Ordo Templi Orientis

O.T.O. Phenomenon Books

Abramelin & Co.

Von Heiligen Schutzengeln und anderen UFOs

By Peter-R. Koenig

This is the shortened and outdated online-version of a book from 1995 with the same title. This internet-version does not contain any picture-material.
The interested reader is referred to the book, ISBN 3-927890-24-3 — available through:

A.R.W.
Manfred Ach
Gunta-Stölzl-Str. 9
D - 80807 München
Deutschland / Germany

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Largely expanded, updated and revised text-parts of this book are included in the 2011 version of Der O.T.O. Phänomen RELOAD.

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Parts of this book have been translated into English: Smoke Gets In Your Aiwass Part One and Smoke Gets In Your Aiwass Part Two.

© Peter-Robert Koenig

Die Heilige Magie des ABRAMELIN, Protagonist of the Ordo Templi Orientis


             Es ist höchst bedauerlich, dass man heutzutage so wenig unnütze
                                                         Neuigkeiten erfährt.

                                                                 [Oscar Wilde]

  

Abramelin & Co.
Von Heiligen Schutzengeln und anderen UFOs



Zwischen den Welten
  Der Abramelin-Text
  Mysterium iniquietatis
  Die magische Hausväterliteratur

Wirkungsgeschichte Teil I
  Crowleys Abramelin
  - das Tagebuch vom Februar 1900
  - I think my spaceship knows which way to go
  - We know Major Tom's a junky
  - Ich bin mein eigenes universelles Radio
  Choronzon Club
  Karl Germer
  Engel ueber Rio
  Grüezi Schutzengel
  Die Nachtseite von Eden
  - der Lam-Kult
  - der Maat-Kult
  Red Mutant Eyes Gazed Down On Hunger City
  Plan 9 from Outer Space
  L'Alba dell'Anticristo

Wirkungsgeschichte Teil II
  H. Campbell (1929)
  Georges Chevalier (1973)
  Lionell Snell (1977)
  Weitere Beispiele
  Franz Bardon, Emil Stejnar und die ko(s)mische Anatomie

And Adonai delighted in him exceedingly
  Brief von Michael Aquino
  Walter Jantschik: Die Schutzengelbeschwörung durch ABRAMELIN
  Claas Hoffmann: Besessenheit, Mister Spock & Abramelin
  Ein HGA-Ritual des OTOA
  Emir Salihovic: Über den Heiligen Schutzengel

Nachtrag zu Krumm-Heller
  Brief von Otto Buchinger jr.
  Basil Thomson: Queer People
  John Gaster: Krumm-Heller in England


Bildteil [nicht in der online-Version]
Peter Hammers  ABRAMELIN, Typoskript  von Traugott  Egloff (fälschlicherweise
 C.G. Jung zugeordnet)
Traugott Egloff: Zauberei?
Der Wahrhaftige Feurige Drache (Ausschnitte)
Franz Sättler zum Abramelin-Text (Ausschnitt)
Guido Wolther: Die Luciferische Evokations-Hierarchie 
Zwei Golden Dawn Manuskripte Henochischer Magie

Peter-R. Koenig Abramelin & Co. Von Heiligen Schutzengeln und anderen UFOs  Choronzon Club C F Russell Karl Germer H. Campbell Georges Chevalier Lionell Snell Franz Bardon Emil Stejnar
Dies ist der sechste Band zum "OTO-Phäno­men." Es gelten hierzu die Vorworte und Danksagungen in "Das OTO-Phänomen" (vergriffen) und "Ein Leben für die Rose." Im vorliegenden Text wird auf folgende Bücher des Autors hingewie­sen:[1] *
 - Der Kleine Theodor Reuss Reader, München 1993
 - Das OTO-Phänomen, München 1994
 - Materialien zum OTO, München 1994
 - Der OTOA-Reader, München 1994
 - Ein Leben für die Rose, München 1995

Zwischen den Welten


Engel sind heidnische Wesen, der Glaube an sie ist älter als das Christentum. "Bereits in Texten des alten Ugarit, eines schon in der Jungsteinzeit (im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr.) besiedelten nordsyrischen Stadtstaates, begegnen uns We­sen in der Funktion von göttlichen Boten. Auch bei den Assyro-Babyloniern gab es Engel als Boten und Diener der Götter. Diese überkommene und übernommene Vor­stellung einer Art von himmlischem Hofstaat hat sich in der jüdischen Bibel, im Alten Testament, bunt entfaltet."[2] *
 
Ca. 300 Stellen der Bibel erwähnen Engel. Grob-poetisch ausgedrückt erfolgt bald eine himmlische Inflation und "überzählige" Engel purzeln als Teufel und Dämonen auf die Erde. Gemäss Domenicus Illiteratus gibt es 11'029'663 Teufel, hierar­chisch geordnet nach 13 Hauptteufeln, 9476 Teufeln des oberen und mittleren Ka­ders, sowie 788'610 Teufel des unteren Kaders usw.[3] *
 
Es ist hier nicht der Platz, alle bisherigen "teuflischen" Organigramme, die die verschiedenen Weltreligionen und religiösen Sonderformen (z.B. Emanuel Sweden­borg, 1688-1772)[4] * hergestellt haben, zu diskutieren.[5] *
Mittelpunkt dieser kleinen Studie ist ein Text aus dem 14. Jahrhundert, genannt "Des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie" oder auch "Das Buch der Heiligen Magie des Abramelin." Der Einfachheit halber wird dieser Text in dieser Studie "Abramelin-Text" genannt.

Da es den Rahmen dieser Untersuchung (die eigentlich nur ein Vorwort zum Faksi­mile-Abdruck einer Version eines Abramelin-Textes sein will) sprengen würde, den gesamten historischen Kontext von Engelsbeschwörungen zu zeichnen, sei nur schlagwortmässig hingeworfen, dass solche Beschwörungen in der Renaissance in­tensiv betrieben worden sind und auch in der heutigen Zeit die Gestelle in den esoterischen Buchhandlungen reichlich entsprechende Literatur anbieten.

Der Abramelin-Text


Dieses Vorwort zum Typoskript-Faksimile enthält keine historische oder inhaltliche Analyse des Abramelin-Tex­tes. Zum Historischen sei hier vor allem auf die Bücher von Gerschom Scholem hingewiesen;[6] * als inhaltlicher Hintergrund seien hier dem Leser die römisch-katholische,[7] * und so weit wie möglich, die jüdisch-kabbalistische Angelologie vorgestellt.


Der mysteriöse Araber Abramelin übermittelt dem ebenso mysteriösen Abraham von Worms eine nebulöse Rezeptur zur Zusammenstellung von persönlichen Ritualen, die eine Verbindung/Kommunikation mit dem persönlichen Heiligen Schutzengel herstel­len. Dadurch wird man an erster Stelle zum Freund der Engel und an zweiter Stelle Beherrscher der Dämonen. Der Vorgang scheint gegenseitig: Mensch und En­gel werden u.U. eins und stellen so eine Brücke zum Göttlichen dar.[8] *
Währenddem einige Rezensenten annehmen, der Heilige Schutzengel, wie ihn Abrame­lin beschreibt, sei eine Art innere Instanz, die das Verstandeswissen mit der göttlichen Weisheit zusammenführe, scheint sich der Text selber jedoch stellen­weise gegen eine solche Annahme zu wenden.

Der Abramelin-Text ist für viele Okkultisten der Auslöser für die Beschäftigung mit dem eigenen Heiligen Schutzengel. Im Rahmen des OTO-Phänomens interessiert u.a. die Wirkungsgeschichte des Textes auf Aleister Crowley und seine Epigonen. Die Erlangung der Kommunikation mit dem eigenen Heiligen Schutzengel (hier als HGA, Holy Guardian Angel, abgekürzt) kommt in Crowleys OTO-System im IX° vor. Und falls man die Identifizierung des Ichs mit dem Phallus als Kommunikation mit dem Schutzengel ansieht, dann auch im zugehörigen VIII°.[9] * Der Schutzengel ist ausserdem zentrales Thema in Crowleys 1907 gegründeter Golden Dawn-Kopie "Argenteum Astrum" (AA). Da von den Thelemiten der OTO als Vehikel des AA gese­hen wird,[10] * verwundert es jedoch, dass dem Abramelin-Text nicht vermehrt Bedeu­tung in den OTO-Gruppen zukommt.


In dieser Studie werden Erlebnisbeispiele von Einzelpersonen oder Gruppen im Um­kreis des OTO-Phänomens geschildert. Diese sind Bestandteil des Kapitels "Wirkungsgeschichte Teil II," während im ersten Teil vor allem die Biographie Crowleys mit dem Schwerpunkt HGA aufgerollt wird. Der Inhalt der Kapitel ist eine mündliche Darlegung des Inhaltsverzeichnisses und soll zeigen, was man im Umkreis von Heiligen Schutzengeln erleben kann. Dies wird vor allem im letzten Kapitel "And Adonai delighted in him exceedingly" von einigen Protagonisten des Okkultismus im Umkreis des OTO-Phänomens in eigens für diese Studie geschriebe­nen Texten dargestellt.


In vielen okkulten Schriften und so auch im Abramelin-Text werden unzählige Na­men zur Anrufung und Beschwörung von Engeln aufgeführt. Alle sind männlich, was auf die männliche Macht und den männlichen Kampf der Himmelsfürsten hinweist.[11] * Engel heissen immer Michael oder Gabriel oder Raphael,[12] * "aber niemals hat ir­gend jemand irgend etwas von einem Engel gehört, der etwa Sieglinde hiesse oder Annemarie."[13] * Gefallene Engel erscheinen jedoch nicht notgedrungen in quasi-men­schlicher Gestalt, und sie zeigen auch keine ausschliessliche Vorliebe für Frauen.

UFOs und andere Heilige Schutzengel können als Sammelbegriff/Synonym für be­wusstseinserweiternde und/oder verändernde Phänomene aufgefasst werden. Die in dieser Studie beschriebenen quasi-religiösen Visionen und Stimmen ähneln in ihren Begleitumständen den UFO-Begegnungen (z.B. Halbschlaf, wiederholter Him­melsflug- oder besuch (Astralreise), zelluläre Körperauflösung, Ego-Auflösung, Erinnerungen an eine unbekannte Herkunft, Begegnung mit einer übermenschlichen Wesenheit oder Gesellschaft mit Interesse am Individuum und der Menschheit, apo­kalyptische Visionen, Bewusstseinsveränderung durch das Erlebnis, Mission). Mit dieser Studie will jedoch keinesfalls der These Vorschub geleistet werden, dass UFOs und Ausserirdische "moderne"[14] * Versionen von Engeln und Dämonen seien. Es sollen lediglich auffallende Ähnlichkeiten angedeutet werden. Um die Ähnlichkeit zu betonen, werden die Begriffe "ausser-menschlich," "über-menschlich," "ausser-irdisch," "über-irdisch" u.dgl. synonym gebraucht.


Diese Studie bietet keine vergleichende Analyse dieser Phänomene an, sondern will den Interessierten in beschreibender Form an bislang brachliegendes Mate­rial heranführen. Das Thema UFO und Schutzengel beschränkt sich strikt auf den Umkreis um Crowley und den OTO.

Folgendes Schema könnte die Visionen (ob nun okkult oder UFO-abhängig) kategori­sieren: quasi-physische Ereignisse (körper- und/oder bewusstseinsbezogene Erleb­nisse mit Engeln oder UFOs), die Weitergabe von Informationen und schliesslich die Folgen der Bewusstseinsveränderungen (Kreativität, Mission). Rationalität und Irrationalität können in einem erweiterten Bewusstseinsbegriff zu Orientie­rungskräften menschlichen Verhaltens vereint werden.

Das vorliegende Manuskript

Das hier nun als Faksimile reproduzierte Typoskript stammt aus dem Besitz von Oscar R. Schlag (über den in den bisherigen Büchern zum OTO-Phänomen vom Autor ausgiebig berichtet worden ist). Der Hersteller der Abschrift nach der Vorlage von 1725 des damaligen Herausgebers Peter Hammer ist Traugott Egloff.
In der Schweiz hat sich in den 1940er Jahren eine kleine an Abramelin interes­sierte Gruppe zusammengeschart: X°-OTO F.L. Pinkus/Elieser (der geistige Vater H.J. Metzgers), Herr Struppler und Ingenieur Traugott Egloff aus der Badener­strasse in Zürich. In Metzgers "Mitteilungsblatt des psychosophischen Institu­tes" singt Egloff 1949 via Nietzsche und Kant ein Loblied auf den Hatha-Yoga, hinter dem "mehr steckt als die kühnste Phantasie sich träumen lässt."[15] * Da man in Metzgers Gruppe eine eher ablehnende Haltung gegenüber Abramelin einnimmt (trotz Pinkus' Kristallkugel),[16] * liest man in den OTO-Publikationen diesbezüg­lich kaum etwas [die Stellungnahme Metzgers folgt im Kapitel "Wirkungsgeschichte"]. Egloff korrespondiert mit C.G. Jung (1875-1961);[17] * dessen Antworten finden sich in Band Drei von Jungs Briefsammlung.[18] * Daraus ist zu ent­nehmen, dass sich Egloff mit seiner Anima auseinandersetzt und Jung die "bestürzende Feststellung" mitteilt, dass ihm der Schatten, trotz dessen Bos­heit, eine Art Ehrfurcht einflösse, die mit Bewunderung vermischt sei. Dies gibt Jung Stoff zum Nachdenken.[19] *
Egloff macht sich in Sachen Abramelin in den brasilianischen Dschungel auf, wo er angeblich spurlos verschwindet und am Karfreitag 1969 stirbt.[20] *
 
In den 1980er Jahren verweigert Schlag dem ehemaligen Herausgeber der schweize­rischen Freimaurerzeitschrift ALPINA, Jürg von Ins, der auch Mitglied von Schlags "Hermetischer Gesellschaft" ist,[21] * die Herausgabe dieses Typoskripts. Dieser gelangt jedoch (laut Schlag) bald über Helmut Möller (der schon an einer Art Professo­renroman über Theodor Reuss gebastelt hat) an eine Kopie, was Schlag wiederum masslos verärgert. Seitdem tauchen hin und wieder Kopien dieser Egloff-Version auf, die v.Ins als Jung-Version anbietet, so zum Beispiel beim Wiener Bardoni­sten Emil Stejnar,[22] * der in dieser Studie gesondert Erwähnung finden wird.
Im Versuch einer kritischen Textausgabe des Abramelin-Textes[23] * fällt v.Ins auf Schlags Mär herein,[24] * das Typoskript stamme aus dem Nachlass C.G. Jungs, der mit dem Abramelin-Text experimentiert habe. Eine schon oberflächliche Betrachtung deckt jedoch auf, dass die Typen der Schreibmaschine, die Traugott Egloff für sein Werk "Zauberei?" verwendet, dieselben, wie die des angeblichen Jung-Abrame­lin-Textes sind. Da überdies die von v.Ins bei Diederichs Gelber Reihe herausge­gebene Abramelin-Textausgabe ohnehin von faktischen Fehlern wimmelt (so verwech­selt er Karl Germer (Saturnus) mit Johannes Göggelmann (Saturnius)),[25] * sei dem Leser v.Ins' eigenwillige Ausgabe also nur mit Vorbehalt empfohlen.

Die von Schlag und demzufolge auch von v.Ins Jung zugesprochene Abschrift der Peter Hammer Ausgabe stimmt mit der vorliegenden Egloff-Version insofern überein, dass sich in der "kritischen" Textausgabe von v.Ins die al­lein Jung zugesprochenen Fussnoten-Quellen allesamt in der Egloff-Version befinden, z.B. v.Ins, Seite 95, Fussnote 3 ist wortidentisch mit der Egloff-Version, Seite 10 unten. Es drängt sich zusätzlich der Verdacht auf, dass v.Ins unter dem Zwang, in den "Prosa-Teilen" (Kapitel 1 und 3) so eigenwillig wie möglich zu sein, Textstellen umgestellt und ergänzt, zumindest aber den Sprachstil seiner Vorlage (falls es nicht tatsächlich ein Jung-Typoskript gibt) zum Teil massiv verändert hat. Das Zweite und das Vierte Kapitel (die "Magie-Teile") sind von v.Ins im Vergleich mit anderen Abramelin-Versionen massiv gekürzt worden. Hingegen sind die magischen Tafeln des Vierten Buches bei der hier vorliegenden Egloff(Jung?)-Version schon im Typoskript stark reduziert.

Erfahrungsgemäss hat v.Ins auf Fragen nicht reagiert. Der "Erbengemeinschaft C.G. Jung" ist ausserdem das vorliegende Dokument nicht bekannt.[26] *
 
 
Da diese Studie "Abramelin & Co." keine moralisierende oder praktische Wirkung beansprucht, und damit sich der interessierte Leser selber eine so vollständig wie mögliche Abramelin-Werkausgabe zusammenstellen kann, sei auf folgende drei im Buchhandel leicht erhältliche Versionen hingewiesen:

Johann Richard Beecken: "Die Heilige Magie des Abramelin" im Schikowski-Verlag, Berlin.[27] * Dies ist eine leicht gekürzte deutsche Übersetzung von

S.L. MacGregor-Mathers: "The Book of the Sacred Magic of Abra-Melin the Mage" Nachdruck der Ausgabe 1898 (in dem Jahr, in dem Aleister Crowley Mitglied des Golden Dawn (GD) wurde)[28] * by The Aquarian Press, England.[29] * Jürg von Ins hat manches aus Mathers Kommentaren übernommen.[30] * Für den okkulten Praktiker ist Mathers Ausgabe von besonderem Wert, da hier eine Auseinandersetzung mit den Namen der Dämonen und eine Analyse der magischen Quadrate stattfindet.

Georg Dehn, Buchhändler in Worms (siehe "OTO-Phänomen," 66), hat ein Faksimile einer Peter Hammer-Ausgabe als "Buch Abramelin" neu eingedeutscht[31] * und im Frühjahr 1995 mit einem persönlich gefärbten Vor- und Nachwort versehen (Verlag Neue Erde, Saarbrücken). Dehns Version versucht zwar, sich v.Ins ge­genüber kritisch zu verhalten ("Im Grunde hat die Ausgabe von Diederichs mich damals schon sehr mitgenommen, verunsichert, geschlaucht"),[32] * übernimmt je­doch einige seiner Textpassagen (inklusive faktischer Fehler) und biographi­schen Hinweise. Da Dehn den Neureligionen nahesteht ("Du kannst mich Mystiker nennen und dem gnostischen Spektrum zuordnen"),[33] * bringt er die Sufis, die christlichen Gnostiker von Nag Hammadi[34] * und historische Persönlichkeiten in die Nähe von Abramelin. Dehn hat in Worms historische Spuren eines Abraham gefunden, während Josef Grasser[35] * dort vergeblich geforscht hat.[36] *
 
 
 
Da obige Werke reichlich Diskussionsmaterial zur Historie der Gestalt Abramelins und des Abraham von Worms vorlegen, ist dies ein weiterer Grund für die vorlie­gende Ausgabe der ARW, sich mehrheitlich auf die Wirkungsgeschichte im Umkreis des OTO-Phänomens zu konzentrieren.

Nach einigen die Studie komplettierenden Abbildungen schliessen sich ohne Kom­mentare das Egloff-Transkript des Abramelin-Textes an; es folgen eine Studie von Traugott Egloff, ein Ausschnitt aus dem "Wahrhaftigen feurigen Drachen," Franz Sättlers Meinung zu Abramelin, die "Lucifer-Beschwörung" des Fraternitas Sa­turni-Grossmeisters Guido Wolther[37] * und zwei Golden Dawn-Manuskripte als Bei­spiel der Henochischen Magie.

Mysterium iniquietatis


Da der Abramelin-Text sowohl jüdisch wie auch römisch-katholisch scheint, lohnt es sich, die Angelologie respektive Dämonologie beider Glaubensrichtungen aufzu­rollen. Abraham, der Autor des Abramelin-Textes, hat in der Zeit der Hochblüte der römisch-katholischen Kirche gelebt,[38] * und deren popularisiertes Dogma hat si­cherlich den Text beeinflusst. Im Gegensatz dazu scheint es in der jüdischen Kabbala kaum einheitliche Aussagen zu geben, so dass nur Sonderformen in den Ab­ramelin-Text eingeflossen sein können. Diese werden aufgrund ihrer weitgefächer­ten Komplexität hier jedoch nur angedeutet. - Die lutherische Dogmatik entfällt hier, da der Abramelin-Text historisch vor Luther entstanden ist.
Vom römisch-katholischen Standpunkt aus gesehen, handelt es sich bei allem, wo nicht Jesus Christus im Mittelpunkt des Weges steht, um Satanismus. Um einer rein christlichen Stigmatisierung der in dieser Studie auftretenden Gruppen (z.B. OTO) und Einzelpersonen (z.B. Aleister Crowley) durch den Satanismus-Be­griff vorzubeugen, wird dieser Terminus (falls er sich ausserhalb des römisch-katholischen Kontinuums oder ausserhalb von Zitaten auffindet) im vorliegenden Text nur in Klammern verwendet.[39] *

Römisch-Katholische Engel[40] *

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen. 1,1), und "zur Vervollkommnung des Universums einige geistige Wesen ... ohne Körper."[41] * "Zugleich am Anfange der Zeit hat Gott beiderlei Geschöpfe, die geistigen und die körperlichen aus Nichts [ex nihilo] erschaffen,[42] * nämlich die Engel und die Welt."[43] * Jedoch ist "nichts unkörperlich ausser allein Gott [Johannes 4;24], da er allein das unkörperliche einfache Wesen" sein kann.[44] * Alle seine Geschöpfe zeichnen sich durch Vielfalt aus: die Engel sind zusammengesetzt aus Akt und Potenz, aus Wirklichkeit und Möglichkeit, Substanz und Sein, Sosein und Dasein, aus Essenz und Existenz - je­doch nicht aus Körper und Geist oder Materie und Form.[45] * Form kann jedoch ohne Materie und Körper existieren und bleibt zusammengesetzt aus Akt und Potenz.[46] * Da die Schöpfung nicht einheitlich sein kann, findet man in ihr eine Rangord­nung[47] * - so auch unter den Engeln. Die Engel existieren ausserhalb von Raum und Zeit: sie stehen am Ufer der Zeit, in die sie bei Bedarf eintauchen können. Sie besitzen jedoch keine Zukunftsschau, da die zukünftigen Ereignisse ihnen erst ins Bewusstsein kommen, wenn der betreffende Moment "vorbeischwimmt." Zukunfts­schau und freier Wille schliessen sich aus. In den Engeln sind die eingegossenen Ideen: für sie gibt es keine Möglichkeit, etwas zu lernen: sie können keine Ein­zelerfahrungen sammeln (so wie der Mensch), vielmehr erfassen die Engel das We­sen der Geschöpfe gleichsam mit einem Blick und unabänderlich.[48] * Für sie gibt es nur natürliche, aber keine übernatürliche Erkenntnis- und Aktionsbereiche. Ihre Unvergänglichkeit, ihre Unveränderlichkeit und relative Zeit- und Raumlosigkeit gibt ihnen aber eine Mittelstellung zwischen Gott und den übrigen Geschöpfen. Sie sind übermenschliche, persönliche Wesen.
Das Endziel jeder Schöpfung ist die beseligende, unmittelbare Anschauung Gottes von Angesicht zu Angesicht.[49] * [Ist die mensch-engelhafte Kommunikation also nur eine Übung für das übernatürliche Endziel?].

Gottes Prüfungsgebot und die Sünde der Engel

Alle Geschöpfe Gottes besitzen den freien Willen, so auch die Engel. Gott setzt allen ein Prüfungsgebot auf, den Engeln ein spezielles, über das jedoch kein Dogma verlautbart ist. Von Theologen wird spekuliert, ob einige der Engel viel­leicht selber Gott werden oder Jesus Christus nicht akzeptieren wollten, den ihnen Gott vorausschauend vorgestellt hat.
Möglicherweise hat Gott allen Engeln befohlen, vor dem Menschen niederzuknien, was einige Engel ablehnten.[50] * Oder einige Engel haben die dem Menschen in Mög­lichkeit gestellte hypostatische Union mit Gott geneidet.[51] * Stolz und Nachahmung des Sohnes Gottes (Luzifer als 2. Sohn Gottes)[52] * sind andere mögliche Ursachen der Engelssünde. Die Theorie einer angeblichen Fleischessünde der Engel aus dem apokryphen Buch Henoch und Gen 6,2 handelt theologisch gesehen jedoch höchstens von einer Zweitsünde.[53] *
Was auch immer die Ursache gewesen ist, der Kampf um die Nähe Gottes geht für den Erzengel[54] * Luzifer und seine Schar verloren. Sie fallen aus dem Himmel.

Die Engelssünde macht aus dem Engel Luzifer den Satan und aus den mitgefalle­nen Engeln die ihm unterstellten Dämonen. Die Sünder bekommen neue Namen,[55] * d.h. Amts- oder Tätigkeitsbezeichnungen.[56] * Luzifer, Lichtbringer, wird erst im hohen Mittelalter "Eigenname" des Obersten der gefallenen Engel, in Anlehnung an Isaias 14;12: vorher wird der Name Luzifer auch Christus beigelegt.[57] *
Alle Geschöpfe sind zur Verherrlichung Gottes geschaffen, das Gute wendet sich ihm in Dankbarkeit zu, das Böse aber sucht ein Sondergut, ein Sonderziel.[58] * "Der Teufel und die anderen Dämonen sind von Gott der Natur nach gut erschaffen, aber durch sich selbst [den freien Willen] böse geworden."[59] *
Das Streben nach dem Guten wird nun von den Dämonen zum Bösen missbraucht. Selbst wenn sie zuweilen "etwas Gutes tun, so tun sie es doch nicht - ihr Han­deln ist immer schlecht."[60] * Es gibt auch keine neutralen Engel.[61] * Ihre Entschei­dung, die zum Sturz aus dem Himmel geführt hat, ist unwiderruflich.[62] * Die Erde wird nun zum Schauplatz des Ringens der Engel um die Menschen.

Die Bestimmung des Menschen

Der Mensch ist dazu bestimmt, die abgefallenen Dämonen im Himmel wieder zu er­setzen; die leeren Himmelsthrone einzunehmen.[63] * Die menschliche Kreatur ist dem wechselvollen Ringen der Dämonen um die verlassenen Engelssitze im Himmel ausge­setzt.
Die Materie hat nicht nur den Hauptzweck, die Menschen vor unwiderruflicher Sünde abzuhalten (da die Materie verzögert), sondern als Sakramente (und Sakra­mentalien) erfüllt sie einen Sonderzweck als Medizin, indem sie missbrauchte Ma­terie entsühnt.

Der Mensch ist in die körperliche Welt hinein erschaffen worden, die keinen Selbstzweck, sondern einen Nützlichkeitszweck erfüllt. Auch die Materie ist zur Verherrlichung Gottes geschaffen. Die gnostische Auffassung, die Schöpfung sei ein zwar sinnreich erfundenes Kunstwerk, jedoch mit einem (vorgesehenen) Mate­rial- und Marketingfehler behaftet, wird vom römisch-katholischen Dogma aber­kannt. Gott hat den Menschen in die Materie gepflanzt, damit ihm, durch die ver­zögernde Beschaffenheit derselben, die Erkenntnis durch den freien Willen in lernender Weise verschafft wird, da ja einige Engel durch ihren einmaligen Ent­scheid, ohne durch die verzögernde Materie in ihrem Urteilsvermögen gehindert, ihre Himmelsthrone definitiv verlassen haben.

Die Engel besitzen die ihnen grösstmögliche Seligkeit. Nur ein unwesentlicher Zusatz kommt den Engeln, nach der Erschaffung des Menschen zu, erwachsen aus der Freude an den Erfolgen im Dienste ihrer Schutzbefohlenen.[64] *
 
Alle Engel sind zum Schutze der Menschen berufen. Sie schützen vor den Gefahren auf dem Weg zum Himmel, und vor allem vor denjenigen, die mit List diesen Weg zu versperren suchen.[65] * Es ist kein Dogma, jedoch theologisch sicher und moralisch gewiss, dass jedem einzelnen Menschen ein einzelner Schutzengel zur Verfügung steht.[66] * Der Schutz der Engel richtet sich nicht nur allgemein gegen die "Gewalt der Dämonen," sondern in besonderer Weise gegen die persönlichen Schadensdämo­nen.[67] * Diese sind Nachäffungen der Schutzengel, die zu allen Lastern versuchen, von Luzifer bestimmt sind und deren Zahl in die volle Legion gehen kann.[68] * Schon von Geburt an stellt der römisch-katholische Ritus Exorzismen (z.B. im Taufri­tus) zur Verfügung.

Wie auch die Engel wird der Mensch geprüft. Der erste "Teufelspakt" ist das Ver­langen der Stammeltern gewesen, mit Hilfe des Satans ihr Wissen und Können zu vermehren. [Der Schutzengel Abramelins ist also vom römisch-katholischen Stand­punkt aus ein Dämon].[69] * Mit Dämonen zu paktieren, bedeutet Auslieferung an das Böse. Der Teufel ist nicht durch menschliche Kraft bannbar, nur zum Schein geht er auf die Befehle des Menschen ein. Ausser Gott sind allein die Schutzengel stärker als die Schadensdämonen, da sie durch das Erscheinen Christi mehr Kraft erhalten haben (um den Menschen zu nützen), die Dämonen hingegen "schlaff und ohnmächtig" wurden und daher "von den Engeln überwunden" werden können.[70] * Zu­sätzlich zur passiven Höllenstrafe müssen die Dämonen gehorchen, dies als aktive Höllenstrafe.

Mit göttlicher Dispens dürfen die Dämonen zeitweilig die Hölle verlassen[71] * und haben die natürliche Freiheit, mit den Menschen in Verbindung zu treten. Sie sind ihrer Engelnatur nach zwar nicht allgegenwärtig, können sich aber mit einem gewissen Zeitverbrauch im Raume blitzschnell von einem Ort zum andern bewegen.

Nur durch die Sinne ist der unmittelbare Verkehr/Umgang mit den Engeln möglich: durch Visionen und Stimmen. Daher müssen die Engel körperliche Gestalt annehmen und sich der menschlichen Sprache bedienen. Vision und Schauung können aber auch durch innere Anschauungsbilder und durch Erregung der Phantasie geschehen.
Wie unterscheidet man Engel von Dämonen? Engel können nur menschliche, Dämonen hingegen auch tierische Gestalt annehmen. "Der Satan verstellt sich zum Engel des Lichts" (2. Kor. 11;14).[72] * Es gibt jedoch kein sicheres Unterscheidungsmerk­mal zwischen Dämon und Engel.
Die Dämonen täuschen alle, die mit ihnen einen Pakt eingehen, denn ihnen steht zum Beispiel das Gedächtnis des Menschen offen, woraus sie Erinnerungsbilder neu beleben lassen können.[73] *
 
 
In der echten Mystik zieht Gott die Seele an sich,[74] * erhebt sie in der Ekstase aus den Niederungen der zum Schweigen gebrachten Sinnlichkeit. Die Engel und Dä­monen können in keiner Weise in die Seele eintreten,[75] * sie können höchstens in den Körper eintreten, was sich als Besessenheit äussert.[76] * Dies bewusst und ab­sichtlich als eine Art Gleichgewichtsstörung zwischen Körper und Seele herbeizu­führen, bedeutet eine dämonische Auslieferung.[77] * Unnütze Diskussionen mit dem Dämon sind zu unterlassen.[78] * Das Hauptziel der Dämonen ist es, dem Schutzengel entgegenzuarbeiten.[79] * Mystische Vision und Ansprache, Erscheinungen und Offenba­rungen können nachgeäfft werden. Selbst die unio mystica kann vorgetäuscht wer­den.

Im gleichen Masse wie die Gnade weichen auch die Schutzengel vor den sündigen Menschen zurück und machen den Dämonen Platz.[80] *
Am Sterbelager findet ein Kampf zwischen Schutzengel und Schadensdämon statt - je nach Lage stehen die höllischen Geister so dichtgedrängt, dass sie den Schutzengel nicht mehr durchlassen.
Nach dem Tode findet ein besonderes Gericht statt, in dem sich Schutzengel und Schadensdämon als Anwalt und Ankläger gegenüberstehen. Je nach Ausgang führt der Schutzengel dann seinen Menschen in den Himmel, womit der Engel seine Aufgabe erfüllt hat und der Mensch zum mitherrschenden Engel und der himmlischen Freude der Glorie und seligen Anschauung Gottes teilhaftig wird. Die Verbindung mit dem Schadensdämon ist nun ganz und gar abgerissen.[81] * Es ist auch möglich, dass der Schutzengel die Seele zum Strafort des Fegefeuers geleitet, wo sich die Dämonen an deren Qualen weiden. Aber weder Engel noch Dämonen sind als Strafvollstrecker zu verstehen. Geht die Seele in die Hölle, bricht jegliche Verbindung mit dem Schutzengel ab.

In den Orthodoxen Kirchen ist die Engel-Verehrung ausgeprägter als in der rö­misch-katholischen Kirche;[82] * schon die Synode von Laodicea hat 372 den Engel-Kult als Götzenkult verurteilt. Die Reformation beseitigt später dann die Vereh­rung und Anrufung der Engel (Joh. 19;10 und 22;8-9).[83] *

Jüdisch-Kabbalistische Engel

Es gibt kein einheitliches jüdisches Engeldrehbuch, sondern zum Teil sich wider­sprechende angelologische Spekulationen.[84] * "Ein Engel-Kult ist nicht in das of­fizielle Judentum hineingekommen. In Talmud und Midrasch finden sich Stellung­nahmen gegen einen solchen Kult."[85] *
 
Am Anfang kommt aus dem Mund des vaterlosen Vaters ein Laut hervor, der grosse Name, bestehend aus dreissig Buchstaben, deren Laute wesenlose und ungezeugte Aeonen formen: die Engel. Die Engel sind eine Erscheinungsform Jahwes, man er­kennt kaum einen Unterschied zwischen Jahwe und dem Engel Jahwes (Gen 16;7, 10-13, 21;17-19, 22;11, 31;11). Dies widerspricht dem römisch-katholischen Dogma, nach dem Engel nicht mit göttlichen Potenzen verwechselt werden dürfen.
Eine andere jüdische Angelologie spricht von sieben höchsten Engeln, die Gott zuerst erschaffen habe.
Ausserdem besteht auch eine Tradition der Wegwerfengel: die Möglichkeit vom täg­lichen Dahinschwinden der Engel, nachdem sie Gott ein Lied gesungen haben.

Der Mensch selber ist vor dem Sündenfall ganz und gar rein geistig, wie die En­gel. Auch Patriarchen werden zu Engeln erhoben (Henoch zu Metatron). Höchster Engel ist je nach Tradition entweder Henoch oder Anafiel.

"Die chajoth, die lebenden Geschöpfe, und andere Wesen in Ezechiels Visionen wurden als Engel aufgefasst, die eine Engelhierarchie des himmlischen Hofstaates bildeten."[86] * An den himmlischen Pforten bedarf es "eines Passes: eines aus einem geheimen Namen bestehenden magischen Siegels, das die Dämonen und die Archonten, die feindlichen Engel, in die Flucht treibt."[87] * Je weiter der Schauende in die Merkaba-Welt vordringt, desto grösser werden die Gefahren. Die Engel und Archon­ten stürmen gegen ihn an.

Der Engel in Gen 48;16 wird als untere Schechina interpretiert: "Und das ist der Engel, der zu Zeiten männlich und zu Zeiten weiblich ist. Denn wenn er der Welt die Kräfte des Segens zuleitet, die er vorher von oben empfangen hat, ist er männlich und heisst männlich. Wie das Männliche dem Weiblichen den be­fruchtenden Segen spendet, so spendet er ihn an die untere Welt. Wenn er aber zur Welt im Verhältnis des Gerichts steht, so heisst er weiblich. Wie das Weib mit dem Embryo schwanger geht, so ist er voll von der richtenden Gewalt und heisst dann weiblich."[88] *

Satan entsteht aus der Strenge Gottes und ist je nach Tradition ohne Bezug auf die Natur der Gottheit selber, oder ein Engel oder die Potenz seines Wirkens in der Schöpfung: also eine Sefira. Das Böse ist ein Produkt der Ausscheidung. Die Schlacken dieses Prozesses schlagen sich nach aussen und sind nun die Schalen, die äussere Rinde, in denen das Heilige nicht mehr wohnt oder nur noch glimmt.[89] * In diesen Schalen oder "Qliphots" nehmen die Dämonen Wohnsitz. Dies ist die an­dere Seite des Lebensbaumes.[90] * Je nach Tradition verselbständigt sich das Böse oder hat nur potenzielle Existenz durch die menschliche Tat.[91] *

Der himmlische Doppelgänger[92] *

Ähnlich wie im Manichäismus, wo der Mensch ein himmlisches alter ego besitzt, gibt es auch im Judentum die Auffassung, dass zum Menschen ein angelisches Selbst, eine Art Astralleib existiere: der zum Menschen wesensmässig gehörende persönliche Engel und Stern, ein Eigendämon. Dieser Schutzengel ist die angeli­sche Urgestalt des Menschen selber.
Dieses himmlische Gewand wächst mit den guten Taten des Menschen und umkleidet ihn bei seiner Heimkehr in die obere Welt.[93] *
Die Erfahrung der Selbstbegegnung wird als höchste Einweihung erlebt. Eine Be­schwörung des Schutzengels liefert den Zauberer jedoch an die bösen Mächte aus.
Die Beschwörung der Engel oder Archonten vermittelt ein ähnliches Wissen wie die Merkaba-Schau. "Was in dem einen Falle eine Stimme lehrt, die aus dem Feuer des Thrones hervorbricht, das lehrt im anderen der Fürst der Tora: das Geheimnis von Himmel und Erde, die Masse und Dimensionen des Demiurgen und die geheimen Namen,[94] * die Gewalt über alle Dinge geben."[95] *

Während das orthodoxe Christentum Magie und Kabbala ablehnt[96] * und zum Beispiel magische Siegel als willkürliche und an und für sich unwirksame Manipulationen und Zeichen sieht, die aber in jedem Fall einen stillschweigenden oder ausdrück­lichen Pakt mit Dämonen darstellen (die auch durch keine Zeichen bezwingbar sind, sondern dies nur vortäuschen), trifft man in der komplexen jüdischen My­stik die Kabbala in ihrer praktischen Anwendung auch als Magie an. Eine Verbin­dung von Magie und Kabbala findet traditionell jedoch nur in Seitenströmen der jüdischen Mystik statt.[97] *
Seit Gerschom Scholem die Magie-Kabbala-Verbindung Abramelins im Zusammenhang mit Pico della Mirandola gesehen hat (geb. 1463, Thesen von 1486 - Abramelin je­doch 1387), versuchen Rezensenten immer wieder auf Mirandola einzugehen. Der in­teressierte Leser sei allein auf Scholem selber und Will-Erich Peuckerts "Pansophie" hingewiesen. Z.B.: "Göttliches und Körperlich-Stoffliches stehen sich widersprechend, ja feindselig gegenüber. Die Macht des Engels kann sie nicht verbinden, denn der Engelgeist hat keinen Anteil an den unteren Regionen der Welt." "Wer aber ein Seraph, das heisst ein Liebender, ist, der weilt in Gott, und Gott weilt ihn ihm, ja Gott und er selbst sind eins." "Der höchste Ausdruck der Tätigkeit, die der Mensch in der Natur ausübt, ist die Magie."[98] * Da aber, wie oben gesagt, der Abramelin-Text vor Mirandolas Geburt entstanden ist, erübrigen sich weitere Kommentare zu Mirandola.[99] *

Gnostische Engel allüberall

Ist es kaum möglich eine kabbalistische Angelologie vorzulegen, wird es völlig unmöglich, aus der Vielfalt der gnostischen Ideen "den Engel" herauszudestil­lieren.

Die magische Hausväterliteratur


Schon das apokryphe "Testament des Salomo"[100] * beschreibt einen Zauberring. Der "Schlüssel Solomons"[101] * führt bei Eliphas Lévi, McGregor Mathers[102] * oder Alei­ster Crowley als Ritualprozess zur Verschmelzung mit einer universalen Intelli­genz: zu einer "ursprünglichen" Einheit.[103] * In diese Tradition gehören die Magie des Agrippa von Nettesheim, der sich aber selbst ausdrücklich widerrufen hat,[104] * und eine Menge ähnlicher Werke, wie das "6. und 7. Buch Mosis" oder sogar das "8. und 9. Buch Moses,"[105] * die verschiedenen Höllenzwänge des Faust,[106] * "Das Grimoire Armadel"[107] * und eine Menge volksnaher magischer Rezepte, die der ehema­lige Aurum Verlag in Freiburg in Breisgau in den 1970er Jahren als Faksimile herausgegeben hat.

In Frankreich findet sich der Text "L'Anacrise du docte Pélagius, ermite de l'île de Majorque, envoyée à Libanius, philosophe français, pour avoir la commu­nication avec son bon ange gardien." Diese Schrift stellt eine Parallele zum Ab­ramelin-Text dar: Zwischen 1480 und 1495 halten ein Libanius Gallus, ein Jean Trithème (Pélagius?) und ein Jean Dupèbe die Exerzitien, die zu Gesprächen mit dem Schutzengel führen, fest. Das Werk ist, wie der Abramelin-Text, eine der un­zähligen theurgischen Anleitungen, die im Umlauf sind.[108] *
 
Der evangelische Pfarrer zu Lindheim und geistliche Geheimrat Georg Conrad Horst hat zwischen 1821-26 eine sechsbändige "Zauberbibliothek" zusammengestellt, in der sehr viele magische Rezepte, ebenso auch Inquisitionsberichte und verwandte volkskundliche Texte zusammenkommen (der Abramelin-Text findet bei Horst jedoch keine Erwähnung). - Der Stuttgarter Antiquar J. Scheible hat um diese Zeit ebenso viele "Zaubertexte" gesammelt (so auch das Abramelin-Buch)[109] * und ab 1849 neu herausgegeben.[110] *

In der hier vorliegenden Studie findet sich als Beispiel einer magischen "Hausväterliteratur" ein Auszug aus dem "Wahrhaftigen Feurigen Drachen," der An­leitungen zu Dämonenbeschwörungen enthält. Auf der dazugehörigen Titelseite wird für den Abramelin-Text geworben.
Man beachte den Verlag: es ist der "Adonistische Verlag" des Franz Sättler/Dr. Musallam (1884-1942?), in dessen Zusammenhang die weiterführenden Ideen seines Schülers Wilhelm Quintscher (Rah Omir Imhotep, 1928 mit der Fraternitas Saturni liiert),[111] * dessen "geistiger Sohn" Franz Bardon und sogar H.J. Metzger genannt werden können.[112] * (Zu Franz Bardon bald mehr in dieser Studie.)
Obwohl im 1925 gegründeten Adonismus genau wie im OTO der "Geschlechtsakt als der einzige wahre Gottesdienst"[113] * ausgeführt wird, kommt diese Sondergruppe in dieser Studie nicht weiter zu Wort, da ausser der Doppelmitgliedschaft einiger weniger Mitglieder eigentlich keine Berührungspunkte mit dem OTO-Phänomen zu finden sind. Ist Reuss' und Crowleys Symbolismus eher jüdisch-ägyptisch, so tum­meln sich in Sättler und Co.s komplexem, gnostisch scheinendem Universum musli­misch-arabische Gestalten.
In Sättlers "Magie oder die Kunst der Zauberei" zitiert er aus Abramelins Text (erschienen im 1879 gegründeten "Eugen Bartels Verlag, Berlin-Weissensee"[114] * und später zitiert von Will Erich-Peuckert)[115] * und meint, dass Abraham von Worms ab­sichtlich Entstellungen vorgenommen habe. Sättler gibt an, im "Archiv von Bît Nûr" auf die Identität des Abramelin gestossen zu sein: Ibrahîm el-Mu'allim, 1281-1412. Sättlers weitere Erläuterungen zu Abramelin sind in dieser Studie an­schliessend an die Auszüge zum "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" faksimiliert.[116] *

Wirkungsgeschichte Teil I


Im Okkultismus gibt es keine einheitliche Meinung über die Kosmogonie und das himmlische Personal. Oft wird der Dualismus im manichäischen Sinne von Gut und Böse ex nihilo als Grundlage erlebt, manchmal ist das "Böse" auch erst durch den Menschen selbst erschaffen.[117] * Engel haben meist ihre Bestimmung als überirdi­sche Ärzte, die Dämonen sind zuständig für die Goldbeschaffung. Hin und wieder tauchen aber auch Engel auf, die eine wichtige Botschaft zu überbringen ha­ben.[118] *
Viele Phänomene brechen die materialistisch-dualistische Weltanschauung auf: "Near-death"-Erfahrungen, Meditationspraktiken, psychedelische Drogen, Körper­austrittserlebnisse, Schamanismus, ekstatische Tänze, religiöse Rituale, UFO-Er­lebnisse können den gewöhnlichen Bewusstseinszustand verändern.[119] * In diesen Be­reich fallen auch Fälle von sogenanntem Blindsehen, in denen tatsächlich Blinde auf visuelle Reize reagieren. "So forderte Brian D. Josephson von der Universi­tät Cambridge (England), der 1973 den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des nach ihm benannten Quanteneffekts erhielt, eine einheitliche Feldtheorie, die psychi­sche und sogar mythische Erfahrungen erklären kann. Andrew T. Weil, ein Medizi­ner der Universität von Arizona und Experte für psychedelische Drogen, be­tonte, eine vollständige Theorie des Bewusstseins müsse auch die angebliche Fä­higkeit südamerikanischer Indios erklären, unter Drogeneinfluss gleichartige Halluzina­tionen miteinander zu erleben."[120] *
Letztendlich bleibt aber immer die Frage offen, weshalb und wie diese Erlebnisse gesche­hen.[121] * Einzig sicher ist, dass "etwas" auf einer bestimmten, aber unbe­kannten Bewusstseinsebene erlebt/wahrgenommen wird. Es ist hier nicht der Platz, um Re­alitätswahrnehmungen in Abhängigkeit von Bewusstsein (ob nun kollek­tiv postu­liert oder nicht) oder Gehirn zu diskutieren.[122] * Nicht warum Visionen sind, son­dern in wel­cher Weise sie als Visionen existieren, soll erklärt wer­den.[123] * Was vermag diese Art Okkultismus zu leisten?
Sprachliche Unbestimmtheiten und strukturiertes Kategoriendenken erschweren den Zugang zu folgenden Berichten, die Bilder von ausserhalb des Newton-Kartesiani­schen Universums zu beschreiben scheinen.

Crowleys Abramelin


"Sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an" (Offb. 13;4). Satan wird seine Macht einem Menschen übertragen, der als Antichrist wiederum einen Helfershelfer engagiert: den "falschen Propheten," das "andere Tier" (Offb. 13;11-13). Dessen Zahl ist 666.
Thomas von Aquin hebt nun hervor, dass auch der Antichrist einen Schutzengel ha­ben werde.[124] * Warum also nicht auch der christlich-fundamentalistisch erzogene Aleister Crowley, der sich in der Rolle des selbsternannten "To Mega Therion" nach einer prophetischen, wenn nicht sogar messianischen Aufgabe sehnt und diese metaphysisch begründen will? Der Antichrist wird seine Macht vor allem zur Selbstvergötterung einsetzen (2. Thess, 2;4) und sich anbeten lassen: Genau die Medizin, die Crowley sucht.
Um es vorwegzunehmen: Letztendlich kann aber auch Crowley keine Wunderzeichen vollbringen (Offb. 13;3-4), noch wird er "monarcha totius mundi" (Offb. 13;7). Und wieso strebt er danach, im offenbarten Endkampf zu verlieren, in dem das Tier ergriffen werden wird und mit ihm der falsche Prophet, um gepeinigt zu wer­den, Tag und Nacht in alle Ewigkeit (Offb. 20;9-11)?


10 Jahre nach dem Tod seines Vaters[125] * offenbart Aleister Crowley (geb. 1875) im Dezember 1896: "I was in the death struggle with self: God and Satan fought for my soul those three long hours. God conquered - now I have only one doubt left - which of the twain was God?"[126] * Er beginnt, sich für Mystik, Magie und Alchymie zu interessieren und schreibt sich in Malvern/Tonbridge und bald am Trinity Col­lege in Cambridge für Geisteswissenschaften ein.

Am 18. November 1898 wird Crowley alias "Perdurabo" in den 10 Jahre zuvor ge­gründeten Golden Dawn (GD) aufgenommen. Im Golden Dawn wird für den HGA das Sy­nonym "Higher Genius" verwendet. Magie gilt als Methode, um mit nicht-menschli­chen Mächten in Verbindung zu treten. Das komplizierte Einweihungs- und Lehrsy­stem des Golden Dawn möchte Sinn und Notwendigkeit suggerieren, wo sonst bloss Zufall und Irregularität, reine Kontingenz (d.h. Synchronizitäten von Ereignis­sen) herrschen. Die Mächte sind Ausdruck des erhofften Unverhofften: traditio­nelle Bilder subjektiv gesetzt und rhetorisch kalkuliert.

"1898 wurde Crowley [durch den Führer des GD, McGregor Mathers] auf ein Buch aufmerksam gemacht: "Das Buch der heiligen Magie des Abramelin, dem Magus".[127] * Die Essenz dieses Buches ist die Anrufung eines Wesens, das als der Heilige Schutzengel bezeichnet wird.[128] * Als er sich in dem [im August 1899] eigens für diese Operation gekauften und eingerichteten Hause [in Boleskine/Schottland][129] * auf diese Anrufung längere Zeit vorbereitete, wurde er dringend nach Paris geru­fen und musste seine Arbeit abbrechen."[130] * In Paris spielt sich der Streit mit McGregor Mathers um den Golden Dawn ab.



Die "klassische" Vision ist dem Propheten Hesekiel wiederfahren: die Schauung der Glorie Gottes. Träume sind manchmal der Vision gleichzusetzen (Gen 28, 1. Könige 3;5, Sacharja 1;7) und so bringt sich der 25jährige Crowley vor dem Schlafengehen in Stimmung, um im (Halb)Schlaf seinem Schutzengel zu begegnen. Schon zu Abramelins Zeit hat sich der Text "L'Anacrise du docte Pélagius, ermite de l'île de Majorque, envoyée à Libanius, philosophe français, pour avoir la communication avec son bon ange gardien" mit der Frage "Pourquoi les vision des anges paraissent plutôt en songe à ceux qui dorment qu'à ceux qui veillent?" be­schäftigt. "Acause [sic] de notre mauvaise conduite" fühlen sich die Engel ge­hindert, uns im Wachbewusstsein zu kontaktieren, "mais quand nous dormons, leurs inspirations sont plus proches ... l'ame [sic] se trouverait, par le sommeil dé­livrée" der Eindrücke der Welt und wird so "plus capable de recevoir les inspi­rations divines par notre bon ange."[131] * Ohne Hinwendung zu Gott wird jedoch jede Kommunikation mit dem Engel unmöglich und erlaubt den Dämonen, Einfluss zu neh­men.
Nach Sigmund Freud ist der Traum eine Landschaft des Hieroglyphischen mit "Sprach- und Weltbezug." Für die Ägypter weisen die Hieroglyphen auf die kosmi­sche Sichtbarkeit ihrer Götter hin. Da die Traumwortsprachen (die Vision und die Stimme) jedoch primär nur vom Träumenden selbst verstanden werden, muss aus dem Über­mass der (Traum)bilder eine Einheit der Sprache herausdestilliert werden, die ein Spiegel der geheimnisvollen Natur sein soll. Okkultisten streben nach einer bildhaften Entschleierung der tiefen Weltgeheimnisse. Einordnung von Wis­sen und Erfahrung ist dazu nur eine Vorstufe, eigentliche Erfüllung versprechen erst die "hieroglyphischen" Gottesworte.

Es folgt nun als ausführliches Beispiel einer HGA-"Beschwörung" Crowleys Tage­buch-Auszug von 1900. Es ist zu betonen, dass Crowley alle seine Tagebücher hin­sichtlich einer möglichen Publikation, sicherlich aber zur Lektüre/Lehre für seine Schüler verfasst hat. Es ist also anzunehmen, dass alle persönlichen Schriften Crowleys nicht frei von Beschönigungen, Stilisierungsabsichten, Aus­stattungsattitüden und Selbsttäuschungen sind.
Die eigenwillige Sprache in Crowleys Tagebüchern steht im Gegensatz zu seinen ambitionierten literarischen und poetischen Versuchen, die sich an Algernon Charles Swinburne (1837-1909) messen wollen. Crowley spricht von sich mal in der ersten, mal in der 3. Person Singular und vermischt Vergangenes und Gegenwärti­ges zu einem mystischen Ektoplasma, das ihm aufs Papier strömt. Die Auflösung von Raum und Zeit ist ein oft beobachtbarer Bestandteil von bewusstseinsverän­dernden/ten Erfahrungen. Die gesamte Organisation der Sinne und Erfahrungen ist komplex und im Zustand der Sprachlosigkeit, des Fehlens der Sprache, kann viel­leicht Wirklichkeit oder Bewusstsein/heit herausgeschält werden. Hand in Hand mit Crowleys Machtansprüchen sind Visionen das ideale Nichtbeschreibbare, das nicht argumentativ bestritten werden kann.
Literarisch wären Crowleys Tagebücher (im Gegensatz zu seinem sonstigen litera­rischen und poetischen Schaffen!) mit seiner Lust nach Erfahrung, für deren Wahrnehmung es noch keine ausgereifte Technik gibt, bei Georg Christoph Lichten­berg, Edgar Allan Poe, bei den Assemblagen eines Kurt Schwitters, den Romanen von Alfred Döblin, Walter Serner oder Pitigrilli anzusiedeln. Der Tagebuchstil ist experimentell: detailreiche Anschaulichkeit, Zusammentreffen von Beobach­tungswinkeln, Hin-und-Her-Springen, Kombinationen von Sinnesfetzen. Crowley scheint nicht mehr über eine wohlgeformte und erst recht nicht über eine unerschüt­terliche Identität, resp. traditionelle Vorstellung einer Persönlich­keit mehr zu verfügen. Hierin gleicht er Romangestalten von Louis Aragon, Huysmans und, kein Wunder, übersetzt er zu dieser Zeit auch Charles Baudelaires Lyrik der Ortlosig­keit, "Les Fleurs du Mal."
Der nie festhaltbare Augenblick der Visionen bestimmt bald eine neue Funktion des Auges, das Sehen auf alles Bekannte ausdehnt, bis kein Blick mehr sieht, was einfach ist. Rastlos wird Crowley sein Geld für Reisen in neue Länder und neue Kulturen aufbrauchen, und vitale, exotische Kulturen werden bald als Subkultur in Crowleys Denken und Wirken einfliessen. Nichtsdestotrotz lebt er nie in Gross­städten, sondern bleibt immer provinziell verhaftet.[132] *

Das Tagebuch vom Februar 1900[133] *

"Das Buch der Operation der Heiligen Magie von Abramelin dem Magier
Dies ist die Aufzählung der Ereignisse meines Lebens, mit Anmerkungen zu dieser Operation, von Perdurabo, einem bescheidenen Aspiranten[134] *
 
Der Eid des Anfangs
Ich, Perdurabo, Frater Ordinis Rosae Rubeae et Aureae Crucis.
Ein Herr der Pfade im Portal des Adeptengewölbes.
Ein 5°=6° des Ordens des Golden Dawn;[135] * und ein bescheidener Diener von Gott Christus; [ich] binde mich an diesem Tag erneut spirituell:
beim Schwert der Rache:
bei den Kräften der Elemente:
beim Leidenskreuz:
dass ich mich dem Grossen Werk hingeben werde:
den Umgang mit meinem eigenen Höheren und Göttlichen Genius (Schutzengel ge­nannt) zu erlangen
nach der vorgegebenen Art und Weise:
und dass ich alle Kräfte dazu anwenden werde, bis dass sich das Universum auf­löst
So wahr mir der Gott des Universums und meine eigene Höhere Seele helfen!
 
Die materielle Herstellung der 238 Symbole, auch ohne jeglichen Versuch, ihnen das anzulasten (das Gegenteil sogar) ist eine Aufgabe von höchster magischer Er­müdung. 12 pro Tag sind genug. Beginne dieses Werk also einige Monate vor dem wirklichen Start. Diese Müdigkeit verschwindet sofort, sobald man beginnt. (Oder man stellt rein telesmatische Quadrate her, ohne endgültig invozierte Geister.)
Vor dem Beginn.
Akzeptiere rituell diese Magie als von Gott gesandt, und schwöre Abrahams Eid an Abramelin.
Die Quadrate werden im Innern des Altars aufbewahrt, bevor die sechs Monde be­ginnen - dies wahrscheinlich aus Vorsicht.
 
Am 21. Februar verhinderte der Frost, dass mein Tempel fertiggestellt werden konnte. Ich rief die Engel von ... von ... und benütze die Symbole Codselim, Pa­radilon, und Sagrir. Daraufhin erzeugte Tetragrammaton einen starken Wind, hef­tigsten Regen und Gewitter, bis die grüne Erde unter dem Schnee hervorkam. Da­rüber frohlockte ich sehr und hörte weder bei Tag noch Nacht auf, Seinen heili­gen Namen zu preisen, da er nicht erlaubt hatte, dem Bösen Dämon Besitz vom niedrigsten Seiner Diener zu nehmen.
 
24. Februar [Samstag]
Ich sollte hier die Spur aller Ereignisse seit November 1899 aufzählen.
Traf Evelyn H. zufällig bei O.C.L.
Sie wiederholte ihren Standpunkt, ihre Beschreibung des "Studienkollegen" ist jedoch absurd und ihre ganze Haltung lächerlich. Sie kennt nur eine Tatsache: den Namen Crowley in Cambridge.
 
1. Kurz nach meinen Grossen Schwierigkeiten[136] * warnt mich Laura, dass ich in Ge­fahr vor der Polizei sei. Dies aus dem Astralen; sie erhielt einen anonymen Brief, der sie warnte, dass ich "in Schwierigkeiten sei" (und dass sie besser nicht mithineingezogen werde).
2. Ich ging stadtwärts, um I.A. zu sehen (sehr krank), rief Evelyn Hall an (nicht zu hause) und hinterliess, wo ich zu finden sei (H.C.) (Jan. 11,4)
Ich ging zu V.N. hinüber und sah I.A. bis 7 Uhr.
An diesem Tag (15.) erhielt ich um 7 Uhr abends (in H.C.) zwei Briefe von Evelyn. Darin stand: du (und all deine Freunde in 67) werden von der Polizei überwacht. Dies steht in Verbindung mit "einem Bruder des Studienkollegen," kann jedoch ohne Zweifel durch ihre Andeutungen aufrechterhalten werden. Sie nimmt naiverweise an, die Beschuldigungen seien wahr!
Ich erwischte das Nachtschiff nach Paris, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte.
3. [nächster] Tag: ich bin zur Glorie von Tipharet zugelassen.[137] *
Während dieser Woche frage ich S.R. um seinen astrologischen Rat, zum Zeitpunkt, da diese Briefe gelesen sind. Er sagt: die Neuigkeiten sind wahr, du bist jedoch sehr stark und die Sache endet glimpflich. Er rät mir, London zu meiden: ich könnte lediglich für ein paar Tage nach Cambridge gehen. Mit dem Codsellim Sym­bol invoziere ich die grossen Namen des Unermesslichen Gottes und komme sicher in der Stadt an.
4. I.A. und O.E. machen sich über meine Aufregung lustig; da ich mir jedoch der gegen mich gerichteten Kräfte bewusst bin, überraschen mich diese Schwierigkei­ten nicht: noch fürchte ich, dass sie meine Pläne durchkreuzen könnten. Während ich dem dornigen Busen der Alma Mater näher komme, denke ich, geht Er viel wei­ter, ist jedoch weitaus mysteriöser als Evelyn Hall. Er sagt: ja, du bist "gesucht," obwohl er denkt und beifügt, "Die Gefahr ist vor Ostern am grössten" (Humphrey wird mich um diese Zeit sicherlich aus dem Weg manövrieren). Ich schreibe V.N. um seine Hilfe. Er denkt, ich sei verrückt, oder besessen! Ich benütze das Pentakel des Schlüssels Salomons und erreiche Boleskine in Sicher­heit. 7. Februar
5. Arbeite an den Symbolen des Dritten Buches. Ich erhalte am 24. Februar einen Brief von I.A.
"Ich warne dich: du bist in grosser Gefahr" spricht der Kopf des Engels des Herrn in einer Vision dreimal über seinem Bett. "Etwas heiligeres als die Wir­kung eines Ereignisses ist gebrochen," sagte er mir später.
Das könnte entweder 1. sein, dass mein Wahrer Kreis durchbrochen worden ist oder 2. Politik oder ein ähnlicher Blödsinn. Auf jeden Fall "etwas von mir flieht."
Deshalb rufe ich Heru-Pa-Kraat an: lasse die Symbole im Altar eingeschlossen; und unterwerfe mich dem Schicksal Gottes; dass Er mir Seinen Engel schicke, der mich bewache, und mich auf dem Weg geleite. So soll es sein!
Ich rief also fromm und mit ehrerbietender Stimme Gott Harpokrates an: mein Ge­bet wurde erhört, und ich bin vor all meinen Feinden sicher. Ihm sei die Glorie für immer!
28. Februar. Ging nach Inverness. Neuer Weihrauch etc.
2. März. Tendenzen von Zwangsvorstellungen in Jesod. A.C. ist sicherlich Aurea Crux er ist jedoch ebenso "Automatic Consciousness"! Lass mich die grossen Namen Gottes anrufen, dass nur Kether vor meinen Augen sein möge! Beschwor ..., um einen "Starken Feuer-Schutz zu haben."
Idee, alle Quadrate eines Prinzen auf ein Stück Papier zu zeichnen, faltbar, mit seinem Namen und denjenigen seiner Diener darauf.
Idee, dass vollständig ausgefüllte Quadrate (ein Gesetz) eine endgültige Kraft hervorbringen und zwingender wirken: der ... etc. beweist eher deine Tendenz zum Bekannten - vorausgesetzt es ist ungefähr eines.
Entliess die Engel von ... von ...
Einzelheiten zum Fasten der 3 Tage.
Lass das Fasten um 6.00 abends beginnen. Lasse an diesem Abend Davids Psalme le­sen und meditiere darüber.
Esse um 12.00 mittags Eier, Milch, Brötchen und Früchte. Und so weiter bis 6.00 abends, bis das Fasten mit einer Mahlzeit aus Fleisch gebrochen wird. Der Abend bringt einen Brief von D.D.C.F. mit Geld 7.0.0 [?] Pfund - Almosen für die Ar­men, wie die Psalmen sagen oder Pater und Ave.
Am Tag seiner Antwort oder am Samstag Aufstehen bevor es dämmert, mache die grosse Beichte meines gesamten Lebens und gehe die Verpflichtung ein, wie nach­her gesagt wird, die ganze Operation als von Gott gegeben anzusehen. Dieser Tag wird ebenso mit Fasten verbracht, von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Son­nenuntergang.
Akzeptiere ...
Mache ein Wörterbuch aller Wörter und Geister in den Quadraten.
9. März. Begann um 6.00 Uhr das Fasten wie vorhin beschrieben, mit einem Gebet zum Herrn des Universums, auf dass Er mir seine Hilfe gebe und diejenige Seines Heiligen Engels.
Machte Betrachtungen über die Farben und das Ritual und zeichnete einen Stock für den Lotus-Stab in den 12 Farben.
[nächster] Tag: Erwachte ruhig und geistig glücklich, jedoch mit starkem Kopf­weh. Konnte so am Morgen wenig tun. Ging trotzdem in meinem Garten vor dem Essen spazieren, und nachher fertigte ich ein Telesma ... an, das mich heilte, und ich begann ein telesmatisches Bild von ... zu zeichnen und las Davids Psalme, bis ich die Sieben fand. Las auch in der Blüte und der Frucht, und meditierte über Uneigennützigkeit: Das Ego: und ähnliches.
Ich habe jetzt vor, die 7 Busspsalmen zu lesen, den Herrn des Universum anzuru­fen und die Geschöpfe der Elemente zur Hilfe bei meiner Aufgabe zu bewegen. Am besten mache ich das am Ende des Fastens. Die Psalmen können jedoch schon jetzt gelesen und studiert werden.
Lasst mich die Pflichten dieser Operation aussprechen.
"Ich, Perdurabo, in Anwesenheit des Herrn des Universums und aller Göttlichen Kräfte und Engel, binde mich hiermit spirituell, so wie ich hier physisch an das Leidenskreuz gebunden bin:
 
1. Mein Bewusstsein mit dem Göttlichen zu vereinen, so wie es die Götter, die ewig leben, erlauben; mit den Aeonen unendlicher Jahre, verloren im Unendli­chen Licht, auf dass es sich selbst finde: zur Erneuerung der Rasse, sowohl des Menschen, oder wie Gott will. Und ich unterwerfe mich ganz dem Göttlichen Willen.
2. Ich folge mutig, bescheiden, liebend und ausdauernd dem Weg, den Abramelin, der Magier, beschreibt: so gut ich es kann, bis das Ende erreicht ist.
3. Ich gebe nichts auf die Dinge und die Meinung der Welt, sobald sie mich daran hindern, dies zu tun.
4. Ich wende all meine Kräfte nur zum spirituellen Wohlsein aller auf, mit denen ich in Kontakt gerate.
5. Ich gebe dem Bösen keinen Platz; und führe ewigen Krieg mit den Kräften des Bösen; bis dass auch sie im Licht erlöst sein werden.
6. Ich harmonisiere meinen Geist, so dass mich die Ausgeglichenheit in den Osten führe und mein menschliches Bewusstsein kein Überhandnehmen irgendwelcher Automatismen zulasse.
7. Die Versuchungen zu überwinden.
8. Die Illusionen zu bannen.
9. All meinen Glauben in den Einzigen und Allmächtigen Herrn Gott zu setzen; wie es geschrieben steht "Gesegnet die, die Ihm vertrauen."
10. Das Kreuz des Opfers und Leidens hochzuhalten; und mein Licht vor den Men­schen scheinen zu lassen, auf dass sie meinen Vater, der im Himmel ist, rüh­men.
 
Und weiter: Ich schwöre feierlich, dass ich diese Heilige Kunst auf Abramelins Art und Weise ausführen werde, ohne das geringste Ding daran zu ändern; nichts zu beschönigen, noch zu kommentieren, wie es sein oder nicht sein sollte; diese Heilige Wissenschaft nicht zur Beleidigung des Grossen Gottes zu verwenden, noch meinem Nachbarn Böses zuzufügen; [dies] keiner lebenden Person mitzuteilen, aus­ser ich kenne sie seit langem und dann nur durch lange Praxis, und immer darauf schauend, ob es auch tatsächlich zum Wohl des Guten und nicht des Bösen ge­schehe. Ich werde dann genauso verfahren, wie Abramelin mit Abraham. Falls nicht, soll kein Gewinn daraus entstehen. Ich werde mich wie ein Skorpion davor hüten, diese Wissenschaft zu verkaufen. Diese Wissenschaft soll in mir und mei­ner Generation ruhen, solange es dem Höchsten gefällt.
All dies schwöre ich, genaustens unter Androhung der Strafe Gottes und Desjeni­gen, mit Dem ich in Wissen und Konversation zu treten wünsche, zu befolgen.
So helfe mir der Herr des Universums, und meine eigene Höhere Seele!
 
[nächster] Tag: Ich zeichnete ... zur poetischen Inspiration, und die rosa-haa­rige ... und ich sah in unserer Binah-Vision, glaube ich, Etzelekanu, den ersten der 4 Dienerengel in ... von ..., den ich aufgeweckt habe.
Las auch I.A.s Beschwörung für Frater F.R. und natürlich meine eigene. Wachte morgens nach einem bestimmten Traum auf, in dem einige Vorfälle unerwünschter Natur waren. Dachte für mich über alles Böse meines Lebens nach und muss darob eingeschlafen sein. Machte dann weiter, und als ich wieder erwachte, musste ich darüber klagen, wie schwach und jämmerlich ich doch immer noch sei.
O Herrin des Traumlandes! Göttliche, die du das Eidolon meiner unbewussten Ge­danken überschattest. Mache Dich zu einem reinen und lieblichen Schrein - lass meinen Körper nicht Hülle für das Unreine und Böse werden. Lass ihn zum Tempel des Rosenkreuzes werden.
O Engel, die ihr euch in die Welt des Schlafes drängt! Eure Strahlen sollen mein Gedächtnis erhellen; Eure klaren Stimmen schallen in meinen Ohren; auf dass ich jeden Morgen mit neuem Wissen aufstehe: zur Glorie seines unaussprechlichen Na­mens, der für immer in der Ausgewogenheit von Recht und Wahrheit lebt und re­giert!
Gerade in diesem Moment kam mir die Idee, dass mein "Mensch von majestätischer Erscheinung" möglicherweise eine faszinierende Okkultistin sein könnte, die mich zu grossartigen Ideen der Selbstopferung verleitete, etc. etc. Ich werde nun über ... meditieren und das ... A[leister] C[rowley] in sein Kether einweihen möge.
So stellte ich mir eine Blitzende Tafel in Jesod vor. Und: in der Mitte Gott, gepriesen sei Er! Das Firmament mit dem Zeichen 2°=9° verstärkt. Cynocephalen bewundernde Hieroglyphen aller Arten umgeben Ihn. Hintergrund in Indigo. Umgeben von einem violetten Kreis, in dem der Name ... korrekt geschrieben steht. Und darum herum ein sehr dunkler Kreis aus Purpur, beinahe schwarz, darin der Name in koptischer Schrift. Und davon ausserhalb ist der Untergrund zitronengelb mit azurnen Flecken. Über zwei Stunden lang malte ich am Gemälde dieses mächtigen und wunderbaren Talismans. Denn Gott war in mir und leitete meine erbärmliche Hand.
[nächster] Tag. Wachte nach einem Traum verschiedenartigsten Inhalts auf: leider immer noch nicht ganz bei mir (mein Gedächtnis ist da nicht so ganz genau) voll­brachte ich die Waschung und rief den HERRN DES UNIVERSUMS an, in seiner Gegen­wart rezitierte ich die 7 Psalmen mit einer Menge Bitten um Hilfe, Reinigung, etc. Fasten endete um 6.00 abends.
Man sagt nun von Shu, dass er der Erde grosse Pein zufügt, indem er Himmel und Erde auseinanderhält. Jesod dient dabei als Barriere, indem Malkuth vor der Ver­einigung mit Tipheret zurückgehalten wird. Ich bemerke dies in Hinblick auf das, was folgt:
Im Bett beschwor ich die ... Engel und Geister mit den Namen und dem 6. Schlüs­sel. (Ich trat dann (als H.P.K.) in meinen Kristall hinein. Ein Engel begegnete mir und sagte unter anderem, dass sie (die Engel dieser Tafel) im Krieg mit den Engeln der 30 Aethyre [des Henoch, nach John Dee, 1527-1608][138] * seien, um die Quadratur des Kreises zu verhindern.[139] * Ich folgte ihm bis zum Wohnsitz der ... aber muss dann eingeschlafen sein, oder so ähnlich. Wie auch immer, ich erlangte mein Bewusstsein dann wieder halb hüben, halb drüben. Ich gewann meine Fassung zurück und bannte den Geist, brannte aber allüberall, und warf mich im Halb­schlaf herum, vom Feuer verzehrt. Erst die sorgfältig wiederholte Annahme der Gottform des H.P.K. half mir, mein normales Bewusstsein wiederzuerlangen. Träumte ausgedehnt von einer entlaufenen Geliebten, der ich half, und nachdem mir ein Mann ein R.C.Juwel von einer Hotelzimmer-Anrichte stahl, fing ich diesen ein und durchschaute ihn als übernatürliches Wesen (ich konnte ihn willentlich binden oder niederdrücken), dann schien der Traum an Gestalt zu verlieren, ich schleppte ihn herum und fand eine Haarbürste, um ihn zu schlagen, etc. etc. Frage: War ich total besessen?
[nächster] Tag. Ging mit O.E. klettern. Höllisch langer Tag. Abends nahm ich mir die ... Tafel vor, beschwor aber nichts und hatte trotzdem feuchte Träume.
[nächster] Tag. Lachs. Mit der ... Tafel erhielt ich nichts, hatte erneut Schlafstörungen, obwohl nicht so schlimm. Halb wach überkam mich ein luftiges Gefühl, beinah unbeschreiblich.
[nächster] Tag. Als ich die ... Engel beschwor, erzielte ich einen herrlichen Effekt. Der Engel, mein Führer, behandelte mich mit grosser Geringschätzung, war grob und vertrauenswürdig [!]. Er zeigte mir verschiedene Dinge. Im Erdzentrum befindet sich die Rose und das Kreuz. Die Rose besteht nun in der völligen Selbstopferung, die Auflösung von Allem in der Null (dem Negativen), dem Univer­sellen Prinzip der Zeugung durch Veränderung (nicht dem Weiblichen) und dem Uni­versellen Licht "Khabs". Das Kreuz ist die Ausdehnung des Pekht Prinzips. Ich hätte eigentlich mehr lernen sollen, meine Aufmerksamkeit schweifte jedoch ab. Dies beendet die Vision der 4 Elemente: aber leider mit was für einer Schwach­heit, Dummheit und Blödheit durchgeführt!
Trotzdem BIN ICH, in Ihm, fähig, weitere spirituelle Anleitungen auf diesem Weg zu erhalten.
Am besten zeichne ich den Kreis durch L.B.R.
[nächster] Tag. Ging mit O.E. auf die Hügel, um Ski zu fahren. Anstrengend und kein Skifahren.
[nächster] Tag. Oh! Wie wenig ich tu! Möge der Heilige Eine in seiner Grossen Liebenden Güte seine Einweihenden Flügel über mich breiten!
Ich glaube, in dieser Nacht ... beschworen zu haben, kann mich aber nicht mehr erinnern.
[nächster] Tag. Bilde mir ein, dass ich ... beschworen hätte und hatte eine Menge kläglicher Traumresultate. Verwechselte ... mit ... mein eigenes heiliges Ideal, das ich so geschändet habe. Selbst in meiner Gier nach ihr war ich nicht rein und wurde deshalb zurückgestossen. Ich glaube, dass ich nicht weiss, was Reinheit ist.
[nächster] Tag. Beschwor ... mühsamer Anfang. Kann mich kaum an diese zwei Tage erinnern: dieser Schreibtag ist ...
[nächster] Tag. Beendete nachmittags meinen Kletterbericht für O.E., schloss mich ein, und ging auf eine [Astral]Reise. Das ist das einzige, woran ich mich erinnere. (Las allein von der Sonne bedeckt).
Ich reiste mit einem sehr persönlichen Freund: und erblickte (nach einigen weni­ger wichtigen Dingen) Unseren Herrn, wie er bei der Quelle mit der Frau von Sa­maria sitzt. Die 5 Ehemänner verwandelten sich in 5 grosse Religionen, die die Jungfrau der Welt besudelten: und "er, den du nun hast" ist der Materialismus (oder modernes Denken).
Sah auch andere Szenen aus seinem Leben: und wurde auch gekreuzigt! Ging sodann in der Zeit zurück bis ... und man erlaubte mir, wunderbare Dinge zu sehen.
Zuerst den Abgrund des Wassers: wo ich, sogar ich, mit anderen düsteren Flammen brütete, wie auf ...: bei meinem Genius gehalten. Und ich sah den Sieg von Ra über Apophis und den Ersten der Golden Dawns! Ja, und Monster, halbgeformte Ge­sichter, erschienen: aber das hielt nicht lange an.
Und das Firmament War.
Wieder Chaos und Tod!
Dann "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Da ist eine sich ineinander wir­belnde Unendlichkeit von Nebeln, viele konzentrische Systeme, jedes nicht kon­zentrisch zum anderen, jedoch alle konzentrisch zum Ganzen. Wie ich so in der Zeit rückwärts reiste, wurden sie schneller und schneller, und weniger materi­ell. (Dies ist die wissenschaftliche Hypothese, genau das Gegenteil von dem, was A.K. sagt). Und zuletzt sind wirbelnde Lichträder: durch diese schimmerte strah­lend ein intensives unsichtbares Licht nach aussen durch. Ich fragte um Erlaub­nis, noch weiter zurück gehen zu dürfen, und sieh! ich fliege rücklings - hinun­ter! in einem Lichtwind, der auf mich herunterblitzt aus dem unermesslichen Oben. (Dieses Licht hat einen Anflug von Bläulich-Silber). Und ich sah das Ge­sicht, verloren oberhalb von mir in der undurchdringlichen Höhe: ein Gesicht von absoluter Schönheit. Und ich war wie ein Lamm erschlagen vom Schimmer dieser Augen. So wurde ich rein gemacht: denn wer könnte dort in Unreinheit leben? Mir wurde gesagt, dass viele genau so weit zurückgegangen seien. Nicht weiter. Die­jenigen, die hätten weitergehen können, taten es aber nicht, weil sie das in den Anfang hineingezogen und aufgelöst hätte, und das muss Ihm [Crowley] nicht pas­sieren, der geschworen hat, den Standard von Opferung und Leid zu verbessern, was Stärke bedeutet. (Ich vergass die Engel im planetaren Strudel.) Man schaute neugierig auf mich; und war völlig unfähig meine Erklärung zu begreifen, dass ich ein Mensch sei, der in der Zeit zurückgegangen war, um den Anfang aller Dinge zu schauen.
Nun konnte ich innerhalb meiner Sephirot stehen: und die Krone der Zwölf Sterne sass auf meinem Kopf. Ich stiess dann ins Erdzentrum vor (nehme ich an) und stand auf dem Gipfel eines hohen Berges.[140] * Die vielen Drachen und Wächter über­wand ich kraft meiner Autorität. Nun war der Berg mit glitzerndem Weiss bedeckt, weiss wie Schnee: tot und stumpf. Und ich erschaute eine Vision, ähnlich wie die des Universellen Merkur: und ich erfuhr, dass ich selber Sulphur und nicht Mer­kur sei. Nun da ich die Merkurisierung meines ... durchlaufen habe, kann ich (in meiner Vision) den Berg (von ...) befruchten. Und ich wurde sofort verwandelt. In Gold? Weshalb kamst du in die Wildnis? Nein, ins lebende, glühende, schmel­zende Licht: das Licht, das die materielle Welt erlöst. So kehrte ich zurück: hatte Schwierigkeiten, die Erde wiederzufinden (?), rief dann aber S.R.M.D. und V.N.R. an, die sich freuten, mich wiederzusehen. Und ich kehrte in meinen Körper zurück: um die Nacht schwatzend mit einem dummen Medikus zu verschwenden.
[nächster] Tag. Ging die Kletter-Unterlagen mit O.E. durch, erhielt einen schlecht abgefassten Brief von Fraser und einen bedrohlichen von Laura. Trug den Rubinring, setzte die Prinzen momentan schachmatt, indem ich nachgebe. - O Herr, der du mich kennst, führ mich auf die Wege. Gib mir Weisheit, auf dass ich Dei­nen Willen vollbringen kann, ungehindert aus welchem Grunde auch immer.
[nächster] Tag. War krank und unfähig, viel zu tun. Das M.S.S. von Allen erhei­terte mich ein wenig. Ich werde bei Nachtende geniessbarer, und stehe vor der Sonne auf, und beginne meine Hauptbeichte vor dem Herrn zu verfassen - in aller­grösster Demut und Hingabe. Falls es bis Sonnenuntergang dauert, kann ich nichts dagegen tun. Möge Er meine Unzulänglichkeiten, meine Verrücktheiten und meine Sünden schauen - mit den Wassern seiner Gnade füllen, sie mit den Feuern seiner Gerechtigkeit läutern, und mit seinem Heiligen Atem in mir ein reines Herz schaffen, auf dass ein solider und ausgeglichener Mikrokosmos sein Tempel sei.
[nächster] Tag. Stand um 5.45 auf. Machte L.B.R. und begann zu beten. War jedoch zu schläfrig, etc., um viel zu tun und legte mich wieder schlafen. Um 9 begann ich meine Beichte zu schreiben, was bis 6 dauerte. Werde nun Befehle für die Diener verfassen, was die Operation betrifft. Die zeremonielle Beichte sollte vor Sonnenaufgang gemacht sein.
[nächster] Tag. Stand um 5.45 auf und legte um 6 meine Beichte ab und nahm die Schuld auf mich. Gegen Ende der Beichte hörte ich eine laute Stimme sagen: Deine Niedertracht sei von Dir, Deine Sünden sind vergeben.
Um ca. 7.15 ging ich wieder zu Bett, träumte einen seltsamen Traum. Ich war am Billard spielen und stiess den Ball ungeschickt an. Ich war mit einem Herausge­ber, der mein Werk durchging. Er legte einen für ihn besonders wertvollen Text beiseite, der "The King's Tragedy" hiess. Er machte mir unanständige Anträge. Ich wollte erst dann nachgeben, nachdem er meine Sachen veröffentlicht hätte. Seine Frau war ein herrlich bösartiges Geschöpf. Eine sehr hitzige und tiefrote Mischung mit Schnauz und Bart. Diese weiss und schwarz gemischt. Nach dem Abend­essen mit ihr gingen wir in einen seltsamen Orientalischen Raum und Sklaven ser­vierten herrlichen Wein. Einer dieser Sklaven war ein bleicher, knackiger Junge mit Frauenbrüsten und ihn berührte ich am Anus. Und ein anderer berührte mich nun auch da. Und totale Ausschweifungen folgten, nehme ich an. Ich habe diese und andere Teile meines Traumes jedoch vergessen.
Das ist nun ein überaus schreckliches Ereignis.
Abends versuchte ich, Twll-Du von O.E. mit wenig Erfolg zu erreichen. Ich legte dann alles für das Ziel fest. Der Stab soll geradlinig sein.
Ich spürte sodann eine sehr heftige Abneigung, die Operation zu beginnen. Seit­dem sich meine Unwürdigkeit gezeigt hat, nämlich A.C. (sogar als H.W. maskiert), setzt sich mir alles zur Wehr. So sehr, dass ich sogar eifrig die Namen Gottes anrufe, um ihn zu fragen, ob ich überhaupt beginnen soll.
Ich beendete die blitzende Tafel von Jesod. Ich versuche mich nun an dieser Ta­fel mittels Clairvoyance. Nur die Namen Gottes werden beschworen: und die Ke­ther-Formel allein blieb bestehen. Desweiteren ist Lig Aloes der Weihrauch und die ganze Tafel habe ich aus reinen Gedanken gemacht. Nun sollte ich die Ebene von Jesod erreichen, den höchsten Aspekt: gemäss homöopathischem Prinzip.
[nächster] Tag. 12.10. Habe Shu beschworen.
Als hätte ich niemals zuvor beschworen! Zuerst L.B.R. Vibrierte S. mit R., dann umgekehrt, aus dem Stegreif, nahm seine Form und Attribute an. Beauftragte das Telesma durch den Willen und dem Siegel von K.A.P.R. und C. durch die Lampe und siehe! ich sah dich bis ans Ende. Und nun zur Vision!
Ich glaube, zu aktiv geworden zu sein: ich sah wenig und schlief ein. Aber meine Träume waren genauso, wie sie sein sollten.
Eine Idee, dass die Planetenstellungen, etc. genau zur Zeit des Erwachens den Traum beeinflussen.
[nächster] Tag. Schwierigkeiten P.W. zu erreichen, Vision von Shu durch Schlaf abgebrochen.
[nächster] Tag. Skifahren auf den Hügeln.
[nächster] Tag. Gehe die Kletter-Unterlagen mit O.E. durch. Träume dieses mal besser.
[nächster] Tag. Ging zu Bett und meditierte L.V.X. und erwachte, während ich dies weiterführte (Komischer Traum eines Gefängnisausbruchs, mögliche Ankunft in E'bourne, Regatta, Tendenz zu E'bourne Angewohnheiten).
Ich denke mir nun auch, dass hier eine Änderung der Gottform angedeutet ist. Chef Adept mit Stab = mit Krummstab und Geissel = ... Zweiter A. wäre ... oder offensichtlicher Apophis. Fragt sich nun, ob Apophis nicht nur der gefärbte Teu­fel ist: sondern die Doppelnatur. Ich sehe ganz klar die Pyramidenform des an­ziehenden Lichtes. Die Art der Strahlungen ist jedoch hinderlich. Die Federn des Amon schliessen sich. Grosses Gleichgewicht unter den Offizieren; und diese scheinen ineinander und übereinander zu fliessen. Und so weiht S. seinen Stab dem Osiris und T. der Isis, während C. den Caducäus trägt. In dieser Funktion ähneln die Offiziere sehr ...
[nächster] Tag. Ein weiterer nutzloser Tag.
[nächster] Tag. Entweder ... oder ... Nachts träumte ich vom Beginn der Opera­tion und von einigen Hindernissen des Zweiten Tages.
Diesen Abend hörte ich von Deodate. S.O. offensichtlich verrückt. Entschied mich D.D.C.F. zu schreiben und mich anzubieten. Ich beschwöre, um eine Antwort im Traum zu erhalten. Empfing sehr deutlich.
[nächster] Tag. Ein ausserordentlicher Traum! Ein weiblicher Tapir auf einer In­sel, und ein wunderschönes Mädchen mit ihrer jüngeren Schwester! Liebe alle, dem Sinn nach, wenigstens. Scheine mich nur noch an wenig zu erinnern. Egal, wovor will dies vorwarnen? Ich werde London am Montag verlassen: so wie es steht:
"Sein Gesicht war hart wie Stein, als er nach Jerusalem ging."
[nächster] Tag. Reiste bei Tag und Nacht.
[nächster] Tag. Komme um 10 bei L.G.P.an. Gehe zu E.S.O. Bringe ihn zurück und stelle Laura eine Falle, um sie zu überwältigen. Er scheint ein genau so grosser Lump wie ich zu sein. Ich benehme mich wie üblich daneben. Oh Herr, wie lange?
[nächster] Tag. Zu V.N.
[nächster] Tag. Warum haben sie die 4er Tafel nicht erhalten!
[nächster] Tag. V.N. wirft mich raus (damit S.S.D.D. ihn besuchen kann?). C.S. kommt abends.
[nächster] Tag. Finde Archiv verschlossen vor. Sehe ... V.N. kabelt D.D.C.s Brief an mich. Fidelis ernennt ... am morgen. D.D.C.F. akzeptiert meine Dienste, worüber ich frohlocke, da mein Opfer angenommen ist. Aus diesem Grunde ver­schiebe ich die Operation von Abramelin dem Magier, da ich durch Gottes Gnade sogar darin eine Verbindung mit dem Hohen erstellt habe und eine neue Waffe er­gatterte, um gegen den Grossen Prinzen des Bösen der Welt vorzugehen. Amen."
 
"The Operation itself was however never begun."[141] *
 
 
Crowley kann zwar einige Dämonen herbeirufen, sie aber nicht unter Kontrolle bringen. "Oriens, Paimon, Ariton, Amaaion und ihrer hundert mehr, sowie elf Die­ner entkamen aus dem Hüttchen, fuhren ins Haus und entfesselten ein Chaos: sein Kutscher, bis dato strikter Abstinenzler, verfiel dem Delirium Tremens; eine Hellseherin, die er aus London mitgebracht hatte, kehrte in die Hauptstadt zu­rück und wurde Prostituierte; seine Haushälterin, die die unheimliche Atmos­phäre des Hauses nicht ertragen konnte verschwand spurlos; ein auf dem Gut be­schäftigter Arbeiter versuchte in einem Anfall von Wahnsinn [Crowley] umzubrin­gen. Selbst der Dorfmetzger wurde durch Crowleys lässig auf eine Rechnung ge­kritzelte Namen zweier Dämonen, Elerion und Mabakiel, (Gelächter und Gejammer) beeinflusst. Als Einheit gelesen bedeuten diese beiden Worte unerwünschtes Leid, das plötzlich das Glück verdunkelt. Nur zu wahr; denn als der Metzger einem Kunden einen Braten zuschnitt, durchtrennte er sich dabei ver­sehentlich die Oberschenkel-Arterie und verblutete."[142] * Nichtsdestrotz wird das Haus in Boleskine als "heilig" erklärt und in jeder gnostischen Messe Crowleys muss der Altar mit der Stele darauf nach der geographischen Lage Boleskines aus­gerichtet werden.

Nach dem Streit um den Golden Dawn[143] * macht sich Crowley im August 1900 nach Me­xiko auf, wo er via Kristallkugel die beiden ersten zwei Aethyre, d.h. ausser-irdischen Dimensionen, von insgesamt 30 erkundet. Diesem magischen Konzept lie­gen die "Henochischen Rufe" von ca. 1659 von John Dee und dessen Famulus Edward Kelley zugrunde,[144] * die Crowley zuerst im Golden Dawn und dann in der Abteilung für Manuskripte des Britischen Museums und des Ashmoler Museums in Oxford stu­diert hat.

I think my spaceship knows which way to go[145] *


Kann man Crowleys Hauptwerke und Rituale als Folge seines abgebrochenen Abrame­lin-Versuches von 1900 sehen? Zwischen 1900 und der Gründung des AA (Argenteum Astrum) 1907 flirtet er mit dem Buddhismus, mit seiner Auffassung von wissen­schaftlichem Rationalismus und versucht, sich als Dichter durchzusetzen. Eines seiner Stilmittel ist es, seine eigenen Schriften als diejenigen eines anderen herauszugeben.

1901 verfasst Crowley den Gedichtzyklus "The Temple of the Holy Ghost," in dem er im Teil "Athanor" den " Genius of Socrates; the Holy Guardian Angel of Ab­ramelin the Mage; or the Higher Self of the Theosophists" besingt:[146] *
 
 O angel of my spiritual desire!
 O luminous master of the silver feet!
 O passionate rose of infinite white fire!
 O cross of sacrifice made bitter-sweet!
 O wide-wing, star-brow, veritable Lord!
 O mystic bearer of the flaming sword!
 
 O brows half seen, O visionary star
 Seen in the fragrant breezes of the East!
 O lover of my love, O avatar
 Of the All-One, O mystical High Priest!
 O thou before whose eyes my weak eyes fail,
 Wonder warden of the Holy Grail!
 
 O thou, mine angel, whom these eyes have seen,
 These hands have handled, and this mouth has kissed ...[147] *
 
 
1902 [?] hat Crowley "im Tempel eines Ordens in Mexiko[148] * eine Vision: Die Vi­sion des Heiligen Schutzengels. Seine ganze magische Karriere wird am besten in­terpretiert als die Ausführung dieser Operation. Sein ganzes Leben gehörte zu diesem Prozess, und er durchdrang seine ganze Persönlichkeit, den Tempel seines eigenen Körpers. Das äussere, physische Drum und Dran dieser Operation war für ihn überflüssig geworden, als er diese Arbeit in einer subtileren Art erfas­ste."[149] * Israel Regardie, 1928-1932 Sekretär Crowleys, bald mit ihm verfeindet, Verkäufer und Interpret von Golden Dawn-Material und nach dem Tod Crowleys plötzlich dessen Interpret und beschönigender Verfechter, berichtet von einer Shin-of-Shin-Zeremonie, die Crowley 1901 in Mexiko, verbunden mit Yoga-Atemtech­niken und Hyperventilation, unternommen habe.[150] *
 
1903 möchte sich Crowley erneut mit Abramelin beschäftigen. Seine Heirat mit Rose Kelly verhindert dies. Die Schwangerschaft von Rose in Ceylon verzögert ebenfalls die geplante Reise nach China, und die beiden wollen via Kairo zurück nach Schottland reisen. Kaum im Februar 1904 in Ägypten angekommen, unternimmt Crowley magische Experimente mit dem Übernatürlichen. Sein Tagebuch vermerkt z.B. am 22. und 24. März die Begegnung mit AJIHA (in arabischen Lettern),[151] * was ähnlich klingt wie das hebräische CHIAO oder das arabische ACHIHA, was beides "Tier" bedeutet. Was meint er damit? Ist er nicht selber das Tier?[152] * Am 16. März 1904 zelebriert er das "Bornless One"-Ritual des Golden Dawn, invoziert Thoth, Horus und endlich: vom 8.-10. April 1904 taucht ihm (resp. seiner von Drogen umnebelten Frau)[153] * sein später von ihm als Holy Guardian Angel erkannter Engel auf. Er ist sich über die Identität dieses Engels vorerst nicht so sicher, erkennt aber im Aiwass/z genannten bald Satan[154] * oder den Propheten/Minister Satans, der ihm das "Liber AL" diktiert: eine Sammlung aus Crowleys Lieblings­sprüchen, die zusammengefasst "Thelema" genannt und zur Bibel, dem "Buch des Ge­setzes" aller seiner Anhänger wird. Drei Tage dauert die "Durchgabe" des Liber AL, so lange wie auch nach Abramelin die Konversation mit dem HGA stattfin­det.[155] * Und ganz vom Christentum geprägt, wendet Crowley auch ein alttestament­liches Schema als göttliche Berufungsgeschichte an. Vier Stilelemente finden sich: Verkündigung, Einwand, Beseitigung der Bedenken, Beglaubigungszeichen.[156] *
 
Diese Vision und Stimme in Kairo 1904 werden von Crowley als Befreiung aus der Geschichte des bisherigen Okkultismus interpretiert: als Bruch mit der Ge­schichte und Einführung einer Kalenderreform.[157] * Die bisherige magisch-mystische Tradition wird als Anfängerstoff zurückgelassen und nun im Laufe der folgenden Jahre durch weitere Vollzugsanleitungen zur eigenen Illumination ersetzt. Die Verfassung weiterer "inspirierter" Schriften ist das einzige mögliche Mittel, die Authentizität seiner Lehre zu gewährleisten. Diese "inspirierten" Schriften werden von nun an "Die Heiligen Bücher von Thelema" genannt.[158] *
Die Begegnung mit seinem Schutzengel Aiwaz hinterlässt in Crowley und seinen An­hängern einen Tumor, der unentwegt wuchert. Sogar die Tintenbuchstaben des Ori­ginalmanuskripts strahlen, unzählige Male als Faksimile reproduziert, eine schwache, doch unvermindert aktive "spirituelle" Substanz im Weltbild der schicksalhaft Auserwählten aus. Crowleys Multiversum ist jedoch "nur" eine Kom­pilation aus schon bestehenden Strömungen des Zeitgeistes.[159] * Hier bewahrheitet sich Peter Sloterdijks und Thomas H. Machos Theorie der Gnosis als wiederholte Selbsterfindung.[160] * Thelema behauptet, durch neue Denk-Koordinaten einen nicht auf Dinge beschränkten "unbegrenzten" Geltungsraum zu verschaffen und versteht sich als Universalphilosophie, Kosmologie, Metaphysik, Naturgeschichte, Evoluti­onstheorie und sozial-gesellschaftliche Utopie. Das Versprechen auf ein Jenseits der Zwänge wird jedoch durch Crowley selber gebrochen, der sein Thelema als auf seine Biographie fixiertes Dogma stranden lässt. Die Diktatur der magisch-tradi­tionellen Bilder (Hieroglyphen des Golden Dawn, der alten Ägypter, des Tantra, des Yoga und ab 1910/12 des OTO) zeigt sich in den Sehnsüchten nach Körpertech­niken und Selbstbildern als Normierung von Information.[161] * In euphorischer kab­balistischer Ordnungswut offenbart sich die Kehrseite des Göttlichen: die tri­umphale Wiederkehr des Enzyklopädischen der Renaissance.[162] * Alles wird von jetzt an zum Idol, alle Dinge sprechen, alle Bilder werden Erscheinungsweisen des Gött­lichen, des Individualismus. Die Vergöttlichung des gesteigerten Selbstempfin­dens und die Lebensweisen der Welt gerinnen zu Logos, reduziert auf religiös verklärte Artefakte aus der Biographie Crowleys.[163] * "It would be well worth while for the greatest University in the world to spend the next million years in studying the most stupid and superficial things I have to say."[164] * - Bei Sal­vador Dalí, der Jahrzehnte später Ähnliches von sich gibt, richtet sich solches humorvoll an die Massenmedien als Rezipient. Crowleys "Postulat" hinge­gen findet sich in seinem Tagebuch; Pflichtlektüre für seine Anhänger: Mytholo­gisierung und mystifikatorische Inszenierung seines Selbst.

1905 erscheinen Crowleys knapp 1000seitige "Collected Works," d.h. seine auf engstem Raum gedrängte Gedichte.

"Auf seiner Reise durch China [1906][165] * kam [Crowley] zu dem Punkte, wo er er­kannte, dass alles relativ ist und im Mysterium endet. Von dem ausgehend, fand er das Ziel seines Lebens, das er mit den Worten formulierte: "Die Erlangung der Erkenntnis des Heiligen Schutzengels und des Verkehrs mit ihm."[166] *
Im April, auf einem Esel in China reitend und über sein Buch des Gesetzes und Aiwass meditierend, erinnert sich Crowley, dass Ostern der Beginn der Abramelin-Operation sei: "The Operation of Abramelin being due to commence on Easter Sun­day, me thinks it would be well to make a certain profound conjuration of Augoeides [wie er den HGA zu dieser Zeit nennt, da er Aiwass noch nicht mit sei­nem eigenen Schutzengel identifiziert, aber vorhat, ihn via seiner derzeitigen Geliebten Elaine zu kontaktieren] on that day with a view to acquiring a proper knowledge of the Method of the Great Retirement. The Augoeides should be defini­tely invoked for this purpose with all possible ceremony. Is it not written: Unto whosoever shall draw nigh unto Me will I draw nigh? And, as I have pro­ved, the help of Augoeides is already given as if the Operation were success­fully brought to an end."[167] * Am 20. April erscheint Aiwass der Elaine "as when she saw him as guardian of my sleep. He has followed me ever, wishing me to fol­low his cult." Ra-Hoor-Khuit (Horus) wird beschworen und Aiwass erscheint erneut am 21. April: "he blurs and becomes dirty and discrowned." Nichtsdestotrotz of­fenbart sich nun Aiwass: "I am the God of Vengeance. I am thy Guardian Angel." Und Crowley kommt am 30. April der Geistesblitz, dass Aiwass "the very thing I do lack" sei. Dergestalt ausgerüstet mit einer göttlichen Berufungsgeschichte, werden "ihm" nun bis 1911 von Aiwass die "Holy Books of Thelema" "diktiert." Der HGA meldet sich zwischendurch jedoch auch zu ganz profanen Fragen und gibt seine Meinung zu lästig gewordenen Gespielinnen Crowleys kund.
"Yoga for him [Crowley] now was merely a system of mental calisthenics and ath­letics - useful certainly, but that is all. The hierarchy of Magic was discar­ded. Angels and demons were merely component parts of the brain; we would now use the word unconscious. Buddhism had failed him."[168] * Im Herbst 1906 erschei­nen Crowley "Dog-faced demons all day," worauf er ein Abramelin-Lamen herstellt, von dessen Natur aber nichts bekannt ist. Im Dezember versucht er erneut, seinen Augoeides sogar durch Masturbation herbeizulocken. Am 1. April 1907 bindet er sich vor dem Einschlafen das Abramelin-Quadrat XXVII Atsarah vor die Stirn, wo­rauf sich Halsschmerzen einstellen, die Attacken der "dog-faced chelas" jedoch aufhören.

Nach der Ankunft des HGA muss der Magier (gemäss Abramelin) die "Vier Grossen Prinzen des Bösen" anrufen und mit ihnen und den acht Unterprinzen und deren Un­tergebenen einen Pakt schliessen, um das Gleichgewicht der Kräfte aufrechtzuer­halten. Crowley will jedoch selber Gott werden, sei es nun als Magier oder als Gnostiker. Auf seinem Weg ist ihm der HGA eher im Weg, resp. der HGA verdunkelt den Weg ins Kether.[169] * Folgerichtig sagt man sich in Crowleys 1907 gegründetem System des AA vom HGA bald wieder los.[170] * Dennoch wird Crowley in einem libidi­nösen Fliessen in einem Netz sich verselbständigender Darstellungsformen zeit seines Lebens Aiwaz sowohl Thelema in persona bleiben.[171] *
 
Im Oktober 1908 versucht Crowley, durch Meditation und Yoga wieder einmal Kon­takt mit seinem HGA aufzunehmen, indem er das Magische Messer hervorholt, um es noch mehr zu "schärfen, auf dass dieser Körper mich fürchten soll, auf dass ich Horus, der Schreckliche bin, der Rächer, der Herr des Tores des Westens,"[172] * durch das ja die Engel traditionsgemäss hereinflattern. In seinem Tagebuch schreibt Crowley von seiner 10jährigen Sehnsucht nach seinem HGA. Astral zeleb­riert er das Golden Dawn "Bornless"-Ritual (das 1921 zum Liber Samekh umgearbei­tet werden wird) und ruft das Formlose an (was er bald als den Widersacher "Choronzon" von Thelema/Aiwaz identifizieren wird):[173] * "Hoor! Elohim Gibor! Ka­mael! Seraphim! Gabriel! Barzabel! Madim ... Ol sonuf vaoresaji, gono Iadapiel. Elonusaha caelazod." Am zwölften Tag, nach der Lesung seines Liber Ararita (und nach einer Woche Schlemmens in den Wirtshäusern), küsst ihn endlich sein HGA in einem Augenblick mystischer Visionen. Die Freude währt nur kurz. Aiwaz bürdet Crowley einmal mehr eine Mission auf, nämlich "die Erde zu regieren."[174] * Und nach einem abschliessenden Mittagessen mit Nieren und Burgunder "singt ... meine Seele singt."
 
1909 beschwört Crowley in der Algerischen Wüste zusammen mit Victor Neuburg wei­tere Dämonen: er erkundet mit seiner Kristallkugel[175] * die noch verbliebenen 28 Aethyre des sog. Henochischen Systems. Obwohl der Autor des Abramelin-Textes jegliche Anwendung anderer Grimoires ausser seinem eigenen missbilligt und Crow­ley im Februar 1900 ja die Botschaft erhalten hat, dass die Abramelin-Dämonen nicht mit den Henochischen Wesen auf eine Bühne gebracht werden sollten, scheint es seinem magischen Denken in der Zwischenzeit egal zu sein, welches magische System man anwendet, da er doch überall denselben Engeln/Dämonen begegnet.[176] *
Einige Visionen entstehen während des Orgasmus mit seinem magischen Partner Vic­tor Neuburg. "Mein Körper ist der Körper der Schlange ... Wer ist das Tier?"[177] * In fast jedem Aethyr tauchen schwarze Engel auf,[178] * die Crowley in die veränder­ten/erweiterten Dimensionen einlassen, und dieser, ganz Kosmopolit, identifi­ziert sich mit allen religiösen Konzepten und deren Figuren, deren er habhaft werden kann. Er entdeckt, dass "eine azentrische Meditationspraxis wie Mahasati­patthana ... vor den Beschwörungen des heiligen Schutzengels ausgeführt werden" sollte,[179] * "so dass das Ego bereit sein mag, sich völlig dem Geliebten zu über­lassen."[180] * Eine Stimme teilt Crowley mit, dass ihm eine geeignete Methode und die Form der Beschwörung des HGA erst noch an einem "entsprechenden Orte" mitge­teilt werden sollten, Aiwaz wird als "Botschafter des Schweigens" angekündigt, jedoch ebenso dessen Gegenspieler, Choronzon: Auflösung, Impotenz und Tod.
"Gesegnet sei der Name des Tieres ... der Diener des Sterns und der Schlange. Er ist der Ewige; er ist der Allmächtige," tönt es in Crowley aus anderen Dimensio­nen, ein neuer Aeon wird angekündigt: auf Crowleys/Aiwass' "Aeon des Horus" folge der "Aeon der Themis."[181] * Eine Armee des Lichts ist gegen den äussersten Abyss gesetzt, um die Schrecken der Leere und die Bosheit von Choronzon abzuweh­ren. Im äussersten Abyss gilt es, sich Choronzon zu stellen, dem vierfachen Schrecken (die vier Weltreligionen): so die Botschaft im 11. Aethyr. Und folge­richtig beschwört Crowley im nächsten Aethyr "In nomine Babalon" (dem thelemiti­schen Aequivalent zu Venus)[182] * und seines Schutzengels (der den Aspiranten ret­ten soll) nun Choronzon. "Es handelt sich hier um die einzige in der Magie wie­dergegebene Szene, in der sich der Magier ins exorzistische Dreieck begibt, an­statt im Schutz des magischen Kreises zu verharren. Ein solches Vorgehen müsste eigentlich Besessenheit durch den zu evozierenden Dämon provozieren. Aufgrund dieser schwachsinnigen Handlungsweise wurde gefolgert, dass Crowley für den Rest seines Lebens von dem Dämon Choronzon besessen war. Ich teile diese Anschauung nicht. Crowleys Besessenheit datiert von einem früheren Zeitpunkt, und vor Cho­ronzon kam Aiwass,"[183] * denn Crowley identifiziert seinen Willen und sein Be­wusstsein mit dem "Wesen des Lebens von AIWASS," "das Blut seines [Crowley] Kör­pers wird von Ihm als physische Basis für Seine Manifestation" benutzt.[184] *
 
Von nun an ist Crowley jedoch auch Choronzon.[185] * Dies hat John Symonds bestens in seiner Biographie beschrieben, von der ja auch vorheriges Zitat stammt. Cho­ronzon deckt Crowley auf, dass "all dein Umgang mit" dem HGA "nichts anderes" sei "als ein Deckmantel für deine schmutzigen Zaubereien."[186] * Der Dämon gibt sich als "Wissen" d.h. Gnosis, d.h. die "falsche" Sefira, zu erkennen. Ähnlich wie im Christentum, wo der Name "Maria" (oder Jesus) zum Bannen von Dämonen benützt werden kann, so schleudert Crowley Choronzon (sich selber?) den Namen "Babalon" entgegen. Die Konversation mit dem HGA entpuppt sich als Konversation mit Choronzon.
Im 8. Aethyr (man zählt rückwärts) erhält Crowley von Aiwaz seine persönliche An­leitung zur Erlangung der Kommunikation mit dem HGA, d.h. die Wegbeschreibung in die Stadt der Pyramiden.[187] * Crowley sieht sich nun als Miterbe der Götter, als ein Herr des Lichts.
Um diese Zeit verdunstet die Realität immer mehr um Crowley. Ihm geht langsam das Geld aus, und so nimmt er bald den 1910 erstmals kontaktierten OTO als neue Einkommensquelle ins Visier.

Die Visionen von 1909 werden 1911 im "Equinox" I;5 als "The Vision and the Voice/Liber 418" publiziert.[188] * 418 ist die kabbalistische Abkürzung von "Aiwass" und "Abrahadabra," der magischen Formel des Neuen Aeons. Die kabbali­stische Schreibweise von "Aiwaz" ergibt 93,[189] * oder Thelema, oder Eros etc. Aus Crowleys Bilderflut wird (z.B. durch kabbalistisches Spekulieren) eine Neuinterpre­tation von traditionellen Interpretationen erzeugt. Dies ist jedoch nicht al­lein die Geste Thelemas, sondern allgemeiner Tenor aller Neu-Religionen des Was­sermann-Zeitalters.

Crowley erwartet nun, sich mit Göttern aller Arten, so auch z.B. mit der "Grossen Mutter" (Nuit, an deren Busen ja der HGA ruhe), auf eine ähnliche Art und Weise zu vereinen, nämlich "männlich und fröhlich,"[190] * wie mit seinem HGA. Theoretische Schau und "heilige" Erregung bilden von jetzt an die Nahrung der Anhänger, die zwischen selbstbewusstem Wissen und gläubigem Gehorsam zur System­bildung von "Gnosis" um Crowley beitragen sollen. Wiederum nährt sich diese Gno­sis vom Leiden: Crowleys Leiden an sich selbst und demjenigen seiner Anhän­ger.[191] * In seiner Gnosis ist er es selber, der als Katalysator bei seinen Anhän­gern Gnosis auslöst: "I possess the power of causing spiritual crises" beschö­nigt er das persönliche Leid, das er durch seine Unterwerfungsstrategien verur­sacht.[192] *
 
Überall sieht er Heilige Schutzengel: "Theosophen nennen ihn das Höhere Selbst, Schweigenden Wächter oder Grossen Meister. Der Golden Dawn nennt ihn den Ge­nius.[193] * Die Gnostiker sagen der Logos. Die Ägypter sagen Asar-un-Nefer ... Die Buddhisten nennen ihn Adhi-Buddha (sagt H.P.B.). Die Bhagavad-Gita nennt ihn Vishnu (Kapitel XI.). Das Yi King nennt ihn Der Edle. Die Kabbalah nennt ihn Yechidah."[194] *
 
Am 27. September 1911 wird Rose Crowley-Kelly, das Medium für die Durchgabe des Buch des Gesetzes von 1904, aufgrund alkoholbedingter Dementia in eine Anstalt eingeliefert. Im November 1911 folgt in Zürich und St. Moritz die Beschwörung des Dämons Abuldiz (als Vision von Mary d'Esté Sturges). 1912 kürt Crowley sich zum externalisierten Egregor/Schutzengel "Baphomet" (zumindest) des englischen OTO-Zweiges, und 1914 wird im "Paris Working" 24 mal Hermes angerufen.[195] *
 
 
Den Bezug zwischen HGA und OTO stellt Crowley am 21. September 1914 in seinem "De Arte Magica" her.[196] * Das kleine Traktätchen ist Crowleys Kommentar zu Reuss' "Liber Agape."[197] *
"The Secret of the VIII° ...: in the Macrocosmos the Sun lord of all life; in the Microcosmos the Phallus lord of all life ... The Phallus is the physiologi­cal basis of the Oversoul,"[198] * und es gilt "the Voice of the Sub-Consciousness," also des "Holy Phallus itself" zu vernehmen.
Das IX°-Elixier des Lebens kann angewendet werden zur "Knowledge and Conversa­tion of the Holy Guardian Angel ... Spiritual Attainment: e.g. devotion to Nuit-Babalon-Baphomet" etc. Und zum XI°: "the goddess Adonai ... raise[s] agape to her Lord Thelema."[199] *
 
Abramelins Dämonen tauchen in Crowleys Universum nur noch sporadisch auf. Am 6. Dezember 1914 masturbiert Crowley sexualmagisch, um seinem Vortrag abends über "Magick" zu einem Erfolg zu verhelfen. Sein Tagebucheintrag: "Abramelin demons did their utmost to stop this lecture. A 70-mile gale blew and they tried to up­set me both physically and mentally."
Zwischen 1913 und 1917 verfassen Crowley und Theodor Reuss die zentrale und öf­fentliche Gnostische Messe des OTO. Darin ist die von Crowley ursprünglich für das Gedicht "The Ship" verfasste Hymne an das Höhere Selbst enthalten:


 "Thou, who art I, beyond all I am,
 Who hast no nature and no name,
 Who art, when all but Thou art gone.
 Thou, centre of the Sun,
 Thou, hidden spring of all things known
 And unknown, Thou aloof, alone,
 Thou, the true fire within the reed
 Brooding and breeding, source and seed
 Of life, love, liberty and light.
 Thou beyond speech and beyond sight,
 Thee I invoke ..."
 
 
1917 stirbt Crowleys Mutter, Emily Bertha Crowley. Vom Januar bis Juni 1918 vi­sioniert Crowley (in einem Topaz, eingesetzt in ein Holzkreuz), resp. die unter Haschisch und Opium gesetzte Roddie Minor (u.a.) nach verschiedenen Sexakten (per vas nefandum)[200] * und C.S. Jones/Achad, den "Zauberer" Amalanthra, der eine Art Verwandter von Aiwaz scheint. Amalanthra teilt ihm die tatsächliche Schreib­weise von "Baphomet" mit: nämlich "BAFOMIThR" [der handschriftliche Auszug aus Crowleys Tagebuch auf der übernächsten Seite], also "Vater Mithras." Kabbali­stisch ergibt das 729, genau gleichviel wie "Amalanthra/Amalantre." Somit sieht Crowley den OTO und den AA miteinander verbunden: In ihm als (Prophet von) Aiwaz im OTO-Amt des "Baphomet."[201] * - Amalanthra gibt dunkle kabbalistische Worte von sich, teilt jedoch ebenso seine Meinung zu Crowleys Kurzgeschichtensammlung "The Stories of Simon Iff" mit. Zum Schluss meldet sich sogar noch Aiwaz persönlich mit der Mitteilung: "47." Crowley verfasst ein 53seitiges Protokoll der Be­schwö­rung und notiert in sein Tagebuch am 19./20. Januar: "I find 729 = the curse of Sa­tan! Of course! Look at the frontispiece to my Rituel de la haute Magie, where I have figured the Devil of the Tarot as Baphomet."[202] * Nachdem Crowley bisher Aiwaz die Zahl 78 (Mezla) zugewiesen hat, bekommt Aiwaz nun definitiv die Zahl 93. Die magische Wirkung von Visionen koaguliert im kabbalistischen Strudel von routinierten Re-Codierungsstrategien.

Anstatt seinem Theorem "Mache keinen Unterschied" (sondern gliedere) zu folgen, stellt Crowley eine Hierarchie der Dinge auf. Der Terminus "Baphomet" wird so­lange kastriert und mit exotischen Federn versehen, bis er mithilfe der zwang­haften Hieroplyphenschrift der Kabbala in sein persönliches Lexikon hineinpasst und dort sein Dasein fristen kann.[203] * Erleben, Aufzeichnen und Verarbeiten wer­den bewusstseinsauslöschend auf vorgefertigte Bilder reduziert. Der Schritt vom Finden zum Erfinden wird methodisch-mathematisch aufgerüstet. Crowley betätigt sich als archaischer Bastler an den Nahtstellen der Verstrickungen zwischen einer sichtbaren und unsichtbaren Welt, wo sich Unerhörtes aus dem unergründli­chen Reich mitteilen will. Dies wird auch mit dem Motto von Crowleys Zeitschrift "The Equinox" ausgedrückt: "Die Methode Wissenschaft - Das Ziel Religion."[204] *
 
Zu dieser Zeit entwickelt Crowley seine Version des Tao Teh King.
Im selben Jahr visioniert Crowley die Überirdische Wesenheit Lam; das von Crow­ley angefertigte Portrait trägt den Titel "The Way" und wird 1919 in einer Ga­lerie in Greenwich Village, New York, ausgestellt. Lam findet jedoch erst nach Crowleys Tod (1947) Bedeutung [davon später]. Interessanterweise gleicht dieses Portrait vielen Beschreibungen von Ausserirdischen aus UFO-Begegnungen [auch da­von später mehr].


Zwischen September 1914 und September 1918 unternimmt Crowley 309 sexualmagische Operationen, die in folgende Kategorien unterschieden werden können:[205] *
 
 
 a) Gold, Gesundheit: 48
 b) Lobpreisungen, z.B. an Pan: 40
 c) Zwischenmenschliche Beziehungen (z.B. Anziehung von
 Geliebten): 22
 d) (vergessen oder nicht notiert): 21
 e) Literarischer Erfolg: 18
 f) Sexuelle Anziehungskraft: 17
 g) Weisheit: 16
 h) Verbreitung des Gesetzes von Thelema: 16
 i) Magische Energie: 12
 j) Physische Stärke: 12
 k) Tao Meditation: 8
 l) Siddhi (magische Macht): 8
 m) Neue Geliebte (Babalon): 8
 n) Erfolg im allgemeinen: 6
 o) Jugend: 6
 p) Erfolg in einer bestimmten Angelegenheit: 5
 q) Zur Glorie von Hermes: 5
 r) Geistige Erleuchtung: 4
 s) Magische Zurückgezogenheit: 3
 t) Um das Geheimnis des IX° zu begreifen: 3
 u) Die Amalanthra-Visionen betreffend: 3
 v) Gebet an Shiva: 3
 w) Kreation von Dämonen: 2
 x) Verschiedenes: 23

We know Major Tom's a junky[206] *


Im November 1920 feiert Crowley auf Céfalu "The Cephaloedium Working."[207] * [Die nachfolgende Abbildung des handschriftlichen Protokolls am Schluss dieses Kapi­tels zeigt Crowleys Ordenstitel]

Abramelins Operation ist in den Hintergrund gedrängt. Allein das Rezept zur Her­stellung des Öls à la Crowley bleibt: 8 Teile Zimtöl, 4 Teile Myrrhenöl, 2 Teile Galangaöl, 7 Teile Olivenöl.[208] * Dieses Öl trägt Crowley zeit seines Lebens als Parfüm, das angeblich die Pferde auf der Strasse zum Wiehern bringt. Was von Ab­ramelin auch noch hängenbleibt, sind die beiden Anweisungen "Beschwöre oft" und "Entflamme dich im Gebet."
Crowley entwirft ein Aiwaz zugeordnetes kabbalistisches Kreuz (Bestandteil des Pentagrammrituals),[209] * seine Anhänger schätzen jedoch am meisten das 1921 ent­standene "Liber Samekh Theurgia Goetia Summa (Congressus Cum Daemone) Sub Figura DCCC"[210] * als dasjenige, das den HGA herbeilocken soll. Crowley hat Charles Wyc­liffe Goodwins 1852 enstandene Übersetzung eines "Fragments eines griechisch-ägyptischen Werkes über Magie" verwendet, das Mathers schon als einleitende Be­schwörung in seiner "Goetia" publiziert hat. Im Golden Dawn heisst das Ritual "The Bornless One." Bei Crowley spielt sich nun alles thelemitisch aufgemöbelt im Kopf, d.h. astral ab.[211] *
Verschiedene Textstellen dieses Liber Samekh bereiten seinen auf guten Ruf be­dachten Anhängern[212] * im "Caliphat" erhebliches Kopfzerbrechen. Crowley: "Thou Satan-Sun ... Satan, my Lord! The Lust of the Goat!"[213] * "Durch Wein und fremdar­tige Drogen" angeregt, soll der Adept dieses Ritual erst einmal täglich einen Monat lang; dann zweimal, morgens und abends, zwei Monate lange; dann zusätzlich des Mittags drei Monate lang; danach zusätzlich um Mitternacht, also vier Monate lang viermal täglich ausführen. Im elften Monat gibt es ausser Essen und Schla­fen nichts anderes mehr. "So spricht das Tier."[214] *
 
Nachdem er sich im Mai 1921 zum Ipsissimus gekrönt hat (eine Art Welterlöser in seinem AA), ist es für ihn selbstverständlich, nach dem Streit mit Theodor Reuss im November, nun auch noch das Amt des OHO zu annektieren. Immerhin ist er nicht nur Aiwaz, sondern ja auch Baphomet. Zumindest in den Tagebüchern und vor seinen gutgläubigen Anhängern. Bestätigung erhält er von "höherer" Stelle: "O my fa­ther, the Devil! It hath made all things one, being perfect," und die Antwort: "My son! thou art mine."[215] *
 
 
1919 erscheint im "Blue Equinox" ausser Crowleys aufgewärmten und gekürzten Reuss-OTO-Statuten auch das 1908 verfasste (und schon 1909 in London publi­zierte) "Heart Girt with a Serpent/Liber LXV."[216] * 1919 erhält Crowley ein ärzt­liches Heroin-Rezept zur Kur seines Bronchial-Asthmas. Die daraus resultierende Heroinabhängigkeit bleibt bis zu seinem Lebensende 1947 bestehen.

Crowley sieht sich im 1923 entstandenen Kommentar[217] * zum Liber LXV als Logos dieses Aeons - in der Nachfolge von Gautama Buddha, Mohammed, Jacobus Burgundus Molensis (dem letzten Templer), John Dee und Edward Kelly, Christian Rosen­kreutz, Martin Luther und Paracelsus.[218] *
Als der Reuss-X° Heinrich Tränker 1925 vom Liber LXV erfährt, bietet er sich an, den Text in seiner "Pansophie"-Reihe zu publizieren. Crowley liegt ausserordent­lich viel an einer primären deutschen Übersetzung und Martha Küntzel macht sich sofort ans Werk. Doch der Zwist, den der von Aiwaz eingesetzte "Weltheiland" Crowley in Deutschland entfacht,[219] * verzögert eine deutsche Veröffentlichung, bis sich 1949 Friedrich Lekve in seinen "Thelemischen Lektionen" Liber LXV an­nimmt.[220] *
 
1958 publiziert H.J. Metzger in Stein/Appenzell Küntzels Übersetzung des "Liber Cordis Cincti Serpente sub figura ADNI."[221] * Nachdem dies schon Friedrich Lekve getan hat,[222] * wird erneut auch Crowleys Kommentar von 1923 dazu veröffentlicht: "Es beschreibt das Verhältnis des Adepten mit seinem Heiligen Schutzengel und den Weg, den er bis zur völligen Vereinigung mit Ihm zu gehen hat. Es wird ein­dringlich gezeigt, wie die Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer mitten in das Wesen der Persönlichkeit des Menschen hinabsteigen müssen, bis das fünfte, der Geist, sie zu einer Einheit, zum Mikroprosopus, gestaltet. In den fünf Kapiteln, jedes einem Element zugeordnet, hören wir von der Vorbereitung dieser Ereig­nisse,[223] * der Initiation und deren Ergebnis bis zur Chymischen Hochzeit des ma­gischen Selbstes mit seinem Engel."[224] *

Ich bin mein eigenes universelles Radio[225] *


Immer wieder versucht Crowley, seinen HGA in Worte zu fassen; als Zwergen-Selbst, das Schweigende Selbst, das Baby im Ei, Harpokrates, Hadit, der Wahre Willen oder sogar Nuit selber: "Hoor-paar-Kraat oder Harpokrates, das Baby im Blauen Ei,[226] * ist nicht nur der Gott des Schweigens im herkömmlichen Sinne. Er ist auch das Höhere Selbst, der Heilige Schutzengel. Dies bezieht sich auf den Zwerg der Mythologie, der alles in sich selbst enthält, auch das Unmanife­ste."[227] * Er nennt den HGA den versteckten Gott, seine feminine Muse,[228] * das Phallische oder Rassische Bewusstsein, die Innere Schlange, und verbindet ihn mit sexualmagischen Prozessen.[229] * Crowley erkennt weitere Facetten von Aiwass: "Du bist Sebek, das Krokodil, gegen Asar; du bist Mati, der Würger in der Tiefe. Du bist Typhon, die Wut der Elemente, O Du ... Du bist Python, die furchtbare Schlange um das Ende aller Dinge!"[230] *
"When I was Lévi, I drew myself as Ayin or Baphomet, The Devil, with Beast's Head. This is the Beast throned, crowned, exalted; the leaper, the erect, the butter-in. Her womb is my city, Babel. This Ayin is then my Phallic Will, my Holy Guardian Angel, Aiwaz, who was afterwards called Satan."[231] *

Ein räudiger Hund ohne Hütte[232] *

Zwischen 1920-23 frönt Crowley den Drogen Kokain, Äther und Heroin,[233] * der Ko­prophagie und sadomasochistischen Phantasien, in denen er als Sklave fungiert. "In my Mass the Host is of excrement [seiner Scharlachroten Huren],[234] * that I can consume in awe and adoration; while I make my Holy Guardian Angel the lat­rine of my imagina­tion" (5. Juli/13. August 1920).
Im Sadomasochismus kommen alle Formen religiöser Frömmigkeit zum Ausdruck (knien, beten, verehren, opfern, anrufen, bestrafen) und werden in ihren Ideal­rollen ausgelebt: die perfekte Superiorin (Scharlachrote Hure, Babalon) zu ent­decken und den perfekten Sklaven (Crowley). Das ewige Schuldgefühl überträgt sich auf sein Umfeld und verschmutzt dieses: wer Crowley liebt oder zu ihm zärt­lich wird, muss von ihm vernichtet werden, denn er kann nur das Unerreichbare lieben: seine unpersönliche Scharlachrote Hure (was ja ein Amt, also eine ritua­lisierte Stereotype, ist), die auf ihm, dem Tier, reitet (so auch seine Tarot-Karte). Die Selbstverleugnung äussert sich im Schutz des Prinzips Thelema, die Abstumpfung des Körpers im Drogengenuss und yogischen Körperübungen. Die lustbe­tonte Minderwertigkeit sucht sich im Widerstand gegen alle Vernunft. Auf diese Weise wird Crowley (im System des AA) gezwungen, die Grenzen seines Gottes, der Logik, zu erkennen (den Abyss, Choronzon) und die Selbstzerstörung soweit zu treiben, dass die Möglichkeit rationalen Denkens zerstört wird (Ei des Abyss). Die Selbstanalyse dient als Mitgliederausweis der AA.
Crowley drückt seine Schuldgefühle durch Koprophagie aus: Indem er über andere (seine Anhänger und die Nicht-Thelemiten) Gericht hält und sie bestraft, macht er sich einerseits zu seiner eigenen Obrigkeit, sucht jedoch anderseits selber nach Schutz. Zusammen mit seinem religiösen Verlangen, vor einem höheren Wesen (Aiwaz) die Kontrolle zu verlieren, als Botschafter einer höheren Macht zu fun­gieren (also selber brauchbares Manipulationsmaterial zu werden),[235] * sucht er mit offenen Armen nach der tödlichen Wunde der Selbstaus­löschung mithilfe der Selbsterniedrigung durch vollständige Identifika­tion mit dem Niedrigen. Der Kot der Scharlachroten Hure reinigt den Sklaven und ausserdem ergattert er eine "göttliche" Reliquie, die ihm Energie zuführt.
In Crowleys Fall scheitert der Sadomasochismus an der Unfähigkeit der ausgewähl­ten Scharlachroten Huren, korrekte Sadistinnen zu sein. Crowley wendet sich nun gegen sie, greift sie an, wirft sie als Gebrauchsgegenstand weg. Auf seine Er­niedrigung folgt keine befriedigende Verherrlichung. Aiwaz zieht sich aus ihm zu­rück,[236] * wird im Laufe der Zeit ein externes Wesen und letztendlich verschwin­det Aiwaz ganz.

Hat Crowley noch am 2. Juni 1920 (zu einer Zeit, in der er immer noch im Vokabu­lar des Golden Dawn verhangen scheint) in seinem Tagebuch seine Frage "is Aiwaz a separate Being?" mit "I am bound to answer No," beantwortet, denn "My own Unconscious was thus in alliance with Aiwaz" und "my consciousness was ulti­mately invaded by the Secret Self,"[237] * so grenzt er sich 1936 von psychoanalyti­schen Interpretationen ab und verneint die Annahme, dass "Aiwaz is a severely suppressed part of me."[238] * In der Zwischenzeit hat Crowley nämlich Sigmund Freud gelesen und fühlt sich schon seit einiger Zeit ausgestattet mit "Omnipotence at my command and Eternity at my disposal ... I see very clearly indeed that the failure of humanity to recognize my greatness depends very largely on the phy­siological fact that the average memory fails to retain more than about one tenth of what mine does ... it would be well worth while for the greatest Uni­versity in the world to spend the next million years in studying the most stupid and superficial things I have to say."[239] * Er ist sich der psychologischen Deu­tung all seines Tuns in Abhängigkeit seiner fundamentalistischen christlichen Erziehung bewusst und sieht sich als "King of the Puritans," denn "the Law of Thelema is in fact the most perfect statement of Puritanism." Die Deutung seines Heiligen Schutzengels Aiwass als Ausdruck seines Unbewussten und die Selbsttäu­schungen als Folge eines Mangels an Einschätzungsvermögen trifft ihn nun hart und lässt ihn regredieren.[240] * "What does it matter, anyway? The whole Universe being within, & not without, any person's individuality."[241] *
 
1944 oszilliert er wieder mit einem Sprung nach vorn: "Is Aiwaz a man (presumably a Persian or Assyrian) and a Secret Chief, or is He an angel in the sense that Gabriel is an angel? Is Ab-ul-Diz an Adept who can project him­self into the aura of some woman ...? Or is He a being whose existence is alto­gether beyond this plane, only adopting human appearance and faculties in order to make Himself sensible and intelligible to that woman? I have never attempted to pursue any such enquiry ... The Angel is an actual Individual with his own Universe, exactly as a man is ... He is not a mere abstraction, a selection from, and exaltation of, one's favourite qualities, as the Higher Self seems to be."[242] * Engel sind "disembodied beings, from demons to gods."
 
Obwohl Crowley bewusstseinsverändernde und manchmal kreativitätsfördernde Erleb­nisse ausserhalb des "Normal"bewusstseins herbeiführen kann, findet er keine in­nere Balance und persönliche Kraft. Seine Ausflüge in die Unendlichkeit (Nuit) und die Kontraktion auf seine Person (Hadit) haben letztendlich den Sieg der Auflösung (Choronzon) zur Folge: trotz Bewusstseinsveränderungen findet keine Bewusstseinserweiterung statt.[243] *
Thelema verfügt trotz Crowleys pseudoakademi­schen Essays über keine kohärenten Weltbilder oder essentialistischen Wirklich­keitsbegriffe. Thelema scheint eher die Propagierung von Zerrissenheit als Re­alitätsbezug auszudrücken und den Zwang, den eigenen Zerfall als verbindliche immer neu zu interpretierende ganz­heitliche Vision darzustellen. Gepaart mit dem OTO, würde sich die Kraft Thele­mas nicht auf der Ebene der Inhalte, sondern der Dramaturgie und Kontexte zei­gen. Dass dies nicht geschieht, sagt über diese Kraft aus. Die imaginativen Bau­steine Crowleys als Bedienungsanleitung zur Selbstwahrnehmung scheinen zwar in­novativ und traditionsbildend, erzeugen Span­nung, weil reflexionsgeladen, finden jedoch im gesellschaftlichen Kontext lohnen­der Ökologie nur höchst nebensächli­che Nischen ("Satanismus," Geheimgesellschaf­ten) und stranden im Ghetto von Angst- und Aggressionspotentialen.[244] * Hier beantwor­tet sich die Frage nach dem, was diese Art Okkultismus zu leisten ver­mag.

Letztendlich sind die "Heiligen Bücher Thelemas" nur scheinbar kohärent, ent­puppt sich doch Crowleys Gesamtwerk als ein riesiges Selbstverweisritual, in dem die Fremdstimmen alle immer nur aus einem einzigen Körper dringen.
Seine Utopie bleibt dem hierarchischen Ordenssystem des OTO verhangen: "I'm cer­tainly not an anarchist, for the family is the smallest and so vilest unit of government: nor a Socialist, for the State is the largest and so the least human unit. I suppose then, that - with Ethyl as without - I want a Patriarchal-Feudal system run by initiated Kings."[245] *
 
Bis zu seinem Tode verwendet er die Abramelin-Quadrate,[246] * obwohl er die Abrame­lin-Operationen nie zu Ende durchgeführt hat und (gemäss McGregor Mathers' Vor­wort in dessen Abramelin-Ausgabe von 1898) seine Schüler streng darauf hinweist, die Quadrate nur zu benützen, falls man die Operation erfolgreich durchgeführt habe. "More, unless you mean to perform it, and are prepared to go to any length to do so, you are a fool to have the book in your possession at all."[247] *
 
Am Ende seines Lebens äussert sich Crowley niedergeschlagen über seinen HGA. Als er eines Tages von London nach Brighton fährt, um Dadaji zu besuchen, spielt sich folgender Dialog ab. "One afternoon I [Dadaji] put to him the question, Where is Aiwass now?. Crowley looked at me and gave his head a minute shake and then spread his arms with upturned palms as if to say, Where?, or even God knows!. Then he spoke, I think the fault is mine."[248] *

The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars

Die von den Visionen ausgelöste Kreativität und das Aufschreiben der Visionen selber machen das Erlebte realer. Diese Alchemie verändert den Schreiber wie auch den Text und zeugt eine Art "magickal child" - ein Jenseits zum Vorzeigen.
Um an Crowleys Realität in der Form seines AA intensiver teilnehmen zu können, ist das Auswendig-Wissen des Liber LXV der einzige Beweis, dass man zu Crowleys AA gehört. Eines der "Geheimnisse" des AA ist, dass der HGA als ganz manifeste Liebesperson auftreten kann: als "Liebe des Lebens" sozusagen.[249] *
"Die Heiligen Bücher von Thelema" sind für die Thelemiten nun Schlüssel zur Be­wusstseinsveränderung. Crowleys "inspirierte" Schriften entpuppen sich als eine Art "himmlische" Kurzschrift, die mit einem Wortverbinder (d.h. Kabbala, die zu einer Art "virtual reality" wird) erneut symbolhaft entziffert und für den eige­nen magischen oder bewusstseinsverändernden Hausgebrauch verwendet werden kön­nen.[250] * Es ist hierbei unwesentlich, ob die Kreativität erst aus der Auseinan­dersetzung mit dem Phänomen oder schon durch das Phänomen selbst initiiert wird.[251] * Crowleys Anhängerschaft nennt dies "die magische Sukzession," bei der sukzessive und, wenn möglich, bewusstseinserweiternd auf den Visionen anderer aufgebaut wird. Überschuss an erfahrungsrelevanter Unbestimmtheit und Ungenauig­keit (zum Beispiel das Fehlen einer Exegese eines Symbolträgers) erlaubt neue Relationen von Zeichen und Bezeichnetem, eventuell neue Codes und eine neue Rhe­torik zum Ziele neuer Strukturen. Visionen werden zu "Ausweitungen des Men­schen," zu einem "state of Gnose." Durch Interpretationsbedürftigkeit entsteht ein Re­flexionszuwachs, bei dem keine individuelle Urheberschaft (oder z.B. Regu­lierung durch ein Ordensoberhaupt) mehr nötig wird. Magische Sukzession ruft nicht nach einer stetigen Wiederholung ständiger Inszenierbarkeit wie beim OTO, sondern ist eine Metapher für die Kontinuität von Illuminationsstrategien.

Magische Sukzession benötigt keine Chartas wie der OTO, wo eine historische Suk­zession zur Unterstützung des Egregors nötig ist und wo das rituelle Handeln als Vollzug apparativer Selbstprogrammierung durch Imprägnierung mit einem Inszenie­rungs- und Handlungsvokabular an unfähigen Oberhäuptern scheitert.

Im Folgenden (und besonders im nächsten Kapitel "Die Nachtseite von Eden") seien ein paar Beispiele von magischen Sukzessoren Crowleyschen Gedankengutes aufge­zeigt.[252] *

Choronzon Club


Die Historie des CC ist im "OTO-Phänomen" und im "OTOA-Reader" nachzulesen.
Im Gradsystem des CC ist der VIII° des OTO (magische Masturbation) durch die Ka­rezza-Methode ersetzt. C.F. Russell, der Gründer des CC, lehrt seinen Schülern, Karezza solange fortzuführen, bis dass in einem "borderland state" einer Art halluzinatorischen Trance sich die Teilnehmer am Sexakt gegenseitig als Heilige Schutzengel erleben. Dies zeigt sich auch im magischen Eid, "to regard any event as a particular dealing between myself and my Holy Guardian Angel." Nachdem die Mitglieder sich genügend mit dem HGA auseinandergesetzt haben, fahren sie mit den IX°/XI°-Lehren des OTO fort.

Karl Germer


Gemäss dem Abramelin-Text schmückt sich der Adept mit einer Stirnbinde, wie eine Braut. Auch das von Abramelin geforderte Schweigen und die Enthaltsamkeit können als okkult-traditionell-weibliche Eigenschaften eingestuft werden.
Für Crowleys Famulus und späteren Nachfolger Karl Germer (bekannt aus dem "OTO-Phänomen") erfolgt die Vereinigung mit dem HGA auf homosexuelle Art und Weise. In seinem Kommentar zum Liber LXV spricht Crowley nämlich nicht nur von der "männlichen und fröhlichen Art" in der diese Vereinigung zu erfolgen habe, son­dern Aiwaz bestätigt ihm auch "in einem geheimen Code ... dass [der Adept] (sozusagen) von gleichem Geschlecht wie der Engel" sei. "Es ist nicht eine Ver­einigung von Gegensätzen, um ein ter­tium quid zu erzeugen, sondern eine Verwirk­lichung und Erkenntnis der Identität ... dessen Ekstase keine Frucht trägt ... sondern sich selbst all-genug ist."[253] * Wenn Aiwaz spricht "Ich bin das Herz und Du die Schlange," deutet Crowley das um: "Ich bin der weibliche Teil, der die Umarmung des männlichen H.Sch.E. emp­fängt." Das Streben zum HGA ist also männ­lich, im Augenblick des Erreichens je­doch weiblich. "This work of Augoeides re­quires the Adept to assume the woman's part."[254] * Im sexistischen okkulten Denken (als Projizierung der spiessbürgerli­chen Moral) ist Homosexualität Ausdruck von Weiblichkeit beim Mann (und umge­kehrt, falls überhaupt, von Männlichkeit bei der Frau).

Germer wird 1935 verhaftet.[255] * Während seiner Haft im Gefängnis am Alexander­platz rezitiert er (auswendig) Crowleys LXV, worauf ihm sein HGA erscheint. Lei­der ist bis­lang nicht bekannt, ob der Engel fleischlich erschienen ist, die Be­gegnung zei­tigt jedoch Folgen. Germer erzählt später seinem brasilianischen Schüler Marcelo Ramos Motta (bald Mitstreiter im Gerangel um das Amt des OHO im OTO) seine Geschichte, der sie folgendermassen wiedergibt. "Mr. Germer recounted that, when in a Nazi concentration camp, he was ascribed a number which was the German symbolic num­ber of the passive paederast, and his fellow prisoners mocked him for it. He told us that previously he would have felt affronted; but at this time he took it as a message of his Angel to become passive (cf. LXV i 44-46). Soon after­wards he was put in solitary, and while in solitary applied himself to remembe­ring the Holy Books of Thelema and reconstructing them, verse by verse, in his mind."[256] *
Motta erzählt, dass Germer "told us sadly that Crowley had loved him, and had wanted to have sex with him, but he had refused his Instructor's advances all his life."[257] * Die Folge nun sei, dass Germer vergeblich "asked us to fuck him."[258] *

Engel über Rio


Der von Science Fiction-Literatur beeinflusste M.R. Motta: "True Gods are per­fect, and will not speak to you. They and you have different True Wills. They do not consider themselves competent to advise a fellow Star. Only your Holy Guar­dian Angel can do it. And the Angel speaks within you. He is not you - and He never pretends to be! But He speaks within you ... For the Central Experience of the Grade [5°=6°?] is the Vision of the Holy Guardian Angel, and that Vision, although it is not to be confused with the Knowledge and Conversation obtaining in Tiphereth of Tiphereth, imparts your first inkling of Spiritual Perspective ... Neophytes [?] must guard themselves against the tendency to confuse the Vi­sion with the Knowledge and Conversation, that is, to think themselves Adepts Within."[259] * "Aiwass is human--it is we who aren't."[260] *
Kommunikation mit dem HGA bedeutet für Motta, "that the Angel's energy went underground - that is, penetrated the subconscious."[261] * Der HGA ist Kundalini. Motta glaubt, dass derjenige, der Verkehr mit seinem eigenen Schutzengel pflegt, selber ein Schutzengel werden kann.[262] * Zumindest ist jeder Engel ein Ipsissimus (der höchste Grad im AA).[263] * Und so wählt sich Motta Crowley zum Schutzengel, dessen Eintritt in den Golden Dawn am 18.11.1898 Motta als ersten Kontakt mit dem "Devil" verklärt.
Im Juli 1969 fühlt sich Motta als ein "Babe of the Abyss" und sucht den An­schluss an seinen Engel 666. 1970 kommt ihm die Entdeckung, dass Nuit selber und nicht eine sterbliche Kreatur sein HGA sein müsse. Am 17. April 1972, noch unter der Wirkung von Cannabis, erfährt Motta von einer weiteren Kontaktmöglichkeit mit dem HGA: "I should worship the Phallus more (identify myself with Him, or It): ... and I should fuck more and learn more ... I should visualize the Sigil of My H.G.A. while fucking." Und am nächsten Tag: "I must practise the sex act a lot, until the necessary muscular knowledge sinks into the unconscious and I can con­centrate on the will."[264] *
"First, the Angel is just as female as He is male; indeed, It is omnisexual. Se­cond, we do not know if a woman could reach the Knowledge and Conversation aim­ing at the thirsting cup of her Goddess, rather than at the pelled wand of Him ...; in other words, going a Path in which the Man-Symbols are not ... But this we do know: that for her that should identify herself with her Angel as a woman, there would still be left the task to identify herself with Him as a man."[265] *
 
Obwohl Motta nicht viel vom Abramelin-Text hält ("The Abramelin book is, of course, spurious and mostly fiction; calculated, moreover, to awaken sympathy for the Jews at a time when they were, as a religion, persecuted every­where.")[266] * so weist doch Crowleys Liber AL auf das sog. Abramelin-Öl hin, wo­rauf Motta versucht, sich an das Originalrezept zur Herstellung dieses Öls zu halten. Die Beschaffung von Galanga aus dem kommunistischen China erweist sich als schwierig, trotzdem könnte Motta zum Preis von 100 Dollar pro Liter mögli­chen Kunden solches anbieten, falls sich 100 Abnehmer fänden. Auf seine Inserate melden sich jedoch nur 10 Interessenten.[267] *

Grüezi Schutzengel


Obwohl man im Schweizer OTO die meisten Crowley-Texte unter dem Siegel der AA publiziert, hält Metzger nicht viel von Crowleys Abramelin-Exerzitien: "Abstössig war es insofern, als die Hierarchie des Bösen, die Abramelin-Dämonen zu beschwören und zu bändigen waren, bevor das Erlebnis des Heiligen Schutzen­gels und der unmittelbare gedankliche Verkehr mit ihm erfolgte."[268] *
 
Mitglied der Fraternitas Saturni und bei Metzger, Dipl.-Phys. Herman de Witt, stellt den HGA als gnostischen Lichtfunken dar: "Wir hatten gesehen, dass ein Elektron mit enger werdender Bindung an den Atomkern seine verlorene Energie in Form von Lichtquanten bestimmter Wellenlängen angibt. Es erhebt sich die Frage, wo die dementsprechende geistige Kraft eines Gottesfunkens, eines in immer dich­tere Ebenen absteigenden Wesens verbleibt? Da geistige Energie ebensowenig ver­schwindet wie physikalische Energie und ganz allgemein die von irgendeinem Wesen abgegebene geistige Kraft dessen Färbung oder Stempel trägt, gehört zu jedem Menschen eine individuelle geistige Macht, ein göttliches Spiegelbild. Es ist als Heiliger Schutzengel bekannt und stellt die Brücke vom materiell gefesselten Menschen zur Gottheit und ihrem jeweils herrschenden Aspekt in dieser raumzeit­lichen Welt dar. Daraus erhellt, dass der Heilige Schutzengel nichts mit unseren feineren Hüllen (Astral-Körper, Mental-Körper usw.) zu tun hat, sondern unseren vergessenen göttlichen Anteil darstellt, der die Folge der Inkarnationen über­brückt."[269] *

Die Nachtseite von Eden


Crowley, 1944: "My observation of the Universe convinces me that there are beings of intelligence and power of a far higher quality than anything we can conceive of as human; that they are not necessarily based on the cerebral and nervous structures that we know,[270] * and that the one and only chance for mankind to advance as a whole is for individuals to make contact with such beings."[271] *
 
Der ehemalige Sekretär Crowleys, Kenneth Grant (der mit seinem "Engel" Aossic in Verbindung steht) und dessen Anhänger haben daraus einen kaum mehr überschauba­ren Entwurf des Universums wachsen lassen. Der interessierte Leser sei hier auf Grants Werke hingewiesen, die alle im Buchhandel wieder erhältlich sind.[272] * Wir konzentrieren uns hier in dieser Studie kurz auf Grants konsequente theoreti­sche Weiterführung von Crowleys Dämonologie. Sind bei letzterem die En­gel/Dämonen noch nicht ganz ausdefinierte Wesen, die jedoch fürs Materielle (z.B. Goldbe­schaffung) zuständig sind, entwickeln sie sich unter Grant zu komp­lexen trans­zendentalen Schemen aus ausserzeitlichen und ausserräumlichen Wirk­lichkeitsdimensionen. "The terrestrial vehicle is an outcropping in three dimen­sions of the Angel: the Angel is the fountain of living waters which empowers the terrestrial vehicle."[273] * Durch den Kontakt mit diesem Brunnen, dem HGA, öff­nen wir das Tor der Erinnerung an unsere über-irdische Realität, "the continuum often glyphed as the Goddess of which we are terrestrial facets."[274] * Kenneth Grant und seine Anhänger "erinnern" sich an die Ursprünge des Seins[275] * und kon­struieren eine ausserordentlich bilderreiche Kompilation aus Kabbala, H.P. Lo­vecraft,[276] * Salvador Dalí [!], Michael P. Bertiaux, Austin Osman Spare,[277] * Lemu­ria, Atlantis, ausserirdischen Besuchern vom Sirius, der Propagierung mindestens eines neuen Aeons, und einer Menge "Privatoffenbarungen," die weit über die paar wenigen Crowleys hinausgehen.

Grant legt den Schwerpunkt auf die "Traumkontrolle" des IX°, entworfen von Tho­mas Harris, in den Crowley-OTO eingeführt von Ida Nellidorf als "eroto-comatose lu­cidity." Vor dem Einschlafen wird die sexuelle Energie (durch konstante sexu­elle Reizung vorerst ohne Orgasmus) auf ein symbolhaftes Siegel konzentriert, auf dass die so angeregte Libido im Traum mit einem Traumpartner kopuliere. Das Siegel selbst reichert sich auf diese Weise magisch an und kann den Wunsch (z.B. nach Gold oder Gnosis) real manifestieren.

Vor allem steigert sich das Interesse an der von Crowley 1919 "erschauten" We­senheit Lam. Im Oktober 1979 beschreibt Kenneth Grant (Aossic Aiwass 718) Crow­leys Amalanthra von 1918 als "active reflex and extension of Lam" und publiziert "An Official Statement of the O.T.O concerning the Cult of Lam, the Dikpala of the Way of Silence." Grant entwirft ein Meditationsritual zur Kontaktaufnahme mit Lam. Die Wesenheit wird als Ei imaginiert, in das man mithilfe des Mantras "Lam" durch die Augen eintritt, um, tantrisch mit Lam vereinigt, die Welt von "dort" aus zu "sehen."[278] * Grant meint, dass sexualmagische Versionen dieser Me­ditation "extremely dangerous" seien und lehnt speziell alle XI°-Versionen "most emphatically" ab. Um eine möglichst objektive Bestandesaufnahme aller Lam-Kon­takte zu er­stellen, dürfen sich die Praktiker während Jahren nicht untereinander verständi­gen.[279] *
 
Was daraus geworden ist, stellt sich folgendermassen dar: Es seien nun zwei ak­tuelle Strömungen aus dem Umkreis von Kenneth Grant porträtiert, deren Anhänger sich jedoch auch aus anderen okkulten Gruppen rekrutieren.[280] *

1. Der Lam-Kult um Grants Famulus Michael Staley in London.


Das 1919 von Crowley angefertigte Portrait von Lam [eine der raren detailreichen Wiedergaben findet sich eingangs dieses Kapitels] ist 1945 in den Besitz von Grant ge­gangen. Das Fehlen einer Exegesis Crowleys lässt nun einen eigenen "Lam-Kult" entstehen. Dieser Lam-Kult der 1990er Jahre ("Quintessenz der Typhonischen OTO-Tradition") soll den Verborgenen ausser/überirdischen Gott, den Heiligen Schutz­engel, manifestieren, das Irdische mit dem Überirdischen verbinden. Kon­takt mit dem HGA ist identisch mit dem Eintreten in den Aeon der Maat, dem ex­tra-terre­strischen Kontinuum.[281] * "In my view Lam is the mask of a dynamic state of [extra-terrestrial][282] * gnosis, rather than simply an entity."[283] * Staley interes­siert sich für Lam als ein Zustand von Gnosis, obwohl er einräumt, dass dieser Zustand manchmal auch die Maske einer Wesenheit annehmen könnte. Er will jedoch diese Masken durchbrechen.
Crowleys (weiblicher?) Hoor-paar-kraat (Set) wird erneut als HGA aufgefasst: im IHVH wird Ra-Hoor-Khuit (Horus) zum Vav und Hoor-paar-kraat zum Schluss-Hé. "This identifies Hoor-paar-kraat with the Aeon of Maat."[284] * Lam "sitzt" im Bija-Mantra des Muladhara Chakras, wo auch die Feuerschlange (also Kundalini) auf ihr Aufrollen wartet. Die "optische" Vereinigung mit Lam findet in seinen/ihren Augen statt, der Region des Ajna-Chakras (dem Sitz des Willens).[285] * Schon bei Crowley gehört es zum sexualmagischen Akt, sich während des Orgasmus' des Ajna und Muladhara bewusst zu sein.[286] *
Kontakt mit dem HGA wird als "Erreichen einer kritischen Masse" von Ereignissen definiert, die nach intensiven Abramelin- oder Liber Samekh-Übungen eintreten. Der HGA ist die Summe einer Anzahl von Erlebnissen, die sich zu einer kritischen Masse akkumulieren und dann spontan Form annehmen können.[287] *
Kontakt mit dem HGA (sei es als konkrete Form ausserhalb des Aspiranten oder als spirituelles Höheres Selbst erlebt) kennzeichnet den Beginn der okkulten Puber­tät.[288] * Es gibt für den Okkultisten kein Innen oder Aussen mehr. Die Evolution verlangt, sich von diesen alten Denkschemen zu lösen,[289] * der Mensch wird ent-menscht - ähnlich wie in Crowleys AA, wo eine Art Übermensch aus dem Ei des Abyss (dem okkult-kabbalistischen Konzept der Auflösung, der Brücke zwischen Menschlichem und Göttlichem) schlüpft. Vom Ego losgelöst, kann nun der neue Mensch sich an der Evolution der Menschheit, vielleicht sogar des Universums, mitbeteiligen.

Für Staley hat Magie allein den Sinn, mit ausser-menschlichen Wesenheiten zu kommunizieren. Solche Wesen sind jedoch nicht ausserhalb des Menschen zu finden: Mensch und Universum sind eins: Aspekte des Universums.[290] * Staley findet Ver­ständnishilfe im Sanskritausdruck "advaita - ungeteilt" und im "sunyavada" des Prajnaparamita-Buddhismus. Zur Zeit arbeitet Staley an einem Lam sadhana, in dem Lam als Kundalini visualisiert wird, die den Kopf Lams trägt.[291] * Diese Lam-Schlange schlängelt sich dem sushumna empor, währenddem die Chakras visualisiert und die bija-Mantras vibriert werden.

Der HGA funktioniert als Schnittstelle zwischen dem Irdischen und dem Unendli­chen. Projiziert man den HGA als Egregor ausserhalb des Individuums, kann der HGA eingesetzt werden, um mit den "Secret Chiefs" zu kommunizieren: durch die okkulte Technik "Annahme der Gottform" wird man Engel/Egregor unter anderen En­geln/Egregoren.

Ähnlich, jedoch ritueller orientiert ist

2. Der Maat-Kult der losen Vereinigung von Grant-Anhängern, "Caliphats"-Mitglie­dern und "freien" Okkultisten in Ohio, konzentriert um Maggie Ingalls "Privatoffenbarungen" zum Maat-Aeon.[292] *


Diese Gruppe hat sich völlig vom thelemitischen Dogma Crowleys gelöst, an dem zum Beispiel das "Caliphat" verbissen festhält.[293] * Werden in den meisten OTO-Gruppen streng Crowleys Gruppenrituale nach-zelebriert, und während in Crowleys AA das Individuum alleine sein Bewusstsein vor sich hin ausweitet, so werden im Maat-Kontinuum eigenständige und alle möglichen Variationen von Sexualmagie an­gestrebt,[294] * obwohl man "Hunger" und dem "Essensakt" genausoviel Wichtigkeit beimisst.[295] * Man lehnt sich an Grants Shaitan-Aiwass Doppelpaar an und vermischt dies mit dem Maat-Aeon.[296] * H.P. Lovecrafts "Grosse Alte" werden beschwört, Voo­doo-Konzepte tauchen auf[297] * und unbekannte Götter, die "lurk in those interdi­mensional spaces between universes, waiting for the call to their awakening, ready to devour."[298] *
Maggie Ingalls: "Yesod, Sphere of the Moon, the astral planes, and the emotions, is also the territory in which our primitive survival-instincts arose, and in which they yet exist. These instincts, and the secondary forces which they gene­rate, were aptly termed demons by our predecessors in the High Art. Whether ope­rative inside or outside the self, these demons were summoned and bound to the Will of the Magickian in the first act following Knowledge and Conversation of the Holy Guardian Angel ... If one has yet to meet the Angel, the only legi­timate use of words is to ask intelligent questions and solicit the advice of more advanced brethren. Any opinion voiced at this point is based on ignorance and is worse than useless."[299] *
 
 
Der in Toronto lebende Schweizer Richard Tschudi verfasst im Maat-Kult-bezogenen Magazin "Cincinnati Journal of Ceremonial Magick" (Ohio) 1979 einen Beitrag über die Fraternitas Saturni, gibt einen kurzen geschichtlichen Abriss aus der Hand von Karl Wedler/Giovanni wieder und erklärt in einem "Manifesto," dass eine "Bruderschaft" der faschistoiden Tendenz von "Orden" entgegenwirke und vertritt somit Kenneth Grants Auffassung, keine Passworte, Einweihungsgriffe u.d. mehr zu benötigen, um höhere Bewusstseinszustände zu erlangen. - Diese Ausgabe des Maga­zins ist beinah sofort vergriffen.[300] *
Richard Tschudi, der als Fraternitas Saturni-Mitglied Richardus Eugen Grosche noch persönlich gekannt haben will,[301] * ist 1966 nach Kanada ausgewandert, um sich "frei und unabhängig" zu fühlen. Die vielen dortigen "Nazis" und die Kulturlosigkeit der Kanadier haben ihm anfänglich sehr zu schaf­fen gemacht.[302] *
Bald schliesst er sich Dieter Heikaus/Set-Horus und dessen "Ordo Saturni" an und reist nun alias Set-Orion hin und wieder zu den Logentreffen in die Nähe von Osnabrück.[303] *
 
 
Der HGA-Aspekt findet sich nur an der Peripherie der Maat-Gruppe: in einer Ta­rot-Kreation nach Aleister Crowleys Liber CCXXXI (die Dämonen-Sigillen des dazu­gehörigen Liber XXII als Abbildung in dieser Studie) und Kenneth Grants Büchern. 1983-88 sind 22 Arkana eines "Shadow Tarot" durch Linda Falorio als Meditations-Eingangspforten zur Hinterseite des jüdisch-kabbalistischen Lebensbaumes ge­schaffen worden. Falorio steuert auch ein Voodoo-Lam-Portrait für Michael Sta­leys Magazin "Starfire" bei.
Begonnen hat die Erforschung der qliphotischen Hinterseite des Lebensbaumes in Kenneth Grants OTO-"New Isis Lodge" 1955-1962 in London.[304] * Crowley selber hat sich von den Qliphots eher ferngehalten.[305] * Grants Kosmogonie entnimmt viel aus der jüdischen Kabbala (siehe entspr. Unterkapitel), wird nun jedoch von Linda Falorio um ein "modernes" Motiv, sich mit dem "Bösen" zu vereinen, erweitert: "The ultimate evolution of individual human consciousness into enlightened pla­netary consciousness, the very survival of our life-web, depends upon our bringing into awareness, and positively integrating/readmitting these potenti­ally explosive/corrosive energies into our psyches ... When owned as the most relevant, alive, truly whole/holy parts of ourselves, these most basic dark life energies can be wonderfully daimonic, transforming us into vibrant, crea­tive, fully actualized human beings. It is only when they are denied, cut-off, repulsed, repressed, that their darkness can become demonic, twisting, exploding destructively into consciousness, swamping ego-rationality in mass psychoses, and in the small daily horrors that assault us."[306] * Eines der evolutionären Ziele der Menschheit ist die bewusste Kontrolle über die DNS. Dazu bedienen sich die Psycho- und Neuronauten der qliphotischen Magie. Während Aiwaz Crowleys per­sönlicher Schutzengel ist, wird Lam nun zum Schutzengel der gesamten Mensch­heit,[307] * mit dessen Hilfe die DNS mutieren wird.[308] *
 
Die Qliphots, ehemals Schalen, sind jetzt (durch Grant) die Tunnel des Set: Öff­nungen und Kontaktstellen zur/mit der Hinterseite des Lebensbaumes,[309] * ver­gleichbar mit Freuds Unbewusstem, jedoch "distinctly not-human (naught-human?) realms of experience, and are not tied to any conception of person or persona­lity."[310] * Deshalb sprenge man die Fesseln des persönlichen Egos und erweitere das Bewusstsein bis zur Vereinigung mit dem Engel/Dämon im Tunnel. "In this phi­losophy, all Demons are part of the Angel, or rather, the Self: invocation and evocation meet in transvocation."[311] *
 
Der Engel/Dämon, der auf dem Weg zum Kronen-Chakra zu finden ist, wird durch seinen Namen herbeigerufen. Man kann sich die Engels-Essenz eines Partners an­eignen, indem man sich als eine Schlange imaginiert und das Kronen-Chakra des Partners aufsaugt und wieder zurückgibt.[312] * Falls man sich vor dieser Art Beses­senheit fürchtet, lassen sich solche Essenzen auch mit der Handfläche aufsaugen. Ausserdem können weibliche Magier ihre Vagina als "dark, vibrating hole, spin­ning like a whirlpool and sucking in energy" vorstellen. Der Name des Engels (resp. Dämons) wird nun gleichzeitig oral und vaginal "gerufen" (da Kehlkopf sowohl Vagina der "falschen" Sefira Daath zugeordnet sind).[313] * Linda Falorio weist den thelemitischen Rollen "Scharlachrote Hure" und "Babalon" keine aus­schliessliche weibliche Besetzung mehr zu (schon Crowley hat "Babalon" in Sexak­ten zuweilen männlich besetzt) und gibt Anleitungen, um mithilfe aller möglichen sexuellen Spielarten (u.U. auch mit Tieren) den Kontakt mit dem Höheren Selbst zu erreichen. "In communion with the Angel of your Higher Self, bring yourself to orgasm."[314] * Ist sich Crowley während des Orgasmus "höchstens" des Ajna- und Muladhara-Chakras bewusst geworden, so leitet Falorio die Kundalini als "Channelling of Babalon" nun durch alle Chakren.
In dieser Gnosis liegt der Schwerpunkt nicht allein auf dem "wissensbetonten" Grundzug: den poetischen, experimentellen und kathartischen Dimensionen wird ebenso Rechnung getragen.
Es fällt auf, dass hier Frauen kreativ wirken, die sonst okkult-traditionell al­lein als Medium oder Gefäss für eine überirdische Wesenheit dienen:[315] * Maggie Ingalls als Prophetin des Maat-Aeons, Linda Falorio als Malerin des Schatten-Ta­rots und Mishlen Linden mit der Gebrauchsanleitung zum Tarot.[316] *
Im Gegensatz zum traditionellen Wirkungsgebiet der Dämonen (Gold beschaffen u.d.), dient die Beschwörung der qliphotischen Wesen moderneren Anwendungsgebie­ten: zur Behebung von Schlafstörungen, bei Autoritätsschwierigkeiten, bei unbe­gründeter Furcht, Angst vor Gewalt, sexueller Fixiertheit (z.B. auf Geschlechts­organe) etc. Hier verbinden sich weltliche Realität und universale Seinsinter­pretationen im Menschen selber - aber offensichtlich immer noch im gnostischen "Leiden an der Welt."

Linda Falorio, mittlerweile mit einer "certification as a hypnotherapist to aid in my further explorations,"[317] * ist dauernd damit beschäftig, ihr Schatten-Tarot auf den neuesten Stand zu bringen. In Vorbereitung sind ein Gedichtband und "Stereogramme" der Karten. Auf Anfrage hat sie folgendes zum Thema "Heiliger Schutzengel und LAM" beigetragen, wobei sie mit dem Voodoo-Konzept des/r "Loa" beginnt: "for long ages have the Loa stood as Inner Contacts, which connect hu­man consciousness with the Stellar Current--with the Current of LAM the terres­trial link ... Time out of mind, the Loa first rayed to earth, infiltrating our planet as star-seed from Outside, seeking immortality. Thus the Loa entering hu­man space-time at the Point of Crossing, Tipharet, seeded life on Terra with consciousness of Self by which each sentient being experiences itself as dis­tinct, and as divine. ... the Loa stand in relation to beings more vast and more mysterious: the Outer Contacts, the Pre-eval Nephilim, God of the Shadow ... who pre-figure the ancient Loa. These, the Old Ones, ... eternally time-travel­ling from star-system to star-system via transmission and mutation of informa­tion anciently encoded in sentient strands of DNA, first pushed life on Terra toward forms more like themselves. And in their progress from star to distant star, ... left behind ... seeds of consciousness. ... human personality and day­side awareness are but luminous flecks upon the vast ocean of primordial con­sciousness which is dark, shadowed, hidden, ... our birth right as beings seeded from the stars."[318] * Der HGA ist für Falorio ein bedeutungsvolles Mysterium, dem man sich am besten abwartend, schweigend und "abwesend" nähern kann. "It is not of the personal ego, which, when fully realized, can be understood as the exis­tential centaur phase of psychological development, but the HGA is of the transpersonal ego, that part of us which reincarnates from existence to exis­tence, the immortal, the eternal Self that lay beyond the ever-changing personal masks, and our link to that first sentient stellar stream of consciousness that seeded our race, and ever seeks to draw us outward to itself. In seeding human consciousness with this ability to link with stellar consciousness, providing for their own immortalitiy, the Loa also provided the ability to form a direkt link, which is the experience of the Knowledge and Conversation of the HGA." Linda Falorio empfindet Aiwass als Crowleys persönlichen HGA und erwähnt Kenneth Grants Schutzengel Aossic. Die Verwandtschaft von LAM, Aiwass und Aossic inter­pretiert sie folgendermassen: "The Loa are certainly humankind's benefactors in this, but it was those great transmundane intelligences, in their time-travel­ling, who first seeded terra with DNA, and I believe the Loa must have their own legends and beliefs concerning these interdimensional beings, the Ancient Ones, and they stand in relation to the Loa, as the Loa themselves stand in relation to the human race. LAM, Aiwass, etc. seem to be of this order of being. Kenneth Grant, in Hecate's Fountain, page 241, implies that Aiwaz, Lam, and Aossic, are natives to the Aeons of Maat, Ma-Ion, and Meon, respectively, which would give Aiwaz a broader scope, with Lam associated with the Daughter aspect, and Aossic having to do more with Daathian aspects. To me, it feels as if Aiwass has withdrawn, and it is LAM who is currently concerned with shaping the evolution of beings on this planet."[319] *
 
Beschreibung der nachfolgend reproduzierten Schatten-Tarot-Karte "Raflifu"
Unter dem phallus-ähnlichen, achtarmigen Oktopus "lurks the Dark Double, Hoor-paar-Kraat, the Hidden God, The Dark God, Adonai, the Daimon, the personal Ge­nius, the unknowable Self. Yet Lucifer, Shaitan-Aiwass, the Lord of Hell and of the Underworld who by initiating HOMO into good and evil made him fully human, tempts with the ultimate Initiation: "Know Thyself". His method, Liber Samekh, the Sumerian ritual of Goetia — "howlings" — liberates consciousness into wild intoxication with existence, into Dionysian madness, illumines the subconscious Self with LVX, the Light of Gnosis, and yields the nature of one's Angel, which is in essence the True Will, making humans as the very gods."[320] *

Red Mutant Eyes Gazed Down On Hunger City[321] *


Gnosis ist Revolution.[322] * Falls der Wechsel, die Utopie nicht von Innen oder aus der Gesellschaft heraus entwickelt werden kann, wird er/sie vielleicht von Aus­serhalb verursacht werden. Falls auf der Erde keines mehr möglich ist, gibt es demnach vielleicht Leben auf dem Mars? Je weniger der Mensch selber Gott werden oder zu ihm gelangen kann, um so mehr muss sich die Gottheit, von weit her kom­mend, persönlich auf die Erde bemühen. Was sich in der amerikanischen und engli­schen Science Fiction Literatur zuerst als Ausdruck von Xenophobie und später als deren Gegenteil gezeigt hat, bekommt im Okkultismus religiöse Bedeutung. Die "Archonten"/Sternenmenschen materialisieren sich aus anderen Dimensionen herbei oder "bewachen" in UFOs die diesseitige Welt. Obwohl Johannes Chrysostomus be­reits im 4. Jahrhundert betont hat, dass "auf keinen Fall gesagt werden soll, dass Engel richtige Flügel hätten," sind die Schwingen der interstellar parkier­ten Engel nun dermassen schwer geworden, dass sie Treibstoff brauchen, um vom Sirius kommend, durchs "westliche Fenster" zu uns zu gelangen. Und manche Hese­kiels und Henochs werden tatsächlich mitgenommen.[323] *
 
Begonnen haben die Massenbesuche von Ausserirdischen zwischen den zwei Weltkrie­gen in Amerika, zur Zeit der "Pulp" Science Fiction Magazine, wie "Astounding Stories," "Science Wonder Stories," "Captain Future" und "Amazing Stories." Ha­ben sich europäische Science Fiction Autoren wie Jules Verne oder Arthur Conan Doyle bislang eher der Hohlwelttheorie angenommen, oder H.G. Wells den Krieg der Sterne als Invasion zelebriert, so verändern sich nun die Weltraumschiffe zu Wachposten, Sündenböcken und Hoffnungsträgern - zumindest jedoch zu Fenstern, die Ausblick in eine neue Welt offenbaren und deren "literarische" Verarbeitung, ab 1938 vom Herausgeber der "Amazing Stories" eingeführt, eine Unmenge von neuen Autoren anzieht. Der gehbehinderte Raymond A. Palmer (1910-1977) allein erfin­det den kabbalisti­schen UFO-Mythos von Ausserirdischen und der Regierung, die solche Sichtungen unterdrückt.[324] * 1943 stösst Richard Shaver (1908?-1975) zu "Amazing Stories," das nun jahrelang dessen mystische Visionen, eine Mythologie und ein Pantheon von Göttern und Dämonen unterhalb der Erde und in Raumschiffen verbrei­tet. Aus­serirdische treiben bizarren sadomasochistischen Sex mit den Men­schen, Titanen-Frauen gleichen der Mutter Erde und eine anschwellende Flut von Leser­briefen schliesst sich dieser neuen Realität an. 1947 prägt der Journalist Ken­neth Ar­nold den Begriff "flying saucer."


Seit Erich von Dänikens Büchern[325] * und Robert K.G. Temples "The Sirius Mys­tery"[326] * fliegen nun Ausserirdische in allen Bereichen der Psychologie,[327] * Eso­terik und des Okkultismus. Die johanneische Unterscheidung von In-der-Welt, aber nicht-von-der-Welt, führt die Menschen auch in dieser Version zur Reflexion über sich selber.[328] * Aliens werden u.a. als gottgesandte Lichtgestalten erlebt, Körperaus­trittsphänomene finden statt, Menschen werden in vergangene Leben rück­geführt, man identifiziert sich mit Wesenheiten ausserhalb von Raum und Zeit, was alles mit Bewusstseinsveränderungen im Alltag einhergehen kann.[329] *
 
 
Als Beispiel einer wissenschaftlichen Untersuchung (von denen es unzählbare gibt) sei der Leser auf den Pulitzer-Preisträger und Universitätsprofessor in Psychiatrie (Harvard) John E. Mack hingewiesen: "Human Encounters with Aliens: Abduction," New York 1994 (deutsche Ausgabe im Herbst 1995). Mack meint, sein Forschungsgebiet sei geeignet, eine neue Sicht über Subjektivität und Objektivi­tät hervorzubringen und vielleicht eine neue Beziehung zwischen der Menschheit und dem Universum herzustellen. Von seinen Kollegen an der Medizinischen Fakul­tät wird die Wissenschaftlichkeit seines Buches angezweifelt,[330] * da Mack al­lein die Emotionalität der Berichte über UFO-Entführungen als primäre "Wirklichkeitsinstanz" einstuft. Mit diesem subjektiven Wahrheitsbegriff wird das Phänomen kritikimmun und konnotiert die Transzendenz mit der Auslieferung an eine immer technisiertere Welt.- Mack würde m.E. Crowleys Visionen wahrschein­lich ebenfalls als UFO-Erlebnisse interpretieren.

Plan 9 from Outer Space


Im Dunst des OTO-Phänomens fokussiert sich das Interesse auf Aleister Crow­ley.[331] *
Alle hohen Eingeweihten kommunizieren mit über- oder ausserirdischen, d.h. aus­ser-dimensionalen Meistern, den "Secret Chiefs" der Grossen Weissen Bruder­schaft. Mythos und Archetypen sind von den "Illuminaten" kontrolliert. Und es sind letztendlich die "UFOnauten," die, als "Illuminaten" getarnt, die Geheimge­sellschaften kontrollieren. Die Heiligen Schutzengel, allen voran Crowleys Aiwaz, sind ebenfalls Ausser/Überirdische.[332] * Abramelin entpuppt sich so als Pforte zum Sirius.

Meade Layne, Gründer der "Borderland Sciences Research Foundation"[333] * und Mit­glied der "Society of the Inner Light" (einem Golden Dawn Ableger) studiert in den 1950ern zusammen mit William W. Webb/Damon[334] * die Lehren Charles Robert John Stansfeld Jones/Achad (1886-1952) und gründet zusammen mit Webb und Robert Dun­lap/Robertus 1960 die QAA/QBLH.[335] * Diese Gruppe beschäftigt sich mit einem von Ray Palmer entwickelten Entzifferungscode, um sich mit den UFOnauten zu verstän­digen.
Hier ein kurzes Textbeispiel:
"QUABALISTIC ALCHEMIST ARCANUM = 345 LESBIANS + LESBIANISM + SAPPHISM, while FELLOWSHIP OF MA ION = 206 = THE SECRETS and also the alchemical cipher term VERY SHARP VINEGAR. The name FRATER ROBERTUS = 214 = SODOMY SECRETIONS. These terms are consistent with the inner teachings of the Great White Brotherhood. The terms also provide a clue, as noted, as to how to do battle with the UFOnauts. As others have remarked, UFOnauts frequently use bizarre forms of se­xuality in their physical examinations or probes on humans, in order to obtain certain secretions of a physical, emotional and even spiritual nature."[336] *
 
Von sexuellem Verkehr mit Aliens berichten viele Menschen mit UFO-Begegnungen: Frauen werden Ovarien entnommen, Männern wird Sperma abgesaugt. "He had felt ab­andoned by God and reduced to nothing more than a sperm sample." Trotzdem "he had feelings of tremendous expansiveness." Dies beschreibt nicht die weltan­schauliche Position eines Sperma-Gnostikers, sondern das Erlebnis einer UFO-Be­gegnung.[337] *

L'Alba dell'Anticristo


In Italien manifestiert sich die Verbindung UFO-OTO in der Person des Roberto Negrini. Seit ca. 1972 findet sich seine Unterschrift unter UFO-Pyramidengeheim­nisse-Bermudadreieck-Pamphleten und Berichten von Visionen der Jungfrau Maria: "Centro studi fratellanza cosmica,"[338] * "Ordine Solare," und "Tempio Centrale In­tercontinentale" heisst es in den Briefköpfen dieser Schriften, in denen Negrini ab 1978 Magie und Ausserirdische in einen Zusammenhang bringt, resp. er sein Präsidentenamt als "Autentico Valore" der "Superiori Conduttori Interplanetari," darstellt. Die Idee des homo superior nährt sich bald aus bekannten Quellen. Am 5. Mai 1978 regieren im "Tempio Magico Centrale" Thelema, Pistis, Eros und Kra­tos; Kontakte mit Lamparter & Co. werden geknüpft; bald wird Nietzsche zitiert und Adolf Hitler, Aleister Crowley u.dgl. als Antichrist gefeiert.[339] * [Weitere In­formationen über die sich nun "Ordo Templi Orientis Italico" nennende Gruppie­rung um Negrini im "OTO-Phänomen," 254; "OTOA-Reader," Bildteil; "Ein Leben für die Rose," 80]


Der Florentiner Marco Massai (Gran Maestro der Gruppo Lilith) veröffentlicht 1991 zwei Büchlein über "I segreti della Magia sessuale" in einer Auflage von 100 Exemplaren, in denen u.a. eine sexualmagische Technik zur Erreichung der Kommunikation mit dem HGA beschrieben wird. Vittorio Fincati, der in seinem "Istituto Mediterraneo di Studi Politeisti" 1994 Chevalier Le Clément de Saint-Marcqs "L'Eucharistie" übersetzt hat,[340] * empfindet Massais Werke als "the most clear writing on sex-magic that I know, moreover [even more than] Fogagnolo's publications" über/von Giuliano Kremmerz (1861-1930).[341] *
Massais Methode nennt sich "Spermatofagia" und soll u.a. Unsterblichkeit durch Nährung des Astralkörpers (der hier als HGA identifiziert wird) bewirken. Das Ejakulat allein ist von Bedeutung, was den männlichen und weiblichen Orgasmus in den Hintergrund stellt.[342] * Zeit des gesamten Lebens soll mit Hilfe erotischer Bilder masturbiert werden; im Moment der Ejakulation visualisiert und spricht man seinen Wunsch aus und verzehrt sofort das Sperma. Da gemäss Kremmerz' Dok­trin das Sperma den astralen Körper darstellt, kann der Magier diesen auf diese Art und Weise modifizieren. So wird ein neuer persönlicher Astralkörper geschaf­fen, der den physischen Körper überleben und sich selbst eine neue Inkarnation auswählen kann.
Das Siegel zur Kommunikation mit dieser Art HGA ist ein Pentagramm mit z.T. ge­öffneten Ecken und Zentren [siehe unten]. "Pratica: L'Operatore, in Stato di Po­tenza, al momento dell'Orgasmo visualizza Potentemente il carattere vibrando queste parole: EVOCO LA POTENZA ASTRALE DI QUESTO SEGNO."[343] *
 
Weitere Kapitel beinhalten von Reuss und Crowley her bekannte Themen mit z.T. thelemitischen Worthülsen: "Della Comunione Segreta dell'Uomo con gli Spiriti," "Del Separando Demoniaco,"[344] * "La Pratica del Selbstmord," und im Anhang finden sich 12 magische Quadrate, die nicht von Abramelin stammen, aber im Zusammenhang mit sexualmagischen Techniken mit Partnern u.a. Geld, Clairvoyance, Freund­schaft, die Liebe von Frauen, den Tod von Feinden u.dgl. bewirken.

Wirkungsgeschichte Teil II


Dass der HGA als Internalisierung des Gruppen-Egregors gesehen werden kann, ist in der Studie "Ein Leben für die Rose" ab Seite 191 diskutiert worden.[345] *
Das Schutzengel-Thema kommt in der FS kaum zur Sprache, ist es da doch selbst­verständlich für die ganze Gruppe als solche anwendbar: "Der Schutzgeist ist in jedem Falle Saturn!"[346] * "Es existiert eine Dämonendynastie, deren oberstes Dämo­nium Luzifer ist ... Ich kann mich aber nicht erinnern, dass Luzifer irgendwann auch als Baphomet bezeichnet worden ist."[347] * Unter Grossmeister Guido Wolther werden die magischen Beschwörungen nach dem "Schlüssel Salomos" wichtig und Sym­pathie-Magie wird vermehrt angewandt, um körperliche Leiden zu beheben. Wolther verfasst und verkauft im Schnelltempo eine Unmenge magischer Invokations- und Evokationsrituale. Im unkommentierten Faksimile-Teil dieser "Abramelin & Co."-Studie finden sich als Beispiel wissenschaftlicher Dokumentation Wolthersche Be­schwörungsformeln, inklusive Rezepte für einen spermagefüllten Apfel und Weih­rauch aus Totenschädeln.[348] *
 
In dieser Studie entfällt das nochmalige Aufrollen der Biographie und Wirkungs­geschichte des C.H. Petersen, dessen Rolle im "OTO-Phänomen," (Seiten 65-67 und Photo im Bildteil) und in den "Materialien zum OTO" (Seiten 41-44) so weit wie möglich dargestellt worden ist.
Dafür folgen u.a. drei aus dem Englischen übersetzte Erlebnisberichte mit den Abramelindämonen, von denen der erste bislang nicht in voller Länge und die bei­den anderen m.W. überhaupt nicht in deutscher Sprache erschienen sind. - Die folgenden Kurzberichte sind nur eine kleine Auswahl aus unzähligen Beispielen: Die erste englische Übersetzung von Abramelin stammt von Mathers von 1898. Das Werk ist erst 1956 wieder aufgelegt worden und seitdem permanent erhältlich.

H. Campbell (1929)[349] *


"Um an einige Informationen zu gelangen, die ich auf keine andere Art und Weise erhalten hätte, stellte ich nach bestem Wissen und Können eine Kopie des nötigen Talismans gemäss dem Abramelin-System her. Nach vollzogenem Ritual säuberte ich den "Arbeitsplatz." Zu wenig Wissen ist gefährlich; mein Ritual war unvollkommen und ich machte den Talisman unbrauchbar, ohne die beschworenen Wesenheiten ein­zudämmen. Dies schaut nach gröbster Nachlässigkeit meinerseits aus; und ist es auch bis zu einem gewissen Grade - ich möchte aber darauf hinaus, dass mein Wis­sen unvollkommen und demzufolge auch mein Ritual unvollkommen war; ausserdem hatte ich keinerlei Methode, dieser bestimmten Wesenheit entgegenzutreten, nach­dem sie einmal erschienen war. Man beachte nun die Ergebnisse.
Leider habe ich keine Aufzeichnungen über das Datum dieser Ereignisse, die er­sten Anzeichen von Schwierigkeiten zeigten sich aber um den 3. März 1927. Ich kann dieses Datum mit einiger Sicherheit angeben, da ich wusste, dass die Mani­festationen sich am stärksten bei Neumond zeigen, und nachdem ich zu Bett gegan­gen war. Ich erinnere mich, mit einem wagen Gefühl von Entsetzen aufgewacht zu sein; es war kein gewöhnlicher Alptraum-Schrecken, sondern eine Art zugetragenes Gefühl, das ich rein willentlich abschütteln konnte. Dies geschah, indem ich aufstand, und so dachte ich nicht mehr daran.
Ungefähr um den 2. April herum beunruhigte mich dasselbe Gefühl, ich betrachtete es jedoch als nichts weiteres als einen weiteren schlimmen Alptraum, obwohl mir die Tatsache auffiel, dass es sich erneut zur Zeit des Neumondes zutrug; wenn Vollmond aufzog, waren meine Nächte friedlich.
Der Neumond des 1. Mai brachte eine Wiederholung der Schwierigkeiten. Dieses Mal war alles viel stärker und erforderte einen fast unerträglichen Aufwand von Wil­lenskraft, um davon loszukommen. Zu dieser Zeit sah ich auch zum ersten Mal die Wesenheit, die mich immer mehr besessen machte.[350] * Sie war nicht unbedingt häss­lich anzusehen. Ihre Augen waren geschlossen, sie war bärtig und mit langen, wallenden Haaren. Sie schien wie eine blinde Kraft, die langsam aktiv wird.
Ich muss hier unbedingt drei Dinge klarstellen, bevor ich weiterfahre. Erstens wurde ich niemals zweimal in derselben Nacht attackiert. Zweitens: wenn ich von physischen Ereignissen spreche, dem Zerschlagen von Glas und der Stimme, waren sie niemals, mit einer einzigen unerklärlichen Ausnahme, tatsächlich wirklich, sondern [Ergebnis einer] Besessenheit: und dies führt zum dritten Punkt. Keines dieser Ereignisse passierte während des Schlafes. Jedesmal erwachte ich voller Entsetzen und versuchte mit aller Kraft, den Fluch von mir abzuwenden. Ich hatte schon zuvor Alpträume, keiner konnte jedoch mein Gemüt dermassen minutenlang in Anspruch nehmen, wie es dieses Ding tat, oder mich durch ein 10 Fuss hoch gelege­nes Fenster auf den darunterliegenden Erdboden stürzen.[351] *
Den ersten Hinweis darauf, dass diese Ereignisse völlig ausserhalb des Normalen lagen, geschah am 30. Mai. Um Mitternacht erwachte ich plötzlich durch eine Stimme, die laut sprach: "Pass auf," und unvermutet nahm ich eine rote Schlange wahr, die sich unter meinem Bett auf- und zurollte und den Kopf hervorstreckte. Gerade in dem Moment, als sie mich angreifen wollte, sprang ich aus dem Fenster und landete unten in den Rosen, glücklicherweise trug ich nicht mehr Schaden da­von als einen gequetschten Arm.
Nachher war absolute Ruhe bis zum 30. Juni, als sich der tatsächliche Höhepunkt zutrug. Ich sah das Ding erneut in der Nacht zum Neumond und stellte auffallende Veränderungen in seiner Erscheinung fest. Es schien hauptsächlich aktiver gewor­den zu sein, während sich sein langes Haar in ein Schlangenhaupt verwandelt hatte. In der Nacht darauf weckte mich ein heftiger Lärm, und ich sprang aus dem Bett. Ich stellte fest, dass der Lärm von einem roten Obelisken verursacht wurde, der durch die westliche Mauer meines Zimmers gekracht war und nun an der östlichen Mauer lehnte; die Fenster waren zertrümmert, mein Bett jedoch ver­fehlt, das sich links von ihm in einem Alkoven befand. Auf seinem Weg hatte der Obelisk alle Spiegel zerschlagen und der Fussboden und mein oberes Bettende wa­ren mit zerbrochenem Glas und Holzsplittern übersät. Dieses Mal muss die Beses­senheit mehrere Minuten gedauert haben, aus Furcht mich zu schneiden, wagte ich nicht, mich zu bewegen und die Zündhölzer zu erreichen (darin wusste ich, hätte meine Sicherheit gelegen). Ich blieb ans Bett gelehnt und riskierte so erneut, mich am Glas zu schneiden. Trotz allem wusste ich tief im Herzen drin, dass dies alles Lug war, hatte jedoch keine Kraft, um mich zu bewegen. Ich konnte nur da­stehen und in einem Zustand des hoffnungslosen Entsetzens in den zerstörten Raum schauen.
Und nun kommt das aussergewöhnlichste der ganzen Angelegenheit. Als ich endlich Herr der Besessenheit wurde, ging ich wieder müde ins Bett,[352] * und ich weiss, dass das einzige Geräusch, das ich noch in dieser Nacht machte, war, auf den Bo­den zu springen - obwohl mein Raum mindestens 100 Yards vom Rest meiner Familie entfernt ist, fragte man mich morgens beim Frühstück, was denn das für ein schrecklicher Lärm die ganze Nacht in meinem Zimmer gewesen sei.
Danach realisierte ich, dass das Spiel aus war. Ich konnte diesen Begebenheiten nicht mehr beikommen, und mir wurde bewusst, dass es für mich allein unmöglich war, die Kräfte, die ich in Bewegung gesetzt hatte, zu meistern. Verzweifelt wandte ich mich an eine gute Freundin, von der ich wusste, dass sie sich mit diesen Dingen auskannte. Ohne zu zögern, half sie mir, und seitdem sind die Schwierigkeiten völlig behoben.
Ich kann nur hoffen, dass dies eine Warnung sein wird für alle, aus meiner Wahn­sinnstat zu folgern, dass jegliches magische System sorgfältig durchdacht sein muss und man keine Wesenheiten ohne völlige Kontrolle beschwören soll."

Georges Chevalier: The Sacred Magician (1973)


1992 erscheint bei GothicImage der Report von William Bloom (ehemals Georges Chevalier): "The Worm That Bloomed - The Sacred Magician - a Ceremonial Diary." Beinah 20 Jahre nach seiner Abramelin-Operation in Marokko publiziert Bloom/Chevalier nun erstmals sein Tagebuch (von dem bislang nur unten angeführ­ter Ausschnitt zu lesen gewesen ist).
1972 macht sich der 25jährige Herausgeber und Schriftsteller Bloom[353] * mit seiner Freundin nach Nordafrika auf, wo die beiden vom Frühjahr bis Herbst 1973 die Ex­erzitien durchzuführen gedenken. Bloom erwartet, den Schutzengel einerseits als Archetypen im Sinne von Jung zu erleben (die Dämonen als Schatten), anderseits jedoch auch als Wesenheit aus einer anderen Dimension. Drogen begleiten das Ex­periment, das am 27. September endet. Seine Freundin verlässt ihn, Bloom kolla­biert mit einer Hepatitis-B-Infektion und muss zwei Jahre lang das Bett hüten. Während dieser Zeit erlebt er "Near-death-Erfahrungen," was ihn mit einem "kosmischen Bewusstsein" erfüllt. Er glaubt nun, mit einem engelhaften Parallel­universum in Verbindung zu stehen.

"Nachdem ich meine Robe angezogen hatte, fiel ich auf die Knie und betete, wie im Buch angegeben, und, selbstverständlich, wie es mein Herz gebot. Bald fühlte ich die Anwesenheit meines Engels und vernahm seine Worte. Wie erstaunlich und gleichzeitig natürlich es ist, dies zu schreiben ... Ich stand, Stab in meiner rechten Hand und Psalm XIC in meiner linken, und rief die vier Prinzen. Inner­halb weniger Minuten erschienen sie, versuchten mich lediglich zweimal zu er­schrecken (einmal mit einer Art Sturm-Geräusch, das meinen Rücken verbrannte, das kleine Hündchen kam hintendrein [?], und einmal, als sie mir vortäuschten, sie seien hinter mir und bedrohten mich). Nachher nahm ich jedem den korrekten Eid ab. Mein Glück war, dass mich mein Engel in den letzten sechs Monaten so gut vorbereitet hatte und das Ganze nun mit der grössten und überraschendsten Leich­tigkeit vonstatten ging. Mein Engel lehrte mich, unfehlbar zu sein, und die vier Prinzen wussten, dass es keinen Zweck hatte, mich zu tadeln, zu beleidigen oder zu verführen. Der Psalm XIC enthält viele Mysterien, die mich und mein Verständ­nis stärkten. Obwohl ich die vier Prinzen anrief, sich in der Gestalt von Men­schen zu manifestieren, nahmen sie keine Gestalt an, was mich eine Zeitlang ver­wirrte. Ich fragte meinen Engel nach dem Warum, und er erzählte mir, dass ich wohl wisse, dass sie nicht aus Masse beständen und, falls sie doch in menschli­cher Gestalt erschienen, sie nur ein Cliché aus kama-manasi-Materie wären, für die ich keine Verwendung hätte."
Die Crowleyaner lieben Bloom nicht, da dieser durchblicken lässt, ein besserer Magier als Crowley zu sein, der die Abramelin-Operation ja nie ausgeführt hat.

Lionell Snell (1977)[354] *


"Es war eine Reise zur Selbstentdeckung. Sechs Monate scheinen keine lange Zeit zu sein, um sich voll einem einzigen Projekt hinzugeben; wenn es jedoch ein Pro­jekt ist, das von der Welt als wertlose Illusion beurteilt wird, dann sind sechs Monate eine Menge Zeit, um sich zu fragen, was man wirklich will. Vergiss nicht, dass du bereits ein Versprechen geleistet hast, die sechs Monate durchzuhalten.
Und wenn bis zum Schluss nichts passiert? ... Bis dann ist jedes Ereignis eine [bedeutungsvolle] Mitteilung und das Fehlen einer Lösung scheint dir Beweis, dass die Operation halt entweder noch nicht zu Ende oder halt doch ein Fehl­schlag war. In den darauffolgenden Jahren schien jedes Ereignis eine dramatische Bedeutung anzunehmen. Ein erfahrener Freund sagte mir mehrmals: "Jeder, der das HGA-Spiel spielt, beschwört sein eigenes Ego. Erst wenn diese Art Illusion über­wunden ist, kann der richtige Kontakt stattfinden." Jedesmal stimmte ich zu - es ist so einfach, die Wahrheit im Leben der anderen zu sehen. Als er es zum drit­ten mal sagte, kam mir in den Sinn: "Ich wünschte, ich fände etwas anderes als ein aufgeblähtes Ego am Ende dieses Weges." Ein Jahr später traf ich ihn erneut und er sagte dasselbe. Ich dachte dasselbe. Auf dem Nachhauseweg fragte ich mich, wie denn mein aufgeblähtes Ego aussähe. Leere. Dann fiel mir plötzlich ein, dass meine Vorstellung von Ego nicht der Grosse Weise, der Guru, der Mäch­tige Mann war ... es war der Liebenswürdige Verlierer, die Chaplineske Figur, die scheitert, keine Bedrohung darstellt und so Liebe von jedermann annehmen kann. Ich stellte den Wagen am Strassenrand ab und sass verzückt da. Abra-Melin befreite mein Ego genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit dieser Gewissheit tat ich einen weiteren Schritt.
Siehst du, in den letzten Tagen deiner Arbeit mit dem HGA wirst du den Dämonen vorgestellt, jedem einzeln, und du hast sie mit deinem Stab zu unterwerfen. Meine Dämonen wurden mir einzeln vorgeführt, es dauerte jedoch Jahre und nicht Tage. Vielleicht hat meine rationalistische Erziehung es abgelehnt, einen Dämon als solchen zu erkennen. Im obigen Beispiel dauerte es vier Jahre, um zu reali­sieren, dass ich einem Dämon Angesicht zu Angesicht gegenüberstand - und dass dies erst der erste Schritt zu seiner Überwindung ist. Andere Dämonen waren schneller und leichter zu erkennen. Die Operation dauert an."

Weitere Beispiele


Francis King berichtet in seinem "Ritual Magic in England" vom "Order of the Cu­bic Stone," der Mitte der 1970er Jahre von Theodore Howard, David Edwards und Robert Turner in Wolverhampton/England gegründet worden ist. Der OCS folgt dem System des Golden Dawn. Aus dem Ordensmagazin "The Monolith" zitiert King den Bericht Edwards, der mit Hilfe des "Bornless One"-Rituals des Golden Dawn und der "Messe des Phönix" von Aleister Crowley[355] * seinen HGA kontaktiert: "I was sitting in quiet meditation, contemplating the work just completed when I sensed that the door (I had my back to it at the time) opened. I turned to look ... a thought picture very strong and clear welled up in my consciousness ... a middle aged man, very tall ... he may have been an Arabian. He stood before me and ut­tered a single word WAZROM ... Although WAZROM appeared ... fully formed, dark-skinned and robed in a heavy silken cloth of silver blue, the only part of his body that was visible was his head. There was nothing concealed where the arms should have been and the feet were concealed beneath his heavy and voluminous robe. This then, I believe, was my Holy Guardian Angel."[356] *
 
 
Georg Dehn, Buchhändler aus Worms, hat sich jahrelang mit dem Abramelin-Text auseinandergesetzt und darüber publiziert (siehe Einleitung dieser Studie): "Die Wahrnehmung des Schutzengels ist eine innerliche.[357] * Manchmal wie eine Vision, manchmal symbolhaft. Da ich Abramelins Warnung, bei der eigenen Tradition zu bleiben, als richtig erfahren habe, habe ich auch dieses Vokabular wieder aufge­griffen, so dass ich von Engeln rede und spezifische Beobachtungen auch diesen Hierarchien zuordnen kann. Viele neue Erkenntnisse und ein besseres Verständnis der menschlichen und himmlischen Welt bestätigen das. Die Zwiesprache geschieht mit einer inneren Stimme. Dies beschränkt sich manchmal darauf, dass ich eine Frage stelle und die Antwort sich mir als Wissen offenbart, das wie aus dem Ne­bel heraufscheint und sich glasklar in meinem Bewusstsein manifestiert.
Es kann auch passieren, dass er sich nach einer Entscheidung zeigt und mich be­stätigt. Dabei gibt er mir oft unerwartet eine Information über meinen persönli­chen Weg oder Status."[358] *

Franz Bardon, Emil Stejnar und die ko(s)mische Anatomie


Es ist hier nicht der Platz, um Bardons Biographie (1909-1958), seine Werke oder seine Weltanschauung ausführlich zu diskutieren.[359] *
In der Angelologie, resp. Dämonologie Bardons sitzt Baphomet als höchster Gott der Schwarzmagier auf dem Thron. Dieser Herr der Finsternis stellt jeder magi­schen Loge ein dämonisches Wesen zur Verfügung, "das wiederum verpflichtet ist, jedem Logenbruder einen Dämonendiener zu überlassen."[360] * "Nach der universalen Gesetzmässigkeit hat also das negative Prinzip denselben Grad von Existenzbe­rechtigung wie das positive Prinzip."[361] * Bardon übernimmt in seiner Dämonologie die Abramelin-Dämonen.
Einerseits stellt Bardon die Anrufung des Schutzengels nicht ins Zentrum seiner Magie: "Ein im Kreis stehender Magier [ist] Gott selbst im Mikrokosmos,"[362] * an­derseits lehrt der in der Erdgürtelzone residierende "Führer" oder Schutzengel aber die Gesetze der Göttlichen Vorsehung und dergleichen. Die Erdgürtelzone ist nicht räumlich oder zeitlich begrenzt aufzufassen, sondern erstreckt sich über Mikro- und Makrokosmos hinaus und ist bevölkert mit Wesen aller Arten. Der Mensch jedoch erreicht seine Gottverbundenheit in der Erdzone.
Die Verbindung mit dem HGA wird bei Bardon durch einfaches Pendeln erreicht. Wie bei Crowley ist jedoch eine Abhängigkeit vom Schutzengel abzulehnen, denn "ein wahrer Magier wird sich durch einen Pakt mit einem Genius oder Engel in seiner Entwicklung nicht aufhalten lassen."[363] * Das Ziel aller Evokationen ist der Ver­kehr als Gott mit anderen Göttern.
Und so entwirft Bardon eine der ausführlichsten Sammlungen von magischen Sigil­len und Beschwörungsformeln der Neuzeit.[364] *
 
Traugott Egloff liest Franz Bardons "Schlüssel zur wahren Quabbalah," für dessen Manuskript sich Metzger bei einem persönlichen Besuch bei Bardon in der Tschechei eingesetzt hat.[365] * "Der Schreiber ... hat, wohl mangels der vom Autor ausbedungenen inneren Reife, in Bardons Werk wohl eine verblüffend neuartige kabbalistische Theorie und Praxis, nicht aber die höchste Weisheit zu entdek­ken vermocht ... Tröstlicherweise scheint alles beim Alten zu bleiben. Zugege­ben, dass Bardons Werk ... sich von allen bisherigen kabbalistischen Theorien und Praktiken durch neuartige Voraussetzungen und - natürlich ebenso unbewiesene - Behauptungen wesentlich unterscheidet, was es sehr lesenswert, aber keines­falls glaubwürdiger als seine Vorgänger macht."[366] *

Gott ist, wer gewinnt?[367] *


Der in Wien gebürtige H. Emil Stejnar (geb. 21.1.1939, 07.23) erlebt bis zu sei­nem 12. Lebensjahr christusähnliche Erscheinungen in der Nacht, "trostreich, dann Marienerscheinung mit Duft des Rosenstrauchs, herrliche Musik (in der Zim­merecke nachts). Ich war fromm, die Erscheinungen bewirkten eigentlich nichts beson­deres, waren eher Folge meiner geistigen Einstellung als umgekehrt. Mehr Ein­druck machte auf mich die durch Nachdenken erfasste Erkenntnis, dass es Gott nicht zu geben braucht. Welcher Engel hat das veranlasst? Gerade das machte mich sehr sicher und selbstbewusst, war eine Art erster Initiation. Dann die übliche buddhistische Periode, ab ca. 14./15. [Lebensjahr] Hypnoseexperimente (ich war ein guter Hypnotiseur), Theosophie - Waltharius, Spiessberger, Schrödter, dann Bardon (aber noch immer kein Engel, der mich ergriff). Als ich (mit ca. 17 Jah­ren) die Evokation las, wurde das zur 2. Initiation, die mir den Glauben an Geist u. Seele zurückgab ... Die Qualität des mich leitenden Engels bestimmte ich selbst, zumindest versuchte ich für jeweilige Fragen und Arbeiten mit dem zuständigen Genius in Verbindung zu treten. Auch da keine spektakulären Visionen oder Ereignisse, sondern eher gesteigerte Fähigkeiten und Erkenntnisse. Mit 18 wanderte ich nach Schweden aus und lebte dort in einer Kleinstadt (als Schmuck­designer für eine Fabrik) zurückgezogen, übte nach Bardon mit allen Erfolgen und Rückschlägen, die ein Zauberlehrling so erlebt."[368] * Am 23. Oktober 1967 stellt Stejnar sein erstes Amulet nach einem mittelalterlichen Rezept her: Anhand astrologischer Berechnungen giesst und graviert er nun unter Berufung auf Para­celus, Agrippa von Nettesheim und Franz Bardon drauflos und legt dabei bald Schwerpunkt auf die Krankheitsbekämpfung.[369] *
 
Stejnar knüpft Kontakt[370] * mit dem Genius des "okkulten Wissens" und dem Genius für Goldschmiedearbeit. "Wurde sehr bekannt, Fernsehen, Zeitungen, machte ein bomben Geschäft mit dem Schmuck, und wurde ein bekannter Schmuckdesigner." Nach dem Kontakt mit dem Genius für Astrologie siedelt er wieder nach Wien um und wird "zum bekanntesten Astrologen in Österreich. Erst durch mein oftmaliges Auf­treten im Fernsehen und dutzende Zeitungsberichte wurde die bis dahin in Öster­reich verbotene Astrologie anerkannt und seriös eingestuft."[371] * Stejnar lässt sich als "der letzte Magier Europas" feiern.[372] * Von den himmlischen Heerscharen auserkoren, will er den Menschen durch Rat und Tat beistehen.[373] *
Im Juni 1982 taucht ein Fernsehteam von Radio Bremen in Stejnars "Magie-Labor" auf und stellt dessen "harte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Magie," d.h. "Amulett-Forschung" am 19. November um 21.45 in der Fernsehshow "Wundertüte" vor. Im Blättchen "Das Neue Zeitalter - Das Magazin der Zukunft" spricht eine begeisterte Rezensentin von einem Millionenpublikum, für das der Name Stejnar nun ein Begriff sei und lässt Stejnar selber "nicht verabsäumen, darauf hinzuweisen, wie wertvoll mir bei meinen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet die Mitarbeiter [sic] von Prof. Dr. Adolf Hemberger im okkulten Bereich und von Dr. Paul Schwarz auf medizinischem Gebiet gewesen ist."[374] * Ste­jnar gibt bekannt, dass er nächstens Franz Bardons Genien-Sammlung verbessern werde und weist auf den Abramelin-Text hin: "Schon Abraham von Worms erkannte, dass es ganz spezielle Genien gibt, die sämtliche Erkenntnisse auf Erden fördern und Heilungen möglich machen. Eine ganz spezielle Gruppe von Genien hat absolut nur diese Aufgabe. Ich kenne diese Genien, kenne ihre Geheimzeichen und weiss auch genau das Ritual, wie man sich mit ihnen in Verbindung setzt."[375] *
 
So gibt Stejnar sein Juweliergeschäft und die Werkstatt auf, um sich ganz den Abramelin-Exerzitien zu widmen. Schnell jedoch empfindet er den Text als zu langwierig, als eine "wirkungsvolle Gehirnwäsche"[376] * und letztendlich für überflüs­sig, da "die zur Beschwörung nötigen Siegel in Bardons Werk zu fin­den sind."[377] * "Es geht ja nicht darum, die Geister herabzurufen, sondern [darum,] den eigenen Geist zu befähigen, sich vom Irdischen zu lösen. Für eine echte Evokation, denke ich, sind die Abramelinexerzitien nicht ausrei­chend."[378] *
Stejnar spricht aus Erfahrung: "Ich hielt mich ganz genau an die Anleitungen des alten [Abramelin]Buches. Ich wohnte damals noch in einem grossen Mietshaus. Als die Nebenwohnung in meiner Etage frei wurde, richtete ich mich dort ein, ge­trennt von meiner Familie, aber doch nah genug, um versorgt zu sein: Schlafraum, Gebetskammer und die Räume für meine astrologische Beratungstätigkeit. Mein Ju­weliergeschäft verkaufte ich, um mich ganz dem Werk widmen zu können ... Im Laufe eines Jahres konnte ich jedoch - ausser einer verstärkten Hellsichtigkeit, die mich bei meinen astrologischen Beratungen mehr störte, als dass sie mir half - nichts Wesentliches feststellen. Erst gegen Ende des letzten halben Jahres traten Ereignisse auf, die zusammen mit Erlebnissen, über die ich jetzt nicht berichten will, deutliche innere Veränderungen bewirkten. Das zeigte sich vor allem in immer häufiger auftretenden luziden Träumen und der Fähigkeit, nach der zweiten oder dritten Traumphase bewusst den physischen Körper zu verlassen." Als Stejnar dann bewusst wird, dass Franz Bardon dieselben Siegel, jedoch prakti­schere Anleitungen als Abramelin anbietet, unterbricht er die ganze Operation, um mehr Erfolg mit Bardon und seinen eigenen Eingebungen zu den Siegeln zu erle­ben.[379] * "Dass ich einmal selbst [Bardons "Praxis"] korrigieren würde, ahnte ich damals nicht ( Mission?)."[380] *
 
Stejnar befasst sich nun intensiver mit Bardons Engeln und lässt sich Mitte der 1980er Jahre zum "Schutzengelbuch - Wie erlangt man Kontakt mit den höheren We­sen" inspirieren.[381] * Auf den ersten Blick scheint das Werk kaum mehr etwas mit Abramelin zu tun zu haben, sondern eher eine Art engelhafte Lebenshilfe für Frauen anzubieten (Abramelin wendet sich ja mit Vorliebe an Männer, da für ihn nur "Jungfrauen" zum Kontakt mit dem HGA geeignet sind).[382] * Es basiert auf Bar­dons "Praxis der magischen Evokation," auf den Büchern des Bo Yin Ra, der Neu­geist-Lehre, W.E. Butlers "Hohe Schule der Magie," K.O. Schmidt und P. Mulford ("Unfug des Lebens und Sterbens"). Stejnar berichtet in seinem Schutzengelbuch ausnahms­los von Bardons Engeln der Erdgürtelzone, die sich nun mithilfe von Amu­letten sehr menschlichen Problemen annehmen und in Stejnars Sprachstil sogar vor Sekten und Orden war­nen.[383] *
Ab 23. Oktober 1986 (genau 19 Jahre nach dem Giessen seines ersten Amulettes) erscheint in "HEIM und WELT" eine "Neue sensationelle Exklusiv-Serie über die fantastische Welt der Engel." Bis 1988 beschreibt hier Stejnar, der es gewöhnt ist "von Schicksalsschlägen und Problemen zu hören, die von Engeln gelöst werden können," die Macht der Engel.[384] * Die Konsumentenzeitschrift "Ihr Einkauf" be­richtet von Stejnars "Lebenshilfe durch überirdische Kräfte"[385] * und der Öster­reichische Verband für Radiästhesie und Geobiologie erzählt von der wahren Le­benshilfe durch Stejnars Schutzengelbuch.[386] * Auch die Zeitschrift "Samstag" bringt in der Rubrik "Übersinnliches" Stejnars "Sensationelle Berichte über Er­lebnisse mit Schutzengeln - Die Lebenshelfer aus dem Himmel."[387] *
 
Nach dem Aufgeben seiner astrologischen Beratertätigkeit 1988 wird Stejnar in seinem "Institut für Wissenschaftliche Schicksalsforschung" und seinem 1989 von ihm gegründeten "Esoterischen Kreis" (eine okkulte Gruppe, angeblich aus Mit­gliedern der freimau­rerischen Forschungsloge Quatuor Coronati bestehend) tä­tig.[388] *

Für den Reliquiensammler[389] * Stejnar zeigen sich die Engel nur selten sichtbar, sind sie doch eigentlich spirituelle Wesen, die Eingang ins Bewusstsein des Men­schen nehmen. Während sich bei Abramelin und Crowley die Engel ganz manifest in einem Zauberkreis oder aus­serhalb schützender Mauern manifestieren oder sich astral im "Halbschlaf" u.U. mithilfe einer Kristallkugel besuchen lassen, findet bei Stej­nar der "Kontakt"/die "Kommunikation" innerhalb des Menschen statt. "Die Kon­takte wach­sen stets langsam und zumeist gezielt, da sind viele Genien (auch eine, diese war sehr intensiv, Begegnung mit sowas, wie die Isis oder Ma­ria)."[390] *
 
Stejnar entwirft ein neu wirkendes Konzept der Engelbeschaffenheit, das "ein völliges Umdenken, sowohl der Esoteriker als auch der Psychologen" erfordert ... Was ich schreibe wird die Esoterik und Psychologie genauso verändern, wie die Erkenntnis, dass sich die Sonne nicht um die Erde bewegt[:] Das Jenseits ist kein verdünnter Abklatsch des Diesseits. Man spaziert nicht einfach in den Him­mel oder eine Unterwelt. Man muss erst sein eigenes Wesen (Wesensteile) aufar­beiten, ordnen, wandeln - im Seelengarten[391] * ... Die Ebene einer Intelligenz, ganz gleich ob menschliche oder nichtmenschliche, ist der Bewusstseinsinhalt des Betreffenden (Geistes). Beim Menschen rede ich dabei vom Seelengarten. Der Be­wusstseinsinhalt bildet sowohl seine Macht als auch Kraft und Umgrenzung; seinen feinstofflichen Körper also. Die geistigen Zellen aller Wesen, die Elementale (Gedanken u. Vorstellungen)[392] * und Elementare (Gefühle, Affekte, Triebe) bilden den Umraum und das Wesen jeder Intelligenz ... Auch der feinstoffliche Körper hat eine Anatomie[393] * und folgt bestimmten chemischen Regeln. Das Energeti­sche dabei sind die Elementare und das Formende die Elementale. Das sind Kleinstwesen, die den Geist des Menschen, als auch den Geist der Intelligenzen bilden (so wie die Körperzellen den physischen Leib). Im anderkörperlichen Zu­stand, sobald man sich von der irdischen Bindung entfernt, erlebt man zuerst sich selbst als Umwelt und nicht wie der Okkultist meint, ein Jenseits. Daher erscheinen da auch keine Engel, sondern nur Elementale, die man in sich trägt (die aber auch von anderen Wesen eingegeben werden können) ... Übrigens: Egre­gore sind keine Engel, sondern aus menschlichen Elementalen zusammengesetzte Schmarotzer.. Im Grunde genommen handelt es sich auch bei den Abramelingeistern um solche Schattengeister (der Intelligenzen aus dem Erdzonengürtel) und nicht um die Genien selbst."[394] *
"In den alten Religionen wurden die Menschen zusammengeführt von einem gemeinsam ihnen übergeordneten Gruppengeist, den wir je nach Zeit, Ort und Kulturepoche als Gottheit, Erzengel oder Deva aufzufassen haben."[395] * Den Egregor der Frater­nitas Saturni beschreibt Stejnar in einem düsteren Licht: "Der Schatten des Sa­turn z.B., der sich als Logen-Egregor GOTOS von seinen Mit-Gliedern, den Ordens­brüdern der F.'.S.'., beleben lässt, weckt auch umgekehrt das ganze Spektrum al­ler Saturneigenschaften in seinen Anhängern, was auf Kosten anderer Fähigkeiten geht und ihr inneres Gleichgewicht stören kann. Ohne dass sie es merken, werden im Laufe der Jahre Seelenteile wie Strenge, Härte, Zurückhaltung usw. einseitig im Bewusstsein der Br.'. überhandnehmen, was dann oft Sorgen und Einsamkeit als schicksalshafte Folgen nach sich zieht."[396] *
 
Stejnar scheint beinah selber ein Mensch gewordener "Engel" zu sein, denn wer sich "glücklich preisen" kann, seine Zeilen zu lesen,[397] * bestellt sicherlich auch ein von ihm hergestelltes Amulett[398] * oder schickt ihm Geld für den sog. Pilgerfond. In späteren, erweiterten Auflagen des Schutzengelbuches fehlen diese Passagen.[399] * Während er das Schutzengelbuch für Nicht-Esoteriker verfasst, ver­sucht Stejnar in seinem mehrteiligen "Buch der Meister" die Engel/Genien so zu beschreiben, "wie man sie erlebt, wenn man in ihre Ebene eindringt."[400] *
 
Diesen vorläufig zweiteiligen Roman verkauft Stejnar als Fotokopie für 150 DM an die "Eingeweihten." Auf diesen Zeilen verbreitet sich eine von "Männlichkeit" bestimmte Atmosphäre,[401] * in der gute und böse himmlische Mächte in beständigem Kampf miteinander stehen und Baphomet und seine Fürsten in Gruppen masturbie­ren.[402] * Eine homosexuelle Romanfigur trägt den sinnigen Namen "Tunte," es tau­chen Aleister Crowleys Nuit, Oscar Schlag und sogar Stejnar selber auf. Dieser möchte, dass sein Buch "einfach wie ein Film gesehen" wird: Jeder Szene wohne ihre tiefere, esoterische Bedeutung inne, deren Symbolik ins Unbewusste fliesse. "Ich wende mich an alle, auch den unvorbereiteten Nichtesoteriker.[403] * Daher die Romanform."[404] * Auf den Nicht-Eingeweihten "Milchbüchlein esoterischer Platitüden, bieder, banal, ohne Engagement, selbstgefällig und in Äusserlichkei­ten gefangen. Man fragt sich, wieso Stejnar die Form eines Romans wählt, wenn er sich doch eh nur an Eingeweihte wendet."[405] * Dies mag daran liegen, dass Stejnar vom Symbolgehalt seiner Figuren, Handlungen und Konzepte dermassen über­zeugt ist,[406] * dass ihm die nötige stilistische Roman-Form (trotz grosser Mü­hen)[407] * aus der Hand gleitet.[408] * Stejnars Antwort auf obige zwei Bemerkungen: "Warum diese ungerechte und voreingenommene Hasskritik [409] *
 
"Lieber Herr König, ich diskutiere schon lange nicht mehr, schon gar nicht über das, was ich denke. Aber ich frage mich, wieso haben Sie aus meinem Buch keine andere Erkenntnis gefunden, als Sex und Frauenfeindlichkeit? Kosmisch wird das weibliche und männliche Prinzip doch nicht nach den Geschlechtsteilen gemessen und bewertet ... Ich habe das Buch ca. 150 x verkauft und 74 begeisterte Dank­schreiben bekommen."[410] *
Nachdem ich die frauenverachtenden und schlüpfrigen Darstellungen in seinem Werk moniert habe, wirft Stejnar zumindest die pornographischen Passagen in wei­teren Auflagen hinaus,[411] * denn "im Buch kann ich in dieser [von mir, P.R. König, "frauenverachtend" empfundenen] Richtung nichts ändern, das würde den Geist der Vollkommenheit, den ich traumhaft durchschimmern lassen will, völlig verfäl­schen."[412] *
 
Stejnar hebt hervor, dass "ich 30 Jahre im Okkultbereich tätig war ohne eine einzige Reklamation, Beanstandung oder Vorwürfe, ich habe meinen guten Ruf in allen Kreisen bewahren können. Die einzige Giftspritze bist Du und dafür werden Dich dereinst Deine Seelenteile doppelt lang im Höllenfeuer grillen. Leider im­mer noch viel zu kurz, denn Deine Einfalt und Unerfahrenheit auf dem Gebiet der Esoterik werden Dir als Entschuldigung entlastend abgerechnet."[413] * "An meiner Seriosität lass ich mir auch von Dir nichts nehmen.[414] * Für mich war der Okkul­tismus eine sehr ernste Angelegenheit und Lebensinhalt und ich habe auch heute kein an­deres Anliegen (neben der Familie), als die Menschen aufzuklären über die wahren geistigen verborgenen Hintergründe unseres Daseins."[415] * "Ich überlege bei jeder Zeile, die ich schreibe, ob und was ich damit zum andern als Lebenshilfe oder geistige Entwicklungshilfe geben kann ... Drogen-Amulette mache ich prinzi­piell gratis."[416] * Sein Lohn scheint Stejnar selbst zu amüsieren: "Ich lebe von der Liebe, die mir die Menschen entgegenbringen, und das goldene Licht meines Heili­genscheins ist mir Nahrung ge­nug."[417] *

And Adonai delighted in him exceedingly

Walter Jantschik: Die Schutzengelbeschwörung durch ABRAMELIN[418] *


"Der Mensch befindet sich bei den gegenwärtigen welthistorischen Entwicklungen und Seins-Kosmogonien im Schnittpunkt esoterischer Interaktionen und interdimen­sionaler Aktionen. Eschatologisch betrachtet, tendiert der Mensch in eine höhere magische Entwicklungsfrequenz, wo er auch hingehört.
 
Die Quintessenz des Abramelin-Systems ist:
 
a) dass die guten Geister und Engelkräfte des Lichtes den Kräften der gefallenen Geister der Finsternis überlegen sind;
b) dass, um ein Adept zu werden und die bösen Geister zu beherrschen, daher die grösste Willenskraft, Reinheit der Seele und des Lebenswandels, sowie die grösste Selbstkontrolle erforderlich ist;
c) dass daher, um das Niedere und Böse zu beherrschen und sich dienstbar zu ma­chen, die Wissenschaft des Höheren und Guten erforderlich ist, d.h. die Er­kenntnis des "Höheren Ich";
d) dass das MAGNUM OPUS durch Reinheit und Selbstenthaltung sowie Wissen und Be­lehrung von dem eigenen Schutzengel zu erreichen ist.
 
Jedem Menschen ist von Geburt aus von Gott, oder sollte man besser sagen, vom Karmischen Rat der Grossen Weissen Bruderschaft ein Schutzengel beigegeben wor­den. Aufgrund meiner langjährigen Forschungen auf den Gebieten der okkulten Eso­terik und Hermetik bin ich zu den Erkenntnissen gekommen, dass die Göttliche Vorsehung weder böse noch gute Schutzengel für die Menschen vorgesehen hat. In Wirklichkeit herrscht absolute Harmonie in der gesamten Weltordnung.
 
Der Schutzengel hat die Aufgabe, seinem Schützling ein ganzes Leben lang beizu­stehen und ihn zu inspirieren. Er steht für die jeweils momentane geistige Ent­wicklung eines Menschen.
 
Der heutige Mensch hat jeglichen Kontakt zu seinem Schutzengel verloren. Der Schutzengel will in Kontak mit dem Menschen treten.
Eine Kontaktherstellung zum Schutzengel ist auch durch das "Automatische Schrei­ben" möglich. Man sollte den Schutzengel täglich anrufen, damit der geistige Kontakt nicht ganz verlorengeht.
 
Wenn ich die "baphometische Betrachtungsweise" mit einfliessen lassen darf, so ist die Schutzengelbeschwörung bzw. die Schutzengellehre eine Lehre, die von den Urzeiten des Baphometums abzuleiten ist; denn hier wird konstatiert, dass sich die Ur-Engellehre aus den baphometischen Theologien und Existenzialien ab­leitet.
Die Ekstase des Orgasmus
Die Ekstase des Orgasmus als die höchste magische Form der Vereinigung mit sei­nem Gott, die der Magier erreichen kann, bzw. wo auch eine höchst mögliche Kräfte-Entfaltung stattfindet und die Grenze zur Transzendenz erreicht wird; {1} der Schutzengel erlangt die Vision des Universums als kontinuierliches, makello­ses Phänomen, was ein Unterschied zur blossen Vereinigung des Menschen mit Gott ist. Der Engel findet Vollendung in seinem Menschen.[419] *
Hier findet der hermetische Grundsatz seine Anwendung:
 
"Wie oben, so unten!" Der Schutzengel als transzendentales göttliches Wesen fin­det die Erfüllung und Vollendung im Menschen. Der Magier dagegen als rein mate­rieller Mikrokosmos in der (Welt) Vereinigung mit Gott. Es ist die esoterisch-magische Konvergenz und Divergenz, die sich da offenbart.
Die magische Gesetzmässigkeit schreibt vor, dass dienstbare Geister und Dämonen erst dann evoziert werden dürfen, wenn der Magier den Kontakt mit dem Schutzen­gel hergestellt hat.
 
Auch Aleister Crowley schreibt in "Magick without Tears" 1944: {2} "My observa­tion of the Universe convinces me that there are beings of intelligence and po­wer of a far higher quality than anything we can conceive of as human ... the one and only chance for mankind to advance as a whole is for individuals to make contact with such beings." Siehe auch die Abhandlung von Crowley und Bertiaux über LAM und AIWAZ.
LAM und AIWAZ sind transkosmische Wesenheiten, die von fortgeschritteneren Ma­giern evoziert werden können. Die Mitteilungen werden dem Magier telepathisch übermit­telt.
 
{3} Bezüglich einer magischen Besessenheit des Menschen durch Wesen, Engel, kann gesagt werden: es gibt eine magische Besessenheit durch ausserirdische und jen­seitige Wesen.
Besessenheit entsteht, wenn die Mental- und Astralmatrize in ihrer Konsistenz und Struktur durch magische Exerzitien eine Elektronenreduzierung dieser Körper erleidet. Es können auch karmische Ursachen ausschlaggebend sein.
 
{4} Durch meine meta-magischen Forschungen seit 35 Jahren bin ich zu der Er­kenntnis gekommen, dass das Geschlecht der Schutzengel sowohl weiblich als auch männlich sein kann.
Meine telepathischen Verbindungen zu Wesenheiten innerhalb unseres Sonnensystems als auch zu trans-solaren Entitäten brachten mich zu der Annahme, dass die Schutzengel von der Urkraft des Universums zu jeweils 50% männlich und 50% weib­lich eingeteilt wurden.
Die Zuteilung von weiblichen und männlichen Schutzengeln an Personen unterliegt der Entscheidung des Karmischen Rates.
Jeder Magier sollte die Erlangung der Kommunikation mit dem HGA anstreben. Der HGA ist für den wahren Eingeweihten sein sozusagen zweites Ich. Der HGA kann den Eingeweihten über alles informieren, was dieser zu wissen wünscht.
 
{5} Wenn gesagt wird, die Erlangung der Kommunikation mit dem HGA sei schädlich, stimmt dies nicht. Die magische Interaktion zwischen dem Eingeweihten und dem HGA kann so gestaltet werden, dass keine schädlichen Erscheinungen auftreten.
 
{6} Warum gibt es Ufos?
Ufo = unidentifizierte Flug-Objekte. Es gibt Ufos! Es sind Wesen aus {7} trans­zendentalen Wirklichkeitsdimensionen, und nicht nur dies, sondern sie kommen auch aus unserem Sonnensystem und auch von Systemen ausserhalb unseres Sonnensy­stems und Universums.
Ufos gibt es, damit Wesen und Menschen andere Planeten, Sonnensysteme und Uni­versen besuchen können. Ufos wollen die Menschen darauf hinweisen, dass wir nicht alleine im Universum sind, sondern es andere Wesen gibt, die weit höher geistig, seelisch und körperlich entwickelt sind als wir. Sie wollen die Men­schen vor planetaren und kosmischen Katastrophen retten; insbesondere inspirie­ren sie die Menschen, sich an ihr Höheres Selbst zu wenden.
 
{8} Die "Fellowship of Ma ION = 214 = Sodomy Secretions" meint: "These terms are consistent with the inner secret teachings of the Great White Brotherhood. The terms also provide a clue as to how to do battle with the UFOnauts. UFOnauts frequently use bizarre forms of sexuality in their physical examinations or pro­bes on humans, in order to obtain certain secretions of a physical, emotional and even spiritual nature."
Sodomy Secretion = 214 ist eine sehr geheime Energie, welche von MA ION in die Welt projiziert wird. Diese magischen Geheimnisse der wahren Sexualmagie werden von der Grossen Weissen Bruderschaft streng geheim! gehalten. Diese Dinge sind für die profane Öffentlichkeit nicht gedacht. Es sind die inneren geheimen Leh­ren, welche in den höheren Graden der "wahren Geheimorden" gelehrt werden.
Durch SODOMY SECRETION = S.'.S.'. = 214 wird im 21. Jahrhundert eine neue magi­sche Dimension strukturiert und präzipitiert. Ebenso wenden die Ufonauten selt­same Formen der Sexualmagie an. Sie sind ähnlich denen der Sodomy.
Den Ufonauten geht es bei diesen aussergewöhnlichen Prozessen darum, menschliche Sexualsekrete (Sperma, Ovarien [!]), Keime und Gene zu erhalten, um in ihrem Universum eine neue Rasse zu formen bzw. zu erschaffen.
Die Ufonauten befinden sich geistig auf einer sehr hohen Stufe, aber der Emotio­nal- und der Astralkörper sowie der physische Körper dieser Ufonauten sind un­terentwickelt.
Es geht ihnen darum, einen voll ausgebildeten Emotionalkörper mittels menschli­cher Substanzen und Stoffe aufzubauen.
Man nennt diese Ufonauten auch die "GRAUEN"[420] * - sind etwa 1,30 m bis 1,50 m gross. Grosse Kopfbildung und grosse Augen.
Apokalypse
Es gibt eine Endzeit. Die Apokalypse wird 1999!! eintreten. 1999 = 28. Es ist die magische Zahl 28 = 2 u. 8 = 10 = 1 u. 0 = 1. Hier werden sich die vier Ele­mente in ihrer höchsten Ekstase (Ausbruchs-Form) gegen das Menschenreich erhe­ben.
Satan und seine Helfershelfer werden versuchen, 1-999 in 1-666 zu transformie­ren.
 
An dieser Schnittstelle 1-999 - im kosmisch-universalistischen Knotenpunkt - müsste die Menschheit für den "Übergang" bereitstehen; aber wie man beobachten kann, reicht die geistig-moralische Kraft nicht aus. Satan versucht, mit aller Gegenwehr den Prozess umzukehren.
 
Die Engel herrschen in einem eigenen himmlischen Reich. Durch den "Kosmischen Ruck," der 1-999 stattfinden wird, werden sämtliche Dimensionen und Reiche be­troffen sein. Das gesamte kosmische System wird um eine kosmische Einheit (1 KE) vertikal und horizontal (Uranus/Venus) angehoben.
Die mikro-makrokosmischen Schwingungen des gesamten Sonnensystems und der Gala­xie werden um 7 Elektronen-Einheiten = EE beschleunigt. Der "Kosmische Ruck" wird vom Grossen Herrn der Zentralsonne befohlen.
Bei der kommenden Apokalpyse, in der die 4 Elemente in einer nie dagewesenen Macht und Wucht gegen das Menschenreich aufbegehren werden, finden 2/3 der Menschheit den Tod, also etwa 4 Milliarden Menschen.
Ein Grossteil der Menschheit wird von UFOs evakuiert werden. Nach der "Grossen Reinigung" wird man die Erde nicht wiedererkennen. Ein neues Leben wird auf Er­den beginnen.
Der Endkampf zwischen Jesus Christus und Satan
Auch dieser Kampf wird 1999 ausgetragen werden. Licht gegen Finsternis. Auch der Antichrist und seine Helfershelfer haben einen Schutzengel.
 
Es wird eine neue Ära anbrechen und auch eine neue Magie; aber mit den Offenba­rungen von AIWAZ wird diese neue Konstellation nichts mehr gemein haben. Denn es wird eine "Kosmische Translation" dieser Crowley-Magie geben in ein anderes in­terdimensionales System dieser Galaxis. Dort wird dann diese Magie zur Vollen­dung reifen.
 
Das Gesetz von Thelema wird ab dem Jahre 2000 keine Gültigkeit mehr haben und auch nicht mehr zur Anwendung kommen.
Thelema wird von den neuen Schwingungen vollkommen absorbiert werden, also eine kosmisch-magische Translation und Transportierung wird stattfinden.
 
BAPHOMET und ebenso Sein ORDO BAPHOMETIS[421] * werden sich über die magische eB-Funktion - also eine magische Exponentialfunktion - mittels magischer Teleporta­tion ins Ur-Universum begeben und sich hier für Äonen mit den Urkräften des UR­EINEN vereinen, um dann jenseits dieses gegenwärtigen Universums ein MAGO-BAPHO­METISCHES UNIVERSUM zu erschaffen.
 
Der Kosmische Ruf Seiner Majestät ist bereits 1990 an seine Diener ergangen. Die Vorbereitungen für eine Rückkehr laufen bereits auf Hochtouren.
 
  So sei es!! In Nomine Baphometis!"

Claas Hoffmann: Besessenheit, Mister Spock & Abramelin[422] *


"Abraham von Worms schreibt: "Ein geborener Heide, Christ, Jude und jeder Un­gläubige kann vollkommener Meister dieser Kunst werden, nicht aber ein Abtrünni­ger, der einmal sein natürliches Gesetz verlassen und mit anderen fremden Got­tesdiensten gehurt hat." Allein dieses Paradoxon wird es für jeden Intellektuel­len, der nicht über seine Intellektualität hinauswächst, unmöglich machen, die praktische Anrufung seines Schutzengels zu beginnen. Ich darf nicht heute mit vier Frauen schlafen, mich nach Mekka verneigen und keinen Alkohol trinken, und morgen denken, ich werde nur einer Frau treu bleiben, das "Vater unser" beten und mir zum Abendbrot eine Flasche Wein gönnen. Ein jeder kann ein vollkommener Meister der Abramelin-Magie werden, aber er muss gemäss Abraham von Worms seinem "natürlichen Gesetz", das heisst, der Religion seiner Vorväter treu bleiben. Einem frommen Kannibalen wird die Gnade Gottes verwehrt bleiben, wenn er mit dem Christlichen Gott hurt, und aus Mitleid nicht einen Rivalen aus dem Nachbardorf verspeist, so wie es ihn seine Vorväter gelehrt hatten. Nun, dies sind die An­weisungen, aufgeschrieben im 14. Jahrhundert, für einen Thelemiten also Gesetze des Alten Aeons. Die allumfassende Akzeptanz der verschiedenen Religionen in den Worten Abrahams ist aber derart transzendent, dass es scheint, als hätte der Ma­gier Abramelin das Buch des Gesetzes und speziell jene Worte aus dem Vers I;56: "Aum! Alle Worte sind heilig und alle Propheten wahr" gelesen, für richtig be­funden und vollkommen verstanden. Wie sollen wir Abramelin verstehen, wenn wir gleichzeitig versuchen, nach den Gesetzen des Liber AL zu leben, das heisst, nach dem Gesetz unseres eigenen wahren Willens?
Für Abramelin ist es gleichgültig, welchem Gott wir dienen. Durch das konse­quente Befolgen der Gesetze eines Gottes, können wir in den Kontakt und Aus­tausch mit unserem heiligen Schutzengel gelangen. So war es im Alten Aeon. Im Neuen Aeon ist es streng verboten, den Gesetzen eines Gottes zu gehorchen, wenn diese Gesetze nicht eins mit unserem wahren Willen sind. Wenn ich thelemitischer Grossvater bin, und meine Enkelkinder wollen die heilige Magie des Abramelin praktizieren und in den Monaten vor dem Erscheinen des Engels täglich zu ihrem Gott beten und um Verzeihung ihrer Sünden bitten, wen müssten sie dann anbeten? Ihren eigenen wahren Willen, oder Horus, der ihnen hilft, ihren eigenen wahren Willen zu tun. Sie müssten immer wieder um Vergebung bitten, wenn ihnen eine Si­tuation einfällt, in der sie glauben, nicht nach ihrem Willen gehandelt zu ha­ben, z.B. weil sie sich fürchteten, weil sie zu faul waren, oder ihnen irgend etwas peinlich vorkam. Vielleicht haben sie auch einmal einen Lichtkuchen nicht aufgegessen, sondern nur angebissen und den Rest in den Müll geworfen.
Crowley sah im Diktat des Liber AL das Resultat seiner (abgebrochenen) Abrame­lin-Exerzitien. Sein heiliger Schutzengel hatte ihn erhört und ihm das Buch dik­tiert. Wenn wir es nun so betrachten wollen, dass Crowley die Kenntnis und den Austausch mit seinem Schutzengel erlangte, und mit diesem Schutzengelkontakt durch sein Leben wandelte, so wird jedes ehrliche und anständige Kind traurig und enttäuscht sein, dass Crowley nicht viel spektakulärer diesen Kontakt unter Beweis stellte, indem er die Schutzgeister und Dämonen seinen Willen tun liess, und nicht nur in erster Linie "Das Buch des Gesetzes" der Menschheit zum Beweis zeigte. Im Liber AL heisst es über Götter und Wunder in Vers I;21: "Für den Gott und den Anbeter bin ich nichts: sie sehen mich nicht. Sie sind wie auf der Erde" Diesen Vers könnte ich so verstehen, dass er besagt: "Ob du ein Gott bist, oder ein Mensch, die Göttin Nuit oder deinen Schutzengel wirst du nicht sehen, du wirst auf der Erde sein, wie alle anderen, und niemand kann erkennen, ob du dei­nen wahren Willen gefunden hast, ein Gott geworden bist und erleuchtet." Ist das wirklich so gemeint? Das wäre aber schade. Keine Wunder im Neuen Aeon, ausser der Niederschrift des Buch des Gesetzes. Da Horus/Ra Hoor Khuit in einem gehei­men vierfachen Wort der Lästerung gegen alle Götter der Menschen ist, und er auf all diese alten Glaubensbekenntnisse spuckt und diese Götter verflucht, ist die Durchführung des alten Abramelinrituals für einen Thelemiten vollkommen un­möglich, es sei denn, die Eltern des Praktikanten haben ihr Kind thelemitisch erzogen und jeden Morgen vor dem Frühstück "Es gibt kein Gesetz ausser Tu was du willst" gesungen, oder, die Eltern des Schutzengelbeschwörers waren in keiner Kirche, denn wenn die Eltern z.B. Christen waren und ihr Kind konfirmieren lies­sen, hat dieser Mensch ja "mit anderen Göttern gehurt", wenn er vom Christengott zu Horus und Nuit überwechselte. Er hat dann sein "natürliches Gesetz" verlas­sen.
Im weiteren schreibt Abraham seinem Sohn, dass ohne die Furcht vor Gott eine er­folgreiche Beschwörung unmöglich ist. Dagegen befiehlt uns der Gott des neuen Zeitalters im AL III;17: "Fürchte überhaupt nichts; fürchte weder Menschen, noch Schicksale, noch Götter" Wie entkommen wir diesem Dilemma? Was für ein Dilemma? Nun, das, wodurch jedes freie Kind betrübt wird, dass es keine Wunder gibt, keine Dämonen und Schutzgeister, die dem Magier gehorchen, bis zu jener Zeit, in der die Vorväter Thelemiten sein werden und das "natürliche Gesetz" das Gesetz von Thelema sein wird. Aber vielleicht müssen wir dem Kind auch erklären, dass niemand, der in Kontakt und Austausch mit seinem Schutzengel ist, das starke Be­dürfnis hat, Wunder zu vollbringen, da ihm der Austausch mit seinem Engel das grösste und unaussprechlichste Wunder ist.
Die Macht, die einem die Herrschaft über die verschiedenen Abramelin-Geister verleiht, ist als Antrieb/Motivation zur Durchführung des Rituales wohl eher hinderlich als fördernd für einen Erfolg. Crowley, der verwirrt davon war, im AL immer wieder "Prophet" genannt zu werden, überlegte, was denn eigentlich neben der Verbreitung des Buches seine Aufgabe war, und irgendwann erkannte er, dass er den Menschen beibringen wollte, wie sie in Kenntnis und Austausch mit ihrem heiligen Schutzengel treten konnten. Hierzu entwarf er das "Liber Samekh". Nach einer erfolgreichen Durchführung dieses Rituales ist der Magier verzückt & er­leuchtet, weil er das Bewusstsein erlangt hat, mit seinem Schutzengel zu kommu­nizieren. Er wird daraufhin, nach Crowley, wie ein Stern seine harmonische Bahn ziehen, niemandem im Wege stehen, genauso, wie sich ihm und seinem wahren Willen nichts und niemand in den Weg stellen kann. Hier wird das Erlangen der Erkennt­nis und des Austausches mit dem Schutzengel mit dem Finden und Verwirklichen des wahren Willen gleichgesetzt. Ein Thelemit, der diesen Zustand erreicht hat, hat aber nicht automatisch auch dadurch die Schutzgeister und Dämonen des Abramelin zur Verfügung, denn er ist "wie auf der Erde". Zur korrekten Durchführung des "Liber Samekh" muss der Praktikant ein enorm sicherer Astralreisender sein. Es scheint, als sei eine erfolgreiche Schutzengelbeschwörung im Stil des Liber Sa­mekh vollkommen unmöglich, ohne Herr und Meister über den eigenen Astralleib ge­worden zu sein. Das ist für all jene betrüblich, die sich zu doll vor der Astralwelt fürchten oder die zu verspannt sind oder, die einfach nicht astral aussteigen können, so wie es Leute gibt, die z.B. blind sind und darum nicht se­hen können. Wenn es die Voraussetzung wäre, zwei sehende Augen im Kopf zu haben, um mit seinem Schutzengel in Kontakt treten zu können, dann hätten die armen Blinden keine Chance, und das kann nach dem AL I;22 nicht die "Wahrheit" sein, denn dort steht geschrieben: "Weil ich der unendliche Raum und die unendlichen Sterne darin bin, tuet ihr desgleichen. Bindet nichts! Machet keinen Unterschied unter euch zwischen irgendeiner Sache und irgendeiner anderen Sache, denn da­durch kommt Schmerz." Wenn im neuen Zeitalter der Kontakt zu einem Schutzengel nur jenen möglich ist, die erfahrene Astralreisende sind, so wird hier ein sehr grosser Unterschied zu jenen gemacht, die nicht astral reisen können wie sie wollen. Zudem ist es kaum zu begreifen, warum im Alten Aeon in keinster Weise das Astralreisen eine Voraussetzung für die erfolgreiche Schutzengelbeschwörung nach Abramelin war. Wenn man im Neuen Aeon ein Astralreisender sein muss, um seinen Engel beschwören zu können, und dann als Belohnung "nur" die Kenntnis und den Austausch mit diesem Engel bekommt, nicht aber die Herrschaft über diverse Schutzgeister und Dämonen, im Alten Aeon dagegen keinerlei Erfahrung auf der Astralebene von Nöten war und nach erfolgreichem Abschluss des Rituales zusätz­lich zur selig machenden Gewissheit der Existenz des Schutzengels auch noch die Herrschaft über so viele Dämonen und Geister erlangte, dann hatte diesbezüglich das Alte Aeon eine ganze Menge Vorteile, es sei denn, es ist unter jeder Voraus­setzung besser ein armer König als ein reicher Sklave zu sein.
Crowley hat noch einen weiteren Ansatz zur intensiven Erkenntnis des höheren Selbstes bzw. des heiligen Schutzengels im Equinox Vol 1 No 1 in seiner Dokumen­tation "John St. John"[423] * aufgeschrieben.[424] * Hier beschreibt Crowley, wie er in nur 12 Tagen, durch Meditation, Yoga-Übungen und thelemitische Rituale am zwölf­ten Tag den Orgasmus der Erkenntnis und Einheit mit seinem Schutzengel erlebt. Auch dies ist ein rein mystisches Erlebnis, scheinbar ohne das Ergebnis daraus resultierender magischer Macht. Auch hier scheint es, als ob für einen frommen Thelemiten das Bewusstsein, ein höheres Selbst, bzw. einen Schutzengel zu haben und mit diesem zu kommunizieren, nichts mit der in der Abramelinmagie daraus re­sultierenden magischen Macht zu tun hat. Die Abramelin-Exerzitien dauern einein­halb Jahre, das Liber Samekh Ritual mehrere Monate und in "John St. John" hat's nur 12 Tage gedauert bis der Blitz ins Bewusstsein traf. Bis heute habe ich kei­nen Crowley-Text gefunden, aus dem ich klar erkennen konnte, dass er mit dem hö­heren Selbst nicht auch den wahren Willen und nicht auch den Schutzengel meint. Vielleicht bin ich schwer von Begriff. Wenn ich also dem Wahn verfalle, dass ich meinen wahren Willen gefunden habe und lebe, brauche ich dann kein Abramelin, kein Liber Samekh und keins der in Crowleys "Magick" beschriebenen Rituale?
Wenn mich das Bewusstsein über die kontinuierliche Gegenwart meines Schutzengels nicht vollkommen glücklich macht, nicht von allem Schmerz erlöst und ich weiter­hin einen Unterschied zwischen Krankheit und Gesundheit, Armut und Reichtum, Furcht und Mut mache, bin ich dann nach thelemitischem Gesetz nicht "erleuchtet" und kann mich somit doch nicht wirklich mit meinem Schutzengel vereinigt haben?
Nehmen wir an, im Neuen Aeon sei es wie im Alten, und das "Schutzengelbewusstsein" befreit nicht von dem Wunsch, die dienstbaren Geister & Dämonen zu beschwören und sie zu verschiedenen Aufgaben zu zwingen. Abraham von Worms war vollkommen gewiss und sicher, dass er seinen Schutzengel erfolgreich beschworen hatte, und erst danach durften von ihm die Geister & Dämonen beschwo­ren werden. Wenn er sie vorher angerufen hätte, hätten sie ihre Befehle nicht von einem reinen Diener Gottes empfangen. Die Geister & Dämonen hätten dann vielleicht nach einer Beschwörung nicht den Willen Abraham von Worms, geschweige denn seines Engels oder Gottes getan. (Wenn es denn möglich ist, dass in Gottes vollkommenem Universum etwas nicht den Willen Gottes tut.) Vielleicht hätten die Geister & Dämonen Abraham vernichtet. Wenn es gestattet ist, hier höchst will­kürlich einen Fetzen vom AL II;58 zu zitieren: "Alles ist immer wie es war" so sollte jeder Thelemit erst dann mit einer Beschwörung jeglicher Art von Geistern & Dämonen beginnen, wenn er sich vollkommen gewiss und sicher ist, dass er sei­nen Schutzengel erfolgreich beschworen hat und/oder, wenn er keinen Zweifel daran hegt, seinen wahren Willen gefunden zu haben und zu tun.
Ich persönlich erkenne meinen Schutzengel als ein Wesen ausserhalb von mir selbst und nicht mit meinem wahren Willen identisch. Allerdings steht mein wah­rer Wille in keinster Weise in Konflikt mit dieser Intelligenz. Ein Unterschied meiner Wahrnehmung von meinem Schutzengel im Gegensatz zum klassischen astralen Engel ist, dass ich meinen Schutzengel für eine Astronautin halte, die neben ihrer starken astralen Energie auch über einen Körper aus Fleisch und Blut ver­fügt.[425] * Allein, dass ich meinen Engel für ein weibliches Wesen halte, ist schon eine Besonderheit, denn die klassischen Schutzengel sind immer männlich. Die Männlichkeit der Schutzengel mag darauf zurückzuführen sein, dass ein Mensch nach einer altaeonischen erfolgreichen Abramelinbeschwörung ein uneingeschränk­ter Diener Gottes und seines Engels ist. Ohne dies auf irdische Gleichungen zu unterschiedlichen Fähigkeiten von Männern und Frauen übertragen zu wollen, be­trachte ich das männliche Prinzip als das schöpferische, befehlende und das weibliche als das empfangende, ausführende. Ein altaeonischer, erfolgreicher Ab­ramelin-Magier tut nicht seinen irdischen eigenen Willen, sondern empfängt weib­lich den wahren männlichen Willen Gottes durch seinen männlichen Schutzengel. Abraham von Worms schreibt: "immer gehorchten mir die Geister. Alles gelang mir, weil ich selbst dem Willen Gottes gehorchte." Dass ich meinen Engel als weiblich wahrnehme, kann ich versuchen durch AL I;16 zu verstehen: "Denn er ist immer eine Sonne und sie ein Mond. Doch sein ist die geflügelte geheime Flamme und ihrer das herabfallende Sternenlicht."
Ich habe manchmal die Wahrnehmung, dass mich der Astralleib eines dünnen weibli­chen Wesens mit einem enorm grossen Kopf [Lam] durchdringt, und dass dieses We­sen durch meine Augen schaut, mit meinem Körper tanzt, durch meine Stimme spricht. Ich habe dann das Bewusstsein, dass mein Engel in seinem Ausdruck durch mich glücklich ist.
Ich habe mir angewöhnt, immer, wenn ich einen Orgasmus habe, mir vorzustellen, dass ich meinen Körper verlasse und als Adler oder Falke durch die Lüfte fliege. Je nach Intensität des Orgasmus habe ich dann auch das körperliche Empfinden, dass mir Federn aus meinen Armen wachsen und sich meine Füsse in Vogelkrallen verwandeln. Auf eine subtile Art und Weise ist dieses fremdartige Körpergefühl jenem Zustand ähnlich, in dem der Astralkörper meiner Astronautin mich durch­dringt, und durch mich auf der Erde wandelt.
Wenn ich bei einem besonders starken Orgasmus bis zu den Pyramiden auf dem Mars fliege, empfinde ich dies ebenso als eine Vereinigung mit meinem Engel, wie in jenem Zustand, in dem ich berauscht und verzückt auf der Erde tanze, und meine Astronautin durch mich diesen Tanz erlebt. Hier ist ein Unterschied zu einem "Samadhi-Zustand", einer Vereinigung des Menschen mit Gott. Ich kann es zwar so betrachten, dass ich mich grundsätzlich bei einem Orgasmus mit Gott vereine, aber in diesem Fall ist es ja der Engel, der sich mit mir vereinigt und dieser Engel selber erlangt in der Ekstase oder im Orgasmus die Vision des Universums als kontinuierliches, vollkommenes Phänomen. Dies ist der Unterschied zur Verei­nigung des Menschen mit Gott, in der nur der Mensch seine Vollendung findet, denn in der Engelserfahrung findet ja der Engel seine Vollendung in seinem Men­schen.

The Time & Space Society[426] *

Warum habe ich UFOs gesehen, fühle mich von ihnen gelenkt und beobachtet, und warum halte ich eine Astronautin gleichzeitig für einen Schutzengel? In diesem Zusammenhang finde ich die Mimikri-Hypothese von Johannes Fiebag sehr interes­sant. (Siehe hierzu: "Neue kosmische Spuren", Goldmann Verlag) Fiebag geht davon aus, dass eine uns weit überlegene Superintelligenz sich uns immer in der Form offenbart, in der wir sie entsprechend unserer Bewusstseinsentwicklung wahrneh­men können. Er geht also davon aus, dass diese Intelligenz weder aus "Engeln" noch aus "Astronauten" besteht, dass sich diese Intelligenz uns aber in eben diesen Formen offenbart, in welchen wir sie erwarten und in welchen wir sie ver­stehen können.
Im alten Aeon wurde dem Abramelin-Magier zwar kein Recht auf einen individuellen freien Willen zugesprochen, aber dennoch gab es eine schier unbegrenzte Vielfalt von möglichen Lebensregeln/Religionsgesetzen, die ein Magier befolgen muss­te/konnte (gemäss der Religion seiner Vorväter), um eine Beschwörung erfolgreich abzuschliessen. Ausdrücklich war auch allen Heiden und Ungläubigen die Prakti­zierung dieser Magie erlaubt. Würde ich also im 14. Jahrhundert leben, und schon meine Oma hätte immer fliegende Scheiben am Himmel gesehen und ihren Kindern beigebracht, dass dies die Wagen der Götter seien, und schon meine Oma hätte zu diesen UFOs gebetet und ihren Kindern befohlen, dass gleiche zu tun, dann wäre es für mich als UFO-Anbeter im 14. Jahrhundert möglich gewesen, dass Gott mir die Gnade gewährt, das Abramelin Ritual erfolgreich durchzuführen. Nach der Mi­mikri-Hypothese wäre es für das Ergebnis (die erlangte magische Macht) vollkom­men irrelevant, ob mir der heilige Schutzengel dann als schönes leuchtendes We­sen mit grossen weissen Flügeln erscheint, oder als kleine, grünhäutige, grossköpfige Astronautin. Ebenfalls für die Resultate nicht von Bedeutung wäre es, ob ich nun glaube, die Schutzgeister und Dämonen würden durch die Allmacht Gottes (seine Allgegenwart und Schöpferkraft) ihre Dienste für mich ausführen können, oder aber durch eine unserer Technologie weit überlegene Ausserirdische Intelligenz, die mir z.B. dadurch die Fähigkeit zu fliegen verleiht, in dem sie einen Anti-Gravitationsstrahl auf mich richtet. Das Ergebnis wäre ebenfalls das Gleiche, ob nun Gott durch seine Allwissenheit den Geistern erzählt, wo der für mich bestimmte Goldschatz verborgen liegt, oder ob Raumschiff Enterprise mit einem Super-Scanner das Erdreich durchleuchtet und so diesen Goldschatz ausfin­dig macht.
Um noch einen Zusammenhang zwischen Engeln und UFOs herzustellen möchte ich mit den Worten von AL II;8 spielen:
"Who worshipped Heru-pa-kraat have worshipped me; ill, for I am the worshipper."
"Wer Heru-pa-kraat angebetet hat, hat mich angebetet, falsch, denn ich bin der Anbeter."
Wer Erfahrung mit Besessenen oder einer eigenen Besessenheit gemacht hat, weiss, wie sehr gerade Worte sich dazu eignen, ihnen den Sinn aufzuzwingen, für welchen man sie gebrauchen will. Ich mache nun aus "worship" "warship", und brauche dazu nur das "o" in ein "a" zu verwandeln. Jetzt kann ich vollkommen verrückt werden und Christus zitieren. "Ich bin das A und das O." In diesem bedenklichen geisti­gen Zustand lese ich AL II;8 noch einmal:
"Wer Kriegsschiffte Heru-Paar-Kraat, hat mich gekriegsschifft, falsch, denn ich bin der Kriegsschiffer."
Raumschiff Enterprise ist nicht nur ein Wissenschaftliches Forschungsschiff zur Erkundung fremder Welten, auf der Suche nach unbekannten Lebensformen, sondern mit seinen Phaser-Torpedos zweifellos auch ein Kriegsschiff. Die Enterprise ist kein UFO sondern ein IFO (Identifiziertes fliegendes Objekt), aber ich darf an­nehmen, dass die UFOs ebenfalls sowohl wissenschaftliche Forschungsschiffe, wie auch Kriegsschiffe sind. Für einen Menschen, der nach Kenntnis und Austausch mit höheren, fremden Intelligenzen strebt, ist es, bewaffnet mit der Mimikri-Hypo­these und mit einem Schuss Besessenheit also kein Problem, in Heru-Paar-Kraat, der selbst ein Anbetender ist, einen UFOnauten zu entdecken.
"Wer Heru-Paar-Kraat angebetet hat, hat mich angebetet, falsch, denn ich bin der UFOnaut."
Mit diesem Bewusstsein jenseits von Gut und Böse ist es vollkommen logisch, dass mit dem AL Vers I;10 "Lasset meine Diener Wenige und Geheime sein: sie werden die Vielen und Bekannten regieren" die Insassen der UFOs im Orbit der Erde ge­meint sind. In Zecharia Sitchins Buch "Die Kriege der Menschen und Götter" (Knaur-Verlag) entscheiden die alten Sumerischen Götter in ihren Flugmaschinen, welcher irdische König welche Schlacht gewinnen soll, indem diese Götter mit ihren ausserirdischen Kriegsmaschinen aus der Luft in die Schlachten eingreifen. Ob es sich bei den UFOs um manifestierte Schutzengel handelt, ist nur dann mit ja oder nein beantwortbar, wenn wir das Konzept "Schutzengel" klar definieren: Ein mächtiges himmlisches Wesen, welches Menschen schützt und leitet: Ja? Ein mächtiges himmlisches Wesen welches Angst und Schrecken verbreitet und Menschen tötet: Nein?
Whitley Strieber, der mit seinem Buch "Die Besucher" (Heyne Verlag) eine wahre Welle von UFO-Kontakt und Entführungsberichten auslöste, wandelt in seinem da­rauf folgenden Buch "Transformation" (Heyne) seine Ansicht und Einstellung ge­genüber den Besuchern. Während er im ersten Buch von Angst, Schrecken und Ekel dominiert wird, ist er den Fremden Wesen gegenüber im zweiten Buch dankbar und verbunden. Sie haben zwar nicht ihren Schrecken verloren, dennoch vergleicht er sie in seinem ersten Buch eher mit Dämonen, im zweiten mehr mit Engeln. Obwohl die Fremden Wesen ihn entführten und ihm schmerzhaft merkwürdige Gegenstände in den After schoben, ist er letztendlich dankbar für die innere Verwandlung die sich in ihm durch die Wesen vollzog. Strieber schreibt, dass die Besucher ihn durch Todesangst geführt hätten und er so in seine eigene, persönliche schreck­liche Dunkelheit gelangt sei. Hierdurch habe er enorm an Selbsterkenntnis gewon­nen. Es entsteht der Eindruck, als wären die Besucher Psychologen, die an ein­zelnen Personen eine Schocktherapie anwenden. Interessant an Striebers Fall finde ich eine Begebenheit aus "Transformation", in der er durch eine plötzli­che, enorm ekstatische sexuelle Erregung, die verwirrender Weise durch die Vi­sion einer ausserirdischen Hand, die auf einen viereckigen Kasten zeigt, ausge­löst wird, seinen Körper verlässt und mit seinem Astralleib durch sein Zimmer schwebt.
Strieber vermutet, dass die Besucher in dieser Astralen Welt zu Hause sind, ist sich aber gleichzeitig sicher, dass sie auch über eine physisch reale Existenz verfügen.
Viele Bücher in der UFO-Literatur beschreiben Fälle von sexueller Interaktion zwischen Ausserirdischen und Menschen. Häufig ist dies mit Schmerz und Entsetzen der Erdlinge gepaart. Männern werden Spermaproben entnommen, Frauen werden von Ausserirdischen geschwängert und nach drei Monaten wird ihnen der Fötus von die­sen Wesen wieder entnommen, oder irdische Männer schwängern ausserirdische Frauen. Oft, aber nicht immer ist diese Erfahrung für die Menschen furchtbar. Siehe hierzu z.B. "Das Sphinx Syndrom" von Walter-Jörg Langbein (Verlag Langen Müller).
Vielleicht ist im Neuen Aeon die Sexualmagie ein stärkeres Werkzeug als ein Ge­bet, vielleicht war es im Alten Aeon umgekehrt. So wie die Vereinigung zwischen Engel und Mensch auf einer spirituellen Ebene der Höhepunkt der Abramelin-Be­schwörung war, so scheinen sich die Engel des Neuen Aeons sogar physich mit uns vereinigen zu wollen. Auf einem Esoterik-Festival auf Island traf ich einen ver­rückten Therapeuten aus Amerika. Der hielt in der einen Hand ein Pendel und in der anderen meine Hand. Dann erzählte er mir, die Ausserirdischen hätten mich entführt, mein Gedächtnis gelöscht und mir Sperma-Proben entnommen. Mit diesem Erbmaterial wollten sie nun ihr eigenes aufbessern, dafür würden sie ausser men­schlichem auch das Erbmaterial irdischer Kühe und Schafe verwenden. Der gute Mann erklärte mir, die Ausserirdischen seien zwar intellektuell 100 mal weiter entwickelt als wir, emotional seien sie allerdings ein absolutes Nichts. Sie möchten nun neben einer Frischzellenkur von uns und unserem lieben Vieh auch gleich noch Gefühle bekommen, denn sie meinen, dass es wohl ganz toll sein muss, Gefühle zu haben. Der "Therapeut", der mir dies erzählte hat sicher wesentlich zu viele UFO-Bücher gelesen, und ich denke nicht, dass er in meinem Fall richtig gependelt hat. Trotzdem ist der Gedanke interessant, die "Engel" könnten durch eine physische Vereinigung mit uns (durch Vermischung unseres mit ihrem Erbmate­rial) emotional reicher werden. Ich glaube allerdings, dass schon der heilige Schutzengel von Abraham von Worms sehr glücklich war, als er endlich den direk­ten Austausch bzw. die Vereinigung mit Abraham erlebte.
Ich beobachte eine Annäherung zwischen der "spirituellen" Magie und Esoterik Szene und den UFO-Forschern vom Schlage Erich von Dänikens, Johannes von Butt­lars, Luc Bürgins und anderen. Es ist höchst interessant und bemerkenswert zu sehen, wie die verschiedenen Geistesschulen miteinander liebäugeln. Warum auch nicht, verfolgen doch beide Gruppen von Menschen das gleiche Interesse, die Wei­terentwicklung und/oder die Rettung der Menschheit. Aleister Crowley schrieb in "Magick without Tears" 1944: "Meine Beobachtung des Universums überzeugt mich davon, dass es Wesenheiten von einer Intelligenz und Kraft gibt, die so viel hö­her ist, als alles, was wir als Menschen begreifen können ... die einzige Chance für die Menschheit als Ganzes Fortschritte zu machen darin besteht, dass ein­zelne Individuen in Kontakt mit diesen Wesenheiten treten." Crowleys Kontakt zu seinem Schutzengel Aiwass hat den interessanten Aspekt, dass dieser Engel keinen Hehl daraus macht, dass er Crowley zu verschiedenen Handlungen zwingt. Wann auch immer ein Engel oder Dämon einen Menschen zu Gedanken oder Handlungen nötigt, liegt der Begriff der Besessenheit nahe.
Beispiele für die Unfreiwilligkeit mit der Crowley seinem Engel gehorcht finden wir in AL II;10, 11:
"O Prophet! Feindselig lernst du diese Schrift. Ich sehe dich die Hand und die Feder hassen; aber ich bin stärker."
oder in AL III;11: "Du selbst sollst sie anbetend begleiten, O Prophet, obwohl du es nicht magst. Du wirst Gefahr und Unruhe haben."
oder in AL III;15: "Ihr werdet darüber traurig sein."
Kann man also von seinem höheren Selbst, von seinem heiligen Schutzengel beses­sen sein? Wenn wir Besessenheit so definieren, dass eine Intelligenz oder psy­chische Energie, die nicht mit meinem wahren Willen harmonisiert, meine Taten oder Gedanken beherrscht, ist eine Schutzengel-Besessenheit nicht möglich, da mein Schutzengel neben dem lieben Gott das einzige Wesen im Universum ist, von dem ich uneingeschränkt sagen kann, dass es meinen wahren Willen kennt und mir helfen möchte, diesen zu verwirklichen.
Wenn man allerdings Besessenheit so definiert, dass man in diesem Zustand an nichts anderes mehr denken kann und will, als eben an jenes Ding, von dem man besessen ist, so ist die Besessenheit vom Schutzengel eine Grundvoraussetzung für die Durchführung eines erfolgreichen Rituales, bei Abramelin, Liber Samekh und John St. John. Kann sich ein Thelemit, der von seinem Schutzengel besessen ist, nicht todsicher sein, dass ihn dieser Engel immer zwingen wird, seinen wah­ren Willen zu tun?
Der Glückliche!
 
Ich kann Abraham von Worms Aussage, dass die Kabbala kostbarer und edler als das Geheimnis von der Erlangung der Schutzengelkommunikation sei, nicht recht be­greifen. Ich mach meine kabbalistischen Berechnungen, weil ich besessen bin vom Herrn 1234567890 und weil ich mich oft fürchte und mir dann beweisen will, dass es jemanden gibt, der bei mir ist, und das gelingt mir dann, wenn ich nach mei­nen kabbalistischen Taten ein Ergebnis erhalte, von dem ich überzeugt bin, dass ich unmöglich als Mensch darauf hätte kommen können.[427] * Vielleicht ist die Kab­bala darum so kostbar und edel, weil sie den Verstand mit erfasst, eben den Ver­stand mit seinen eigenen Waffen schlägt. Bei mir stellt sich dieser Effekt des selbsterschlagenen Verstandes aber nicht ein, wenn ich einfach nur ähnliche Worte mit gleicher Zahl entdecke oder so etwas, nein, es muss schon wirklich komplex sein, ein gut organisiertes Spiel. Ich weiss, dass ich als Mensch mit meinem Alltagsbewusstsein von Ursache und Wirkung und Anfang und Ende und einem ganz alltäglichen Zeitbewusstsein von Arbeitsbeginn und Feierabend, viel zu blöd bin, als dass ich so etwas Vollkommenes erschaffen könnte. Das Wissen von meiner eigenen Unfähigkeit ist der Beweis für die Anwesenheit meines Engels.
 
Piep Piep Piep - yes, O.K. Beam me up."[428] *

Willkommen in meinem Kopf

Claas Hoffmann führt ein sehr persönliches und kreatives Verhältnis mit seinem weiblichen Schutzengel Lam und hat schon einmal eine Lam-Büste in Südengland mit Sperma geweiht.[429] * Lam hat dem 20jährigen Hoffmann (geb. 1967) (der nicht HIV+ ist) eine "homöopathische" Rezeptur (nach der Schrotflinten-Methode) zur Heilung von AIDS gegeben,[430] * was Hand in Hand mit weiteren "UFO"-Erlebnissen und Inspi­rationen einhergeht.[431] * Sein von ihm selbst so genannter "Medizinwahn" hat 1987 mit Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus begonnen, worauf ein "ägyptischer Gott" "Lichtblitze" über ihn ausgegossen habe.
"Ich wollte Macht, ich wollte, dass sich alle vor mir fürchten. Die universale Medizin zu finden, alle Krankenhäuser überflüssig und alle Ärzte arbeitslos zu machen, scheint ein edles Ziel zu sein. Aber die Motivation hinter dem Gedanken ist die Furcht vor Krankheiten, und gleichzeitig der Wille, die ganze Welt durch eine sensationelle Entdeckung zu erschüttern, zu erschrecken, und zehntausende Ärzte in den Selbstmord zu treiben. (Vor allem die Urologen) ... Ich wollte ja eigentlich die Medizin gegen Aids finden, weil ich so grosse Paranoia hatte, selbst infiziert zu sein ... Drei mal habe ich nicht nur gehofft und geglaubt, dass die Ausserirdischen [Lam] mir die Zusammenstellung [der "homöopathischen" Aids-Medizin] übermittelt hatten, dreimal war ich mir sicher. Dreimal war ich mir sicher, der grosse unglaubliche Lebensretter zu sein ... dass ich zusammen mit den Ausserirdischen die Welt durch eine Aids-Medizin verändern würde." "Ich werde das Gefühl nicht los, mich unschuldig zu fühlen, daran geglaubt zu haben, dass sie [die angeblich homöopathischen Mittel] wirken."
Aber als ihm niemand glaubt und Hoffmanns drei Versuche von den "Geretteten" nicht als von ihm und den Ausserirdischen indizierte Heilungen akzeptiert wer­den, findet er das "zum kotzen, zum weinen ... Ich hatte einen grossen Riss im Kopf. War ich grössenwahnsinnig geworden? Waren die Ausserirdischen ganz fiese Sadisten, die wollten, dass ich wahnsinnig werde?" Falls sich bei einer wissen­schaftlichen Analyse Hoffmanns Rezeptur unwirksam erwiese, "würde das ja bedeu­ten, dass ich in einer ganz einsamen verdrehten Realität leben würde. Claas ist auf Pille hängengeblieben. Claas sieht UFos, ha ha ha ... Ich bin ein Feigling. Mir ist es doch viel wichtiger, zu beweisen, dass es toll ist, wenn man auf Pille hängenbleibt, UFOs sieht und verrückt ist, weil man dadurch ganz phänome­nale medizinische Erfolge erzielen kann."
Hoffmanns Gnosis nährt sich vom Leiden an der Welt. "Ich habe immer versucht, einen Sinn, etwas Schönes, etwas Wohlwollendes in meinen Alptraumerfahrungen zu finden. Ich kann nicht akzeptieren, von Qliphots, Dämonen oder anderem Unange­nehmen nur so zum Spass gequält worden zu sein. Ich konnte mit meinen Schmerzen und meiner Angst nur leben, wenn ich daran glaubte, dass etwas Gutes dahinter­steht. Für mich war es immer Lam, die mich beobachtet oder durch meine Augen schaut und sich mir in erster Linie durch Synchronizitäten mitteilt." Ähnlich wie bei Michael Staley wird so Lam zu einem "state of Gnosis," gleichzeitig bleibt Lam jedoch eine Astronautin und zusätzlich reine sexuelle, astrale Ener­gie.
Hoffmann träumt bereits als 19jähriger, "als grosser Weltenerlöser überall im Fernsehen zu sein." Er bezieht gnostische "Folgeschäden" in die libertinisti­schen Weltverwesungen mit ein, ohne von einem Universalmenschen zu träumen, der gar keine "Schäden" davontrüge: "Wäre es nicht eine wunderbare Welt, in der alle Leute dicke Joints und Zigaretten rauchen könnten, und wenn sie dann Lungenkrebs kriegen, ist es das gleiche, als hätten sie sich nur einen Schnupfen geholt?" Hoffmann hat ja aus Crowleys Liber AL den "guten Rat" von Aiwass herausgefil­tert: "Nimm so viele Drogen wie möglich und lebe so lasterhaft wie du kannst, damit du belohnt und erleuchtet wirst,"[432] * damit der Lam-Code zum Wohle des In­dividuums und der gesamten Menschheit entziffert werden kann.[433] *

Ein HGA-Ritual des OTOA[434] *


"Fakultative Accessoires: Phoenix-Stab des Golden Dawn, Magisches Schwert oder Stab, Lotus-Stab des Golden Dawn
Fakultative Bekleidung: AA-Neophyten-Robe, Uraeus-Krone
Fakultativer Weihrauch: thelemitisch: Gum Olibanum, Storax, Lignum Aloes
 
(1) Eröffnungs-Ritual
(2) Halte den Phoenix-Stab gen Osten, sage: "Heil Dir, der Du RA bist" (visualisiere die ägyptische Gottform)
(3) Halte den Phoenix-Stab gen Süden, sage: "Heil Dir, der Du AHATHOOR bist" (visualisiere die ägyptische Gottform)
(4) Halte den Phoenix-Stab gen Westen, sage: "Heil Dir, der Du TUM bist" (visualisiere die ägyptische Gottform)
(5) Halte den Phoenix-Stab gen Norden, sage: "Heil Dir, der Du KHEPHRA bist) (visualisiere die ägyptische Gottform)
(6) Umrunde den Tempel dreimal langsam im Gegenuhrzeigersinn und konzentriere dich darauf, alle störenden Kräfte fernzuhalten.
(7) Kehre ins Zentrum des Tempels zurück, schaue gen Osten und klatsche 11mal wie folgt: 1 - 3 -3 -3 - 1.
(8) Ziehe mit dem Schwert (dem Stab oder deinem Daumen zwischen Zeigefinger und Mittelfinger) in der Luft oberhalb deines Kopfes einen Kreis. Sage: "NUIT"
(9) Berühre mit dem Schwert (oder Stab oder Daumen) deine Geschlechtsteile. Sage: "HADIT"
(10) Berühre mit dem Schwert (oder Stab oder Daumen) deine Brust. Sage: "RA-HOOR-KHUIT"
(11) Begib dich in der Tempelmitte gen Osten in dein Lieblings-Asana
(12) Visualisiere einen Kegel um dich, der sich oberhalb in grosse Höhe er­streckt
(13) Projiziere dein Bewusstsein höher und höher. Sage: "Grosse Göttin BABALON, führe mich sicher und nahe an meinen Göttlichen Genius, meinen unsterblichen Daemon, meinen Heiligen Schutzengel."
(14) Projiziere mit aller Kraft den Kegel weiter empor, bis dass du nicht mehr weiter kannst.
(15) Erhole dich. Sage: "Ich höre und achte auf die Worte meines Engels. Mein Engel sagt mir ... Ich bin über dir und in dir. Meine Ekstase ist in dir. Meine Freude ist deine Freude zu sehen. Zu mir! Zu mir![435] *
(16) Meditiere über deinen HGA und/oder dein Ajna-Chakra in deinem Augenbrauen­zentrum.[436] *
(17) Steh aufrecht mit dem Lotus-Stab. Sage: "ABRAHADABRA"
(18) Schlussritual."
 
 
 
Zivorad Mihajlovic-Slavinski, durch Michael Bertiaux eingesetzter Patriarch der "Ecclesia Gnostica Alba" in Jugoslavien,[437] * und X° von Kenneth Grants OTO, sieht Aiwass und Lam identisch. "Aivaz and Lam are the same Intelligence, ... the Aivaz energy-stream materialises as Lam when emerging through human awareness." Dies wird ihm von Grant selber bestätigt, der sich erinnert: "In 1945, Crowley prof­fered his portfolio and made me choose any picture I liked ... I drew out the portrait of LAM, and, as I did so, Crowley muttered - sotto voce - Aiwass!."[438] *
Michael Bertiaux erlebt Aiwaz und Lam als "The Underground-Swelling of The Lu­cifer-Gnosis."[439] * "Just as gnostic metaphysic conditions the intellect to ac­cept the political idealism of Plato and subsequent Greek metaphysics, so the field of esoteric logic brings about a special inclination towards an ideal or­der or collectivity of logical beings, whose main purpose seems to be the esta­blishment of a system of definitions, useful for the reconstruction of the poli­tical world. These definitions are magical beings or occult spirits who inhabit the interconnected space-time net-work of esoteric and gnostic logic. By means of magical metamethodologies, the gnostic agent draws these beings forth from the esoteric and gnostic world tissues and concretizes them as metaphysical beings. This process of induction culminates in the intuition of space and time as meta­physical forms of Aiwaz and Lam, the twin pathways for the underground swelling of luciferian-magnetic gnosis, which is the form of the ideal ontology of the political order ... AIWAZ and LAM are the natural modes OF HUMAN EVOLU­TION IN THE PRESENT AEON ... As humanity evolves, the Aiwaz energy complex goes through a metamorphosis and separates itself from the realm of Lam."

Emir Salihovic: Über den Heiligen Schutzengel[440] *


Im OTOA selber gibt es keine ausdrückliche Betonung des HGA-Aspektes.[441] * Auf Wunsch hat der jugoslavische Meister der OTOA-Loge von Belgrad und Adept in Ju­lijan Naskovs "Gnostic Light Movement" speziell für diese Studie seine persönli­che An­sicht zusammengefasst:[442] *
 
"An einem bestimmten Punkt unserer spirituellen Entwicklung (oder auch in der Ausdehnung der Gnosis), begegnen wir dem Gefühl, dass wir nicht das sind, was wir zu glauben meinen. Wo bin ich und was bin ich? Dies ist der Beginn der Selbsterkenntnis, an deren Ende die Entdeckung unserer wahren, ewigen Natur in uns, d.h. der Göttlichkeit, steht. Auf diesem Weg durchgehen wir vier Phasen: Purifikation, Illumination, Transformation und zum Schluss (durch Praktik und durch die Gnade Gottes) gelangen wir ans Ziel: zum Lichtkörper. Dies ist der ewige und göttliche Körper, Wiedergeborener Körper, die Erreichung der Jesus-Werdung, ähnlich vieler Tibetanischer Meister.
In einigen esoterischen Traditionen Indiens, Tibets, Afrikas und Haïtis findet man den Glauben, dass einige (nicht alle) Götter einst auf Erden lebten, aber erst durch Hingabe und Transformation Göttlichkeit, d.h. Unsterblichkeit als Lichtkörper, erreichten - und so gewisse Qualitäten darstellten, die in ihren früheren Leben vorherrschend waren. So wurde einer ein Kriegsgott, ein anderer ein Buddha u.s.w; alle von ihnen nun bereit, dem Ruf zu gehorchen, all derjeni­gen, die ihrer Hilfe und ihres Beistands bedürfen, da sie das letztendliche Ziel der kosmischen Evolution nicht selber erreichen.
Da jeder den Beistand solcher "Helfer von der anderen Seite" bedarf, ist die Hingabe an die Gottheit, die für die persönlich gewählte Praxis und Entwicklung zuständig ist, ein sehr wichtiger Teil jeder Einweihung. Im esoterischen Voudou wird eine solche Gottheit "Maître-de-tête" oder "Meister des Kopfes" und "Hüter der Seele" genannt. Der Adept ist wie der Vogel im Ei. Ein einziger flüchtiger Blick auf die wahre Natur seiner letztendlichen Transformation ist der Blick auf seinen "Wahren Willen," denn die vollständige Kenntnis des Sterns der Unsterb­lichkeit (der am Horizont der Ewigkeit aufleuchtet) kündigt die Kenntnis des versprochenen Christentums an, die Kenntnis des "Christ, der ich bin."
Die bis zum jetzigen Zeitpunkt angebetete Gottheit kann nun durch eine "erst noch zu erreichende" göttliche Form ausgewechselt werden, d.h. die (zukünftige) Göttlichkeit des Eingeweihten durch den ursprünglichen Lehrer. Dies mag irratio­nal erscheinen, aber angesichts der Relativität der Zeit könnten wir dies als eine Art Nachricht aus der nahen Zukunft (dem Bereich des transzendentalen Egos - davon gleich mehr) betrachten, wo diese (zukünftige) Form als Gott existiert, die quasi rückwirkend in die Jetztzeit das jetzige Bewusstsein (Ego-Bereich) streift. Nennen wir dies die Objektivierung/Projizierung der innewohnenden Gött­lichkeit auf den Bereich aus Raum und Zeit. Erkenntnis dieses "nagualen"[443] * Aspekts des Eingeweihtseins ist gleichbedeutend mit dem "Wissen vom Genius" und den Lehren durch die "Konversation mit dem Genius."
Es wurde eine Menge um die Objektivität dieses "Genius" diskutiert. Die Wahrheit liegt in der Mitte: einerseits ist er eine objektive Wesenheit, die in einem an­deren Bereich des Seins existiert, anderseits eine subjektive Wesenheit, nämlich der Eingeweihte selber.
Der Genius (HGA) ist die Idealisierung des eigenen Seins: das perfektionierte innere Selbst, das erst noch zur Manifestation gebracht werden muss (also vor­derhand in einer Art Zukunftsbereich existiert: dem T-Ego, dem transzendentalen Ego-Bereich). Eine Beschreibung der Charakteristika dieses T-Egos (Genius, HGA) ist "sich selber im Kosmischen Spiegel sehen": der Genius bringt die Objektivie­rung des idealisierten Selbst auf die Projektionsfläche von Raum und Zeit. Der Genius ist in dem Sinne objektiv, dass er in der göttlichen Illusion (maya) und im (unendlichen) Raum (subjektiv) ist.
Es gibt eine Menge spiritueller Praktiken, die den Eingeweihten durch diese Kenntnis und Konversation von starren Haltungen und Meinungen befreien. Ekstase oder "energiegeladener Enthusiasmus"[444] * sind solche Versuche, verbunden mit der Auflage: "bete oft."[445] *
Für den Eingeweihten scheint es, als würde der Genius sich um ihn sorgen, ihn leiten - wir sind von ihm (dem idealisierten Selbst) angezogen, was wir als ge­winnbringend empfinden.
Objektiv erscheint der Genius als Gott, der aus dem (zukünftigen) T-Ego in unse­ren konkreteren Bereich hineinwirkt. Unser Ihm-Entgegenwirken würde Crowley als "die Formel des Wahren Willens" bezeichnen. Der Eingeweihte ist der Avatar sei­nes Genius, der sich mit seiner irdischen Maske (durch die Geburt) identifi­ziert, während der Genius seine wahre Identität im Grossen Kosmischen Spiel ist. Archetyp des Genius ist der Stern. Im menschlichen psychoenergetischen Komplex korrespondiert er mit dem höchsten, dem Kronenchakra; die Realisation und Verei­nigung mit dem Stern wird durch die Schlange symbolisiert.
Leider gibt es kein Rezept, um den Genius von diskarnierten Wesen zu unterschei­den. Da bringt uns allein die Intuition weiter; die Tiefe des Wissens und Ver­stehens. In vielen Orden gibt es verschiedene Anleitungen, um mit dem Genius zu verkehren. Deren Genius lehrt es ihnen![446] * Und "Lass Erfolg dein Beweis" sein!"[447] *

Nachtrag zu Krumm-Heller


Zwei Zusätze zu "Ein Leben für die Rose," Seite 22. Zuerst ein Auszug eines Be­richtes des englischen Chefs der Politischen Polizei (Basil Thomson), gefolgt von einer historischen Analyse dieses Berichts, verfasst von einem englischen Beobachter der politischen Okkult-Szene (John Gaster). Krumm-Hellers Engel-Auffassung lässt sich im "Leben für die Rose," p. 165-167, nachlesen.

Basil Thomson: Queer People


Curious Visitors
"It was about the same time [May 1916] that a mysterious person calling himself Colonel Dr. Krumm-Heller was taken off a Danish steamer at Kirkwall. He must have expected that this would happen because he had been sending anticipatory protests by wireless all the way over. He claimed to be the Mexican military at­taché in Berlin, and to be well known in Mexico for his scientific, literary, and philosophical works. His mission, he said, was to study schools in Scandina­via and not to become military attaché until he entered Germany: his real mis­sion, we felt sure, was propaganda. When I told him that he might have to go back to Mexico he began to cry and said that Carranza would most certainly dis­miss him. It became known to me a little later that he was carrying a letter from Bernstorff to the German Government, but that when he found that he was to leave the steamer he had passed it to a Russian for delivery. The next day Colo­nel Dr. Krumm-Heller offered to make a bargain with me. If I would not send him back he would reveal a new German plan and would thus save the Allies thousands of lives. But when it came to the point he had nothing at all to tell, and back he went. In due course a demand was made upon the Government for £10.000, at which he assessed his moral and intellectual damages."[448] *

John Gaster: Krumm-Heller in England


"Following the failure of Napoleon III to establish a right wing Catholic regime in Mexico unter the Emperor Maximillian, there followed a long period of revolu­tionary unrest. During the relatively lengthy rule of Porfirio Dias, who was a Germanophile; German influence in Mexico became a recurring factor in Mexican politics. Immediately prior to 1914, the prevailing regime was under Huerta; and in 1913, Huerta had a meeting in Spain with von Rintelen, who was later to be­come famous as the dark invader organising sabotage of allied shipping in US ports. This was in preparation for a hypothetical wartime alliance between Me­xico and Imperial Germany.
 
Von Bernstorff was German ambassador in Washington in the years leading up to 1914, and was celebrated as the leading representation of the Reich in America from 1914 to 1917. The propaganda department for pro-German/anti-Allied propa­ganda was controlled financially through von Dernberg. The chief propaganda or­gan was entrusted by Germany to the half-Jew, George Sylvester Viereck, who em­ployed Aleister Crowley, Hans-Heinz Ewers, and Frank Harries: all connected with sex-magic and occultism, on the staff of "Fatherland", which Viereck directed until the entry of America into the war. The occultist Ewers left for Mexico in order to attend in political discussions with the representatives of Venusuesto Carranza, who had succeeded Puerta as the leading Statesman of Mexico. Hence the possibility exists that Ewers will have been acquainted with Krumm-Heller. Par­ticulars of Ewers journey to Mexico are contained in the biographical study of Ewers which you recommended to us.[449] *

Carranza was anti-clerical and interested in scientific rationalism. He enacted laws forbidding the Catholic clergy to hold any religious instruction in elemen­tary schools, but there is no written source known to me that he has been inter­ested in esoterical matters, although it is likely that he will have been a freemason. We do not even have proof of this. Carranza was surrounded by a prae­torian guard of German officers, of which at least five hundred were involved in training his army. The state armaments industry of Mexico was in the hands of the German industrialist Kloss. Of foreign ambassadors in Mexico City, Carranza favoured more highly the German ambassador, Heinrich von Eckehart. In 1915, ans­wering a request by von Eckehart, Carranza suppressed the daily El Universal, which was conducting loud mouthed allied propaganda. Von Eckehart gained from Carranza permission for the Reich to establish a submarine base on the Mexican coast. Plans for an air programme were in preparation but may not have been re­alised.
 
It seems entirely likely that Sir Basil Thomson is right in saying that Krumm-Heller was appointed Mexican military attaché in Berlin. It seems likely that inital contact between Carranza and Krumm-Heller would have related to the medi­cal knowledge and expertise of Krumm-Heller. Carranza devoted much energy to im­provements in the hospital and medical services in his country which had long been decimated by endemic conflict and US interventions [particularly against Puerta]. One major factor in Mexican politics at the turn of the century was the rivalry between York masonry and the Scottish Rite [Charleston] for control of masonry in Mexico. The conflict was connected with the special role to be played by Knights Templarism in Mexico.
 
The development of German policy in Mexico ended in disaster with the Zimmermann telegramme preceding American intervention against Germany. German Under Secre­tary of State, Zimmermann, cabled the famous appeal for Mexican war against the United States promising Arizona and New Mexico as a reward for the Mexican al­liance. Previously von Eckehart had urged Mexico to count on German support if she wished to conquer Guatemala, a traditional enemy. In general, German policy had been chiefly interested in maintaining a maximum degree of tension between the United States and Mexico, so that public opinion in the USA could be kept away from intervention in the European war. The fiasco of the Zimmermann tele­gramme was due to the ingenuity of the code breaking system of British Naval In­telligence boss, Admiral Hall, who had broken the code of the German cables.
 
Despite this setback, German Mexican friendship continued to flourish. In 1919 and 1920, when really heavy military supplies were conveyed to Mexico via Hol­land, and a great deal of secret history would be illumined by a further disclosure of these happenings of which little has yet been published. It is certain that such notorious personalities as Paul Rohrbach leading geo-politi­cian and propagandist in Berlin for Germany during the First World War, as well as von Sebottendorff, were known to have visited Mexico in the post-war years.[450] * Possibly related to this, is the presence in Mexico City of Joseph Rettinger, mystery man of Polish politics during the war; an Austrian citizen, who is said to have been playing a major role in the establishment of post Car­ranza communist rule in Mexico. Carranza had then died in exile in Columbia. Ac­cording to Gregor Schwarz-Bostunich [Nazi author of "Rudolph Steiner - ein Schwindler wie keiner"] Steiner had connections with Central American diplomatic circles, and further meagre details on this can be provided. Paul von Rohrbach, a major figure in German intelligence, who continued to play a role on the scene after 1933, was almost certainly a friend of Rudolph Steiners. Certainly Jaeck's son [?] received special favours from Rudolph Steiner. In general, one must as­sume that these quasi-illuminated figures were connected with the work of German military intelligence in the First World War, which during the Weimar Republic was continued by the German section of the Druid Order, maintaining liaison with all anti-British and anti-French revolutionary movements from Iran to Mexico, working in 45 countries according to Nesta Webster; but as this forment of dis­contented masons was in its turn supported by international communism, the ques­tion as to where their real loyalties resided would have to be answered diffe­rently in each individual case. Rohrbach lived on after 1945, and wrote a fu­riously anti-Hitler book in retrospect. He is said to have been a major figure in German Templarism.

Basil Thomson was known to have been on good terms with Nesta Webster, the anti-esoterical historian, and had access to all the chiefs of allied intelligence during the First World War. Of course, the book Queer People, from which the data on Krumm-Heller is quoted is intended for the general public. It is possi­ble that he is relating the truth when saying that Krumm-Heller claimed to be ready to betray his mission, but as it seems this was only a bluff and he did not betray anything, it is altogether likely that he was sincerely devoted to the German Mexican alliance, and was only afraid of the consequences of appear­ing to have failed Carranza by being apprehended. It is difficult to understand why the British had received a signal from the boat on which Krumm-Heller arri­ved at the Orkneys.[451] *

Basil Thomson had previously been chief of the CID in England after intelligence work in the colonial service in Papua, Fiji, and New Guinea. Later, he became chief of the political police in Great Britain, working primarily against red-strikers and Irish Republican activities. During the first years of the World War, he was in constant contact with Lloyd George who had worked with him against sabotage in the armaments industry. When Lloyd George became Prime Minis­ter, it was no longer possible for him to devote time to that interest and so he was regularly briefed by Thomson on all such questions. Thomson appears to have taken a very balanced view about the finances of the pacifistic and defea­tist movements, dismissing hysterical theories that everything was funded by a network of secret German agents. Just as in the case of Admiral Hall who broke the German diplomatic code, Basil Thomson must be regarded as one of the most brilliant figures in Allied intelligence. Whereas in the Second World War, the British went from one fiasco to another, in the First War they went from success to success. It appears that Basil Thomson was a homosexual, and two different stories are related about him.
Firstly, he fell out of favour with Lloyd George because he had arrested two young Irishmen who had climbed over the walls of Lloyd George's country house, and daubed the walls with Irish revolutionary slogans. But then, instead of bringing them immediately to court, he invited them to his own flat, and comple­tely dropped any idea of prosecuting them.

He played a major role in the trial of the Irish homosexual Roger Casement stand­ing directly behind the accused diplomat, who was sentenced to death be­cause he had attempted to recruit an anti-British army in the prisoner of war camps of Germany.

It is said that Basil Thomson was later arrested for picking up rent boys in Hyde Park London around 1929. Irish Republicans boast that this was an ambush that was deliberately prepared for him, but this may be their own inflated ver­sion."[452] *


Dass Arnoldo Krumm-Heller von Carranza nicht so enthusiastisch behandelt worden ist, wie Krumm selber angibt, zeigt folgende Textstelle auf:

Alan Knight: The Mexican Revolution (Nebraska 1970).

Nach dem Sieg des Zivil­krieges 1916 "Carrancista agents shadowed known activities - especially for­eigners like Krumm Heller and Eloy Armenta - and filed reports on their supposed subversion: the erronous ideas they propagated, the absurd liberties they enjoyed, the influence they wielded not only over workers of very slight in­tellectual training, but also over children, whom they taught in sordid rooms, lacking portraits of the First Chief. The authorities must persuade such subver­sives of the folly of their ways; but «if by persuasive methods they cannot be got to desist from their harmful propaganda, then there remains no alternative but to bend every effort, at whatever cost, so that the authority and respect which ... the ideas of the First Chief deserve shall be made to prevail»."[453] *

Dies könnte ein weiterer Grund sein, weshalb sich Krumm-Heller nach ca. 1920 nicht mehr in Mexiko aufgehalten, sondern sich Brasilien zugewandt hat.

ENDNOTEN


 [1]* Das ritualisierte Zitieren, das diese Bücher ausmacht, passt beispielhaft zum Thema der vorliegenden Studie, in der es um Stimmen und Fremdstimmen geht. Die weiteren geplanten Werke des Autors/Herausgebers werden dies auf die Spitze treiben

 [2]* Uta Ranke-Heinemann: "Nein und Amen," Hamburg 1992, 74

 [3]* Dionysius Areopagita, erster Bischof von Athen (Aostelgeschichte 17;34) erklärt in einer ihm zugeschriebenen "Himmlischen Hierarchie," dass diese hohen Zahlen zeigen, dass die "Chöre der überirdischen Intelligenzen für uns unzählbar sind." (Zitiert nach: Paola Giovetti: "Engel" (München 1993), 45.) Johann Auer spricht Dionysius einen gnostisch-mystischen Zug zu; Auer/Ratzinger "Kleine katholische Dogmatik" Bd. III, 425

 [4]* Nach Swedenborg sind Engel beschaffen wie Menschen, auf keinen Fall reine Geister

 [5]* Hierzu sei auf die im Unterkapitel "Das vorliegende Manuskript" vorgestellten Bücher zum Abramelin-Text hin­gewiesen

 [6]* Das leider unzuverlässige Werk von Jürg von Ins: "Abraham von Worms, Das Buch der wahren Praktik in der göttlichen Magie" (München 1988) macht den Versuch einer historischen Übersicht

 [7]* Das Thema der Engel und Dämonen ist aufs eindrücklichste analysiert vom preussischen Offizier und Päpstli­chen Geheimkämmerer Egon von Petersdorff (1892-1963). Seine "Dämonologie" versucht Klarheit in die Engel­lehre zu bringen, da die katholische Theologie wegen der Kompliziertheit der Materie zu keiner einheitlichen Ansicht gekommen ist

 [8]* Auch in UFO-Begegnungen werden Mensch und Alien oft als "eins," als einer einzigen Spezies/Rasse zugehörig, erlebt

 [9]* VIII°: Masturbation; IX°: heterosexueller Verkehr; XI° homosexuelle Varianten, Analverkehr oder Einbeziehung des Menstruationsblutes

 [10]* Die Schriften der AA (die "Heiligen Bücher von Thelema") enthalten die thelemitischen Kerngedanken, die Crowley in seinen OTO-Zweig eingeführt hat

 [11]* In den "modernen" Visionen, den sogenannten UFO-Sichtungen, die mit den himmlisch-okkulten Erlebnissen Ähn­lichkeiten aufweisen, sind jedoch auch weibliche Ausserirdische um die Menschen bemüht

 [12]* Weitere Engelsnamen werden an der römischen Synode 745 unter Papst Zacharias verboten: so Uriel, Ragull, Tubuel, Inias, Tubuas, Sabaoc und Simiel (Karl Joseph von Hefele, Conciliengeschichte, Bd. III, 1858, 506). Uriel ist der in der Bibel namentlich nicht erwähnte Erzengel, im Judentum der Führer der Himmelslichter, im rabbinischen Schrifttum der Fürst über den sechsten Weltenraum

 [13]* Uta Ranke-Heinemann: "Nein und Amen," Hamburg 1992, 69

 [14]* "modern" auch im Sinn von "heutig"

 [15]* Nr. 2, Zürich 1949, "Urfeuer," 1-8

 [16]* Siehe "OTO-Phänomen," 47

 [17]* Und schickt ihm auch das Buch von W. Kunz: "Johann Georg Schröpfer, ein Magier des 18. Jahrhunderts," Zü­rich 1957

 [18]* C.G. Jung: "Briefe" Hrsg. A.J. Jaffé, Dritter Band 1956-1961, Olten 1973, 87, 222, 225, 256

 [19]* ebda., 222

 [20]* Metzgers Oriflamme 96, Zürich 1969, 1062

 [21]* Von Ins' Vater war Grossmeister der schweizer Grossloge ALPINA; Jürg von Ins hingegen ist aus der Freimau­rerei entlassen worden

 [22]* Emil Stejnar, Brief vom 25.2.95

 [23]* Von Ins verwendet 7 Vorlagen: Kefer, Peuckert (siehe Kapitel zu F. Sättler), Beecken, Ambelain (Paris 1959), Mathers, Scheible und die angebliche Jung-Version. Nicht verwendet sind: die französische Version in der Bibliothèque de l'Arsénal (Paris), die Mathers und Ambelain als Vorlage diente; die vermeintliche Ver­sion des Joseph Schleiss von Löwenfeld; Gérard Encausses (Papus) Quelle in dessen Werk über die Kabbala und die beiden Handschriften in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. In dieser Studie "Abramelin & Co." sind weitere bislang unbekannte Abramelin-Versionen erwähnt (z.B. die von Sättler, die Peuckert zitiert hat). Georg Dehn, Buchhändler aus Worms, listet in seinem "Buch Abramelin" (das auf einem Faksimile der ori­ginalen Peter Hammer-Druckschrift beruht) ebenfalls weitere Quellen auf: so stimmt seiner Ansicht nach die Abramelin-Handschrift von 1608 des Herzogs August von Wolfenbüttel wortwörtlich mit der Peter Hammer Ausgabe von 1725 überein

 [24]* Schlags mediale Durchgaben sind als "Von alten und neuen Mysterien" ab Herbst 1995 als mehrbändige Wälzer in einem Zürcher Verlag geplant, herausgegeben nicht nur von Antoine Faivre, sondern auch von Anneliese Bergmaier, die sich darüber beklagt, in den Büchern zum OTO-Phänomen als Oscar Schlags "Haushälterin" ge­nannt worden zu sein. "Ich habe viele Jahre im Hause Schlag gearbeitet. Das heisst nicht unbedingt, dass ich Hausarbeiten gemacht habe ... Wir haben geistige Arbeit geleistet und zwar nicht wenig," Anneliese Berg­maier, Brief vom 29.4.95

 [25]* Siehe "OTO-Phänomen," 62. Die vielen tausend Seiten aus Göggelmanns Hand bedürften einer Sonderpublikation

 [26]* Brief vom 5.5.95

 [27]* In der mir vorliegenden Erstausgabe von 1957 befindet sich im Anhang Werbung u.a. für Eugen Grosches "Pendelmagie" und Arnoldo Krumm-Hellers "Magie der Duftstoffe"

 [28]* Mathers hat eine französische Textversion 1896 in der Pariser Bibliothèque de l'Arsenal gefunden und zwei Jahre später mit finanzieller Hilfe der Golden Dawn-Mitglieder publiziert

 [29]* Umschlag einer Neu-Auflage in dieser Studie. Weshalb das "Sator"-Quadrat in dieser Illustration zu finden ist, weiss wohl nur der Herausgeber. Kuno Graf von Hardenberg hat in seinem "Rosenkreuz und Bafomet" 1932 versucht, das "Sator"- und das "Satan Adama"-Quadrat zu enträtseln. Seine Spur führt ihn zu Bafomet, sein Literaturverzeichnis nennt u.a. Dornseiff, Guido List, Mathers und Papus als Quellen (Privatdruck Hessen in einer Auflage von 370)

 [30]* Wer das Buch in der Erwartung durchliest, Kommentare und Vor- oder Nachwort eines Theologen zu finden, wird enttäuscht, obwohl der Klappentext angibt, v.Ins habe Theologie studiert

 [31]* Im Bildteil dieser Studie "Abramelin & Co." finden sich zwei "Titelblätter" von Peter Hammer-Ausgaben. Dehn hat diejenige Buchversion transkribiert, in deren Titelblatt die unterste Zeile in modernen Schriftlettern wiedergegeben ist. Das andere hier abgedruckte "Titelblatt" stammt aus Dehns eigener Publikation, ist jedoch eine Anzeigenseite aus Barth: "Die Kabbala des Agrippa" (was Dehn in seinem Werk nicht vermerkt); Dehn, Brief vom 10.7.95

 [32]* Dehn, Brief vom 10.7.95

 [33]* Dehn, Brief vom 27.7.95

 [34]* Es gibt keine einheitliche gnostische Lehre, geschweige denn eine Angelologie

 [35]* Siehe "OTO-Phänomen," 85, 108-109, 152-153

 [36]* Grasser (u.a. Repräsentant des "Ordre Cabbalistique de la Rose + Croix") identifiziert Abrahim-el-Mu'allim (1281-1412?) mit "Abrahamlin": "Entretien" 28 vom Juli 1978. Zu Ambelains Abramelin-Übersetzung berichtet Grasser, dass Ambelain das Werk ursprünglich "La Sacre Magie d'Abramelin" nennen wollte, Grasser aber veran­lasst habe, dass der Titel zu "La Magie Sacre d'Abramelin" geändert worden sei, da sein Ordensoberer Ambe­lain selber nicht zwischen Schwarzer und Weisser Magie zu unterscheiden in der Lage war; in: "Entretien" 26 vom März 1978

 [37]* Die Reproduktion dieser Schrift dient allein wissenschaftlicher Forschung

 [38]* 1376 schreibt der Dominikaner und General-Inquisitor von Aragonien, Nicolaus Eymericus, das Haupthandbuch "Directorium inquisitorum"; 1484 verfasst Innocentius VIII. die "Hexenbulle" und 1487 erscheint der "Hexenhammer" der beiden Dominikaner Heinrich Institoris und Jacob Sprenger: Abramelins Handschrift datiert von 1387

 [39]* Aus diesem Grunde muss ich mich von dummen Machwerken, wie z.B. Guido und Michael Grandts "Schwarzbuch Sa­tanismus" (Augsburg 1995) distanzieren, in dem längere Passagen aus meinem "OTO-Phänomen" übernommen und desinformativ in Zusammenhang mit Boulevard-Satanismus (der sich nur auf den Friedhöfen in den Köpfen von fanatischen Journalisten und in der Froschperspektive christlicher Fundamentalisten abspielt) und tatsächli­chen tragischen Einzelschicksalen gestellt werden. Über 40 allein OTO-bezogene Stellen sind in der 1. Auf­lage zu monieren, die in weiteren Auflagen geändert werden sollten

 [40]* Die Übersetzung der Zitate folgt Egon von Petersdorff: "Dämonologie" I und II, Stein am Rhein, 1982

 [41]* Thomas von Aquin (doctor angelicus, 1226-1274), I qu. 50, a. 1. - C. gent. II. 46 et 91

 [42]* Im 1. Henochbuch heisst es, Michael kenne den geheimnisvollen Eid, die Formel, durch die die Welt erschaf­fen und geordnet worden sei

 [43]* 4. Laterankonzil 1215, cap. 1 (Denz. 428) und Conc. Vatican. Sessio III, cap. 1 (Denz. 1783)

 [44]* Cassanius, Coll. VII. 13 (ca. 425)

 [45]* Im Islam sind Engel aus feinster Lichtsubstanz erschaffen

 [46]* Die Ostkirchen schreiben jedoch den Engeln feine ätherische Körper zu

 [47]* Ein Gedanke, den man auch bei Lao-Tse findet

 [48]* Egon von Petersdorff: "Dämonologie," I, Stein am Rhein 1982(2), 29

 [49]* Conc. Viennenese (oec. XV), Errores Beguardorum etc., no. 5 (1311/2), Denz 475 - Benedictus XII., Constitu­tio "Benedictus Deus" (1336), Denz. 530

 [50]* Vgl. mehrere Stellen im Koran, wo sich alle Engel, ausser Iblîs (der mohammedanische "Satan"), vor dem Men­schen hinwerfen. Iblîs wird daraufhin aus dem Paradies vertrieben. Koran: Sure 2,32; 7, 10-12; 15, 28-35; 17, 63; 18, 48; 20, 115 und 38, 71-79

 [51]* Können Engel also keine unio mystica mit Gott eingehen? Warum dann der Mensch?

 [52]* Die manichäischen Bogumilen verehren Satanael und seinen Bruder Logos-Christos

 [53]* Obwohl sich die Inquisition mit Vorliebe gerade darauf gestürzt hat

 [54]* "Die das Höchste melden, heissen Erzengel," Papst Gregor der Grosse, Homil. 34

 [55]* So hat zum Beispiel Pierre-Eugène-Michael Vintras (1807-1875) seinen Anhängern (gemäss manichäischem Vor­bild) alle "Schutzengel"namen, die auf "ael" enden, geoffenbart. Er und seine Anhänger glauben, mit dem Tod persönlich sexuell zu verkehren. Literaturbeispiel: Francis King: "Sexuality, Magic and Perversion," London 1971

 [56]* S. Augustinus, In Ps. 103 (vor 430)

 [57]* So auch heute noch am Ostersonntag im Exultet-Gesang des Diakons zur Weihe der Osterkerze, wo Christus als wahrer Lichtbringer "Lucifer," als der am Ostermorgen aufgehende "Morgenstern" gepriesen wird

 [58]* Compendium theol., cap. 113-116

 [59]* Dogma Conc. Lateranense IV, 1215 (oec. XII), cap. I De fide catholica, Denz. 428

 [60]* I qu. 64, a. 1, ad 5.

 [61]* Zum Beispiel in den dualistischen gnostischen Lehren, im Islam (Dschinns), oder Wolfram v. Eschenbachs neu­trale Engel des Grals

 [62]* Vintras, der blutende Hostien als Propagandamittel verwendet, hat gelehrt, dass Luzifer nicht unwiderruf­lich verdammt sei, was 1843 von Gregorius XVI widerrufen worden ist

 [63]* Thomas von Aquin, Sent. II, dist. 9, a. 8 in corp. - I qu. 23, a. 6, ad 1. - qu. 63, a. 9, ad 3. - qu. 108, a. 8

 [64]* Thomas von Aquin, I qu. 62, a. 9

 [65]* Dies tun sie jedoch nicht mit Amuletten. Auf der Synode von Laodicea wird 372 der Gebrauch von Amuletten verboten

 [66]* Rudolf Steiner: Die Engel führen die einzelnen Menschen von Inkarnation zu Inkarnation, bewahren das Ge­dächtnis von Geburt zu Geburt ... und "halten Wache über den Faden der Entwicklung von einer Verkörperung zur anderen," in: R. Steiner: "Geistige Hierarchien," Vortrags-Zyklus Düsseldorf 1909. - Cornelius Agrippa von Nettesheim postuliert 3 Schutzengel pro Mensch

 [67]* Dies erinnert zum Beispiel an Orpheus "agathon" und "kakon daimon"; man findet solche Zwitter-Dämonen (ob neutral, gut oder schlecht) bei Platon, Sokrates, Epiktet, Plotin u.a.

 [68]* Auch in Abramelins Angelologie erhält jeder Mensch nicht nur einen HGA, sondern auch einen Schadensdämon - in Crowleys Thelema also Aiwaz und Choronzon, die beide aber Crowley selber sind [dazu mehr im Kapitel "Wirkungsgeschichte I"]

 [69]* So sehen viele Anhänger Crowleys den HGA ebenfalls als Dämon

 [70]* Origenes, In Luc., Hom. XII (ca. 230-233). - Contra Cels. I. 60 (ca. 248)

 [71]* Nach Petersdorff, Dämonologie, 175

 [72]* Zitat nach der Scofield-Bibel

 [73]* Dies erinnert entfernt an die Missbrauchstheorie, die besagt, dass "Psychiater" durch "Rückführungen" das sog. Multiple Personality Syndrom erzeugen, siehe: Robert D. Hicks: "In Pursuit of Satan," New York 1991

 [74]* Man soll sich nicht nach Privatoffenbarungen sehnen, Gott allein bestimmt, wann eine solche Gnade gewährt wird

 [75]* "Gegen den eigenen Willen können diese Wesen keinen Menschen beherrschen, es sei denn, dass er sein Wach­vollbewusstsein durch eigene Schuld gänzlich verloren hat." Josef Dürr: "Experimental-Dämonologie" (1929) Reprint Berlin 1983, 21

 [76]* "exorkizein" = beschwören; ab 300 n. Chr. (als das christliche Charisma verebbte) ist die exorzistische Be­fehlsgewalt auf die römisch-katholische Kirche übergegangen

 [77]* Deshalb lehnt Abramelin alles, was zur Betäubung und Lahmlegung der Sinne dient (Drogen, Trance, Yoga etc.), ab - im Gegensatz zu Aleister Crowley. Im Verlauf meiner Recherchen zum OTO-Phänomen bin ich einem Mitglied des Ordo Saturni und des deutschen "Caliphats" (Thomas Schneider) begegnet, das Besessenheit mit Hilfe der Homöopathie erfolgreich "geheilt" hat

 [78]* "Grosser Exorzismus" (no. 14-15), z.B. hrsg. von P. Adolf Rodewyk S.J.: "Der Exorzismus der Katholischen Kirche" (mit kirchlicher Druckgenehmigung), Stein am Rhein

 [79]* F.W. Faber (gest. 1863): "An der Schwelle der Ewigkeit," 1925, 13-15, 71-74

 [80]* Origenes, Hom. in Luc. XII (Migne PG. 13, 1828-1830), (ca. 230/3)

 [81]* Thomas von Aquin, I, qu. 113, a. 4

 [82]* Wo sie am 2. Oktober gefeiert werden

 [83]* Egon Wenberg (Berlin); "Rehabilitierung der Engel," hrsg. durch Emil Stejnar, Wien, 1984, 60-62

 [84]* Die Schriften der deutschen Chassidim sind z.B. reich an angelologischen Überlegungen

 [85]* Wenberg, Rehabilitation, 62

 [86]* Gerschom Scholem: "Die jüdische Mystik," Reprint Stuttgart 1980, 45

 [87]* ebda., 54

 [88]* Scholem: "Von der mystischen Gestalt der Gottheit," Reprint Stuttgart 1977, 180

 [89]* Scholem, Von der mystischen Gestalt der Gottheit, 75

 [90]* Von dem Kenneth Grant so ausgiebig berichtet, siehe spätere Kapitel

 [91]* Dieser Auffassung sind die "Mitglieder" der Maat-Gruppe in Ohio, von denen noch die Rede sein wird

 [92]* Dieses Konzept kommt schon im Manichäismus vor. Es findet sich auch in Julius Evolas "Magie vom Ich"

 [93]* Scholem fällt auf, dass es beinahe keine Rezepte zur Wahrnehmung dieses Selbst gibt, Mystische Gestalt, 256

 [94]* So tragen z.B. die Archonten zusätzlich zu ihren Engelnamen den Namen JHWH

 [95]* Scholem, Jüdische Mystik, 83

 [96]* Denn weder habe Adam den Geschöpfen hebräische Namen gegeben, noch seien nach der Sprachenverwirrung auf­grund des Turmbaus zu Babel die Namen weiterhin Wesensnamen, so dass diese also keine magischen Kräfte be­sitzen. Bibelstellen u.a.: Mt 12;27, Lc 11;19, Apg. 19;13-19

 [97]* Auch einige Renaissance-Philosophen haben Magie und Kabbala im Namen Jesu (Tetragrammaton plus Shin = Got­tes Sohn = Messias) zu verbinden versucht

 [98]* Peuckert: Pansophie, 26, 27, 28

 [99]* Karl R.H. Frick weist Abramelin dem spanischen Kabbalisten Abraham ben Samuel Abulafia (1240-1291) zu und zitiert dabei Scholem; Frick: "Das Reich Satans" I, Graz 1982, 100

 [100]* Riessler: "Altjüdisches Schrifttum," 1928, no. 60, 1251-1262 und 1338-1339

 [101]* Nachweisbar seit dem frühen Mittelalter

 [102]* Der eine Kompilation aus sieben verschiedenen Versionen herstellt, jedoch einen Grossteil des Materials als Schwarze Magie, Sexualmagie und Teufelsanbetung fortlässt

 [103]* McGregor Mathers: "Der Schlüssel Solomon" hrsg. durch Markus Jungkurth (siehe Fussnote 201 in "Ein Leben für die Rose"), 1985 Berlin

 [104]* "Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften" hrsg. Mauthner, 1913, I, 28, 73, 178-179

 [105]* (8.+9.) Braunschweig 1952 (Planet-Verlag, überarbeitet von F.H. Masuch); (6.+7.) Berlin 1984 (Karin Kra­mer), Philadelphia (ohne Datum, aber aus dem gleichen Verlag wie die adonistischen Werke Musallams, der ebenfalls Abramelins Buch der Wahren Praktik publiziert) (enthält den "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" eines Rabbi Anton Moses el Arradsch, woraus in dieser Studie ebenfalls einige Seiten im Anhang zu finden sind)

 [106]* Zu finden in der Moonchild-Edition des Verlags ARW

 [107]* Wiederum von McGregor Mathers entdeckt und von Markus Jungkurth ins Deutsche übertragen, Berlin 1985. Einige der Abramelin-Dämonen tauchen bei ARMADEL auf

 [108]* Faksimile eines Transkripts aus dem 18. Jahrhundert, herausgegeben von Robert Amadou, Paris 1989

 [109]* J. Scheible: Das Kloster, 1846/Scheible: Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, Köln 1734-1819

 [110]* "Peter Hammers Erben" haben nach dem Abramelin-Text (1725) 1743 auch das "Nigromantische Kunst-Buch" pu­bliziert

 [111]* Das Schreib- und Sprechmedium Quintscher bezeichnet den "Wahrhaftigen Feurigen Drachen" als "ironisch" und distanziert sich alsbald heftig von Sättler, dessen Machenschaften grobe, bewusste Täuschungen seien. Quint­schers "Adonistische Religionsgemeinschaft" lehne solche geschäftstüchtige Institute als gemeingefährlich ab; zitiert nach Adolf Hemberger: "Die adonistischen Lehrbriefe der Ateschga-Taganosyn nach Rah-Omir-Quint­scher," Giessen 1980, zum Teil ohne Seitenangaben

 [112]* Siehe: "Das OTO-Phänomen," 71

 [113]* Dr. Musallam: "Das grosse Buch der orientalischen Geheimnisse" (ohne Ort und Datum), 43

 [114]* Werbetext: "Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert nach einer hebräischen Pergamenthandschrift von 1387. Preis geh. 25.- Mk."

 [115]* "Von schwarzer und weisser Magie," 1928, 15ff. Dass Peuckert die Sättler-Version zitiert, ist späteren Re­zensenten, z.B. v.Ins, nicht aufgefallen. Helmut Möller spricht in seiner oberflächlichen und spies­sigen Biographie Sättlers von einer Scheible-Version, die Sättler verwendet habe, in: "Wege und Abwege" (Festschrift für Ellic Howe, Hrsg. von A.G. v.Olenhusen), Freiburg 1990, 214

 [116]* Emil Stejnar: "Was Musallam über Abramelin schrieb ist Unsinn, er hatte keine pers. Erfahrung," undatier­ter Brief, erhalten am 6.6.95

 [117]* Josef Dürr, Experimental-Dämonologie, 35

 [118]* Im Islam fungiert Gabriel als Übermittler göttlicher Offenbarung; im rabbinischen Schrifttum ist Gabriel einer der vier Engelfürsten

 [119]* Ein Unterschied zwischen UFO-Begegnungen und okkulten Visionen scheint die Ungewolltheit ersterer zu sein, die oft Traumata auslösen

 [120]* John Horgan: "Ist das Bewusstsein erklärbar?" in: "Spektrum der Wissenschaft," Heidelberg September 9/1994, 76

 [121]* Bei UFO-Erlebnissen wird oft von Manipulationen am Abdomen oder Genitalbereich berichtet, was an Staude­naier: "Magie als experimentelle Naturwissenschaft" (Leipzig 1912) erinnert. Auffällig sind Störungen im At­mungsbereich bei Okkultisten und UFO-Entführten

 [122]* Wie etwa okkult-religiöse Stigmata und die physischen Begleiterscheinungen von UFO-Begegnungen (Schnitte am Körper, die von angeblichen medizinischen Untersuchungen der Aliens stammen)

 [123]* Deshalb ist es magisch/gnostisch ohne Belang, psychologisch fragen zu wollen, welche Drogen zu diesem oder jenem Erlebnis geführt haben könnten

 [124]* S. Thomas, I, qu. 113, a (1266-1268)

 [125]* Obwohl hier nicht der Platz ist, um Crowleys Psychologie auszubreiten, sei hier doch der Verdacht ange­bracht, dass sein Bestreben zeit seines gesamten Lebens dahingeht, den Platz seines fundamentalistischen Va­ters einzunehmen

 [126]* "Aceldama," in: "Collected Works," I, 1905, 1. Zitiert auch von John Symonds (deutsch): "Aleister Crowley, Das Tier 666," Basel 1983, 29

 [127]* Jules Bois (Mitglied des Pariser Golden Dawn), Bulwer-Lytton, Éliphas Lévi u.a. sollen das Manuskript auch gekannt haben, Mathers: "The Book of ... Abra-Melin," xvi

 [128]* Schon 1898 schreibt Crowley das Gedicht "The Honourable Adulterers" (Collected Works, I,98), wo er die Robe und die Krone des Abramelin-Magiers beschreibt. Das Foto einer solchen Krone ist zu sehen in: Francis X. King: "Hexen und Dämonen," Hamburg 1988, 138. Es zeigt, wie der englische Hexer Alec Sanders einen Hoch­zeitsritus zelebriert, bei dem die Kronen des Paares anhand Abramelins Angaben angefertigt sind

 [129]* Das Haus gehört heute dem Rocksänger und Crowley-Sammler Jimmy Page (Led Zeppelin), der es weiter vermie­tet. Es wird regelmässig von Crowleyanhängern umlagert, was vor allem das "Caliphat" dazu zwingt, seine Mit­glieder zu Zurückhaltung zu ermahnen

 [130]* Unbekannter Autor in Metzgers EOL 9, Zürich März 1955, 2

 [131]* Faksimile, Paris 1989 (hrsg. Amadou), 22

 [132]* Im Gegensatz zum "Caliphat", das eher in den anonymen amerikanischen Grosstädten anzutreffen ist

 [133]* Original im Warburg Institut London. Die hier angefertigte Übersetzung bleibt aus Platzgründen ohne Ent­schlüsselung, wie auch das eklektische Konzept von Thelema nicht ausgelotet wird. Die Crowley-Biographie von John Symonds und Israel Regardies Golden Dawn Bücher können hierzu herbeigezogen werden

 [134]* Obwohl dieses Tagebuch mit dem Februar 1900 beginnt, lokalisiert Crowley den Beginn seiner Abramelin-Ope­ration schon mit dem Kauf seines Hauses in Boleskine; Crowley in: "Equinox of the Gods," London 1936, 112

 [135]* In der Sprache der Kabbalisten ist der Mensch das Schluss-H des Tetragrammatons IHVH; der HGA das VAV. Der HGA ist so der Prinz, der die schlafende Prinzessin (Seele) weckt und sie zur Mutter macht; diese vereinigt sich mit dem Vater (Gott), was alle zusammen in die Krone absorbiert. Die Umgebung des HGA ist Tiphereth; im AA-Gradsystem, das dem kabbalistischen Lebensbaum folgt, also der 5°=6°. Crowley selber hat sich als VAV im IHVH gesehen, das Yod als Phallus. Quelle: Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 59, 101. Im Heb­räischen Alphabet ist der HGA dem 3. Buchstaben G (Gimel) zugeordnet, was Crowley auf das englische Wort "camel" (Kamel) überträgt. Visionen von Kamelen gewinnen so neue signifikante Bedeutungen als Orientierungs­funktion und können Jahre auseinanderliegende Visionen kohärent und kommunizierbar machen

 [136]* Es handelt sich um den Skandal um Crowleys homosexuelle Beziehung mit Herbert Charles Jerome Pollitt in Cambridge. Pollitt, ein Freund von Aubrey Beardsley, tritt als Transvestit unter dem Namen Diane de Rougy auf und muss starken Eindruck auf Crowley gemacht haben. Nicht nur, dass Crowley 1910 in dem für Pollitt verfassten "Bagh-I-Muattar" ein schmeichelhaftes Gedicht (The Riddle) über ihn abdruckt (der im Buch auch alias El Qahar auftritt) oder in seiner Novelle "Sir Roger Bloxham" Pollitt als Hippolytus wirken lässt; am 16. November 1914 unternimmt er ein sexualmagisches Ritual "manibus plenis," währenddem er sich masturbie­rend Pollitt als "Scharlachrote Hure" vorstellt; Ziel dieser Operation: einen Mann wie Pollitt "herbeizuzaubern"

 [137]* Am 16. Januar wird er 5°=6° im Golden Dawn, sein magisches Motto ist "Parzival" - der Streit mit dem GD ist bei Symonds nachzulesen

 [138]* In dieser Studie am Schluss zwei Faksimiles von Golden Dawn-Ritualen nach dem Henochischen System. Crowley hat 1899 Bekanntschaft mit diesem magischen System gemacht, da es Bestandteil seiner Adeptus Minor-Einwei­hung ist

 [139]* Nichtsdestotrotz wird sich Crowley Zeit seines Lebens mehr mit Henochischer als mit Abramelinscher Magie abgeben

 [140] Diese Vorstellung entstammt der indischen Tradition, wo ein Berg die Mitte der Welt bildet

 [141]* Crowley: "Equinox of the Gods," London 1936, 56

 [142]* John Symonds: "Aleister Crowley, Das Tier 666", Basel 1983, 48 = Symonds: "King of the Shadow Realm," Lon­don 1989, 30

 [143]* Crowley meint sogar, Mathers sei von Abramelin-Dämonen besessen

 [144]* Meric Casaubon: "A true and Faithful Relation of what passed for many years between Dr. John Dee and some spirits," 1659. Ein Werk, das auch Heinrich Tränker ins Deutsche übersetzt hat und demzufolge teilweise im geplanten Band "Das Beste von Heinrich Tränker" zu finden sein wird. Vorerst jedoch die Faksimiles zweier Golden Dawn-Rituale im Anhang

 [145]* David Bowie: "Space Oddity," London 1969 (Single Philips BF 1801). Bei Bowie treten entweder optisch ( z.B. Tarotkarten, der Baum des Lebens, oder er selber posiert in Golden Dawn Kostümen) oder verbal geäus­serte ok­kulte Elemente auf

 [146]* Collected Works, I,209. Im Gedicht "Court of the Profane" (Collected Works, I;168) ist Baphomet erwähnt. Im Gedicht "AHA!" wird der Ort der Abramelin-Operation beschrieben

 [147]* Das Gedicht zitiert auch die "48 Calls or Keys" des Dr. Dee

 [148]* Dem nur für Crowley existierenden "Order of the Lamp of the Invisible Light." Crowley visioniert hier sei­nen HGA und die Vier Grossen Prinzen nach Abramelin, siehe auch Crowleys "Collected Works" II,29

 [149]* Unbekannter Autor in Metzgers EOL 9, Zürich März 1955, 2

 [150]* Regardie sieht Parallelen zu Crowleys Liber HHH, wo der Aspirant die Figur des "Gehängten" der Tarot-Karte nachahmt und so auf den HGA wartet; Regardie: "The Eye in the Triangle," Arizona 1970, 219. Zum Liber HHH siehe auch "OTOA-Reader," 79

 [151]* "Equinox of the Gods," London 1936, 68. Interpretation nach: Regardie, Eye, 471

 [152]* Beachtet man jedoch die biblische Unterscheidung von Satan, Antichrist und dessen "falschem" Propheten (der das Tier ist), so wird Crowleys Unentschlossenheit über seine Rolle verständlicher

 [153]* Im Okkultismus eignen sich seit alters her die Frauen besser als Auffanggefässe von himmlischen Botschaf­ten. Crowleys Visionen sind meistens via eines Mediums "entstanden." Dass diese Visionen während Jahrzehnten kohärente Bestandteile (z.B. thelemitisches Gedankengut) enthalten, ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass seine Medien oft jahrelang Tag und Nacht mit dem geschwätzigen Crowley zusammen sind. Im Falle von Rose und Aiwass setzt sein Medium Rose sogar nach dem Diktat diejenigen fehlenden Worte selber ins Manuskript ein, die Crowley beim Diktat akustisch nicht verstanden hat

 [154]* Aiwaz ist der Minister/Bote des Hoor-Paar-Krat, d.h. Set, des Gottes der Zerstörung: Bruder und Mörder des Osiris. Set ist Shaitan, das Vorbild des Satans für die Christen. Dies hat Crowley immer wieder betont, z.B. "thanks to Aiwaz, our Lord God the Devil," oder: "I sing for God, our Devil, our Lord, Aiwaz," etc. Magical Records, 22. und 28. Juli 1920. Ähnlich auch im Kommentar zum Liber AL, z.B. Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Commentaries," Montréal 1974, 81

 [155]* Die überirdische Intelligenz Aiwaz beruft sich sogar auf das Öl Abramelins (Vers III;23 des Liber AL); für Crowleyaner gehören also Thelema und Abramelin untrennbar zusammen

 [156]* Einmal mehr sei auf John Symonds "King of the Shadow Realm" London 1989, hingewiesen

 [157]* "It means shifting the Centre of Gravity of the Human Race!" Tagebucheintrag vom 6. August 1923

 [158]* Somit erstellt Crowley eine Hierarchie seiner Texte, messbar an den Repräsentationsstufen: Aiwass diktiert Klasse A

 [159]* Siehe "Ein Leben für die Rose"

 [160]* "Weltrevolution der Seele" I, München 1991, 24

 [161]* Die normsichernde Kontrolle der Visionen durch Selbstdisziplinierung findet jedoch nur als Theorie statt - Crowley lebt eine eher anarchistisch-libertinistische Form von Kabbala und Gnosis

 [162]* Neue Mittel der Kommunikationsformen, Auf- und Ausbau des Verlagswesens, Zeitungen, Zeitschriften, Biblio­theken: Zeichensysteme. Genau das leistet die magische Kabbala mit ihren Rubriken, Ordnungen, Lexikalien und Codes

 [163]* Das Liber AL, antimodern auf Ewigkeitswert hin angelegt, wird zur Ikone der Glückseligkeit, die als Pro­dukt einer mystischen höheren Autorität mit der Weihe des Undiskutierbaren gesegnet ist

 [164]* Tagebucheintrag vom 30.5.1923

 [165]* Wo er auf einem Esel reitend im Geist (astral, d.h. im Inneren Tempel) täglich eine Stunde lang das "Bornless One"-Ritual des Golden Dawn nachvollzieht. Beginn der Übungen: 9. Februar 1906: vollständiges Ta­gebuch in: M.R. Motta: "Equinox" V;4, Sex and Religion, Nashville 1981, 71 (die gekürzte Version von Crowley selber in: "Equinox" I;8)

 [166]* Unbekannter Autor in Metzgers EOL 9, Zürich März 1955, 2

 [167]* Crowleys Tagebuch, zitiert nach: Regardie, Eye, 322

 [168]* Regardie, der Crowleys "Equinox of the Gods" (Seite 64) paraphrasiert, Eye, 287

 [169]* Der Adept soll sich der Trance der Einheit entziehen und das "Wort" verbreiten (in diesem Fall das Wort "Thelema") - so in Crowleys Liber LXV, Metzgers "Äquinox" IX, 36

 [170]* Theoretische Ritualisierungen von Selbstauflösungskonzepten, Strategien der Entkoppelung von Persönlich­keit, Identität und Handeln, die jedoch in der Person Crowleys und seiner Anhänger zu narzisstischen Selbst-Stilisierungen und Selbstdressurexperimenten degenerieren

 [171]* Seine Formel von Sexualmagie fasst er im Namen ShTN (Shaitan, Set, Satan) zusammen: Sh als das Magische Feuer, T als die Löwenschlange, N als die Scharlachrote Hure. Er selber als das Grosse Tier ist Shaitan, also der alte Aiwaz aus Untermesopotamien (siehe eine der nächsten Fussnoten)

 [172]* "John St. John," in: "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 268

 [173]* Eine von Dee/Kelly identifizierte Wesenheit. Mathers sah in Choronzon das Prinzip des Absolut Bösen, wäh­rend Crowley nur an das Relative Böse glaubte. In Michael Aquinos "Tempel of Set" teilt Satan selber mit, dass "die Verwendung der schwachsinnigen und korrupten Henochischen Schlüssel eine Beleidigung für den Für­sten der Finsternis" sei

 [174]* Ähnlich werden auch von UFOs entführte Personen mit Missionen beauftragt

 [175]* In die eine 49blättrige Rose eingeritzt ist

 [176]* Will-Erich Peuckert analysiert in seiner eigenwilligen "Pansophie" (3. Auflage Berlin 1976) die Dämonen-Namen einer Unmenge von "Zauberbüchern," erwähnt am Rande auch Abramelin, geht aber erst in "Von schwarzer und weisser Magie" (1928) näher auf ihn ein (15ff.). Da zitiert er den Abramelin-Druck von Franz Sättlers "Bartels-Verlag, Berlin-Weissensee" (vgl. auch Zeitschrift für Volkskunde 15 (1905), 413, 665). Dass Abrame­lins Dämonen zeitlich VOR Agrippa von Nettesheims Dämonen "entstanden" sind, fällt Peuckert nicht auf (Nettesheim geboren 1487, Abramelin-Text: 1387). Emil Stejnar hat die Abramelin-Dämonen mit anderen Systemen verglichen (siehe Abbildung in dieser Studie)

 [177]* Deutsche Ausgabe: "Die Vision und die Stimme," Berlin 1982, 31

 [178]* "Ich werde nicht ruhen, bevor ich alles aufgelöst habe. So auch das Licht, das absorbiert wird. Einer ab­sorbiert wenig und wird weiss und glänzend genannt; einer absorbiert alles und wird schwarz genannt. Darum, O mein Liebling, bist du schwarz." Crowley über sich als Adeptus Minor in Metzgers "Äquinox" IX, Stein 1958, 16 (Liber LXV)

 [179]* Ein Jahr vorher, bei einer John St. John-Übung, war es noch Neroda-Samapatti (die Trance des Nibbana); in: "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 326

 [180]* Ebda., 52

 [181]* Themis = Thamist = Maat, wie Crowley in seinem 1944 erschienenen "Book of Thoth" festhält

 [182]* Babalon kann in sexualmagischen Operationen auch männlich sein

 [183]* John Symonds, Aleister Crowley, Basel 1983, 147

 [184]* Crowleys Kommentar in Metzgers Publikation des Liber LXV im "Äquinox" IX, Stein 1958, 57

 [185]* So notiert Crowley auch am 1. Juni 1920 in seinem Tagebuch, dass er "notice that as soon as I get things into comparatively decent order, I do something eccentric to destroy my work ... Why is this? ... I need a rotten stage of things to work on, else I can't be happy"

 [186]* Vision und Stimme, 100

 [187]* Man fragt sich erneut, wer denn Aiwaz nun eigentlich sei

 [188]* Sie bilden die Grundlagen zum Crowley-Thoth-Tarot-Deck, das Frieda Harris gemalt hat

 [189]* Wie so vieles hat dies Crowley nicht selber herausgefunden. Im Januar 1918, zu Beginn der "Amalanthra-Be­schwörung," ist ihm dies schriftlich vom unbekannten Shmual bar Aiwaz [sic!] bie Yackou de Shirabad mitge­teilt worden: Aiwaz wird kabbalistisch OIVZ geschrieben, nur so ergibt sich 93. Crowley entdeckt in OIVZ den chaldäischen Gott der Yezidi aus Untermesopotamien und sieht so seine eigene Gnosis als "wahre" Fortsetzung der vom Christentum unterdrückten Gnosis

 [190]* Crowleys Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, Stein 1958, 19

 [191]* Wie in John Symonds Biographie gezeigt wird. Eines der häufigsten Wörter in Crowleys Tagebüchern scheint "depressed" zu sein. Seine körperlichen Hauptleiden: Asthma und Verdauungsbeschwerden. Seine Gier nach Selbstauslöschung bestimmt Thelema

 [192]* Tagebucheintrag vom 28.5.1923

 [193]* Den Crowley mit sich selber identifiziert

 [194]* "Der Tempel von Solomon dem König," in: "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, 159

 [195]* "OTO-Phänomen," 259. "The name of this Phallus is Thoth, Hermes, or Ma. Ma is the god who seduced the Phallus away from the Yoni; hence the physical Universe. All worlds are excreta; they represent wasted se­men. Therefore all is blasphemy. This explains why man made god in his own image"

 [196]* Das Datum entstammt dem Manuskript, während der Tagebucheintrag die Fertigstellung schon am 6. September feiert

 [197]* Übersetzt in "Ein Leben für die Rose"

 [198]* Siehe "OTOA-Reader," 96 und "Ein Leben für die Rose," 104

 [199]* In Anlehnung an Bulwer-Lyttons "Zanoni" und die Theosophin Anna Kingford nennt Crowley seinen HGA Adonai

 [200]* Und der Beschwörung von Belial und Asmodee: Tagebuch vom 9. und 10. März 1918. "I am inclined to believe that the XI° is better than the IX°," Tagebucheintrag vom 26.8.1916

 [201]* Er beginnt nun, eigene OTO-Initiationsrituale zu verfassen, die jedoch von Reuss abgelehnt werden, siehe: "Ein Leben für die Rose," 148. Für den Herbst 1995 ist eine neue, erweiterte und korrigierte Fassung von Francis King: "The secret Rituals of the OTO" (London) vorgesehen. Im geplanten "Grossen Theodor Reuss Rea­der" wird erneut auf Crowleys OTO-Rituale eingegangen werden

 [202]* Crowley sieht sich als Inkarnation von Eliphas Lévi

 [203]* Siehe auch Aiwass/z und OIVZ, Amalanthra und Amalantre. Ist es nicht das Zuwenig, sondern das Zuviel von Bedeutungsmöglichkeiten, das die Existenz des Realen bedroht?

 [204]* Siehe Umschlag der "Materialien zum OTO"

 [205]* Stephen Skinner: "The Magical Diaries of To Mega Therion," New York 1979, 5

 [206]* David Bowies Antwort auf sein "Space Oddity": "Ashes to Ashes," Single RCA PB 9575, 1980

 [207]* Siehe "OTO-Phänomen," 259

 [208]* Buch 4, Teil II und "Philosophical Commentaries to the Book of the Law," ca. 1920

 [209]* "Die Kenntnis und Unterhaltung des Heiligen Schutzengels stellt den Herabstieg des Elementes Feuer in die Mitte seines Wesens dar, gemäss der üblichen Formel der Bildung des Pentagramms IHShVH aus IHVH."Crowleys Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 53

 [210]* Im Lebensbaum wird das zweite Segment der Mittelsäule "der Pfad von Samekh" genannt, der Jesod mit Tiphe­ret verbindet

 [211]* So verfährt er auch mit seinen OTO-Initationen: der Aspirant erhält zuerst die schriftlichen Rituale, die es dann nur noch "astral" zu absolvieren gilt

 [212]* Auch im 1924-Tagebuch von Crowleys Geliebter (resp. Scharlachroten Hure), der Schweizerin Lea Hirsig, fin­det sich das Golden Dawn "Bornless One"-Ritual und nicht Crowleys "Liber Samekh." Hirsig/Alostrael beschwört Ra-Hoor-Khuit und das Chaos

 [213]* Im dogmatischen "Caliphat" wird der HGA lediglich als Äquivalent zum verehrten Objekt im Bhakti Yoga dar­gestellt; als Krishna der Hindus und Christus der Christen (die ja eigentlich Choronzon sind, und man diese Klippe demzufolge rhetorisch schweigend umschifft): Lon Milo DuQuette: "The Magick of Thelema," Maine 1993, 133. DuQuette taucht auch im "OTO-Phänomen" auf. - Das "Caliphat" unterdrückt jede Erwähnung von Crowleys Spermagnostik, obwohl dieser sogar meinte, dass "the industrial use of Semen will revolutionize hu­man so­ciety," Tagebucheintrag vom 8.8.1923

 [214]* Kommentar zur deutschen Übersetzung des Liber Samekh in: (Pseudo)Gregorius: "Aleister Crowley's [sic] Ma­gische Rituale," Berlin 1980, 243. Das Buch ist eine Übersetzung von Israel Regardies "Gems of the Equinox" und von einem ehemaligen Mitglied von Josef Grassers "Loge Kether" und ehemaligen Vorsteher der Fraternitas Saturni von Bietigheim verfasst worden

 [215]* Tagebuch vom 28.8.1920

 [216]* Der Titel entstammt einer Textzeile aus dem "Bornless One"-Ritual des Golden Dawn

 [217]* Begonnen am 17. Juni 1923, beendet am 6. August 1923

 [218]* 1923 beendet Crowley die Niederschrift seiner 5-teiligen "Confessions," deren vier letzte Teile die Über­schrift "Sacred Magic of Abramelin the Mage" tragen. Siehe auch Karl Germer an C.H. Petersen, Brief am 6.1.54, Faksimile in "Materialien zum OTO," 42

 [219]* Über den Streit im "OTO-Phänomen," 51ff.

 [220]* Zu Lekve ist eine gesonderte Publikation geplant

 [221]* Adonai: LVX und ADNI und LXV haben die kabbalistische Zahl 65, also 5 x 13, also AChD, Einheit und AHIH, Liebe

 [222]* Lekves Meinung zum HGA wird im geplanten Band "Das Beste von Friedrich Lekve" zu finden sein. Zu den Text­auslassungen siehe "OTO-Phänomen," 181

 [223]* Siehe dazu auch Crowleys Liber Samekh, deutsch in: (Pseudo)Gregorius: Aleister Crowley's [sic] Magische Rituale, Berlin 1980, 212

 [224]* Werbung im EOL 52, Stein Oktober 1958, 8. Vorlage in Karl Germers Vorwort zu Metzgers "Äquinox" IX, Stein 1958

 [225]* Nina Hagen auf "Ekstase," CBS 26 468, 1985

 [226]* Crowleys Symbolwelt hat er 1944 in seinem "Book of Thoth" (London, Auflage von 200) zusammengefasst (Das Baby im Blauen Ei z.B. auf Seite 61)

 [227]* M.R. Motta: "The Commentaries of AL," New York 1975, 7 und: "Magical and Philosophical Commentaries." Spä­ter wird Crowley den HGA nicht mehr mit dem "Höheren Selbst" identifizieren (Magick Without Tears, 42. Brief)

 [228]* "Mine Angel sayeth Her song into mine ear. He is Aiwass," in: "The Djeridensis Comment" in: Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Comments," Montréal 1974, 306

 [229]* Liber A'ash vel Capricorni Pneumatici, deutsch in: Gregorius/Crowleys Magische Rituale

 [230]* Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 40

 [231]* Tagebuch vom 30.6.1920

 [232]* Terence Sellers über den unkorrekten [!] Masochisten, in: "Der korrekte Sadismus," Berlin 1985, 26

 [233]* Währenddem er seine jahrelangen Todesängste und Depressionen diesen Drogen zuschreibt, induziert er zwar auch seine Visionen damit, sieht deren "Inhalte" jedoch nicht drogenspezifisch (Tagebuch vom 28.7.1923)

 [234]* "Scarlet Woman ... is any Woman that receives and transmits my Solar Word and Being," in: "Djeridensis Comment" in: Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Commentaries," Montréal 1974, 307

 [235]* Falls keine Frauen seine Rolle als Medium stellvertretend übernehmen

 [236]* Crowleys Visionen verblassen. Obwohl Crowley um diese Zeit schon in den Kinos die neusten Stummfilme sieht, erkennt er das in der Filmkunst liegende Potential zur optischen Darstellung von Visionen nicht. Seine Drehbücher zu eigenen Filmen wirken wie plakative okkulte Groschenromane

 [237]* Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Commentaries on The Book of the Law," Montréal 1974, 191 = M.R. Motta: "Commentaries of AL," New York 1975, 92 = Israel Regardie: "The Law is for All," Arizona 1975, 170. Der Kommentar ist 1920 von Crowley geschrieben worden. Tagebucheintrag vom 25.5.1923: Aiwass "thought will infiltrate my consciousness"

 [238]* "The Equinox of the Gods," London 1936, 97

 [239]* Tagebucheinträge vom 28. und 30.5.1923

 [240]* ebda., 4. Juni 1923

 [241]* ebda., 13. Juni 1923

 [242] Crowley: "Magick Without Tears," Arizona 1986, 94, 276; geschrieben 1944

 [243]* Siehe dazu die Biographie von John Symonds: The King of the Shadow Realm, London 1989

 [244]* Siehe dazu auch das Beispiel von Bill Heidrick (der "Grauen Eminenz" des "Caliphats"), der sich im Daten­netz zu den Publikationen zum "OTO-Phänomen" ähnlich äus­sert, wie man es von Scientology oder VPM gegenüber deren Kri­tikern her kennt. Psychologisch ist diese sado-anale Haltung in "Ein Leben für die Rose," 194, auf­gerollt. ==> Faksimile am Schluss dieser Einleitung

 [245]* Tagebuch vom 29.5.1923

 [246] Unter seinem Kopfkissen findet man nach seinem Tode das mit Sperma und Menstrualblut verschmierte Sigilah-Quadrat

 [247] Crowley, Magick Without Tears, 156

 [248]* Dadaji: "The Londinium Temple Strain," in: "Sothis" II;2, London 1977, 2

 [249]* Herausdestilliert z.B. aus Liber LXV IV;4

 [250] Hier unterscheiden sich Kabbala und Gnosis, da bei letzterer die plastisch-gnostische Wiedergabe eines Tex­tes als religiöses Weltgefühl nicht von Orthographie-Spekulationen abhängt

 [251]* Siehe hierfür die Textbeispiele von Walter Jantschik und Claas Hoffmann am Schluss dieser Studie

 [252]* Es ist anzunehmen, dass Crowley keinen dieser hier vorgestellten Sukzessoren akzeptiert hätte, wie das Beispiel von Jones/Achad zeigt (es sei auf Symonds, King, hingewiesen)

 [253]* Crowleys Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 22

 [254]* Crowleys Tagebuch von 1906, zitiert nach: Regardie, Eye, 322

 [255]* Siehe "OTO-Phänomen," 61 und "Materialien zum OTO," 45

 [256]* Motta: Equinox V;4, Sex and Religion, Nashville 1981, 242

 [257]* Trotzdem gibt es Hinweise darauf, dass Crowley und Germer ein sexuelles Verhältnis gehabt haben; siehe: "OTO-Phänomen," 62

 [258]* Motta, Sex and Religion, 237

 [259]* Motta: "Commentaries of Al," New York 1975, 36

 [260]* ebda., 95

 [261]* Motta: "The Equinox" V;2, Nashville 1979, 53

 [262]* Basierend auf Crowleys "Wake World" in "KONX OM PAX"

 [263]* "The secret chiefs are all those Initiates who crossed the Abyss ... All of them function as Holy Guar­dian Angels ... Aiwass was, of course, the Logos in the last Aeon; the Logos of an Aeon is always the In­itiator of the Logos of the Aeon following. Aiwass, of course, is not Heru-ra-ha. He is Aiwass." Motta, Equinox V;2, 186

 [264]* ebda., 374

 [265]* Motta, Sex and Religion, 24

 [266]* Motta, Equinox V;2, 166, obwohl "to attract woman you can use magickal signs - including in Abramelin if any," ebda., 390

 [267]* Motta: "Magick without Tears" = Oriflamme VI;3, Nashville 1983, 285

 [268]* EOL 3, Zürich September 1954, 4, ähnlich Lekve in Merlin 3, Hamburg 1948

 [269]* In Metzgers EOL 49, Stein Juli 1958, 7

 [270]* Das Nervensystem als Bindeglied zwischen zwei Welten, quasi als engelhafte Brücke zwischen Mensch und Gott, ist von Gernot Brückner in "Das grösste Abenteuer der heutigen Menschheit" (Hamburg 1991) auf Seite 45 erwähnt

 [271]* Crowley in: "Magick without Tears" (Brief Nr. 30), z.B. Arizona 1973, 217; zitiert auch von: Michael Sta­ley: "Starfire" I;5, London 1994, 155, 189 und von Allen H. Greenfield: "Secret Cipher of the UFOnauts," Geor­gia 1994, 16

 [272]* Neuerdings werden Grants Kurzgeschichten aus den 50er Jahren erstmals publiziert, in: "skoob esoterica An­thology," (London 1995), Grant: "The Stellar Lode" (mit einem Auszug des Manifestos seiner New Isis Lodge, das Eugen Grosche erwähnt und so Karl Germer erzürnt hat)

 [273]* Michael Staley in "Starfire" I;5, London 1994, 191

 [274]* ebda., 5

 [275]* Leute, die von UFOs/Aliens entführt und bewusstseinserweiternden Prozeduren unterworfen werden, "erinnern" sich ebenfalls ihres "ausserirdischen" Ursprungs und entdecken/entwickeln Missionen, die vom Untergang be­drohte Erde zu retten; John E. Mack: "Human Encounters with Aliens: Abduction," New York 1994

 [276]* Lovecrafts literarisches Universum: Unbekannte Dimensionen sind angefüllt mit Wesen voller Macht und Bos­heit. Die Erde wurde dereinst von derartigen Wesen regiert, die nun versuchen, ihre Macht wiederzugewinnen. Es gibt jetzt schon Individuen oder Gruppierungen, die sich mit diesen "Grossen Alten" verbünden

 [277]* Ein ehemaliger Crowley-AA-Schüler, der in Grants New Isis OTO-Lodge die "New Sexuality" kreiert hat; eine Art sexualisierte Sigillenmagie nach dem Motto "Sex is the Law"

 [278]* Dies erinnert an die "Meditation über den Göttlichen Phallus" im "OTOA-Reader," 96. - Von UFOs entführte Menschen berichten oft, dass sie selber Aliens seien und als solche die Menschheit mit "anderen" Augen sähen

 [279]* Magazin "Mezla" ohne Nummer, Ohio 1979, ohne Seitenangaben

 [280]* Es gibt auch einen Lam-Kult um Manuel C. Lamparter in Spanien, dem der Jugoslave Julijan Naskov nahesteht (siehe "OTOA-Reader"). Seitdem sich Lam alias Nuit Naskov geoffenbart hat, fühlt sich dieser ganz besonders "auserwählt," hat doch schon Crowley seinen sog. Djeridensis-Kommentar zum Liber AL von 1923 als eine Art Durchgabe von Nuit verfasst. In: Symonds/Grant: "Magical and Philosophical Commentaries," Montréal 1974, 305-335. - Lam als Mantra ist auch schon von Krumm-Heller benützt worden (siehe "Ein Leben für die Rose")

 [281]* Es wird von einigen Anhängern auch die Auffassung vertreten, dass die verschiedenen Aeonen gleichzeitig, beinah gnostisch ineinander verschachtelt, existieren

 [282]* Michael Staley: "The Mysteries of Lam," Vortrag 1994, Manuskript London, 1

 [283]* Michael Staley, Brief vom 17.6.95

 [284]* Staley, Mysteries of Lam, 7

 [285]* Von UFO-Aliens wird ebenfalls berichtet, dass der Augenkontakt mit ihnen bewusstseinsverändernd sei

 [286]* Tagebuch vom 12. August 1920

 [287]* Das Wahrnehmen von Synchronizitäten, resp. die Veränderung der Realitätswahrnehmung, ist der Schlüssel zum Verständnis okkulter Phänomene. Dazu folgt ein aufschlussreicher Text von Claas Hoffmann in dieser Studie

 [288]* Siehe auch Crowleys Kommentar zum Liber Samekh

 [289]* Choronzon steht nun für "Vernunft" und "Dualismus"; Staley in: "The Vision and the Voice," in: "Starfire" I;4, London 1991, 43

 [290]* Thelemitisch formuliert, presst der Magier sein Blut in den Kelch Babalons. Babalon/Venus ist seit 1909 (Vision and the Voice) die thelemitische Version der (u.U. auch männlichen) Scharlachroten Hure der Apoka­lypse; ihre Zahl 156 wird kabbalistisch mit "konstanter Kopulation" und "samadhi" gleichgesetzt

 [291]* Die Löwenschlange

 [292]* Maggie Ingalls Repräsentant in Deutschland ist der Autor verschiedener okkulter Bücher Ian Fries, siehe auch "OTOA-Reader," 30

 [293]* Michael Staley zum "Caliphat": "What I detest most about the Caliphate is their worshipping of Crowley. They have taken a particular historical phase and frozen it; in the process of worshipping Crowley, they in fact belittle him and his work," Brief vom 25. März 1995

 [294]* Während des Geschlechtsverkehrs wird in eine Kristallkugel geschaut. Die Kugel kann nachher mit dem Eli­xier beschmiert werden, während man den Daumen im After des Partners behält und Oralverkehr ausübt. Vor dem Einschlafen lecke man die Flüssigkeiten von der Kugel ab - in: "The Cincinnati Journal of Ceremonial Magick" I;7, Ohio 1989, 52

 [295]* Man löst die Unterscheidung zwischen dem Essenden und dem Gegessenen auf - siehe auch "Ein Leben für die Rose," Fussnoten 747 und 835 - was alles an den "Kannibalismus" der römisch-katholischen Liturgie erinnert. Potentiell werden Selbstermächtigung und Selbstauslöschung, Selbstrettung als Selbstgefährdung und Selbstrealisierung als Selbstvernichtung austauschbar. Nicht mehr unendlich gefrässige Neugierde, sondern die Gier nach Selbstauslöschung bestimmt das Handeln

 [296]* Maggie Ingalls Invokation von Maat, in: "The Cincinnati Journal of Ceremonial Magick" I;5, Ohio 1983, 30

 [297]* Die 256 Kalas der Göttin werden zu 256 Fenstern in andere Dimensionen, siehe auch "OTOA-Reader," 73, 84

 [298]* Linda Falorio: "The Shadow Tarot," Pittsburgh 1991, iii

 [299]* Nema: "The Curse of Choronzon (The Unrealpolitick of the New Aeon)," Flugblatt 1983. Der Text befasst sich mit den Copyrights- und Autoritätsansprüchen der verschiedenen OTO-Gruppen

 [300]* In den Heften finden sich Inserate der Scientology ebenso wie der "93 Publishing," William Breezes ehema­ligem "Verlag" in Kanada, als er noch Kenneth Grant nahestand

 [301]* Persönliches Gespräch 1987

 [302]* Tschudi an Guido Wolther/Daniel, Brief am 21.11. 1968

 [303]* Korrektur zum "OTO-Phänomen": Heikaus ist laut eigenen Angaben "nie r Grandt, Schwarzbuch Satanismus), Brief am 14.9.95

 [304]* Siehe auch "OTO-Phänomen," 79-80

 [305]* "Dieser Mensch kann nicht zur Vollendung gebracht werden, da er aus Qliphot oder Exkrementen zusammenge­setzt ist. Gerade von diesen Bestandteilen seines Wesens muss er sich befreien." Crowleys Kommentar zum Li­ber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 45

 [306]* Falorio, Shadow Tarot, 2

 [307]* Kenneth Grant selber sieht Aiwaz als Schutzengel "of this planet at the present stage of its development," in: "The Magical Record of the Beast 666," London 1972, xii

 [308]* Von UFOs entführte Menschen berichten ebenfalls, dass die Aliens die DNS zu Gunsten der Nenschheit verän­dern wollen

 [309]* Der Baum des Lebens mit Jesod oder Tipheret verbunden, wird zum Baum der Erkenntnis und zum Baum des Todes

 [310]* Falorio, Shadow Tarot, vii, Vorwort von Fred Fowler

 [311]* Mouse: "Ciphers in Flesh," in: "Starfire" I;4, London 1991, 14

 [312]* Mishlen Linden: "Typhonian Teratomas," Ohio 1991, 19

 [313]* ebda., 29

 [314]* Falorio: "Kiss the Sky!," Flugblatt Juli 1992

 [315]* Okkult-religiöse Erfahrungen und UFO-Begegnungen scheinen beide ein Auslöser von Kreativität zu sein. Ok­kult-traditionell dienen die Frauen üblicherweise als passives Gefäss, als Prophetinnen werden sie jedoch aktiv/kreativ

 [316]* Adresse zum Bezug im "OTOA-Reader," 31

 [317]* Falorio, Brief vom 26.8.95

 [318]* Auch in: Falorio: "StarMagick," Pittsburg 1994

 [319]* Falorio, Brief vom 26.8.95

 [320]* Falorio, Shadow Tarot, 42

 [321]* David Bowie in "Future Legend," auf seinem Entwurf einer Dystopie: "Diamond Dogs," RCA CPLI-0576, 1974

 [322]* Nach Hans Jonas' Auffassung, wonach Gnosis eine Haltung darstellt, die eine überkommene Wertordnung aus den Angeln hebt und durch eine ebenso totale andere ersetzt (Gnosis und spätantiker Geist)

 [323]* "Eigentlich ist es ja ein Witz, dass so mittelmächtige Wesen Flügel haben zum Rum­flattern wie Hühner, aber: genau deswegen ist es ja folgerichtig, dass die neuen Engel Düsenantrieb haben. Wir wissen, dass man keine Flügel braucht, um in den Himmel aufzusteigen. Da wir den Airbus haben, brauchen die Engel natürlich UFOs. Sobald wir im Raumschiff Enterprise sitzen, sind die Engel reine Energie, die ohne Mr. Spock und Hochschieben einiger Regler herumbeamen, wo sie nur wollen, um ihre Güte und ihr Mehrwissen zu versprühen"(ungenannte Kritikerin in einem Brief vom 1.5.95)

 [324]* Ray Palmers Hohlweltlehre wird, mit der dubiosen "Weltverschwörungstheorie" vermischt, in der Schweiz durch die Gruppe "Polaris" vertreten, die angeblich Tausende von Mitgliedern weltweit habe. Der Jahresbei­trag kostet 70 sFr. und jedes Mitglied ist angehalten, mindestens zwei weitere Interessenten anzuwerben; "The Hollow Earth Dossier," Taverne 1995

 [325]* Durch Neudefinition und Eingrenzung von Wissenschaftlichkeitsbegriffen zieht v.Däniken einen Graben zwi­schen Wissenschaft und UFO-Glauben, dessen Bestehen er sofort im Anschluss intensiv beklagt. — Zugebend, dass es keinen wissenschaftlich exakten Beweis für Ausserirdische gibt, offenbart er, von Stimmen zu seinen "Forschungen" geleitet zu sein, mit den Fingern geschlossene Bücher lesen zu können oder schon seine Tochter durch Gebete geheilt zu haben. Seine Kontakte mit "göttlichen Astronauten" in traumähnlichen Zuständen rük­ken v.Däniken in die Nähe der Protagonisten dieser Studie "Abramelin & Co." Quelle: Erich von Däniken im Ge­spräch mit Wolfgang Korruhn: "Grosses Astronauten-Ehrenwort," in: "Max" 10, Hamburg September 1995

 [326]* Vermont 1976; obwohl Temple alle okkulten Anspielungen umgeht, zehren Kenneth Grant und dessen Anhänger von Temples Theorien und identifizieren weiterführend Sirius mit Sothis, mit dem Stern des Kinds des Tieres, Set, mit Isis, mit der Sonne hinter der Sonne u.dgl.

 [327]* C.G. Jung sieht UFOs als projiziertes Selbst

 [328]* Viele von UFOs entführte Personen "entdecken" ihren eigenen ausserirdischen Ursprung

 [329]* Synchronizitäten, Missionen

 [330]* Der Vorwurf wird konkret umgedeutet, dass Mack die Distanz zu seinem Forschungsgebiet aus den Augen verlo­ren habe; Tages-Anzeiger der Stadt Zürich: "Sex mit Ausserirdischen," 5.5.1995

 [331]* In den deutschsprachigen UFO-Magazinen "2000" und "Die Andere Realität" sind regelmässig Werbeinserate für den AAORRAC zu finden, von den man wahrhaft "Wunderdinge erzählt"

 [332]* Ausserdem taucht im thelemitischen Dogma das magische Dilemma auf, dass sich Aiwaz einerseits als allein Crowleys persönlicher HGA, aber auch als den von Crowley unabhängigen Teufel oder als den Boten Satans präsentiert. - Dass Aiwass als ehemalige Gottheit Untermesopotamiens heutzutage wieder so aktuell sein soll, scheint für die Evolution solcher Wesen zu sprechen

 [333]* Diese Gruppe nimmt in den 1940ern medialen Kontakt mit UFOnauten auf, Box 429, Garberville, CA 95542, USA

 [334]* Foto im "OTO-Phänomen," Bildteil

 [335]* Zu finden in allen Büchern zum OTO-Phänomen

 [336]* Greenfield, Secret Cipher, 77. Allen Greenfield ist Bischof von Michael Bertiaux', William Webbs und William Breezes Gnaden, siehe Fussnote 361 im "OTO-Phänomen"

 [337]* Mack, Human Encounters, 316

 [338]* Dazu ein Bildchen eines UFOs, das über zwei sich greifenden Händen schwebt: "Dal cielo alla terra"

 [339]* Der Umschlag dieses Pamphlets am Schluss des Bildteils im "OTOA-Reader"

 [340]* Siehe "Ein Leben für die Rose," 114

 [341]* Brief vom 18. Mai 1995

 [342]* "La donna dunque non avrebbe la possibilità magica di vitalizzare ma solo quella di nutrire." So Vittorio Fincati in seinem kritischen Text "Considerazioni su 'I segreti della magia sexualis' di Marco Massai," Ma­rostica Juli 1995

 [343]* Teil II, 18

 [344]* Mit dem Mantra: "Tutte le donne vorranno il mio cazzo"

 [345]* Abbildung der von Sr. Gabriele anfangs 1960 hergestellten dunkelgrünen Gipsbüste des GOTOS (Masse: 22 x 42 cm) in: "Ein Leben für die Rose," 190

 [346]* Karl Wedler/Giovanni an Guido Wolther/Daniel, Brief am 23.5.64

 [347]* Wedler an Wolther, Brief am 30.6.64

 [348]* Die Reproduktion dieser Schrift dient allein wissenschaftlicher Forschung. Wolther (wohnhaft in Mo.) er­leidet im Frühjahr 1995 mehrere Herzinfarkte - sein Sohn ist Mitglied bei den "Zeugen Jehovas"

 [349]* Leserbrief in "Occult Review," 1929

 [350]* Eigentlich müsste es "umsessen" heissen, da die Wesenheit ja nicht innerhalb von Campbell Platz genommen hat

 [351]* Genau dieser Zustand "nicht Schlaf"-"nicht Traum"-"nicht Realität" wird von fast allen Personen beschrie­ben, denen UFOs begegnen; John E. Mack: "Human Encounters with Aliens: Abduction," New York 1994

 [352]* Auch dies scheint typisch für Begegnungen mit "anderen Dimensionen": man geht nachher müde ins Bett; Mack, Human Encounters

 [353]* Bloom erzählt von seiner Begegnung mit James Baldwin, in: Bloom, Sacred Magician, 4

 [354]* Christopher McIntosh: "The Devils' Bookshell," London 1985, 121

 [355]* Bei dem man sich ein Kreuz mit dem Messer in die Brust ritzt, einerseits um "Engel" anzuziehen, ander­seits, um "Energien" freizusetzen

 [356]* King, Ritual Magic, London 1970, 189

 [357]* "Natürlich neige ich zu der Ansicht, dass das Engelwesen eine innere Instanz ist. Ich würde dem hinzufü­gen: ... die eine äussere Wirkung - also natürliche - hervorbringt oder hervorbringen kann." Georg Dehn, Brief vom 12. Mai 95

 [358]* Dehn, Brief vom 27.7.95

 [359]* Seine Anhänger verbreiten z.B. die Ansicht, sogar Adolf Hitler sei von Bardon fasziniert gewesen u.dgl.

 [360]* Franz Bardon: "Frabato," Wuppertal 1979, 76

 [361]* ebda., 140

 [362]* Bardon: "Die Praxis der magischen Evokation," Freiburg 1986(6), 20

 [363]* Praxis, 111

 [364]* Bardon, Praxis. - Bardon hat Lao Tse gezeichnet, der Ähnlichkeiten mit Lam aufweist; abgebildet in: Fra­bato (Bildteil)

 [365]* Siehe "Das OTO-Phänomen," 129

 [366]* In Metzgers EOL 39, Stein September 1957, 5ff.

 [367]* Alle Zitate Stejnars sind orthographisch und grammatikalisch in lesbare Form gebracht. Es ist zu betonen, dass Stejnar nicht möchte, dass man seine Aussagen ernst nimmt: "Mit gelindem Entsetzen stelle ich fest, Du nimmst meine Briefe ernst," Stejnar, Brief vom 28.9.95

 [368]* Stejnar, Brief vom 20.8.95

 [369]* Zu "Unkonventionellen medizinischen Verfahren" hat Irmgard Oepen äusserst informative Stimmen gesammelt (Stuttgart; Jena; New York 1993). Der Beitrag von Klaus Menzel, "Aberglaube in der Heilkunde," zieht die Ar­beiten eines J. Knuf zum Amulettwesen herbei, der Amulette gewissermassen als Vorläufer des Placebos auf­fasst: "1. Beiden wohnt keine naturwissenschaftlich quantifizierbare Kraft inne. 2. Beide lassen aber quali­tativ interpretierbare Kräfte im Menschen selbst entstehen und zur Auswirkung gelangen" (was sehr gut zum Engelskonzept passt). Oepen, Seite 44; Literatur zu Knuf ebda., Seite 47

 [370]* "Mit Pendel [so wie es Bardon u.a. angibt] arbeite ich nicht, ich vertraue ausschliesslich der Vernunft, der bewusst kontrollierten Eingebung," ebda.

 [371]* Ebda. Stejnar soll als einziger Österreicher die Berufsbezeichnung "Astrologe" in seinem Pass stehen haben

 [372]* Hademar Bankhofer: "Todkranke wurde wie durch ein Wunder gesund: "Ein Amulett hat mein Leben gerettet!"," in: Das Neue Zeitalter 31/80, 11

 [373]* Die Überirdischen begründen mit Stejnar den "Bund der Wanderer"

 [374]* Hademar Bankhofer: "Der wunderbare Kontakt zu den hilfreichen Genien ist wieder möglich. Magier Emil Ste­jnar: "So wirken meine Amulette"," in: Das Neue Zeitalter 49/82, 12. Der Wiener Arzt Paul Heinz Schwarz "verschreibt" seinen Patienten Stejnars Amulette gegen Kopfschmerzen, Hautjucken und Migräne

 [375]* Artikelserie "Zwischen Wunder, Wahn und Wirklichkeit - Geheime Mächte - Geheime Kräfte," ohne Autor, Ti­tel: "Amulette, die uns vor Krankheiten schützen können ...," in: "HEIM und WELT," 30 vom 30.7.85, 20

 [376]* Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 6.5.95

 [377]* Stejnar: "Der Grosse Bruder und sein Schatten," in: Anubis 12, Wien Juli 1989, 27

 [378]* Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 6.5.95

 [379]* Stejnar: "Bardons Genien und die Abramelin-Magie," in: Anubis 10, Wien 1988, 41

 [380]* Stejnar, Brief vom 20.8.95. Leider hat Stejnar den Zeitpunkt seiner Abramelin-Versuche nicht bekannt gege­ben, die jedoch auf Anfang der 80er Jahre anzusiedeln sind

 [381]* 1. Auflage Wien 1986

 [382]* Was man auch immer unter Jungfrauen verstehen will

 [383]* Stejnar: "Ich habe bis heute tatsächlich nur Kranke, Irre, oder Betrüger hinter Tempeltoren gefunden, oder Einfältige, Esel. (Das trifft eigentlich auf die gesamte Esoterik-Szene zu, ich frage mich, für wen schrei­ben wir eigentlich?)," Brief vom 15.2.95. Als Stejnar jedoch gewahr wird, dass seine mehrmals geäusserte Ab­neigung gegen Orden (er redet dabei auch von "Spitzbuben, Wichtigmachern, Irren") von mir publiziert werden wird, hebt er in jüngeren Briefen plötzlich die Wichtigkeit von Orden und Kirchen hervor, wo er nun "sehr sehr liebenswerte, seriöse, ernsthafte Suchende gefunden [habe], sehr wertvolle Menschen, wichtige und be­deutende Geister des Lebens!" Stejnar, Brief vom 6.7.95

 [384]* HEIM und WELT, 48/88, 20

 [385]* "Ihr Einkauf, die Zeitung für den Konsumenten," 3/87

 [386]* Mitteilungsblatt 27 vom August 1987

 [387]* "Samstag" 17 vom 23. April 1988, 9

 [388]* Ausserdem vertreibt Stejnar zusammen mit Adolf Hemberger Schriften von Quintscher und dessen Schüler Josef Anton Schuster (Silias, 1896-1968), dessen umfangreiches Tagebuch von 1931 die magischen Unterrichtungen von weiblichen und männlichen Schutzengeln enthält. Das Tagebuch erinnert optisch an die Art Brut eines Adolf Wölfli

 [389]* "Über dem Ganzen ein Geruch von Weihrauch. Auf der frontalen Wand ist ein grosses goldenes Dreieck aufge­malt, davor stehen magische Kultgegenstände aus aller Herren Länder, von der ägyptischen Totenmaske bis zum babylonischen Trinkgefäss." Angelika Steinweg-Seeleib: "Sensationelle Berichte über Erlebnisse mit Schutzen­geln," in: "Samstag" 17 vom 23. April 1988, 9. Stejnar sammelt Reliquien berühmter Meister umd Magier. Um Guido Wolthers FOCG-Dolch bemüht er sich jedoch seit Jahren vergeblich (Gespräche mit Wolfgang Kistemann, 1995)

 [390]* Stejnar, Brief vom 9. August 95

 [391]* "Die Kontakte zu den unterschiedlichsten Genien haben ihre Spuren in meinem Seelengarten hinterlassen, einige ihrer Elementale sind auch Teil von mir geworden. Also Erweiterung UND Veränderung." Stejnar, Brief vom 20.8.95

 [392]* "Was der kleine Mann mit Schutzengel oder der Okkultist mit hl. Genius bezeichnet, ist in Wirklichkeit ein Elemental des Betreffenden," ebda.

 [393]* Dies erinnert an Jones/Achads "Anatomie des Körpers Gottes," die im geplanten Band "Das Beste von Hein­rich Tränker" Erwähnung finden wird

 [394]* Stejnar, Brief vom 27.6.95

 [395]* Schutzengelbuch (Version 1986), 36

 [396]* Stejnar: "Der Grosse Bruder und sein Schatten," in: Anubis 12, Wien Juli 1989, 27

 [397]* ebda., 15

 [398]* ebda., 18

 [399]* ebda., 19. "Der Pilgerfond wurde in vielleicht 100 Exemplaren erwähnt (von ca. 7000 [sic] verkauften Bü­chern)," Stejnar, Brief vom 6.7.95. - Stejnar, wie seine Romangestalten ganz auf Konkurrenzkampf einge­stellt, wird nie müde zu betonen, wie gut sich seine Werke verkaufen und meint, im Gegensatz zu den Studien zum OTO-Phänomen würden seine Bücher auch noch in hundert Jahren gelesen werden

 [400]* Stejnar, Brief vom 27.6.95. In einer wahrhaften Flutwelle von z.T. amüsanten Briefen (manchmal zwei 10seitige pro Tag) verheddert sich Stejnar zuweilen in Widersprüche, was das Ziel­publikum seiner Werke anbe­langt: einmal schreibt er nur für die Eingeweihten, einmal wieder für alle. Kritik erträgt Stejnar überhaupt nicht und schiebt eine solche sofort dem "nichteingeweihten" Status des Lesers zu, da er erwartet, dass "Eingeweihte" seine Bücher als weltumwälzende Neuentdeckung feiern wür­den. "Eingeweiht" ist selbstverständ­lich nur, wer seine Bücher auch "versteht"

 [401]* Im Schutzengelbuch trägt allein die Frau die Schuld an Beziehungsproblemen, z.B. wenn sie ihre Rolle als Geliebte (Seite 46) oder Sexweibchen, resp. ihre Aufgabe, dem Mann willig zu sein, vergisst (Seite 113). In den Romanen lauschen die Frauen den Worten des Meisters und dienen ihm als "Liebes Du" für ein Quickie unter der Dusche. "Ich habe in meinem Leben tausende, auch Frauen, beraten und die Ursache der meisten Ehe­probleme liessen sich mit dieser simplen Erklärung über die lüsterne Triebhaftigkeit der Ehemänner bereini­gen," Brief vom 27.6.95

 [402]* (Version Februar 1995, Teil 1, Seite 84) Stejnar möchte damit die Zeugungsunfähigkeit der Schattengötter, die deshalb auf die Elementale der Menschen angewiesen seien, beschreiben

 [403]* Obwohl Stejnar zuerst darauf gepocht hat, dass sein Buch nur für den eingeweihten Esoteriker bestimmt sei

 [404]* Stejnar, Brief vom 6.7.95

 [405]* Gespräch am 27. Juni 1995

 [406]* Stejnar sieht auch in den scheinbar nebensächlichsten Banalitäten tiefere esoterische Symbolismen, die dem Nicht-Eingeweihten jedoch völlig entgehen

 [407]* Stejnar, Brief vom 6.7.95

 [408]* In seinen Briefen gibt sich Stejnar amüsant und versprüht altmodischen, mit Zoten gewürzten Wiener Charme

 [409]* Stejnar, Brief vom 6.7.95

 [410]* Emil Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 16. Juni 1995

 [411]* Brief vom 23. Mai 1995

 [412]* Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 6.6.95

 [413]* Stejnar, Brief vom 4. Juli 95; er erwähnt im selben Brief Fräulein Äschbach, die seines Wissens die ein­zige sei, die meine Bücher gelesen hätte. - Ausser Guido Wolther, H.T. Hakl, der im Juli 1995 verstorbene Walter Studinski, dessen Freund Ulrich Huter u.v.a., im Umkreis von Stejnar ein sich lustig gebendes Völk­chen: K.E. Lichtenecker (Verwandter von Carl Kellner und Nahestehender von Jo­sef Dvorak), B.H. Fink (Fraternitas Saturni), Rudolf Pohl (Archivar der lokalen FM-Grossloge) ...

 [414]* "Möglicherweise haben auch Deine unwahren, zynischen Bemerkungen mit denen Du meine Arbeit in Frage stellst (meine Freunde kennen mich als seriösen ehrlichen Menschen) dazu beigetragen, dass man Dich nicht ernst nimmt, und denkt, auch alles andere aus Deiner Feder sind dumme Lügen ... Vielleicht liest Du besser einmal meine Bücher (nicht nur die pornogra­phischen Stellen) damit Du lernst, wie man Bücher schreibt, die man gerne liest." Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 13. September 1995. Erneut lie­gen sehr persönliche Dankesbriefe aus Stejnars Bekanntenkreis bei, die beweisen sollen, wie sehr man ihn bewundere. Aus diesen begeisterten Schreiben aus äusserst bescheidenen Verhältnissen geht hervor, dass Stejnar manchmal zu kleinen Geldspenden neigt (50.- DM pro Dankesbrief). Nicht nur eines dieser (hier anonym bleibenden) Schreiben ent­hält Merk­male, die Kritikern auffallen: Das Amulett bringt zwar keinen Erfolg: die Person "hat den Prozess verlo­ren ... vielleicht ... aber auch das Ritual nicht richtig verstanden," nichtsdestotrotz muss Stejnar ein "sehr guter Mensch sein," da er "armen finanziell schwachen Menschen kostenlos Amulette" herstellt (4. August 1995). Stejnars Kommentar dazu: "Du siehst, mein Licht leuchtet in der Finsternis"

 [415]* Stejnar, Brief vom 6.7.95

 [416]* Stejnar, undatierter Brief, angekommen am 4.9.95 und undatierter Brief, angekommen am 13.9.95

 [417]* Stejnar, undatierter Brief, erhalten am 13.9.95. Anders ausgedrückt: "Jedesmal, wenn er mit einem Amulett neben vielen Problemen des Lebens auch eine Krankheit besiegen helfen konnte, beseelt ihn ein aufrichtiges Glücksgefühl." Artikelserie "Zwischen Wunder, Wahn und Wirklichkeit - Geheime Mächte - Geheime Kräfte," ohne Autor, Titel: "Amulette, die uns vor Krankheiten schützen können ...," in: "HEIM und WELT," 30 vom 30.7.85, 20. - Wie schon zitiert: >"Mit gelindem Entsetzen stelle ich fest, Du nimmst meine Briefe ernst," Stejnar, Brief vom 28.9.95

 [418]* Jantschik, bekannt aus dem "OTO-Phänomen," hat im Mai und Juni 1995 speziell für die vorliegende Studie ein kleines Essay verfasst. Die von mir vorgegebenen Textpartikel sind in {geschweifter Klammer} numeriert. Fotos des ehemaligen Grossmeisters der Fraternitas Saturni Jantschik im "OTO-Phänomen"-Bildteil und "Materialien zum OTO," 91, neben Richard Tschudi (Saturn-Orden Kanada), als zweiter stehend von links

 [419]* Crowleys gnostischer Kommentar zum Liber LXV in Metzgers "Äquinox" IX, 49

 [420]* Siehe die Bücher von Whitley Strieber

 [421]* Dem Jantschik als "Baphometor" vorsteht

 [422]* Diesen Beitrag hat Hoffmann (geb. 12. Sept. 1967) ("OTOA-Reader," 108 und 114) speziell für die vorlie­gende Studie verfasst und dafür dieselben Textpartikel wie Walter Jantschik als Vorlage erhalten. Eine leicht modifizierte Version ist zwischenzeitlich in der Juni/Juli-Ausgabe der Zeit­schrift AHA (Bergen/Dumme 1995, 32-38) erschienen

 [423]* Auf deutsch erstmals in Metzgers Oriflamme 93, Stein 1968, 977ff. (gekürzt): eine Kompilation aus Tagebü­chern von (1906-)1908 über die Anzahl Kaffees und Hörnchen, die Crowley zu sich genommen hat, gewürzt mit kryptischen Andeutungen der mystischen Art [siehe auch nächste Fussnote]

 [424]* Ebenfalls (gekürzt) im "Tempel des Königs Salomon" in Metzgers Oriflamme 97 zu finden (Stein 1970), 1071ff. Hier wird von sechs aus 18 Engelsvisionen Crowleys von 1898 berichtet [?! Crowley hat zu dieser Zeit Abramelin und die Henochischen Schlüssel kaum gekannt]. - "John St. John" und ein Teil des "Tempel Solomons" sind beide in der deutschen Version "Der Equinox" I;1, Bergen/Dumme 1991, zu finden

 [425]* Diese Astronautin ist Lam. Hoffmann hat von ihr erfahren, dass Aiwass eines der Kindeskinder und gleich­zeitig Inkarnation Lams sei; Crowley als Reinkarnation von Aiwass also auch Lam ist

 [426]* Organisation in einem geplanten Manuskript Hoffmanns mit dem Titel "Willkommen in meinem Kopf": Hoffmann ist darin Mitglied der TSS, die sich laut Vertrag darum kümmert, dass ihm die richtigen Synchronizitäten passieren

 [427]* "Natürlich bin ich der Erschaffer meiner eigenen Welt, und darum sogar dafür verantwortlich, was mir an­dere Menschen erzählen und was ich mir davon merke. Eine Synchronizität benötigt immer einen Gedanken, ein Ereignis und einen Willen, und eine Motivation hinter diesen Gedanken." Hoffmann, Brief vom 12.8.95

 [428]* Beitrag vom Mai 1995

 [429]* Dies erinnert an die Praktik des Ordo Saturni: "Mit göttlichem Sperma salbe ich dein Haupt," siehe: "Das OTO-Phänomen," 88 und "Ein Leben für die Rose," 197

 [430]* Die Zusammensetzung seiner Mixtur erfasst Hoffmann innerhalb von sechs Wochen aus Gesprächen, Fernsehsen­dungen oder Zeitschriften: "Weil ich so lange das Bewusstsein hatte, dass ein mächtiges ausserirdisches We­sen um mich herum und in mir drin ist und meine Gedanken und Alles lenkt und steuert, glaubte ich, dass mir jemand die Mittel ... gesagt hätte. Ich hatte nicht das Bewusstsein [sic], die Mittel zufällig gefunden zu haben." Hoffmann, Brief vom 12.8.95

 [431]* Lam hat vor 200'000 Jahren durch sexuelle Vereinigung den genetischen Code der Menschheit evolutioniert. So ist das Wissen/der Code Lams in "Blut" und "Kopf" der Menschen übergegangen (z.B. auch als Abrahams bib­lisches "Lamm"). Die in den Genen liegenden Informationen Lams können durch Entzug tierischer Proteine und Aktivierung körpereigener "Drogen" durch Rennen, Schwitzen und libertinistische Praktiken (Alkohol, Kaffee, Drogen, Sex) hervorgeholt werden

 [432]* Hoffmann, Briefe vom 29.7.95 und vom 12.8.95

 [433]* Was sich in unzähligen poetischen Kurzgeschichten und okkult-kabbalistischen Abhandlungen zeigt

 [434]* Aus "Instrumentum," IV;2, 1980. In den Studienblättern der "Monastery of the 7 Rays" taucht das Konzept des HGA niemals auf

 [435]* Diese Worte sind der Nuit zugesprochen und eines der Geheimnisse des IX°

 [436]* Auch mit Lam findet ja der Kontakt im Ajna-Chakra statt, dem Sitz des Willens

 [437]* In dieser im "OTO-Phänomen" und "OTOA-Reader" schon erwähnten Kirche hat eine Schwester Aliona eine neue, von Henoch abgeleitete, sog. Algolische Sprache entworfen, in der das Hauptritual "Invokation von Aiwass" abgehalten wird - mehr darüber im 10. Band zum OTO-Phänomen, im "Reader zur Gnostisch-Katholischen Kirche"

 [438]* Slavinski: "Psychonauts in the World of Dreams," in: "Starfire," I;4, London 1991, 60

 [439]* Manuskript 1989

 [440]* Zusammengefasst aus einem Essay und einem Brief vom 7. Juli 1995

 [441]* Es sei auf die Anrufung des HGA im XI°-Ritual des Manuel Lamparter hingewiesen, in: "Der OTOA-Reader," 100

 [442]* Salihovic ist am 29.3.1968 in Sarajevo geboren und beginnt, an der Universität Belgrad Anthropologie zu stu­dieren. Zur gleichen Zeit betätigt er sich als Journalist und wechselt bald sein Studium zur Psychothera­pie. Seine okkulte Karriere beginnt 1983, was bald zur Korrespondenz mit dem jugoslavischen Repräsentant des "Caliphats," Oliver Legradic, führt. 1985 initiiert ihn Julijan Naskov ins Gnostic Light Movement, 1988 wird er im "Caliphat" geweiht. Seit 1990 ist Salihovic Mitglied im OTOA, wo er die Papiere der M7R stu­diert. Seit Januar 1992 ist er Nachfolger Naskovs als Meister der jugoslavischen OTOA-Loge und Souveräner Gnostischer Lehrer des Gnostic Light Movement. 1995 wird er 90° und 95° in Bertiaux' Memphis-Misraïm-System

 [443]* Duden: "Nagualismus [aztek.; gr.-lat.-nlat] (bes. in Zentralamerika verbreiteter) Glaube an einen meist als Tier od. Pflanze vorgestellten persönlichen Schutzgeist, den sich ein Individuum während der Pubertäts­weihen in der Einsamkeit durch Fasten u. Gebete erwirbt u. mit dem es sich in schicksalhafter Simultanexi­stenz verbunden fühlt"

 [444]* Ein Text Crowleys: "Energized Enthusiasm" in: "The Equinox" I;9. Einer der ersten Texte, den er über Se­xualmagie verfasst hat

 [445]* Dies sind Abramelins und Crowleys "Entflamme dich im Gebet" und "Beschwöre oft"

 [446]* Egregor?

 [447]* Eine Ermunterung aus Crowleys Liber AL

 [448]* Hodder and Stoughton Limited, London 1922, 199-200

 [449]* Wilfried Kugel: "Der Unverbesserliche," Berlin 88/Düsseldorf 1992

 [450]* "Es gibt bis dato keinerlei Hinweise darauf, dass Krumm-Heller in Mexiko Sebo kennen gelernt hat. Wir wis­sen nichts genaues darüber, wann genau und wo sich S. in Mexico aufgehalten hat und warum. Er selbst erwähnt Reisen in Mexico und in den USA seit ca. 1929," A. Götz von Olenhusen, der Ellic Howes Manuskript "Rudolf Freiherr von Sebottendorff" (London 1968) neu bearbeitet, Brief vom 30.6.95

 [451]* Laut Krumms eigenen Angaben erreichte er England auf einem Englischen Kriegsschiff, siehe: "Ein Leben für die Rose," 22

 [452]* John Gaster, diktiert an Paul Sturges, Brief vom 25. Mai 1995

 [453]* Quelle: J.G. Nava an R. Múzquiz 15, 23, 27 Oct. 1915, SRE legajo 794, 88-R-31, pp. 14, 71, 181 (zitiert nach Knight, 433, 626)

© Peter-Robert Koenig, 1995






 

       Arbeitsgemeinschaft fuer Religions- und Weltanschauungsfragen A.R.W.       

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