Documenta et Ritualia Fraternitatis Saturni
Beschluss des Gross-Orients Deutschland, Januar 1929
[Faksimile in Volume I on the Fraternitas Saturni:
In Nomine
Demiurgi Saturni 1925-1969, München 1998, 38-40]
ORIENT BERLIN
Es wird ausdruecklich offiziell hiermit erklaert, dass die Gross-Loge
mit den Adonistischen Kreisen und Logenbestrebungen in keinerlei
Verbindung steht.
Auch die Verbindungen mit der "Thelema-Gesellschaft" in Leipzig [Martha
Kuentzel, Karl Germer] sind nur rein geschaeftlicher Art.
GORSS ORIENT - DEUTSCHLAND
Lt. Beschluss des hoechsten Rates des S.·.S.·.G.·. wird in dieser
Nummer der Logen-Zeitschrift der esoterisch-symbolische Gesamtaufbau
der Loge-Grade offiziell bekanntgegeben, soweit es im Rahmen der
Oeffentlichkeit moeglich ist. Die geistigen Ziele und Bedingungen der
Vorhofgrade werden nachstehend mitgeteilt, damit auch die auswaertigen
Br.·. einen festumrissenen Arbeitsplan vor sich sehem zum Vorstudium
und zur Erlangung der Grade.
Die Disziplinen zuu dem R+C und zu den Hochgraden bleiben geheim.
Die obligatorische muendliche Pruefung zu dem Merkur-Grad findet
waehrend einer feierlichen Aufnahme-Loge statt.
Dagegen werden alle anderen Pruefungen vor dem betr. Logen-Ausschuss
der graduierten Br.·. gehalten.
Die jeweilige Meldung zur Pruefung ist durch Logen-Weisung geregelt.
PFLICHTEN UND GEFORDERTE KENNTNISSE DES NEOPH.·.BR.·. ZUR ERLANGUNG DES
MERKUR-GRADES
1. Beherrschung von Ritual, Symbolik und Esoterik des Lehrlingsgrades.
2. Theosophische Weltanschauungslehren (Karma - Reinkarnation - 7
Prinzipien - Daseinsebenen).
3. Beherrschung der Elementar-Astrologie.
4. Grundlagen der Symbolik.
5. Schriftliche Arbeit ueber die Elementar-Begriffe der R+C.
PFLICHTEN UND GEFORDERTE KENNTNISSE DER NEOPH.·.BR.·. IM MERKUR-GRAD
ZUR ERLANGUNG DES GRADUS SOLIS
1. Beherrschung von Ritual, Symbolik und Esoterik des Gesellengrades.
2. Beherrschung der astrologischen Synthese.
3. Kosmische Symbolik.
4. Nachweisbare positive Taetigkeit im Sinne praktischer Logenarbeit.
5. Schriftliche Arbeit ueber die Elementar-Begriffe des Freimaurertums.
6. Grumdlagen der okkulten Wissenschaften im Sinne de westlichen
Esoterik.
PFLICHTEN UND GEFORDERTE KENNTNISSE DER NEOPH.·.BR.·. IM GRADUS SOLIS
ZUR ERLANGUNG DES 1. R+C.·.GRADES DES GRADUS PENTALPHAE
1. Beherrschung von Ritual, Symbolik und Esoterik des Meistergrades.
2. Esoterische Astrologie.
3. Erfolgreiche praktische Lehrtaetigkeit in Loge und
Studien-Gesellschaft. Literarische Mitarbeit an der "Saturn-Gnosis"
oder an den Verlagspublikationen.
4. Magische Symbolik und magische Riten.
5. Schriftliche Arbeit ueber den esoterischen Sinn und die 3
Ausdeutungen der Hiramlegende.
6. Schriftliche Arbeit ueber R+C Symbolik.
BESTIMMUNGEN FUER DIE CLAUSUREN DER LOGE
1. Die Clausuren dienen zur Selbstzucht, zur physischen und psychischen
Reinigung.
Sie sind auch nuetzliche zur Vorbereitung fuer besonderen Exercitien
magischer Art, oder fuer die feierliche Loge der Fraternitas Saturni,
- der Jahresloge.
2. Die Clausuren unterstehen dem "freien Willen" eines jeden, koennen
aber auch vom Meister vom Stuhl angeordnet werden, um in schwierigen
Lagen eines Br.·. oder einer Schw.·. hilfreich zu sein. Sie bedeuten
in diesen Faellen niemals Strafe, sondern Laeuterung und Pruefung!
Die Anordnung geschieht unter Anhoerung der Fraterschaft. Der
Meister vom Stuhl und die Fraterschaft koennen auch die Clausuren
ueber die ganze Loge anordnen, um eine Hoechststeigerung und
Konzentrierung der Kraefte zu erreichen.
3. Das Versprechen vor dem Meister vom Stuhl und auf die heilige Tafel
ist unbedingt ohne jeden inneren Vorbehalt. Die Loge hat Mittel und
Wege, um das Einhalten der Clausur nachzupruefen.
4. Wer sich einer Clausur unterzieht, soll es wohlueberlegt, freudig,
ohne Zwang und im Bewusstsein des angestrebten Zieles tun.
Irgendwelche Belobigungen und Einfluesse auf Graderteilung haben die
Einhaltungen der Clausur nicht. Sie dienen nur der eigenen
esoterischen Entwicklung eines jeden, seiner Gesunderhaltung,
Kraeftesteigerung und damit auch besseren Einstellung und Vertiefung
auf die Logenidee. Die Clausuren sind - sacrale - Kulthandlungen!
5. Jede Unterbrechung und Uebertretung der Clausuren ist sofort dem
Meister vom Stuhl muendlich zu unterbreiten.
Die Konsequenzen sind mit Festigkeit zu tragen, jedoch wird der
Meister vom Stuhl und die Fraterschaft in geeigneten Faellen immer
Verstaendnis und Verzeihen zeigen.
Die erteilten Bussen fuer Uebertretungen sind bedingungslos
einzuhalten und auszufuehren. Sie sind nur geistiger Art, im Sinne
der Logen-Idee.
Es gibt folgende Clausuren:
Vorbereitende Clausur Dauer 9 Tage.
1. Kleine " " 15 "
2. Mittlere " " 45 "
3. Strenge " " 90 "
4. Moenchs- " " 180 "
DIE VORBEREITENDE CLAUSUR (9 Tage)
Einschraenkungen:
Lebensgewohnheiten, wenig oder kein Fleisch, wenig Alkohol,
Sexualverkehr, Affekte (Zorn, Aerger, Luege etc.), gesellschaftlicher
Verkehr in jeder Form.
Verboten:
Rauchen, oeffentliche Vergnuegungsstaetten, Variete, Kabarett, Zirkus,
Kino, Tanzen und aehnliches.
Vorschriften:
Woechentlich 1 Fastentag. Taeglich eine halbe Std. Exercitium
(Meditation, Mantram, Selbstbesinnung). Traumbeobachtung und
Aufzeichnung der Traeume. (Diese sind dem Meister vom Stuhl
vorzulegen). Tagebuch fuehren ueber alle wichtigen Ereignisse. -
Besondere Betonung der Atem- und Konzentrationsuebungen. -
Willensuebungen in Selbstbeherrrschung und Selbstzucht. - Taeglich eine
Viertelstunde ueber das Mantram:
Mein Koerper ist das Gefaess Atmas,
Tempel der Seele,
Meine Seele ist der Fohat Atmas,
In meinem Koerper manifestiert.
Ich werde Koerper und Seele rein halten.
Damit sie in kosmischem Klange Atmas schwingen.
AUM!
Darueber Aufzeichnungen machen.
1. KLEINE CLAUSUR (15 Tage).
Einschraenkungen:
Kaffee, Tee, Gesellschaftlicher Verkehr.
Verboten:
Fleisch, Alkohol, Rauchen, Sexualverkehr, Affekte (Zorn, Aerger, Hass,
Luege etc.). Erotische Gespraeche, zweideutige Witzeleien, bez.
Literatur. Variete, Kabarett, Zirkus, Kino, Tanzen und aehnliches.
Gestattet:
Fisch, Ernste Konzerte, Theater.
Vorschriften:
Woechentlich 1 Fastentag. Eine halbe St. Exercitium (Meditation,
Mantram, Selbstbesinnung) Taeglich. - Traumbeobachtung und Aufzeichnung
der Traeume. (Dem Meister vom Stuhl vorzulegen), - Tagebuch fuehren
ueber wichtige Ereignisse. - Atem- und Konzentrationsuebungen,
Willensuebungen, Selbstbeherrschung, Selbstzucht. - Taeglich eine
Viertelstunde Meditation ueber das Mantram:
Ich tue stets meine Augen auf! - Stets!
Im Wachen und im Traum! - Stets! -
Meine Worte und meine Werke will ich hueten.
Ich strenge mich an, - damit meine Ausbildung schneller gehe.
Meine Ausbildung?
Fortwaehrend denke ich an mein goettliches Wesen
und fortwaehrend handle ich danach! -
Darueber Aufzeichnungen machen.
MITTLERE CLAUSUR (45 Tage).
Wie Clausur 1.
STRENGE CLAUSUR (90 Tage).
Verboten:
Fleische, Fisch, Alkohol, Rauchen, Sexualverkehr, alle Arten erotischer
und sexueller Befriedigung und Reizung, auch in Gedanken. - Erotische
Gespraeche, zweideutige Witzeleien, Affekte jeder Art, Kaffee, Tee,
sonstige Rauschgifte. - Jeder persoenliche Umgang mit dem anderen
Geschlecht. - Jeder gesellschaftliche Verkehr, soweit er nicht die Loge
betrifft. - Variete, Kabarett, Zirkus, Kino, Theater, Kaffehaeuser,
Tanz- und Vergnuegungsstaetten und aehnliches.
Gestattet:
Ernste Konzerte.
Vorschriften:
Woechentlich 2 Fastentage. Taeglich 1 St. Exercitium (Meditation,
Mantram, Selbstbesinnung). - (Werden vom Meister vom Stuhl gegeben).
Traumbeobachtung und Aufzeichnung. - Atem- und Konzentrationsuebungen.
- Willensuebungen. 2mal woechentlich Transmutationsuebung der
Sexualkraefte. Taeglich eine halbe Stunde ein besonderes Mantram.
(Wird vom Meister vom Stuhl gegeben). Tagebuch fuehren.
MOENCHS-CLAUSUR (180 Tage).
Dafuer werden vom Meister vom Stuhl besondere, geheime Instruktionen
gegeben.
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Mehr über diese Orden und ihre Protagonisten in: Andreas Huettl und Peter-R. Koenig: Satan - Jünger, Jäger und Justiz