Documenta et Ritualia Fraternitatis Saturni

Magische Briefe - Okkulte Praxis - 7. Brief - Satanistische Magie
Verlag der Freude - Wolfenbüttel 1926

Eugen Grosche, Gregor A. Gregorius, Magische Briefe - Okkulte Praxis - 7. Brief - Satanistische Magie, 1926


[Ed. Wiedergegeben sind die Seiten VII.30-35. Faksimile auch in In Nomine Demiurgi Saturni 1925-1969, München 1998, 31-37]



In den gnostischen Ritualen der verschiedenen Systeme findet man die Wurzeln des späteren mittelalterlichen Satanskults verborgen. So sind tatsächlich einige der noch heute gebräuchlichen satanistischen Praktiken gnostischen Ursprunges. Dieses ist bei einer Betrachtung der satanistischen Magie von besonderem Interesse.
Die Barbelo-Gnostiker, die in den Mittelpunkt ihrer Lehren und ihres Kultes die Gestalt der Barbelo stellten, sind in ihrer Ausartung und in ihren absonderlichen Riten sicher Ursprung gewisser satanischer Sekten, welche noch heute existieren. Ihren Namen verdanken sie der Wortverbindung: Barbhe Eloha - "In der Vier ist Gott". Möglicherweise ist der Ursprung des Wortes auch in Baal zu suchen. Zu ihnen rechnen die Nikolaiten, Phibioniten, Stratiotiker, Levitiker, Borboriten, Koddianer, Zakchäer sowie die Barbeliten.
Die Lehren dieser Gnostiker fussen vor allem darauf, dass aus dem Pneuma 4 Äonen hervorgingen, die wiederum 14 andere gebaren, die sich in lichte und finstere Äonen trennten. Der Archon dieser unserer Welt, also Luzifer, stahl das Licht aus einer brüderlichen Lichtgemeinschaft. Sie lehren weiter:
Durch den Abfluss der männlichen und weiblichen Zeugungskräfte ist der Mensch mit dem Göttlichen verbunden und es soll nun durch die geistige Emanation dieser Kräfte das gestohlene Licht wieder dem Ursprung zurückgegeben werden.
Aus dieser Überzeugung entstanden nun die sonderbaren Kulte, welche die Barbelo-Gnostiker mit der nihilistisch-gnostischen Lehre teilweise gemeinsam haben. So besassen sie ihre Frauen zum gemeinsamen Geschlechtsverkehr auch zu gleicher Zeit. Sie pflegten in jeder Beziehung die Wollust und die Schwelgerei. Es war bei ihnen üblich, dass nach dem Festmahle der Mann den Platz an der Seite seiner Frau verlässt mit dem Befehl an dieselbe: "Steh auf und gib dich meinem Bruder hin!"
Nachdem bei dem Geschlechtsakt der männliche Same ausgeflossen war, benutzten sie das Sperma zu ihren Kulten und Salbungen, ebenso das Menstrualblut der Frauen. Der eigentliche Begattungsakt durfte nicht vollständig befriedigt werden.
Wurde eine Frau jedoch trotzdem schwanger, so führte man gewaltsam eine Frühgeburt herbei. Man nahm diese Fehlgeburt, vermengte sie mit Honig, Pfeffer und anderen Gewürzen und verspeiste dieselbe.
Diese gnostischen Sekten fasteten auch nicht und es gipfelte, wie gesagt, ihr Kult in der höchsten Verehrung des Spermatikos-Logos, welcher der Samenträger ist der heiligen Weltvernunft.
Auch bei Demokrites und bei Diogenes von Apollonia, auch in der Stoa, ist die Lehre von der Natur des männlichen Spermas, dass dieselbe eine pneumatische lebenserzeugende göttliche Substanz ist, immer wieder zu finden.
Auch in den alten rosenkreuzerischen Lehren ist ja verborgen, dass Sperma die Prima-Materie auf der organischen Basis darstellt.
Sich mit Gott verbinden, heisst bei den Gnostikern, sich mit seinem Samen, mit der Zeugungssubstanz des Weltalls, in eins zu verschmelzen (siehe "Magischer Brief No. 8: "Sexual-Magie".")
Besonders die die Karpokratianer sagen, mit beispielloser Kühnheit aus der nihilistischen gnostischen Spekulation die praktischen Konsequenzen. Diese Sekte pflegte einen besonderen Jungfrauenkult. Darunter verstanden sie solche Frauen und Mädchen, deren Geschlechtsteile noch nie mit männlichem Samen in Berührung gekommen waren, da diese stets denselben mit dem Munde aufzufangen verstanden hatten. (siehe Magischer Brief Nr. 8: "Sexual-Magie".") Diese Angaben sind näher nachzulesen in den Büchern über die Gnosis, siehe Leisegang, 'Die Gnosis', S. 186 u. ff. oder Schulz 'Dokumente der Gnosis', S. 160 u. ff., worin sie veröffentlich sind. Wir geben nachstehend einen kurzen Auszug aus dem Ritualbuch einer frühen gnostischen Sekte, der Barbelo-Gnostiker, das wir dem Geheimarchiv entnehmen.

Zeremonie der Schliessung des Schleiers

(Hohepriester um Altar mit in Erektion befindlichem Phallus).

Dich, grosser Bildner rufen wir an.
Dreimal rufen wir Deinen heiligen Namen.
Den Namen des Fürsten der Leere,
Den Namen des grossen Demiurgen:

Jaldabaoth

Wir rufen siebenmal sieben die heiligen zwölf Engel der Eden;
(zugleich mit der Gemeinde:) Babel, Achamoth, Naas, Bel, Belias, Satan, Saël, Adonäus, Kauithan, Pharao, Karkemenos, Sathen.
(Hohepriester fasst mit linker Hand die Oberpriesterin bei der rechten Hand, et phallum suum ad gremium sacerdotis ducit),
Ich führe Dich, Jungfrau Maria, rein und fleckenlos, gen Osten und rufe die Geister der
1. und 2. Sphäre
Ich hebe Dich, kraft meine Willens,
zum Mittelpunkt des Pleroma.

(Hebt die Priesterin auf den Altar, stellt sich mit emporgestreckten Armen anbetend und verschwörend davor.)
Wir rufen den grossen Engel der unteren Siebenheit mit seinem unaussprechlichen Namen.

Saturn

(Die Hohepriesterin hebt die Hand und auf ihre Zeichen umhüllt, langsam aus dem Boden vor dem Altar steigend, ein roter Schleier den Altar, hinter dem der Hohepriester unter feierlicher Musik mit der Hohenpriesterin, welche ihm vom Altar herab in die Arme sinkt, coitum secundum caeremoniam proescriptam efficit.)
Die Gemeinde singt kniend die Worte: Jo, Jo, Joo, JAO Sabao, Kyrie
Abraxas, Kyrie Mithras
Kyrie Phalle.
Es folgt dann die Zeremonie der heiligen Kollekte. usw. (Weitere Einzelheiten sollen hier nicht zur Veröffentlichung gelangen; auf diese These wird im Rahmen des Magischen Briefes Nr. 8 "Sexual-Magie" zurückgekommen werden.)

Gnostici noscuntur oomnen scientiam in Satana


Es ist also für den Chela nunmehr in seinem geistigen Werdegang und Studium der Geheimwissenschaften Pflicht, sich in die Lehren der heiligen Gnosis zu versenken, sie von ihren Uranfängen an, in ihren sämtlichen Abarten, Sekten usw. zu studieren und sich zu eigen zu machen. Die heutige Magie ist noch eng verbunden mit den gnostischen Geheimlehren, die freilich auch nicht aus den in dem öffentlichen Buchhandel angezeigten Büchern zu lesen sind.
In den nun folgenden jahrhunderten, in denen sich der dogmatische, die alten Kulte zerstörende Einfluss der christlichen Kirche immer bemerkbarer machte, verlor natürlich auch die göttliche Magie ihre Bedeutung. Die Lehren gingen zum Teil verloren, wurden von den Eingeweihten und Priestern absichtlich in Symbolik verborgen, deren Schlüssel ebenfalls teilweise verloren gingen. In den stückweisen Überlieferungen wurde vieles missverstanden und falsch gedeutet.



 

In Nomine Demiurgi Saturni 1925-1969    First installment of 400 pages of saturnian documents
In Nomine Demiurgi Nosferati 1969-1998   Another 400 pages dealing with the History of the F.S.
In Nomine Demiurgi Homunculi    Further 420 pages about the F.S.

Mehr über diese Orden und ihre Protagonisten in: Andreas Huettl und Peter-R. Koenig: Satan - Jünger, Jäger und Justiz



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