Sperma-Gnosis und der Ordo Templi Orientis

Sperma–Gnosis


Carl Kellner
Theodor Reuss
Aleister Crowley



Peter-R. König [1]





Es ist Gottes Ehre, eine Sache verbergen; aber der Könige Ehre ist's, eine Sache erforschen, Sprüche 25;2
                                  Ordo Templi Orientis und der Heilige Geist





Zum Verständnis des Gnostikers und des Magiers beginnen wir mit der Kosmogonie ihrer leicht diver­gierenden Weltanschauungen. Irgendwann am Anfang ist für Gnostiker, wie auch für Magier, das Universum auseinanderge­brochen – entweder verschuldet durch den weiblichen Aspekt eines Schöpfers oder aufgrund eines Mittlers zwischen dem Göttlichen und dem Profanen. Das Göttliche hat sich daraufhin beinah voll­ständig aus der Materie zurückgezogen. Das gesamte Universum steht im unsichtbaren Prozess, Gott zu werden (und nicht zum Demiurgen, dem Weltenschöpfer in einigen gnostischen Systemen).[2]
Der Gnostiker will nun das Universum heilen oder die Gottwerdung beschleuni­gen, indem er die weni­gen Spuren des beinah vollständig entschwundenen Göttlichen, den Logos, wieder in den Himmel, ins Pleroma, zurückbringt. Für den Magier hingegen ist der im Materiellen hängengebliebene Logos (oder dessen Spuren) das Wort: nun fleischgewordenes Göttliches ('Am Anfang war der Logos'), ein Machtinstrument, mit dessen Hilfe Überirdischem und Irdischem der Wille aufgezwungen werden kann. Deshalb braucht der Magier Worte und Rituale, um der Materie und den Geistern Herr zu wer­den. Für den Gnostiker hingegen ist alles ein Hinstreben zurück ins Himmlische, ein Heimfinden à la Novalis.[3]

Gnostiker und Magier leben in zwei Welten zur gleichen Zeit. Während sich jedoch der Magier der jenseitigen Welt bedienen will, um über die diesseitige zu herrschen, sucht der Gnostiker nach einer göttlichen Realität, d.h. nach einem veränderten Bewusstsein in der diesseitigen, die er nur als Schatten der jenseitigen erlebt. Manche Magier und Gnostiker glauben, daß Sexualität als Schlüssel oder Tür in an­dere Realitäten verwendet werden kann (hievon gibt es auch hinduistische, buddhistische, taoistische und natürlich auch tantrische Auffassungen).[4] Sie unterscheiden dabei zwischen asketischer und liber­tinistischer Anschauung.

Gnostizismus ist ein schillerndes Set aus sich überschneidenden Traditionen und permanenten Sich–Neuerfindungen, die sich widerspruchslos widersprechen können.[5] Die Verschmelzung unterschiedlicher Überlieferungen führt zu einer seltsamen Mischung aus unzusammenhängenden Elementen in einer nur scheinbar einheitlichen Konzeption von Gnosis. Deshalb ist es falsch anzunehmen, dass alle Gnostiker Sperma–Gnostiker seien. Aber im Kontext des O.T.O. ist mehrheitlich von diesen zu sprechen.

Aufgrund des vorhandenen Reichtums an Schriften ist es unmöglich, sämtliche Bereiche, die sich mit Gnosis beschäftigen, erschöpfend zu behandeln. Ich werde die komplexen gnostischen Traditionen nur ansatzweise anklingen lassen, jedoch weder die umfangreiche Literatur, weder die Kosmologie–Ent­würfe im Einzelnen, noch die Historie zurückliegender Gnostischer Gruppierungen streifen.[6] Ich springe direkt zu den Gnostikern dieses Jahrhunderts[7] und vernachlässige mehrheitlich die magischen Weltanschauungen. Dieser Essay streift den Ursprungsort der modernen Gnosis, nämlich deren weltliche Ebene, wo die Historie der organisierten Gnostiker am meisten beeinflusst wird. Dies recht­fertigt die Nennung dessen, was oberflächlich gesehen aus einer banalen Froschperspektive heraus voreilig zum Umfeld Klatsch reduziert werden könnte. Es ist jedoch keinesfalls beabsichtigt, damit die Bou­levard–Neugier zu befriedigen, jemanden anzuprangern oder an der zunehmenden Öffentlichmachung und Skandalisierung des ehemals Privaten in der Medienlandschaft teilzunehmen.


Erlösung


In einer Welt zu existieren, die subjektiv als verfault erlebt wird (ein gnostischer Ausdruck), schreit nach Erlösung. Diese Erlösung aus dem Tal der Tränen, der Hölle, der drückenden Bürde findet ihren Anfang beim physischen Körper. Sie wirkt in höhere Sphären hinein (z.B. die gefühlsmässige Ebene und den Intellekt) und schreitet stufenweise fort, bis der Mensch (mit Hilfe des gesammelten Logos) seinen ursprünglich angestammten göttlichen Platz im himmlischen Pleroma wieder ein­nehmen kann. Dieses Pleroma, sei es nun innerhalb des Menschen oder ausserhalb im Welt­raum/Himmel definiert, ist der gnostische Gegen–Ort zur verfaulten Erde. Zwei Wege können ein­geschlagen werden, um die Verfaultheit zu verlassen: sie zu unterdrücken oder zu meiden (das asketi­sche Konzept): oder sie aufzulösen, indem man sie völlig durchlebt (der sinnliche Weg). Auf einer hö­heren Ebene kann man es umgekehrt ausdrücken. Der sinnliche Weg führt zur homöopathischen As­kese: zur Schwächung des Bösen, indem man sich ihm notwendigerweise hingibt. Der sinnliche Gno­stiker umarmt die Sünde, um die Verrottung der Welt zu erleben und als Phönix aus ihrer Asche aufzusteigen. Sex schwitzt den göttlichen Logos aus, der ins Pleroma eingeht. Der Aske­tiker hingegen verabreicht gegen das Gift der Existenz die Missachtung des Körpers als Medizin,[8] da ja der Mensch und die Welt sich gegenseitig vergiften. Beim Asketiker nennt sich das 'die sofortige Rückkehr des 'verlorenen Sohnes' zu Gott ist das Ziel der Gnostiker.'[9]

Die oben eingeführte Weltanschauung der Homöopathie wird verblüffend oft ebenfalls von asketischen Gnostikern in die Praxis umgesetzt. Homöopathie hat in der Tat einiges mit Gnostizismus gemein.[10] Klassische Homöo­pathie und Gnostizismus betrachten beide die materielle Ebene, d.h. den Körper als die bedeutungslo­seste für die Entwicklung des Menschen, obwohl die Materie als Ort der Symptome gilt. Beide Kon­zepte streben nach der Rückbringung der Menschheit und des Einzelnen in einen ursprünglichen Zu­stand von Ordnung und Ganzheit, der sich am wichtigsten Ort, im Himmel und in der Seele zentriert.
Beide, Homöopathie und Gnostizismus, vermitteln, dass die Heilung/Erlösung von Oben nach Unten wirkt und von Innen nach Aussen (gemäss Hermes Trismegistos). Während die Gnostiker jedoch ihre Erlö­sung entweder mithilfe von Optimum durch Maximum oder Optimum durch Minimum anstreben, sucht Homöopathie nach dem Goldenen Mittelweg der Ordnung.

Das Hauptanliegen der asketischen und libertinistischen Gnostiker steht und fällt mit deren Konzept von Sperma. Allein das Sperma enthält nämlich den göttlichen Logos, der, möglicherweise vom Mann in die Frau platziert, ins Pleroma zurückge­bracht werden muss.[11] Folgende Fragen drängen sich auf: 1. Können Frauen erlöst werden? und 2. Was fangen wir mit dem Sperma an?
Diese zwei Fragen sind die heikelsten in der Geschichte des modernen Gnosti­zismus und haben er­regte Diskussionen unter den Mitgliedern der verschiedenen O.T.O.–Gruppen ausgelöst, seitdem die­ser Essay als Artikel in Frühversionen ab 1995 publiziert worden ist. Einige fruchtbare Kommentare der beteiligten Parteien sind nun in die folgenden Abschnitte aufgenommen worden.


Die Frauenhasser


Da die Gier des weiblichen Aspekts der Schöpfergottheit oder Evas Sündenfall den Sturz ins Profane verursacht haben soll, ist es nun die Pflicht Adams, dem Universum seine Vollständigkeit zurückzugeben. Physi­kalisch gesehen wird die Frau für ihren Sündenfall mit der schmerzhaften Wunde zwischen ihren Beinen bestraft:[12] an derjenigen Stelle nämlich, an der der Mann früher mit ihr verbunden und eins gewesen sein soll: damals ein einziger Körper, der perfekte Androgyn, der vollständige Mensch.[13] Deshalb erlebt nun lediglich der Mann die Lust, die das Universum anfänglich auseinandergerissen hat. Die Frau muss leiden. Nach dem Auseinanderreissen des androgynen Adam transportiert nur noch das Sperma den Heiligen Logos. Frauen weisen keine Prostata auf[14] und sind zur Erlö­sung des Mannes vollkommen überflüssig, solange er nicht mit ihrer Hilfe nach Androgynität strebt.[15]
Viele gnostischen Bewegungen, seien es nun die alten, traditionellen, oder die neuen, moder­nen, weisen allein dem Mann die Erlösungsmöglichkeit und –aufgabe zu. Frauen sollen zuerst Männer wer­den, um erlöst zu werden.[16]
Empfindet der asketische Gnostiker die Welt als durchgehend verrottet, vermeidet er das Zeugen und Gebä­ren von Kindern und wird Vegetarier. Ein Asketiker vermeidet die Ejakulation sogar mit seiner eige­nen Frau und leitet seine Sexualenergien mithilfe von Yogapraktiken[17] in seinen Kopf, wo er die direkte Brücke zum Göttlichen definiert und lässt die Frau an SEINER wunderbaren Fähigkeit teilnehmen, den Logos zu produzieren.[18] Um Androgynität zu erlangen, penetriert er seine Frau ohne Orgas­mus, damit auch sie von seinem Glück profitiere (in diesem weltanschaulichen Umkreis finden sich auch einige Rosenkreuzer)[19] – der sinnliche Gnostiker hingegen benützt ALLE Frauen, um sein Pneuma auszuschwitzen.
Falls der Gnostiker Gebrauch von der Frau machen will, dann soll sie lediglich als Öffnung/Tor zu höheren Wesenheiten und Bewusstseinszuständen dienen. Als Sexualmagier braucht er allein ihr Vaginalse­kret oder Blut auf eine Kristallkugel zu schmieren.[20] In den O.T.O.–Gruppen findet eine Durchmischung beider Weltanschauungen und Praktiken statt.

Unsere zwei Fragen (1. können Frauen erlöst werden? und 2. was fangen wir mit dem Sperma an?) sind untrennbar. Nur das Sperma offeriert Erlösung und die Frauen müssen Männer werden.[21] Anders gesagt: Spermakontakt oder –konsumation und die Fähigkeit des Körpers, solches zu produzieren, machen erlö­sungsfähig oder befähigen zur Macht über die Welt.[22]
Eine Vielzahl von Themen und Fragen eröffnen das Feld für die modernen Sophisten.[23] Ist eine Erlösung auch ohne zur Ganzheit des zuvor Auseinandergerisse­nen zurückzukehren möglich? Wäre eine Vollkommenheit möglich, die verschieden wäre von derjenigen des ursprünglichen Schöpfergot­tes, ohne einen weiblichen Aspekt, ohne Sündenfall?


Die Sophisten der Modernen Welt


Die Idee, dass Glaube durch sexuelle Impulse getrieben werde, kommt im Laufe des 18. Jahrhunderts im Zuge der Aufklärung wieder auf. Systematische Argumente für den sexuellen Ursprung der Religionen lassen sich um 1780 eruieren.[24] James George Roche Forlong benutzt 1883 den Begriff 'Phallo–Solar worshippers' für die Bevölkerung in den anglo–indischen Gebieten.[25]

Drei berühmte Protagonisten im Umkreis des O.T.O.–Phänomens sind: der Österreicher Carl Kellner (1850–1905), der Deutsche Theodor Reuss (1855–1923) und der Engländer Aleister Crowley (1875–1947). Diese mo­dernen Gnostiker (und deren Anhänger) sind Spermagnostiker: Sie verbinden Sperma mit dem Heiligen Logos; und, zumindest Reuss und Crowley, scheinen Frauenhasser zu sein.[26] Während sich jedoch Reuss' Biographie[27] beiden Erlösungswegen, dem asketischen und dem libertinistischen, öffnet, zeigt Crowleys libertinistische Biographie[28] ein Individuum, dessen Universum jeden Tag mehr zusammen­schmilzt und dessen Realität sich mit magischen Dämonen bevölkert, die sich auch im dunkelsten Moment nicht homöopathisch auflösen, um den Weg des Phönix freizugeben.


Der Okkulte Kreis um Kellner 1895


Während die zur selben Zeit aktive H.P. Blavatsky, Gründerin der Theosophischen Gesellschaft, vor unsauberen und von den Meistern missbilligten Yogapraktiken warnt, lernt und lehrt Kellner Hatha–Yoga, der sich nach den Philosophien von Samkhya, Advaita und seines Freundes Franz Hartmann (1838–1912) richtet. Er vertieft sich in Meditationen, um frühere Inkarnationen wieder zu durchleben (Patanjalis Yoga Sutra),[29] in denen er seine Frau als die Grosse Göttin anbetet. Er selber sieht sich als babylonischer Priester. In einer seiner Villen befindet sich ein fensterloser Kellerraum, in dem laut der oral History der Familie die alchemistischen Experimente statt­finden, um das Lebenselixier herzustellen.[30] Die freimaurerähnliche Struktur des erst nach seinem Tode durch Theodor Reuss entwickelten O.T.O. findet in Kellners privatem Hatha–Yoga–Kreis keinen Eingang. Es lässt sich kein Beleg dafür finden, dass der Begriff O.T.O. zu Lebzeiten Kellners schon existiert haben könnte. Sein Privatzirkel nennt sich Okkulter Kreis oder Inneres Dreieck und konnotiert lediglich rhetorisch ein Eingebun­densein in etwas Anderes. Mit dem Tod Kellners endet die Existenz dieses losen Privatzirkels um Hatha–Yoga. Möglicherweise leitet Kellner eine deutschsprachige lose Gruppe der Hermetic Brotherhood of Light (HBL, siehe unten), die er als einer der 12 (Neu?)gründer in Boston/Chigaco 1895 nach Europa gebracht haben könnte. Belege dafür existieren jedoch nicht. Techniken dieser HBL sind u.a. der Gebrauch von bewusstseinserweiternden Drogen oder die magische Fokussierung eines besonderen Wunsches auf einen Talisman.[31] Möglicherweise bestehen Dop­pelmitgliedschaften dieser losen HBL–Gruppe mit einigen von Kellner und Reuss annektierten Organisationen, z.B. dem Memphis–Misraim–Ritus oder dem Alten und Angenommenen Schottischen Ritus und eben dem Hatha–Yoga–Kreis.[32] [Für die Spekulationen in diesem Abschnitt existieren keine schriftlichen Unterlagen.]


Fraternitas Lucis Hermetica = Hermetic Brotherhood of Light ? [33]


In den 1960er Jahren teilt der Schweizer O.T.O. den Interessierten seine Meinung über die Zusammenhänge der verschiedenen Orden mit: 'Die wahren aktiven Glieder des O.T.O. werden Hermetische Brüder des Lichts oder Illuminaten ge­nannt, was von Fra Peregrinus X° O.T.O. (Theodor Reuss) und Baphomet XI° O.T.O. (Aleister Crow­ley) historisch festgelegt wurde.'[34]
Zur Geschichte: The Hermetic Brotherhood of Luxor ist von Pascal Beverly (1825–8.10.1875) gegrün­det. Der innere Zirkel nennt sich Fraternity of Eleusis. 1886 wird die allein in Boston existierende HBL geschlossen, worauf man die Eulis Brotherhood gründet, welche Carl Kellner oder auch den Franzosen Encausse/Pa­pus beeinflusst haben könnte.
Am 22.1.1917 stellt Reuss in seinem Manifesto 'Anational Grandloge & Mystic Temple: Verità Mi­stica, Or. Ascona' den O.T.O. noch als Hermetic Brotherhood of Light vor.[35]
Es ist jedoch anzunehmen, dass dies nur ein Schwindel von Reuss war, der in einem Brief an Crowley zugab, dass dies nur aus 'taktischen Gründen' geschah: die Bezeichnung 'Hermetic Brotherhood of Light' zu verwenden. Im Grunde genommen meinte Reuss die 'Asiatischen Brüder vom Rosenkreuz', die 'mächtigen und weisen Orden der Ritter und Brüder des Lichts'.


Theodor Reuss an Aleister Crowley, 1917


Hin und wieder verwendet auch Heinrich Tränker diese Bezeichnung, zum Beispiel auf der '2nd Fama' von 1930. Reuben Swinburne Clymer sieht sich als einer der Nachfolger der HBL. Der Begriff Bruderschaft des Lichtes wird jedoch nicht nur im englischsprachigen Raum verwendet:


Brüder des Lichtes der sieben Gemeinden in Asien


Nachdem er 1780 aus dem Orden der Gold– und Rosenkreuzer ausgeschlossen wird, legt der Baron Hans Heinrich von Ecker und Eckhoffen (1750–1790) 1781 den Grundstein für die Asiatischen Brüder vom Rosenkreuz, indem er angeblich den 'mächtigen und weisen Orden der Ritter und Brüder des Lichts' wiedererweckt. Die Ritter des Lichts geben vor, ihren Ursprung von den sieben weisen Vätern, den Vorstehern der sieben Kirchen in Asien, genommen zu haben. Der Orden versteht sich als Sammelbecken für Christen und Juden, wohl auch Moslems aus der Türkei, Persien und Armenien. Dies bewirkt eine synkretistische Aufnahme verschiedenartigster Elemente, so vor allem auch der Kabbala und der Gnosis. Mitglieder durchlaufen zunächst einmal verschiedene Vorstufen, bevor sie endlich in den erlauchten Kreis der wirklich Wissenden aufgenommen werden.

Ähnlich wie später Theodor Reuss, wird Ecker vorgeworfen, seine Ordensgründung sei lediglich ein Geldbeschaffungsmittel, da er sein persönliches Vermögen vergeudet habe und ein von Ordensmitgliedern erbetenes Darlehen nicht zurück bezahlt, respektive falsch eingesetzt habe. Wie später bei Theodor Reuss werden ausserdem bei jeder Beförderung in eine höhere Stufe Gebühren fällig. Zusätzlich sind Mitgliedsbeiträge zu bezahlen, von denen der Orden lebt. Im Laufe der Zeit entstehen viele Verräterschriften, Gegnerschriften und eigene Unterlagen. 1785 führt eine kaiserliche Verordnung zur Auflösung aller alchemistisch arbeitenden Logen und besonders der Asiatischen Brüder. Die kabbalistischen und gnostischen Elemente beeinflussen jedoch viele spätere Organisationen. Theodor Reuss lässt sich von der so genannten Verräterschrift 'Der Signatstern' von 1866 zum Entwurf seines VII° O.T.O. inspirieren. Das Original wie auch Reuss' Ritualtext weisen auf eine Priesterschaft hin. Das O.T.O.–Ritual führt eine ausführende Oberpriesterin als weibliches Element auf.[36]


Der O.T.O. unter Theodor Reuss


Nach Carl Kellners Tod 1905 führt Reuss Kell­ners Hatha–Yoga in ein freimaurerähn­liches System über, in dem die ersten sieben rituell verliehenen Grade zur Öffnung der Chakras dienen[37] und die letzten, sexualmagischen Wissensgrade nur noch per communicatio verliehen werden. Der X° bezeichnet den nationalen Führer, der dem weltweiten Oberhaupt, dem Outer Head of Order, O.H.O., unterstellt ist. Reuss erweitert Kellners Yogapraktiken, indem er den Manichäismus miteinbringt.[38] Im Manichäismus ist die Materie böse, also ein Ort der Verwesung. Obwohl sich der Manichäismus in seinen Schriften ausdrücklich asketisch äussert (kein Fleisch, keine Ehe, kein Geschlechtsverkehr), gibt es auch anderweitige Berichte. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Es gehört zum festen Bestandteil des Manichäismus, dass sich Engel mit den Ar­chonten geschlechtlich vereinigen und so deren schlechte Fesseln lösen. Archonten sind die Mächte, die das zwiebelschalenartig aufgeteilte Universum bewohnen und die Menschen versklaven. Der Sin­gular Archon ist der Demiurg, der Weltengestalter/Schöpfer. Durch die Vermählung des Guten mit dem Schlechten werden die Seelen reingewaschen, und was übrig bleibt 'allen Arten auf der Erde bei­gemischt.'
Die Sexualorgane gelten als heilig und eine Heilige Messe bildet symbolisch die permanente Neu–Schöpfung des Universums ab.[39] Grundgedanke ist hierbei, dass durch Zusammenarbeit von Frau und Mann die geistige Weiterentwicklung gefördert wird. Die sexuelle Ebene gilt als Spiegel des kosmi­schen Schöpfungsaktes. Von Eingeweihten durchgeführt, erhält die Abbildung der Ur–Schöpfung Ver­stärkung. Somit bleibt die göttliche Eigenschaft der Schöpfung erhalten, nämlich ewig und immerwäh­rend zu sein, anstatt einmalig und vorbei. Dies unterscheidet sich vom Christentum, das Gottes Schöpfungsakt einem bestimmten und vergangenen Zeitpunkt zuordnet. Die sinnlichen Erregungszu­stände, die sich innerhalb von Frau und Mann während eines Geschlechtsaktes aufstauen, entstam­men nicht allein den physischen Berührungspunkten, sondern auch der Polarität Frau–Mann per se. Richtig angewandtes Atmen beeinflusst die Chemie des Blutstroms und die Hirnumgebung. Bewusst­sein und Ego machen dem Göttlichen Platz. Diese Sexualenergien werden sodann mithilfe weiterer Atemtechniken gespeichert, und deren Transmutation verwandelt den Ausübenden in einen Seher.[40]
Als Reuss circa 1917 beginnt, den Begriff Hermetic Brotherhood of Light als Oberbegriff für seinen O.T.O. in den Briefköpfen zu verwenden, ist anzunehmen, dass er zumindest daran denkt, verschiedene Er­leuchtungs– und Erlösungstechniken dieser Gruppe (die selbst auch kein einheitliches angewandtes Weltanschauungssystem kennt) für sein System zu adaptieren: Die Verwendung von bewusstseinser­weiternden Drogen während des Sexualaktes und die Fokussierung von sexuellen Energien auf ein materielles Medium (z.B. einen Talisman oder eine Photographie), um sich Wünsche zu erfüllen. Reuss lehnt (magische) Masturbation (den VIII° unter Aleister Crowley) als 'Selbstpeini­gung' und 'widernatürlich' ab.[41] Trotzdem bleibt für ihn der Lingam der Schöpfer des Universums. Es gibt Berichte, nach denen sich Reuss homoerotisch betätigt haben soll ('gegenseitiges Betasten der phalli'),[42] Zentralgeheimnis von Reuss' O.T.O. bleibt je­doch seine Interpretation von Richard Wagners 'Parsifal'. Der Speer wird zum Phallus, während der Gral, natürlich die Va­gina, die Grals–Speise enthält: Sperma und Vaginalsekrete. Reuss' O.T.O.–Gesellschaft nimmt eine Art sozialistisches Utopia zum Ziel, in dem die Mutter (mit Referenzen zur christlichen Maria) Zentral­stelle im öffentlichen und sexuellen Leben einnehmen soll: in der Gemeinschaft der Neo–Christen O.T.O.[43] Crowley übernimmt die gnostische Auffassung, das Ur–Christentum wieder einführen zu wollen, denn auch unter ihm soll der O.T.O. 'to restore Christianity to its real status as a solar–phallic religion.'[44]


Der O.T.O. unter Aleister Crowley


Nach Reuss' Tod 1923 verwandelt Crowley den O.T.O. in ein Unternehmen zur Geldbeschaffung.[45] Er will das Lebenselixier unter dem Namen Amrita als 'Magische Medizin' gewerblich ver­treiben[46] und Patienten gemäss 'O.T.O.–Methoden' heilen:[47] mit Yogapraktiken und Sexualsekreten.[48] Wie viele andere z.T. imaginäre Orden, benützt Crowley den O.T.O., um seiner Anhängerschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zu diesem Zweck behauptet er, Sex sei um der puren Lust willen zu vermeiden,[49] sondern immer als Gebet zu seiner eigenen Gottheit (die unter den verschiedensten Na­men auftritt: Aiwaz, Baphomet, Sheitan)[50] aufzufassen – letztlich als Gebet zu seiner eigenen Person, die mit einem erigierten Penis identifiziert wird.[51] Crowley selber sieht sich gerne als 'a Messiah.'[52]
'Bodily secretions, suppressed, infiltrate the tissues, poisoning them. Semen unnaturally accumulated clogs the brain as bile does; morbid mental and moral symptoms result. Sex is a physiological process; interference perverts it. [...] In the Abbey of Thelema at Cefalù sex is studied scientifically without shame or subterfuge. Passions are physiologically assayed; all acts are allowed, if they injure not others; approved, if they injure not self.'[53]
Und wie gehen die Crowleyaner wissenschaftlich vor? In Crowleys VIII° ejakulieren seine Anhänger auf mittelalterliche Dämonensiegel oder meditieren mit Hilfe der Statue eines goldenen Phallus, um in Kontakt mit dem eigenen Heiligen Schutzengel/Überich zu gelangen.[54] Im IX°–Akt werden die Sexualsekrete (inkl. Sperma) aus der Va­gina gesaugt und, wenn nicht als heilig konsumiert, auf ein Siegel gebracht, das einem Dämon gebie­tet, einen bestimmten Wunsch zu erfüllen.[55] In seinen Text 'Emblems and Mode of Use'[56] beschreibt Crowley die Art und Weise wie ein Talisman mit Sperma zu bestreichen sei, um irgendwie Geld herbei­zuschaffen.[57] Bis in die 70er Jahre hinein ist dieses Papier dermassen geheim, dass dessen Besitz gleichzeitig den IX° O.T.O. bedeutet.[58]

Crowley spielt mit den verschiedensten sexualmagischen Methoden. Eines der O.T.O.–Geheimnisse ist die Anbetung des alten Templeridols Baphomet als Inner Head of the Order. Während einige Variationen der Fra­ternitas Saturni versuchen, dieses Innere Oberhaupt als fleischlichen Egregor zu inkarnieren,[59] ist die Be­deutung von Baphomet in all den O.T.O.–Gruppen, die seit dem Tode Crowley 1947 auftauchen, nicht ganz klar. Dieses Wesen kann man mithilfe verschiedener Techniken fleischlich als Homunkulus in­karnieren, wozu Crowley einen weiblichen Partner empfiehlt, den es, solange bis die Schwängerung ein­tritt, astrologisch bedeutsam zu begatten gelte.[60]
Im XI°, dem hauptsächlich homosexuellen Grad,[61] der jedoch nicht genau definiert ist und auch Menstruations­blut miteinbeziehen kann, identifiziert sich der Praktiker manchmal mit einem ejakulierenden Glied.[62] Blut (oder Kot), das beim Analver­kehr oder durch rituelle Opferung anfällt, soll den Dämon herbeilocken, Sperma ihn am Leben erhalten. Während der geheimste Tempel im IX° der Uterus ist, fungiert als dessen Gegenstück im XI° die Pro­stata – ihr wird in einigen XI°–Variationen besondere Bedeutung zugeschrieben, da sie 256 magische Säfte absondern soll.
Crowley überträgt seine Frauenfeindlichkeit auch auf seine O.T.O.–Rituale.[63] Er sieht keine Verwendung für die Vaginalsekrete und schreibt Frauen keine Göttlichkeit zu.[64] So kann er sich auch keine lesbi­sche Sexualmagie vorstellen. Er betrachtet den Mann als alleinigen 'Hüter des Göttlichen Lebens; die Frau aber als nur zeitlich beschränkt zweckmässig, als Schrein für die Gottheit, aber nicht als Gottheit selbst.' Frauen existieren für Crowley allein zum Gebrauch der Männer. Sein Idealweib: 'robust, lebhaft, gierig, einfühlsam, bereit und gesund.' '[a] woman has no soul' (New Comment AL I:3) oder 'Do we call Woman Whore? Ay, Verily and Amen, She is that' (New Comment AL III:55). Anders gesagt, sein Interesse gilt allein dem Körper der Frau.[65] Er will keine geistige oder intellektuelle Beteiligung ihrerseits.[66] Seine Hauptwerkzeuge zur Erleuchtung bleiben Lotophagie, Spermatophagie, Koprophagie, Urolagnie und Algolagnie.[67] Das Leben selbst bleibt für Crowley 'as ugly and necessary as the female body.' '… the Lingam and the Yoni are but diverse developments of One Organ.' 'The female body becomes beautiful in so far as it approximates to the male. The female is to be regarded as having been separated from the male, in order to reproduce the male in a superior form.'[68]


Einfache Anleitung zur Sexualmagie


Man halte Störungen fern und den Gedankenfluss rein und kraftvoll auf das Ziel gerichtet und masturbiere vor dem Geschlechtsakt bis kurz vor Erreichen des Orgasmus'. Das ordnungsgemäss herausgebildete und sexualmagisch belebte Sperma bildet sich nämlich beim Masturbieren schon vor dem Beginn des Rituals und zwar während der höchsten Konzentration auf den zu realisierenden Wunsch (z.B. Geld); das heisst, sobald das innere Bild des spezifischen Willens auf das noch nicht ejakulierte Sperma projiziert wird.
Es ist manchmal nötig, sexualmagische Partnerinnen oder Partner zu gebrau­chen, die von alledem keine Ahnung haben. Leider kommt es oft zu Schwierigkeiten, sobald diese Personen merken, was ihnen bevorsteht.
Sobald der Penis in den Partner eingedrungen ist, müssen Geist und Wille andauernd und intensiv auf den zu erfüllenden Wunsch gerichtet sein. Um vollkommene Übereinstimmung zwischen dem Magier und seinem Partner zu erzeugen, muss während des Aktes ein Mantra gemurmelt werden (Oh Höchstes, oder Aum). Es ist von grösster Wichtigkeit, dass während des Orgasmus (der auf mehrere Mi­nuten ausgedehnt werden kann) der Wille dauernd auf den bestimmten Wunsch konzentriert sein muss – und erst dann zum Stillstand kommen darf, wenn sich das Sperma des Sexualmagiers mit den Körperflüssigkeiten seiner sexualmagischen Partner vermischt. Alle Partner sollten ihren Orgasmus gleichzeitig erleben.[69]
Die Dauer des Aktes sollte zwischen 2–5 Stunden betragen. Der Orgasmus selber muss so lange wie möglich ausgedehnt werden. Der Erfolg hängt von der vollkommenen Kontrolle ab. Das ist die Bedeutung des Satzes 'Liebe ist das Gesetz, Liebe unter der Kontrolle des Willens.'
Das Resultat das ganzen Aktes nennt sich Stein der Weisen oder Universalmedizin. Das perfekt zubereitete sexualmagische Elixier aus Sperma, Vaginalsekreten und anderen Körpersäften muss nun vom Magier am besten durch Saugen aus der Vagina oder dem After (falls auch Exkremente eine Rolle spielen sollen) eingesammelt und wieder mit dem Partner oder der Partnerin geteilt wer­den. Das richtig zubereitete sexualmagische Elixier ist kräftig, süss und stark. Es wird rhythmisch von einem Partner zum anderen in den Mundhöhlen hin und hergereicht, ohne mit der Luft in Berührung zu kommen. Es muss von den Schleimhäuten aufgenommen und darf nicht geschluckt werden.[70] Deshalb behalten die Magier das Elixier unter der Zunge, wo sie es langsam und portionenweise mit dem Partner durch einen Zungenkuss austauschen, während sich beide auf ihr Ziel (z.B. Geld) konzentrieren. Das Elixier kann ausserdem durch die Nase in die Stirnhöhle hinaufgesaugt oder auf den Anus, den Damm oder auf die Augen­brauen appliziert werden. Zusätzlich lässt sich das aus diesem Akt gewonnene Elixier in den After einfüh­ren und dann wieder, zusammen mit den Analsekreten, nach Belieben verwenden. Eine Portion wird aufbe­wahrt und in physischen Kontakt mit dem magischen Bindeglied z.B. einem Perga­ment oder einem Talisman mit den entsprechenden Symbolen drauf gebracht. So schmiert man, z.B. um Geld zu beschaffen, das Elixier auf eine Goldmünze oder einen Ring – für Gesundheit berührt man damit die Erde oder reibt es auf den nackten Patienten.
Besonders begabte Sexualmagier können das Elixier durch den Penis wieder einsaugen, wo es im Körper zur Erleuchtung beiträgt.[71]
In jedem Fall sollte man sich nach einem solchen Akt erfrischt fühlen, sonst war irgendwo ein Fehler.[72] So Crowley.

Wie ein Weinkenner notiert sich Crowley die Konsistenz, den Geruch, Geschmack und die Quantität seines Sperma–Ausstosses. Ein typisches Beispiel: 'Orgasm very strong and savage. Elixir, nearly all absorbed, [Leah Hirsig] could only get a few drops.' Oder auch, 'Elixir, nothing special – good though when duly mixed.' Sein Sperma ist der Logos. Obwohl er seinen Anhängern jegliches Gieren nach Erfolg verbietet, hat Crowley nach der Ejakulation nichts Eiligeres zu tun, als sofort jeden Tropfen auf ein Omen hin zu untersuchen, das I–Ging zu werfen und in Büchern nach kabbalistischen und astrologischen Konnotationen zu suchen.

O.T.O.–Variation einer sexualmagischen Einweihung


Der Brasilianer Marcelo Santos nimmt 1999 in England an den sexualmagischen Ritualen des Ehepaars David und Irene Fraenkl–Rietti teil. Diese beiden haben 1996 mithilfe des im Umkreis der Fraternitas Saturni rührigen Ralph Tegtmeier die OTO Foundation gegründet. Santos bericht: 'VII° – bla–bla: how important it is to be fair and just with your brothers etc. VIII° – Three officers. After wasting three hours reading the previous rituals (the candidate is forbidden to speak during this time), the C. is taken to the temple. A bla–bla follows. Then, one of the officers perform the preaching of the Mass of the Phoenix while masturbating. He ejaculates upon the cakes upon ther altar and distributes the disgusting thing between the candidates, telling them to eat it. (Of course, I only pretended I was chewing, and threw that piece of cake under the chair I was sat upon. The brazilian 'king' did the very same). After that, the candidates are separated: women go to a place in the temple; men to another. Women hear a bla–bla about the 'rite of stella maris', something about female masturbation. Men hear 'Nuptiis Secretis...'. Another masturbation and ejaculation and distribution of disgusting melted pieces of cake follows. Finis. IX° – The same cerimony of Minerval, including the same words and signs etc, but with the three I°–III° officers: S., E., and W. In the end, Saladin says 'The journey never ends' or something like. Then, Saladin tells the W. to perform the Star Ruby. After that, Saladin and Emir perform the Star Saphire. S. and E. copulate. E. collects the moisture of sperm and female fluids from within her vagina and distributes between the candidates. Finis. X° – Firstly, the to–be–king 'receives' the 'highest M–M national degree', while holding the penis of the initiator with his right hand. Then he's made an 'OTO king' (hahaha). Then the king receives 'Grimorium Sanctissimum' as it was the X° instruction and is instructed to perform it as soon as he gets back to his country!!!' PRK: 'who wrote those rituals?!' Santos: 'The british king and David Rietti did. The others were copied from YOUR book [How To Make Your Own McOTO, München 1996] (I saw it with my very eyes).'[73]


Gestrandete Bischöfe


Nur halbwegs die Pflichten der Manichäischen Auserwählten übernehmend (nämlich durch Konsu­mation das Göttliche Licht wieder einzusammeln, das der Logos spermatikos spurenweise im Men­schen hinterlassen hat, als er wieder ins Pleroma zurückgekehrt ist), vernachlässigen Crowley und Reuss den asketischen Aspekt des Manichäismus (keine körperlichen Aktivitäten, Fleischverzicht, etc., die das Göttliche Licht im Menschen wieder zerstreuen würden) und konzentrieren sich auf die Herstellung des Göttlichen Licht–Körpers, der durch Konsumation die Rückkehr in den Heiligen Bereich des Himmels, das Pleroma, ermöglichen soll.[74] Dieser Licht–Körper ist die aus Sperma, Vaginalsekreten und Menstruationsblut bestehende Hostie. So wird aus der Gnostisch Katholischen Messe à la O.T.O.[75] und dem IX° O.T.O. eine Parodie der christlichen Eucharistie, was vor allem die Konsumation der Hostie (die auch als Universalmedizin angesehen wird) betrifft. Auch Chevalier Le Clément de Saint–Marcq[76] hat das Geheimnis entdeckt und publiziert 1906: 'Wie kann ein Mensch veranlassen, dass man sein Fleisch isst und sein Blut trinkt, ohne sich zu zerschneiden, sich ein Glied auszureißen, sich zu verletzen, ohne der Ganzheit seines Körpers Schaden zuzufügen? Wir haben keine Wahl; wir müssen es so nehmen, wie es uns die Wissenschaft liefert: das Sperma des Menschen ist essbar: halb–fest, halb flüssig und kann so gleichzeitig gegessen und getrunken werden; und ist so gleichzeitig Fleisch und Blut.' Und: 'Es ist also nicht völliger Aberglaube, dieser absolute Glaube, durch Verzehr von Sperma eine Verbindung zwischen dem Menschen und Gott herzustellen.' Das ist das zentrale Geheimnis des O.T.O.[77]

Crowley gibt eine genaue Rezeptur zur Herstellung seiner Hostie schon sechs Jahre bevor er 1910 dem O.T.O. beitritt.[78] Heutzutage sind Variationen im Gebrauch. Zur Vermeidung einer HIV–Infektion empfiehlt der amerikanische 1977 gegründete O.T.O. (Caliphat), die Lichtkuchen/Hostie, falls sie Sperma, Vaginalsekrete und/oder Blut enthalten, bei 70° im Ofen zu backen.[79] Im III° Initiationsritual wird ebenfalls ein Kelch gereicht, der 'bitter draught' enthält. Dazu der Chef dieser Gruppe, William Breeze: 'The original ritual specified blood and laudanum. The use of either of these substances is against O.T.O. regulations for very sound reasons of medical and legal liability.' Es werden deshalb empfohlen: 'Angostura bitter, Fernet Branca, or a mixture of vodka and powdered myrrh.'[80] Ein bisschen Asche von nach dem Originalrezept hergestellten Lichtkuchen (Liber AL III;23ff.) darf der Hostie jedoch beigefügt werden.[81]
Unstimmigkeiten eschatologischer Natur werden per Abstimmung innerhalb des Firmenkaders geeinigt: 'the Supreme Council voted to recognize that that Aeon of Horus exceeds 2,000 Solar years in length–––this is a position statement for the official view of the Order.'[82]

Crowley benützt ausserdem eine ganz besondere Mischung für seine Hostie. Zwischen 1920–23 frönt er den Drogen Kokain, Äther und Heroin,[83] der Koprophagie und sadomasochistischen Phantasien, in denen er als Sklave fungiert. 'In my Mass the Host is of excrement [seiner Scharlachroten Huren],[84] that I can consume in awe and adoration; while I make my Holy Guardian Angel the latrine of my imagination.'[85] Im Sadomasochismus kommen alle Formen religiöser Frömmigkeit zum Ausdruck (knien, beten, verehren, opfern, anrufen, bestrafen) und werden in ihren Idealrollen ausge­lebt: die perfekte Superiorin zu entdecken und den perfekten Sklaven (Crowley). Das ewige Schuldge­fühl überträgt sich auf das Umfeld des Sklaven und verschmutzt dieses: wer Crowley liebte oder zu ihm zärtlich wird, muss also von ihm vernichtet werden, denn Crowley kann nur das Unerreich­bare lieben: den Grossen Abwesenden Vater und seine unpersönliche Scharlachrote Hure (was ja ein Amt, also eine ritualisierte Stereotype, ist), die auf ihm, dem selbsternannten Tier, reitet (so auch seine Tarot–Karte). Die Selbstverleugnung äussert sich im Schutz des Prinzips Thelema, die Ab­stumpfung des Körpers im Drogengenuss und yogischen Körperübungen. Die lustbetonte Minderwer­tigkeit sucht sich im Widerstand gegen alle Vernunft. Auf diese Weise wird Crowley (im System des A.·. A.·.) gezwungen, die Grenzen seines persönlichen Gottes, der Logik (im Abyss, Choronzon),[86] zu erkennen und die Selbstzerstörung soweit zu trei­ben, dass die Möglichkeit rationalen Denkens zerstört wird (Ei des Abyss).[87] Crowley drückt seine Schuldgefühle durch Koprophagie aus: Indem er über andere (seine Anhänger und die Nicht–Thelemiten) Gericht hält und sie bestraft, macht er sich einerseits zu seiner eigenen Obrigkeit (der Ewigen Grossen Ab­wesenden Vaterfigur), sucht jedoch anderseits selber nach Schutz. Zusammen mit seinem religiösen Verlangen, vor einem höheren Wesen (Aiwaz, seinem Heiligen Schutzengel) die Kontrolle zu verlieren und als Botschafter einer höheren Macht zu fungieren (also selber brauchbares Manipulationsmaterial zu werden),[88] sucht er mit offenen Armen nach der tödlichen Wunde der Selbstauslöschung mithilfe der Selbsterniedri­gung durch vollständige Identifikation mit dem Niedrigen. Selber zum manipulierbaren maja zu werden: Der Kot der Scharlachroten Hure reinigt den Sklaven und zusätzlich ergattert er sich eine göttliche Reliquie, die ihm Energie zuführt.[89] Anders gesagt, Crowleys Überkompensation der Minderwertigkeit führt zum Streben nach der Göttli­chen Normalität, d.h. den Vergoldeten Ausscheidungen.[90] Schon lange vor dem Entdecken der Sexualmagie träumt der 22jährige Crowley 1898 in einem Gedicht von seiner Unterwerfung:
'Thy head beneath the mire / And dung of worthless women shall desire [...] Woman must trample thee till thou respire / That deadliest fume.' Und 'I drown in delight at the thought that I who have been Master of the Universe should lie beneath Her feet, Her slave.' Gerne befolgt er die Aufforderung seiner Scharlachroten Hure Leah Hirsig, ihren Kot, auf einem Silbertablett serviert, zu verzehren, während sie ihm ihre Zigarette auf der Brust ausdrückt. Und als sie ihren Urin auf ihm entleert, schreibt er 'Straddle your Beast, My Masterful Bitch [...] Now from your wide Raw cunt, the abyss / Send spouting the tide / Of your sizzling piss / In my mouth; oh my whore / Let it pour, let it pour!'[91]
 
In sein Tagebuch vom 12.8.1920 notiert er: 'And I the Worm have trailed my slug–slow slime across Her Breasts; so that Her mother–mood is turned and Her breasts itch with lust of Incest. She hath given Her two–year bastard boy to Her lewd lover's whim of sodomy, hath taught him Speech and act, things infinitely abhorred, with Her own beastly carcass. She hath tongued Her five–month girl, and asked its father to deflower it. She hath wished Her Beast to rape Her rotten old mother — so far is woman clean of Her! Then Her blood's grown icy hard and cold with hate; and Her eyes gleam as Her ears ring with a chime of wedding bells, dirty words, or vibrate, cat–gut fashion, to the thin shrieks of a young child that Her Beast–God–Slave–Mate is torturing for Her pleasure ay! and his own, since of Her Cup he drank, and of Her soul he breathed.
He loved it all. He rolled each drop of filth around His tongue. All this because He loved Her. He loved Her as nor God nor Man nor Beast nor Devil has loved.
All this because She loved him as he Her; because She was of his bone marrow, and his flesh nerve, and of his blood the spirochaetes, the pallid hosts, as 'twere they swooped from Tartary even to Rome!
I could have said it in a word: She's of sound Satan–stock; I recognized Her the stuff of my ideal, fiend–whore, and under my fierce thumbs her clay's masterpiece. The summit–beauty of it is her own chief asset, her raw clay's red ochre, the volcano–brand on her still smoking and charred goat–haunch.
And now—is She indifferent? If so, all's lost, and I? Most lost were I! From Magus, Word of the Aeon, I were thrust, my Wand a tinder–twig, my Word an Idiot's babble.
And there She lies, the lazy lump of nastiness, no more to me than my cut toenails, and to Her I am not; she's asleep!
It's now 11.50 a.m. From 8.55 I have wanted to do necrophilia, to rape her rotten corpse. But I don't love Her; it's her lust for evil, for our Lord, for me Her furies, filths, her frenzies, fantasies, her (would she but say Her word!)—this, this I love. And She went to sleep, wouldn't take more cocaine, snored, woke once and counselled prudence again and got some hunks of bread and cheese I'm sweating like a sow, I'll take some milk and biscuit.'

In Crowleys Fall scheitert der Sadomasochismus an der Unfähigkeit der ausgewählten Scharlachroten Huren, korrekte Sadistinnen[92] zu sein: er sucht sich potentielle Säuferinnen aus, deren schwache Ich–Barriere in Trance von aussermenschlichen Wesenheiten während magischer Rituale durchbro­chen werden muss. Crowley wendet sich in der Folge gegen sie, greift sie an, wirft sie als Gebrauchs­gegenstand weg. Und so folgt auf seine Erniedrigung keine befriedigende Verherrlichung. Sein Schutzen­gel, dem er sich unterwirft wie einer seiner Scharlachroten Huren,[93] zieht sich aus ihm zurück,[94] wird im Laufe der Zeit ein externes Wesen und letztendlich verschwindet er ganz. [95]

Falls überhaupt je ein gnostisches Übergebäude dem O.T.O. unter Reuss Halt gegeben hat, wird mit Crowley die Religiosität endgültig durch Magie und sog. Selbstvergottung verdrängt.[96] Obwohl man in Crowleys O.T.O. immer noch vom Sanktuarium der Gnosis spricht (womit die sexualmagischen Grade gemeint sind), scheint von Gnosis nicht mehr viel vorhanden. Die Bedeutung des Sperma als Logos findet keine Verwendung mehr bei Crowley, der es praktisch–magisch mehrheitlich für seine weltlichen Interessen einsetzt. Der Gott gewordene Mensch à la Crowley will lediglich irdischen Wesen durch die Kraft seiner Göttlichkeit befehligen. Bis die endgültige Gottwerdung jedoch verwirk­licht ist, möchte er sich durch rituelle Identifikation mit dem Göttlichen lediglich stimulieren.[97] Letzteres ist auch bei Reuss' O.T.O. Mittelpunkt und Ziel des Ganzen. Reuss' 'unter Kontrolle des Willens in Gott vollzogener Liebesakt,' 'eine sakramentale Handlung, eine mystische Hochzeit mit Gott', ein Kommunizieren, ein Sich–Vereinen mit Gott, mündet bei Crowley jedoch in ein zum selber Gott wer­den.[98] Als Magier löst sich Crowley so nicht im Licht auf, sondern durchlebt einen Werdeprozess im Irdischen. Er verpasst es, sich als Gnostiker im fliessenden Licht des Göttlichen aufzulösen. Crowleys Universum besteht aus theoretischen Ritualisierungen von Selbstauflösungskonzepten, Strategien der Entkoppelung von Persönlichkeit, Identität und Handeln, die jedoch in der Person Crowleys und sei­ner Anhänger zu narzisstischen Selbststilisierungen und Selbstdressurexperimenten degenerieren.

Die dem Caliphat angeschlossene Gnostic Church parodiert die Römisch Katholische Kirche, indem sie Ämter wie Patriarch, Erzbischof, Bischof, Novize, Priester und Diakon (natürlich auch immer in der weiblichen Form) einführt. Anstoss dazu haben schon Reuss und Crowley mit Priester und Diakon in ihrer Gnostischen Messe der 1910er Jahre gegeben. Heutzutage wird das Angebot um weitere Ze­remonien erweitert: Kindstaufe, Erwachsenentaufe, Konfirmation, Ordinierung des Diakons, Hoch­zeit, Todesfeier und einen Exorzismus. Zusätzlich gibt es eine Zeremonie für den Kranken– und Un­terhaltsbesuch, Tierweihungen[99] und natürlich eine Liste von Heiligen (die ausser in Sonderfällen) keine Frauen enthält. Verstorbene O.H.O.s werden automatisch heilig.
Dem V°–Ritual werden Christliche Gebete der Römisch Katholischen Kirche angehängt: 'Die Litanei der Heiligen Namen Jesu', 'Die Litanei des Heiligen Josef' und die 'Litanei der Gebenedeiten Jung­frau Maria'.[100] Dies soll als Referenz zum Grossen Magier (also Jesus) des vergangenen Aeons aufge­fasst werden, als Erinnerung daran, dass die Grossen Zyklen aufeinander aufbauen und dass der Wahre Meister Jesus keineswegs der politische Zuchtmeister gewesen sei, als den ihn der Paulismus (d.h. der Papst) hinstelle. Diese Gebete und O.T.O.–Rituale werden von Musik von Mozart, Holst, Strauss und Mahler begleitet.[101] Ungeachtet der traditionellen Bedeutung des Begriffs Wandernde Bischöfe nennen sich einige amerikanische O.T.O.–Bischöfe Gelandete Bischöfe.[102]
Im Jahre 2010 propagiert sich das Caliphat als 'Church you can believe in.'[103]


Schwitzen verklebte Chakren Pleroma aus?


Der O.T.O. war und ist immer noch ein Teil des ethnologischen Untergrundes der Kultur, der die Auf­merksamkeit des Mainstreams sucht und auf sich zieht. Auf dem Grund dieses zwischenzeitlich nicht mehr so dunklen Schachtes liegt lediglich eine Hand­voll Sperma. Und weil diese Tatsache zu einfach ist und vielleicht zu beschämend, wird sie von den Anhängern dieser Lehren in Euphemismen eingepackt. Die alten Gnostiker verhielten sich hingegen weniger prüde und benannten ihre religiös–sexuellen Techniken (Ejakulationsvermeidung oder Kon­sumation der Sexualsekrete). Der moderne Gnostiker hingegen bedient sich im Supermarkt der west­lichen und östlichen Traditionen ausserhalb des traditionellen Spermagnostizismus,[104] um das Sperma im innersten Heiligtum seines Tempels zu verstecken.[105] Der Bruch im Universum soll (zumindest nach aussen hin) mit Ritualen, Liturgien, Gesängen, Mantren, Weihen und grossen Worten gekittet werden. So ist das Mysterium verlorengegangen: zuviel Materialismus herrscht in den O.T.O.–Gruppen, der den Suchenden zu Boden zieht und ihn daran hindert, eins mit dem Göttlichen zu werden. Nach vielen Jahren Mitgliedschaft und zahlreichen Mitgliedsbeiträgen, nach dem Kauf aller Bücher des angebete­ten Propheten Crowley, nach deren Lektüre man schon ziemlich schnell um das Geheimnis weiss, merkt das O.T.O.–Mitglied vielleicht, dass ihm die Mitgliedschaft keine organisiert kanalisierte Gnosis vermittelt kann. Niemals kommen diese O.T.O.–Mitglieder näher an Gnosis als durch Sex mit ihrem Bischof. All dies und die komplexe Ordensstruktur,[106] die Ausrichtung der Lehren auf die defizitäre Biographie Crowleys, die Vermischung von gnostischen Doktrinen mit Projizierungen charismatischer Führer lassen den O.T.O. selber als einen unerträglich verfaulten Ort erscheinen. Unbrüderliches Verhalten, aufgeblähte Egos,[107] Lügen, Intrigen und Hysterie erzeugen endlose O.T.O.–Splittergruppen, die sich gegenseitig mit Gerichtsprozessen bedrohen und alles andere als die ursprünglich angestrebte Gnosis zu erzeugen scheinen.

Crowleys O.T.O.–Gruppen sind bis zum Wanst mit seinem Konzept von Thelema gefüllt, das als Filter gegen Geschichte, Religion, Philosophie, Magie und das Alltagsleben eingesetzt wird.[108] Eine Menge Crowley–Anhänger sind über den implizit homosexuellen Background der Auffassung, dass allein Sperma den Heiligen Logos transportiere,[109] schockiert und glauben, dies sei ein Missgriff und Miss­verständnis des Schöpfungsaktes. Zeitgemäss propagieren sie eine gnostische Gleichstellung des Weiblichen mit dem Männlichen und stellen die Zeugung, d.h. Schöpfung in den gnostischen Mittel­punkt. Trotzdem forcieren sie nach wie vor eine kabbalistische Auffassung des Spermas als Logosträ­ger: nämlich dadurch, dass die Frau immer noch als 'giver of form' betrachtet und nur als solche magisch–gnostisch eingesetzt wird.[110] In Thelema sind die gnostischen Lehrsätze an die Doktrin des Wahren Willens angepasst: Jeder Mann und jede Frau haben einen Daseinsgrund, sie haben sich willentlich dazu entschlossen, auf die verrottete Erde hinabzusteigen und eine Mission zu erfüllen, obwohl sie diese vergessen haben – so laut Caliphat. Es ist nicht nur ihre Aufgabe, der verrotteten Erde wieder zu entfliehen,[111] son­dern auch herauszufinden, weshalb sie gekommen sind[112] und welche Funktion sie zu erfüllen haben.[113] Alles in allem, scheint Thelema per se Verrottung auszustrahlen.[114] Der in der Psychologie nicht mehr gern gesehene Thanatos scheint Form und Maske von Eros anzunehmen.

Ein Jahr nach der Publikation einer Frühversion dieses Essays gelangt David Scriven, X° des Caliphats, zu folgenden Gedanken: 'Before the processes of mitosis and meiosis were fully understood, there was a great deal of speculation and contention about which sex was responsible for carrying the true Essence of Life, and the various hypotheses proposed were influenced by religious, cultural, and even political concerns. The thinking on these matters from ancient times through the Renaissance (in Europe) fell generally into two major camps. One held that it was the male who carried the True Essence, the Seed of Life, and who 'planted' this seed in the fertile soil of the womb of the female, where it was nourished and protected as it developed, on its own, into new Life. For these phallicists, only men possessed this Divine Spark of Life, and women did not. The ovists, for lack of a better term, held the opposite; that it was women who possessed the Seed of Life within their bodies, and that the function of men in the reproductive process was one of enabling or fertilization; of 'watering the soil” so that the seed that resided therein might sprout and grow. During the 17 th and 18 th centuries, these primitive doctrines were refined into a scientific school of thought called preformationism, which held that living beings were essentially fully–formed prior to conception. This school of thought was divided into the two classical factions, the spermists and the ovists. The doctrine of spermist preformation is exemplified by the famous Homunculus image, drawn by Nicholas Hartsoecker in 1694, and supposedly based on an observation of Anton van Leeuwenhoek. The image shows a spermatozoon containing, within its head, a tiny, but fully–formed, human being, and the implication is that the sperm contains the complete, preformed essence of the unborn person; whereas the egg is merely an inert, nutritive, sheltering matrix. Crowley reproduced Hartsoecker’s Homunculus on the Hermit Trump of the Thoth Tarot Deck. [page 2, snip] As advocates of Crowley’s concept of scientific religion, we need to be prepared to discard scientific doctrines when they are rendered obsolete, even when such doctrines support our spiritual and social paradigms. We may continue to enjoy and revere our holy books, our historical writings, and our customary rites, because these things have historical, symbolic, spiritual, and even talismanic value to us. But we must not allow ourselves to be bound to interpretations, explanations, and applications of our symbols that are based on outmoded and discredited ideas about nature. The true significance of our great and living symbols extends much deeper than such shallow and transient notions. As I have said before, a true symbol is not merely a cipher. If we actively listen to them, our symbols will continue to speak to us the truth, to the extent that we have the capacity to comprehend it.'[115]

Obwohl all die O.T.O.–Gruppen als ganzes ein verrotteter Ort scheinen, an dem der Sucher mit Leichtigkeit ins Pleroma gelangen könnte, findet kaum Gnosis statt[116] und Dia–Gnose ist gefragt. Der Orden wird zur mütterlichen Projektionsfläche, auf die Vaterfiguren (z.B. Crowley) geworfen werden. Die sexuelle Revolution der Lust und Gnosis degeneriert und erleidet psychologische Deformatio­nen.[117] Diese Gnosis bringt weder homöopathische (sinnliche), noch allopathische (asketische) Erlö­sung.


Sperma als homöopathische Medizin?


Gnostiker und Homöopath versuchen beide, den Menschen wieder der Göttlichen Ordnung des Uni­versums näher zu bringen. Der Gnostiker sucht unmittelbare Anwesenheit des Göttlichen, während der Homöopath die grösstmögliche Ausgeglichenheit des Einzelnen in Ordnung mit dem Universum anstrebt. Hippokrates meinte, dass Krankheit von Gott käme; von Oben; und dass die materielle Ebene als verwundete Göttlichkeit anzusehen sei. Einige Gnostiker sehen nun im Sperma die univer­selle (alchemistische) Medizin, die alles heilt.
Während meiner Untersuchungen des O.T.O.–Phäno­mens bin ich verschiedenen asketischen Sperma–Gnostikern begegnet, die Homöopathie praktizieren. Aus diesem Grund versuche ich nun, den möglichen homöopathischen Aspekt der Sperma–Konsuma­tion zu diskutieren.

Es ist meine Ansicht, dass Sperma, sobald es als Vehikel für den Göttlichen Logos definiert wird, NICHT gleichzeitig als homöopathische Medizin wirken kann, da die Ähnlichkeit der homöopathi­schen Medizin mit der Ähnlichkeit eines kranken Patienten auf der Ebene einer absoluten und indi­viduellen Einheit aller Symptome korreliert und auf der Eigentümlichkeit einer übergeordneten Krankheit/Unordnung. Freudianisch gesehen, basiert in der Homöopathie jede Verordnung auf der Gesamtheit der Symptome, in der das Wirken des Abwehrmechanismus sichtbaren Ausdruck findet. Logos als homöopathische Medizin würde, per definitionem, Logos auflösen. Damit Sperma als ho­möopathische Medizin wirken könnte, müsste es zuerst Medizin werden, das es als Substanz (noch nicht) ist/wäre. Es müsste also nach homöopathischen Vorgehensweisen zubereitet werden, um eine neue Natur auf einer höheren Ebene anzunehmen und Einfluss auf die übergeordnete Krank­heit/Unordnung des Patienten ausüben zu können. Diese homöopathische Methode nennt sich Po­tenzierung. Die Substanz wird ausgedünnt, u.U. über die Grenze hinaus, an der Wissenschaftler noch ihre Moleküle festzustellen vermögen, währenddem das Produkt nach einer bestimmten Methode zusätzlich geschüttelt oder geschlagen wird. Bis jetzt haben weder Wissenschaftler noch Homöopathen eine beiderseits befriedigende Erklärung zur Wirkung der Homöopathie finden können. Die Praxis zeigt jedoch, dass die homöopathischen Me­thoden die Substanz in einen höheren energetischen Zustand überführen: in einen heilenden Zu­stand; der Vorgang erinnert an die Transsubstantia­tion einer katholischen Messe. Aber was wäre der gnostische Nutzen einer solchen, da nach gnostischer Auffassung die Substanz (also das Sperma) den Logos schon im Vorneherein enthält? Und was wäre mit den menschlich–energetischen Aspekten, z.B. einer potenzierten miasmatischen Prädisposition wie Syphilis oder im Falle von HIV? Was würde durch einen potenzierten HI–Virus ausgelöst? Diese Frage wurde bislang nicht beantwortet. Ich bin Ho­möopathen begegnet, die Sperma anwenden würden (wie sie es schon mit anderen körpereigenen Stoffen wie Urin oder sogar Krankheitsprodukten tun). Sperma als homöopathische Medizin würde ihrer Ansicht nach jedoch keine Göttlichkeit erzeugen: Die Schauung der Homöopathie erklärt die Einbringung von Göttlichkeit nicht. Während Gnostiker und Mystiker sich aus ihrem Alltagsbewusstsein hinausbewegen und Magier die Materie zu kontrollieren versuchen, befördern Homöopathen lediglich ihre Arzneien durch Potenzieren aus dem Bereich der Materie.
Der Gebrauch homöopathischen Spermas hinge von der Ganzheit und Einzigar­tigkeit der Symptome ab, die Sperma (sei es nun potenziert oder vielleicht auch nicht) bei einem gesunden Individuum erzeugen würde. Diese Effekte könnten dann bei ähnlichen Sym­ptomen eines kranken Patienten angewandt werden.[118] [Weitere Gedanken dazu im Kapitel über den 'Korrekten Gnostizismus' in 'Der O.T.O. Phänomen RELOAD', München 2011].

Es stellt sich auch die Frage nach dem religiösen Sinn oder Unsinn der Praktik einiger O.T.O.–Grup­pen, ihre Hostie aus Blut, Sperma und Vaginalsekreten (die sie für ihre Gnostischen Messen verwende­n) vorher mit 70° Celsius im Ofen zu backen, um einem möglichen HI–Virus den Garaus zu machen. Welchen Effekt hat Hitze auf den gnostischen Logos? Im gnostischen Thomasevangelium steht zum Thema Hitze und Logos/Jesus: 'Und Jesus sprach: Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe.' Andere platzieren ihr Sperma in ein Mundvoll Brandy: Spiritus Sanctus? Und was genau rät eigentlich der AIDS–Leugner Harvey Bialy, der im Cabinet des Caliphats sitzt?[119]

Was ist mit der Erlösung all der Frauen, die von den Männern zum Schlucken des Spermas gezwungen werden? Sollten diese Frauen dann nicht viel erlöster als ihre Unterdrücker sein? Können solche Frauen tatsächlich nicht erlöst werden, sondern müssten selber Unterdrücker werden?[120]


Isopathie?


Auch wenn Sperma als Träger des göttlichen Logos gesehen wird, könnte es kaum als homöopathisches Heilmittel eingesetzt werden, da die Ähnlichkeit der homöopathischen Gabe ja auf der Ebene der ganzheitlichen individuellen Gesamtsymptomatik und Eigenheit einer übergeordneten Krankheit basiert.[121] Damit Sperma pharmakologische Wirkungen als homöopathische Universalmedizin entfalten könnte, müsste es überdies zuerst zu einem Medikament werden, das es als Substanz nicht ist. Ein solches würde es nur, wenn man es nach der Hahnemannschen Zubereitungsart behandelte, d.h. es aus seinem materiellen in seinen energetischen Zustand überführte. Es aber zu potenzieren wäre unnötig, falls der Logos schon immanent wäre. Da der menschliche Aspekt ausserdem nicht ausgemerzt, sondern potenziert würde, und miasmatische/homöopathische Prädispositionen möglicherweise nicht nur über die DNS weitergegeben werden, sondern sich der Einfluss von Krankheiten auch während der Lebenszeit vom Eltern–Teil via Zeugung auf die nächste Generation überträgt (z.B. Syphilis),[122] dürfte das Sperma aus diesen Gründen als homöopathische Gabe/Universalmedizin auch nicht in potenzierter Form ohne vorherige genauste Arzneimittelprüfung in Betracht kommen. Konsequent zeigte sich diese Problematik des idealen Sperma in einer HIV–infiszierten Substanz.[123] Die Schauung der Homöopathie erklärt die Einbringung von Göttlichkeit nicht. Es sind jedoch bislang keine homöopathischen Arzneimittelprüfungen mit Sperma, ob nun potenziert oder nicht, bekannt geworden, so dass alle diesbezüglichen Fragen offen bleiben.

Eine mögliche Verbindung von Sperma–Konsumation mit der Heilkunst liesse sich über die Isopathie herstellen. Während die Homöopathie mit Fremdstoffen, körpereigenen Stoffen und Krankheitsprodukten arbeitet, zieht die Isopathie körperfremde und körpereigene Substanzen, z.B. Blut und Urin, als krankheitsauslösendes Agens (Stoff, Erreger), auch in potenzierter Form, vor. Isos pathos bedeutet gleich dem Leiden. Hier offenbart sich die geistige Verwandtschaft der Isopathie mit Spermagnosis. Man halte sich folgendes Schema vor Augen:

 Arsen bei Arsenvergiftung
 Streptokokkenpotenzen bei Streptokokkeninfekt
 Sperma bei Spermavergiftung
 Logos bei Logosvergiftung.[124]

Dies dürfte mit der Geschmeidigkeit gnostischen Denkens ohne weiteres praktizierbar sein, wirft jedoch weitere Fragen auf, wie: welche Göttlichkeit oder welcher Logos auf wen oder was vergiftend wirkt – oder ob es doch nicht einfacher wäre, sich weiterhin altmodisch–gnostisch–tantrisch–yogisch den Logos ohne homöopathisches und/oder isopathisches Konzept zuzuführen oder sich mit ihm zu vereinen?
Es stellt sich auch die Frage, welchen Effekt die Praxis des Caliphats, die Hostie in Crowleys Gnostischer Messe (falls bestehend aus Sperma und Menstruationsblut) bei 160° Fahrenheit im Ofen zu erhitzen (um dem HI–Virus den Garaus zu machen),[125] auf die Substanz in gnostischer, homöopathischer oder isopathischer Hinsicht bewirkt. Soll das Amrita tatsächlich koagulieren?

Wie wird es von einer thelemitischen Frau gesehen? Linda Falorio, die keinem organisierten Crowley–O.T.O. angehört, sondern dem so genannten Ma’at–Kontinuum, das sich zu einem thelemitischen Aeon der nach Balance strebenden Ma’at hin entwickelt (z.B. auch in Kenneth Grants englischer O.T.O.–Gruppe), hat (Typhonian O.T.O.)sich speziell für diesen Essay geäussert.[126]
'Eine komplexe Frage bezgl. des HI–Virus. Von meiner menschlichen Warte her gesehen, sehe ich keinen Vorteil eines solchen Eindringlings, weder für das Grosse Werk noch für das betroffene Indi­viduum. Ich denke, man sollte den Virus 'bannen' wie jede Wesenheit, die von einem Besitz ergreift, so wie ich den Retrovirus verstehe, der die Zellen für seine eigenen Absichten übernimmt [...] oder man sollte den Virus im Dreieck gefangennehmen (also dem Kondom). Selbstverständlich kann man nun nicht mehr direkt von den psychosexuellen Flüssigkeiten profitieren, sondern muss sich ihrer auf den feinstofflicheren Ebenen bedienen. Ein mächtiger Magier sollte dazu ohne weiteres imstande sein, glaube ich, bräuchte dazu jedoch eine dafür geeignete Person.
Ähnliche Fragen fallen mir bezüglich körperbehinderter Personen ein, z.B. auch bei Vasektomie oder Frauen mit Hysterektomie oder die jenseits ihrer Menopause sind.[127] [...] In diesen Fällen braucht es vielleicht eine/n qualifizierte/n Priester/in, die/der nicht unbedingt die/der Lebenspartner/in ist, um das Elixier aus dem Körperlichen herauszudestillieren. Ist nicht eine mächtige Person in der Lage, körpereigene Endokrine zu erzeugen, obwohl die Drüsen entfernt sind?'


Nicht alle Zweige des O.T.O. haben Crowleys Thelema übernommen. "Der Grund, dass [...] Aspekte von Thelema ausgelassen sind, ist das aktuelle Problem, wie Thelema in der Öffentlichkeit als Religion darzustellen ist, um so vom Staat anerkannt zu werden. Thelema ist ganz eindeutig konträr und an den Grenzen der normativen Gesellschaft. Thelema weist die normativen Werte und Moral ab und zielt auf die Ueberschreitung und Verletzung eben dieser Normen. Die Miteinbeziehung von Drogen in die Rituale, die positive Betonung der Sexualität, die als Werbung für Promiskuität angesehen werden kann und der autoritäre und pro-Nietzscheanische Aspekt von Thelema zwingen die normative Gesellschaft zur Ablehnung und gleichzeitig ermutigt Thelema seine Anhänger, die meisten Aspekte der normativen Gesellschaft abzulehnen." ["Journal of Thelemic Studies", 1;2, 2008, http://thelemicstudies.com/JoTS1–2.pdf, Seite 40, übersetzt]

Siehe auch

Das Milieu des Templer Reichs — Die Sklaven Sollen Dienen. Hanns Heinz Ewers — Lanz von Liebenfels — Karl Germer — Arnoldo Krumm–Heller — Martha Kuentzel — Friedrich Lekve — Hermann Joseph Metzger — Christian Bouchet — Paolo Fogagnolo — James Wasserman. Unbequeme Aspekte in der Geschichte des O.T.O. und Thelema.

Transgender


Gender weist auf das soziale Geschlecht hin, Sex auf das biologische (also auf den Kontext Sperma und Spermatozoon). Seit auch im Okkultismus das Bewusstsein von den Klischees Sexualität, gender männlich weiblich, den Topographien der Geschlechter und deren Repräsentation in Bewegung geraten ist, stellt sich die Frage nach Sperma–Gnosis und Sexualmagie im Zusammenhang mit Transgender–Personen.[128] Parallel zu den O.T.O–Gruppen, die sich mit der Entwicklung der Medien in die öffentliche Wahrnehmung drängen, entstehen neue genderspezifische Denkmuster und Handlungsvorgaben, die die Wechselwirkung mit den starren okkult–inhärenten Klischees beeinflussen. Hier fällt der O.T.O. auf, da er einerseits eine Art sexueller Transzendenz des Religiösen propagiert, andererseits in Ritualen die althergebrachten Klischees reproduziert.
Die Frage nach dem Sperma–Transgender–Kontext kommt vor allem in Crowleys Gnostischer Messe auf. Sperma/Spermatozoon (also der biologische Aspekt) sowie gender werden von einigen Crowleyanern auf die symbolische Ebene transportiert, wo sich alles einfach lösen lassen soll. Egal, ob das Sperma Spermatozoon enthält oder nicht oder ob der Priester oder die Priesterin Transgender–Personen sind: massgebend ist, so gemäss einiger Partizipienten an der Messe, was die Teilnehmenden (unabhängig der Geschlechtsteile) während der Messe wahrnehmen (wollen). Ein Feld der Fragen öffnet sich, denn eine symbolische Messe wäre keine katholische mehr. Die Diskussionen sind mannigfaltig.[129] Collage: Eugen Grosche (Gregor A Gregorius) Grandmaster of the Fraternitas Saturni - and Salome with the Head of St John the Baptist. Transgender, Spermo-Gnose and Sexmagick. Original by: Lucas The Elder Cranach. At: Bob Jones University Collection, Greenville, SC, USA

In der Fraternitas Saturni ist das komplexe Sperma–Thema keine Achse, um die sich die Loge dreht. Die Koordinaten verbleiben im Sozialkontext. 2005 berichtet ein 36jähriges Mitglied von seiner Angleichung von Mann zu Frau und outet sich in der Loge, obwohl 'Ich weiss um die homophobe Einstellung einiger meiner Brüder.' Aber, 'Wie kann ich euch begreiflich machen welches Glück es für mich bedeutet so sein zu dürfen wie ich mich empfinde? Besonders möchte ich mich da bei meinen lieben Schwestern bedanken, die mich mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit in ihre Mitte aufgenommen haben und mir nun im vertrauten Kreis bei der weiblichen Aklimisation [sic] behilflich sind. Ja mir ist klar, wie fremd für einige meiner Geschwister, vorrangig aus dem männlichen Geschlecht, meine Entwicklung vorkommen muss, wie bedrohlich mein Zustand für die wirken muss, die vielleicht selbst Angst haben Dinge in sich zu spühren [sic], die dem Zustand der Konformität widersprechen. Ich mache mir nichts vor.' Persönliche Probleme belasten die weitere Mitgliedschaft, worauf sie 2006 ein Jahr Auszeit nimmt.


Offensichtlich ist für viele Gnostiker und Magier der Bruch im Universum immer noch offen: eine Schlucht zwischen Himmel und Erde, über die sie asketisch oder libertinistisch eine Brücke zu bil­den versuchen.




ENDNOTEN


[1] Kurzversionen dieses Essays als Vortrag für C.E.S.N.U.R. an der Universität Rom 1995 und am Crowley–Kongress auf Cefalù 1997.

[2] Heraklit: 'Die Natur der Dinge liegt in ihrem Bestreben sich zu verbergen' (Fragment 123) und 'Latente Struktur beherrscht die offensichtliche Struktur' (Fragment 54).

[3] 'Hinüber wall'ich und jede Pein wird einst ein Stachel der Wollust sein,' 'Hymnen an die Nacht', 1800.

[4] Als linkshändiger Pfad wird die Verwendung der Sexualität zur Bewusstseinserweiterung bezeichnet. Dies beinhaltet auch die Überwindung gesellschaftlich/kultureller Tabus. Es ist fraglich, ob sich der ungestüme Selbstverwirklichungsdrang linkshändiger Adepten im organisierten Okkultismus, wie dem O.T.O., ausdrücken kann. Zusammenfassend lassen sich folgende Elemente im linkshändigen Pfad ausmachen: Verwandlung menschlichen Bewusstseins durch Sex in ein göttliches; eine besondere Beachtung des weiblichen Aspektes (z.B. entströmt das zu manipulierende maya der Vagina Kalis); radikale Ablehnung der Traditionen, der Gesellschaft und der Kultur (hierhin lässt sich auch die Gnosis rücken); Auserwähltsein; die Betonung auf die Manipulation der irdischen Körperlichkeit im Hier–und–Jetzt durch Sex — hier der Brückenschlag zur Sexualmagie.

[5] So gibt es keine finale Auslegung dessen, was die Thelemiten unter Thelema verstehen, noch was Magie sein soll, ob es schwarze, graue oder weisse Magie gibt, noch ob Thelema Gnosis ist. Das ununterbrochene Fliessen von Weltanschauungen ist im 3. Band RELOAD am Beispiel von Johannes Maikowski vorgestellt.

[6] Eine Auswahl: Leonhard Fendt: 'Gnostische Mysterien', A.R.W., München1922/1980; Peter Sloterdijk: 'Weltre­volution der Seele', I, Artemis, München 1991; J.P. Asmusen/A. Böhlig: 'Die Gnosis', III, Artemis, Zü­rich/München 1980; Robert Haardt: 'Die Gnosis', Salzburg 1967; E.Hanechen/M. Kraus: 'Die Gnosis', Ar­temis, Zürich/München 1969; Wilhelm Bousset: 'Hauptprobleme der Gnosis', Vandenhöck + Ruprecht, Göt­tingen 1907; Kurt Rudolph: 'Die Gnosis', Vandenhöck + Ruprecht, Göttingen 1980; Hans Jonas: 'Gnosis und Spätantiker Geist', Vandenhöck + Ruprecht, Stuttgart 1934; Johann Maier: 'Vom Kultus zur Gnosis', Otto Müller Verlag, Salzburg 1964; Elaine Pagels: 'The Gnostic Gospels', Random House, New York 1979; Wolfgang Schultz: 'Dokumente der Gnosis', Matthes + Seitz, München 1986; Hans Leisegang: 'Die Gnosis', Kröner, Stuttgart 1985; und viele mehr.

[7] Auch L. Ron Hubbard nannte seine Scientology 'gnosticism', in: 'False Purpose Rundown', 5. Juni 1984.

[8] Peter Sloterdijk: 'Weltrevolution der Seele' I, Artemis, München 1991, 19.

[9] E.C.H. Peithmann (Mitglied unter Reuss): 'Tibetanische und gnostische Magie', in 'Zentralblatt für Okkultis­mus', Leipzig 1931/32, 566. Über Peithmann später mehr.

[10] Quellen zur homöopathischen Forschung: Georgos Vithoulkas: 'Die wissenschaftliche Homöopathie', Göttingen 1986; Marco Righetti: 'Forschung in der Homöopathie', Burgdorf–Verlag, Burgdorf 1988; J.T. Kent: 'Zur Theo­rie der Homöopathie, J.T. Kents Vorlesungen über Hahnemanns Organon', Leer 1954.

[11] Beispiel in: Robert Haardt: 'Die Gnosis', Salzburg 1967, 66.

[12] Ernst T. Kurtzahn (Mitglied von Theodor Reuss' O.T.O.), in: 'Die Gnostiker', Baumann–Verlag, Schmiedeberg 1925, 77–82. Auch in der Fraternitas Saturni unter Grosche gilt die Frau als 'die blutende Wunde des Kosmos' und ihre Mondkräfte als negative Manifestation des Saturn. Die Aufgabe des Mannes sei es, die dadurch ausgelösten dämonischen Triebkräfte zu überwinden, ebenso wie es Aufgabe der Frau sei, ihre dämonischen Anlagen zu vergeistigen. Grosche: 'Das Weib als kosmisch–dämonisches Prinzip', in 'Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst', August 1952 / Heft 29. Über Kurtzahn später mehr.

[13] 'Nachdem nun die Gestalt entzweigeschnitten war, sehnte sich jedes nach seiner andern Hälfte, und so kamen sie zusammen, umfassten sich mit den Armen und schlangen sich in einander, und über dem Begehren zusammen zu wachsen, starben sie aus Hunger und sonstiger Fahrlässigkeit, weil sie nichts getrennt von einander tun wollten. [...] Da erbarmte sich Zeus, und gab ihnen ein anderes Mittel an die Hand, indem er ihnen die Schamteile nach vorne verlegte, denn vorher trugen sie auch diese aussen, und erzeugten nicht eines in dem andern sondern in die Erde wie die Zikaden [...] Von so langem her also ist die Liebe zu einander den Menschen angeboren, um die ursprüngliche Natur wiederherzustellen, und versucht aus zweien eins zu machen und die menschliche Natur zu heilen. Jeder von uns ist also ein Stück von einem Menschen, da wir ja zerschnitten, wie die Schollen, aus einem zwei geworden sind. Also sucht nun immer jedes sein anderes Stück,' Platon: 'Das Gastmahl', 189d–191d.

[14] Arnoldo Krumm–Heller: 'Plantas Sagradas', Buenos Aires 1931, 72. Davon später mehr.

[15] Arnoldo Krumm–Heller: 'La Iglesia Gnóstica', Berlin 1931, 71.

[16] Evangelium nach Thomas: 'solange der Mann nicht Frau und die Frau Mann geworden, solange kannst Du nicht das Himmlische Königreich betreten.' So sind also nicht alle Gnostiker Frauenhasser, obwohl das zeitli­che Milieu von damals extrem frauenfeindlich ist. Frauen als Männer kommen in Crowleys III°–Einweihungs­ritual vor, wo Frauen während des 'Ordeals' als 'Brother' angesprochen werden, William Breeze: 'III° Master Magician', New York 1996, Seite 82. Im okkulten Denken ist auch der Wille, der in Thelema eine so grosse Rolle spielt, natürlich ein Ausdruck der männlichen Kontrolle über das Universum.

[17] Yoga ist eine der Vorbedingungen, um den Körper zu beherrschen, bevor man ihn als Tempel benützen kann. Im Westen wird der Yoga als Körpergym­nastik missverstanden, die den Körper wendig und den Geist gelassen machen soll. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Yoga ist jedoch Vereinigung mit der Quelle allen Seins.

[18] Ernst T. Kurtzahn, in: 'Die Gnostiker', Baumann–Verlag, Schmiedeberg 1925, 77–82.

[19] In etwa Samael Aun Weor (aus dem Umkreis von Arnoldo Krumm–Hellers Fraternitas Rosicruciana Antiqua): 'Buddha's Necklace', ohne Ort und Datum, 1–95. Ein Mitglied von Weors Gruppe wird deutlicher: 'I can't find this quote in any of his books but besides from having an antiquated view on the place of woman in society, both men and women should refrain from the sexual spasm (to avoid ejaculation is SECONDARY), it's the orgasm which is to be avoided (the sperm is brute mercury, but what is more important is the subtle mercury = sexual energy and the saturated mercury = kundalini) and both man and women have the possibilities to benefit from this sexual magic. It's also clear that when a spouse does not want to practice Sexual Magic and the other does, the one that doesn't practice DOESN'T benefit at all of his partner who does practice.' ***, Email vom 18.4.2011.

[20] Ist der Gnostiker christlich orientiert, dann nennt er das Menstruationsblut Das Blut Christi und konsumiert es als reli­giöse Nahrung.

[21] Beispiel in: Kurt Rudolph: 'Die Gnosis', 2. Auflage Leipzig 1980.

[22] Was ist jedoch mit Männern, deren Ejakulat keine Spermien enthält?

[23] Nach Hanna Arendt 'Gehört es doch zu dem eigentlich geschichtlichen Gehalt gerade des 19. Jahrhunderts, dass es eine Fülle von Ideologien hervorgebracht hat, die alle vorgeben, den grossen Schlüssel für die Enträt­selung der Menschheitsgeschichte in der Hand zu haben, und doch in Wirklichkeit alle miteinander nichts an­deres sind als verzweifelte Versuche, der politischen Verantwortung für Handlungen und Ereignisse zu ent­rinnen. In diesem Sinne sind die Ideologen des 19. Jahrhunderts die Sophisten der modernen Welt.' 'Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft', New York 1951, Mün­chen 1986, 40.

[24] Bradford J.M. Verter: 'Dark Star Rising: The Emerging of Modern Occultism 1800–1950', Dissertation Prince­ton University 1997, 72.

[25] James George Roche Forlong: 'Rivers of Life', London 1883, zitiert nach Verter, Dark Star Rising, 75. Andere Autoren, die über die Anbetung des Phallus geschrieben haben: Hodder Westropp und Staniland Wake, 'Ancient Symbol Worship' (1874), Thomas Inman, 'Ancient Pagan and Modern Christian Symbols' (1884), Hargrave Jennings, 'Illustrations of Phallicism Consisting of Ten Plates of Remains of Ancient Art with Descriptions' (1885), Hargrave Jennings 'Phallism: A Description of the Worship of Lingam–yoni in Various Parts of the World' (1889), Jennings, 'Phallicism, Celestial and Terrestrial' (1884).

[26] Crowley: 'A man who is strong enough to use women as slaves and plaything is all right,' 'Woman is a crea­ture of habit, that is, of solified impulses. She has no individuality,' 'Monogamy is only a mistake because it leaves the excess women unsatisfied,' 'A woman is only tolerable in one's life if she is trained to help the man in his work without the slightest reference to any other interests soever.' 'Women don't count, they only exist insofar as they seduce or otherwise destroy men,' in: 'Confessions', herausgegeben von John Symonds und Kenneth Grant. Aus Liber Aleph: 'tell not the Truth to any Woman. For this is that which is written: Cast not thy Pearls before Swine, lest they turn again and rend thee. Behold, in the Nature of Woman is no Truth, nor Apprehension of Truth, nor Possibility of Truth, only, if thou entrust this Jewel unto them, they forthwith use it to thy Loss and Destruction,' z.B. auf beyondweird.net/crowley/liber/aleph/tbwf3.html.

[27] Ellic Howe/Helmut Möller: 'Merlin Peregrinus', Königshausen + Neumann, Würzburg 1986; Details in P.R. König: 'Der Kleine Theodor Reuss Reader', ARW, München 1993; P.R. König: P.R. König: 'Der Grosse Theodor Reuss Reader', ARW, München 1997.

[28] John Symonds (IX° von Crowleys O.T.O.): 'The Great Beast 666', London Erstauflage 1951. Die erweiterte Auflage von 1997 ist die endgültige Fassung, da Symonds 2006 verstorben ist. http://en.wikipedia.org/wiki/John_Symonds.

[29] Reuss und Krumm–Heller finden, dass Patanjalis Weg für westliche Ansprüche nicht genüge, sondern allein Reuss' Weg der Weissen Magie zu befolgen sei, 'Rosa–Cruz' VI;9, Berlin 27.12.1932, 66.

[30] Beispiele des Lebenselixieres im Laufe der Religionsgeschichte in Heinz Hunger: 'Die Heilige Hochzeit', Wiesbaden 1984. Eine Art Überblick über die Bedeutung des Sperma im Internet auf www.Sacredsemen.com. Auf www.semenex.com lässt sich das Elixier erwerben.

[31] P.B. Randolph: 'Magia Sexualis', Paris 1931/69; Elias McGregor (ed. Robert North, 1988. North was member of Motta's O.T.O., 1951–2010): 'Magia Sexualis by P.B. Randolph'; Gordon J. Melton: 'P.B. Randolph – America's Pioneer Occultist', Lyon 1992; Joscelyn Godwin: Artikelserie in 'Theosophical History' volume 2–3, Fullerton 1988–1991; David Board in: 'Theosophical Hi­story' Volume 3,3, Fullerton 1990; und ein Brief von Joscelyn Godwin, datiert 13. Oktober 1994, in: P.R. König: 'Ein Leben für die Rose', A.R.W., München 1995.

[32] U.a. Reuss' Magazin 'Oriflamme', Bad Schmiedeberg 1902–1914; Manuskripte; Josef Dvorak, selbsternannter Satanologe, in: 'Flensburger Hefte' 63, Flensburg, Dezember 1998

[33] Karl R.H. Frick (selber Freimaurer): 'Licht und Finsternis', II, Graz 1973–86, 429. Reuben Swinburne Clymer (Rosen­kreuzer);, Book of Rosicruciae II, 70 und 'Rosicrucian Fraternities in America' I, Quaker­town 1935, 411. Josce­lyn Godwin in: 'Theosophical History' (wie oben).

[34] Hermann .J. Metzgers 'Attest', 9.1.1963. Ähnlich auch in: 'Oriflamme' 23, Zürich Januar 1963, 266. Damit ist wohl Reuss' Synopsis von 1917 gemeint, in der lediglich die Grade VII°–X° als real active members bezeichnet werden, https://www.parareligion.ch/synopsis.htm. Traduction française: Synopsis des Degrés.

[35] 'for tactical purposes', Reuss in einem undatierten Schreiben an Crowley, wahrscheinlich von 1917.

[37] Circa 1979, 'I think [James] Wasserman found some sort of document, a marginal note by Crowley in a copy of the Equinox. I do not remember with any degree of certainty. I do know that Heidrick informed me of the find and conveyed the information in a backward order,' Kristopher Dowling, Ex–IX° des Caliphats, Email 8.12.1996. 1982 entbrennt im Caliphat–Blatt 'The Magickal Link' eine lange Diskussion über die Zuord­nung der Chakren, denn offensichtlich kann niemand Cowleys Notizen verstehen.

[38] J.P. Asmussen/A. Böhlig: 'Die Gnosis' 3, Artemis, Zürich/München 1980.

[39] Theodor Reuss in seiner Übersetzung von Crowleys Gnostischer Messe: 'Die Gnostische Messe, Aus dem Origi­nal–Text des Baphomet, übertragen in die deutsche Sprache von Merlin Peregrinus', Bad Schmiedeberg 1917; Faksimile in: P.R. König: 'Der Grosse Theodor Reuss Reader', A.R.W., München 1997. Die Heiligkeit der Se­xualorgane wird in Crowleys VII° offenbart.

[40] Reuss: 'Mysterica Mystica Maxima', in: 'Jubiläums–Ausgabe der Oriflamme 1912', Baumann, Berlin und Lon­don 1912, 23. Reuss spricht in diesem Zusammenhang nicht vom Gnostiker.

[41] Reuss: 'Parsifal und das Enthüllte Grals-Geheimnis', Bad Schmiedeberg 1920; das mit handschriftlichen Noti­zen versehene Manuskript von 1914 transkribiert in: P.R. König: 'Der Kleine Theodor Reuss Reader', A.R.W., München 1993. Ein Auszug folgt in diesem Band.

[42] 'Wiener Freimaurerzeitung' 9/10, Wien 1926, 28; Faksimile in: P.R. König: 'Der Grosse Theodor Reuss Reader', A.R.W., München 1997. Auszüge im 1. Band RELOAD.

[43] Reuss: 'Das Aufbauprogramm und Leitsätze der Gnostischen Neo–Christen O.T.O.', Bad Schmiedeberg 1920; Tran­skript in: P.R. König: 'Der Kleine Theodor Reuss Reader', A.R.W., München 1993. Ein Auszug folgt in diesem Band.

[44] Crowley an William B. Crow, 11.11.1944.

[45] 'business association,' so Crowley in seinem Tagebuch der 40er Jahre. Sein englischer Schatzmeister George M. Cowie an Crowley: 'I have done my best to keep out of letters anything that would injure you & confirm the police anew that it's only money that is the object of the Lodge, & to head you off from shouting for it,' 6. Ja­nuar 1918.

[46] Der neue amerikanische O.T.O. von 1977, das Caliphat, 'does not practice medicine,' in: 'Thelema Lodge Newsletter', Berkeley, September 1993.

[47] Crowley: 'the industrial use of Semen will revolutionize human society', Tagebucheintrag vom 8. August 1923. So nennt er im Manuskript 'Amrita' am 23. Januar 1933 folgende Anwendungs­gebiete: 'Asthma, Bronchitis, Neurasthenia, Obesity, Stricture, Some cardiac distress, Greying hair, Loss of interest in sex.' Siehe auch Naylor/König: 'O.T.O. Rituals and Sexmagick', Thames 1999, 412.

[48] Aleister Crowley: 'Amrita', King Beach 1990; Gerald Yorke: ''Sex' und der O.T.O.', in: 'AHA' 6, Bergen an der Dumme, 1991.

[49] 'Pleasure as such has never attracted me. It must be spiced by moral satisfaction,' Crowley: 'Confessi­ons' http://hermetic.com/crowley/confessions/chapter9.html.

[50] 'Thanks to Aiwaz, our Lord God the Devil,' 'I sing for God, our Lord, Aiwaz,' Tagebucheinträge vom 22. und 28. Juli 1920.

[51] Die meisten Rituale, die seine Anhänger noch heute zelebrieren, drehen sich irgendwie um Crowley selber. Zu diesem Zweck benutzt er The Mark of the Beast, ein Siegel aus einem verkürzten Penis, das er in Inmans Buch von 1868 über die 'Ancient Faiths Embodied in Ancient Names' gefunden hat.

[52] Gerald Yorke, circa 1929, zitiert nach Bradford J.M. Verter: 'Dark Star Rising', Princetown 1997, 184.

[53] Crowley: 'On Sexual Freedom', sekhetmaat.com/wiki/Documents/On_Sexual_Freedom.

[54] Hier eine Anleitung aus dem Umkreis von Kenneth Grants Typhonian O.T.O.: 'Fragmentary Notes on VIII° Elixirs [...] I combine my elixir with spit & then annoint the absorbtive tissues of the anus & perianum, as well as the external analogs to the other chakras (solar plexus, heart, throat, third eye, & crown). Depending on my mood, I may annoint the internal anus, & then transfer a bit of the tri–une elixir (semen, anal elixirs, and spit) back to my mouth. I may also annoint my eyelids &/or my entire middle pillar with the combined elixir,' William Siebert, bis 1980 Mitherausgeber von Kenneth Grants Ordensmagazin 'Mezla', bei dem auch Mitglider des Caliphats aktiv sind; Artikel geplant für 'Mezla', Vol. III;2, 1986.

[55] Francis King: 'The Secret Rituals of the O.T.O.', London 1973. O.T.O.–Mitglieder können dies auch lächerlich finden: 'the fuck and make a wish idea is ludicrous,' Ruthanne d'Antuono, Email vom 4. Oktober 2002. Nicht–Mitglieder scheinen zu profitieren: ''I’ve practiced Crowley Magick so I know it works,' Tyler writes of channeling the power of the mutual orgasm to achieve wider goals. 'I’m not saying that every girl I slept with came at the same time or that I asked her to pray for the same thing I was praying for; namely that Aerosmith would become the greatest American band.'' So Steven Tylor, Sänger von Aerosmith, http://www.vanityfair.com/online/daily/2011/05/top–ten–revelations–in–steven–tylers–memoir–does–the–noise–in–my–head–bother–you.html.

[56] Für Max Schneider am 14.3.1942 geschrieben. Publiziert in: 'Mezla' I.111,1, Ithaca/NY 1985. 'We published Mezla as a 'Heretical Organ of the O.T.O.' with the idea of transcending partisan politics and getting down to the basic work of 'doing' magick instead of wasting time fighting about who was the 'real' O.T.O. One of the tra­ditions of Mezla was to publish a previously unavailable writing by Crowley. I posessed [sic] a copy of the infa­mous 'Emblems and Modes of Use' which we published in that issue. For this I was expelled from the order and pronounced 'Anathema' from Thelema by Hymenaeus Beta [Breeze] himself over the phone. (how me­dieval Roman Catholic or even Marcello [sic] Motta like). I have still never received the courtesy of formal written notice. He also seemed particularly upset that we had no money to turn over to him on demand as we had not bothered to charge anyone anything for the issue,' Email von Cliff Pollick, 4.3.1997. 'Emblems and Mode of Use' auch publiziert von William Breeze auf BaphoNet–by–the–Sea: 718/499–9277, Juni 1992, angeblich soll aber je­mand Breezes Identität bei der Publikation gefälscht haben; über­setzt und kommentiert in: König: 'Der OTOA-Reader', ARW, München 1994. Alle Rituale von Reuss und Crowley in Naylor/König “O.T.O.-Rituals and Sexmagick“, Thames Herbst 1999.

[57] Sexualmagier benützen alchemistische Symbole: der Penis wird zum athanor; Sperma Blut des Roten Löwen oder Die Schlange; die Vagina wird zur Retorte oder Kukurbit. Crowleys IX°Text 'Emblems and Mode of Use' ist ein typisches Beispiel eines solchen Sprachgebrauchs.

[58] 'How does one make the Elixir of Life?,' 'What are the uses of the Elixir of Life?,' Testfragen für potentielle IX°–Anwärter, vorgeschlagen von Phyllis Seckler, der Ex–Frau des verstorbenen Grady McMurtry, Gründer des amerikanischen O.T.O. Angeblich ist dieser Fragebogen jedoch nicht in Gebrauch; Faksimile in König: 'Noch Mehr Materialien zum OTO', München 2000, 417ff.

[59] Mehr über Egregoren in den Kapiteln 'Die Magier' und 'Die Schöpfermacht' im RELOAD.

[60] Diesem Thema sind im RELOAD weitere Kapitel gewidmet.

[61] Crowley: 'I am inclined to believe that the XIth degree is better than the IXth degree,' Tagebuch vom 26. Au­gust 1916. Mehr darüber im Kapitel 'Palace of Secretes'.

[62] Crowley stellte sich beim Masturbieren auch Männer als Scarlet Whores vor, Tagebuch vom 16. November 1914.

[63] 'I think the language of the initiations is sexist and archaic and to a feminist such as myself, quite frankly, insulting. I feel that there's this sort of old boys' club running thing which is quite literally an old BOYS' club which again, is to me, frankly insulting,' Meinung des männlichen Mitglieds Leon in Claudia Kowalchyk: 'A study of two 'deviant' religious groups: The Assemblies of God and the Ordo Templi Orientis', NY 1994, 162. Im prüden Amerika bemerkt ein Nathaniel zu den Initationen: 'Certainly men and women dress in different rooms [...] Here is a group whose teacher is very concerned about sex in a sacramental nature and all that stuff, and yet when it comes to something simple, like changing our clothes, people act like a bunch of Baptists,' Seite 164.

[64] Crowley: Liber Agape, in: P.R. König: 'How to make your own McOTO', A.R.W., München 1996; und Crowley: 'De Arte Magica'.

[65] Über Crowleys Bild der Frau auch in Frédéric Monneyron: 'Aleister Crowley et l'Androgyne: Imaginaire Deca­dent et Magia Sexualis', In 'Cahier Victoriens et Edouardiens' 33, 1991.

[66] Das trifft ebenso auf Männer zu, so sein Tagebucheintrag vom 25.5.1941: 'I do not give one meagre mole­cule of fart–fog for any person or thing.'

[67] 'I have had lots of phantasies and wish–images of this type,' Tagebucheintrag vom 13.8.1920.

[68] 'Book of Lies', London 1913, http://sacredtext.gang.pk/oto/lib333.htm.

[69] Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass das Gehirn Bilder, die im Zustand von Erregung (so auch sexueller Erregung) betrachtet werden, vom Gehirn deutlicher und intensiver abgespeichert werden. Diese Bilder sind später besser abrufbar, was ebenso für die dazugehörigen Empfindungen und Erinnerungen gilt. Das beim Orgasmus ausgeschüttete Hormon Oxytocin löst sogar eine gewisse Lernfähigkeit aus.

[70] Bei der Konsumation sind eingeweihte Techniken zu beachten. Die Aufnahme geschieht durch die Schleimhaut des Gaumens, da die Magendarmsäuren die die feinstofflichen Essenzen enthaltenden Proteine zersetzen würden, bevor die Geist–Körper–Symbiose stattfinden könnte. Im Mund muss also auch mit einer zerstörenden Wirkung des Speichels gerechnet werden, derzufolge die Zeitdauer anzu­passen ist, in der die Hostie unter dem Gaumen behalten wird.

[71] Dies ähnelt asiatischen Praktiken, bei denen das Sperma als Träger feinstofflicher Energien gedacht ist.

[72] Womit auf den vampirhaften Aspekt hingewiesen wird.

[73] Santos, Email vom 9.12.1999, online auf https://www.parareligion.ch/dplanet/collect/ok4.htm.

[74] Thelema benutzt neue Euphemismen für längst existierende Konzepte. Das gnostische Pleroma wird nun Nuit genannt, wohin das Sperma alias Hadit heimkehrt. Trotzdem behauptet der jetzige Caliph, William Breeze: 'In Thelemic cosmogony there is no pleroma as in Gnosticism. This place, Kether in the Tree of Life, is occu­pied by Ra Hoor Khuit [...], and our own silent selves, our Jechidah in Qabalistic terms, our Guardian Angels,' 'The Magical Link', new series 1, Fall (December!), Stockholm 1997, 9.

[75] Crowleys angeblich 1913 verfasste Messe ist jedoch lediglich eine mit thelemitischen Worthülsen aufgepumpte mittelalterliche Tridentine Rite/Roman Latin Mass, deren Text in P.R. König: 'Ecclesia Gnostica Ca­tholica' zu finden ist, München 1998, 17.

[76] Über ihn später mehr.

[77] Le Chevalier Le Clément de Saint–Marcq: 'L'Eucharistie', Bilsen 1906; Faksimile in: P.R. König: 'Der Grosse Theo­dor Reuss Reader', A.R.W., München 1997, Transkript auf https://www.parareligion.ch/eucha.htm; Reuss bezeichnet die Publikation dieses Pamphlets als eine Enthüllung des geheimsten Geheimnisses des O.T.O.: dass nämlich keine Frauen zur Konsumation des Logos nötig seien. Mehr dazu im Kapitel zum 'Korrekten Gnostizismus' im RELOAD.

[78] 'Als Duftstoff mische Mehl & Honig & dickflüssigen Bodensatz roten Weins: dann das Öl des Abramelin und Olivenöl, hernach mach es weich und glätte es mit vollem frischem Blut. Das beste Blut ist das des Mondes, monatlich: dann das frische Blut eines Kindes, oder Tropfen vom Meßopfer des Himmels; dann das von Feinden; dann das des Priesters oder der Anbeter; schließlich das irgendeines Tieres, gleich von welchem. Dies erhitze: daraus mache Kuchen & iß sie für mich. Dies hat noch einen anderen Nutzen; es soll vor mich hingelegt und durch die Düfte eures Gebetes gestärkt aufbewahrt werden: es soll gleichsam voller Käfer werden und kriechenden Dingen, mir heilig.' Liber AL, III;23–25. http://tguild.oto.de/libri/Liber_Al.htm. Ähnlich schon beschrieben z.B. in: Carl Schmidt: 'Koptisch–Gnostische Schriften', Band 1 (dieses Buch enthält die erste deutschsprachige Übersetzung der 'Pistis Sophia'), Leip­zig 1905 (mehrere Neuauflagen, z.B. Berlin 1981); schon erwähnt bei Epiphanius, in: 'Panarion', in: Robert Haardt: 'Die Gnosis', Salzburg 1967; E. Hanechen/M. Krause: 'Die Gnosis' 1, Artemis, Zürich/München 1969.

[79] 'Magical Link' I;5, New York 1987; 'Thelema Lodge Newsletter', Berkeley, Januar 1991. Supreme Grand Coun­cil meeting, April 3, 1993: 'Cakes of Light should be prepared only according to the formula previously pub­lished; but ashes from burned cakes of light prepared according to AL III;23 would be acceptable as an addi­tional ingredient.'

[80] Breeze, 'III° Master Magician', New York 1996, Seite 72.

[81] Minutes of the Supreme Grand Council, 3. April 1993.

[82] 'Magickal Link' III;9, Berkeley September 1983, ohne Seitenzahl.

[83] Einserseits erkennt Crowley die Ursache seiner jahrelangen Todesängste und Depressionen im Konsum dieser Drogen, lehnt es jedoch andererseits ab, die Inhalte seiner Visionen als drogeninduziert zu akzeptieren, Tagebuch vom 28.7.1923.

[84] 'Scarlet Woman [...] is any Woman that receives and transmits my Solar Word and Being,' in: 'Djeridensis Comment' in: John Symonds/Kenneth Grant: 'Magical and Philosophical Commentaries', Montreal 1974, 307.

[85] 5. Juli und 13. August 1920.

[86] Auf die Konzepte Heiliger Schutzengel und Choronzon wird in einem separaten Kapitel des RELOAD eingegangen.

[87] Die Selbstanalyse dient als Mitgliederausweis der A.·. A.·..

[88] Falls keine Frauen seine Rolle als Medium stellvertretend übernehmen.

[89] Kot und Sperma werden für Crowley zum Fetisch. Der Fetisch ist ein magisch geladenes Objekt oder eine Idee, die alles sein kann. Es geht um den Zugang zum Grandiosen, dem Glanz im Selbstgefühl. Da der Fetisch größer als das Individuum ist, besitzt er keine Qualität an sich, sondern verweist auf ein Set, das regelmäßig aufgesucht und repetiert werden muss. Sonst würde der Fetisch entleert. Er ist ein Mittel zur Erhaltung ungerichteter Triebhaftigkeit. In dem Bereich, von dem wir sprechen, unterliegt die Triebbefriedigung einem Funktionswandel: Sie dient der religiösen Erleuchtung. Schließlich mutieren der Religionsgründer Crowley und auch der O.T.O. selber zum Fetisch für viele seiner Anhänger. Dazu später etwas mehr.

[90] In der Weltanschauung des Tantrismus wäre dies der linkshändige Tantrismus, der sich mit der Überwindung der konditionierten kulturellen Stereotypen beschäftigt. Siehe Nikolas und Zeena Schreck: 'Demons of the Flesh – The Complete Guide To Left Hand Path Sex Magic', Washington 2002.

[91] http://oldpoetry.com/opoem/25110–Aleister––Crowley–Leah–Sublime,

[92] Über die Bedeutung dieses Ausdrucks, siehe Terence Sellers: 'The Correct Sadist', NY 1983.

[93] Zu Aiwass: 'I am to Thee the harlot, crowned with poison and gold, my garment many–coloured, soiled with shame and smeared with blood, who for no price but of wantonness have prostituted myself to all that lusted after me [...] I have made my flesh rotten, my blood venomous, my brain hag–ridden, I have infected the round world with corruption.'

[94] Crowleys Visionen verblassen. Obwohl Crowley um diese Zeit schon in den Kinos die neuesten Stummfilme sieht, erkennt er das in der Filmkunst liegende Potential zur optischen Darstellung von Visionen nicht. Seine Drehbücher zu eigenen Filmen wirken wie plakative okkulte Groschenromane. 'I see my fault about this matter of scenarios: I despised the movie mode of art; I could not take it seriously. I could not believe in my own work; I deliberately tried to be bad when I thought badness might please producers. I thank Jane [Wolfe] for the change; she has made me genuinely interested (besides teaching me some technique) and my last two scenarios have been my own, not sneers at other people's. I can't get Beauty in them, for they have no form; save only that balance, neatness, and smoothness of action are not unbeautiful, as in a chess problem. But my new interest is a little more than the intellectual pleasure of handling forces, by agreed rules, as in chess: I begin to play with live pieces. My old scenarios were rigid as algebra; cause and effect were cast, not wrought. Each piece had its move, and I knew it; given the 'position', the mate came in so many moves. Now pawns complain: The King dead? Bah! What happens to me?' And I like my folks to be my friends, to refuse to clerk for me, to urge their claims,' Tagebucheintrag vom 21.8.1920. Bis 1922 schreibt er auch eine Handvoll Gruselgeschichten, die postum von William Breeze herausgegeben werden: 'The Drug and Other Stories', London 2010. 1944 versucht Crowley, via Jean Phillips (später Shivonen, anschliessend Schlepp, ein IX°) Kontakt mit Orson Welles zu knüpfen, bei dessen Mercury Production er arbeitet, Crowley an Karl Germer, 29.11.1944.

[95] 'Where is Aiwass now?' Crowley looked at me and gave his head a minute shake and then spread his arms with upturned palms as if to say, 'Where?', or even 'God knows!'. Then he spoke, 'I think the fault is mine', zitiert nach dem Grant–O.T.O.–Magazin 'Sothis' II;II, London 1977, 2, Crowley im Gespräch mit Lawrence Amos Mi­les/Shir Gurudeva Dadaji Mahendranath 999, Artikel von Dadaji: 'The Londinium Temple Strain'. Dadaji gründet den AMOOKOS – Arcane Magic Order of the Knights of Shambhala. Er stirbt am 30.8.1991.

[96] Jack Parsons führt in seiner von Crowleys Thelema abweichenden Gnosis die Sophia als Gattin von Jesu ein.

[97] Bei Crowley wird dies kabbalistisch interpretiert: 'Als Gott strahlt die Energie ganz und gar von einem selbst aus (Kether), d.h. man ist mit Hadit vollkommen identifiziert – als Priester geht die Energie ganz durch einen hindurch (Chokmah) – als Kommunikant trifft die Energie ganz uns selbst (Geburah).' Zitiert nach Metzgers 'Äquinox' III, 51.

[98] Vorwort in Reuss' und Crowleys Gnostischer Messe, Schmiedeberg 1918, 8. Wiederabge­druckt in Metzgers 'EOL–Mitteilungsblatt' 40, Stein 1957, 2 – siehe 'Grosser Theodor Reuss Reader', 226ff.

[99] 'Those rituals seem a parody of Christianity and Catholicism. Of course, the Benediction of Animals is to be expected in a country where pet psychiatrists can make more than an engineer. What if the animal really did have some religious ideas? Would non–Thelemic (as if there could be an orthodox Thelema) animals then be: a Pagan Pussy, a Heretic Hamster, Demonic Dog? Do these people have so much time on their hands that they must now impose their religious views on their pets?!? The confirmation and baptism ceremonies could too easily attract worshippers. These are hardly going to be productive members of a Thelemic order. Such people will spend much time proclaiming how they had some level of spiritual awareness bestowed upon them through such a ceremony. Perhaps it is useful to have such rituals to keep the masses happy, but I do not think that they contribute to the work at hand (Great Work, 'Knowledge & Conversation of the Holy Guardian An­gel', whatever).' Stephen Luzny (ehemals Mitglied im Caliphat), Email vom 2. Juli 1998.

[100] So im vorliegenden Handbuch für den V°, 8.4.1989, Newport Beach, CA, unterschrieben von Lon Milo und Constance DuQuette.

[101] 'III–1 O.T.O. Man of Earth Rituals Rev. 4.2B, Fall IIIxxx', von Fr.H.K. Kapellmeister, O.T.O., New York 1990, 1. Für den I°: Gustav Holst: 'Neptune' from 'The Planets', Ralph Vaughan Williams: 'Fantasia on a Theme by Thomas Tallis'; W.A. Mozart: 'Great Mass in c minor'. Dazu Leos Janacek, Bela Bartók, Paul Hindemith, Ri­chard Strauss, Gustav Mahler und Samuel Barber für die weiteren Grade.

[102] Ein Wandernder Bischof zeichnet sich nicht durch charakterliche Eigenschaften, Bildung oder theologische Position aus. Er ist weder von einer kanonisch errichteten Ortskirche gewählt, weder als Weihebewerber vor­geschlagen, noch mit einem historischen Bischofsstuhl verbunden oder von einem rechtmässigen Bischof unter Beachtung der kanonischen Bestimmungen konsekriert worden. Bis zum II. Vatikanischen Konzil ist für die Gül­tigkeit der Sakramente allein die richtige Intention und die wesentliche Einhaltung des äusseren Ritus aus­schlaggebend. Seit 1962/65 ist der Bischof jedoch nicht mehr Nachfolger eines einzelnen Apostaten, sondern das Bischofskollegium in seiner Gesamtheit ist Nachfolger des Apostelkollegiums. Somit sind die Gnostischen Bischöfe definitiv ausgeschlossen.

[103] http://tahutilodge.org.

[104] Ein oberflächlicher Streifzug durch Crowleys Sammlung von Schlüsselwörtern scheint zu ergeben, dass der Thelemit keiner Erlösung bedarf. Deus Est Homo quem creavit Elohim. Dies wirkt jedoch wie eine gnostische Ausweitung der Psyche: der Anbeter wird zum Angebeteten.

[105] Reuss wie auch der jetzige Caliph William Breeze sind der Ansicht, dass wahre O.T.O.–Mitgliedschaft erst mit dem VII° beginne, zugleich mit der Sexualmagie. Die Grade VIII°– XI° nennen sich auch das Sanktuarium der Gno­sis. Ordensstruktur in: P.R. König: 'Materialien zum O.T.O.', A.R.W., München 1994, 22–23, https://www.parareligion.ch/synopsis.htm.

[106] Es gibt O.T.O.–Gruppen ohne maurerische Struktur, z.B. den Englischen O.T.O. des Kenneth Grant.

[107] Zum Beispiel nennt sich William Breeze, der jetzige Caliph, selbst 'His Sacred Majesty', andere nennen ihn 'Lord Caliph.' Er wird von seinen eigenen Leuten zum Ritter geadelt, so während seiner Wahl zum Caliph im September 1985, Transkript online auf https://www.parareligion.ch/minutes/minutes.htm.

[108] 'It means shifting the Centre of Gravity of the Human Race!' Crowleys Tagebuch vom 6. August 1923.

[109] Das gnostische Pleroma heisst nun Nuit, wohin das Sperma alias Hadit zurückkehrt.

[110] Polarität von Chokmah (die erleuchtende Intelligenz) und Binah (die heilige Intelligenz).

[111] 'The Order is in part putting out a call to the poor, the tired, the hungry; but it also promises to raise them up from this wretched state,' Claudia Kowalchyk: 'A study of two 'deviant' religious groups: The Assemblies of God and the Ordo Templi Orientis', NY 1994, 148.

[112] 'There's something honorable in suffering, you know. There's something– one of the reasons I hate Christia­nity so violently is I don't WANT anybody to die for my sins,' Kowalchyk, 140.

[113] Ausführlich mitgeteilt vom X° für die USA des Caliphats, David Scriven/Sabazius im November 1996 via Email. Die ganze Korrespondenz mit Anmerkungen auf https://www.parareligion.ch/megafile.htm.

[114] Crowley: 'I need a rotten stage of things to work on,' Tagebuch 1. Juni 1920.

[115] David Scriven, 'Agape' IV;1, California 1 May 2002, Seiten 2 und 3.

[116] Das Caliphat kann als bürokratische Firma mit Copyrightsinteressen ohne jegliche Spiritualität gesehen wer­den, wie vom Ex–Stellvertreter des Caliph Breeze, James Eshelman, mitgeteilt wird. 'O.T.O. [Caliphat] is just a club. A simple club. A wholly mundane thing. Its fate is in no sense tied into that of the Aeon itself,' so James Arthur Eshel­man, ehemaliger Stellvertreter des Caliphs am 8. April 1997. Und am 12. April 1997, Eshelman über William Breeze, den jetzigen Caliph: 'he is willing to sacrifice the spiritual development of the pre­sent generation [von Mitgliedern] since it's impossible to reform the post–Grady version of the Order anyway [d.h. die Crowley– oder Reuss–Version des O.T.O.]) in order to lay the best foundation for the spiritual growth of humanity for the next couple of thousand years,' indem Breeze Crowley–Bücher publiziert.

[117] Siehe das Kapitel 'Die Schöpfermacht' im RELOAD.

[118] Dazu müsste man wissen, was Göttlichkeit ist, oder wie sie aussieht: ob der verrottete Zustand evtl. psychisch gefühlt und möglicherweise die per Spermaglobuli induzierte Beruhigung und Aufhebung des psychischen Leidens als Göttlichkeit erlebt wird. Dies wird in Crowleys A.·. A.·. manchmal als Überquerung des Abyss be­zeichnet.

[119] Über seine Rolle im Caliphat im Kapitel über 'Die Spielausgabe einer O.T.O.–Fatamorgana' des RELOAD mehr.

[120] Ich spreche hier generell von Unterdrückung und nicht spezifisch vom O.T.O.

[121] Gegen Selbstvergottung oder religiösen Wahn?

[122] Georgos Vithoulkas: 'Die wissenschaftliche Homöopathie', Göttingen 1986, 129ff., dazu Marco Righetti: 'Ehrlicher: Wir wissen nicht, wie homöopathische Prädispositionen auf die nächste Generation übertragen werden,' Brief vom 6.3.1995 (siehe übernächste Fussnote).

[123] Was bewirken HI–Viren im potenzierten, resp. energetischen Zustand? Wären sie etwa eine Art gnostisches Gegenstück zum Logos?

[124] Gespräch mit Marco Righetti am 2.3.1995, Autor von: 'Forschung in der Homöopathie' Burgdorf–Verlag 1988.

[125] 'Magical Link' I:5, 1987, 2 und 'Thelema Lodge Newsletter', Berkeley Januar 1991.

[126] Mehrere Emails im September 1996.

[127] Der schon erwähnte IX°–Fragebogen von Phyllis Seckler weist besonders auf die dringend benötigte gute 'phy­sical condition' zur Anwendung der Sexualmagie hin, was die Frage erhebt, ob körperlich Behinderte Mitglied im Caliphat werden können. Dies wird zumindest für die unteren Grade bejaht. Theodor Reuss' Einladung von 1917 zu einer 'Alliance Internationale des Dames de la Rose+Croix' unter dem Briefkopf 'Ordo Templi Orientis – Bund für Internationale Versöhnung' richtet sich an den 'physisch und psychisch möglichst vollkommenen Menschen' (Faksimile in P.R. König: 'Der Grosse Theodor Reuss Reader', München 1997, 175). David Scriven, USA–X° des Caliphats: 'the imperfections of each individual can be viewed as magical expressions of individuality rather than as de­viations from an abstract ideal,' Email vom 3.11.1996. Hier jedoch ein anonym bleibender Bericht eines Mitglieds: 'Here is a tidbit that both you and Peter may find interesting. I was in the process of applying for my III° initiation in COTO when this accident occured. Everything was looking good. All my application paperwork was complete. I had arranged for a body to perform the initiation, paid my fees (please giggle here, it will make me feel better). When I informed the local 'big man' – I am fortunate(?) to have one of the 'Electoral College' members as a personal friend and we are members of the same body (Me, him, his wife, and 2 other single males form the body), that I was going to have to delay the initiation (which had been tentatively scheduled for October), he informed me that my physical condition might be grounds to deny me the initiation. Even after the rehab and all. On page 157 of 'The Equinox volume III number 10', edited by Hymenaeus Beta X° – William Breeze, copyright 1986, 1990 O.T.O, in Liber II – Manifesto of the O.T.O. it states '9. Every man and woman that is of full age, free, and of good report, has an indefeasible right to the III°.' When I brought this to his attention he responded that the scope of the words 'good report' included physical condition. This is not stated in any published document (and some that aren't 'published' but issued privately to members). I cannot even find wording that can be construed to indicate such. 'Good report' is normally defined as being current with dues and not having been disciplined by your local body (you aren't in trouble, or a trouble–maker, and generally liked by members). I am current with my dues, I am not now nor have I ever been disciplined by my bodymaster, I am very well liked by most of the members in the Alabama–Georgia area, and have even impressed several members of COTO of far higher degree (2 VII's and an VIIIth.). I teach yoga classes free to members, and have been heavily involved in the grunge work of setting up for events and initiations and have a history of helping other members in any way I can. In short, there is no reason why I should be denied my III°. I am not disgruntled by this in itself, I had been having doubts about going forward to III° for some time. It just bothers me that this action is in direct violation of the order's own published rules (the constitution makes no mention of physical abilities in connection with qualification for initiation).' Email December 2001.
Die alttestamentarische Vorstellung von der physischen Unversehrtheit, die auf die kultische Reinheit eines Priesters hinweist (3. Moses 21;16–21), erweist sich auch im Christentum als zählebig. Bis in die Moderne hinein bleibt etwa im Kirchenrecht des lateinischen Westens die körperliche Unversehrtheit die Voraussetzung für den Empfang höherer kirchlichen Weihen, Ruth Mellinkoff: 'Outcasts. Signs of Otherness in Northern European Art of the Late Middle Age', 2 Bände, Berkeley 1996, 1. Band, 114. Körperliche Unversehrtheit und Schönheit ist ein Zeichen für das moralisch Gute und Reine – Hässlichkeit, Verletzungen und körperliche Defekte hingegen deuten auf Unreinheit und Bosheit hin. Dieses ästhetische Konzept lässt sich schon in der griechischen Antike als Kalokagathia finden: das Wissen um die schöne Seele im schönen Leib.

[128] Der Begriff transident wird mehrheitlich im amerikanischen Psychiatriemilieu gebraucht.

[129] lashtal.com/nuke/PNphpBB2–viewtopic–t–4629.phtml, lashtal.com/nuke/PNphpBB2–viewto
pic–t–1825.phtml. Im Zusammenhang mit dem O.T.O. wäre hier auch der Sänger Genesis P–Orridge zu nennen, über den im Kapitel über 'Die Spielausgabe einer O.T.O.–Fatamorgana' im RELOAD mehr berichtet wird, ebenso über das Thema der Transsubstantiation (im Kapitel über 'Die Gnostiker'), die in Crowleys Gnostischer Messe fehlt.




© 2011 P.-R. König



Auszug aus Der O.T.O. Phänomen RELOAD, München 2011 — and the English "O.T.O. Rituals and Sexmagick" (1999).
Ebenso als Vortrag für C.E.S.N.U.R. 1995 an der Universität von Rom und 1997 am Crowley-Kongress auf Cefalú.

Peter-R. Koenig, PierLuigi Zoccatelli, Massimo Introvigne at Cefalù
Peter-R. Koenig, PierLuigi Zoccatelli, Massimo Introvigne at Cefalù.

About the event where this photo has been taken. Deutsche, längere Version.




Spermo-Gnostics and the Ordo Templi Orientis — Introduction to the "Ascetic and Libertine Gnostics"   [version July 99].
Versione italiana: Origine dei gruppi O.T.O. e la Magia sessuale.
Deutsche Version: Sperma-Gnosis und der O.T.O. [Version 2011]
Traduction française: Les Spermo–Gnostiques.
Traduccion castellano: Ordo Templi Orientis: Espermo-Gnósticos.
Tradução portuguesa: Os Espermo-Gnósticos e a Ordo Templi Orientis.
Ceská verze: Asketictí a Libertinstí Gnostikové.
Traduse in romana: Sperma-Gnoza.






Secrets of the Rosicrucians, Templars and the Illuminati

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