-Reli­quie von höchster Bedeutung) und wird 1955 vom Indianerstamm der Zapoteken auf Yucatán/Mexiko adoptiert, die angeben, Sprachrohr Jesus Christus' zu sein. 1958 verschickt er "An Open Letter," worin über die Gefährlichkeit der Men­struation und die Heilige Sexuelle Kraft gesprochen wird: den Christus-Samen. Seine Partnerin sei eine indianische Prinzessin, die ihm 1956 durch unbe­fleckte Empfängnis Zwillinge geschenkt habe.
In Conways Briefkopf prangen noch in den 60er Jahren u.a folgende Organisatio­nen: "Ek-Klesian Order of the Oriental Templars, The Ek-Klesia-Hermetic Brotherhood of Light {11, 17}, Ancient Order of Melchizedek, Order of the Golden Dawn" und er nennt sich Druiden-Hohepriester des Ordens der AA [Dank für dieses Material an James D. Wardle, der Conway persönlich gekannt hat].
"Conway was 104, in 1969 when he passed, and a tough'ol taurus if I ever saw one" (R.M. Shreves an M.P. Bertiaux, 11.2.1972). Courtney Willis, OHO des OTOA in den USA, behauptet, dass Conway den XI° ausserdem von Victor Neuburg erhal­ten habe.[1507] *

Roland Merritt Shreves

Auf Shreves/Tau IX ist am 25. Dezember 1953 (1954?) eine XI°-Transmission via Conway gekommen. Shreves erhält sein "Sex training" von Conways "woman Priestess, as she was a expert" (W.W. Webb, Brief vom 19.3.1991) und eine Weihe am 1.1.1954 von "Franklin Thomas, I think. But it was the XI° in the X° of the CC tradition" (Bertiaux am 10.3.1991). Via Anthony Fisher/Nemo (gest. 1974?) gelangt dann der XI° auch auf den schon öfters in dieser Studie zu Wort gekommenen Webb/Damon. Am 21.8.1962 tauschen Webb und Shreves "Konsekrationen" aus {15}. Betreffend seiner Vergangenheit mit dem XI° und dem O.T.O. leidet R.Shreves an "a lapse of memory."[1508] *

William W. Webb

"Geboren bin ich am 11. Mai 1919 in Seattle, Washington, um 06.57 Uhr. Am 7. April 1941 trat ich der Marine bei und diente als forward observer for the Artillery. Ich nahm an Unternehmen vor den Solomon Inseln, Guadalcanal und anderen Zweit-Weltkrieg-Geschehnissen teil. Am 4. November 1944 heiratete ich Margaret Tinnin in Ramona. 1950, fünf Jahre nachdem ich die Marine verlassen hatte, begann mein mystisches Leben."[1509] * Heute ist Webb Astrologe und Kunst­maler.
Webb, seine Frau Mary Ann, Fisher und Shreves gründen 1963 die "Philosophic Gnostic Hermetic Society" (PHGS) in Joshua Tree, eine Art kalifornischer XI°Zweig des CC (unabhängig von Russell) [D].
Fisher und Webb gründen die QBL Alchemist Church. Webb übergibt die PHGS an Shreves. "The Qabalistic Alchemist Church of April 1, 1960 - was founded by over 20 people. High Masons and Ethiopian Alchemest [sic] Church - 10000 of years old, and Eastern Orthodox Catholic. (Arch Bishop Theodotus of New York and Society of Rosicrucians in America...)"[1510] *
 
Webb bleibt als Bischof der am 1.4.1960 amtlich eingetragenen "Qabalistic Al­chemist Church" und seinem "Ordo Argenteum Astrum" (von dem der englische Ab­leger das Magazin EQUINOX herausgibt) treu.

Marc-Antoine Lullyanov

Geboren am 5.1.1949 in Chicago wird er 1966 Minister der "Spiritual Church," Martinist und Vizepräsident einer Theosophischen Loge in Chicago.[1511] *

Michael P. Bertiaux

Am 31.3.1966 zieht Bertiaux von Wheaton/Illinois nach Chicago um.
Die Chicagoer Gruppe [C] ist zur Zeit, als Bertiaux auftaucht, überaltert und besteht aus knapp einem Dutzend Leute. Als Material benützt man Bücher, die Ruby Jones (C.S. Jones' Witwe) ihnen überlassen hat. Diese Bücher werden spä­ter von Marc Lully[anov]/Tau IV verkauft. Die XI°CC-Leute kommen zu Bertiaux' Theosophischen Vorlesungen, wo das einzig jüngere Mitglied, Marc Lully, im Januar 1966 Bertiaux kennenlernt und Mitglied der "La Couleuvre Noire" wird.
Bertiaux besucht auch Golden Dawn Gruppen, Martinisten und die Achad-Society (die Ruby Jones führt). In seinen "Historical Reflections" (Tape von 1978) be­schreibt Bertiaux die depressive Stimmung und Langeweile, die von diesen Kul­ten ausging und die als persönlicher Besitz ihrer jeweiligen Führer angesehen worden seien.
Die CC-Treffen werden nackt, ohne weibliche Teilnehmer, abgehalten. Mehrheit­lich sind die Teilnehmenden Schwarze, z.T. aus Boxerkreisen. Die Lehren C.S. Jones', Russells und Crowleys lehnt man ab. Bertiaux erinnert sich, dass alles sehr "dämonisch" gewesen sei.
Im Januar 1966 wird Bertiaux in Lullys CC aufgenommen.[1512] *
18. Januar 1967: Marc Lully wird Mitglied der Ecclesia Gnostica Spiritualis unter Bertiaux.
10. August 1967: Marc Lully assistiert beim Austausch der Konsekrationen zwi­schen Bertiaux und Shreves
4. November 1967: Marc Lully und Shreves werden durch Webb postalisch Bischöfe der QBL Alchemist Church. Die "charter" "is XI°, only."[1513] * Bertiaux glaubt, dass Shreves ein Repräsentant des "authentischen" OTO sei.[1514] *
22. Dezember 1967 tauschen Lully und ein George Adams der (oben unter Lully erwähnten) "Spiritual Church" im Hyde Park von Chicago "Weihen" aus.[1515] *
25. Dezember 1967: Marc Lully initiiert Bertiaux.
18.1.1972: Lully wird durch Hector-François Jean-Maine konsekriert.
In den 70er Jahren taucht H.P. Smith häufig bei W.W. Webb auf.

Bertiaux und Lully holen sich bei der PHGS [D] in Kalifornien von Shreves die 64 Blocks von Franklin Thomas.
Lully wird 1977 "Imperator" des OTOA und steht angeblich mit Hansen/Kadoshs OTO in Dänemark {4} in Verbindung. Bertiaux meint, es könne auch der Skandina­vische OTO Reuss- Papus'scher Prägung sein, der in den Werbebroschüren für den OTOA auftaucht. Lully verschwindet im September 1978 "in a Roman Catholic Monastery."[1516] *
Bertiaux' "Choronzon Club has no link to Russell's organization; Russell told me so and wrote me so."[1517] *
Bertiaux' XI°-System geht weit über das hinaus, was Crowley an wenigem Kabba­listischen oder Praktischen entwickelt hat.[1518] * "The next Aeon will be male homosexual (Typhon) and lesbian (Ma'at formula) strongly."[1519] * Eines der Sprachrohre des von C.S. Jones/Achad im April 1948 propagierten Maat-Aeons, Maggie Ingalls/Andahadna/Nema glaubt das jedoch nicht, taxiert die Sexual­magie als überbewertet und setzt in ihren Ritualen nicht mehr Baphomet, der weibliche und männliche Sexualorgane aufweist, in den Mittelpunkt, sondern einen Gynander, der dieselben inwendig verbirgt.[1520] * "She was asked to accept my authority in the name of AIWAZ, and she refused."[1521] * Bertiaux, Grant und Ingalls haben sich alle drei zusammen für Achads Maat-Aeon eingesetzt, sich jedoch nie einigen können, wer von den dreien denn nun dessen "Prophet" sei.

"Caliph" McMurtry

McMurtry reaktiviert als "Caliph" am 28.Juli 1978 diesen mysteriösen Grad, in­dem er Patrick Kings selbstentworfene XI°-Rituale unterschreibt. King/Meithras nennt diese Rituale "The Rite of Shiraz" und weist auf das schon erwähnte "Bagh-i-Muattar" hin.[1522] * Sein Zweig umfasst drei Mitglie­der.[1523] *
Bertiaux äussert sich: "the Caliph had no authority to give the XI° as he never got it from AC or anybody,"[1524] * was McMurtry zu denken gibt: "the question has arisen as to whether Crowley ever made any homosexual advances to me. The answer is no."[1525] * Marashti und Valkyrie gründen den "Rite of Mitylene" am 12. Oktober 1980 unter McMurtry. Man beschäftigt sich mit den "Adonis Workings," aber bald ruft Schwester Egeria vergeblich aus Neuseeland nach King. R. Tristan schreibt einen enthusiastischen Bericht, in Salt Lake City fährt ein Shaun noch Skie, aber dann verstummen die XI°-Signale des "Caliphats" endültig: Patrick King stirbt an AIDS. Die Wiederbelebungsversuche des deutschen Zweiges für einen XI° bleiben erfolglos. In Australien ist im Sommer 1991 eine an AIDS-Problemen interessierte "Caliphat"-Loge aktiv gewor­den.[1526] *
 
Mit der Wahl Breezes zum "Caliph" werden die anfänglichen Unstimmigkeiten zwi­schen McMurtry und Bertiaux bereinigt. Statt den magisch wertlosen XI° von McMurtry können Interessierte nun einen XI° aus der Bertiaux-Transmission be­ziehen. Zusammen mit Hoggs Bischof-Weihe {15} ist nämlich auch die Übertragung des XI° an Breeze erfolgt. "The transmission has been PHYSICAL so Breeze is linked more closely to Crowley than would be thought."[1527] *
Bertiaux hat jedoch eine eigene Meinung: "We are not a history club or a nostalgia-buffs' coffee shop... We are out for sheer power + good times - fuck the goody-goody worship of the Goddess - shit in her face - I say - CHORONZON! The purpose of the Choronzon Club is to destroy the OTO + to make sodomized mutes out of its members!"[1528] *



20. Reaktionen auf die Artikelserie


Gemäss Art. 28 g ff. ZGB steht jedermann das Recht auf Gegendarstellung zu, der von einer Tatsachendarstellung betroffen ist. Offen bleibt, welche der beiden Versionen zutrifft.
Aus diesem Grund der pressemässigen Sorgfaltspflicht ist der massgebliche In­formationsteil der vorliegenden Studie in der Zeitschrift AHA von 1990/12 bis 1993/4 vorpubliziert worden. Zusätzlich ist mehrmals öffentlich und in direk­ten Briefen an die Beteiligten um faktische Korrekturen gebeten worden. Das Recht der Gegendarstellung wurde allein von Horst E. Miers (4/91, 8) wahrge­nommen.

Auf die Artikel im englischen Magazin NUIT-ISIS (ab I;4, Oktober 1988) schreibt Loki vom kanadischen "Caliphat" am 6. November 1989 auf deutsch:
"Du bist vielleicht schweizer Staatsbürger, Deinem Wesen nach verkörperst Du die ärgsten Eigenschaften die Deutsche haben können:
1) Fanatisch und Rechthaberisch wie Hitler,
2) eingebildet und überheblich wie Göring,
3) paranoid wie Hess,
4) uninformiert über anderssprachige Länder wie Ribbentropp,
5) kombinierten Intellekt von Kaltenbrunner und Streicher.
Deine Artikel hätten im "Stürmer" ganz gut einen Platz gefunden.
Dein Kampf gegen die Windmühlen ist uns allen langweilig geworden."

Helen Parsons-Smith am 19.1.1990: "You would do yourself a great favour merely to just file this project for history to justify and assert its place in the minds of intelligent and educated individuals."
 
Ein Leser der Artikelserie in AHA, Matthias Wenger: "Ist das etwa die Creme der Erleuchteten, sind das die Führer in ein Neues Äon? ... Kreaturen, die aufeinander eifersüchtig sind, auf ihren Erfolg, ihre Frauen und (oder) Män­ner, die sich ihren Geiz, ihre gekränkte Eitelkeit, ihre Existenzangst, ihren kleinbürgerlichen Karriereterror alles kosten lassen, was man bei grosszügiger geschichtlicher Betrachtung als thelemitischen Ruf bezeichnen könnte! ... Je­denfalls bleibt eine bittere oder eigentlich gar köstliche Erkenntnis nach der amüsanten Lektüre zurück: Statt Crowley zu imitieren oder in seinem Schlepptau zum Pontifex Maximus des Neuen Äons zu degenerieren, muss jeder in eigener Verantwortung seinen wahren Willen finden und verwirklichen. Da helfen auch die wandernden Bischöfe nicht weiter, wandern wir an ihren muffigen Altären vorüber".[1529] *
 
Fräulein Äschbach am 9.6.92:
"Ausser einigen Dokumenten - teils auch fragwürdiger Art - enthalten Ihre Aus­führungen derart viele falsche, unkorrekte, tendenziöse Angaben, dass es uns sinnlos erscheint, darauf einzugehen.
Wenn wir es als unangemessen erachten, Ihre Darstellungen zu berichtigen, heisst das keineswegs, dass wir sie als richtig anerkennen.
Die Verantwortung, die Sie mit diesen Veröffentlichungen auf sich laden, müs­sen Sie selber tragen...
P.S. Allfällige Berichtigungen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt in einer eigenen Veröffentlichung vornehmen."[1530] *
 
Helmut Möller: "Es müsste Ihnen doch klar sein, dass die Art und Weise, WIE das sicherlich interessante Material von Ihnen präsentiert wird, wissenschaft­lich zu wünschen übrig lässt. Ich habe jahrelang Ihre nach Form und Inhalt - gelinde gesagt - eigenwilligen Briefe beantwortet. Da anscheinend Winke mit dem Zaunpfahl wirkungslos blieben, komme ich wohl jetzt nicht mehr umhin, Ihnen im Klartext mitzuteilen, dass ich keine Briefe mehr beantworten werde und Sie ersuchen muss, weitere Kontaktversuche zu unterlassen."[1531] *
 
Ellic Howe zu einer Arbeitskopie vorliegender Studie: "I have spent most of yesterday reading your fantastically interesting work and am full of admiration for the quality of your research. Your character sketches of Metz­ger, Germer & Co are really marvellous and I was glad to read a sympathetic portrait of my old friend Oscar Schlag... So from me a loud bravo!"[1532] *
In einem persönlichen Gespräch kurz vor seinem Tode fasst Howe seine Erfahrun­gen im Zusammenhang mit seinen jahrelangen Recherchen über Geheimbünde zur Quintessenz "Never trust an occultist" zusammen.[1533] * Dem bleibt nichts hinzuzu­fügen.



21. Dank für Material und/oder Auskunft

"The occult world has not heard the last of the sex magicians."

Francis King: "The Sex Magicians," in "Fate & Fortune," London 1974, 22




M. Ach, C. Almagro, Robert Amadou, Michael Aquino, Paul R. Audehm, Annemarie Äschbach, J.P. Giudicelli de Cressac Bachelerie, Andrea L. Bacuzzi, Gundula Bader, William R. Barden, Georges Bérard, Ulla von Bernus, Ethel Bienz, Huldrych Blanke, Anneliese Bergmaier, David Bersson, Michael P. Bertiaux, Alenka Bone, Anita Borgert, Christian Bouchet, Rémi Boyer, William Breeze, Njora Cabrales A., Andrea Cassinasco, Jorge Cruz Toquica, Ana Delia Gonzáles, Ottmar Domainko, Ewald Dorpheide, John H. Drais, Elisabeth Droz, Josef Dvorak, Oswald Eggenberger, Martin Erler, Jürgen Finkler, Karl Frick, Paolo Fogagnolo, Humberto Fuentes Villalobos, Hansruedi Giger, Hermann Gilomen, Kenneth Grant, Allen H. Greenfield, Steve Grochocinski, Friedrich-W. Haack, Hans Thomas Hakl, Friedrich Hänssler, Clive Harper, William Heidrick, Dieter Heikaus, Alice Herder, L. und M. Hochstrasser, Stephan A. Hoeller, Claas Hoffmann, Ellic Howe, Maggie Ingalls, Massimo Introvigne, Urs Imoberdorf, Alfred Jäger, Walter Jantschik, Elisabeth Jenny, C.H. Joedicke, Wolf H. Kallfass, Herr und Frau Koller, Markus Kumer, Manuel C. Lamparter, Matthieu Léon, Georg T. MaKowiak, Vladimir Madic, Robin P. Marchev, Gary Allan Martin, James M. Martin, Hermann Medinger, Michael Mellinger, Martha Mierendorff, Horst Miers, Helmut Möller, Julijan Naskov, Alcides Navarro Roncagliolo, A.R. Naylor, Albrecht Götz von Olenhusen, Robert F. Paul, Duval Ernani de Paula, Bjarne Salling Pedersen, Bertil Persson, Rubén Pilares Villa, Theo Pinkus, Sigrid Plutzar, Gerald E. Poesnecker, Jean Prévost, Rafal T. Prinke, R. Puschmann, Gabriel Ramírez Ci­fuentes, Carl A. Raschke, Keith Richmond, Dieter Rüggeberg, Claudio Sacchi, Gabriel Sanchez Gaviria, Oscar Schlag, Eva-Maria Schlöter, Oswald Schrey, Reinhard Schubert, Phyllis Seckler, Gregory von Seewald, Timothy D'Arch Smith, Helen Parsons-Smith, Dario Spada, Martin Starr, Emil Stejnar, Norbert Straet, Arild Stromsvag, Walther R. Studinski, Paul Sturges, Harald Szeemann, Gregory Tillett, Roberto C. Toca, Charles Waldemar, James D. Wardle, W.W. Webb, Bar­bara Weisz, Courtney Willis, Gertraud Zellhuber

Ritterhausgesellschaft Bubikon, versch. Alfred Adler-Institute, versch. Pri­vatdetektiv-Büros, Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt, Opernhaus Zürich, Quick, Ferenczy Verlag, Administration Comunale Autigny, Gemeindeamt Stein, Militärdirektion des Kantons Zürich, Bischöfliche Kanzlei St. Gallen, Kantonsgericht von Appenzell Ausserrhoden, Staatsbibliothek Preussischer Kul­turbesitz, Gemeinde Bendestorf, Stadt- und Bezirksbibliothek Leipzig, Sphinx Verlag, Karl-Marx-Universität Leipzig, Deutsche Bücherei Leipzig, Bundesver­band der deutschen Volksbühnen Vereine e.V., Bürgermeisteramt Allensbach, Bun­desarchiv Koblenz, Stadt Frankfurt am Main, Leo Baeck Institute NY, Schweizer Schriftsteller-Verband, Magistrat der Uni Marburg, AMORC, Vereinigte Grosslo­gen von Deutschland, Rosenkreuzer-Gemeinschaft (Heindl), Deutsches Institut für Filmkunde, Axel Springer Verlag, Staatsarchiv Bremen, Schweizerische Lan­desbibliothek, Einwohner- und Fremdenkontrolle der Stadt Zürich, Einwohneramt St. Gallen, Bremer Theater, STERN, Einwohnermeldeamt Hildesheim, Einwohner­kontrolle Davos, Theosophische Gesellschaft Berlin, Humanities Research Center in Texas, Warburg Institute London, Embassy of the US in Bern, Ärztekammer Berlin, Deutsches Freimaurer-Museum Bayreuth (Herbert Schneider), Deutscher Tempelherren-Orden, Ordo Militiae Crucis Templi, Self-Realization Fellowship, Haack-Archiv München, Redaktion MAGNET

Dank für Korrekturen und Ratschläge: Oscar R. Schlag, A. Haas, Christa M. Stalder, Markus Häfliger, Stephan König. Mitgeholfen an Übersetzungen aus dem Spanischen und Portugiesischen haben Verena T. und Alberto P. Vorbereitung des Bildmaterials für den Begleitband "Materialien zum OTO": Markus Meier.

© P.R. Koenig 9. März 1994


ENDNOTEN




 [1]* Faksimiles von massgeblichen Unterlagen zu vorliegender Studie. Erscheint in einer limitierten Auflage unmittelbar nach vorliegender Studie

 [2]* AHA (Bergen/Dumme 1991-93), NUIT-ISIS (Oxford 1988ff.), Theosophical History (California State University 1992ff.) und diverse Okkultmagazine in Kanada, Peru, Italien und Deutschland

 [3]* Der sozial geächtete "Klatsch" scheint in den OTO-Gruppen weniger ein soziales Regulativ als vielmehr (Hand in Hand mit der hierarchischen Struktur) ein Machtinstrument der Unterdrückung zu sein

 [4]* üble Nachrede (Art. 173 StGB), Verleumdung (Art. 174 StGB), Beschimpfung (Art. 177 StGB). Peter Nobel: "Leitfaden zum Presserecht," Zofingen 2. Auflage ohne Jahr, 116

 [5]* Norbert Straet ("Caliphat"), Brief vom 9.1.1987

 [6]* Da die Historie eines magischen Ordens auch zu dessen Magie gehört, siehe Tanya M. Luhrmann: "Persuasions of the Witch's Craft," Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts 1989, 13: "they are not very concerned about the objective 'truth' of their beliefs." 45: "They share, however, a common vision of [the history] of their past, differing only on whether this past is myth or legend. Many of them say that the truth of the vision is unimportant." Ähnlich äussert sich "Caliph" William Breeze, Leiter des 1977 neu-gegründeten OTO in den USA ("Caliphat"), in der Zeitschrift ABRASAX Nr.16 (Texas 1992), wo er die Geschichte seiner Gruppe einen Mythos nennt. Interviews u.a. mit Mitgliedern des deutschen "Caliphat"zweiges in: Achim Otremba: "Magie in Deutschland," Bergen 1992

 [7]* Z.B. F.-W. Haack: "Die Freibischöflichen Kirchen im deutschsprachigen Raum," München 1980, viii

 [8]* An den Autor gerichtete Briefe dürfen sogar ohne Einschränkung in extenso publiziert werden

 [9]* Eine HIV-Infektion ist z.B. Bestandteil der Intimsphäre

 [10]* Eberhard Spangenberg: "Karriere eines Romans," München 1982, 168 und 207

 [11]* Die Persönlichkeit endet mit dem Tode, Art. 31 ZGB

 [12]* Crowley identifiziert dieses Wesen mit einem Botschafter Satans - sich selber sieht er als Prophet die­ses Aeons des Horus

 [13]* Quelle des Konzepts von "Thelema/Tu was Du willst" ist bei Rabelais "Gargantua und Pantagruel," bei Augustinus und bei Nietzsche zu finden

 [14]* Kenneth Grant: "Remembering Aleister Crowley," London 1992, 47

 [15]* Dazu auch Margot Adler: "Drawing Down the Moon," erweiterte Auflage Boston 1986, 98

 [16]* Die handschriftlichen Originale befinden sich im Warburg Institut London, Fotokopien davon im Haack-Ar­chiv München

 [17]* Abbildung in: AHA 8/91, 16

 [18]* Die erste Agape Loge in Kanada stand unter der Führung von C.S. Jones

 [19]* Korrespondenz mit Josef Dvorak publiziertes und unpubliziertes Material von Reuss und Crowley (z.T. in AHA publiziert, z.B. Crowleys "Emblems and Mode of Use" in: AHA 4/91) Crowley: "Amrita" (King Beach 1990) Francis King: "The Secret Rituals of the O.T.O." (London 1973) Gerald Yorke: "666, Sex und der OTO," (AHA 6/91). Josef Dvorak/Nemo (geb. 1934 in Wien), "Satanologe" und Interpret Carl Kellners, hat seit einigen Jahren sein Manuskript "OTO-Tempel des Satans" beim J&V-Verlag liegen {9}

 [20]* Die Verwendung von Sexualsekreten ist "altes" gnostisches Gedankengut, Beispiel in: Robert Haardt: "Die Gnosis," Salzburg 1967, 66ff.

 [21]* "Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheimnis," AHA 6/92, 15 und im "Theodor Reuss Reader," Hrsg. von Kö­nig, München 1993

 [22]* Die amerikanische Neugründung des OTO von 1977, das "Caliphat," streitet dies ab: "O.T.O. does not practice medicine." Thelema Lodge Newsletter vom September 1993, Berkeley

 [23]* Der Gründer des Thule-Ordens, Rudolf von Sebottendorff, soll ebenfalls MM-Mitglied gewesen sein: Ellic Howe: "Rudolf Freiherr von Sebottendorff," Manuskript London 27.6.68, 39

 [24]* Text vollständig in: AHA 8/91, 9ff.

 [25]* Frick II, 404

 [26]* Galtier, 297

 [27]* 0-Nummer der Oriflamme, Beiblatt zu "Die Übersinnliche Welt," Januar 1902

 [28]* Sigrid Plutzar, Brief vom 6.11.92

 [29]* III1, Januar 1990, Fullerton, 17

 [30]* Crowley an F.M. Spann, Brief am 13.1.1936. Lamen in: "Der Kleine Theodor Reuss Reader," König 1993

 [31]* Aleister Crowley an Smith, Brief am 3.1.1935

 [32]* Z.B. auf dem Umschlag von "Théatre de La Rose + Croix - Babylone," Paris 1895. Literatur: Gérard Gal­tier: "Maçonnerie," 198

 [33]* Jubiläumsausgabe der Oriflamme, Schmiedeberg 1912, 14

 [34]* Unterschrift auf der Einladung zum Kongress 1908 und "Initiation," Paris, Oktober 1908

 [35]* Laban de Laban: "Memorandum pour les Dames" 1918. In: R.S. Clymer: "Rosicrucian Fraternities in America" Volume II, Quakertown 1937, 317. Die Oriflamme Dezember 1909, 1, gibt für Détré noch die 33°, 90° und 95° an siehe auch "Mysteria" Januar 1913

 [36]* Wiener Freimaurerzeitung 7/8, August 1929, 13

 [37]* Galtier, 302, 336

 [38]* Jubiläumsausgabe der Oriflamme, Bad Schmiedeberg 1.6.1912, 14. Faksimile in: AHA 9/91, 22

 [39]* #6 vom Juni 1913, 191

 [40]* Rafal T. Prinke: "Polnischer Satanismus und Sexualmagie," in: AHA 9, Bergen 1991, 18ff.

 [41]* Serge Caillet: "Franc-Maçonnerie," 52

 [42]* Nachfolger in England und Irland wird Henry Meyer 33°, 90°, 96°. Oriflamme Juli 1913, 2

 [43]* "Mysteria" 1, Paris Januar 1913, 83. "Initiation" Januar 1911

 [44]* "Mysteria" 2, Paris Februar 1913, 179

 [45]* Oriflamme, Schmiedeberg Dezember 1909, 1

 [46]* Faksimile in: AHA 9/91, 21

 [47]* Eine Auflistung aller Mitglieder mit ihren Daten, Würden, Pflichten, Schulden und eine Beschreibung der für den Orden wichtigsten Ereignisse

 [48]* "Mysteria" 21, Paris 1913, 191

 [49]* Francis King: "Magic," London 1975, Foto auf Seite 60

 [50]* Georges Virebeau: Prelats et Franc-Maçons," Paris 1978

 [51]* Wiederabgedruckt in: "Der Kleine Theodor Reuss-Reader", Hrsg. P.R. König, München 1993

 [52]* Zur "Hermetic Brotherhood of Light": "Theosophical History" 25, London 1988, David Board auf Seite 149. "Theosophical History" 33, Fullerton 1990, Joscelyn Godwin auf Seite 66 - derselbe auch in: 35, 1991, 137

 [53]* Unterschrift auf Faksimile in: Clymer II, 391. Die hier produzierte Charta gleicht derjenigen völlig, die Crowley 1913 für den Ritus Philosophicus Italianus von Reghini erhalten hat

 [54]* Galtier, 329. Howe/Möller, 251

 [55]* Dr. Carl Kellner: "Yoga. Eine Skizze über den psycho-physiologischen Teil der alten indischen Yogalehre. Dem III. Internationalen Congress für Psychologie gewidmet", München 1896

 [56]* Der Interpret Kellners, Josef Dvorak, glaubt sich an Edward Lytton Bulwers "Zanoni" (Stuttgart 1867) er­innert. Vortrag "Vom Wiener O.T.O. zum modernen Satanismus," in Zürich am 5.4.93

 [57]* "Im Archiv der regulären Wiener Grossloge gibt's über Kellner überhaupt nichts... Ähnlich ergings uns (den Kellners und mir) in Adyar bezüglich Mitgliedschaft bei der Theosophie." Josef Dvorak, Brief vom 13.7.92

 [58]* Frick II, 462ff.

 [59]* Bad Schmiedeberg 1920 in: AHA 2/92

 [60]* 24.6.

 [61]* "Betasten der gegenseitigen phalli... als Yogaübung." Wiener Freimaurerzeitung 9/10 vom Oktober 1929, 26

 [62]* Carl Lauer gibt ab 1908 die "Andreas-Blätter" in Leipzig heraus, die ein ähnliches Signet wie die Oriflamme tragen

 [63]* Der X° des OTO, ein rein administrativer Grad, der jedoch zur Wahl des OHO befähigt, nennt sich "Rex Summus Sanctissimus"

 [64]* Karl Germer vermutet, dass Henri Birven {5} Informant der Nazis gewesen ist (Brief an Unbekannt, am 18.7.52). Die etwas überraschende Erwähnung Krumm-Hellers, gegen den Birven eine besondere Abneigung hegt, legt diese Vermutung nahe

 [65]* Nr.19-20, Paris 1931, 461-547. Auszug in: AHA 6/92, 6

 [66]* Paul Sturges, Brief vom 8.7.93

 [67]* Frick II, 465 und Howe/Möller, 305ff.

 [68]* Berlin und London 1914, 7

 [69]* Laut Karl Brodbeck (IO) das Gründungsjahr des Martinismus, "Freimaurerlogen," Bern 1948, 108

 [70]* James Webb: "the occult establishment," Illinois 1976 3. Auflage, 168

 [71]* Frick II, 429. Clymer, Book of Rosicruciae II, 70 und "Rosicrucian Fraternities in America" I, Quaker­town 1935, 411. Joscelyn Godwin in: "Theosophical History" (wie oben)

 [72]* Ähnlich auch in: Oriflamme 23, Zürich Januar 1963, 266

 [73]* Oriflamme Nr 1, Januar 1911, 4

 [74]* W.C. Archard, Zürich 1925, 18ff

 [75]* Berlin 1903, 6

 [76]* Original in griechischen Lettern

 [77]* Oriflamme Nr. 2, München 1906, 49

 [78]* Andreas-Blätter 1, Leipzig 1908, 5

 [79]* R.A. Gilbert: "Golden Dawn Companion," Wellingborough 1986, 240, wo auch Encausse als Mitglied von 1895 aufgeführt ist

 [80]* Rudolf Steiner: "Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule 1904-1914," Dornach 1987

 [81]* R.P. Marchev: "entspricht weitgehend dem altschottischen Ritual aus Amerika," Tau II, Bayreuth 1990, 32 (ebenfalls als erweiterte Version zirkulierend: "Wahrheitssucher und Schwindler," Auflage 50). Abbil­dung der 1. Seite in: AHA 3/11, 10. Rituale publiziert im "Kleinen Theodor Reuss Reader," München 1993

 [82]* Crowley an Jane Wolfe, 7.7.1919, zitiert nach Phyllis Seckler (geboren 1909 in Kanada, Mitglied der 2. Agape Loge seit 1939): "In the Continuum" (ITC) II6, Oroville 1979, 23

 [83]* Eugen John Wieland wird am 18.8.1912 in München ein 18°

 [84]* Juni 1912, Crowley an G.M. Cowie, Brief am 7.9.1914, zitiert in Gerald Yorkes Brief an R.S. Clymer vom 28.2.48

 [85]* "The Equinox" III1, das sogenannte "Blue Equinox" (blauer Umschlag), Detroit 1919

 [86]* "Nuit-Isis" 12, Oxford 1987, 21

 [87]* Der Baron Giulio Cesare Andrea Evola bezieht in seiner "Metaphysik des Sexus" (Frankfurt 1983) Stellung zu Crowley. Zur Biographie Evolas siehe Eduard Gugenberger und Roman Schweidlenka: "Mutter Erde," Wien 1987, 129

 [88]* Teile dieser Rituale sind viel später entstanden {7}

 [89]* Martin P. Starr will diese Korrespondenz im Warburg Institut London gesehen haben, Brief vom 20.9.1990

 [90]* Weitere Literatur: Harald Szeemann: "Monte Verità," Milano 1978 Martin Green: "Mountain of Truth," New England 1986 Robert Landmann: "Ascona Monte Verità," Frankfurt 1971 "Antologia di Cronaca del Monte Verità," Locarno 1992

 [91]* Nekrolog von M. Bergmaier im August 1955, 6

 [92]* Reuss/Ur-Uter: "Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheimnis," Schmiedeberg 1914, 12 Manuskriptseite 6 der Version vom 9.9.1919 in Hilfikers Besitz Ersteres wiederabgedruckt in: AHA 6, Bergen 1992, 14 und im "Kleinen Theodor Reuss Reader." Crowley verarbeitet schon 1918 Auszüge daraus in sein Liber Aleph. Charles Stanfeld Jones schreibt alias Achad 1923 (Chicago) in "The Chalice of Exstasy" ebenfalls über Parzival

 [93]* 0° am 19.8.1917 I° am 24.10.1917 II° am 13.4.1918 III° am 2.9.1921

 [94]* Bolliger, Magnaguagno, Meyer: "Dada in Zürich," Zürich 1985

 [95]* Lugano und Zürich, 20.10.1917, Reuss unterschreibt als 33°, 97°, X°, O.H.O.

 [96]* Veronika Schäfer, Dramaturgin am Opernhaus Zürich, "Der Name taucht in unseren Jahrbüchern (beginnend 1922) nirgends auf." Brief vom 22.6.90

 [97]* "Alpina" 4, Lausanne 1983, 123

 [98]* Gespräch am 26.2.88

 [99]* London 1991

 [100]* Abbildungen in: AHA 3/91, 7

 [101]* Marchev in: TAU, 24

 [102]* Faksimile in: Clymer, Fraternities II, 1937, 317

 [103]* Protokoll vom 6./7. 11. 1920, 3

 [104]* Undatiertes Vortragsmanuskript vom Frühjahr 1918

 [105]* Ausser den 1°, 2°, 3°, 18°, 30°-33° werden alle Grade per communicatio erteilt

 [106]* Am 15.9.1919 werden diese Herren durch Thomson zu 33° ernannt

 [107]* Protokoll vom 30.5.1919

 [108]* Abbildung in: AHA 3/91, 8

 [109]* Reprint in: "Der Kleine Theodor Reuss-Reader," Hrsg. P.R. König, München 1993

 [110]* Marchev, TAU, 24

 [111]* Faksimile in: AHA 8, Bergen 1991, 13

 [112]* Unterschrift im Antwortschreiben zur Einladung an den Kongress

 [113]* Crowley: "Magical Record," London 1972: 4.2.1920 "stroke of paralysis"

 [114]* Frick II, 478

 [115]* Crowley: "Confessions," London 1969, 714

 [116]* Der 18. Grad ist einer der wenigen aktiven im 33-Grad-System

 [117]* Einladung vom Januar 1920, 2

 [118]* Ansprache an die 33°, ohne Ort und Datum, 2

 [119]* Schmiedeberg 1920 und AHA 2, Bergen 1992

 [120]* "Okkulte Politik" in: AHA 1, Bergen 1992

 [121]* Crowley: "Magical Records," London 1972, 132 und 148

 [122]* Howe/Möller, 244 und 327

 [123]* Faksimile in: Clymer I, Quakertown 1935, 380 und II, 283

 [124]* Crowley verlangt am 28.1.1936 vergeblich 125'000$ von Lewis. Das Zitat stammt aus Crowley an F.M. Spann am 13.1.1936

 [125]* Crowley an Smith, Brief am 3.1.1935. Fast wortwörtlich dasselbe dann an F.M. Spann am 13.1.1936

 [126]* Bjarne Salling Pedersen, Brief vom Sommer 1993

 [127]* Die "Wiener Freimaurerzeitung" Nr.2 und 7/8 von 1929 bietet schon 1906 den 32° an 1921: Illuminat von Berlin, Gralsritter und Gnostischer Primat

 [128]* Wiener FMZeitung 2/1929, 30, und 7/8 von 1929, 16. Betr. der Rituale, Brief von B.S. Pedersen vom Som­mer 93

 [129]* Wiener FMZeitung August 1929, 16

 [130]* Francis King: "Secret Rituals of the O.T.O.," London 1973, 26

 [131]* Wiener FMZeitung 7/8 vom August 1928, 17

 [132]* W.C. Hartmann: "Who's Who," 70 und 79

 [133]* Bjarne Salling Pedersen meint, Hansen habe sich Baphomet genannt, Brief vom Sommer 1993

 [134]* Heinrich Wendt an Yorke, 1957. Zitiert auch in: Ellic Howe: "Golden Dawn," London 1972, 282

 [135]* Wendt an Yorke am 24.11.1957.

 [136]* Grunddahl Sjallung an Crowley, ca. 1938, Warburg Institut

 [137]* Karl Germer an C.H. Petersen, Brief am 6.1.54

 [138]* Zitiert nach "In the Continuum" III10, Oroville 1986, 41

 [139]* Green: Mountain, 145

 [140]* "Das Gesicht Englands," Schmiedeberg 1915, 4

 [141]* Francis King: "Sexuality, Magic and Perversion," London 1971, 143

 [142]* Faksimile publiziert im Reuss-Reader

 [143]* Howe/Möller, 249

 [144]* Martin P. Starr, Brief vom 20.9.90

 [145]* Serge Caillet: "Franc-Maçonnerie," Paris 1988, 110

 [146]* Serge Caillet: "Sar Hiéronymus," Paris 1986

 [147]* Clymer, Book of Rosicruciae II, Quakertown 1949, xxvi, xxx und 224, 266

 [148]* Gespräch am 30.10.90

 [149]* Harald Szeemann: "Monte Verità," Milano 1978, 15 und 34. Green, Mountain, 172

 [150]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50 und Grosche an Metzger, Brief am 3.11.50

 [151]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50

 [152]* "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" 77, Berlin August 1956, 3

 [153]* "Journal de Genève" vom 7.6.1926, 5 und vom 28.7.29, 4

 [154]* Kompilation aus R.M. Lüscher/W. Schweizer: "Leben im Widerspruch," Zürich 1987, Zitat von Seite 26

 [155]* Metzgers Oriflamme 96, Zürich 1969, 1062

 [156]* C.G. Jung: "Briefe" Hrsg. A.J. Jaffé, Dritter Band 1956-1961, Olten 1973, 87, 222, 225, 256

 [157]* Zürich 1954

 [158]* Francis King: "Sexuality, Magic and Perversion," London 1971, 194. King ist 1971 mit Liza Miller auf Besuch in Stein, Appenzell, 195

 [159]* Die Kantonale Fremdenpolizei Graubünden findet keine Angaben weder über Frau Jantzen noch über Frau Sprengel. Briefe vom 25.1. und 3.2. 1988

 [160]* Oscar R. Schlag am 22.1.1988

 [161]* Metzger: "Summarischer Bericht an Sor.'.Sascha Germer," Frühjahr 1963

 [162]* Metzger an Germer, Brief am 12.6.51

 [163]* Werbezettel für "Schriftanalysen, Vergleichs- und Eheanalysen"

 [164]* Interview mit Alice Herder am 12.8.1992

 [165]* Theo Pinkus, Brief vom 29.6.88

 [166]* Gundula Bader, Brief vom 23.4.88

 [167]* Gespräch mit Schlag. Diese rund 30 Gespräche haben sich über drei Jahre, von 1987-1990 hingezogen, und werden hier nicht zeitlich näher bestimmt

 [168]* H.J. Metzger an Karl Germer, Brief am 12.6.51

 [169]* Peregrinus: ein freier nichtrömischer Bürger innerhalb der römischen Gesellschaft, der nicht alle römi­schen Bürgerrechte besitzt. "Ostia, lateinisches Unterrichtswerk," Band I, Zürich 1985, 115

 [170]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50

 [171]* Ethel Bienz, Brief vom 21.8.88

 [172]* Starr im Vorwort zu "Amrita," Chicago 1990, xi

 [173]* Crowley an Yorke, Brief vom 27.10.1928

 [174]* Crowley an Henri Birven, Brief am 8.10.1929. Original im Warburg Institut London, zitiert auch von Grant: "Crowley and the Hidden God," London 1973, 62

 [175]* "Caliph" William Breeze an seinen deutschen Mitbruder Norbert Straet, dann Brief vom 11.3.87

 [176]* Vereinigte Grosslogen von Deutschland, Brief vom 18.1.88

 [177]* Fritz Uhlmann: "Leitfaden der Freimaurerei," Basel 1933, 94, 370ff. Fritz Bolle an Arnold Schwengler, Brief am 21.11.76

 [178]* Howe/Möller, 238

 [179]* Ausstellungskatalog zur Sammlung Oscar Schlag: "Wissende, Eingeweihte und Verschwiegene," Zürich 1986, 123

 [180]* Tränkers Vorwort zu "Kleines mystisch-magisches Bilderbüchlein" 1623, Leipzig 1925, 234

 [181]* Karl Germer an Max Schneider, Brief am 8.11.1935

 [182]* Howe/Möller, 263

 [183]* Original Berlin 1925, wiederabgedruckt in: "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" 53, Berlin 1954

 [184]* Gebhardi ist 1906 OTO-Mitglied unter Reuss: Oriflamme Juli-Dezember 1906

 [185]* Clymer R.F. in: America II, 351

 [186]* Henri Birven: "Aus dem Leben Aleister Crowleys," Metzgers Oriflamme 118, Zürich 1972, 1341

 [187]* Auszüge aus Briefen Crowley's

 [188]* Ebenso Crowley an F.M. Spann, Brief am 13.1.36

 [189]* Janusköpfiger Mittler zwischen Gut und Böse, durch Eros zu Fall gebracht. Dorothea und Friedrich Schle­gel: "Geschichte des Zauberers Merlin," 1804

 [190]* Tränker hat die Prozesse gegen Crowley verloren und in der Folge seine Druckerei und Büchersammlung aufgegeben, um die Kosten zu decken. Nach Clymer II, 350

 [191]* Vollständig in: AHA 12, Bergen 1991

 [192]* Vollständig in: AHA 7, Bergen 1991

 [193]* Hier zitiert Birven R.S.Clymer II, 349

 [194]* Der genaue Wortlaut und weitere Anekdoten in: Henri Birven: "Meine Begegnung mit dem Meister Therion," in: "Hain der Isis," 259

 [195]* Clymer, R.F. in America II, 350

 [196]* 10-seitiger Brief von Germer an Tränker am 28.10.25

 [197]* Crowley an J. Parsons am 19.10.1943. Zitiert nach Phyllis Secklers "In the Continuum" IV2 Oroville 1987, 31

 [198]* Bernhard Beyer, Vorwort in: "Das Lehrsystem des Ordens der Gold + Rosenkreuzer," München 1978

 [199]* Nummer 1/2 vom Oktober 1928. Die Nummer 3/4 führt die Liste nicht mehr auf. Keine weitere Ausgaben mehr erschienen

 [200]* Faksimile in: AHA 12, Bergen 1991, 14

 [201]* "Gib mir an, in welcher Stärke und Menge Dein kostbares Sexualfluid ausgeströmt ist, versuche es ir­gendwie zu messen (Fingerhut etc.)" Heinrich Tränker an eine Ordensschwester am 8.11.1926, aus Alfred Strauss: "Die entschleierten Sexualmysterien der Pansophie," Graz ohne Datum. Auszüge in: AHA 12, Bergen 1991, 13

 [202]* Faksimile in: AHA 6/91, 6

 [203]* Clymer II, 352 und 391

 [204]* Lewis an M. Carl, Brief am 16.2.34

 [205]* Faksimile von Reuss' SOTOM in: AHA 1/92, 23 und im "Reuss Reader," 20

 [206]* Die Anatomie des Körpers Gottes, Erneuerung Ägyptens, Kristall-Vision durch Kristallschauen, Q.B.L.

 [207]* Dazu William Heidrick, treibender Faktor hinter dem "Caliph" der 3. Agape Loge: "I tend to accept it." Im Brief an James M. Martin am 8.5.87

 [208]* "ITC" IV9, Oroville 1990, 35

 [209]* Da die FS nach dem Zweiten Weltkrieg das zuerst 10-gradige Ordenssystem auf 33 Grade aufbläht, bietet es sich an, nach Freimaurervorbild den 18° als aktiven Rosenkreuzergrad einzuführen

 [210]* Metzger an Grosche, Brief am 23.10.50

 [211]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50

 [212]* "45. Organisationsbericht"

 [213]* Walter Studinski, Brief vom 2.3.88

 [214]* Ebenfalls in: Oriflamme 86931, 1968

 [215]* Quelle wie oben

 [216]* Oriflamme 42501 und "Erleuchtete?," 188

 [217]* "Fraternitas Saturni," Frankfurt 1971, 33, 37

 [218]* Horst E. Miers: "Lexikon des Geheimwissens," 6. Auflage München 1986, 23

 [219]* Erler an Metzger, Brief am 11.10.70

 [220]* In: "Kantstudien" 29, Berlin 1913

 [221]* "Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1911-1965," München 1965, 539

 [222]* Metzger in: "Oriflamme" Nr. 107, Zürich 1970, 1204

 [223]* Zu Meyrink und Hanns Heinz Ewers: Thomas Wörtche: "Phantastik und Unschlüssigkeit," Meitingen 1987

 [224]* Frans Smit: "Gustav Meyrink," München 1988, 155. Howe/Möller, 303: Reuss' IO

 [225]* Horst E. Miers: "Lexikon des Geheimwissens," 6. Auflage München 1986, 282

 [226]* Henri Birven in Metzgers "Oriflamme" Nr. 119, Zürich 1972, 1350

 [227]* Germer an Crowley, 23.9(?).29

 [228]* Serge Caillet: "La Franc-Maçonnerie," Paris 1988, 72

 [229]* Germer an Unbekannt, Brief am 18.7.52

 [230]* "Philosophie der Grünen Schlange" III, Giessen 1973, 610 und Glowka: "Deutsche Okkultgruppen," München 1981, 100

 [231]* Germer an Friedrich Mellinger, Brief am 15.9.51. Karl Germer an C.H. Petersen, Brief am 6.1.54

 [232]* Henri C. Birven: "Die Werke Aleister Crowleys." Die zitierte Stelle ist von Metzger zensuriert worden, vgl. "Oriflamme" Nr. 105, Zürich 1971, 1179 und Manuskriptseite 2 (ohne Ort und Datum)

 [233]* Birven an Verlag Psychosophische Gesellschaft, Brief am 28.9.63

 [234]* Militär-Dienstbescheinigung, Berlin 21.9.36

 [235]* Symonds, King, 390. Keines des Adler-Institute noch der Sohn Adlers haben jedoch Kenntnis von Karl Ger­mer oder Crowley (z.B. Brief von Kurt A. Adler, 11.9.92)

 [236]* Seckler gibt in "In the Continuum" III6 den 2.2.1935 an. Oroville 1984, 38

 [237]* FBI-file 265.508

 [238]* Germer an Jane Wolfe, zitiert in: ITC III6, Oroville 1984, 39

 [239]* Weitere Details in: John Symonds: "King of the Shadow Realm," London 1989, z.B. 387, 515

 [240]* Court Transcript McMurtry et alii versus Motta, California 1985, 206, Aussage von Seckler

 [241]* FBI-file 265.508

 [242]* Motta: "Sex and Religion," Nashville 1981, 232

 [243]* Mottas Oriflamme VI3, 1983, 484

 [244]* McMurtry in: OTO-Newsletter I2, Berkeley 1977, 3

 [245]* Marcelo Ramos Motta: "Sex and Religion," Nashville 1981, 237ff.

 [246]* FBI-file 265.508

 [247]* Norbert Straet ("Caliphat"), Brief vom 22.12.87

 [248]* Karl Germer an C.H. Petersen, Brief am 6.1.54

 [249]* Germer an Motta, Brief am 20.9.57

 [250]* Jürg von Ins: "Das Buch der wahren Praktik," München 1988, ebenfalls Haack: "Anmerkungen zum Satanis­mus," München 1991, 118

 [251]* Horst Knaut: "Rückkehr aus der Zukunft," Bern 1970, 16

 [252]* Haack: "Der mystisch-magische Orden FS," Frankfurt 1971. Adolf Hemberger: "Fraternitas Saturni," Band I, 228-230. Hemberger: "Documentia et. Ritualia Fraternitatis Saturni" Band XII, Giessen 1977. Hemberger/Klingsor: "Experimental-Magie, 2. Auflage Berlin 1976, 80-82. Die beinah 1000seitige Korre­spondenz zwischen Göggelmann und Grosche enthüllt, dass Göggelmann viel zum saturnischen Verständnis der Loge beigetragen hat

 [253]* Siehe nächste Fussnote

 [254]* Vollständig in: AHA 7, Bergen 1991

 [255]* Henri C. Birven an Verlag Psychosophische Gesellschaft, Brief am 28.9.63

 [256]* Fera S. an Grady L. McMurtry, ohne Ort und Datum, 7 Seiten

 [257]* In den FBI-Akten von 1942 wird Germer beschrieben: "Height 5'11 1/2, Weight 185 lbs, Complexion Ruddy, Hair Grey, Eyes Blue, Build Heavy, Characteristics: Wears Glasses"

 [258]* Im Archiv des "Caliphats" befinden sich lediglich drei Briefe Germers an Birven, datiert von 1957

 [259]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.51

 [260]* Germer an Kenneth Grant, Brief am 5.1.52

 [261]* Germer an Grant, Brief am 4.2.52

 [262]* Auf dem Titelblatt des vorliegenden Manuskriptes handschriftlich: "Mit bestem Dank zurück - Paragranus"

 [263]* In: AHA 6/91, ab Seite 11

 [264]* Crowley: "Ecclesiae Gnosticae Catholicae Canon Missae," Zürich 1955, 1

 [265]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.54

 [266]* "I am not aware that Petersen was ever X° - there is no evidence in the files." William Breeze, "Caliph," Brief vom 20.7.87. Die Archiv-Liste zeigt, dass dem "Caliphat" kaum relevante historische Un­terlagen zur Verfügung stehen

 [267]* "Ob P. Mitglied der FS war, weiss ich nicht, denn aus der Zeit fehlen die Personalunterlagen der FS, die wohl nach dem Tod Grosches 64 verschwunden sind." Ewald Dorpheide/Heliodor, von Beruf Werkzeugma­cher, Sekretär des "Ordo Saturni," Brief vom 16.2.87

 [268]* Das Gemeindeamt Bendestorf findet keine Heiratsdaten Petersen's, Brief vom 16.2.87

 [269]* Helmut Möller, Brief vom 3.6.87

 [270]* Horst Miers: "Lexikon des Geheimwissens," München 1986, vermehrte 6. Auflage, 6 und 316

 [271]* Johann Richard Beecken, Berlin 1957: "6 Monate" Georg Dehm, Worms 1984: "18 Monate" Peter Hammer, 1725: "ein halbes Jahr". Georg Dehm kriegt am 10.Januar 1994 im ARD Möglichkeit, seinen Zusammenhang zwi­schen Astrologie und AIDS den Zuschauern zu erklären, "Brisant," 17.00 Uhr

 [272]* Horst Knaut: "Das Testament des Bösen," Suttgart 1979, 155

 [273]* Norbert Straet, Brief vom 3.11.86

 [274]* Straet, Brief vom 9.1.87

 [275]* M. Erler, Telefon vom 19.6.91

 [276]* Clymer, R.F. in America II, 601, 747 und 752

 [277]* Etwa eine Organisation von Paul Rüdiger Audehm, der 1971 die Ecclesia Universalis Tempelieren von Jeru­schalajim gegründet hat?

 [278]* Haack: "Geheimreligion der Wissenden," München 1985(6), 50. Hemberger: "Pansophie und Rosenkreuz," II1, Giessen 1974, 28

 [279]* Eugen Grosche: "Blätter" Juli 1956

 [280]* Stempel auf Tränkers Exemplar von A.W. Lair: "Die Fünfte Kraft"

 [281]* Sonderdruck 1 der Vereinigten Grossloge FS 1970, 1

 [282]* F.W. Lehmberg: "Magische Sonderdrucke und Interna der FS," München 1980. Zum Teil schon von Hemberger, Giessen ab 1971 publiziert und von Lehmberg: "A.A.O.R.R.A.C. Pansophisch-Gnostische Riten III Opus hermeticum," München 1985(3)

 [283]* Dem Geburtstag des letzten Templers Jakobus Burgundis Molensis

 [284]* Zu Ewers: Thomas Wörtche: "Phantastik und Unschlüssigkeit," Meitingen 1987. Wilfried Kugel: "Der Unver­antwortliche," Berlin 88/Düsseldorf 1992. Kugel gibt Details über die Verbindung der "Faschisten" Alei­ster Crowley, Sylvester Viereck und Ewers

 [285]* "Blätter" 6, Berlin 1950, gibt 1919 an. Dasselbe in: "Blätter" 62, 3

 [286]* Grosche ist eine Personalunion mit dem Logendämon GOTOS eingegangen, der eine Art moderner Version des templerischen Baphomets ist. Siehe Marlene Leander: "Von Kopf bis Fuss auf Sperma eingestellt," in: AHA 2/93, 4ff.

 [287]* Alex Kossowsky, Das Filmgelände der Decla-Bioscop, aus: Film-Kurier, Nr. 227, 25.9.1924, Kinotechnische Rundschau, abgedruckt in: Babelsberg. 1912 Ein Filmstudio 1992, hrsg. von Wolfgang Jacobsen, Berlin: Ar­gon 1992, 33-43

 [288]* Philippe Druillet: "Nosferatu," Hamburg 1990, 8

 [289]* Zitiert nach einem Brief von Dieter Heikaus (OS) vom 10.11.87

 [290]* Auf deutsch in: John Symonds: "Aleister Crowley," Basel 1983, 414

 [291]* Wolfenbüttel 1926, 10, 30 und 34

 [292]* Grosche: "Die Symbolik des Tau und des Pentagramm" Logenschulvortrag Heft 3 Klasse A, Berlin ohne Jahr, wahrscheinlich um 1928/1930

 [293]* "Saturn-Gnosis" 3, Berlin 1929, 152ff

 [294]* "Saturnische Lektion" 8 des Ordo Saturni, Ankum ab 1982, 20

 [295]* Grosche: "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" 125/26, Berlin 1960

 [296]* Die vorliegenden Rituale der Pansophie sind weder saturnisch noch thelemitisch

 [297]* Germer an Petersen, Brief am 17.11.50

 [298]* Helmut Möller: "Licht aus dem Osten," in: "Festschrift für Ellic Howe," Hrsg. Götz von Olenhusen, Frei­burg 1990, 199 (2. Auflage: 1993)

 [299]* Glowka, Okkultgruppen, 81-91

 [300]* "Saturn-Gnosis" 1, Berlin 1928, 53

 [301]* "Saturn-Gnosis" 3, 1929, 152

 [302]* Gespräch mit Schlag am 16.9.88

 [303]* Berlin, ca 1930, 17

 [304]* Hemberger: "Fraternitas Saturni," Giessen 1971, 36

 [305]* Oriflamme 1081215, 1971. Markus Kumer (ehemals Metzgers Vertrauter) erzählt, Grau und dessen gehbehin­derte Tochter seien oft in Stein zu Besuch gewesen. Graus Filmaufnahmen von Crowleys Besuch in Deutsch­land befänden sich in Stein, Telefon vom 8.10.91

 [306]* Die Briefe Grosches an Crowley, aus dem Besitz von Yorke, sind von Friedrich-Wilhelm Haack abgedruckt im Anhang zu: Aythos: "Die Fraternitas Saturni," München 1979. Aythos ist Walter Jantschik. Stephen Edred Flowers/Edred Thorsson publiziert aus diesem Werk und aus dem ersten Band von Hembergers FS-Serie (1971-77) seine amerikanische Kompilation: "Fire & Ice," Minnesota 1990, dort 177ff.

 [307]* "Saturn-Gnosis" 5, Berlin im März 1930, 53

 [308]* Erfolglose Ausstellung von Crowley-Gemälden in der Berliner Galerie Porza. Martha Küntzel verwaltet diese Bilder nach der Ausstellung

 [309]* Gespräch mit Schlag am 16.9.88

 [310]* "Blätter" 77, Berlin 1956, 3

 [311]* Grosche an Metzger, Brief am 17.5.50

 [312]* Willi Hauser/Fabian in: Astro Times 9/1988

 [313]* Grosche an Walter Englert, Brief am 23.10.63

 [314]* Dieter Heikaus (OS), Brief vom 5.2.1991

 [315]* Plus: Grosche an Metzger im Brief am 17.5.1950, "Blätter" 109 von 1959 8-11, "Saturn-Gnosis" 3 von 1929 109, "Sonderdruck" 2 vom März 1955, "Lektion 111" vom September 1950 (Vorläufer der Studienhefte). Wie­derabgedruckt in: Hemberger: "FS Ia" von 1975/77 122 und "Saturnische Lektion" Nr. 8 des Ordo Saturni, Ankum ab 1982

 [316]* Am 20.4.1971 wiederveröffentlicht Metzger dann Albin Graus Artikel über Hoëne Wronski aus der "Saturn-Gnosis" 4 von 1929, Oriflamme 1081214. Ebenfalls publiziert Metzger Germers Crowley-Übersetzungen aus der alten "Saturn-Gnosis"

 [317]* Im zweiten Brief von Grosche an Metzger

 [318]* Erler leitet den AMORC von 1949-54 und mitbegründet 1956 die ORA

 [319]* Telefon vom 14.6.91

 [320]* Am 14.12.50 sind es ca. 60 Westschüler

 [321]* Grosche an Metzger, Brief am 29.12.50

 [322]* Grosche an Metzger, Brief am 14.9.50

 [323]* Im Juli 1951 hält Grosche in Berlin einen Vortrag über Crowleys Besuch bei Tränker und die Gründung der FS. Auch als "Sonderdruck 2" vom März 1955. Veröffentlicht von Haack, Die FS, München 1977

 [324]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 24.8.88

 [325]* Anita Borgert an Ludwig Delp, Brief am 2.12.1970

 [326]* Metzger an Grosche, Brief am 21.1050

 [327]* Nicht um Freimaurern einen eventuellen Eintritt schmackhaft zu machen, wie Heikaus, Grossmeister des Ordo Saturni am 17.-19.4.92 erzählt -- denn tatsächlich bleiben es nur 10 aktive magische Grade. Siehe Marlene Leander, Von Kopf bis Fuss auf Sperma eingestellt, in: AHA 2/93, 5

 [328]* Eugen Grosche an Metzger, Brief am 27.10.50

 [329]* Grosche an Metzger, Brief am 30.10.50

 [330]* Metzger an Grosche, Brief am 23.10.50. Ist Metzgers Professor etwa Franz Sättler selber?

 [331]* Abbildung in: AHA 7/91, 9

 [332]* Nicht identisch mit dem Rosenkreuzerkapitel "Parazelsus" in Bellinzona um 1920

 [333]* Gespräche am 22.1. und 26.2.88

 [334]* Grosche an Metzger, Brief am 27.10.50

 [335]* Gundula Bader, Brief vom 23.4.88

 [336]* Zweimalige Anfragen aus dem Umkreis von Metzger (Adalbert Schmid, Markus Kumer, beide aus Metzgers OTO), ob Frau Jantzens Unterlagen für die vorliegende Studie über das "OTO-Phänomen" verwendet worden seien, lassen diese Annahme zu

 [337]* Abbildung in: AHA 7/91, 8

 [338]* Stuttgart 1866, Freiburg im Breisgau 1979, 214

 [339]* Jürgen Finkler ("Caliphat"), Brief vom 13.10.87

 [340]* Abbildung in: AHA 7/91, 7

 [341]* Grosche an Metzger, Brief am 28.4.51

 [342]* Grosche an Metzger, Brief am 13.5.51

 [343]* Im Germer/Crowley-Archiv des "Caliphats" befindet sich kein einziger Brief Metzgers an Germer - ledig­lich 6 Antwortbriefe Germers von 1951-1960

 [344]* Metzger an Schlag

 [345]* Ellic Howe: "The Magicians of the Golden Dawn," London 1972

 [346]* Germer an Mellinger, Brief am 25.6.51

 [347]* Germer an Mellinger, Brief am 8.7.51

 [348]* Germer an Petersen, Brief am 17.11.1950, der trotzdem bald bei Grosche publiziert

 [349]* Germer an Mellinger, Brief am 25.9.51

 [350]* Germer an Mellinger, Brief am 15.9.51

 [351]* Cerneau-Charta von Harry J. Seymour vom 21.7.1862. Reuss erklärt auf seinen Chartas den OTO "Derivatum ex Magno Oriente Galliae Charta 21. Julii 1862, N. 28911." Derselbe Hinweis findet sich in der 0-Nummer der Oriflamme, Beiblatt zu "Übersinnliche Welt," Januar 1902

 [352]* An der Sonneggstrasse, in der Nähe von ETH und Universität in Zürich

 [353]* Grosche an Metzger, Brief am 31.7.51

 [354]* Metzger an Grosche, Brief am 8.8.51

 [355]* Grosche an Metzger, Brief am 8.5.52

 [356]* Grosche: "Blätter für angewandte Okkulte Lebenskunst" 21, Dezember 1951, 1 (?)

 [357]* Germer an Mellinger, Brief am 25.9.51

 [358]* Abbildung in: AHA 7/91, 9

 [359]* Grosche an Metzger, Brief am 12.9.53

 [360]* Grosche an Englert, der trotzdem Mitglied bei Metzger wird {11}

 [361]* Faksmile der Charta in Geoffry Basil Smith (geb. 19.1.47): "Knights of the Solar Cross," 1983, der sich als X° von England sieht. Charta seit 1988 im Besitz von Allen H. Greenfield, Bischof von Bertiaux' OTOA und des "Caliphats." Bericht über letztere in: "Lashtal" 1, Georgia 1988, 41

 [362]* Zitiert nach Grant: "Remembering Aleister Crowley," London 1991, 49, und John Symonds, King, 572

 [363]* Grosche an Metzger, Brief am 19.10.50

 [364]* Germer an Grant, Brief am 18.1.52. Der Briefwechsel zwischen Grant und Germer wird im Streit um die Co­pyrights an Crowley-Material im Zusammenhang mit dem "Caliphat" erwähnt

 [365]* Dies könnte Schlags Aussage untermauern, dass Germer die FS anfänglich finanziell unterstützt habe

 [366]* Abbildung in: AHA 7/91, 10

 [367]* Grant, Brief vom 11.8.87

 [368]* Quelle wie oben

 [369]* Metzger im Vorwort zu "Ecclesiae Gnosticae Catholicae," Zürich Dezember 1955, ohne Seitenzahl

 [370]* Grant, Brief vom 11.8.87

 [371]* London 1951, 207

 [372]* Germer an Mellinger, Brief am 8.7.51

 [373]* Grant: "Cults of the Shadow," London 1975, 222 und "Aleister Crowely and the Hidden Gods," London 1973, 2

 [374]* Grant an James M. Martin am 23.12.89, dann Brief vom 3.1.1990

 [375]* Grosche: "Blätter für angewandte Okkulte Lebenskunst," Nr. 77, August 1956, 3

 [376]* "Verfügung 1," 18.3.57, auf den Tag genau 643 Jahre nach der Verbrennung des letzten Tempelritters Ja­cobus Burgundus Molensis

 [377]* "72. Organisationsbericht" und "Blätter" 84, März 57, 19

 [378]* Freimaurer seit 1952, Mitglied der Forschungsloge Quatuor Coronati seit 1961

 [379]* Hemberger: "Pansophie und Rosenkreuz" II1, Giessen 1974, 761

 [380]* "Blätter" 93, Dezember 1957, 2

 [381]* "Verfügung 14," vom Oktober 58

 [382]* Englert an H.T. Hakl, Brief am 24.8.70

 [383]* Telefon von Martin Erler, 19.6.91. Erler will die schriftlichen Rituale gesehen haben und meint, sowohl Grosche wie auch Tränker seien in ihren letzten Lebensjahren völlig senil gewesen

 [384]* Grosche an Englert, Brief am 27.3.63

 [385]* Foto in: "Blätter" 106, 1959, 13

 [386]* 1985 inseriert Maikowski als "Katharische Kirche." "Spirituelles Adressbuch," Ahlerstedt 1985, 191

 [387]* Grosche an Maikowski, Brief am 25.12.63

 [388]* Joseph Grasser an H.T. Hakl, Brief am 4.6.69

 [389]* Rundschreiben vom 11.5.69

 [390]* Rundschreiben 2/89 des Ordo Saturni, 2

 [391]* Neuauflage Berlin 1992

 [392]* "Rundbrief 4 des Konziliums der Grossloge FS"

 [393]* Gespräch mit Heikaus am 17.4.87

 [394]* Hemberger: "FS 2," Giessen 1975 1

 [395]* Datum auf der Urkunde: 9.4.66

 [396]* "Generalkapitel Nr. 7," Bericht über den 14.4.1968. Rituale in: Hemberger, FS, 1971, 207

 [397]* Haack, FS, 1977, 32

 [398]* "Marabo," Bochum 1987, 11

 [399]* Wolther an das Sekretariat der FS, Brief am 18.2.1971. "Erklärung" von Hemberger vom 7.2.1971

 [400]* Hemberger, FS, Frankfurt 1971, 138. Dann in: QUICK 11: "Die Satansmörder," München 8.3.73, 72. Haack: "Von Gott und der Welt verlassen," Düsseldorf 1974, 118. Knaut: "Das Testament des Bösen," Stuttgart 1979, 174. Glowka: "Deutsche Okkultgruppen 1875-1937," München 1981, 70

 [401]* Z.B. "Die Symbolik des Gradus Pentalphae." Bilder reproduziert in: AHA 2/93ff.

 [402]* Joseph Grasser an H.T. Hakl, Brief am 4.6.69

 [403]* Hemberger, FS I, Frankfurt 1971, 29

 [404]* P.R. Audehm: "Aussaat und Ernte," Frankfurt 1978, 20. Hemberger: "Pansophie und Rosenkreuz" II3, Gies­sen 1974, 120 und 124

 [405]* Rundschreiben 28 2/1969

 [406]* Walter Jantschik, Brief vom 2.3.90

 [407]* Haack, FS, München 1977, 31

 [408]* "Über unsere Körper wurde während des geschlechtlichen Verkehrs ein schwarzer Hahn getötet." "Bekenntnis" von Jantschik, Manuskript vom 26.3.1974

 [409]* Jantschik, Brief vom 17.12.93

 [410]* Jantschik, Brief vom 26.4.88

 [411]* Jantschik, Brief vom 2.12.90

 [412]* Band VIII, Giessen 1977

 [413]* Jantschik, Brief vom 2.3.90

 [414]* Rundschreiben 3/77 vom 18.4.1977, 2

 [415]* "Thelema" 2, Berlin 1982, 25

 [416]* OTO-Newsletter II2/6, Berkeley 1978, 64

 [417]* "Cincinnati Journal of Ceremonial Magick" I4, Ohio 1979, 25

 [418]* "Fire and Ice," Minnesota 1990/Ischl 1993

 [419]* Das Testament des Bösen, Stuttgart, 106. Haack, Von Gott..., Düsseldorf 1974, 124

 [420]* Knaut an Haack, Brief am 18.4.1974

 [421]* Knaut an Wolther, Brief am 11.7.74

 [422]* Wolther an QUICK, Briefe am 18.5.74 und 19.7.74. An Haack, 5.9.78

 [423]* Jantschik, Brief vom 9.7.93

 [424]* Jantschik, Brief vom 19.5.88

 [425]* Jantschik, Brief vom 26.4.88

 [426]* München. Haack hat schon 1977 Jantschiks Briefwechsel mit Göggelmann/Saturnius publiziert, FS, 36

 [427]* "The Crystal Tablet of Set," 1983-1988, Inter-member Communication Roster

 [428]* Jantschik: "Der Ordo Baphometis," Frankfurt 1988, 2. und erweiterte Auflage 1993

 [429]* Oswald Schrey, Brief vom 20.4.93

 [430]* Schrey, Brief vom 17.2.93

 [431]* "AA - Geschichte und Ziele," ohne Ort und Datum

 [432]* Jantschik ist Mitglied vom 1.6.72-30.6.73, Brief vom 5.1.93

 [433]* Conrad an Heikaus am 2.10.78, Brief von Heikaus vom 12.5.91

 [434]* Gespräch mit Heikaus, 18.4.1992

 [435]* "Sympathie für den Teufel," Münster 1988, xii

 [436]* Rundschreiben 3/77, 6

 [437]* Amtlich eingetragen am 2.4.93

 [438]* "Unicorn" X, Bonn 1984, 190 und XIII, 1985, 120

 [439]* Rundschreiben 4/85, 2

 [440]* "Spirituelles Adressbuch," 86/87, Ahlerstedt 1985, 128

 [441]* Rundschreiben 4 vom 25.8.86 und Nr. 2 vom 31.5.87

 [442]* "Unicorn" XIII, Bonn 1985, 190

 [443]* Cassiel: "Encyclopedia of Black Magic," New York 1990, 12 und 15

 [444]* Mehr in: Haack: "Freibischöfliche Kirchen im deutschen Sprachraum," München 1980

 [445]* Gespräch mit Cornelis (OS), Ostern 1987. Mitgliedern des OS bleibt diese Tatsache unbekannt, wie Joachim Schmidt/Nadir in seinem "Satanismus," Marburg 1992, 197, zu erkennen gibt

 [446]* Graz 1986, 146

 [447]* ebda. 94

 [448]* Auszug aus einem Voodoo-Ritual zu Ostern 1992: Weihung der GOTOS-Büste

 [449]* "Marabo," Bochum Frühjahr 1987

 [450]* Januar 1979

 [451]* Köln 1987, z.T. inspiriert von Knaut: "Rückkehr aus der Zukunft," München 1970, 90

 [452]* Gespräch mit Heikaus am 2.10.88

 [453]* 37/84, 18

 [454]* "Materialdienst" 12, Stuttgart 1984, 377-79

 [455]* "Materialdienst" 3/87, 64

 [456]* "Marabo," Frühjahr 1987, 12

 [457]* QUICK am 6. und 18.4.1988 BILD am 30.4.1988 "Heim und Welt" am 21.7.88

 [458]* "Kirchenbote" 11, Osnabrück am 13.3.1988, 3

 [459]* Heikaus, Brief vom 18.3.88

 [460]* "Neue Osnabrücker Zeitung" 19.3.88, 23

 [461]* Rundschreiben 2/93, 16.4.93, 2

 [462]* Helmut Westerkamp an Christian Gottschall, Brief am 6.5.93

 [463]* Gottschall, Rundschreiben am 17.5.93

 [464]* Timothy d'Arch Smith: "Books of the Beast," London 1987, 24

 [465]* Oriflamme 1906, 99

 [466]* Crowley an Yorke am 5.12.1945, zitiert in: Howe, Golden Dawn, London 1972, 284

 [467]* Deutsch in: "Das Tier," Basel 1983, 415

 [468]* "ITC" III2, Oroville 1982, 39

 [469]* Haack: "Anmerkungen zum Satanismus," München 1991, 96

 [470]* Staatsarchiv Leipzig, Brief vom 4.2.1988

 [471]* James Webb: "the occult underground," Illinois 1974, 494

 [472]* Hrsg. Herbert Fritsche: "Merlin" 3, Hamburg 1949, 64

 [473]* "Thelemische Lektionen und Exercitien," Klasse No. A14, Hildesheim 22.12.1950, 7 und Lekve an Crowley, Brief am 29.4.46

 [474]* Friedrich Lekve: "Thelemische Lektionen" A14-16, Hildesheim, 26.2.51, 34

 [475]* Abbildung in: AHA 8/91, 5

 [476]* Symonds, King, 549

 [477]* King, Secrets, 74

 [478]* "Kult und Terrorstätte," Paderborn 1982/87. S. Russell/J.W. Schneider: "Heinrich Himmlers Burg," Essen 1989

 [479]* Lekve, Lektionen C1, 6.6.1948, 27

 [480]* "Sonderdruck 2"

 [481]* Friedrich Lekve an Aleister Crowley, Brief am 11.1.46

 [482]* The Master Therion: "The Book of Thoth," London 1944, xi-xii

 [483]* "ITC" IV5, Oroville 1989, 44

 [484]* Brief vom 29.12.87

 [485]* "ITC" IV8, Oroville 1990, 33 Logenreport vom 2.1.1948

 [486]* Seckler, Brief vom 10.6.87

 [487]* Inspiriert von Ignatius von Loyolas "Geistlichen Exerzitien" Lekve an Crowley, Brief am 11.1.46

 [488]* Friedrich Lekve: "Thelemische Lektionen" A7, Hildesheim 17.6.1950

 [489]* Lekve: "Thelemische Lektionen" A4 vom 18.2.50, 31 A5, 20.3.1950, 43

 [490]* Stele farbig in: C1, 6. Juni 1948, 14

 [491]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 24.8.88

 [492]* Hamburg, 8

 [493]* "Stellar Vision" II, ohne Ort und Datum

 [494]* Nr. 3, London 1990, 12

 [495]* Ebenfalls in: Rubicon 3, Sydney 1993

 [496]* Symonds, King, 319

 [497]* A3, ohne Datum, 45

 [498]* A3, ohne Datum, 48

 [499]* Metzger und Anita Borgert an Günther Naber, Brief am 17.7.64

 [500]* Lekve ruft Ruth magisch als "Laylah" an. A19, 19.5.51, 14

 [501]* "We haven't found the pertinent correspondence, and it may be lost." Bill Heidrick ("Caliphat"), Brief vom 18.11.87

 [502]* D1, ohne Datum, 34

 [503]* D6, ohne Datum, 187

 [504]* Telefon von Martin Erler am 19.8.91

 [505]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.54

 [506]* Lekve in Metzgers "Oriflamme" 43, Zürich 1964, 511

 [507]* So Lekve, D2, ohne Datum, 38

 [508]* Brief vom 7.7.87

 [509]* Stele von Crowley farbig abgebildet in: "Equinox" I7 und III3

 [510]* John Willett: "Explosion der Mitte," München 1981, 56

 [511]* Eberhard Roters: "Berlin 1910-1933," Fribourg 1983, 224

 [512]* Willett, Explosion, 235

 [513]* Roters, Berlin, 226

 [514]* Detta Pelzet: "Die Zwanziger Jahre in München," München 1979, 78

 [515]* "Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon," Bad Münder 1930, 806

 [516]* Handbuch der deutschsprachigen Emigration, Band II, München 1983, 799

 [517]* "Glenzdorf," 1960, 1115: "geb. Kochel/Obb."

 [518]* Martha Mierendorff, Brief vom 6.11.87

 [519]* Handbuch, 799

 [520]* Berlin 1930, 142

 [521]* Wie es das Handbuch der deutschsprachigen Emigration will

 [522]* Martha Mierendorff, Briefe vom 6.11. und 18.11. 87

 [523]* "ITC" III4, Oroville 1983, 32

 [524]* Handschriftliche Widmung in Aleister Crowleys "Liber XXI" (1938), Copy 28 of 100. Unterschrieben zu­sätzlich von Aleister Crowley

 [525]* Seckler: "In the Continuum" III7, Oroville 1985, 39

 [526]* Seckler, Brief vom 10.6.87

 [527]* Abbildung in: AHA 9/91, 7

 [528]* "ITC" III6, Oroville 1984, 32

 [529]* Starr, Brief vom 28.9.87

 [530]* Seckler: "In the Continuum" III7, Oroville 1985, 43

 [531]* Seckler: "In the Continuum" III8, Oroville 1985, 36

 [532]* Germer an McMurtry, Brief am 24.5.1946

 [533]* Ebenso als handschriftliche Widmung in Aleister Crowley: "OLLA," London 1946: "To my beloved son Frederic with love from his Sire Aleister Crowley"

 [534]* "Frederic might have had the leadership of OTO after Germer," Seckler, Brief vom 10.6.87

 [535]* Crowley an Mellinger, Brief am 15.7.47. Faksimile in: AHA 9/91, 6

 [536]* EOL-Mitteilungsblatt Nr. 24, Zürich 1956, 2

 [537]* Crowley an Frank Bennet, Brief am 23.2.1923. Gregory Tillett/Neville Drury: "Other Temples, Other Gods," Sydney 1980 Tillett: "The Elder Brother," London 1982 Vivienne Browning: "I was a Child disciple of the Beast," in: "Skoob" 3, London 1990, 12. Tillett: "A Statement regarding the History of the OTO in Australia," New South Wales, ohne Datum

 [538]* "Allgayer" (Bühnennachschlagwerk), 332 und 503, gibt 12.4.48 an

 [539]* Staatsarchiv Bremen, Brief vom 11.12.87

 [540]* "ITC" IV9, Oroville 1990, 40

 [541]* Germer an Jane Wolfe im Januar 51: "I dropped him," zitiert nach Seckler "ITC" IV9, Oroville 1990, 38

 [542]* ebda, 42

 [543]* Germer an Mellinger, Brief am 25.9.51

 [544]* Mellinger an Germer, Brief am 31.10.51

 [545]* Metzger: "Summarischer Bericht an Sor. Sascha [Germer] betr. O.T.O. und Abtei Thelema," Frühjahr 1963

 [546]* Faksimile in: AHA 9/91, 9

 [547]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.54

 [548]* Vollständig in: AHA 6/91

 [549]* Seckler, Brief vom 29.10.87

 [550]* Jean Shivonen an McMurtry, am 21.1.59, zitiert in: "Thelema Lodge Newsletter," Juli 1992

 [551]* Germer an Mellinger, Brief am 8.7.51

 [552]* EOL-Mitteilungsblatt Nr. 24, Zürich 1956, 1

 [553]* EOL-Mitteilungsblatt Nr. 23, Zürich 1956, 8

 [554]* Herbert Fritsche an Ernst Klett, Brief am 18.7.56. In: "Briefe an Freunde," Stuttgart 1970, 173

 [555]* Gerhard Zacharias: "Satanskult und Schwarze Messe," Wiesbaden 1964

 [556]* Verlagswerbung

 [557]* Sonderausgabe der Oriflamme

 [558]* Abbildung in: AHA 9/91, 11

 [559]* Sascha Germer an Chisholm, Brief am 20.3.63

 [560]* Metzger an Sascha Germer, Brief am 22.7.63

 [561]* Abbildung in: AHA 9/91, 10

 [562]* Stephan A. Hoeller, Brief vom 22.2.88

 [563]* Mellinger an Chisholm, Brief am 25.9.1963

 [564]* Tagebuch von Max Schneider vom 8.7.1943, zitiert in: "Thelema Lodge Newsletter," August 1992

 [565]* Chisholm an Mellinger, Brief am 1.11.63

 [566]* Rickless an Sascha Germer, Brief am 13.1.1964

 [567]* Eva-Maria Schlöter, Brief vom 14.6.91

 [568]* Quelle wie oben

 [569]* "Glenzdorf," 1960, 1115ff.

 [570]* Abbildung in: AHA 1/91, 8

 [571]* "Schweizer Illustrierte" 26, Zofingen 23.6.75, 24

 [572]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 12.8.88

 [573]* 1985 finden Malerarbeiten an der Fassade statt

 [574]* Leopold Engel: "Satzung des Illuminatenordens in Dresden," Dresden 18.1.1903, 12

 [575]* Gespräch mit Annemarie Äschbach in Stein am 11.9.86. Mehr Details in: AHA 10, Bergen 1991, 5

 [576]* Knaut: "Das Testament des Bösen," Suttgart 1979, 158

 [577]* März 1982

 [578]* Roger Peyrefitte: "Die Söhne des Lichts," Stahlberg 1962

 [579]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 8.7.88

 [580]* Emil Lüthard, Bruggmann, Zanetti: Reporter der "Schweizer Illustrierten," Telefone vom 28.1.87

 [581]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 12.8.88

 [582]* Audehm, Brief vom 24.8.88

 [583]* Metzger an Grosche, Brief am 24.5.50

 [584]* Brieffragment, wahrscheinlich zwischen Germer und Mellinger, ca 1951

 [585]* Metzger an Germer, Brief am 12.6.51

 [586]* Howe/Möller, 103

 [587]* Mellinger an Germer, Brief am 31.10.51. Bericht über Metzgers Besuch in Hamburg

 [588]* Ellic Howe, Brief vom 24.9.87

 [589]* Audehm, Brief vom 6.8.88

 [590]* Audehm, Brief vom 12.8.88

 [591]* Audehm, Brief vom 22.8.88. Audehm legt dem Brief Olof Lagercrantzs "Strindberg," Frankfurt 1980, bei

 [592]* Audehm, Brief vom 24.8.88

 [593]* Gespräch am 30.10.90

 [594]* Interview mit Herrn und Frau Hochstrasser am 3.12.1986 und am 19.7.1990

 [595]* Nr. 3, Zürich Oktober 1947, 20

 [596]* Neville Drury: "Lexikon esoterischen Wissens," München 1988, 412

 [597]* Nr. 4, Juli 1948, 12 und 21

 [598]* ebda. 22

 [599]* Brief vom 24.9.86

 [600]* Metzgers Oriflamme 120, Zürich 1970, 1367

 [601]* Ehemaliger Gemeindepräsident von Stein, Gespräch am 8. und 9.9.86

 [602]* von Bernus, Telefon vom 13.5.90

 [603]* Secrétariat Communale Autigny, Brief vom 19.10.86

 [604]* EOL 8, September 54, 6

 [605]* So der Name der amtlichen Wetterstation in Stein

 [606]* Brief der SMA vom 22.9.86

 [607]* Heutiger Name des ehemaligen "Schweizerischen Kulturfilmverbandes"

 [608]* Telefon am 29.1.87

 [609]* Weder das "Lexikon des Avantgarde-Films" Frankfurt 1974, noch die ausführliche Würdigung in: "Equinox" III10, New York 1986, führen diesen Film auf

 [610]* Abbildung in: AHA 1/91, 6

 [611]* Audehm, Brief vom 24.8.88

 [612]* Einwohneramt St. Gallen, Brief vom 22.12.87

 [613]* Audehm, Brief vom 1.7.88. Audehm meint wohl Venezuela

 [614]* Gespräch mit ehemaligem Gemeindepräsidenten von Stein am 8./9.9.86

 [615]* An Schlag

 [616]* Knaut, Testament, 158

 [617]* Auszüge aus der Einladung vom 22.9.62

 [618]* Schweizer Illustrierte 26, Zofingen 1975, 26

 [619]* Interview mit Gemeindepräsident Koller am 8./9.9.96. Das Ehepaar Koller lebt seit 1957 direkt oberhalb Metzgers Anwesen in Stein

 [620]* FBI-file 62-0 76923, Bern, Memorandum vom 10.2.71

 [621]* Audehm, Brief vom 12.8.88

 [622]* QUICK 29, München 12.7.72, 30. NEUE REVUE 13, Hamburg 25.3.72, 86. Metzgers Gegendarstellung in: NEUE REVUE 26.3.92. Erneuter Bericht in: NEUE REVUE 13 vom 22.3.1973

 [623]* Hans Baum (1905-1980): "Freimaurerischer Satanismus heute," Stein am Rhein 19864. Bücher von Knaut (z.B. Rückkehr aus der Zukunft, Bern 1970) und Haack (z.B. "Von Gott und der Welt verlassen," Düsseldorf 1974) schon erwähnt

 [624]* Gregor Schwartz-Bostunich: "Freimaurer," Weimar 1929. Schwartz-Bostunich: "Doktor Steiner-Ein Schwind­ler wie keiner," München 1930 Mathilde Ludendorff: "Induziertes Irresein durch Okkultlehren" 1933, Pähl 1970. Hermann Rehwaldt: "Das schleichende Gift," München 1935. Rehwaldts Roman "Die unsichtbaren Väter," Landsberg 1935, weist Illustrationen auf, die u.a. an Saturn-Rituale erinnern, z.B. 143, ausserdem wird aus Grosches "Magischen Briefen" zitiert

 [625]* Haack, Anmerkungen zum Satanismus, 123

 [626]* Haack an Metzger, Brief am 27.5.1974

 [627]* Schweizer Illustrierte 26/75, 25

 [628]* "Magnet," Nr. 3, Appenzell März 74, 4. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Verlages. Origi­nal im Haack-Archiv München

 [629]* Magnet 5, Mai 74

 [630]* Alfred Jäger, Brief vom 11.2.87

 [631]* Brief vom 24.9.87

 [632]* "Rechtsbegehren der Kläger Anita Borgert und Hermann Joseph Metzger" "Schweizer Illustrierte" 26/75, 25

 [633]* Amtsgericht München, 23.3.1973

 [634]* "Bodenseezeitung" 26.1.76

 [635]* Haack, Brief vom 15.9.86

 [636]* "Urteil des Kantonsgerichtes von Appenzell A.Rh." vom 20.2.76 (insgesamt 20 Seiten). "Neue Zürcher Zei­tung," 26.2.76. St. Galler Tagblatt vom 25.2.76. Ostschweiz (St. Gallen) vom 25.2.76

 [637]* "Urteil des Schweizerischen Bundesgerichts"

 [638]* Knaut an Luigi Rossi, Brief am 28.2.1977

 [639]* H.H. Jescheck an Knaut, Brief am 11.10.76. Ähnlich auch Behrens, Bundesminister der Justiz in Bonn, Brief an Knaut am 15.2.77

 [640]* Telefon am 19.8.86

 [641]* Hansruedi Giger, Telefon vom 23.1.88

 [642]* Ulla von Bernus, Telefon vom 13.5.90

 [643]* R.P. Marchev: "Wahrheitssucher und Schwindler," in: TAU, Bayreuth 1990, 19

 [644]* Präsident der MacGregor Mathers Society in London und Autor versch. Bücher über okkulte Geheimbünde und Crowley

 [645]* Helmut Möller, Brief vom 21.7.88

 [646]* "Merlin Peregrinus," Würzburg 1986

 [647]* Tages Anzeiger der Stadt Zürich, 4. Juli 1985

 [648]* Hermann Gilomen (FS), 7 Briefe zwischen 24.3.87 und 20.5.87, zusammengefasst

 [649]* Gilomen, Brief vom 24.3.87

 [650]* Flugblatt von 14.7.1977, unterschrieben von Metzger, Äschbach und Borgert. Schlag spendet 200.-

 [651]* Der "Hintere Sternen" ist bis zum Umbau Anfang der 90er Jahre ein kleiner Ableger des Cafés "Odeon," Treffpunkt von Dadaisten, Künstlern und Literaten

 [652]* Interview am 3.12.86

 [653]* Hermann Gilomen, Brief vom 28.3.87

 [654]* Theo Pinkus, Brief vom 29.6.88

 [655]* Ebenfalls "Appenzeller Zeitung Herisau" vom 18.12.89, 9 und Tages Anzeiger vom 27.12.89, 7

 [656]* Markus Kumer, Telefon vom 16.9.91

 [657]* Visite am 29.5.93

 [658]* Telefon von Markus Kumer, 31.1.94

 [659]* "Neue Zürcher Zeitung," (17.7.90, 49), "Le Monde"

 [660]* Interview mit Herrn und Frau Hochstrasser am 5.11.86 und 19.7.90 und mit Jakob Steinmann am 20.7.90

 [661]* Markus Kumer, Gespräch am 8.9.91

 [662]* Dem Wiener Zweig der "Church of Satan" nahestehend

 [663]* Weltwoche Nr. 43, Zürich, 28.10.1993, 84. Frl. Äschbach sollte recht behalten: die Presse beurteilt die Satanismus-Woche als "zu locker konzipiert, zu oberflächlich - zu modisch auch," "Tages-Anzeiger," 5.3.94, 13

 [664]* "Züri-Tip" vom 25.2.94, 9, 81 "Tages-Anzeiger" vom 25.2.94, 20 WoZ Nr. 8, 25.2.1994, 23 und Weltwoche Nr. 8, 24.2.94, 74. Katalog der Kunstausstellung "Lucifers Rising," Zürich 1994. Preise: Dvorak, der bis zu 5000 DM für einen Auftritt im TV verlangt, bietet sein Ritual für 100 sFr. pro Person an, eine Video-Auf­nahme davon kostet 250 sFr. und die Diskussion mit Golowin und Co. entlockt dem Zuhörer 70 sFr.

 [665]* Tages-Anzeiger, 28.2.94, 19 Schweizer Fernsehen DRS TV-Dokumentation in "10 vor 10," 2.3.94, 21.50 Uhr "Züri Woche," 3.3.94, 1 Zürcher Regionalfernsehen "Vision TeleVision Forum Züri," 4.3.94, 18.00 Uhr. Alle Medien machen sich über die Veranstaltungen lustig, z.B. wird Dvoraks Ritual als "sinnentleerter Partyspass" gesehen, "Tagblatt" vom 7.3.94, 18

 [666]* Dornach 1980

 [667]* Metzgers Oriflamme 103, Zürich 1970, 1163 und "Psychosophische Gesellschaft in der Schweiz," Zürich 1947, 21

 [668]* "Mitteilungsblatt des psychosophischen Institutes" Ausgaben 2-5, Zürich 1948

 [669]* Quelle wie oben. Als Mitarbeiter zeichnet ebenfalls Peter Mano

 [670]* Wie oben, Nr. 2, Zürich 1949

 [671]* Metzgers Oriflamme 43, Zürich 1964, 515

 [672]* Karl R. Frick, Brief vom 6.10.86

 [673]* Metzger an Grosche, Brief am 16.8.1950. Die letzten vier "Gebiete" fehlen ab dem darauffolgenden Brief am 30.10.50

 [674]* Metzgers Oriflamme 103, Zürich 1970, 1162

 [675]* EOL-Mitteilungsblatt 53, Stein 1958, 1

 [676]* Mitteilungsblatt des P.I. 2, Zürich 1949

 [677]* "und das in einem Land, wo es nur 5000 Maurer und 9 Maurer-Bundesräte gab." Peyrefitte, 370. Zum Ver­gleich: 1990 gibt es in der Schweiz 66 Logen, wovon 8 in Zürich sind. "Zürcher Chronik" 4, Zürich 1990, 12

 [678]* Metzger an Grosche, Brief am 12.11.50

 [679]* EOL-Mitteilungsblatt 1, Zürich 1954, 1

 [680]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50

 [681]* Metzger an Grosche, Brief am 12.11.50 mit dem Unterschriftstempel "Orient Thuricensium," den Saturn-Zeichen und den beiden Gs für "Gnosis und Genesis" oder "Generatio und Geometria." Ebenfalls im Tapis der FS (Blätter für angewandte Okkulte Lebenskunst 21, Berlin 51, und 102, Berlin 1958)

 [682]* Symonds, King, 110

 [683]* Äquinox 1, Zürich 1953, 9 und Äquinox 2, Zürich 1955, 5 (C.H. Petersen)

 [684]* Metzgers Oriflamme 52, Zürich 1965, 521

 [685]* Handelsamtsblatt vom 17.4.1952, 994, No 89

 [686]* EOL-Mitteilungsblatt 53, Stein 1958, 3

 [687]* Handelsamtsblatt vom 20.10.1953

 [688]* EOL-Mitteilungsblatt 35, Stein 1957, 5, "Schweizerisches Handelsamtsblatt" 64, 18.3.57, 730

 [689]* Metzgers Oriflamme 17, Zürich 1962, 203

 [690]* Eine Tatsache, die dem deutschen Ableger des "Caliphats" {13} 1991 ebenfalls klar wird, als ein deut­sches Gericht dessen juristische Unabhängigkeit vom "Caliph" definiert

 [691]* Metzgers Oriflamme 149/150, Zürich 1974, 1707

 [692]* 14.7.92 und Telefon am 10.8.92

 [693]* Auch Oriflamme 43515, 1964

 [694]* Metzger an Grosche, Brief vom 12.11.50

 [695]* Metzgers Oriflamme 112, Zürich 1971, 1264

 [696]* Metzgers Oriflamme 117, Zürich 1972, 1332

 [697]* Metzgers Oriflamme 109, Zürich 1971, 1236

 [698]* Johannes der Täufer: 24.6. und Johannes der Evangelist: 27.12

 [699]* Oriflamme 26302, 1963

 [700]* Brief an Grosche am 22.12.50

 [701]* Metzger an Grosche, Brief am Dezember 1950. Grosche glaubt nicht, dass sich Liebenfels einspannen lässt, da dieser zu "einseitig arisch" sei, Brief am 29.12.50

 [702]* Wilfried Daim: "Der Mann, der Hitler die Ideen gab," Wien 1958/85. Rudolf J. Mund: "Jörg Lanz von Liebenfels," Stuttgart 1976. Ekkehard Hieronimus: "Lanz von Liebenfels," in: "Wege und Abwege," Freiburg 1990. Manfred Ach/Clemens Pentrop: "Hitlers Religion," München 1977. Haack: "Wotans Wiederkehr," München 1981. James Webb "the occult establishment," 275. Ellic Howe: "Uranias Children," Ellic Howe: "Rudolf von Sebottendorff," Manuskript hrsg. von Albrecht Götz von Olenhusen, Freiburg 1989

 [703]* EOL-Mitteilungsblatt 1, Zürich 1954, 6

 [704]* Lanz-Liebenfels: "Theozoologie," Wien 1906. Immer wieder aufgelegt, z.B. als Manuskript durch den Arma­nen-Orden (Ammerland ohne Datum) oder in Ardagger 1988

 [705]* "Ekklesia - die Göttergemeinde"

 [706]* Laut R.J. Mund an H.T. Hakl, dann Gespräch am 30.7.90

 [707]* Gespräch mit Heikaus am 2.10.1988

 [708]* EOL-Mitteilungsblatt 29, Zürich 1956, 6

 [709]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [710]* Audehm, Brief vom 28.7.88

 [711]* Emil Stejnar, Brief vom Juli 1988

 [712]* Dietrich Rüggeberg, Brief vom 27.7.88

 [713]* Starr, Brief vom 22.8.88

 [714]* Ketzerbrevier 5, Stein 1958

 [715]* EOL-Mitteilungsblatt 59, Stein 1959, 8

 [716]* Undatiertes Rundschreiben, auf das aber in der Oriflamme 86, Zürich 1968, 931 Bezug genommen wird

 [717]* Inserate im "Tagblatt der Stadt Zürich" und "Tagesanzeiger der Stadt Zürich" Januar 1964

 [718]* Metzgers Oriflamme 44, Zürich 1964, 527

 [719]* Hans Heuer, Gründer des OMCT, an Baron E.B. Pflüger, Brief am 19.11.62

 [720]* Hemberger, Pansophie und Rosenkreuz II1, Giessen 1974, 60 spricht vom 19.11.1968

 [721]* E.B. Pflüger an Hans Heuer, Brief am 3.1.63

 [722]* R.W. Horst an Haack, Brief am 10.6.72

 [723]* Heuer an Haack, Brief am 4.6.72

 [724]* Metzgers Oriflamme 103, Zürich 1970, 1163

 [725]* Metzgers Oriflamme 103, Zürich 1970, 1162

 [726]* Metzgers Oriflamme 142, Zürich 1974, 1622

 [727]* Audehm, Brief vom 17.8.88.

 [728]* Arild Stromsvag ("Caliphat" in Norwegen), Brief vom 2.12.87, übersetzt und gekürzt

 [729]* Galtier, 386

 [730]* EOL 49, 1958, 8

 [731]* Eine Art Superfreimaurerei: Chevaliers bienfaisants de la cité sainte. Roger Peyrefitte: "Die Söhne des Lichts," Karlsruhe 1962, 369

 [732]* Caillet, Franc-Maçonnerie, 127 und Galtier, 385

 [733]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 12.8.88

 [734]* "Des Templiers aux Francs-Maçons," Paris 1988, Bildteil. Über Pasleau in: Haack, Religion und Dekora­tion, 394

 [735]* Gespräch am 8.9.91

 [736]* "Bericht über die Jahrestagung der Forschungsloge Quatuor Coronati," Hamburg 1990

 [737]* Der englische Researcher Paul Sturges erwähnt die Namen Prof. David Hughes Temple (aka Cardiff), in Leads: Chapel Allerton und All Woodtley, Gespräch im März 1993 in London

 [738]* Herbert Fritsche in: EOL-Mitteilungsblatt 62, Stein 1959, 4

 [739]* Ewald Dorpheide (OS), Brief vom 21.12.86, und: "Thelema" 1, Berlin 1982, 18

 [740]* Audehm, Brief vom 8.7.88. Schlag erinnert sich, dass auch ihm Metzger gesagt habe, er sei kein Crow­leyaner und wundert sich, weshalb Metzger trotzdem soviele Crowley-Bücher publiziert hat

 [741]* Anonymes Vorwort in Metzgers "Äquinox" II, Zürich 1955, 5

 [742]* EOL-Mitteilungsblatt 9, Zürich 1955, 2

 [743]* Herm. F. Dressel in: EOL-Mitteilungsblatt 46, Zürich 1958, 2

 [744]* Kethoris der Ältere in: Ketzerbrevier 5, Stein 1958, 14

 [745]* Metzgers Oriflamme 74, Zürich 1967, 796

 [746]* EOL-Mitteilungsblatt 20, Zürich 1956, 3

 [747]* EOL-Mitteilungsblatt 4, Zürich 1954, 5

 [748]* Text der Einladung, Flugblatt

 [749]* EOL-Mitteilungsblatt 4, Zürich 1954, 8, anlässlich des Druckes des "Buch des Gesetzes." EOL-Mittei­lungsblatt 7, Zürich 1955, 6

 [750]* EOL-Mitteilungsblatt 7, Zürich 1955, 6 und Oriflamme 96, Zürich 1969, 1060, gekürzt

 [751]* Herr und Frau Koller, Ex-Gemeindepräsident von Stein, Gespräch am 8. und 9. Oktober 1986

 [752]* Briefe vom 9.11.86 und 20.1.87

 [753]* Metzgers Oriflamme 49, Zürich 1965, 587. Leserbrief des J.H.P. aus München

 [754]* Metzgers Oriflamme 119, Zürich 1972, 1354. Vgl. Francis King: "The Secret Rituals of the O.T.O.," Lon­don 1973, 130 und 142

 [755]* EOL-Mitteilungsblatt 70/71, Stein 1960, 5. Metzgers Oriflamme 132, Zürich 1973, 1507 - und im undatier­ten Rundschreiben gegen den QUICK-Artikel

 [756]* Rechtsanwalt Dr. Auer, Anwalt von Metzger und Borgert im Prozess gegen Horst Knaut. "Schweizer Illu­strierte" 26, Zofingen 1975, 26

 [757]* The Great Beast, London 1973, deutsch: Das Tier 666, Basel 1983. "Schlimm! Schlimm! Schade um das schöne Papier und die viele Zeit, die dem Leser damit gestohlen wird." Metzgers "Erleuchtete?," Zürich 1964, 182

 [758]* Annemarie Äschbach, Telefongespräch am 19.8.86. Sie bemängelt ausserdem die Bücher von Frick und Howe/Möller als "tendenziös" (Besuch am 11.9.86).

 [759]* Metzgers Oriflamme 46, Zürich 1964, 551

 [760]* Norbert Straet, Brief vom 2.2.1987

 [761]* Jantschik, Brief vom 19.5.88

 [762]* Leopold Engel: "Geschichte des Illuminaten-Ordens," Berlin 1909, 95.29 und 99.13

 [763]* Adam Weishaupt: "Das verbesserte System der Illuminaten," Frankfurt und Leipzig 1788, 93.6

 [764]* Metzgers Oriflamme 93, Zürich 1968, 982

 [765]* Metzgers Oriflamme 26, Zürich 1963, 311 und "Erleuchtete?," Zürich 1964, 47. Ähnlich im Begleitbrief zum "Lehrbrief I/1," unterschrieben mit "Miz-Pah!"

 [766]* Grady Louis McMurtry, OTO-Newsletter 7/8, Berkeley 1979, 104

 [767]* Brief an Englert am 19.1.69

 [768]* "What you should know about the Golden Dawn," Arizona 1987, 147

 [769]* EOL-Mitteilungsblatt 10, Zürich 1955, 48

 [770]* EOL-Mitteilungsblatt 17, Zürich 1955, 5

 [771]* EOL-Mitteilungsblatt 4, Zürich 1954, 5

 [772]* EOL-Mitteilungsblatt 31, Stein 1957, 3ff. Hervorhebung im Original

 [773]* Metzgers Oriflamme 49, Zürich 1965, 49

 [774]* EOL-Mitteilungsblatt 10, Zürich 1955, 4 und Oriflamme 137, Zürich 1973, 1566. Text von Ostern 1950. Ebenfalls im Brief an Grosche am 21.5.51

 [775]* Oriflamme 1914, 7-10

 [776]* Reuss, Was man von der Freimaurerei wissen muss, 1910, 76. Laut Howe/Möller ist die erste Auflage die­ses Werkes bereits 1901 erschienen, 115

 [777]* Frick II, 465. Die Oriflamme Juli-Dezember 1906, 108, gibt als Datum den 31.5.1896 an. Ebenso Engel selber in seinem Brief vom 11.1.1930 an Eugen Lennhof

 [778]* Oriflamme vom Juli 1914, 14 = Frick II, 466. Brodbeck, FM, Bern 1948, gibt auf Seite 102 1896 als Grün­dungsdatum von Engels IO an

 [779]* Hans-Jürgen Glowka: "Deutsche Okkultgruppen," München 1981, 45

 [780]* Meerane 1900, 30. Der Umschlag zeigt Carl Kellners Memphis-Misraim-Lamen. Abbildung in: AHA 4, Bergen 1991, 15

 [781]* Frick II, 466 und Oriflamme 1914, 8

 [782]* Frick II, 462

 [783]* Wiener Freimaurerzeitung 9/10, Oktober 1929, 25

 [784]* Faksimile all dieser Briefe sind zu finden in: "Occult Theocrasy" von Lady Queenborough (Edith Starr Miller), Frankreich 1933 und Christian Book Club of America 1976. Ebenfalls befinden sich in diesem Band Faksimiles der Korrespondenz zwischen Reuss und Encausse/Papus und weiteren Theosophen, Martinisten, dem Mops-Orden und die weltweit einzige Faksimile-Reproduktion der Charta von Reuss an Crowley von 1912. Leslie/ey Fry (Paquita Shismarev), zitiert diese Briefe in ihrem Artikel "Les Missionaires du Gnosticisme" in der "Révue Internationale des Sociétés Secrètes" vom Mai 1931, 461-547

 [785]* Jubiläumsausgabe der Oriflamme 1912, 15

 [786]* Lorch 1933, 2. Auflage

 [787]* "Im Jenseits," 1921, Bietigheim 1981, 4

 [788]* Frick II, 467 und Howe/Möller 261 und 329

 [789]* Brodbeck, FM, 103. Metzger führt den 11.9.1928 an, Oriflamme 941000, 1968

 [790]* "Lorch" 1928, München 1987

 [791]* Brodbeck, FM, 104

 [792]* Brodbeck, FM, 104

 [793]* Das Datum stammt von der "Urkunde" vom 28.1.1966, in der Kirchvogel Metzger zum Oberhaupt macht. Die vorliegende "Vollmacht" von Haitz stammt vom 30.11.55!

 [794]* Urkunde vom 28.1.1966

 [795]* Wiener Freimaurerzeitung 6/29, 17

 [796]* ebda.

 [797]* Brodbeck, FM, 7

 [798]* Brodbeck, FM, 104, Oriflamme 941001, 1968

 [799]* Clymer: Book of Rosicruciae III, 1949, 174

 [800]* ebda. xxiii und 168

 [801]* Rafal T. Prinke, Brief vom 24.9.88 und "Polnischer Satanismus und Sexualmagie," in: AHA 9, Bergen 1991, 18ff.

 [802]* Korbel ist schon vor dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der FS. Grosche an Metzger am 14.9.50

 [803]* Miers: "Lexikon des Geheimwissens," München 1986 6. Auflage, 273

 [804]* Ellic Howe, Brief vom 24.9.87: "I know nothing about Metzger's possession of a Charter for Engel's Weltbund der Illuminaten."

 [805]* Metzger an Grosche, Brief am 13.11.50

 [806]* Metzger an Margarete Berndt, Brief am 2.3.64

 [807]* Metzger an Grosche, Brief am 8.8.51

 [808]* EOL-Mitteilungsblatt 11, Zürich 1955, 8

 [809]* Die Titel "Kustos," "Kanzler," "Grossordenskanzler," "General Grossordenskanzler," "Provinzial," "Regent," "Präfekt" sind verwirrlich und in der Rangfolge nicht erklärt. Je nach Statut weist der Illumi­naten-Orden, zwischendurch mit dem "Weltbund der Illuminaten" gleichgesetzt, fünf, sieben oder neun Grade mit immer neuen Bezeichnungen auf

 [810]* Josef Dvorak, Brief vom 16.11.90

 [811]* EOL-Mitteilungsblatt 44, Stein 1958, 3

 [812]* EOL-Mitteilungsblatt 69, Stein 1960, 1

 [813]* Metzgers Oriflamme 13, Zürich 1962, 155

 [814]* Metzgers Oriflamme 94, Zürich 1968, 1001

 [815]* Medinger publiziert in Englerts Zeitschrift "der illuminat"

 [816]* Herman Medinger, Brief vom 29.8.88

 [817]* Dvorak, Brief vom 11.8.89

 [818]* Knaut, Rückkehr, Bern 1970, 51

 [819]* Metzgers Oriflamme 123, Zürich 1972, 1403

 [820]* Haack, Brief vom 21.11.86

 [821]* Haack, Brief vom 14.12.87

 [822]* Gert Meyer an Haack, Brief am 28.2.73

 [823]* Haack: "Freimaurer," 7. Auflage München 1984, 24. Siehe auch Helmut Möller: "Die Bruderschaft der Gold + und Rosenkreuzer," in: "Freimaurer und Geheimbünde," Frankfurt 1986, 221

 [824]* Haack: "Freimaurer," 29

 [825]* Haack: "Geheimreligion der Wissenden," München 1985 6. Auflage, 28

 [826]* Audehm, Brief vom 17.8.88

 [827]* Karl Brodbeck: "Freimaurerlogen, die verschiedenen Systeme und ähnliche Organisationen," Bern 1948, 102

 [828]* "Illuminati Connections," 19

 [829]* Metzgers Oriflamme 46, Zürich 1964, 551

 [830]* Metzgers Oriflamme 138, Zürich 1973, 1579

 [831]* "Erleuchtete?," Zürich 1964, 191

 [832]* "Der Illuminatismus einst und jetzt," Leipzig ohne Jahr

 [833]* Ed. Kier, Buenos Aires 1963, 108

 [834]* Reuss: "Was muss man von der Freimaurerei wissen," Berlin 1920, 78

 [835]* Brodbeck, Freimaurerlogen, 103

 [836]* 17

 [837]* Protokoll vom 31.5.66

 [838]* Metzgers Oriflamme 87-91, Zürich 1968, 941 und Anita Borgert in: Oriflamme-Seminarvorlesung 4, Zürich 1972, 2

 [839]* Metzgers Oriflamme 87-91, Zürich 1968, 962

 [840]* Metzgers Oriflamme 138, Zürich 1973, 1579

 [841]* Metzgers Oriflamme 76, Zürich 1967, 820

 [842]* Metzgers Oriflamme 46, Zürich 1964, 551

 [843]* Berufungsbegründung von L. Delp in Sachen Metzger gegen Englert, München 21.2.72, 10

 [844]* Abbildungen in: AHA 8/91, 17

 [845]* Metzgers Oriflamme 113, Zürich 1972, 1283

 [846]* EOL-Mitteilungsblatt 67, Zürich 1960, 2. Hervorhebung im Original. Ebenso Annemarie Äschbach bei einem persönlichen Gespräch in Stein am 11.9.86

 [847]* Gespräch mit Schlag

 [848]* Metzgers Oriflamme 45, Zürich 1964, 539 und Oriflamme 76, Zürich 1967, 819

 [849]* Metzgers Oriflamme 120, Zürich 1972, 1368

 [850]* Schmiedeberg 1914. Wiederabgedruckt in: AHA 6, Bergen/Dumme 1992

 [851]* Metzgers Oriflamme 120, Zürich 1972, 1368. Ähnlich Reuss in der "Historischen Oriflamme" 1904 und der "Jubiläumsausgabe" 1912

 [852]* "Das pädagogische System des Illuminaten Ordens" in: Oriflamme-Seminarvorlesung 10, Zürich 1975, 20

 [853]* Annemarie Äschbach, Gespräch am 11.9.86 in Stein

 [854]* Blätter für angewandte Okkulte Lebenskunst 34, Berlin 1953, 3

 [855]* der illuminat, Frankfurt 1969

 [856]* Dieses Kapitel klagt über "zunehmende Call-Girl-Ringe, Homosexualität, Prostitution und deren Aus­wüchse, Orgien." Metzgers Oriflamme 27 und 28, Zürich 1963, 318-333 und als "Magie als Philosophie für alle," Zürich 1964, 357-405

 [857]* Norbert Straet, Brief vom 3.11.86

 [858]* Straet, Brief vom 21.1.87

 [859]* Breeze via Straet, Brief vom 11.3.87

 [860]* Bericht über die Tagung der Gross-Loge FS

 [861]* Audehm: "Kampf um Erlösung," Frankfurt 1980, 8

 [862]* Die "Loge am Limmat zum Kreuz" und die "Kirche Rose und Kreuz" sind entweder die Wohnung von Br. Leo oder Frl. Annemarie Äschbach, laut Markus Kumer, Gespräch am 16.9.91

 [863]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [864]* Audehm: "Kampf um Erlösung," Frankfurt 1980, 7

 [865]* "Interner Fragebogen für die Br. und Sr. der Loge Adolf F.v. Knigge," Exemplar im Warburg Institut Lon­don

 [866]* G. Naber an G. Montenegro, Brief am 29.10.68

 [867]* Es werden schriftliche Personenbeschreibungen von würdigen zukünftigen Schülern verlangt. Begleitbrief zu Lehrbrief I/1

 [868]* Englert und Audehm: "In Gedenken an Dr. Gabriel Montenegro," In: "Zion" I7, Frankfurt 1969, 88

 [869]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [870]* Audehm, Kampf, 9

 [871]* ebda. 8

 [872]* ebda. 9

 [873]* 1.12.67

 [874]* Adam Weishaupt: "Über die Selbstkenntnis," 3. Auflage (Zürich 1966) mit einem Vorwort von Metzger und dem Vorwort der 2. Auflage von Leopold Engel. 1. Auflage 1794

 [875]* Frankfurt 1968, Auflage ca. 100

 [876]* 6. Auflage München 1986, 281

 [877]* Anita Borgert an Ludwig Delp, Brief am 2.12.70

 [878]* R. Horst an P.R. Audehm, Brief am 19.11.68

 [879]* Gabriel Montenegro an Günther Naber, Brief am 4.10.68

 [880]* Naber an Montenegro, Brief am 9.10.68

 [881]* Lerch hat im IO nie eine Rolle gespielt

 [882]* Naber an Montenegro, Brief am 29.10.68

 [883]* Studinski an Schlag, Brief am 17.11.81

 [884]* Montenegro an Englert, Brief am 19.1.69

 [885]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [886]* Hemberger, Pansophie II1, 88

 [887]* "der illuminat," Frankfurt Dezember 1969, 41

 [888]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [889]* Audehm, Kampf, 21

 [890]* "der illuminat," Dez. 69, 52

 [891]* Brief an Englert am 3.3.71

 [892]* Die am Anfang dieses Kapitels zitierten Dokumente dieser Herren sind mir vorliegend. Sie werden im ge­planten OTO-Materialien-Band publiziert

 [893]* Schreiben datiert vom 5.2.71

 [894]* Beschluss des Bundesgerichtshofs II ZR 66/74, Kläger Metzger (vertreten durch Frhr. v. Stackelberg) vs Englert (Dr. Röhricht)

 [895]* Englert an Schlag, Brief am 15.12.75

 [896]* Rempfler an Haarkötter, Brief am 30.1.1976

 [897]* Grosche an Englert, Brief am 7.11.62

 [898]* Grassers "Warnung" vom 15.4.1969

 [899]* Grasser an H.T. Hakl, Brief am 4.6.69

 [900]* "1. Kreuzzugs-Brief," Frankfurt 1977, 1

 [901]* Ahlerstedt 1985, 165. In der Ausgabe 1987 ist das Inserat stark gekürzt

 [902]* Krumm-Heller: "Conferencias Esotéricas," Mexiko 27.3.1909, 1

 [903]* "Merlin" 3, Hamburg 1949, 39

 [904]* Arnold Krumm-Heller: "Osmologische Heilkunde: Magie der Duftstoffe," Berlin 1955, 110

 [905]* "Quacksalberpraktiken" nennt dies Henri Birven: "Aus dem Leben Aleister Crowleys," in Metzgers "Oriflamme" 1191353, Zürich 1972 "Merlin" 3, 1949, 40

 [906]* ebda. 39

 [907]* "Programa de Actividad 1986," Maracaibo

 [908]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 101

 [909]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 101

 [910]* "Homélie" Lyon 1908, 7

 [911]* Clymer, Book of Rosicruciae 3, Quakertown 1949, 266ff.

 [912]* "Merlin" 3, 39

 [913]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 29

 [914]* Auszug in: AHA 6/91, 23

 [915]* "Sex and Religion," Nashville 1981, xvii

 [916]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 134

 [917]* Israel Rojas R.: "Paso el Umbral" in: "Fraternidad Rosa-Cruz Antigua" 29, 1949, 18

 [918]* Zur Biographie Krumm-Hellers auch Ana Delia Gonzáles: "Dr. Arnoldo Krumm-Heller -Huiracocha-," Mara­caibo 1956

 [919]* ebda.

 [920]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 28

 [921]* München 1921, 32. Faksimile in: Clymer II, 601

 [922]* 3 freimaurerähnliche und 4 spirituelle Grade, die möglicherweise mit dem VIII°, IX° und X° abgeschlos­sen werden.

 [923]* Metzger an Grosche, Brief am 30.10.50

 [924]* Germer an Crowley, Brief am 17.2.1928

 [925]* Crowley an L.T. Culling, Brief am 29.5.37

 [926]* "ITC" III4, Oroville 1983, 36

 [927]* Krumm-Heller, Tränker und Birven selber?

 [928]* Heinrich Wendt hat diese Chartas gesehen! "Merlin" 3, 39

 [929]* Henri Birven: "Aus dem Leben Aleister Crowleys," in Metzgers "Oriflamme" 120, Zürich 1972, 1362

 [930]* Mottas Oriflamme VI3, Nashville 1983, 434

 [931]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.1954

 [932]* Krumm-Heller: "Logos" Berlin 1930, 45. Das Buch ist Tränker, Crowley und Basilius (Peithmann oder Patrice Genty der "originalen" Pariser Église Gnostique?) gewidmet

 [933]* Rubén Pilares Villa (FRA und OTO): "Bolletin" Trujillo 15.4.1978, 2. "Merlin" 3, 39. Das Interview, das Krumm mit Leadbeater geführt hat, befindet sich in: "Rosa-Cruz" IV3, Berlin 1930, 229

 [934]* "Recuerdos de mi peregrinacion" in: "Rosa-Cruz" IV3, Berlin 1930, 232

 [935]* Chevillon an Hilfiker, Brief am 18.6.1936

 [936]* "Rosa-Cruz" 10, Texas 27.1.1937

 [937]* Logenprotokoll vom 5.3.1948

 [938]* Maria Luisa Elisabeth Frieda Julie von Diringshofen, "Golden Book," 17

 [939]* Krumm-Heller, Duftstoffe, 5

 [940]* "Programa de Actividad 1986," Maracaibo

 [941]* In den Ritualen (Auszug in: AHA 5/91, 15) und in: "Rosa-Cruz" III9 und 10, Costa Rica 1930, 134

 [942]* Undatiertes Rundschreiben mit einem Foto von Parsival K.-H.

 [943]* Breeze an Straet (beide "Caliphat"), zitiert im Brief vom 11.3.87

 [944]* Clymer, R.F. in America II, 547

 [945]* AHA 1/92, 12

 [946]* "Revista Gnosis" X5, Juli 1949. Siehe auch Brief von de Paula am Schluss dieses Kapitels

 [947]* Clymer, Book 3, 1949, xxiv

 [948]* Clymer unterstützt finanziell die Witwe Bricaud: FBI-file über Clymer 62-62736-2-6318

 [949]* Clymer 3 (wie oben), 199

 [950]* "Rosa-Cruz" 7, 1937, 1935

 [951]* "El Rosacruz," San José 1953, 5-16 (gedruckt in Marburg)

 [952]* "Estudios Esotericos Rosacruces" 6, Medellín 1986, 7

 [953]* "Estudios Esotericos Rosacruces," 6, 15 und 17

 [954]* "Estudios Esotericos Rosacruces," 6, 1

 [955]* Humberto Fuentes Villalobos, Brief vom 1.7.92

 [956]* Persönliches Gespräch

 [957]* Court Transcript McMurtry et alii versus M.R. Motta, CA 1985, 672

 [958]* Clymer 3 (wie oben), 208

 [959]* Brief vom 17.4.90

 [960]* Foto in: "Gnosis" 4, Perú 1991, 30

 [961]* R. Pilares V.: "Liber Veritatis," Trujillo 1989, 3 und Brief vom 20.4.90

 [962]* ebda. 9

 [963]* McMurtrys "OTO-Newsletter" 3, Berkeley 1977, 26

 [964]* "Rosa-Cruz de Oro" 139, Bogotá 1985, 3

 [965]* Israel Rojas B.: "Por los senderos del mundo" berichtet ausführlich über Krumms Vorträge über Wagners Parsival

 [966]* Von Theosophischer Bedeutung und einer der "geistigen" Gründer der FRA

 [967]* "Fraternidad Rosa-Cruz Antigua" 29, 1949, 18

 [968]* "Merlin" 3, 1949, 41

 [969]* "Estudios Esotericos Rosacruces" 6, Medellín 1986, 19

 [970]* "Rosa-Cruz de Oro" 144, Bogotá 1989, 18

 [971]* Brief vom 2.7.90

 [972]* Michael Paul Bertiaux, Brief vom 29.11.90

 [973]* "Masonic Monthly Bulletin" 38, Chicago 1985

 [974]* "Rosa-Cruz de Oro" 114, Bogotá 1978, 3

 [975]* Villa, Liber Veritatis, 23 Ramírez C., Brief vom 26.8.90 R. Pilares V., Brief vom 9.3.90

 [976]* Brief vom 7.9.92

 [977]* Gabríel Sánchez G., Brief vom 20.10.92

 [978]* Weor: "Buddha's Necklace," ohne Ort 1966/67/90, 23

 [979]* Kurse im Volkshaus Zürich vom 10.10.-28.11.1986

 [980]* Stephan Hoeller, Position Paper, 2

 [981]* Motta an Sascha Germer, Brief am 30.8.63

 [982]* Flugblatt zum Vortrag "Esoterik" in Köln am 28.5.93

 [983]* "Zion," I7, Frankfurt 1.8.69, 88

 [984]* H.P. Smith an R. Pilares Villa, Brief am 13.9.80. "ITC" V2, Oroville 1992, 39

 [985]* Logenprotokoll vom 5.3. 1948

 [986]* "ITC" IV6, Oroville 1990, 40

 [987]* Montenegro an Naber, Brief am 4.10.68

 [988]* Montenegro an Englert, Brief am 30.11.68

 [989]* "Zion," I7 vom 1.8.69, 89

 [990]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [991]* "Zion," I7 vom 1.8.69, 89

 [992]* Oriflamme 971092

 [993]* Besuch Yucatans im November 1989

 [994]* Toca, Brief vom 29.12.89

 [995]* Bertil Persson, Brief vom 3.6.93

 [996]* Handschriftliche Notiz von Toca in: M. del Pino H.: "El Iniciado" ohne Ort und Datum

 [997]* Richard P. Daly: "Iglesia Catolica Del Rito Antioqueno," Florida ohne Datum

 [998]* Toca an Lamparter, Brief am 24.9.85

 [999]* Z.B. "El Sol de la Florida," 2.10.1982, 5

 [1000]* Toca, Brief vom 3.4.92

 [1001]* Lamparter, Brief vom 21.3.90

 [1002]* Lamparter/Krumm-Heller, Enseñanzas, 10

 [1003]* R. Pilares V., Liber Veritatis, 31 Seiten lang

 [1004]* "Merlin" 3, Hamburg 1949, 37

 [1005]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 1.7.88

 [1006]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [1007]* "Atroposophia," Freiburg 1937/1962, 29

 [1008]* Herbert Fritsche an Ernst Klett, Brief am 18.7.56 in: "Briefe an Freunde," Stuttgart 1970, 173

 [1009]* "Kleines Lehrbuch der Weissen Magie," Prag 1934, 9

 [1010]* Metzgers "Oriflamme" Nr 98, Zürich 1970, 1096

 [1011]* Anrufung des Heiligen Geistes, verbunden mit Handauflegen des amtierenden Priesters bei den Gläubigen auf die Stirn, um ihnen die Kräfte des Pneuma Hagion zu vermitteln

 [1012]* EOL-Mitteilungsblatt Nr 72, Stein 1960, 2

 [1013]* Gershom Scholem: "Jüdische Mystik," Zürich 1957, 3

 [1014]* Scholem: "Walter Benjamin und sein Engel," Frankfurt 1983, 113, 119, 127

 [1015]* Frans Smit: "Meyrink," München 1988, 189

 [1016]* Mohammed Qasin: "Gustav Meyrink," Stuttgart 1981, 191

 [1017]* 147

 [1018]* Gelnhausen und Gettenbach, Oktober 1960, 1

 [1019]* Dazu Ellic Howe: "If Metzger claimed to have inherited the headship of this or that Order from Fritsche, it may be all an invention." Brief vom 24.9.87

 [1020]* Oriflamme 37444, 1964

 [1021]* Frau Gonzáles beschreibt ihren Weg ausführlich in der 130 Seiten starken Biographie von Sonia Barrios: "Vida y obra de A.D. Gonzáles," ohne Ort und Datum

 [1022]* R. Pilares V., Brief vom 1.2.88

 [1023]* "Programa de Actividad 1989," Maracaibo

 [1024]* "Anuario Americano Bucheli," 1963, 108, Metzger inseriert als GKK und Ordo Illuminatorum

 [1025]* Die Gründe liegen darin, dass behauptet wird, eine Frau könne niemals gnostisch oder als Oberhaupt einer gnostischen Organisation wirken

 [1026]* "Estatutos F.R.A." Maracaibo 25.11.1985

 [1027]* Metzgers Oriflamme 96, Zürich 1969, 1062

 [1028]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [1029]* "Programa de Actividad 1989"

 [1030]* Metzgers Oriflamme 139, Zürich 1973, 1595

 [1031]* "XXX Aniversario FRA," Maracaibo

 [1032]* Ana Delia G., Brief vom 27.2.92

 [1033]* Brief vom 19. April 1991, übersetzt

 [1034]* Die vorliegenden Chartas tragen andere Daten, siehe {12}

 [1035]* "Chamando os Filhos do Sol," wo auch ein Inserat für den OTO auftaucht, Rio 1962

 [1036]* Brief vom 12. Juni 1991, übersetzt

 [1037]* "Sex and Religion," xvi

 [1038]* Am 16.11.89 wird er 33° AASR

 [1039]* Brief vom 20.10.92

 [1040]* Brief vom 10.7.92

 [1041]* Symonds, King, 513

 [1042]* "ITC" III4, Oroville 1983, 34 und FBI-file über Parsons, 65-59589

 [1043]* "ITC" III4, 32

 [1044]* Die erste entstand unter Jones/Achad in Kanada

 [1045]* Grant: "The Magical Revival," London 1972, 157, 161

 [1046]* "ITC" III4, 32

 [1047]* "ITC" III4, 38

 [1048]* "ITC" II2, Kalifornien 1978, 8

 [1049]* Stuart Timmons: "The Trouble with Harry Hay," Boston 1990, p.75-76

 [1050]* Grant: "Remembering Aleister Crowley," London 1991, 21

 [1051]* FBI-file über Germer, 265.508

 [1052]* "Mezla," 19, 1976, 4

 [1053]* FBI-file über Parsons, 65-59589

 [1054]* Files 140-24723 und 61.7598-399

 [1055]* McMurtrys OTO-Newsletter I4, Berkeley 1978, 18

 [1056]* alter: "der eine/andere (von zweien)." Alter ist ein Pronomen der "Zweiheit," es taucht also stets paarweise auf. Nach Siewert, Straube, Weddigen: "Ostia - Lateinisches Unterrichtswerk," Band 1, Stuttgart 1985, 237

 [1057]* Grant, Remembering, 16

 [1058]* "ITC" III4, 31

 [1059]* "ITC" II2, 5

 [1060]* Im Brief Parsons an Germer vom 19.6.49 taucht das Datum September 48 auf. Es existieren jedoch schon "minutes" vom 14.8.46, die von der Einsetzung Parsons sprechen

 [1061]* "ITC" IV5, 43

 [1062]* Original in: "Apocalypse Culture," Hrsg. Adam Parfrey, LA 1987/90, 172 und "Starfire" 13, London 1987, 32. Weitere Literatur zu Hubbard: Russell Miller: "Bare-Faced Messiah," New York 1987. Haack: "Scientology," München 1982. Roland Winkhart (Ex-Scientology, Ex-"Caliphat," Temple of Set): "Über die Verbindung von L.R. Hubbard zur Magick von A. Crowley," Wien 1985

 [1063]* Grant, Remembering, 49 und Symonds, King, 572

 [1064]* Grant, Remembering, 20

 [1065]* Mottas Oriflamme VI3, 467 McMurtry an Crowley, Brief am 12.5.46

 [1066]* Faksimile in: AHA 6/91, 18

 [1067]* Starr, Brief vom 12.5.88

 [1068]* OTO-Newsletter II2/6, Berkeley 1978, 4

 [1069]* "Ecclesia Gnostica" I4, CA 1985

 [1070]* Thelema Lodge Newsletter, Februar 1991, Compuserve 72105,1351

 [1071]* Crowley an McMurtry, Brief am 22.8.1944

 [1072]* Yorke an Helen Parsons-Smith/Grimaud, Brief am 17.10.1971

 [1073]* Bill Heidrick an James M. Martin, Brief am 8. Mai 1987

 [1074]* "ITC" III4, 39

 [1075]* "Starfire" 12, London 1987, 39

 [1076]* "ITC" IV8, 37

 [1077]* "ITC" V1, 43

 [1078]* Breeze: "The Magical Link" II2, New York 1988, 123

 [1079]* Seckler an G.A. Martin/Kelly, Brief am 13.8.79

 [1080]* OTO-Newsletter I2, 1977 und Court Transcript McMurtry versus Motta, 200. Quelle: Brief Germer an McMurtry vom 26.2.58

 [1081]* OTO-Newsletter I2, 5

 [1082]* "Blue Equinox," Detroit 1919, 244

 [1083]* OTO-Newsletter I2, 5

 [1084]* "Sex and Religion," 27

 [1085]* Crowley an Grant, Brief am 18.12.1944. Zitiert nach Grant, Remembering, 7

 [1086]* Montenegro an Englert, Brief am 30.11.68

 [1087]* "I agree with Brother Monty fully," 23.11.60

 [1088]* Court Transcript, 362

 [1089]* Starr, Brief vom 7.6.88

 [1090]* Starr, Brief vom 17.2.88

 [1091]* Weder die Ärztekammer Berlin (19.4.88), die Bundesärztekammer (27.4.88), das Kreisverwaltungsreferat München (28.4.88) noch die Ludwig-Maximilians Universität München (11.5.88) finden einen Hopkins in den Unterlagen

 [1092]* Germer an Petersen, Brief am 6.1.54

 [1093]* The Self-Realization Fellowship, Brief vom 8.3.88

 [1094]* Seckler, ITC V2, Oroville 1992, 42

 [1095]* King, Secrets, 1973, 32

 [1096]* Montenegro an Englert, Brief am 30.11.68. In einem Brief von Yorke an Helen P. Smith am 17.10.71: "It is some 15 years ago since I wrote him [Metzger] or he me." Ellic Howe meint sogar, Yorke habe Metzger überhaupt nie richtig wahrgenommen, Gespräch am 30.10.89

 [1097]* Diesen Irrtum publiziert dann Motta in seinen "Commentaries of AL," New York 1975, Manifesto auf Seite 269

 [1098]* Symonds, King, 110

 [1099]* "The Holy Books of Thelema," New York 1983

 [1100]* Äquinox IX, Zürich 1958, Vorwort

 [1101]* A1, Hildesheim 18.11.49, 7

 [1102]* Metzgers Oriflamme 8, 1961, 86

 [1103]* Internes Manuskript, 7

 [1104]* "Ecclesia Gnostica" I4, Sommer 1985

 [1105]* Aleister Crowley: "Confessions," Hrsg. Johny Symonds und Kenneth Grant, London 1979, 72ff.

 [1106]* Zum Beispiel 701: "Reuss... who resigned the office [of OHO] in 1922 in my favour."

 [1107]* Aleister Crowley: "Die Krise in der Freimaurerei," EOL-Mitteilungsblatt 26, Zürich 1956, 1ff.

 [1108]* Oriflamme, Schmiedeberg 1914, 17

 [1109]* Liber Al vel Legis, Zürich 1954, 59

 [1110]* "Erleuchtete?," Zürich 1964, 151 und Oriflamme 39, Zürich 1964, 467

 [1111]* Quellen wie oben

 [1112]* Wie oft, ist Metzgers Grammatik nicht ganz verständlich

 [1113]* Faksimile in: AHA 6, Bergen 1991, 21

 [1114]* Court Transcript McMurtry vs Motta, 538

 [1115]* Originalseite 8. Wiederabgedruckt in: AHA 5/92, 20

 [1116]* OTO-Newsletter II1, 1978, 5 und Court Transcript McMurtry vs Motta, 541

 [1117]* 1978 gibt sie 1967 als Germers Todesdatum an, in: "ITC" II2, 9

 [1118]* Seckler, Brief vom 10.6.87

 [1119]* "ITC" II2, 9

 [1120]* Motta an Metzer, Brief am 29.3.1963

 [1121]* Motta an Robert E. Mittel, Brief am 12.7.1984. Mittel ist Mottas Anwalt im Prozess gegen Weiser Inc.

 [1122]* Markus Kumer, Telefon vom 16.9.91

 [1123]* Und Autor von z.B. "Der gnostische Jung," Calw 1987

 [1124]* McMurtry vs Motta, 406, 542

 [1125]* Starr, der die Meinung von Frau H.P. Smith, der ehemaligen Geliebten Montenegros, mitteilt. Brief vom 17.2.88

 [1126]* Heidrick, Brief vom 18.11.87 ebenfalls in: "Thelema Lodge OTO Newsletter," Februar 93

 [1127]* Brief an Motta am 7.10.68

 [1128]* "ITC" II2, 11. "Thelema Lodge Newsletter," Juli 1992. Heidrick spricht sogar von einer Initiation, Brief an James M. Martin am 8.5.87

 [1129]* "ITC" II2, 12

 [1130]* Mottas Oriflamme VI5, Rio 87, 222 auch Jean Brayton an Mildred Burlingame am 23.12.69

 [1131]* Vincent Bugliosi: "Helter Skelter," New York, 198845

 [1132]* FBI-file 88-484755

 [1133]* Sandy Robertson: "Aleister Crowley Scrapbook," London 1988, 115

 [1134]* "The Family," New York 1971, 161

 [1135]* Mottas Oriflamme VI5, Rio 1987

 [1136]* Court Transcript Motta vs Weiser, 571. Denunziation am 17.10.1970 und am 12.5.71 an Ray E. Lindstrom vom FBI

 [1137]* New York 1990

 [1138]* Katharina Elliger in: Herbert Haag: "Teufelsglaube," Tübingen 1974, 2. Auflage 1980, 498. Dies beein­flusst Georg Sigmund im Nachtrag der 2. Auflage von E.v. Petersdorff: "Dämonologie," Stein am Rhein 1985, 380

 [1139]* Grant: "Outside the Circles of Time," London 1980, 94, 286

 [1140]* Interview Lola D. Wolfe mit McMurtry am 25.11.1982. Gekürzt abgedruckt in: "Unicorn" V, Bonn 1983, 102

 [1141]* "Volksausgabe des Crowleyschen O.T.O.Modells," Haack: "Von Gott und der Welt verlassen," Düsseldorf 1974, 131. Ebenso Haack in: "Europas neue Religion," Zürich 1991, 36 Haack, "Anmerkungen zum Satanis­mus," München 1991, 9

 [1142]* Motta: "Oriflamme" VI3, Nashville 1983, xiv

 [1143]* Israel Regardie: "Gems from the Equinox," Arizona 1974, xxxiii, Vorwort verfasst am 31.3.1970

 [1144]* Regardie: "Legend of Aleister Crowley," Arizona 1983, 162

 [1145]* "ITC" II2, 1978, 13

 [1146]* "ITC" I1, California

 [1147]* Timothy d'Arch Smith, Brief vom 6.12.87

 [1148]* "Gnostica News," October 74. "Mezla" III1, NY 1985, 5. "Nuit-Isis" I4, Oxford 1988, xxiv

 [1149]* "Commentaries of AL," N.Y., 20

 [1150]* Motta: "Oriflamme" VI4, Nashville 1984, 401

 [1151]* Es geht darum, den OTO als "OTO" einzutragen, und nicht als "Church of Thelema"

 [1152]* Court Transcript Motta vs Weiser, 225 und McMurtry vs Motta, 446

 [1153]* "ITC" II2, 1978, 17

 [1154]* "ITC" II2, 24

 [1155]* Philip Jameson: "How A. Crowley came to Berkeley," in: "Rising Aeon Journal," Seattle ca. 1978

 [1156]* Cliff Pollick, der McMurtry 1977 zum ersten mal trifft. "Mezla" III1, 1985, 11

 [1157]* OTO-Newsletter 3, Berkeley Dezember 1977, 26

 [1158]* Breeze in: "Abrasax" 16, Texas 1992, 43

 [1159]* Vorliegend der Text der Eintragung vom 28.3.79

 [1160]* OTO-Newsletter II7, Berkeley 1979, 90

 [1161]* "ITC" II1, 1978, 5

 [1162]* Court Transcript McMurtry vs Motta, 814

 [1163]* Seckler an Gary Allan Martin/Kelly, Brief am 10.7.79

 [1164]* Court Transcript McMurtry vs Motta, Aussage Seckler, 242

 [1165]* "ITC" II2, 10

 [1166]* McMurtry versus Motta, Aussage Seckler, 688

 [1167]* "Encyclical Letter," Pittsburgh 1987, 2: Bericht von G.A. Martin/Kelly

 [1168]* King, Secret Rituals of the O.T.O., 90

 [1169]* OTO-Newsletter II7/8, 98

 [1170]* Seckler an G.A. Martin/Kelly, Brief am 13.8.79

 [1171]* Seckler an Martin/Kelly, Brief am 21.6.79. Dasselbe auch im persönlichen Gespräch mit Michael Aquino am 15.7.88. Bill Heidrick reagiert auf solche Aussagen mit einer einzelnen Ausgabe eines Magazins mit dem Titel "The Missing Link," das das "Caliphat"-Magazin "The Magical Link" karikiert. Der thelemitische Gruss lautet in der karikierten Version: "Do what Bill says is the whole of the Law," LA 3.15.85

 [1172]* Court Transcript McMurtry vs Motta, Aussage Seckler, 688

 [1173]* Heidrick an Seckler, Briefe am 17.7.79, 24.7.79 und 15.9.79

 [1174]* Francis King: "The Secret Rituals of the O.T.O.," London 1973

 [1175]* Court Transcript McMurtry vs Motta, 750

 [1176]* Mottas "Equinox" V3, Nashville 1980, 481

 [1177]* Sothis II1, London 1976, 90. Bezug auf Mottas Manifesto in: "Commentaries to AL," 269

 [1178]* Motta vs Weiser, 535

 [1179]* Motta: "Sex and Religion," Nashville 1981, xi

 [1180]* Regardie: "The Eye in the Triangle," Arizona 1970/86

 [1181]* Gespräch mit Schlag

 [1182]* McMurtry vs Motta, Aussage Heidrick, 607

 [1183]* OTO-Newsletter I4, März 1978, 23

 [1184]* Starr, Brief vom 22.8.88 und 19.10.92 ebenfalls Bill Heidrick an James M. Martin am 8.5.87

 [1185]* Administrativer Titel, der nur in Mottas OTO verwendet wird

 [1186]* Starr, Brief vom 6.9.88

 [1187]* Starr, Brief vom 15.2.89

 [1188]* Starr, Brief vom 9.3.89

 [1189]* "Scroll of Set," XII5, CA 1986, 3

 [1190]* Norbert Straet, Brief vom 9.1.87

 [1191]* Gregory von Seewald, Brief vom 29.6.92

 [1192]* David Bersson, Brief vom 6.2.92

 [1193]* "Ecclesia Gnostica" I4, Sommer 1985

 [1194]* "Aurora Borealis" I4, Alberta 1985, 3

 [1195]* "Sex and Religion," xiii

 [1196]* Gespräch mit Aquino, 15.7.87

 [1197]* Ellic Howe, der Breeze getroffen hat, Brief vom 7.10.87

 [1198]* Motta an Jantschik, Briefe am 30.3.87 und 12.5.87

 [1199]* Obwohl das "Department of Health Bureau of Vital Records" in NY keinen am 15. März 1989 verstorbenen R. Gernon in den Todes-Akten führt. Brief vom 4.12.1990 an Leonard Stevenson

 [1200]* Bersson an William Barden, Brief am 20.9.92. Ebenfalls im Brief an mich vom 25.2.92

 [1201]* Faksimile in: AHA 10/92, 49

 [1202]* W. Barden, Brief vom 12.6.88

 [1203]* Oriflamme VI6, Belconnen 1991, xi

 [1204]* M. Kumer, Telefon am 16.9.91

 [1205]* Amtliche Mitteilung vom 23. Oktober 1990 an L. Stevenson

 [1206]* Jantschik, Brief vom 22.9.88

 [1207]* Jantschik, Brief vom 29.6.91

 [1208]* "Poems," Bergen und London 1986, Vorwort

 [1209]* Norbert Straet, Brief vom 2.2.87. McMurtry ist vom 28.9.-3.10.83 in Aachen

 [1210]* Dokumentiert in: AHA 4/92

 [1211]* "Newaeon Newsletter" V6, Pittsburgh 1987, 6, VI3, 7 und VI4, 10

 [1212]* Ausserdem als Geliebte von McMurtry und Heidrick. Ersteres habe ihr den IX° eingebracht. Dies als Bei­spiel, woraus die Sprossen der OTO-Karriereleitern bestehen

 [1213]* Iannotti an Faunus, 1.4.92

 [1214]* Bacuzzi, Brief vom 5.12.87

 [1215]* Tonbandprotokoll einer Konferenz in London am 2.6.87

 [1216]* Clive Harper, Führer des "Caliphats" in England, Brief vom 9.8.93

 [1217]* Gespräch im April 1988

 [1218]* Georg MaKowiak an Jantschik, Brief am 30.11.1982

 [1219]* Christopher Dietler/Zardoz an Jantschik, Brief am 2.6.1983 und am 18.3.83

 [1220]* Rundschreiben für Meisterkreis 1/91, 1

 [1221]* Was sich erst ab der Publikation der OTO-Artikelserie in AHA, die zu vorliegender Studie geführt hat, ändert

 [1222]* Straet, Brief vom 2.2.87

 [1223]* Straet, Brief vom 27.1.87

 [1224]* Übersetzung aus Aquino: "Scroll of Set," Vol. XII, Nr. 5, October 1986, 1 Brief von Straet vom 9.1.87

 [1225]* Vereinseintragung, 2

 [1226]* Bill Heidrick, Brief vom 29.3.91

 [1227]* Straet, Brief vom 22.7.87

 [1228]* Straet, Brief vom April 88 Heidrick publiziert jährlich weitere Statistiken in seiner "Thelema Lodge Newsletter"

 [1229]* Straet, Brief vom 1.9.87

 [1230]* Gespräch in London am 27.3.93

 [1231]* "Anlage zum Verkündungsprotokoll" "Caliphat" versus Hänssler-Verlag, Aachen 12.12.1991, 1 und 2

 [1232]* "Magical Link" 53, erschienen Februar 1992, 1

 [1233]* III1

 [1234]* James Wassermann in: "Magical Link" III2, 10

 [1235]* Rundschreiben April 88

 [1236]* U.a. in ThelemaNet San Francisco (415) 751-9308 (Opus 1:161/93)

 [1237]* TLNL vom Oktober 90 spricht von 9,5 Millionen

 [1238]* Der ehemalige "Leibwächter" von McMurtry, Leonard Stevenson. Er glaubt, dass McMurtry nun im thelemitischen Himmel ein Erzengel geworden sei, das "Caliphat" aber kein richtiger OTO ist

 [1239]* "Magical Link" 63, 4

 [1240]* Angriffe des "Awake" in der Ausgabe vom 22.10.89 (NY)

 [1241]* "The New Federalist" (Livermore, CA) beschreibt am 3.11.89 die Geschehnisse und spricht u.a. von Dro­gen. Der Gebrauch von Blut wird von Heidrick genau beschrieben in: TLNL Januar 1991, CA. Zu Lyndon LaRou­che siehe Haack, Europas neue Religion, Zürich 1991, 55 und 136. Haack, Anmerkungen zum Satanismus, 191

 [1242]* Rundschreiben vom 1.5.90

 [1243]* Der Begriff "OTO" wird durch "xxx" ersetzt. "The Broken Link" I1, San Francisco 1991

 [1244]* "My publisher drew a line in the sand, and we settled." Der Begriff "OTO" wird durch "Crowleyites" ersetzt. Raschke, Brief vom 27.6.91

 [1245]* Bis 1992 11 Bücher

 [1246]* Breeze an Vladimir Madic, Brief vom 25.4.1992. Bericht über die yugoslavische OTO-Szene in: AHA 4/93: König: "Ljubezen je zakon oder ljubav pod Voljom?", 14ff.

 [1247]* "Magical Link" 62, New York Sommer 1992, 1

 [1248]* Mottas "Equinox" V2, Nashville 1979, 25

 [1249]* "Structure of the Society," ohne Ort und Datum

 [1250]* David Bersson, Brief vom 20.9.92

 [1251]* "Constitution of the SOTO in America," ohne Ort und Datum

 [1252]* Section 12.05, 22. März 1987, 44

 [1253]* Heidrick an Ruben Pilares Villa {12} am 18.10.1977. OTO-Newsletter I2, 1977, 4. OTO-Newsletter II1, 1978, 30

 [1254]* "Magical Link" I4, NY 1987, 26

 [1255]* 6. August 1977. Dazu Seckler: "McMurtry did change his mind about the election of a Caliph and every­thing went just as he wished." Brief vom 21.9.1992

 [1256]* Bertiaux, Brief vom 6.8.88

 [1257]* Lamparter, Brief vom 23.9.89

 [1258]* William R. Barden, Brief vom 27.6.88

 [1259]* Hemberger, Pansophie und Rosenkreuz II1, Giessen 74, 90

 [1260]* ebda. 52

 [1261]* "Humanität" 4/92

 [1262]* Brief von Gregory von Seewald vom 29.6.92

 [1263]* G. Allen Martin/Kelly: "Encyclical Letter," Februar 93

 [1264]* Testament als Faksimile publiziert in: AHA 6/91, 18ff.

 [1265]* Yorke an Germer, Brief im Dezember 1947 Crowley über die Copyrights in einem Brief an Karl Germer vom 6.6.47: "they never came up in the bankrupty." "ITC" IV7, 28. "Anubis" 6, München 1987, 17

 [1266]* A.R. Naylor, Herausgeber der Mandrake Press, Brief vom 26.10.92

 [1267]* Als Manuskript produziert im Prozess "Caliphat" gegen Hänssler-Verlag (Anmerkungen zum Satanismus, München 1991). Zusätzlich verfasst W.H. Kallfass, ein ehemaliges Mitglied, einen ausserordentlich negati­ven Bericht

 [1268]* Gordon Merrick: "Kannten Sie Oscar?," Hamburg 1988

 [1269]* Angeblich ist Marlene Dietrich seine Patientin. Schlag erzählt gerne von seinem angeblichen Patienten, der flügellose Fliegen bis zur Ejakulation auf seiner Eichel krabbeln lässt. Dies ist jedoch ein weitum bekannter Pornofilm aus den 70er Jahren

 [1270]* "Alpina" 2/91, 55

 [1271]* James Webb: "the occult establishment," 366

 [1272]* F. Moser: "Der Okkultismus," Zürich 1935, 893

 [1273]* Peter Orzechowski: "Schwarze Magie - Braune Macht," Zürich 1988, 118

 [1274]* Pähl 1970, 1933, 84

 [1275]* "Okkultistische Rundschau" 4, Chemnitz 1929, 62. Biographie dann in: OR 7, 128

 [1276]* Gespräch mit Schlag am 15.12.88. Er meint, das Radio habe sich "von alleine" angestellt. Der Neurologe Oliver Sacks beschreibt in: "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" (Hamburg, 1987 - "The Man Who Mistook His Wife For a Hat," New York 1987) einen ähnlichen Fall von "musikalischer Epilepsie" (deutsch, 184)

 [1277]* Gespräch am 26.2.88

 [1278]* "Alpina" 2/91, 55

 [1279]* Gespräch mit Schlag, 15.12.88

 [1280]* Neue Zürcher Zeitung 18 vom 23./24.5.87, 27

 [1281]* Schlag: "Die graphologische Forschung im Lichte der tiefenpsychologischen Erkenntnisse," ca. 1950. Vorlesung am Institut für Angewandte Psychologie in Zürich

 [1282]* Gespräch am 30.10.1990

 [1283]* Gespräch am 16.9.88

 [1284]* Gespräch am 22.1.88

 [1285]* "Mezla" III1, NY 1985, 13, und in: AHA 11/91, 3

 [1286]* McMurtry vs Motta, 196

 [1287]* Gespräch am 20.1.87

 [1288]* Céfalu 1925, Russel an Smith am 21.9.25

 [1289]* Grosche an Schlag, Brief am 9.4.1956

 [1290]* In seinem Vortrag "Ueber Herkunft und Symbole des Tarot," gehalten am 25.5. 1983 in der Rebekka Loge No.5 Felix und Regula des "Odd Fellow Orden" Zürich, erwähnt Schlag mit keinem Wort Crowleys zwischen­zeitlich weltberühmt gewordenes Tarot-Set

 [1291]* Ähnlich drückt sich Dr. phil. Urs Imoberdorf, Schriftleiter der "Zeitschrift für Menschenkunde" aus, der Schlag mehrmals getroffen hat. Imoberdorf gewinnt von Schlag "den Eindruck eines Mondes, der beschie­nen werden möchte." Brief vom 17.7.92. Nachruf in: "Zeitschrift für Menschenkunde," Wien 1991, 51. Schlag sieht sich gern als Vaterfigur, wie aus seinem Sermon "Kuss der Liebe" (Zürich ohne Datum) klar ersicht­lich wird

 [1292]* Motta: "Oriflamme" VI3, Nashville 1983, 496

 [1293]* Seckler, Brief vom 31.5.91

 [1294]* Gespräch am 11.7.88

 [1295]* Mottas Oriflamme VI5, Rio 87, 100. Auch an Germer am 17.12.61

 [1296]* Mottas Oriflamme VI3, 489

 [1297]* Faksimile in: AHA 2/92, 7

 [1298]* "Commentaries," 1975, 211

 [1299]* "Unicorn" 4, Bonn 1984, 134. "Gnosis" 1, California 1985, 2

 [1300]* Seckler, Brief vom 2.2.88

 [1301]* "Rio, 3-II-62," Faksimile in: AHA 2/91, 5

 [1302]* Motta: "Oriflamme" VI3, Nashville 1983, 510

 [1303]* Leipzig 1912. Gespräch mit Schlag am 11.7.88

 [1304]* "Hermetische Gesellschaft"

 [1305]* Starr, Brief vom 23.12.88

 [1306]* Schlag ist kein Jude

 [1307]* "Sex and Religion," Nashville 1981, xv

 [1308]* McMurtry vs Motta, 711

 [1309]* Motta: "Oriflamme" VI4, Nashville 1984, 360

 [1310]* ebda. 387

 [1311]* Schlag meint damit wohl den IX°

 [1312]* Tamara Bourkoun an Schlag, Brief am 12.8.63

 [1313]* Bertil Persson, Brief vom 7.7.1991

 [1314]* "I met Herr Metzger on one occasion in ca. 1972 in the company of Herr Oskar Schlag," Ellic Howe, Brief vom 24.9.87

 [1315]* "Salvador Dalí," München 1980, 149

 [1316]* "Wissende, Eingeweihte und Verschwiegene," Zürich 1986, 7

 [1317]* Für das mit Ellic Howe verfasste Buch "Merlin Peregrinus," Würzburg 1986

 [1318]* Persönliches Gespräch mit Schlag

 [1319]* Paul Rüdiger Audehm, Brief vom 28.7.88

 [1320]* Horst Miers: "Lexikon des Geheimwissens," Freiburg 1970, 306

 [1321]* Gespräche mit Schlag (20.1.87 und 22.1.88) und Martin Erler (12.7.91), Brief von Audehm vom 24.6.88

 [1322]* Faksimile in: AHA 2/92, 8

 [1323]* A. Bergmaier, Schlags Haushilfe, Telefon vom 10.1.92. Angeblich ordnet Frau Bergmaier Schlags Nachlass im Auftrag der Zentralbibliothek Zürich

 [1324]* Der Schicksalspsychologe Leopold Szondi (1894-1986) analysiert vor allem in: "Schicksalsanalyse," Ba­sel 1944/1987, das, was er "homosexuell-paranoide Koppelung" nennt

 [1325]* Kurtzahn: "Die Gnostiker," Bad Schmiedeberg 1925, 121

 [1326]* Frankfurt 1989

 [1327]* Helmut Gareus Sapere Aude, Prof. C. Henking, Pierre E. Calame: "Pro Memoria Oskar R. Schlag," Zürich 1990, 3/2

 [1328]* Nr 11 vom 8.3.79, 75

 [1329]* Z.B. am 20.1.87

 [1330]* Motta zitiert Schlag im Brief an Germer am 28.1.62

 [1331]* Klingsor: "Experimental-Magie," Berlin 19762, 236

 [1332]* Brief vom 8.7.88

 [1333]* Hinter dem Pseudonym steckt ein Herr, dessen Korrespondenz in dieser Studie hie und da mit dem bürger­lichen Namen zitiert wird. Er war Adlatus von Metzger, "Sekretär" von Hemberger, bekannt mit Wolther, Czepl, Howe, Grasser, Englert. Obwohl er zurückgezogen lebt, ist sein Foto in der Konsumentenzeitschrift "K-Tip" 6 vom September 1991 (Rorschach), Seiten 10 und 11 zu bewundern. Ausserdem ist er Herausgeber eines bekannten italienischen Esoterikers in einem schweizer Verlag, der ausserdem in den 80er Jahren einige Raritäten aus Oscar Schlags Bibliothek als Faksimile publiziert hat - der Name dieses Verlags ist ein Anagramm von "Satana"

 [1334]* Die HG ist nicht amtlich eingetragen. Handelsregisteramt des Kantons Zürich am 14., 24.8. und 14.10.92 Adressbuch der Stadt Zürich

 [1335]* Einer von H.P. Blavatskys Meistern, der auch Alice A. Bailey (1880-1949) inspiriert hat? Walter Kafton-Minkel: "Subterranean Worlds," Washington 1989, 181

 [1336]* In der Tat hat Schlag auch gegenüber dem Autor vorliegender Studie immer widersprüchliche Geschichten aufgetischt, die zum Teil schriftlich widerlegt werden konnten. Um ihn selber kursieren abenteuerliche Gerüchte: er sei im Buckingham Palace ein und ausgegangen, Mitglied der Academy of Arts, habe Königsfami­lien astrologisch beraten und sein Geld zusätzlich mit dem Bau von Eisenbahnen in der Türkei verdient

 [1337]* Nina Hagen: "Das Vater unser," CBS Schallplatten GmbH, Germany 1985

 [1338]* Metzger: "Erleuchtete?," Zürich 1964, 190

 [1339]* Metzger, Vorwort in: "Ecclesiae Gnosticae Catholicae Canon Missae," Zürich 1955, 4

 [1340]* Forestier, 63. Joscelyn Godwin: "Theosophy in France," London 1986

 [1341]* Reinhard Schubert, Autor von "Quis et unde?," Bremen 1983 Brief vom 22.2.93

 [1342]* Caillet, 46: 33° Clymer II, 254

 [1343]* Mündliche Erneuerung vom 9.6.1908, schriftlich bestätigt: Encausse 33°, 90°, 96°. Détré 33°, 90°, 95°. Caillet, xx

 [1344]* Reuss' Übersetzung von Aleister Crowleys "Die Gnostische Messe," Schmiedeberg 1918, 8. Das Vorwort ist wiederabgedruckt in Metzgers EOL-Mitteilungsblatt 40, Stein 1957, 2

 [1345]* ebda. 43

 [1346]* Bricaud an Unbekannt am 19.5.1921 Caillet, xxxiii

 [1347]* Schmiedeberg 1920 und in: AHA 2/92

 [1348]* Stephan A. Hoeller: "Position Paper concerning the Thelemite or Crowleyan Gnostic Churches," ohne Ort und Datum, 5 und 7 ebenfalls in: "Arohn" 43

 [1349]* Amadou, Brief vom 31.3.90

 [1350]* Yorke an Englert, Brief am 31.5.69

 [1351]* Forestier, 167

 [1352]* "Das Gesicht Englands beleuchtet von einem Engländer. Die Hand Russlands. Ins Deutsche übertragen und herausgegeben von Th. R.," Schmiedeberg 1915, 4

 [1353]* Miers: "Lexikon des Geheimwissens," München 19866, 174

 [1354]* Frans Smit: "Gustav Meyrink," München 88, 155

 [1355]* Brief vom 12.3.90

 [1356]* A. Krumm-Heller in: "Revista Rosa-Cruz" IV3, Berlin 1930, 229 und 232. Hier nennt Krumm-Heller die theosophische Kirche Leadbeaters eine "falsche Erfindung," die die Römisch Katholische Kirche nachäffe. Über Leadbeater: Gregory Tillett: "The Elder Brother," London 1982

 [1357]* E.C.H. Peithmann alias Gnosticos, in: "Zentralblatt für Okkultismus," Leipzig 1929, 326ff. Die Adresse auch alias Gnosticos: "Tibetanische und gnostische Magie," Leipzig 1931/32, 566

 [1358]* Hermann Rehwaldt: "Das Schleichende Gift," München 1935, 53

 [1359]* Ewald Dorpheide, alias Heliodor Sekretär des Ordo Saturni, Brief vom 16.2.87

 [1360]* Metzgers Oriflamme 142, Zürich 1974, 1624

 [1361]* "Die Runen als Heilszeichen und Schicksalslose," Bad Oldesloe 1924 (Ammerland ohne Datum)

 [1362]* So in: "Der Tarot," Hamburg 1920, 5 (Berlin 1985). H.C. Birven behauptet von diesem Buch, dass es "eine von Dr. Hummel besorgte (auszugsweise) Übersetzung des Tarot von Papus darstellt." H.C. Birven in: "Der Tarot," Gelnhausen 1960, 14. Kurtzahn selber weist auf Hummel hin, 3

 [1363]* Miers, Brief vom 1.5.89

 [1364]* Miers, Lexikon, 243

 [1365]* "Bruder Basilides zugeeignet," Hinweis Seite 81 und 110 auf Peithmann

 [1366]* "Gnostiker," 72, 113

 [1367]* 107

 [1368]* Ernst Tristan K.: "Die Gnostiker," Schmiedeberg 1925, 113. Erneut verwendet durch Fr. Amenophis in: "Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst" Nr. 57, Berlin 1954, 12

 [1369]* Reuben Swinburne Clymer: "Book of Rosicrucians," Penna 1949, 268. "Merlin" 3, 1949, 56

 [1370]* Clymer Book I, Quakertown 1946, ohne Seitenzahl

 [1371]* Gespräch am 8.9.91

 [1372]* Gespräch mit Markus Kumer (Metzgers OTO) am 16.9.91. Die "Pistis Sophia" in: Carl Schmidt: "Koptisch-Gnostische Schriften," Berlin 1981

 [1373]* QUICK 29, Hamburg 1929, 30 ohne Stele, dafür mit einer Art Dreieinigkeitsikone. Haack: "Von Gott und der Welt verlassen," Düsseldorf 1974: mit Stele

 [1374]* Francis King: "Sexuality, Magic and Perversion," London 1971, 194. Ähnlich Metzger selber in: "Erleuchtete?," Zürich 1964, 193

 [1375]* Haack: "Gottes 5. Kolonne," Augsburg 1976, 214. "Von Gott und der Welt verlassen," Düsseldorf 1974, 124

 [1376]* Metzgers Oriflamme 52, Zürich 1965, 524

 [1377]* Metzgers Oriflamme 28, Zürich 1963, 326

 [1378]* Metzgers Oriflamme 98, Zürich 1970, 1096

 [1379]* Metzgers Oriflamme 26, Zürich 1963, 302 und "Erleuchtete?," Zürich 1964, 46

 [1380]* Martens gründet 1906 einen Lilienorden

 [1381]* Martens: "Geheime Gesellschaften," 1924, 61 (Lilienorden: 214). Zitiert auch von Glowka, Deutsche Ok­kultgruppen, 54

 [1382]* Martens: "Geheime Gesellschaften," 1918, 169. Dieser Zusatz fehlt in der Auflage von 1924

 [1383]* Metzgers Oriflamme 103, Zürich 1970, 1156

 [1384]* EOL-Mitteilungsblatt 47, Stein 1958, 7

 [1385]* Metzgers Oriflamme 143, Zürich 1974, 1638

 [1386]* EOL-Mitteilungsblatt 50, Stein 1958, 4

 [1387]* Germer an Mellinger, Brief am 8.7.1951

 [1388]* Hemberger: "Pansophie und Rosenkreuz," II1, Giessen 1974, 44, 54

 [1389]* ebda. 96

 [1390]* Brief vom 7.9.92

 [1391]* Massimo Introvigne, November 1989

 [1392]* Metzger an Loris Carlesi, Brief am 22.1.78

 [1393]* Bertiaux, Brief vom 1.7.91

 [1394]* Bislang sind keine entsprechenden Dokumente aufgetaucht

 [1395]* Monastery of the Seven Rays: "4th Year Course," ohne Orts- und Zeitangabe, wahrscheinlich Mitte der 1970er Jahre

 [1396]* "Abrasax" 21, Texas im September 1993, 5

 [1397]* "Instrumentum" II1, Organ des OTOA, 1978, 22

 [1398]* Bertiaux, Brief vom 22.4.91

 [1399]* Bertiaux an Steve ?, Brief am 5.1.1975

 [1400]* Grant, Outside the Circles of Time, 16

 [1401]* Bertiaux an Rafal T. Prinke, Brief am 28.2.84

 [1402]* Lamparter, Brief vom 4.2.91

 [1403]* California, 4

 [1404]* Starr, Brief vom 9.12.87

 [1405]* Starr, Brief vom 7.1.88

 [1406]* William W. Webb, Brief vom 17.10.89

 [1407]* Webb, Brief vom 6.3.1990

 [1408]* Bekräftigt von Stephan A. Hoeller, der 1959 von Wadle zum Priester geweiht worden ist: "I consider it prima facie impossible that Bishop L.P. Wadle consecrated W.W. Webb," Brief vom 22.1.90

 [1409]* Breeze: "Magical Link" III4, datiert mit Winter 1990, erschienen aber schon im Herbst 1989, 27

 [1410]* "Bystander" I4, Dezember 1986 und Allen H. Greenfield (OTOA und "Caliphat"), Brief vom 15.8.1990

 [1411]* By-Laws, 22. März 1987, 36

 [1412]* OTO-Newsletter III9, Berkeley 1979, 64

 [1413]* Norbert Straet, Brief vom 10.11.86

 [1414]* Breeze via Straet, Brief am 11.3.87

 [1415]* Straet, Brief vom 30.12.86. Ähnlicher Meinung ist man auch im Hause Metzger, laut Gespräch mit Markus Kumer am 8.9.91

 [1416]* "Aurora Borealis" 19, Edmonton 1986, 8

 [1417]* By-Laws, 36

 [1418]* OTO-Newsletter II,1=5, 1978, 43

 [1419]* "Magical Link" I6, 1987, 42 und "Thelema Lodge NL," Januar 1991

 [1420]* By-Laws, 35

 [1421]* Breeze an Lamparter, Brief am 15.8.87

 [1422]* Straet, Brief vom 11.9.89

 [1423]* "Magical Link" II1, 1988, 112

 [1424]* Satzung vom 27.7.92

 [1425]* "Bahlasti Papers" IViii, New Orleans November 1989

 [1426]* ebda. Januar 1990

 [1427]* Frankfurt 1981/"The Gnostic Gospels," New York 1979

 [1428]* "Magical Link" 53, erschienen im Februar 1992, 1ff.

 [1429]* James Wasserman in Seckler: "In the Continuum," V1, Oroville 1992, 23

 [1430]* Brief vom 21.9.92

 [1431]* Harlechinus an Jantschik, Brief am 9.8.80

 [1432]* Plazinksi, Krummschwert, 35

 [1433]* Gregory Tillett, Brief vom 14.8.92

 [1434]* "Blätter" 57, Berlin 1954, 15

 [1435]* "Blätter" 96/58, 17

 [1436]* "Blätter" 57, Berlin 1954, 11. Dazu Trutz Rendtorff: "Ethik, Grundelemente, Methodologie und Konkre­tionen einer ethischen Theologie" Band II, Stuttgart 19912, 62

 [1437]* "Die Gnostiker," Schmiedeberg, 110

 [1438]* Metzgers Oriflamme 28, Zürich 1963, 335

 [1439]* Heikaus, Brief vom 22.9.91

 [1440]* Es dürfte sich um Heikaus' neues Eigenheim handeln.

 [1441]* Metzgers Oriflamme 20, Zürich 1962, 230

 [1442]* Ketzerbrevier 5, Zürich 1958, 8

 [1443]* Weihnachtsgrüsse 1965, unterschrieben von Metzger und Frl. Äschbach. Ähnlich "Ketzerbrevier" 5, Zürich 1958, 8. Ein handschriftlicher Weihnachtsgruss vom 25.12.61 an das Ehepaar Karl und Sascha Germer ist von Metzer und Frau Borgert unterschrieben

 [1444]* Haack lässt sich am 22.7.72 von einem Klaus Bähring (Detektiv?) für 373.60 DM ein Gutachten erstellen. Schlag lässt Haack am 19.10.72 abblitzen

 [1445]* Metzgers Oriflamme 92, Zürich 1968, 967

 [1446]* Landesbischof Hermann Dietzfelbinger an Metzger, Brief am 21.5.73. Zitiert von Knaut, Testament, 164. Das Gutachten fusst auf einer Stellungsnahme Haacks vom 14.5.73

 [1447]* Bischöfliche Kanzlei St. Gallen, Brief vom 9.10.86

 [1448]* Heinrich Metzler: "Vertrauliche Mitteilungen," ca. 1968, ohne Ort und Datum

 [1449]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [1450]* Haack: "Gottes 5. Kolonne," Augsburg 1976, 241

 [1451]* Metzgers Oriflamme 128, Zürich 1972, 1455

 [1452]* Audehm, Brief vom 8.7.88

 [1453]* Gebhard Frei: "Das Wirken der Finsternis heute," Rüschlikon 1957, 5

 [1454]* H. Metzler: "Vertrauliche Mitteilungen,"

 [1455]* Knaut in: QUICK Nr. 29, München 12.7.72, 30

 [1456]* Haack: "Gottes 5. Kolonne," Augsburg 1976, 214

 [1457]* Brief an Haack am 22.1.74

 [1458]* "Erleuchtete?," Zürich 1964, 135

 [1459]* Metzgers Oriflamme 132, Zürich 1973, 1506

 [1460]* Haack verlangt am 4.11.72 von Metzger und Äschbach, dass die beiden sich bei Eggenberger u.a. ent­schuldigen. Haack selber fühlt sich von Frl. Äschbach unfein behandelt, Brief an Metzger am 27.5.74

 [1461]* "Handbuch der religiösen Gemeinschaften," Gütersloh 1979, 547. Ebenfalls aus christlicher Sicht: "Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen," Freiburg 1990

 [1462]* Haack, Gottes 5. Kolonne, Augsburg 1976, 216

 [1463]* Es sei hier auf den geplanten OTOA-Reader hingewiesen

 [1464]* "The Gnostic Church and the Rites of Memphis-and-Misraïm," "Sexual Magic and the Rite of Memphis-Miz­raim," "History of our work in the Gnosis," 1-3

 [1465]* Erstmalig in: "The Occult Digest" 31, Chicago 1973

 [1466]* Vollständig in: AHA 9/91

 [1467]* Jean Prévost, Brief vom 22.3.93

 [1468]* Ausführlich dargestellt ab "Instrumentum" VII3, Spanien 1983. Faksimile in: AHA 10/91, 14

 [1469]* Vollständig in: AHA 10/91

 [1470]* Lamparter, Brief vom 24.8.89

 [1471]* Alle OTO-Materialien im Besitz des Autors vorliegender Studie gehen in absehbarer Zeit an CESNUR in Turin

 [1472]* Leserbrief in: AHA 4/92, 76

 [1473]* Z.B. König über die Saturn-Orden im März 93 in London (GB) und über Krumm-Heller im Mai 94 in Recife (Brasilien)

 [1474]* Französisch: "La Magie," Paris 1993

 [1475]* Primärquellen falls ohne Angabe

 [1476]* Wie noch viele andere Dokumente, ist eine solche Charta im geplanten OTO-Materialien-Band zu bewundern

 [1477]* "Instrumentum" VI2, 5

 [1478]* "Daimon" Nummer 0 vom 21.3.90, 7

 [1479]* Christian Bouchet, Brief vom 29.7.89

 [1480]* Webb, Brief vom 10.11.89

 [1481]* Motta: "Sex and Religion," Nashville 1981, xiv

 [1482]* "Mise au Point," Rundschreiben vom 21.9.91

 [1483]* "Vouloir" 94-96, 1992. Bouchet schreibt über einen politischen Kongress in London, und ebenso über Crowley, 22 und 30

 [1484]* Boyer, Brief vom 30.11.91

 [1485]* Briefe vom 22.7. und 9.9.91

 [1486]* "Mages & Magies" Nr. 0, Frankreich 1991, 13

 [1487]* Brief an die Redaktion AHA, am 6.5.92, unpubliziert

 [1488]* "Ascesi" 1, 15 und 2, 29. Die politischen und weiteren neu-religiösen Zusammenhänge in: Ascesi 5

 [1489]* Brief vom 30.11.91. Weitere Mitglieder: Francesca Gargano und Enrica Ferrari

 [1490]* Lamparter, Brief vom 13.1.92

 [1491]* Mehr zu Naskov und der yugoslawischen OTO-Szene in: AHA 4/93

 [1492]* Symonds, King, 167

 [1493]* Manuskript 30.2, Gerald Yorke Collection im Warburg Institut London

 [1494]* Russell: "Znus is Znees" II, 1970, 153

 [1495]* Der 4. Jahreskurs der "Monastery of the Seven Rays" (Part II) gibt den 12.5.21 an

 [1496]* Mehr dazu in: "ITC" II10, 1981, 31

 [1497]* "ITC" III4, 37

 [1498]* Louis T. Culling: "The Complete Magick Curriculum," Minnesota 1969, 7

 [1499]* Veröffentlicht in: Motta: "Sex and Religion," Nashville 1981, 439-591

 [1500]* "Stenographic Notes taken at Ray Burlingame's re Russell," 8. März 1947

 [1501]* Culling, Curriculum, 1

 [1502]* Russell, Znus is Znees II, 113

 [1503]* "I saw them with my own eyes."

 [1504]* New Aeon Experiment, Thelema Lodge News Letter, April 92

 [1505]* Faksimile in: AHA 1/92, 10

 [1506]* Introvigne: "Quand le Diable se fait Mormon," 11

 [1507]* Briefe vom 10.8. und 28.8.89

 [1508]* Webb, Brief vom 21.11.91

 [1509]* Auszug aus Webb: "Recollections and Reflections 1950-1988"

 [1510]* Webb, Brief vom 8.5.90

 [1511]* "President of a Chicago TS Lodge," Bertiaux an Steve ?, Brief am 5.1.75

 [1512]* Bertiaux, Brief vom 18.8.90

 [1513]* Bertiaux, Brief vom 2.3.90

 [1514]* "Instrumentum" I1, 1977, 6

 [1515]* Dieser Adams ist nicht identisch mit George Adams, der von Olive Whicher (der Lehrerin von Crowleys Tarot-Zeichnerin Frieda Harris) beschrieben ist. "George Adams," Dornach 1973

 [1516]* Bertiaux, Brief vom 29.10.89

 [1517]* Starr, Brief vom 25.1.89

 [1518]* Z.B. "Magick," NY 1976, 27, Fussnote 1

 [1519]* Bertiaux, Brief vom 10.10.1987

 [1520]* Maggie Ingalls, Brief vom 10.10.91. Artikel in: "Cincinnati Journal of Ceremonial Magick," Ohio ab 1976. AHA ab 2/92. In: Grant, Outside the Circles of Time, 1980

 [1521]* Bertiaux an Julijan Naskov, Brief am 29.1.1985

 [1522]* "Stellar Visions" I, 20

 [1523]* OTO-Newsletter II2/6, Berkeley 1978, 58

 [1524]* ebda. II7/8, 1979, 105

 [1525]* ebda. III9, 1979, 7

 [1526]* "Magical Link" 52, NY 1991, 1

 [1527]* Courtney Willis, OHO des OTOA in den USA, Brief vom 10.8.89

 [1528]* Bertiaux an Gary Allan Martin/Kelly, Brief am 18.5.1979

 [1529]*   AHA 6/92, 76. Dieses Heft enthält einen Theodor Reuss Reader und Faksimiles von nicht weiter publi­zierten Dokumenten, z.B. handschriftlichen Auszügen aus Reuss': "Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheim­nis," die nicht im Reuss-Reader des Verlags ARW zu finden sind

 [1530]* Ähnlich auch das Metzger-Mitglied Adalbert Schmid in einem Brief vom 11.7.92

 [1531]* Helmut Möller, Brief vom 14.9.91

 [1532]* Ellic Howe, Brief vom 8.10.89

 [1533]* 30.10.89 in Freiburg


© Peter-Robert Koenig, 1994






 

       Arbeitsgemeinschaft fuer Religions- und Weltanschauungsfragen A.R.W.       

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