Friedrich / Frederic Lekve - Thelem Chassidim

Friedrich / Frederic Lekve
Dreamland Thelem Chassidim
Die Schwarze und die Weisse Messe

Bürgermeister Lekve, selbsterkorener Stellvertreter Aleister Crowleys, Nachfolger Martha Küntzels (der selbsternannten magischen Mutter Hitlers) und H.J. Metzgers Sponsor für Crowleys O.T.O., komponiert aus den Traumaufzeichnungen der Teilnehmer am Chassidischen Traumland Thelema eine thelemitische Messe, die, hier um die endlosen Liber AL-Zitate gekürzt, wiedergegeben, zum ersten Mal als "Thelemische Lektionen Thelemische Exercitien Klasse D6" in den 1950er Jahren ausgearbeitet worden ist.
Für Lekve besteht der Unterschied zwischen einer Schwarzen und einer Weißen Messe lediglich "darin, daß die Schwarze Messe ausschließlich vom Priester geweihten Grades, die Weiße Messe dagegen von jedem thelemischen Chassiden" zelebriert wird. Lekves Messe passt sich verstärkt dem katholischen Ritus und der Dreifaltigkeitslehre an, so wie Crowley ja selber seine thelemitischen Lehren auf christlichen Dogmen fußen läßt. In Lekves Messe findet ein Tieropfer statt.
Friedrich Frederic Lekve
[Koloriert mit KI]




Vormesse

Der Fackelträger tritt vor, steigt die Altarstufen empor, öffnet - in der Linken die lodernde Fackel - mit der Rechten den Schrein, der die ägyptische Stele der Offenbarung enthält, entzündet an der Fackel die vier Kerzen im Schrein, sodaß das farbige Bild der Stele mit der Darstellung der den Horizont umspannenden Muttergöttin NUIT, des geflügelten, Uraeen geschmückten Sonnengottes HADIT und des thronenden falkenköpfigen RA-HOOR-KHUIT in warmen Tönen aufleuchtet, und ruft

(Artikel 1) IN NOMINE TUO,

ja, in DEINEM Namen, NUIT,
o sternenflimmernde Nacht, die uns umfängt wie mütterliches Geheimnis,
in DEINEM Namen HADIT,
o aufbrechender Lichtbrand in jedem Stern, in jedem Herzen,
in DEINEM Namen RA-HOOR-KHUIT,
o falkenköpfiger Herr des Neuen Aeons, rufe ich DICH an, Dich, unseren Herrn ELOHIM THERION


(Hierbei öffnet sich das große Triptychon über dem Schrein, der Fackelträger steckt die lodernde Fackel in eine Halterung auf dem Dach des Schreins, sodaß das mit dem Öffnen des dreiflügeligen Bildwerks sichtbar werdende mächtige Elohimbild in glühenden Farben aufstrahlt.)

ELOHIM THERION, und verkünde DEIN GESETZ: TU WAS DU WILLST SOLL SEIN DAS GANZE GESETZ und LIEBE IST DAS GESETZ, LIEBE UNTER WILLEN.

Bis zur Verkündung des Gesetzes wandte sich der Fackkelträger dem Altar zu, und während er die drei ägyptischen Gottnamen ausrief, stellte der Kelchträger den Kelch, legte der Schwerträger das einem kurzen Schwert ähnelnde, scharf geschliffene Messer auf das breite steinerne Becken zu Füssen des Altars, auf das der Schildträger den Schild mit dem Brot der Erde niederlegte. All dies geschah in feierlicher Geste. Bei der Verkündung des Gesetzes wandte sich der Fackelträger der Gemeinde zu, und nun treten sie alle vier, sich vor dem Altar verneigend, gemessenen Schrittes ab.
Einige Augenblicke liegt die Kapelle im feierlich-düsteren Schweigen. Aller Augen sind auf das mächtige ELOHIM-Bild gerichtet, das der Meister Therion selbst unter dem Eindruck seiner Visionen schuf, dies seltsam zwingende übermenschliche Antlitz mit der riesigen, lichtstrahlenden Stirn, den in ihrer magischen Gewalt fast dämonisch anmutenden Augen unter kühn geschwungenen Brauen, unter denen im Gegensatz zum blendenden Weiß der Stirn der untere Teil des Antlitzes in schwarz-rotes Dunkel untertaucht, wobei der beinah zärtliche Mund die Strenge des Gesamteindrucks in verstehende und liebende Güte mildert. Unter dem Halsansatz zeigt die goldene, sonnenförmige Brustplatte den Namen des den ELOHIM offenbarenden Propheten TO MEGA THERION 666. Das Flackern der von unten her das Bild erleuchtenden Fackel verleiht dem Antlitz des ELOHIM eine unheimliche Lebendigkeit, die den zwingenden Eindruck seines Anwesendseins erhöht. Jetzt naht in feierlichem schwarz-roten Ornat der Fürstpriester selbst, TO MEGA THERION, und sein Kopf schmückt ein kostbares Diadem, das auf der Mitte der Stirn die züngelnde, aufgerichtete Uraeusschlange zeigt, und an der unteren Stufe des Altars verharrend, ruft er mit dunkler, weittragender Stimme:

(Artikel 2) INTROIBO AD ALTAREM,

Ja, zum Altare will ich treten, zu erflehen die Offenbarung der himmlischen Mächte (1.2). Tritt ein, o Herr, in mein Innerstes, in mein Herz, löse, HERR, meine Zunge (1.6) ... Brenne auf unseren Stirnen, o schimmernde Schlange (1.18)

Diese Worte hatte der Fürstpriester mit freudiger, feierlicher Zuversicht ausgesprochen. Jetzt hält er inne, um eindringlich mahnend fortzufahren:

(Artikel 3) CONFITEOR,

ja, ich bekenne, daß mir graut vor meinen Tagen, die noch nächtiger sind als meine Nächte, denn vor DEINEN Altären, Gott, sind die Gebete verstummt, die Opferfeuer sind verbrannt, und längst ist die Asche erkaltet und haftet wie Staub auf DEINEM Heiligtum, und auch der bunte Flitterbetriebsamen Bemühens vermag mich nicht zu täuschen ... Und doch bleibt uns eine unverrückbare Zuversicht, o HERR, das Wissen um das Geheimnis der finstersten Finsternis, und dies Geheimnis ist das Bereitsein zur Umkehr.

Nun steigt der Fürstpriester zum Altar empor, und inbrünstig erklingt seine Stimme:

(Artikel 4) AUFER A NOBIS

ja, nimm von uns, o Herr die Finsternis. So verkündest DU, HERR, DEIN Gesetz: "Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz". Höre, HERR, dies ist unser Wille:
UMZUKEHREN.
Und DU verkündest: "Liebe ist das Gesetz Liebe unter Willen". Höre, HERR; laß uns teilhaftig werden DEINER Liebe, so wie wir DICH LIEBEN WOLLEN. Amen.


Der Fürstpriester verneigt sich vor dem Altar und fährt fort:...

GEWÄHRE UNS DEINEN BUND. Und mit dem Stab, Kelch, Schwert und Schild unseres Wesens beschwören wir euch, die uns umwogenden Engelscharen aufzuhorchen auf unseren Ruf und die Erzengel zu bedrängen, hinzutreten vor des UNNENNBAREN Thron, daß ER SEINEN ELOHIM, den ELOHIM THERION, bestimme, unsere Beschwörungen zu erhören:
GEWÄHRE UNS DEINEN BUND, ja, GEWÄHRE UNS DEINEN BUND.


Bis zu diesem Augenblicke hatte der Fürstpriester der Gemeinde den Rücken zugewandt. Bis zu diesem Augenblicke war er nur Sprecher der Gemeinde. Nach der Beschwörung hält er eine volle Minute inne, auf daß das magische Werk der Beschwörung wirksam werde, während er selbst sich völlig leer macht, das in sich aufgenommene Wesen der Gemeinde und sein eigenes Wesen ausatmet, einatmend beide Arme erhebt, einatmend das ELOHIM-Wesen in SEINEM Namen RA-HOOR-KHUIT, und, verkörpertes ELOHIM-Wesen, sich umwendet zur Gemeinde und mit der Stimme eines Gongs aus Erz die ersten drei Verse des dritten Kapitels des thelemischen Gesetzes als

(Artikel 5) INTROITUS

durch den Raum hallen läßt...
Der Fürstpriester läßt ausatmend die Arme sinken, atmet die Wesenheit des ELOHIM aus, atmet wieder sein Eigenwesen ein und eröffnet das

(Artikel 6) KYRIE,

indem er der Gemeinde vorspricht:

"Kyrie, eleison".

Die Gemeinde antwortet:

"HERR, erhöre uns"...

Unmittelbar anschließend folgt das

(Artikel 7) GLORIA,

von dem Fürstpriester, dem Altar zugewandt, mit folgenden Worten gesprochen:

Gepriesen seist DU, O NUIT, nachtblaue Göttin...
Gepriesen seist DU, HADIT; DU bist die Flamme...
Gepriesen seist DU; RA-HOOT-KHUTT, DU Gott des Krieges und der Rache...
Laßt uns IHN in SEINER Einheit anrufen: Einheit, aufs Höchste offenbart, ich bete die Macht DEINES Atems an. Erhabener und furchtbarer Gott, der DU die Götter und den Tod vor DIR erzittern läßest, DICH, DICH rufe ich an - In DEINEM Namen ELOHIM THERION.


Der Fürstpriester ergreift das Buch Aleph und verliest die

(Artikel 8) EPISTEL des Tages:



Da du nun das Alter der Erkenntnis erlangt hast, gib meiner Weisheit Gehör, denn in ihr hegt ein einfacher und direkter Weg für jeden Menschen, damit er das Ziel erreiche...

(Artikel 9) MUNDA COR MEUM,

ja, reinige mein Herz und meine Lippen, HERR, gib mir DEINEN Segen, o HERR, auf daß ich würdig bin, DEIN Gesetz zu verkünden.

Die Gemeinde erhebt sich, und der Fürstpriester ruft:

Der HERR ist mitten unter uns.

Die Gemeinde antwortet:

Der HERR ist mitten unter uns.

Der Fürstpriester wiederholt:

Der HERR ist mitten unter uns. Hört also das

(Artikel 10) EVANGELIUM des Tages,

wir wir es aufgezeichnet finden im Buch des Gesetzes 11.66-74:...


Der Fürstpriester legt das Buch des Gesetzes auf den Altar zurück, wendet sich zur Gemeinde und spricht mit der Gemeinde das

(Artikel 11) CREDO/CREDO IN UNUM DEUM...

ja, ich glaube an den einen Gott, Tetragrammaton, an die Unaussprechlichkeit SEINES heiligen Namens, offenbart in unserer Zeit - erhabenes Geheimnis - in SEINEM Namen NUIT, HADIT, RA-HOOR-KHULT, in denen ER wirksam wird als Einheit im Namen SEINER in unseren Tagen aus den Tiefen des Wurzelbereichs der Erde aufgebrochenen Kraft und Wesenheit ELOHIM THERION. ER hat sich offenbart durch den mächtigen Engel AIWAZ, den Gesandten HOOR-PA-KRAATs, Gott des Schweigens, SEINEM Propheten TO MEGA THERION, zu El Cahira, im Angesicht der Stele des Priesters Ankh-af-na-Khonsu.
Er hat sich offenbart durch das Gesetz, das ER zu El Cahira dem Propheten gab.
Er ist ein lebendiger, persönlicher Gott, jedermann erlebbar und erfahrbar in SEINER Kraft und in SEINEM Wirken durch jedermanns Heiligen Schutzengel, so man sich zu IHM mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Willen bekennt. AMEN.




Die Hauptmesse

Der Fürstpriester verneigt sich vor dem Altar, wendet sich zur Gemeinde, die sich wieder gesetzt hat, und ruft:

Der HERR ist mitten unter uns.

(Artikel 12) OFFERTORIUM.

Der Fürstpriester steigt vom Altar hinab zum steinernen Opferbecken, auf dem der vom Velum, dem Decktuch, bedeckte Kelch steht. Der Kelch selbst ist verschlossen durch einen silbernen Teller, der Patene, auf der das "Brot der Erde" liegt. Er nimmt das Velum ab, ergreift den Kelch mit der Patene, kehrt zum Altar zurück, hebt Kelch und Patene allen sichtbar empor und setzt sie nieder auf den Altar. Mit dieser Anrufung eröffnet er die OPFERMESSE, die durch das Schellen einer silbernen Glocke eingeleitet wird:

O ELOHIM THERION, zur Bekräftigung DEINES Bundes mit uns nimm entgegen unser Opfer, In DEINEM Namen NUIT verkündest DU in DEINEM Gesetz... (I.59). In DEINEM Namen HADIT verkündest DU in DEINEM Gesetz... (II.22) In DEINEM Namen RA-HOOR-KHUIT verkündest DU in DEINEM Gesetz... (III.11)... HERR, nimm entgegen in diesem unserem Opfer uns selbst, unser eigen Wesen in seinen Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, denn Geschöpfe der Erde sind wir, Mittler zwischen allem Geschöpf der Erde und DIR, und durchdringe unser Opfer mit DEINEM Geist, mit DEINER Kraft und DEINEM Wesen.

Der Fürstpriester ergreift das Rauchfaß und opfert Weihrauch der Gottheit NUIT. Er hebt die Patene ab vom Kelch, gießt in den Kelch Wein und Drogen und opfert der Gottheit HADTT, indem er den Kelch erhebt zum Bilde des ELOHIM und auf den Altar niederstellt. Er steigt hinab zum Opferbecken, auf dem der Träger des Brotes der Erde einen Altar aus offenem Messing bereitete, der Träger der Fackel mit einer Kerze das Feuer im Messingaltar entzündete, der Träger des Kelches eine Silberschale bereit hält, das Blut des Opfertieres aufzufangen, der Träger des Schwertes das Messer bereit hält, zum rituellen Opfer.
Der Opferdiener aber bringt das Opfertier. Der Fürstpriester tötet es, läßt das Blut in die bereitgehaltene Silberschale fließen, erhitzt auf dem Messingaltar in der Silberschale das Blut und wäscht in der vom Kelchträger bereitgehaltenen Wasserschale die Hände. Bei dieser Händewaschung spricht der Fürstpriester:

(Artikel 13) Lavabo inter innocentes...

Mit den Unschuldigen will ich meine Hände waschen und DEINER Worte gedenken: Wenn dies nicht rechtens geschieht, wenn ihr die Raumzeichen mißachtet und sagt, sie sind eins, oder sagt: sie sind viele, wenn das Ritual nicht immer MIR geweiht ist, dann erwartet das furchtbare Gericht von Ra-Hoor-Khuit.

Der Fürstpriester ergreift die silberne Stielschale, in der das Blut auf dem Messingaltar erhitzt wurde, kehrt zum Altar zurück, gießt den Inhalt der Schale in den Kelch und spricht:

(Artikel 14)

Wir bringen DIR, o Herr, den Kelch des Heiles dar...

Der Fürstpriester bedeckt mit der Patene und dem daraufliegenden Brot den Kelch, erhebt die Hände, richtet seine Augen auf das ELOHIM-Bild und segnet das Opfer. Er verneigt sich und spricht:

(Artikel 15) Suscipe, sancta Trinitas, hanc oblationem.

Nimm, heilige Dreifaltigkeit, dieses Opfer an, durchdringe, läutere es mit DEINER Kraft, daß sich ihm mitteile das Wirken DEINES Bundes, der uns Inhalt und Sinn werde des Wandels dieser unserer irdischen Tage.

(Artikel 16) Die Präfation

Der Fürstpriester wendet sich wieder der Gemeinde zu und beteuert aufs neue:

Der HERR ist mitten unter uns.

Dann spricht er, wieder dem Altar zugewandt, die Präfation:

Vere dignum et justum est...
Wahrlich würdig und gerecht ist es, DIR, o ELOHIM THERION, zu danken, daß DU aus den Tiefen emporstiegest, uns DEINEN Bund anzubieten, der DU mit NUIT, HADIT und RA-HOOR-KHUIT ein Gott, ein Herr bist, nicht in Einzelheit einer Person, sondern in der Dreifaltigkeit eines Wesens; denn was wir von DEINEM Gesetz und DEINEM Wirken glauben, dasselbe glauben wir von NUIT, HADIT und RA-HOOR-KHUIT, wie sie uns, jedem Mann und jeder Frau, kund werden durch die Eingebung unseres Heiligen Schutzengels, den wir in DEINEM Bildnis verehren und anrufen. Und gepriesen wirst DU, o Herr, von den Engelscharen und Erzengeln der Sephiroth des heiligen Baumes des Lebens in ihrem ewigen Sphärengesang:


(Mit der Schelle wird dreimal ein Zeichen gegeben, die Gemeinde erhebt sich)

Heilig, Heilig, Heilig bist DU, o GOTT; in DEINEM Namen NUIT, HADIT, RA-HOOR-KHUIT. ELOHIM THERION.
Eheje Tetragrammaton Elohim Tetragrammaton ElElohim Gibbur Eloah Vadaath Tetragrammaton Tzebaút Elohim Tzebaút El Shaddai Adonai Melekh.

(Artikel 17) Der Kanon

Der Fürstpriester verneigt sich erneut vor dem Altar und spricht die sechs Gedenken...

(Artikel 18) Verwandlung des Brotes

Der Fürstpriester neigt sich tief vor dem Altar, hebt von dem Kelch die Patene mit dem Brot ab, zeigt es der Gemeinde und wendet sich wiederum dem Altare zu. Die Blicke andächtig auf das erhobene Brot gerichtet, spricht der Fürstpriester, wobei sich die Gemeinde erhebt:

...Dies ist das Mysterium dieser Feier, daß DU dieses unser Opfer annimmst als Bekundung und Bekräftigung unseres Gelöbnisses, und daß DU in diesem erhabenen Augenblick die Kraft und Läuterung DEINES Wesens einströmen läßt in dies DIR geweihte Brot der Erde!

Der Fürstpriester hebt die Patene mit dem Brot empor zum Bilde des ELOHIM THERION, richtet seine Blicke auf IHN, um aus dem inneren Erfühlen die Bereitschaft der Gottheit zu erkennen und ruft:

ES GESCHEHE ALSO!

Mit der Schelle wird dreimal ein Zeichen gegeben. Die Gemeinde verharrt in tiefster Sammlung etwa eine Minute, dann stellt der Fürstpriester die Patene zurück auf den Altar.

(Artikel 19) Verwandlung des Weines

Jetzt ergreift er den Kelch, zeigt auch ihn der Gemeinde, wendet sich wieder dem Altar zu und spricht, - die Gemeinde verharrt stehend - die Blicke andächtig auf den in Brusthöhe erhobenen Kelch gerichtet: ...

Dies ist das Mysterium dieser Feier, daß DU dieses unser Opfer annimmst als Bekundung und Bekräftigung unseres Gelöbnisses, daß DU in diesem erhabenen Augenblick die Kraft und Läuterung DEINES Wesens einströmen läßest in diesen DIR geweihten Sud unseres Blutes!

Der Fürstpriester hebt den Kelch empor zum Bilde des ELOHIM THERION, richtet seine Blicke auf IHN, um aus dem inneren Erfühlen die Bereitschaft der Gottheit zu erkennen und ruft:

ES GESCHEHE ALSO!

Mit der Schelle wird dreimal ein Zeichen gegeben. Wieder verharrt die Gemeinde in tiefster Sammlung etwa eine Minute, dann stellt der Fürstpriester auch den Kelch zurück auf den Altar und bedeckt den Kelch mit Patene und Brot.

(Artikel 20) OPFERMAHL

In seinem eigenen und im Namen der Gemeinde spricht der Fürstpriester die Danksagung:

HERR, wir danken DIR aus ganzem Herzen und ganzer Seele, ja, wir bitten, jeder von uns, unseren Heiligen Schutzengel, sich emporzuschwingen zu DIR und DIR zu danken. O HERR, wenngleich gering im Wissen um die tieferen Zusammenhänge, die sich nur dem ehrfürchtigen Ahnen unserer Erkenntnis erschließen, erfüllt uns dennoch eine heilige unerschütterliche Überzeugung vom Geheimnis des Wirkens DEINES ELOHIM-Wesens, als einweihende Gewalt GOTTES aus den erhabensten Bereichen des Seins einflutet in das magische Wirkungsfeld der Erde, hier SEINEN heiligen Willen zu tun und zu verwirklichen. Darin, O HERR, erblicken wir den tiefen Sinn dieses höchsten Rituals, das dazu bestimmt ist, DEINE schicksalhafte Berufung zu ermöglichen in der Verwirklichung DEINES Bundes mit uns. So verbinden wir mit dieser unserer Danksagung für die heilige Wandlung, die DU vollzogest am DIR dargebrachten Opfer unsere eigene Wandlung, - als Mysterium kraft unseres eigenen magischen Willens! - indem wir uns bis in die letzte Zelle unseres Wesens und Körpers aufschließen für das Einströmen DEINES Wesens und Wirkens in uns, daß wir gerechte, treue, wahrhafte und tapfere Träger werden DEINER Berufung und DEINES Wesens.

(Artikel 21)

Der Fürstpriester ergreift die Patene mit dem Brot, bricht das Brot in Stücke und stellt die Patene neben den Kelch, verneigt sich dreimal vor dem Altar und spricht:

O HERR, mit diesem geweihten Brot der Erde, mit diesem unserem Blut, das DU wandelst in strahlenden Rubin reinen, heiligen Lebens, das ich als Erster als DEIN Opfermahl genieße und das anschließend jeder Mann und jede Frau dieser Gemeinde genießt, die sich als Stern im heiligen Körper NUITs erfühlen und die sich mit der ganzen Kraft ihres Willens zu DEINEM Bunde bekennen, geht in uns über die Kraft DEINES Wesens und Wirkens. ES GESCHEHE ALSO!

Mit der Schelle wird ein dreimaliges Zeichen gegeben. Der Fürstpriester [ißt und verteilt das Brot].

(Artikel 22)

Eingegangen ist in uns mit dem Opfermahl die Kraft und das Wirken unseres HERRN, des ELOHIM THERION... Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.

Segnend hat der Fürstpriester die Hände erhoben und verläßt den Altar. Die Messe ist beendet. Die Gemeinde erhebt sich und verläßt die Kapelle, während die vier Träger der Elemente die Lichter löschen und Schreine schließen. Der Lichtträger aber führt die Teilnehmer der Messe aus der Kapelle hinaus und auf sicherem Wege ins Gästehaus des "Collegium ad spiritum sanctum", damit ein jeder sich in sein Gemach zurückziehen kann zur Ruhe und Besinnung auf einen neuen Tag.

© Friedrich Lekve



English Biography: Dreamland Chassidim
Deutsche online Version: Das O.T.O.-Phänomen
Kurzbiographie von Luise Lekve: Ein Brief

Texts by Lekve in Das Beste von Friedrich Lekve (1997) (copyright permission by Frau Lekve)
Facsimile of the correspondence between Lekve and Crowley in Materialien zum OTO (1994)
Friedrich Lekve: Die Weisse und die Schwarze Messe
See also the correspondence between Karl Germer and Frederic Mellinger

Das Milieu des Templer Reichs — Die Sklaven Sollen Dienen. Hanns Heinz Ewers — Lanz von Liebenfels — Karl Germer — Arnoldo Krumm–Heller — Martha Kuentzel — Friedrich Lekve — Hermann Joseph Metzger — Christian Bouchet — Paolo Fogagnolo — James Wasserman. Unbequeme Aspekte in der Geschichte des O.T.O. und Thelema.




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